[0001] Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Beispielsweise zur Pressensteuerung kann es erforderlich sein, eine Pressplatte im
Eilgang mit moderatem Druck und großer Fördermenge zu verstellen, und anschließend
einen Presstakt mit wesentlich höherem Pressdruck auszuführen. Unter anderem für solche
Anforderungen ist es bekannt, ein Hydraulikaggregat (beispielsweise gemäß
EP 1 731 762 A in mehrkreisiger Ausführung oder gemäß der EP-Anmeldung mit der Anmeldungsnummer
EP 09 005 384) einzusetzen. Für den Eilgang werden die Förderströme aller Pumpenstufen summarisch
eingesetzt, wobei die Niederdruck-Pumpenstufe der von einem gemeinsamen Elektromotor
drehangetriebenen Pumpenstufen einen wesentlich höheren Förderstrom liefert als die
Hochdruck-Pumpenstufe, um den Eilgang zügig durchführen zu können, bis das vorbestimmte
Druckniveau in der Druckleitung erreicht ist. Dann wird die zumindest eine Niederdruck-Pumpenstufe
druckabhängig von der Druckleitung separiert und wird der Pressdruck von der Hochdruck-Pumpenstufe
aufgebaut. Da dann die Niederdruck-Pumpenstufe weiterhin arbeitet, muss ihr Förderstrom
möglichst verlustarm in das Reservoir abgeleitet werden. Hierzu ist es bekannt, der
Niederdruck-Pumpenstufe ein Umlaufventil zuzuordnen, das den Förderstrom möglichst
verlustarm in das Reservoir leitet. Das üblicherweise vorgesehene Druckbegrenzungsventil,
das die Niederdruck-Pumpenstufe absichert, ist für das Ableiten des Förderstromes
ungeeignet, weil dann die Niederdruck-Pumpenstufe ständig gegen den Ansprechdruck
des Druckbegrenzungsventils fördern müsste. Umlaufventile sind jedoch teuer und benötigen
nennenswerten Einbauraum und eine spezielle Verschaltung, da sie erst auf Durchlauf
schalten dürfen, wenn das vorbestimmte Druckniveau erreicht ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hydraulikaggregat der eingangs genannten
Art anzugeben, bei dem die Aufgabe, den Förderstrom zumindest einer Niederdruck-Pumpenstufe
zum Reservoir verlustarm abzuleiten, auf baulich einfachere und kostengünstigere Weise
gelöst ist.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Der baulich einfache und kostengünstig realisierbare Kunstgriff, den Förderstrom
der zumindest einen Niederdruck-Pumpenstufe durch eine Drehrichtungsumkehr zum Reservoir
abzuleiten, erspart den Einbau und die Verschaltung eines Umlaufventils für die Niederdruck-Pumpenstufe.
Dabei ist die Niederdruck-Pumpenstufe so ausgebildet, dass sie bei Drehrichtungsumkehr
den Förderstrom mit minimalen inneren Verlusten zum Reservoir leitet, d.h., mit geringeren
Strömungsverlusten oder Drosselungsverlusten als ein gegebenenfalls vorgesehenes Druckbegrenzungsventil
für die Niederdruck-Pumpenstufe, um eine unerwünscht hohe mechanische Belastung des
Druckmittels bzw. dessen unzweckmäßige Erwärmung zu vermeiden.
[0006] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der die Pumpenstufen gemeinsam drehantreibende
Elektromotor reversibel, ist die Hochdruck-Pumpenstufe wenigstens eine Radial-oder
eine Axialkolbenpumpe mit drehrichtungsunabhängiger Förderrichtung, und ist die Niederdruck-Pumpenstufe
eine reversible Zahnradpumpe. Eine reversible Zahnradpumpe zeichnet sich dadurch aus,
dass sie drehrichtungsabhängig entgegengesetzte Förderrichtungen hat, wobei sie, zweckmäßig,
so verschaltet ist, dass eine Förderrichtung der Förderrichtung der Hochdruck-Pumpenstufe
zur Druckleitung entspricht, hingegen die andere Förderrichtung zum Reservoir weist.
