[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließanlage für eine Tür mit
- zumindest einer Verriegelungseinrichtung mit einem oder mehreren Verriegelungselementen,
- zumindest einem Motoraggregat, welches auf die Verrieglungseinrichtung arbeitet,
- zumindest einer Steuer- und Empfangseinrichtung, welche mit dem Motoraggregat verbunden
oder in dieses integriert ist,
- zumindest einer ersten Fernbetätigungseinrichtung, mit der zumindest ein Entriegelungssignal
(und gegebenenfalls auch ein Verriegelungssignal) drahtlos an die Steuer- und Empfangseinrichtung
übertragbar ist,
wobei die erste Fernbetätigungseinrichtung zumindest eine erste Sendevorrichtung mit
zumindest einem ersten Sendekanal für das Entriegelungssignal (und gegebenenfalls
Verriegelungssignal) und zumindest einen zweiten Sendekanal aufweist.
[0002] Schließanlage meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Mehrfachverriegelung,
mit mehreren Verriegelungseinrichtungen, zum Beispiel einem Zentralschloss und einer
oder mehreren Zusatzverriegelungen. Die einzelnen Verriegelungseinrichtungen (Zentralschloss,
Zusatzverriegelung) weisen jeweils ein oder mehrere Verriegelungselemente, zum Beispiel
Zentralriegel, Zusatzriegel, Fallen oder dergleichen auf. Zusatzverriegelungen und
Zentralschloss sind in der Regel über eine oder mehrere Treibstangen miteinander gekoppelt,
wobei diese Treibstangen hinter einer Schlossstulpe geführt sind, an welcher die einzelnen
Verriegelungseinrichtungen rückseitig befestigt sein können. Ferner ist auch das Motoraggregat
üblicherweise rückseitig an der Schlossstulpe befestigt, so dass die Schließanlage
nicht nur manuell über das zum Beispiel drücker- und/oder schlüsselbetätigbare Zentralschloss,
sondern auch über das Motoraggregat entriegelbar bzw. betätigbar ist. Dazu ist eine
Fernbetätigungseinrichtung mit Sendevorrichtung vorgesehen, mit der zumindest ein
Entriegelungssignal drahtlos (zum Beispiel per Funk) an die Steuer- und Empfangseinrichtung
übertragbar ist, welche dann wiederum das Motoraggregat zum Entriegeln ansteuert.
Vorzugsweise kann es sich um eine selbstverriegelnde Schließanlage handeln. Bei einer
solchen selbstverriegelnden Schließanlage erfolgt eine Verriegelung der Verriegelungseinrichtungen
(zum Beispiel Zentralschloss und/oder Zusatzschlösser) gleichsam automatisch, sobald
der Türflügel in die Schließstellung gelangt. Eine manuelle Verriegelung bzw. eine
Verriegelung über die Fernbetätigungseinrichtung durch einen Benutzer ist dann nicht
mehr erforderlich. Über die Fernbetätigungseinrichtung erfolgt dann lediglich die
Entriegelung. Die Erfindung umfasst aber auch Ausführungsformen, bei denen die Fernbetätigungseinrichtung
nicht nur für die Entriegelung, sondern auch für die Verriegelung der Schließanlage
einsetzbar ist. Fernbetätigungseinrichtung meint im Rahmen der Erfindung insbesondere
eine Zutrittskontrollvorrichtung, zum Beispiel eine Fingerscannvorrichtung, eine Handsendevorrichtung,
eine Transponderlesevorrichtung oder auch eine Tastaturidentifizierungsvorrichtung.
Diese können tragbar oder stationär bzw. fest installiert sein. Eine Fingerscannvorrichtung
wird zum Beispiel im Türblatt selbst installiert. Die Kommunikation mit der Steuer-
und Empfangseinrichtung des Motoraggregates erfolgt jedoch drahtlos.
[0003] Eine Schließanlage der eingangs beschriebenen Art ist zum Beispiel aus der
DE 203 03 780 U1 bekannt. Bei dieser Ausführungsform sind sowohl die Stromversorgung als auch die
Steuer- und Empfangseinrichtung für das Motoraggregat rahmenseitig montiert. Die Strom-
und Datenübertragungseinheit zur Übertragung von Leistungs- und Datenströmen von dem
Türrahmen auf den Türflügel zur Versorgung des Motoraggregates ist als Federkontakteinheit
mit Federkontakten am Türflügel und Gegenkontakten am Türrahmen ausgebildet.
[0004] Ferner kennt man eine Schließanlage der eingangs beschriebenen Art aus der
DE 20 2006 004 553 U1. Bei dieser Ausführungsform ist die Empfangseinheit für das Motoraggregat in einem
Empfangsmodul integriert, welches als Steckmodul mit einem separaten Steckergehäuse
ausgebildet ist und unmittelbar an die Motoreinheit angesteckt wird.
[0005] Von besonderer Bedeutung ist im Rahmen derartiger "Motorschlösser", dass sich das
Schloss bzw. die Schließanlage mit Hilfe der Fernbetätigungseinrichtung, die gleichsam
eine Zutrittskontrollvorrichtung bildet, entriegeln lässt. Dazu ist die Fernbetätigungseinrichtung
bzw. deren Sendevorrichtung mit einem oder mehreren Sendekanälen ausgerüstet. Aus
der Praxis ist es bekannt, die Fernbetätigungseinrichtung mit einer Zweikanalsendevorrichtung
zu versehen, wobei mit dem ersten Sendekanal das Verriegelungs- oder Entriegelungssignal
an die Motoreinheit übertragen wird. Mit dem zweiten Sendekanal kann ein anderes Gerät
angesteuert werden, zum Beispiel eine weitere Schließanlage oder ein motorischer Garagentorantrieb
oder zum Beispiel ein Tor für eine Hofeinfahrt.
