[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Etikettiervorrichtung und ein Etikettierverfahren
zur Etikettierung von Behältern, bei welchen die Etikettiervorrichtung eine Sterilisationseinrichtung
aufweist
[0002] Herkömmliche Etikettiervorrichtungen für Behälter sind üblicherweise an einem drehbaren
Rad montiert, mittels welchem zu etikettierende Behälter nacheinander an der Etikettiervorrichtung
vorbeigeführt werden, damit sie die Behälter mit einem Etikett versieht. Solche Behälter
sind beispielsweise Glasbehälter, Metallbehälter, oder mittels eines Streckblasverfahrens
aus Vorformlingen gefertigte Kunststoffbehälter usw. Insbesondere handelt es sich
bei den Kunststoffbehältern um Kunststoffflaschen, die beispielsweise aus Polyethylenterephtalat
(PET), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) etc. gefertigt sind.
[0003] In der Regel werden Behälter erst nach ihrem Befüllen mit einem Medium, wie beispielsweise
einem Getränk, einem beim Reinigen von Gegenständen verwendbaren Mittel, einem Kosmetikprodukt
usw., und dem Verschließen des Behälters (Standard-Abfülllinie) mit einer Etikettiervorrichtung
etikettiert. Dies ist insbesondere bei Kunststoffbehältern vorteilhaft, da ein leerer
Kunststoffbehälter Druck von außen nur sehr geringen Widerstand entgegensetzen kann.
Ein Etikettieren eines solchen leeren Kunststoffbehälters mit herkömmlichen Etikettiervorrichtungen
würde den Kunststoffbehälter zumindest beschädigen wenn nicht gar zerstören.
[0004] Derzeit werden bei der Anmelderin Blockanlagen erprobt, in welchen die gesamte Herstellung
von Behältern aus Vorformlingen bis zur Herstellung der fertig etikettierten, befüllten
und verschlossenen Behälter für ihre Auslieferung an einen Kunden vorgenommen wird.
Bei solchen Blockanlagen hat es sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, eine Etikettierung
der Behälter vor ihrer Befüllung mit dem Medium, wie dem Getränk usw., durchzuführen.
Daher müssen die Behälter beim Etikettiervorgang von innen stabilisiert sein.
[0005] Es hat sich bei der Erprobung herausgestellt, dass ein solches Stabilisieren beispielsweise
zum Einen erreicht werden kann, indem die Behälter auf dem drehbaren Rad von unten
mittels einer Behälterträgereinheit bzw. Behälterträgerelement gestützt und von oben
mittels einer Zentrierglocke, die in eine Behälteröffnung, wie beispielsweise das
Mundstück einer Flasche, eingreift, auf der Behälterstütze zentriert und gehalten
werden. Das heißt, die Behälter werden zwischen Behälterstütze und Zentrierglocke
eingespannt. Eine solche Anordnung ist in einer früheren Patentanmeldung der Anmelderin,
der
WO 2007/025602 A1, allgemein für eine Behälterbehandlungsanlage beschrieben. Zum Anderen wurde firmenintern
erprobt, über die Zentrierglocke (Steril)luft in den Behälter einströmen zu lassen,
bis der Behälter mit einem vorbestimmten Innendruck beaufschlagt ist. Dieser Innendruck
kann beispielsweise dem Druck entsprechen, den eine in den Behälter gefüllte Flüssigkeit
auf den Behälter ausüben würde. Hiermit kann das Problem einer Stabilisierung des
Kunststoffbehälters beim Etikettiervorgang hygienisch gelöst werden.
[0006] Trotzdem besteht bei einer solchen Etikettiervorrichtung bei allen Behältern, das
heißt bei Kunststoffbehältern, Glasbehältern, Metallbehältern usw. ein weiteres Problem.
Während eines Betriebs der Etikettiervorrichtung kann nämlich die Zentrierglocke verkeimen.
Als Folge davon können, wenn eine solche verkeimte Zentrierglocke eine Behälteröffnung
berührt, hygienische Vorschriften bei der anschließenden Befüllung des Kunststoffbehälters
mit sensiblen Produkten nicht eingehalten werden.