In anderen Worten, werden bei einer reversiblen Zahnradpumpe bei Drehrichtungsumkehr
die Förderseite und die Saugseite vertauscht, und wird dieser Effekt benutzt, um den
Förderstrom ohne weitere Hilfsmittel ins Reservoir abzuleiten.
[0007] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist zum Separieren der jeweiligen Niederdruck-Pumpenstufe
von der Druckleitung, sobald das vorbestimmte Druckniveau in der Druckleitung erreicht
ist, zwischen gleichsinnigen Förderseiten der Hochdruck-Pumpenstufe und der zumindest
eine Niederdruck-Pumpenstufe ein erstes, in Strömungsrichtung zur Niederdruck-Pumpenstufe
sperrendes Rückschlagventil vorgesehen. Das erste Rückschlagventil sperrt, sobald
das vorbestimmte Druckniveau erreicht ist. Ferner ist zum Ableiten des Förderstroms
der jeweiligen Niederdruck-Pumpenstufe zum Reservoir zwischen dem ersten Rückschlagventil
und der Niederdruck-Pumpenstufe eine Saugleitung zum Reservoir vorgesehen, in der
ein zweites, in Strömungsrichtung zum Reservoir sperrendes Rückschlagventil angeordnet
ist. Bei Verwendung der reversiblen Zahnradpumpe sperrt das zweite Rückschlagventil
in einer Drehrichtung und mit der einen Förderrichtung die Saugleitung ab, so dass
die Niederdruck-Pumpenstufe in die Druckleitung fördert, bis das erste Rückschlagventil
absperrt. Dann oder kurz davor erfolgt die Drehrichtungsumkehr. Danach saugt die Niederdruck-Pumpenstufe
in ihrer anderen Förderrichtung über die Saugleitung und das dann geöffnete zweite
Rückschlagventil aus dem Reservoir an und wird ihr Förderstrom zurück in das Reservoir
gepumpt. Der Öffnungsdruck des zweiten Rückschlagventils, der Strömungswiderstand
in der Saugleitung und die Förderung in der anderen Förderrichtung der Niederdruck-Pumpenstufe
werden so gewählt, dass der Förderstrom verlustarm abgeleitet wird.
[0008] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die Niederdruck-Pumpenstufe in der einen
Förderrichtung zur Druckleitung durch ein erstes Druckbegrenzungsventil abgesichert.
Dieses Druckbegrenzungsventil ist als Option sicherheitshalber der Niederdruck-Pumpenstufe
zugeordnet, um einer Beschädigung der Niederdruck-Pumpenstufe aufgrund eines Druckstoßes,
z.B. bei einer Kollision, entgegenzuwirken.
[0009] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform werden alle Pumpenstufen von einem gemeinsamen
reversiblen Elektromotor gleichzeitig angetrieben. Der Elektromotor wird in einer
Drehrichtung gesteuert, bis das vorbestimmte Druckniveau in der Druckleitung erreicht
ist oder eine mit dem Hydraulikaggregat betriebene Einrichtung einen raschen Hub mit
geringem Druck ausgeführt hat. Dann wird die Drehrichtung des Elektromotors und damit
der Pumpenstufen umgekehrt, worauf nur noch die Hochdruck-Pumpenstufe in die Druckleitung
fördert, hingegen die Niederdruck-Pumpenstufe ihren Förderstrom in das Reservoir leitet.
[0010] Bei einer anderen Ausführungsform ist zumindest für eine Pumpenstufe, vorzugsweise
die Hochdruck-Pumpenstufe, ein eigener Elektromotor vorgesehen. Die Niederdruck-Pumpenstufe
oder mehrere Niederdruck-Pumpenstufen können durch einen oder mehrere Elektromotoren
angetrieben werden, wobei alle Elektromotoren permanent laufen, und nur der oder die
Elektromotoren der Niederdruck-Pumpenstufe(n) in der Drehrichtung umgesteuert werden.