[0006] Ferner ist es aus der Praxis bekannt, Türschließanlagen mit Einbruchmeldeanlagen
bzw. Alarmanlagen zu koppeln. Derartige Einbruchmeldeanlagen von Gebäuden lassen sich
von einem "Ruhemodus" in einen Überwachungsmodus umschalten und folglich "scharf"
schalten und umgekehrt "unscharf"schalten. Die "Scharfschaltung" der Alarmanlage darf
erst dann erfolgen, wenn alle Fenster geschlossen und auch die Türanlage verriegelt
wurde. Bei bekannten Systemen wird ein sogenannter Schlüsselschalter eingesetzt, der
erst dann betätigt werden kann, wenn einerseits die Tür und andererseits alle Fenster
verriegelt wurden. Im Schloss- und auch im Fensterbeschlagbereich sind zu diesem Zweck
Riegelschaltkontakte untergebracht, die ein Signal an die Einbruchmeldeanlage bzw.
an die Kontrollvorrichtung dieser Einbruchmeldeanlage schicken, sobald der Riegel
vorgeschlossen wurde. Dabei muss in jedem Fall verhindert werden, dass die Tür, zum
Beispiel Haustür, geöffnet werden kann, bevor die Alarmanlage wieder "unscharf" geschaltet
wurde. Denn andernfalls besteht die Gefahr, dass beim Entriegeln der Tür die noch
aktivierte Alarmanlage ausgelöst wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließanlage der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die sich bei einfacher Bedienung durch hohe Funktionssicherheit auszeichnet.
Zum Beispiel soll auf einfache und kostengünstige Weise ein einwandfreier Betrieb
im Zusammenhang mit einer Alarmanlage gewährleistet werden.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Schließanlage
der eingangs beschriebenen Art, dass die (erste) Sendevorrichtung der ersten Fernbetätigungseinrichtung
als Sende- und Empfangsvorrichtung ausgebildet ist und neben den Sendekanälen zumindest
einen Empfangskanal für ein Aktivierungssignal und Deaktivierungssignal aufweist,
wobei der erste Sendekanal in Abhängigkeit von dem empfangenen Aktivierungssignal
oder Deaktivierungssignal aktivierbar oder deaktivierbar ist. Die Erfindung geht dabei
von der Erkenntnis aus, dass sich die Funktionalität einer Schließanlage erhöhen lässt,
wenn die bekannten Fernbetätigungseinrichtungen nicht nur mit Sendern, sondern zusätzlich
noch mit zumindest einem Empfänger ausgerüstet sind. Dabei kann es sich um separate
Sender und Empfänger handeln. Vorzugsweise weist die Sende- und Empfangsvorrichtung
jedoch zumindest einen Transceiver mit Sendekanal einerseits und Empfangskanal andererseits
auf. Sender und Empfänger werden folglich in einem Transceiver miteinander kombiniert.
Derartige Transceiver, zum Beispiel Rolling-Code-Transceiver, sind aus der Praxis
bekannt.
[0009] Die Fernbetätigungseinrichtung ist in an sich bekannter Weise vorzugsweise als Zutrittskontrollvorrichtung
ausgebildet bzw. mit einer solchen versehen sein. Dabei kann es sich zum Beispiel
um eine biometrische Zutrittskontrollvorrichtung, zum Beispiel eine Fingerscannvorrichtung,
handeln. Alternativ kann es sich bei der Fernbetätigungseinrichtung um eine tragbare
Handsendevorrichtung mit einer oder mehreren Betätigungstasten handeln. Die Fernbetätigungseinrichtung
kann ferner als Tastaturidentifizierungsvorrichtung und/oder Kartenlesevorrichtung
ausgebildet sein. Stets kommuniziert die Fernbetätigungseinrichtung drahtlos mit der
Steuer- und Empfangseinrichtung des Motoraggregats, so dass eine drahtlose Entriegelung
der Schließanlage in der beschriebenen Weise möglich ist. Die Fernbetätigungseinrichtung
ist besonders bevorzugt mit einem oder mehreren optischen Anzeigemitteln, zum Beispiel
Leuchtdioden, ausgerüstet, welche eine "Zustandsanzeige" realisieren. Dieses ermöglicht
eine einfache und komfortable Bedienung.
[0010] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Aktivierungssignal und Deaktivierungssignal
für den ersten Sendekanal der ersten Fernbetätigungseinrichtung mit einer zweiten
Sendevorrichtung oder Sende- und Empfangsvorrichtung erzeugt wird. Eine solche Sendevorrichtung
kann einen oder mehrere Sendekanäle aufweisen. Eine Sende- und Empfangsvorrichtung
kann einen oder mehrere Sendekanäle und zumindest einen Empfangskanal aufweisen.
