[0001] Die Erfindung betrifft eine Fehlschaltsperre für einen Treibstangenbeschlag eines
gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen
mit einem längsverschieblichen Sperrkörper, welcher in eine erste, die Treibstange
blockierende Stellung und in eine zweite, die Bewegung der Treibstange freigebende
Stellung bewegbar ist, mit einer schwenkbaren Wippe zur Bewegung des Sperrkörpers
zwischen den beiden Stellungen und mit einem die Bewegung des Flügels gegen den Rahmen
erfassenden Taster zur Auslenkung der Wippe.
[0002] Eine solche Fehlschaltsperre ist beispielsweise aus der
DE 34 29 699 C2 bekannt. Bei dieser Fehlschaltsperre sind Sperrkörper und Wippe einstückig gefertigt
und an einem Kantengetriebe des Treibstangenbeschlages gehalten. Der Taster ist als
elastisch nachgiebigen Werkstoff wie Federstahlband oder Kunststoff gestaltet und
an der Wippe befestigt. Nachteilig bei der bekannten Fehlschaltsperre ist jedoch,
dass die einstückige Fertigung des Sperrkörpers mit der Wippe bei einer versuchten
Bewegung der über den Sperrkörper blockierten Treibstange zu einer Beschädigung der
Wippe führen kann. Weiterhin kann sich der Taster durch seine elastisch nachgiebige
Gestaltung verformen, was zu einer Beeinträchtigung der Lebensdauer der Fehlschaltsperre
führt.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 33 07 209 C3 eine Fehlschaltsperre bekannt geworden, bei welcher die Wippe und der Taster einstückig
als auf einer Achse schwenkbares Band ausgebildet sind. Die genaue Führung und Formgebung
des Bandes erfordern einen besonders hohen baulichen Aufwand. Weiterhin kann sich
die als Band ausgebildete Wippe verformen, was zu einer Beeinträchtigung der Lebensdauer
der Fehlschaltsperre führt.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Fehlschaltsperre der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass sie eine besonders hohe Stabilität und Lebensdauer hat.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Wippe mit dem Taster
biegesteif gestaltet ist und an einem Ende eine hervorstehende Zunge hat und dass
die Zunge in eine Ausnehmung des Sperrkörpers formschlüssig eindringt.
[0006] Durch diese Gestaltung ist die Wippe biegesteif und ermöglicht daher eine dauerhafte
Positionierung des Sperrkörpers gegenüber dem Taster. Eine Veränderung der Position
des Tasters zu dem Sperrkörper über die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre
wird dank der Erfindung vermieden. Weiterhin sind die Wippe und der Sperrkörper voneinander
getrennt, so dass sich Kräfte von der Treibstange auf die Wippe fernhalten lassen.
Die erfindungsgemäße Fehlschaltsperre weist daher eine besonders hohe Stabilität auf.
Der bauliche Aufwand zur Koppelung der Bewegung des Sperrkörpers mittels des Tasters
wird zudem besonders gering gehalten.
[0007] Eine unmittelbare Vorspannung des Sperrkörpers erfordert große bauliche Abmessungen
in diesem Bereich. Die erfindungsgemäße Fehlschaltsperre gestaltet sich jedoch besonders
kompakt, wenn ein Federelement unmittelbar die Wippe vorspannt, so dass der Sperrkörper
in der ersten, formschlüssig in die Treibstange eingreifenden Stellung gehalten ist.
[0008] Fehlfunktionen der erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre durch Toleranzen zwischen Flügel
und Rahmen lassen sich einfach vermeiden, wenn der die Zunge aufweisende Hebelarm
kürzer ist als der den Taster aufweisende Hebelarm.
[0009] Die Bauteile der erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre lassen sich einfach zu einer
vormontierbaren Einheit zusammenstellen, wenn ein Lagerbock eine Lagerung für die
Wippe und eine Führung für den Sperrkörper hat und das Federelement abstützt. Durch
diese Gestaltung kann die erfindungsgemäße Fehlschaltsperre als kostengünstig zu fertigende
Baugruppe vorrätig gehalten und an vorhandenen Treibstangenbeschlägen mit geringem
Aufwand montiert werden.
[0010] Der Lagerbock lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kostengünstig, beispielsweise im Druckgussverfahren fertigen, wenn die Wippe
die Lagerachse für die Lagerung in dem Lagerbock aufweist.