[0011] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Hydraulikaggregats sind der Elektromotor
und die Pumpenstufen in einem das Reservoir bildenden Gehäuse angeordnet, vorzugsweise
einschließlich der Saugleitung mit dem zweiten Rückschlagventil und der zu einer Außenseite
des Gehäuses geführten Druckleitung. An der Außenseite des Gehäuses kann eine Ventileinrichtung
montiert sein, die zumindest das erste Rückschlagventil und das erste Druckbegrenzungsventil
enthält. Diese gegebenenfalls Wartung, Überprüfung oder Einstellungen erfordernden
Komponenten der Ventileinrichtung sind somit von außen gut zugänglich.
[0012] Bei einer weiteren, zweckmäßigen Ausführungsform weist die Ventileinrichtung einen
Anschlussblock mit Druck- und Reservoiranschlüssen (zum Anschließen eines Verbrauchers)
und einem zweiten, die Hochdruck-Pumpenstufe überwachenden Druckbegrenzungsventil
auf. Dieser Anschlussblock kann über eine Zwischenplatte an der Außenseite des Gehäuses
montiert sein. Die Zwischenplatte kann dann das erste Rückschlagventil und das erste
Druckbegrenzungsventil aufweisen.
[0013] Bei einer Ausführungsform wird ein reversibler Elektromotor mit einer Nennleistung
von etwa 0,5 kW bis 1,0 kW verwendet, und sind die Pumpenstufen so ausgelegt, dass
die spezifischen Förderströme der Hochdruck- und der Niederdruck-Pumpenstufen in einem
Verhältnis von etwa 1 : 5 bis 1 : 10 stehen.
[0014] Schließlich ist es zweckmäßig, eine elektrische Motorsteuerung für den Elektromotor
vorzusehen, die zur korrekten Drehrichtungsumkehr mit einem Signalgeber verbunden
ist, der das Signal zur Drehrichtungsumkehr liefert. Dies kann, vorzugsweise, ein
Eilhub-Positionsfühler eines mittels des Hydraulikaggregats betätigten Hydraulikverbrauchers,
wie einer Presse, sein, und/oder ein Drucksensor, der auf die Druckverhältnisse beispielsweise
in der Druckleitung anspricht, und/oder ein Ansprechsensor des ersten Druckbegrenzungsventils
oder des ersten Rückschlagventils.
[0015] Anhand der Zeichnungen wird eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines Hydraulikaggregats, und
- Fig. 2
- eine Frontansicht eines konkreten Ausführungsbeispiels eines Hydraulikaggregats in
Betriebslage.
[0016] Fig. 1 verdeutlicht eine Ausführungsform eines Hydraulikaggregats A anhand eines
Blockschaltbildes, wobei die Ausführungsform des Hydraulikaggregats A zwei Pumpenstufen
4, 5 und einen gemeinsamen, beide Pumpenstufen 4, 5 antreibenden Elektromotor 6 enthält.
Bei den Pumpenstufen handelt es sich um eine Hochdruck-Pumpenstufe 4 und um eine Niederdruck-Pumpenstufe
5, wobei die Hochdruck-Pumpenstufe 4 durch wenigstens eine Radialkolben- oder Axialkolbenpumpe
gebildet sein kann, die drehrichtungsunabhängig in einer einzigen Förderrichtung einen
Förderstrom liefert. Die Niederdruck-Pumpenstufe 5 kann wenigstens eine reversible
Zahnradpumpe sein, die drehrichtungsabhängig mit entgegengesetzten Förderrichtungen
arbeitet.
[0017] Bei nicht gezeigten Alternativen des Hydraulikaggregats könnten auch mehr als nur
zwei Pumpenstufen vorgesehen sein und könnte zumindest eine Pumpenstufe einen eigenen
Elektromotor als Antriebsquelle haben, der gleichzeitig mit zumindest wenigstens einen
weiteren Elektromotor zum Antreiben der weiteren Pumpenstufe oder Pumpenstufen betrieben
wird.
[0018] Das Hydraulikaggregat A weist in Fig. 1 drei Sektionen 1, 2, 3 auf, wobei die Sektion
1 beispielsweise ein Anschlussblock sein kann, die Sektion 2 beispielsweise eine Zwischenplatte,
und die Sektion 3 ein in Fig. 1 nicht gezeigtes Gehäuse (Gehäuse 26 in Fig. 2) mit
in diesem Gehäuse untergebrachten Komponenten repräsentieren kann.