[0011] Im Rahmen der Erfindung gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, über eine solche
zweite Sendevorrichtung eine Aktivierung oder Deaktivierung des Sendekanals der (ersten)
Fernbetätigungseinrichtung vorzunehmen.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit sowohl Sender als auch Empfänger in der (ersten)
Fernbetätigungseinrichtung zeichnet sich insbesondere dann aus, wenn die Schließanlage
mit einer Einbruchmeldeanlage gekoppelt bzw. in einer Einbruchmeldeanlage integriert
ist. Die Schließanlage weist dann eine Kontrollvorrichtung für eine solche Einbruchmeldeanlage
auf, wobei die Einbruchmeldeanlage mit der Kontrollvorrichtung von einem Ruhemodus
in einen Überwachungsmodus umschaltbar ist und umgekehrt. Erfindungsgemäß ist bei
dieser Ausführungsform vorgesehen, dass die Kontrollvorrichtung der Einbruchmeldeanlage
die (zweite) Sende- und Empfangsvorrichtung aufweist, welche mit der (ersten) Sende-
und Empfangsvorrichtung der (ersten) Fernbetätigungseinrichtung drahtlos kommuniziert,
wobei der Modus der Einbruchmeldeanlage mit der Fernbetätigungseinrichtung über den
zweiten Sendekanal umschaltbar ist und wobei von der Kontrollvorrichtung der Einbruchmeldeanlage,
das heißt von der zweiten Sende- und Empfangsvorrichtung in Abhängigkeit von dem Modus
der Einbruchmeldeanlage ein Aktivierungssignal oder Deaktivierungssignal an den Empfangskanal
der (ersten) Fernbetätigungseinrichtung übertragbar ist.
[0013] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich die eingangs erläuterten
Probleme im Zusammenhang mit Einbruchmeldeanlagen auf einfache und kostengünstige
Weise vermeiden lassen, wenn eine (erste) Fernbetätigungseinrichtung (zum Beispiel
eine Fingerscannvorrichtung) mit einerseits zwei Sendekanälen und andererseits zumindest
einem Empfangskanal verwendet wird. Der erste Sendekanal dient in herkömmlicher Weise
insbesondere der Entriegelung der Schließanlage. Der zweite Sendekanal dient nun erfindungsgemäß
der Schaltung (scharf-unscharf) der Einbruchmeldeanlage, das heißt über den zweiten
Sendekanal wird mit Hilfe der Fernbetätigungseinrichtung die Einbruchmeldeanlage zum
Beispiel scharf geschaltet. Dieses über den zweiten Sendekanal der ersten Sende- und
Empfangsvorrichtung übertragene Signal wird von der (zweiten) Sende- und Empfangsvorrichtung
der Einbruchmeldeanlage empfangen. Erfindungsgemäß erfolgt nun jedoch eine Rückmeldung
von der Einbruchmeldeanlage. Wenn die Einbruchmeldeanlage scharf geschaltet werden
konnte, weil alle Fenster und Türen auf den verriegelten Zustand hin überprüft und
als "in Ordnung" gemeldet wurden, sendet die (zweite) Sende- und Empfangseinrichtung
der Einbruchmeldeanlage ein Signal, nämlich ein Aktivierungssignal, an die erste Sende-
und Empfangsvorrichtung der Fernbetätigungseinrichtung. Da diese nun mit dem zusätzlichen
Empfänger ausgerüstet ist, empfängt die Fernbetätigungseinrichtung das Aktivierungssignal
von der Einbruchmeldeanlage. Daraufhin wird nun der erste Sendekanal, der den Entriegelungskanal
für die Schließanlage bildet, gesperrt und folglich deaktiviert. Diese Maßnahmen haben
zur Folge, dass nach einer Scharfschaltung der Einbruchmeldeanlage und einer entsprechenden
Rückmeldung nicht länger die Gefahr besteht, dass die Tür versehentlich bei scharf
geschalteter Einbruchmeldeanlage geöffnet wird, da die Tür über den ersten Sendekanal
in diesen Zustand nicht mehr entriegelt werden kann. Um die Tür in diesem Zustand
zu öffnen, muss der Benutzer zunächst über den zweiten Sendekanal der Fernbetätigungseinrichtung
ein Signal an die Einbruchmeldeanlage senden, um diese unscharf zu schalten. Daraufhin
wird die Einbruchmeldeanlage unscharf geschaltet. Dieses bewirkt, dass wiederum von
der Einbruchmeldeanlage ein Deaktivierungssignal an die Fernbetätigungseinrichtung
übertragen wird. Der Empfangskanal empfängt dieses Deaktivierungssignal, so dass dann
der erste Sendekanal (der "Türöffnungskanal") wieder aktiviert wird. Die Tür kann
nun wie gewohnt über den ersten Sendekanal der Fernbetätigungseinrichtung entriegelt
bzw. geöffnet werden.
[0014] Insgesamt wird die Funktionalität der Schließanlage im Zusammenhang mit einer Einbruchmeldeanlage
deutlich erhöht, indem die Fernbetätigungseinrichtung (zum Beispiel eine Fingerscannvorrichtung,
ein Handsender oder dergleichen) nicht nur mit zwei Sendekanälen, sondern ergänzend
auch mit einem Empfangskanal ausgerüstet ist.
[0015] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann jedoch auch vorteilhaft eingesetzt werden,
wenn die Schließanlage nicht mit einer Einbruchmeldeanlage versehen bzw. gekoppelt
ist. Dazu schlägt die Erfindung nach einer alternativen Ausgestaltung vor, dass zusätzlich
zu der ersten Fernbetätigungseinrichtung eine zweite Fernbetätigungseinrichtung vorgesehen
ist, welche eine (zweite) Sendevorrichtung oder Sende- und Empfangsvorrichtung mit
zumindest einem Sendekanal aufweist. Die zweite Fernbetätigungseinrichtung kann so
ausgebildet sein, wie die bereits beschriebene erste Fernbetätigungseinrichtung, zum
Beispiel als Handsender, Fingerscannvorrichtung usw. Die zweite Fernbetätigungseinrichtung
mit der zweiten Sendevorrichtung bzw. Sende- und Empfangsvorrichtung kann grundsätzlich
ebenfalls ein oder mehrere Sendekanäle sowie einen Empfangskanal aufweisen. Es kann
jedoch gegebenenfalls auch ausreichen, dass die zweite Fernbetätigungseinrichtung
lediglich einen oder mehrere Sendekanäle aufweist und selbst nicht mit einem Empfangskanal
ausgebildet ist. Jedenfalls kann mit dieser zweiten Fernbetätigungseinrichtung bzw.