[0007] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Etikettiervorrichtung und ein
Etikettierverfahren zur Etikettierung von Behältern bereitzustellen, welche die vorangehenden
Probleme des Standes der Technik lösen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Etikettiervorrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst,
welche zur Etikettierung von Behältern aus Kunststoff-Vorformlingen dient. Die Etikettiervorrichtung
umfasst eine Sterilisationseinrichtung zur Sterilisation der Behälter oder eines Werkzeugs.
Bevorzugt ist sowohl eine Sterilisationseinrichtung zur Sterilisation der Behälter
als auch eine Sterilisationseinrichtung zum Sterilisieren des Werkzeugs vorgesehen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Etikettiervorrichtung sind in den abhängigen Patentansprüchen
dargelegt.
[0010] Vorzugsweise umfasst die Etikettiervorrichtung wenigstens eine Zentrierglocke zur
Zentrierung eines Behälters an einem Etikettierkarussell oder allgemein einer Einrichtung
zum Transportieren der Behälter (welche beispielsweise auch als Transportkette ausgestaltet
sein kann), wobei bevorzugt die wenigstens eine Zentrierglocke drehbar gelagert ist,
so dass sie sich bei einem mit der Etikettiervorrichtung ausgeführten Etikettiervorgang
um die eigene Achse drehen kann.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Zentrierglocke eine Behältersterilluftzuführung
zur Zuführung von Sterilluft in einen Behälter aufweist. Vorteilhaft weist die Vorrichtung
ein Reservoir für Sterilluft oder ein anders gasförmiges zur Sterilisation geeignetes
Medium auf, welches die Behältersterilluftversorgung versorgt.
[0012] Darüber hinaus kann die Sterilisationseinrichtung wenigstens eine Hülse zur Aufnahme
eines Behältermundstücks eines Behälters - vorteilhaft bis mindestens zu einem Neckring
des Behälters -, und vorteilhaft wenigstens eine Hülsensterilluftzuführung zur Zuführung
von Sterilluft in die Hülse aufweisen. Hierbei kann jeweils eine Hülse an jeweils
einer Zentrierglocke axial bewegbar oder unbewegbar montierbar sein.
[0013] Außerdem kann die wenigstens eine Zentrierglocke zudem jeweils eine Hülsensterilluftzuführung
aufweisen. Auf diese Weise kann auch eine Sterilisation eines Behältnisgewindes stattfinden.
Es ist daher vorteilhaft eine Beaufschlagungseinrichtung vorgesehen, welche einen
Außenbereich der Mündung mit Sterilluft beaufschlagt.
[0014] Bei einer solchen Sterilisationseinrichtung hat die Etikettiervorrichtung vorzugsweise
einen Medienverteiler zur Verteilung der Sterilluft in die Hülsensterilluftzuführung
oder die Behältersterilluftzuführung der wenigstens einen Zentrierglocke.
[0015] Es ist auch möglich, dass die Sterilisationseinrichtung einen Kanal, welcher an der
Etikettiervorrichtung derart umlaufend montiert ist, dass er die wenigstens eine Zentrierglocke
umfasst, und vorteilhaft zur Aufnahme mindestens eines Behältermundstücks eines Behälters
bis mindestens zu einem Neckring des Behälters dient, und besonders bevorzugt auch
eine Kanalsterilluftzuführung zur Zuführung von Sterilluft in den Kanal umfasst. Hierbei
kann der Kanal den Neckring eines Behälters umschließen oder der Neckring eines Behälters
mit einer Kanalunterseite abschließen.
[0016] Bei einer solchen Sterilisationseinrichtung kann der Kanal einen Außenring und einen
Innenring aufweisen, welche jeweils eine Kanalsterilluftzuführung umfassen, und der
Außenring bevorzugt in einem Übergabebereich zur Übergabe eines Behälters in den Kanal
derart geöffnet ist, dass eine Einführung des Behältermundstücks eines Behälters in
den Kanal ermöglicht ist.
[0017] Ferner ist es von Vorteil, wenn der Kanal wenigstens eine Abdeckplatte umfasst, welche
zwischen zwei Zentrierglocken und zwischen dem Außenring und Innenring derart angeordnet
ist, dass sie den Kanal nach oben und/oder unten hin abdeckt.