[0019] Konkreter handelt es sich bei dem Hydraulikaggregat A um ein sogenanntes Motorpumpenaggregat,
in welchem der Elektromotor und die Pumpenstufen in einem das Reservoir bildenden
Gehäuse 26 (Fig. 2) untergebracht sind, während die Sektionen 1, 2 an der Außenseite
des Gehäuses 26 montiert sind. Bei nicht gezeigten Alternativen könnten der Elektromotor
und die Pumpenstufen in anderen Behältern oder eigenständig außerhalb eines Behälters
angeordnet sein.
[0020] Bei einer Ausführungsform ist der Elektromotor 6 z.B. ein mit Wechselstrom betriebener
dreiphasiger Motor mit einer Nennleistung zwischen etwa 0,5 kW und 1,0 kW, zweckmäßig
ein sogenannter Unterölmotor, der in offener Bauweise in dem Behälter 26 im Druckmittel
laufen kann und von diesem gekühlt wird. Die Hochdruck-Pumpenstufe 4 kann so ausgelegt
sein, dass sie einen Maximaldruck bis zu 580 bar aufbauen kann, und dabei beispielsweise
einen spezifischen Förderstrom von etwa 1 cm
3 pro Umdrehung liefert. Die Niederdruckstufe erzeugt beispielsweise einen spezifischen
Förderstrom von etwa 8 cm
3 pro Umdrehung, wobei der Elektromotor 6 mit einer Drehzahl zwischen etwa 1360 und
1650 Umdrehungen pro Minute läuft, abhängig von der Spannung und der Frequenz des
Wechselstroms. Dies sind jedoch nur nicht beschränkende Beispiele zur Auslegung des
Hydraulikaggregats.
[0021] Gemäß Fig. 1 ist den Hochdruck- und Niederdruck-Pumpenstufen 4, 5 ein gemeinsames
Reservoir R zugeordnet. Für den Elektromotor 6 ist eine, vorzugsweise elektronische
oder computerisierte, Motorsteuerung 7 vorgesehen, die zur Drehrichtungsumkehr von
einem Signalgeber 8 ein Signal i erhält, das z.B. repräsentativ dafür ist, dass ein
bestimmtes Druckniveau erreicht wurde oder ein betriebener Verbraucher einen bestimmten
Hub ausgeführt hat.
[0022] Die Hochdruck-Pumpenstufe 4 ist förderseitig mit einer Druckleitung 9 verbunden,
die zu einem Druckleitungsanschluss 24 der Sektion 1 führt. An einem Knoten 10 der
Druckleitung 9 zweigt eine Leitung zu einem Anschluss 11 der Sektion 2 ab (optional),
an welchem der Druck in der Druckleitung 9 messbar ist (Manometer). An die Niederdruck-Pumpenstufe
5 ist eine Leitung 12 angeschlossen, von der an einem Knoten 13 eine Verbindungsleitung
14 zu dem Knoten 10 in der Druckleitung 9 führt. In der Verbindungsleitung 14 ist
ein erstes Rückschlagventil 15 enthalten, das in Strömungsrichtung zur Niederdruck-Pumpenstufe
sperrt. Vom Knoten 13 zweigt auch eine Leitung zu einem Anschluss 16 der Sektion 2
ab (optional), an welchem der Druck in der Leitung 12 überprüfbar oder messbar ist
(Manometer). Bei einer nicht gezeigten Alternative könnten am Anschluss 11 oder am
Anschluss 16 ein Druckschalter angeschlossen sein, der beispielsweise das Signal i
liefert.
[0023] In der Leitung 12, die zu einer Reservoirleitung 23 führt, ist ein erstes Druckbegrenzungsventil
17 enthalten, dessen Ansprechdruck, vorzugsweise, verstellbar ist, und das die Niederdruck-Pumpenstufe
5 absichert. Die Reservoirleitung 23 zweigt von der Druckleitung 9 ab und enthält
ein zweites Druckbegrenzungsventil 18, dessen Ansprechdruck, vorzugsweise einstellbar
ist, und das die Hochdruck-Pumpenstufe 4 absichert. Die Reservoirleitung 23 ist ferner
mit dem Reservoiranschluss 25 in der Sektion 1 verbunden. Zwischen einem Knoten 20
in der Leitung 12 und dem Reservoir R ist eine Saugleitung 19 installiert, in der
ein zweites Rückschlagventil 21 enthalten ist, das in Strömungsrichtung zum Reservoir
sperrt. Schließlich kann, optional, von der Niederdruck-Pumpenstufe 5 eine Leckageleitung
22 in das Reservoir R führen.