mit dessen Sendevorrichtung ein Aktivierungssignal und Deaktivierungssignal für den
ersten Sendekanal der ersten Fernbetätigungseinrichtung erzeugt und an die erste Fernbetätigungseinrichtung
übertragen werden. Die Deaktivierung des ersten Sendekanals (das heißt des Türöffnungskanals)
erfolgt bei dieser Variante folglich nicht durch eine Rückmeldung einer Einbruchmeldeanlage,
sondern durch eine weitere Fernbetätigungseinrichtung bzw. den Benutzer dieser Fernbetätigungseinrichtung
selbst. Auch bei dieser Ausgestaltung ohne Einbruchmeldeanlage lässt sich die Sicherheit
weiter erhöhen, wenn die erste Fernbetätigungseinrichtung nicht nur Sendekanäle, sondern
auch einen Empfangskanal aufweist. Der Anwender kann bei einer solchen Ausgestaltung
mit zwei Fernbetätigungseinrichtungen, die in der erfindungsgemäßen Weise eingerichtet
sind, die zweite Fernbetätigungseinrichtung unter anderem dafür nutzen, um die erste
Fernbetätigungseinrichtung bzw. dessen ersten Sendekanal zu deaktivieren. Dieses kann
beispielsweise dann zweckmäßig sein, wenn es sich bei der ersten Fernbetätigungseinrichtung
um eine stationär im Bereich der Tür angeordnete Fernbetätigungseinrichtung, zum Beispiel
eine Fingerscannvorrichtung handelt und bei der zweiten Fernbetätigungseinrichtung
um eine tragbare Fernbetätigungseinrichtung, zum Beispiel einen Handsender. So kann
beispielsweise vor einer Urlaubsfahrt mit der zweiten Fernbetätigungseinrichtung,
nämlich dem Handsender, der erste Sendekanal der ersten Fernbetätigungseinrichtung
(Fingerscannvorrichtung) deaktiviert werden. Damit wird die Einbruchsicherheit erhöht.
Eine solche Abschaltmethode kann aber auch für Sicherheitsbereiche eingesetzt werden,
in denen zu bestimmten Zeiten alle oder mehrere zuvor zutrittsberechtigten Personen,
keinen Zutritt mehr haben dürfen. So kann ein "übergeordneter" Benutzer, der sowohl
auf die erste Fernbetätigungseinrichtung als auch auf die zweite Fernbetätigungseinrichtung
Zugriff hat, mit der zweiten Fernbetätigungseinrichtung die erste Fernbetätigungseinrichtung
deaktivieren. Die übrigen Nutzer, die nur Zugriff auf die erste Fernbetätigungseinrichtung
haben, haben dann keinen Zutritt zu der Schließanlage. Folglich kann mit der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung mit einer zweiten Fernbetätigungseinrichtung die Sicherheit einer Schließanlage
auch dann erhöht werden, wenn ohne Einbruchmeldeanlage gearbeitet wird.
[0016] Optional besteht nun ferner die Möglichkeit, dass weder eine Einbruchmeldeanlage,
noch eine zweite Fernbetätigungseinrichtung vorgesehen sind, sondern dass das Aktivierungs-
und Deaktivierungssignal für den ersten Sendekanal der ersten Fernbetätigungseinrichtung
mit dem zweiten Sendekanal der ersten Fernbetätigungseinrichtung selbst an den Empfangskanal
der ersten Fernbetätigungseinrichtung übertragbar ist. Eine solche Ausgestaltung ist
zum Beispiel dann vorteilhaft, wenn die Fernbetätigungseinrichtung als Fingerscannvorrichtung
ausgestaltet ist. Dann kann mit einem Finger, der auf den zweiten Sendekanal angelernt
wurde, der erste Sendekanal deaktiviert werden. Auch dieses kann die Sicherheit vor
zum Beispiel einer Urlaubsfahrt erhöhen. Auch mit dieser Ausgestaltung besteht die
Möglichkeit, einer bestimmten Gruppe von Personen vorübergehend den Zutritt zu versagen,
da der zweite Sendekanal beispielsweise nur mit einem Finger einer "übergeordneten"
Person ansprechbar ist.
[0017] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Schließanlage,
wobei mit der ersten Fernbetätigungseinrichtung über den ersten Sendekanal zumindest
eine Entriegelung der Verriegelungseinrichtung erfolgt und wobei der erste Sendekanal
bei Empfang eines Deaktivierungssignal über den Empfangskanal deaktiviert und bei
Empfang eines Aktivierungssignal über den Empfangskanal aktiviert wird. Das Aktivierungs-
bzw. Deaktivierungssignal kann dabei in der beschriebenen Weise mit einer zweiten
Fernbetätigungseinrichtung oder mit der ersten Fernbetätigungseinrichtung selbst,
nämlich über den zweiten Sendekanal erzeugt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit
im Zusammenhang mit einer Einbruchmeldeanlage, dass das Aktivierungs- oder Deaktivierungssignal
mit der Sende- und Empfangsvorrichtung der Einbruchmeldeanlage erzeugt wird.