[0011] Die Bauteile der erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre sind für Wartung und Montage
besonders einfach zugänglich, wenn der Lagerbock unmittelbar neben einem Kantengetriebe
zum Antrieb des Treibstangenbeschlages angeordnet ist.
[0012] Der Sperrkörper vermag gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
in der die Bewegung der Treibstange blockierenden Stellung besonders hohe Kräfte abzustützen,
wenn eine die Treibstange abdeckende Stulpschiene und die Treibstange einander fluchtende
Ausnehmungen zur Aufnahme des Sperrkörpers aufweisen und wenn die Querschnitte der
Ausnehmungen der Stulpschiene und der Treibstange dem Querschnitt des Sperrkörpers
entsprechen.
[0013] Die Fertigung der erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre gestaltet sich besonders einfach,
wenn der Sperrkörper rotationssymmetrisch und die Ausnehmung für die Zunge der Wippe
als umlaufende Nut gestaltet ist. Vorzugweise sind die Ausnehmungen in der Stulpschiene
und der Treibstange als Bohrungen ausgebildet.
[0014] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre trägt
es bei, wenn der Bewegungsbereich des Sperrkörpers rechtwinklig zu dem Bewegungsbereich
der Treibstange des Treibstangenbeschlages angeordnet ist.
[0015] Die erfindungsgemäße Fehlschaltsperre ist für rechts und links anschlagende Flügel
gleichermaßen geeignet, wenn der Taster eine Auflauframpe aufweist und wenn der Taster
mit unterschiedlichen Ausrichtungen der Auflauframpe auf der Wippe montierbar ist.
Im einfachsten Fall ist der Taster in zwei um 180
° verdrehten Stellungen auf der Wippe montierbar.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem Treibstangenbeschlag und einer erfindungsgemäßen Fehlschaltsperre,
- Fig. 2
- vergrößert einen Teilbereich des Treibstangenbeschlages mit der Fehlschaltsperre in
perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- wesentliche Bauteile die erfindungsgemäße Fehlschaltsperre.
[0017] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3 zur wahlweisen Verriegelung oder Entriegelung des
Flügels 2 in dem Rahmen 1. Der Flügel 2 lässt sich gegenüber dem Rahmen 1 um eine
horizontale Achse 4 in die dargestellte Kippstellung und um eine vertikale Achse 5
in eine Drehstellung bewegen. In einer Schließstellung liegt der Flügel 2 in dem Rahmen
1 und ist mittels auf einer Treibstange 6 angeordneten Schließzapfen 7 in am Rahmen
befestigten Schließblechen 8 verriegelt. Ausschließlich in der Schließstellung lässt
sich der Treibstangenbeschlag 3 über eine Handhabe 9 mit einem in Figur 2 dargestellten
Kantengetriebe 10 antreiben. Zur Verhinderung einer Verstellung des Treibstangenbeschlages
3 ist eine Fehlschaltsperre 11 vorgesehen, welche die Stellung des Flügels 2 gegenüber
dem Rahmen 1 erfasst.
[0018] Figur 2 zeigt perspektivisch die Fehlschaltsperre 11 mit angrenzenden Bereichen des
Treibstangenbeschlages 3. Die Fehlschaltsperre 11 ist unmittelbar neben dem Kantengetriebe
10 angeordnet und auf einer die Treibstange 6 abdeckenden Stulpschiene 12 befestigt.
Die Fehlschaltsperre 11 hat einen hervorstehenden Taster 13 mit einer Auflauframpe
14. Bei der Bewegung des Flügels 2 gegen den Rahmen 1 gleitet der Rahmen 1 entlang
der Auflauframpe 14 und drückt hierdurch den Taster 13 nieder. Der Taster 13 ist mit
der Auflauframpe 14 um 180
° verdreht montierbar, so dass die Auflauframpe 14 in für die vorgesehene Anschlagseite
des Fensters ausgerichtet werden kann. Weiterhin hat die Fehlschaltsperre 11 einen
Lagerbock 15 zur Befestigung an der Stulpschiene 12.