[0024] Gemäß Fig. 2 sind die Sektionen 1, 2, d.h. der Anschlussblock als Sektion 1 und eine
Zwischenplatte als die Sektion 2, an der Außenseite des Gehäuses 26 montiert, genauer
an einem Anschlusssockel 27 des Gehäuses 26, das das Druckmittel enthält. An dem Anschlussblock
1 sind beispielsweise die Anschlüsse 24, 25 (in Fig. 2 nicht näher hervorgehoben)
platziert. Ferner sind Einstellmöglichkeiten 28, 29 beispielsweise für den Ansprechdruck
der ersten und zweiten Druckbegrenzungsventile 17, 18 erkennbar.
[0025] Wird das Hydraulikaggregat A in Betrieb genommen, wird der Elektromotor 6 in einer
ersten Drehrichtung angetrieben, in der die Förderrichtung der Niederdruck-Pumpenstufe
5 zur Druckleitung 9 weist. Die Hochdruck-Pumpenstufe 4 und die Niederdruck-Pumpenstufe
5 fördern gemeinsam in die Druckleitung 9, wobei das erste Rückschlagventil 15 offen
ist und die ersten und zweiten Druckbegrenzungsventile 17, 18 und das zweite Rückschlagventil
21 absperren. Beide Pumpenstufen 4, 5 saugen aus dem Reservoir R an, wobei der Förderstrom
der Niederdruck-Pumpenstufe 5 das zweite Rückschlagventil 21 in Sperrstellung hält.
Sobald das vorbestimmte Druckniveau in der Druckleitung 9 erreicht ist und/oder das
Signal i vom Signalgeber 8 geliefert wird, beispielsweise sobald eine Pressplatte
einer Presse den Eilgang bis in eine vorbestimmte Hubstellung ausgeführt hat, wird
der Elektromotor 6 in seiner Drehrichtung umgesteuert. Das erste Rückschlagventil
15 geht in die Sperrstellung und separiert die Niederdruck-Pumpenstufe 5 von der Druckleitung
9. Die Hochdruck-Pumpenstufe 4 fördert weiterhin in derselben Förderrichtung in die
Druckleitung 9, um dort einen noch höheren Druck aufzubauen, während die Niederdruck-Pumpenstufe
5 jetzt mit umgekehrter Förderrichtung über die Saugleitung 19 und das geöffnete zweite
Rückschlagventil 21 ansaugt und direkt in das Reservoir R fördert.
[0026] In einer konkreten Ausführungsform kann das erste Druckbegrenzungsventil 17 beispielsweise
auf einen Ansprechdruck von 50 bar eingestellt sein, das zweite Druckbegrenzungsventil
18 hingegen auf einen Ansprechdruck von 410 bar.
[0027] Ist ein Zyklus ausgeführt, kann der Elektromotor 6 abgestellt werden. Um einen neuen
Zyklus auszuführen, treibt die Motorsteuerung 7 den Elektromotor 6 wiederum in der
ersten Drehrichtung an, mit welcher beide Pumpenstufen 4, 5 gemeinsam in die Druckleitung
9 fördern.
1. Hydraulikaggregat (A) mit von mindestens einem Elektromotor (6) drehangetriebenen
Hochdruck- und Niederdruck-Pumpenstufen (4, 5), die förderseitig zumindest an eine
gemeinsame Druckleitung (9) und saugseitig an ein Reservoir (R) angeschlossen und
hydraulisch derart verschaltet sind, dass bis zu einem vorbestimmten Druckniveau in
der Druckleitung (9) die Förderströme der Pumpenstufen (4, 5) in der Druckleitung
(9) summarisch abgenommen werden, und bei Drücken in der Druckleitung (9) oberhalb
des Druckniveaus nurmehr der Förderstrom der Hochdruck-Pumpenstufe (4) in der Druckleitung
(9) abgenommen und der Förderstrom jeder dann von der Druckleitung (9) separierten
Niederdruck-Pumpenstufe (5) verlustarm in das Reservoir (R) geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass jede Niederdruck-Pumpenstufe (5) so ausgebildet und hydraulisch so verschaltet ist,
dass ihr Förderstrom ab Erreichen des vorbestimmten Druckniveaus durch eine Drehrichtungsumkehr
zum Reservoir (R) leitbar ist.