[0018] Die Fernbetätigungseinrichtung, zum Beispiel die Fingerscannvorrichtung oder die
Handsendevorrichtung, sind vorzugsweise mit optischen Anzeigemitteln, zum Beispiel
Leuchtdioden oder dergleichen versehen, welche die verschiedenen Funktionen bzw. Funktionszuständige
optisch anzeigen. Im Übrigen ist die Fernbetätigungseinrichtung mit geeigneten Betätigungsmitteln
versehen, damit der Benutzer gezielt die beiden Sendekanäle ansprechen kann. Bei einer
Handsendevorrichtung sind zum Beispiel zumindest zwei Betätigungstasten für die beiden
Sendekanäle vorgesehen. Bei einer Fingerscannvorrichtung sind die beiden Sendekanäle
in der Regel unterschiedlichen Fingern zugeordnet, so dass durch Scannen des jeweiligen
Fingers die gewünschte Funktion ausgelöst werden kann. Dabei besteht die Möglichkeit,
mit einer herkömmlichen Fingerscannvorrichtung mit lediglich einem Scannfeld zu arbeiten.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, mit einer modifizierten Fingerscannvorrichtung
zu arbeiten, welche als "Doppelscanner" mit zwei unmittelbar nebeneinander angeordneten
Scannfeldern ausgebildet ist.
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Schließanlage in der Ausführungsform als Mehrfachverriegelung mit Einbruchmeldeanlage,
- Fig. 2
- ausschnittsweise eine Schließanlage nach Fig. 1 in abgewandelter Ausführungsform ohne
Einbruchmeldeanlage und
- Fig.3
- ausschnittsweise eine Schließanlage nach Fig. 1 in einer weiteren Ausführungsform
ohne Einbruchmeldeanlage.
[0020] In den Figuren ist eine Schließanlage für eine Tür dargestellt. Türrahmen 1 und Türflügel
2 sind angedeutet. Es handelt sich im Ausführungsbeispiel um eine Schließanlage mit
Mehrfachverriegelung, welche mehrere Verriegelungsvorrichtungen 3, 4, nämlich einerseits
ein Zentralschloss 3 und andererseits zwei Zusatzschlösser bzw. Zusatzverriegelungen
4 aufweist. Die Zusatzverriegelungen 4 sind mit dem Zentralschloss 3 über nicht näher
dargestellte Treibstangen verbunden. Die Verriegelungsvorrichtungen (Zentralschloss
einerseits und Zusatzschlösser andererseits) weisen jeweils ein oder mehrere Verriegelungselemente
6 auf. Diese sind lediglich angedeutet. Es kann sich beispielsweise um den Zentral
riegel des Zentralschlosses handeln. Auf die Verriegelungsvorrichtungen 3, 4 arbeitet
- über die Treibstangen - ein Motoraggregat 7. Dieses ist -wie auch die Verriegelungsvorrichtungen
3, 4- rückseitig an einer Schlossstulpe 5 befestigt. Die Treibstangen sind hinter
dieser Schlossstulpe 5 beweglich geführt. Das Motoraggregat 7 ist über ein Verbindungskabel
mit einer Stromversorgungseinheit 8 verbunden, welche zum Beispiel im Bereich des
Türrahmens 1 oder neben der Tür, zum Beispiel im Mauerwerk angeordnet sein kann. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Bereich des Türrahmens oder auch im Bereich
des Mauerwerkes darüber hinaus eine Steuer- und Empfangsvorrichtung 9 angeordnet,
welche ebenfalls über ein Verbindungskabel mit dem Motoraggregat 7 verbunden ist.
Im Bereich der gelenkigen Anbindung des Türflügels 2 an den Türrahmen 1 ist eine Strom-
und Datenübertragungseinheit 10 vorgesehen, welche über ein Kabel oder - wie in Fig.
1 angedeutet - als Federkontakteinheit ausgebildet sein kann. Optional besteht die
Möglichkeit, die Steuer- und Empfangseinrichtung 9 nicht im Türrahmen, sondern im
Bereich des Türflügels anzuordnen. So kann die Steuer- und Empfangseinrichtung auch
als Steckmodul unmittelbar an das Motoraggregat 7 angeschlossen bzw. in dieses integriert
sein. Diese Möglichkeit wird zum Beispiel in der
DE 20 2006 004 553 U1 beschrieben.
[0021] Ferner ist die Schließanlage mit einer ersten Fernbetätigungseinrichtung 11 ausgerüstet.
Mit dieser Fernbetätigungseinrichtung ist ein Entriegelungssignal drahtlos an die
Steuer- und Empfangseinheit 9 des Motoraggregates 7 übertragbar. Im Ausführungsbeispiel
ist diese Fernbetätigungseinrichtung als Zutrittskontrollvorrichtung, und zwar in
der Ausführungsform als Fingerscannvorrichtung 11 ausgebildet. Diese Fernbetätigungseinrichtung
11 weist eine Mehrkanal-Sende- und Empfangsvorrichtung 12 auf. Diese weist zunächst
einmal einen ersten Sendekanal S1 und einen zweiten Sendekanal S2 auf. Ferner ist
zumindest ein Empfangskanal E vorgesehen. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit,
einzelne Sender und Empfänger vorzusehen. Sender einerseits und Empfänger andererseits
können jedoch auch in einem gemeinsamen Transceiver kombiniert werden. Einzelheiten
sind in den Figuren nicht dargestellt.
[0022] Die beiden Sendekanäle S1 und S2 können von dem Benutzer gezielt "angesprochen" werden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit Fingerscannvorrichtung können zum Beispiel
die beiden Kanäle mit unterschiedlichen Fingern angesprochen werden.