[0018] Es ist auch möglich, dass die Sterilisationseinrichtung eine Reinigungseinrichtung
zur Reinigung der wenigstens einen Zentrierglocke umfasst. Ferner ist eine automatische
Reinigung des Zuführsystem (z.B. mittels eines Leitungssystem) denkbar.
[0019] Die zuvor genannte Aufgabe wird zudem durch ein Etikettierverfahren nach Patentanspruch
13 gelöst, welches zum Etikettieren von Behältern dient, wobei ein Behälter wenigstens
zeitweise während eines Etikettierens dieses Behälters sterilisiert wird.
[0020] Mit der zuvor beschriebenen Etikettiervorrichtung und dem Blasverfahren kann eine
hygienische Etikettierung von Behältern erzielt werden, die zudem einfach und kostengünstig
umsetzbar ist. Durch die vorgesehenen Maßnahmen für die Sterilluftzuführung zu den
Behältern wird zudem eine energetisch günstige Lösung für eine hygienische Etikettierung
bewerkstelligt. Durch die Eigenrotation der Behälter beim Etikettiervorgang wird eine
gleichmäßige Verteilung des Desinfektionsmittels begünstigt.
[0021] Zudem ist die Reinigung der Sterilisationseinrichtung einfach und schnell möglich,
so dass die Betriebskosten der Etikettiervorrichtung preisgünstig gehalten werden
können.
[0022] Darüber hinaus kann durch die beschriebene Integration der Sterilisationseinrichtung
in der Etikettiervorrichtung der Platzbedarf für eine Blockanlage gesenkt werden.
Darüber hinaus ist eine Sterilisationseinrichtung auch in einer Einzel-Etikettiermaschine
denkbar.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung anhand
von Ausführungsbeispielen ausführlicher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 |
eine schematische Draufsicht auf eine Etikettiervorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung; |
Fig. 2 |
eine schematische Teilschnittansicht durch eine Etikettiervorrichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; |
Fig. 3A |
eine schematische Teilschnittansicht durch eine Etikettiervorrichtung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; |
Fig. 3B |
eine weitere schematische Teilschnittansicht durch eine Etikettiervorrichtung gemäß
dem zweiten Ausführungsbeispiel; |
Fig. 4 |
eine schematische Draufsicht auf eine Etikettiervorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und |
Fig. 5 |
eine schematische Draufsicht auf eine Etikettiervorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. |
(Beschreibung der Ausführungsbeispiele)
[0024] Fig. 1 zeigt schematisch eine Etikettiervorrichtung 1000 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Mit der Etikettiervorrichtung 1000 können Kunststoffbehälter, Glasbehälter, Metallbehälter
usw. etikettiert werden, wie zuvor im Zusammenhang mit dem Stand der Technik beschrieben,
und welche nachfolgend auch einfach als Behälter, wie beispielsweise Flaschen, bezeichnet
sind.
[0025] Die Etikettiervorrichtung 1000 hat eine Vielzahl von Transporträdern. In Fig. 1 sind
als Transporträder ein Aufnahmestern 1100, ein Etikettierkarussell 1200 und ein Abgabestern
1300 dargestellt, welche beim Betrieb der Etikettiervorrichtung 1000 in Richtung der
Pfeile in Fig. 1 gedreht werden. Von dem Aufnahmestern 1100 und dem Abgabestern 1300
werden jeweils Behälter 2000 transportiert und an dem Etikettierkarussell 1200 ist
schematisch ein Etikettieraggregat 1201 und zwei Zentrierglocken 1210 dargestellt.
[0026] Im Betrieb der Etikettiervorrichtung 1000 nimmt der Aufnahmestern 1100 nacheinander
Behälter 2000 jeweils einzeln von einer nicht abgebildeten Behälterzuführung mittels
Greifwerkzeugen auf, die am äußeren Umfang des Aufnahmesterns 1100 zum Greifen der
Behälter nebeneinander angeordnet sind und in Fig. 1 ebenfalls nicht dargestellt sind.