2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (6) reversibel ist, dass die Hochdruck-Pumpenstufe (4) wenigstens
eine Radial- oder Axialkolbenpumpe mit drehrichtungsunabhängiger Förderrichtung umfasst,
und dass die Niederdruck-Pumpenstufe (5) eine reversible Zahnradpumpe ist, die mit
drehrichtungsabhängig entgegengesetzten Förderrichtungen arbeitet, derart, dass eine
Förderrichtung entsprechend der Förderrichtung der Hochdruck-Pumpenstufe (4) zur Druckleitung
(9) weist, hingegen die andere Förderrichtung zum Reservoir weist.
3. Hydraulikaggregat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen gleichsinnigen Förderseiten der Hochdruck-Pumpenstufe (4) und der zumindest
einen Niederdruck-Pumpenstufe (5) ein erstes, in Strömungsrichtung zur Niederdruck-Pumpenstufe
(5) sperrendes Rückschlagventil (15) vorgesehen ist, und dass zwischen dem ersten
Rückschlagventil (15) und der Niederdruck-Pumpenstufe (5) eine Saugleitung (19) zum
Reservoir (R) vorgesehen ist, in der ein zweites, in Strömungsrichtung zum Reservoir
(R) sperrendes Rückschlagventil (21) angeordnet ist.
4. Hydraulikaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Pumpenstufe (5) in der einen Förderrichtung zur Druckleitung (9)
durch ein erstes Druckbegrenzungsventil (17) abgesichert ist.
5. Hydraulikaggregat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Pumpenstufen (5, 4) mit einem gemeinsamen reversiblen Elektromotor (6)
in permanenter Antriebsverbindung sind.
6. Hydraulikaggregat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest für eine Pumpenstufe, vorzugsweise die Hochdruck-Pumpenstufe (4), ein eigener
Elektromotor (6) vorgesehen ist.
7. Hydraulikaggregat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (6) und die Pumpenstufen (4, 5) in einem das Reservoir (R) bildenden
Gehäuse (26) angeordnet sind, vorzugsweise einschließlich der jeweiligen Saugleitung
(19) mit dem zweiten Rückschlagventil (21) und die zu einer Außenseite des Gehäuses
(26) geführten Druckleitung (9), und dass an der Außenseite des Gehäuses (26) eine
Ventileinrichtung (V) montiert ist, die zumindest das erste Rückschlagventil (15)
und das erste Druckbegrenzungsventil (17) enthält.
8. Hydraulikaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (V) einen Anschlussblock (1) mit Druck- und Reservoiranschlüssen
(24, 25) und einen zweiten, die Hochdruck-Pumpenstufe (4) überwachenden Druckbegrenzungsventil
(18) aufweist, der über eine Zwischenplatte (2) an der Außenseite des Gehäuses (26)
montiert ist, die das erste Rückschlagventil (15) und das erste Druckbegrenzungsventil
(17) aufweist.
9. Hydraulikaggregat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der reversible Elektromotor (6) eine Nennleistung von etwa 0,5 kW bis 1,0 kW aufweist,
und dass die spezifischen Förderströme der Hochdruck- und Niederdruck-Pumpenstufen
(4, 5) in einem Verhältnis von etwa 1 : 5 bis 1 : 10 stehen.
10. Hydraulikaggregat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Drehrichtungsumkehr eine elektrische Motorsteuerung (7) mit einem Signalgeber
(8) verbunden ist, vorzugsweise einem Eilhub-Positionsfühler und/oder einem Drucksensor
und/oder einem Ansprechsensor des ersten Druckbegrenzungsventils (17) oder des ersten
Rückschlagventils (15).