[0023] Es besteht nun zunächst einmal in bekannter Weise die Möglichkeit, über den ersten
Sendekanal S1 die Schließanlage zu entriegeln. Wird beispielsweise der entsprechende
Finger auf die Fingerscannvorrichtung 11 gelegt, so sendet die Fernbetätigungseinrichtung
über den ersten Sendekanal S1 ein Entriegelungssignal an die Steuer- und Empfangseinrichtung
9 der Motoreinheit 7, so dass der Motor in der geeigneten Weise betätigt und damit
das Schloss beispielsweise entriegelt wird.
[0024] Ergänzend ist die Schließanlage gemäß Fig. 1 nun mit einer Einbruchmeldeanlage verbunden
bzw. in eine Einbruchmeldeanlage integriert. Dazu ist die Schließanlage mit einer
Kontrollvorrichtung 13 ausgestattet, wobei die Einbruchmeldeanlage mit dieser Kontrollvorrichtung
aktivierbar und deaktivierbar ist. Die Kontrollvorrichtung 13 weist eine (zweite)
Sende- und Empfangsvorrichtung 14 auf, welche mit der (ersten) Sende- und Empfangsvorrichtung
12 der ersten Fernbetätigungseinrichtung 11 drahtlos kommuniziert. Zum einen lässt
sich die Einbruchmeldeanlage mit Hilfe der Fernbetätigungseinrichtung 11 über deren
zweiten Sendekanal S2 scharf bzw. unscharf schalten. Zum anderen ist dann von der
Kontrollvorrichtung 13 der Einbruchmeldeanlage bzw. von deren Sende- und Empfangseinrichtung
14 in Abhängigkeit von der Scharfschaltung der Einbruchmeldeanlage über einen Sendekanal
S ein Aktivierungs- oder Deaktivierungssignal an den Empfangskanal E der Fernbetätigungseinrichtung
11 übertragbar.
[0025] Damit lässt sich die erfindungsgemäße Schließanlage in dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 wie folgt betreiben:
Über den Sendekanal S1 lässt sich - wie bereits beschrieben - die Schließanlage ferngesteuert
entriegeln und verriegeln. Über den zweiten Sendekanal S2 lässt sich die Einbruchmeldeanlage
scharf schalten und unscharf schalten. Wird beispielsweise der geeignete Finger auf
die Fingerscannvorrichtung 11 gelegt, so sendet die Sende- und Empfangseinrichtung
12 über den zweiten Sendekanal S2 ein Signal an die Sende- und Empfangseinrichtung
14 der Kontrollvorrichtung 13 der Einbruchmeldeanlage. Die Kontrollvorrichtung 13
schaltet daraufhin die Einbruchmeldeanlage scharf. Dabei prüft die Einbruchmeldeanlage,
ob alle Fenster und Türen verriegelt sind. Denn die Scharfschaltung der Alarmanlage
darf erst dann erfolgen, wenn alle Fenster geschlossen und auch die Türanlage verriegelt
wurde. Im Schloss- und auch in den Fensterbereichen sind zu diesem Zweck nicht dargestellte
Riegelschaltkontakte angeordnet, die ein Signal an die Einbruchmeldeanlage schicken,
falls eine einwandfreie Verriegelung erfolgt ist. Sofern die Einbruchmeldeanlage nun
ordnungsgemäß scharf geschaltet werden konnte, wird über die Sende- und Empfangseinrichtung
14 bzw. deren Sendekanal S der Einbruchmeldeanlage ein Signal an die Sende- und Empfangseinrichtung
12 der Fernbetätigungseinrichtung 11 gesendet. Dabei handelt es sich um ein Deaktivierungssignal,
welches über den Empfangskanal E der Sende- und Empfangseinrichtung 12 empfangen wird
und der Deaktivierung des Sendekanals S1 dient. Nach erfolgreicher Scharfschaltung
der Einbruchmeldeanlage und entsprechender Rückmeldung an die Fernbetätigungseinrichtung
11 erfolgt folglich eine Deaktivierung bzw. Sperrung des Sendekanals S1, der gleichsam
den Türöffnungskanal bildet. In diesem Zustand besteht nun nicht mehr die Möglichkeit,
das Motorschloss über die Fernbetätigungseinrichtung 11 zu entriegeln bzw. zu betätigen,
da der Sendekanal S1 gesperrt ist.
[0026] Sofern der Benutzer nun die Tür öffnen bzw. das Schloss entriegeln möchte, muss er
zunächst über den Sendekanal S2 der Fernbetätigungseinrichtung 11 ein Signal an die
Einbruchmeldeanlage bzw. an deren Sende- und Empfangseinrichtung 14 senden. Daraufhin
wird die Einbruchmeldeanlage unscharf geschaltet. Dieses wird durch Abschicken eines
Signals von der Sende- und Empfangsvorrichtung 14 an die Sende- und Empfangsvorrichtung
12, nämlich an deren Empfangskanal E bestätigt. Daraufhin wird der Sendekanal 1 wieder
aktiviert, so dass die Tür über den Sendekanal S1 entriegelt werden kann.
[0027] In der Fig. 1 ist erkennbar, dass die Fernbetätigungseinrichtung 11 im Ausführungsbeispiel
als Fingerscannvorrichtung mit einem einzigen Fingerscannfeld 17 ausgerüstet ist.
Die einzelnen Befehle über die beiden Sendekanäle S1, S2 werden durch Auflegen unterschiedlicher
Finger ausgelöst. Es versteht sich, dass mit einer solchen Fernbetätigungseinrichtung
im Zuge der Inbetriebnahme entsprechend angelernt bzw. programmiert wird. Optional
könnte die (erste) Fernbetätigungseinrichtungen gemäß Fig. 1 auch als Handsendevorrichtungen,
Tastaturvorrichtungen oder dergleichen ausgebildet sein. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 1 ist jedoch grundsätzlich nur eine Fernbetätigungseinrichtung erforderlich.