[0019] Figur 3 zeigt perspektivisch die Bauteile der Fehlschaltsperre 11 aus den Figuren
1 und 2 ohne den Lagerbock 15. Hierbei ist zu erkennen, dass der Taster 13 auf einem
Ende einer biegesteifen Wippe 16 angeordnet ist. Das andere Ende der Wippe 16 weist
eine Zunge 17 auf, welche in eine umlaufende Ausnehmung 18 eines rotationssymmetrischen
Sperrkörpers 19 eindringt. Die Wippe 16 hat eine Lagerachse 20 für eine in Figur 2
dargestellte Lagerung 21 in dem Lagerbock 15. Der Lagerbock 15 hat zudem eine Führung
22 für den Sperrkörper 19. Der Sperrkörper 19 ist hierdurch rechtwinklig zum Bewegungsbereich
der Treibstange 6 geführt. Ein sich in dem Lagerbock 15 abstützendes Federelement
23 spannt die Wippe 16 vor. Die Stulpschiene 12 und die Treibstange 6 weisen einander
fluchtende Ausnehmungen 24, 25 für den Sperrkörper 19 auf.
[0020] In Figur 3 ist der Sperrkörper 19 in einer die Bewegung der Treibstange 6 freigebenden
Stellung dargestellt. Diese Stellung kennzeichnet die im Rahmen 1 liegende Stellung
des Flügels 2, in der der Taster 13 von dem Rahmen 1 niedergedrückt ist. Entfernt
man den Flügel 2 von dem Rahmen 1, lenkt das Federelement 23 die Wippe 16 aus, so
dass der Sperrkörper 19 in die Ausnehmungen 24, 25 der Stulpschiene 12 und der Treibstange
6 und damit in eine die Bewegung der Treibstange 6 blockierende Stellung bewegt wird.
Ein die Zunge 17 aufweisender Hebelarm 26 ist geringfügig kürzer als ein den Taster
13 halternder Hebelarm 27.
1. Fehlschaltsperre (11) für einen Treibstangenbeschlag (3) eines gegen einen Rahmen
(1) schwenkbaren Flügels (2) eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit
einem längsverschieblichen Sperrkörper (19), welcher in eine erste, die Treibstange
(6) blockierende Stellung und in eine zweite, die Bewegung der Treibstange (6) freigebende
Stellung bewegbar ist, mit einer schwenkbaren Wippe (16) zur Bewegung des Sperrkörpers
(19) zwischen den beiden Stellungen und mit einem die Bewegung des Flügels (2) gegen
den Rahmen (1) erfassenden Taster (13) zur Auslenkung der Wippe (16), dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (16) mit dem Taster (13) biegesteif gestaltet ist und an einem Ende eine
hervorstehende Zunge (17) hat und dass die Zunge (17) in eine Ausnehmung (18) des
Sperrkörpers (19) formschlüssig eindringt.
2. Fehlschaltsperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Federelement (23) die Wippe (16) vorspannt, so dass der Sperrkörper (19) in der
ersten, formschlüssig in die Treibstange (6) eingreifenden Stellung gehalten ist.
3. Fehlschaltsperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die Zunge (17) aufweisende Hebelarm (26) kürzer ist als der den Taster (13) aufweisende
Hebelarm (27).
4. Fehlschaltsperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerbock (15) eine Lagerung (21) für die Wippe (16) und eine Führung (22) für
den Sperrkörper (19) hat und das Federelement (23) abstützt.
5. Fehlschaltsperre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (16) die Lagerachse (20) für die Lagerung (21) in dem Lagerbock (15) aufweist.
6. Fehlschaltsperre nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (15) unmittelbar neben einem Kantengetriebe (10) zum Antrieb des Treibstangenbeschlages
(3) angeordnet ist.
7. Fehlschaltsperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Treibstange (6) abdeckende Stulpschiene (12) und die Treibstange (6) einander
fluchtende Ausnehmungen (24, 25) zur Aufnahme des Sperrkörpers (19) aufweisen und
dass die Querschnitte der Ausnehmungen (24,25) der Stulpschiene (12) und der Treibstange
(6) dem Querschnitt des Sperrkörpers (19) entsprechen.
8. Fehlschaltsperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkörper (19) rotationssymmetrisch und die Ausnehmung (18) für die Zunge (17)
der Wippe (16) als umlaufende Nut gestaltet ist.
9. Fehlschaltsperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsbereich des Sperrkörpers (19) rechtwinklig zu dem Bewegungsbereich der
Treibstange (6) des Treibstangenbeschlages (3) angeordnet ist.
10. Fehlschaltsperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Taster (13) eine Auflauframpe (14) aufweist und dass der Taster (13) mit unterschiedlichen
Ausrichtungen der Auflauframpe (14) auf der Wippe (16) montierbar ist.