Im Idealfall ist an dem Aufnahmestern 1100 eine kontinuierliche Abfolge von Behältern
2000 (vereinzelt) nebeneinander bzw. in Drehrichtung des Aufnahmesterns 1100 hintereinander
aufgereiht. Erreichen die Behälter 2000 durch Drehung des Aufnahmesterns 1100 das
Etikettierkarussell 1200, werden die Behälter 2000 an das Etikettierkarussell 1200
übergeben. Ein dieser Übergabe entsprechender Bereich ist später auch als ein Übergabebereich
bezeichnet. An dem Etikettierkarussell 1200 sind hierfür die Zentrierglocken 1210
und nicht abgebildete Behälterstützen montiert, um jeweils einen Behälter 2000 zwischen
eine Zentrierglocke 1210 und eine Behälterstütze bzw. das Etikettierkarussell 1200
einzuspannen, wie beispielsweise in der zuvor erwähnten
WO 2007/025602 A1 beschrieben. In Fig. 1 sind der Einfachheit halber nur zwei Zentrierglocken 1210
an dem Etikettierkarussell 1200 dargestellt. Jedoch sind um den gesamten Umfang des
Etikettierkarussells eine Vielzahl von Zentrierglocken 1210 mit einem vorbestimmten
Abstand zueinander angeordnet, der in Fig. 1 ersichtlich ist. Der vorbestimmte Abstand
zwischen den einzelnen Zentrierglocken ist vorzugsweise etwas größer als der maximale
Behälterdurchmesser von Behältern 2000, die mit der Etikettiervorrichtung 1000 etikettiert
werden sollen.
[0027] Die Zentrierglocken 1210 sind vorzugsweise um ihre vertikale Achse drehbar gelagert
(siehe auch den Pfeil an dem Behälter 2000 in Fig. 2), so dass die Etikettiervorrichtung
1000 an den Behältern 2000 Rundumetiketten anbringen kann. Die Zentrierglocken 1210
können jedoch auch nur teilweise gedreht werden oder auch festgestellt werden, wenn
dies für eine bestimmte Etikettenart erforderlich sein sollte.
[0028] Nach der Etikettierung der an dem Etikettierkarussell 1200 gehaltenen Behälter 2000
mittels des Etikettieraggregats 1201 der Etikettiervorrichtung 1000 werden die Behälter
2000 an den Abgabestern 1300 übergeben. Ein dieser Übergabe entsprechender Bereich
ist später ebenfalls als Übergabebereich bezeichnet.
(Erstes Ausführungsbeispiel)
[0029] Fig. 2 zeigt eine Zentrierglocke 1210 des Etikettierkarussells 1200, die an einer
Halterung 1220 angebracht ist. An der Zentrierglocke 1210 ist ein Medienverteiler
1230 montiert, in welchen eine Medienleitung 1231 mündet. An einem von der Halterung
1220 abgewandten Ende der Zentrierglocke 1210 ist eine Hülse 1240 montiert, welche
ein einem Behälter 2000 zugewandtes Ende der Zentrierglocke 1210 und ein Behältermundstück
2100 des Behälters 2000 umschließt. Der in Fig. 2 dargestellte Behälter 2000 ist ein
Kunststoffbehälter, welcher unter einem Schraubgewinde 2200 zum Verschluss des Behälters
2000 mit einem Schraubverschluss einen Tragring bzw. Neckring 2300 aufweist.
[0030] Die Zentrierglocke 1210 ist als ein Stab bzw. stabförmig ausgestaltet und weist einen
den Stab bzw. die Zentrierglocke 1210 ihrer Länge nach durchlaufenden ersten Zentrierglockenkanal
1211 auf. Durch den ersten Zentrierglockenkanal 1211 kann ein Medium, wie beispielsweise
Gas oder eine Flüssigkeit usw., vom einen Ende der stabförmigen Zentrierglocke 1210
zum anderen Ende der stabförmigen Zentrierglocke 1210 strömen. Der erste Zentrierglockenkanal
1211 ist mit einem Halterungskanal 1221 verbunden, welcher die Halterung 1200 von
ihrem einen Ende bis zu ihrem anderen Ende durchläuft. Der erste Zentrierglockenkanal
1211 und der Halterungskanal 1221 werden für eine Sterilluftzuführung in den Behälter
2000 verwendet, die nachfolgend auch als Behältersterilluftzuführung bezeichnet ist.