Die Deaktivierung dieser ersten Fernbetätigungseinrichtung erfolgt über die Einbruchmeldeanlage.
[0028] Demgegenüber zeigt Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung bei der
eine Deaktivierung der ersten Fernbetätigungseinrichtung auch ohne Einbruchmeldeanlage
möglicht ist. Dazu ist bei dieser Ausführungsform nach Fig. 2 eine zweite Fernbetätigungseinrichtung
11' vorgesehen. Während die erste Fernbetätigungseinrichtung 11 in diesem Ausführungsbeispiel
wiederum als Fingerscannvorrichtung ausgebildet ist, ist die zweite Fernbetätigungseinrichtung
11' in diesem Ausführungsbeispiel als Handsendevorrichtung ausgebildet. Die erste
Fernbetätigungseinrichtung 11 ist in der beschriebenen erfindungsgemäßen Weise mit
einer Sende- und Empfangsvorrichtung 12 versehen. Die zweite Fernbetätigungseinrichtung
11' muss lediglich eine Sendevorrichtung 18 aufweisen, welche zumindest einen Sendekanal
S aufweist. Ferner ist eine Bedienungstaste 19 in Fig. 2 angedeutet. Die erste Fernbetätigungseinrichtung
funktioniert wie bereits zu Fig. 1 beschrieben, das heißt über den ersten Sendekanal
S1 erfolgt insbesondere eine Entriegelung der Schließanlage. Dieser Sendekanal S1
lässt sich nun deaktivieren, und zwar mit Hilfe der zweiten Fernbetätigungseinrichtung
11'. Dazu sendet diese über den Sendekanal S ein Deaktivierungssignal an den Empfangskanal
E der Sende- und Empfangsvorrichtung 12 der ersten Fernbetätigungseinrichtung 11.
Der dargestellte Handsender kann folglich zur Deaktivierung der Fingerscannvorrichtung
verwendet werden. Damit lässt sich die Sicherheit der Schließanlage zum Beispiel vor
einer Urlaubsfahrt erhöhen. Optional kann diese Ausgestaltung auch in der bereits
beschriebenen Weise für Sicherheitsbereiche eingesetzt werden, in denen Personen mit
unterschiedlichen Zutrittsberechtigungen arbeiten. Die zweite Fernbetätigungseinrichtung
kann gegebenenfalls auch selbst zum Entriegeln des Schlosses verwendet werden. Dann
sind vorzugsweise zwei Sendekanäle vorgesehen, einer zum Entriegeln und einer zum
Deaktivieren der ersten Fernbetätigungseinrichtung. Optional besteht die Möglichkeit,
dass die zweite Fernbetätigungseinrichtung 11' zum Scharfschalten oder Unscharfschalten
einer Einbruchmeldeanlage verwendet wird. Entscheidend ist bei dieser zweiten Ausführungsform
jedoch, dass die Deaktivierung der ersten Fernbetätigungseinrichtung 11 mit Hilfe
der zweiten Fernbetätigungseinrichtung 11' erfolgt.
[0029] Alternativ besteht nun bei der Ausführungsform nach Fig. 3 in ähnlicher Weise die
Möglichkeit, den Sendekanal S1 der Fernbetätigungseinrichtung 11 zu deaktivieren,
ohne dass eine Einbruchmeldeanlage oder auch eine zweite Fernbetätigungseinrichtung
erforderlich sind. Denn bei der Ausführungsform nach Fig. 3 erfolgt die Deaktivierung
des ersten Sendekanals S1 der Fernbetätigungseinrichtung 11 über die erste und gegebenenfalls
einzige Fernbetätigungseinrichtung 11 selbst. Dazu wird über den zweiten Sendekanal
S2 der Sende- und Empfangsvorrichtung 12 ein Deaktivierungssignal erzeugt, welches
von dem Empfangskanal E der Sende- und Empfangsvorrichtung 12 selbst empfangen wird.
Insbesondere bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform mit einer Fingerscannvorrichtung
11 kann so die Sicherheit ebenfalls erhöht werden. Während ein erster Finger auf den
Sendekanal S1 angelernt ist, ist ein zweiter Finger auf den Sendekanal S2 angelernt.
Mit dem zweiten Finger kann nun der erste Sendekanal deaktiviert werden, so dass die
Einbruchsicherheit (zum Beispiel während einer Urlaubsfahrt) erhöht wird. Ebenso kann
in der beschriebenen Weise eine Sperrung einer Schließanlage durch eine "übergeordnete"
Person erfolgen.
[0030] Die drahtlose Übertragung der Signale erfolgt vorzugsweise per Funk, das heißt über
Funksignale. Dabei ist es nicht erforderlich, die einzelnen Sendekanäle durch unterschiedliche
Sendefrequenzen zu realisieren, sondern die einzelnen Kanäle können auch mit einer
einzigen Funkfrequenz realisiert werden, in dem geeignete Funkbefehle bzw. Funktelegramme
auf ein und derselben Frequenz ausgesendet werden.
[0031] Die einzelnen Komponenten, insbesondere die Fernbetätigungseinrichtungen 11, 11'
sind vorzugsweise mit (nicht dargestellten) optischen Anzeigeelementen versehen, zum
Beispiel Leuchtdioden, welche nicht nur in den Anlernphasen sondern auch bei Entriegeln,
Aktivieren, Deaktiveren etc. verschiedene Funktionszustände anzeigen können.
1. Schließanlage für eine Tür, mit
- zumindest einer Verriegelungseinrichtung (3, 4) mit einem oder mehreren Verriegelungselementen
(6),
- zumindest einem Motoraggregat (7), welches auf die Verrieglungseinrichtung (3, 4)
arbeitet,
- zumindest einer Steuer- und Empfangseinrichtung (9), welche mit dem Motoraggregat
(7) verbunden oder in dieses integriert ist,
- zumindest einer ersten Fernbetätigungseinrichtung (11), mit der zumindest ein Entriegelungssignal
drahtlos an die Steuer- und Empfangseinrichtung (9) übertragbar ist,
wobei die erste Fernbetätigungseinrichtung (11) zumindest eine erste Sendevorrichtung
(12) mit zumindest einem ersten Sendekanal (S1) für das Entriegelungssignal und zumindest
einen zweiten Sendekanal (S2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sendevorrichtung (12) der ersten Fernbetätigungseinrichtung (11) als Sende- und
Empfangsvorrichtung (12) ausgebildet ist und neben den Sendekanälen (S1, S2) zumindest
einen Empfangskanal (E) für ein Aktivierungssignal und ein Deaktivierungssignal aufweist,
wobei der erste Sendekanal (S1) in Abhängigkeit von dem empfangenen Aktivierungssignal
oder Deaktivierungssignal aktivierbar oder deaktivierbar ist.
2. Schließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungssignal und Deaktivierungssignal für den ersten Sendekanal (S1) der
ersten Fernbetätigungseinrichtung (11) mit einer zweiten Sendevorrichtung (18) oder
Sende- und Empfangsvorrichtung (14) mit zumindest einem Sendekanal (S) erzeugt wird.
3. Schließanlage nach Anspruch 2, mit einer Kontrollvorrichtung (13) für eine Einbruchmeldeanlage,
wobei die Einbruchmeldeanlage mit der Kontrollvorrichtung (13) von einem Ruhemodus
in einen Überwachungsmodus umschaltbar ist und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollvorrichtung (13) der Einbruchmeldeanlage die zweite Sende- und Empfangsvorrichtung
(14) aufweist, welche mit der ersten Sende- und Empfangseinrichtung (12) der ersten
Fernbetätigungseinrichtung (11) drahtlos kommuniziert,
wobei der Modus der Einbruchmeldeanlage mit der ersten Fernbetätigungseinrichtung
(11) über deren zweiten Sendekanal (S2) umschaltbar ist und
wobei von Sende- und Empfangsvorrichtung (14) der Kontrollvorrichtung (13) in Abhängigkeit
von dem Modus der Einbruchmeldeanlage über den Sendekanal (S) ein Aktivierungssignal
oder Deaktivierungssignal an den Empfangskanal (E) der ersten Fernbetätigungseinrichtung
(11) übertragbar ist.
4. Schließanlage nach Anspruch 2, mit einer zweiten Fernbetätigungseinrichtung (11'),
welche zumindest die zweite Sendevorrichtung (18) oder Sende- und Empfangsvorrichtung
mit zumindest einem Sendekanal (S) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungssignal und Deaktivierungssignal für den ersten Sendekanal (S1) der
ersten Fernbetätigungseinrichtung (11) mit dem Sendekanal (S) der zweiten Sendevorrichtung
(18) der zweiten Fernbetätigungseinrichtung (11') an den Empfangskanal (E) der ersten
Fernbetätigungseinrichtung (11) übertragbar ist.
5. Schließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungs- und Deaktivierungssignal für den ersten Sendekanal (S1) der ersten
Fernbetätigungseinrichtung (11) mit dem zweiten Sendekanal (S2) der ersten Fernbetätigungseinrichtung
(11) selbst an den Empfangskanal (E) der ersten Fernbetätigungseinrichtung (11) übertragbar
ist.
6. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Fernbetätigungseinrichtung (11, 11') als tragbare oder
stationäre Zutrittskontrollvorrichtung ausgebildet ist.
7. Schließanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Fernbetätigungseinrichtung (11, 11') als biometrische Zutrittskontrollvorrichtung,
zum Beispiel Fingerscannvorrichtung, ausgebildet ist.
8. Schließanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Fernbetätigungseinrichtung (11, 11') als tragbare Handsendevorrichtung
ausgebildet ist.
9. Schließanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Fernbetätigungseinrichtung (11, 11') als Tastaturidentifizierungsvorrichtung
und/oder Kartenlesevorrichtung und/oder Transponderlesevorrichtung ausgebildet ist.
10. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und Empfangsvorrichtung (12) der ersten und/oder zweiten Fernbetätigungseinrichtung
(11, 11') zumindest einen Transceiver mit Sendekanal (S1, S2, S) und Empfangskanal
(E) aufweist.
11. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Fernbetätigungseinrichtung (11, 11') eine oder mehrere
optische Anzeigemittel, zum Beispiel Leuchtdioden, zur Anzeige der Funktionen bzw.
Funktionszustände aufweist.
12. Verfahren zum Betreiben einer Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ersten Fernbetätigungseinrichtung über den ersten Sendekanal zumindest eine
Entriegelung der Verriegelungseinrichtung erfolgt und dass der erste Sendekanal bei
Empfang eines Deaktivierungssignals über den Empfangskanal deaktiviert wird und bei
Empfang eines Aktivierungssignals über den Empfangskanal aktiviert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungssignal bzw. Deaktivierungssignal mit der Sendeeinrichtung oder Sende-
und Empfangseinrichtung einer Einbruchmeldeanlage oder einer zweiten Fernbetätigungseinrichtung
erzeugt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungssignal bzw. Deaktivierungssignal mit der Sende- und Empfangseinrichtung
der ersten Fernbetätigungseinrichtung selbst über deren zweiten Sendekanal erzeugt
wird.