[0031] Das dem Behälter 2000 zugewandte Ende der Zentrierglocke 1210 ist kegelstumpfförmig
geformt, so dass es teilweise in den Behälter 2000 hineinragen kann, wenn die Zentrierglocke
1210 an das Behältermundstück 2100 angesetzt ist. Der erste Zentrierglockenkanal 1211
mündet somit an dem Teil des dem Behälter 2000 zugewandten Endes der Zentrierglocke
1210, welches in den Behälter 2000 hineinragt, wenn die Zentrierglocke 1210 an das
Behältermundstück 2100 angesetzt ist. Auf diese Weise kann Sterilluft in den Behälter
2000 eingeleitet werden. Durch ein nicht dargestelltes Ventil in der Zentrierglocke
1210 kann die Zufuhr von Sterilluft in den Behälter 2000 geregelt werden. Mittels
eines ebenfalls nicht dargestellten Manometers kann der Behälter 2000 mit einem vorbestimmten
bzw. gewünschten Innendruck beaufschlagt werden.
[0032] Zudem weist die Zentrierglocke 1210 einen zweiten Zentrierglockenkanal 1212 auf,
der im Wesentlichen parallel zu dem ersten Zentrierglockenkanal 1211 in der Zentrierglocke
1210 geführt ist. Zudem ist der zweite Zentrierglockenkanal 1212 mit einem ersten
und zweiten Kanalteilstück 1213, 1214 verbunden, die im Wesentlichen vertikal zu dem
zweiten Zentrierglockenkanal 1212 angeordnet sind, und so den zweiten Zentrierglockenkanal
1212 zu dem Stabumfang der Zentrierglocke 1210 hin öffnen. Das erste Kanalteilstück
1213 ist in der Nähe des dem Behälter 2000 zugewandten Endes der Zentrierglocke 1210
angeordnet und zwar in dem Bereich, welcher von der Hülse 1240 umschlossen ist. Das
zweite Kanalteilstück 1214 ist im Bereich des Medienverteilers 1230 angeordnet und
mit einem ringförmigen ersten Medienkanal 1232 in dem Medienverteiler 1230 verbunden.
Der erste Medienkanal 1232 umgibt somit die Zentrierglocke 1210 auf ihrem gesamten
Umfang und ist wiederum an einen zweiten Medienkanal 1233 angeschlossen, welcher den
ringförmigen ersten Medienkanal 1232 mit der Medienleitung 1231 verbindet. Auf diese
Weise kann ein in die starr angeordnete Medienleitung 1231 eingeleitetes Medium von
der Medienleitung 1231 über den ersten und zweiten Medienkanal 1232, 1233 in das zweite
Kanalteilstück 1214, den zweiten Zentrierglockenkanal 1212 und das erste Kanalteilstück
1213 strömen. Dadurch kann das Medium in einen Raum zwischen Zentrierglocke 1210 und
Hülse 1240 kontinuierlich strömen, auch wenn die Zentrierglocke 1210 gedreht wird.
[0033] Daher kann der Raum zwischen Zentrierglocke 1210 und Hülse 1240 bzw. der Raum innerhalb
der Hülse 1240 kontinuierlich mit Sterilluft als Medium umspült werden, wie in Fig.
2 mit Pfeilen mit durchgezogenen Linien dargestellt. Die Anordnung aus Medienleitung
1231, erstem und zweitem Medienkanal 1232, 1233, zweitem Kanalteilstück 1214, zweitem
Zentrierglockenkanal 1212 und erstem Kanalteilstück 1213 bildet somit eine Hülsensterilluftzuführung.
[0034] Da die Hülse 1240 das Behältermundstück 2100 des Behälters 2000 mindestens bis zu
dem Neckring 2300 umschließt, kann in dem Raum innerhalb der Hülse 1240 ein zu definierender
Überdruck erzeugt werden. Der Überdruck verhindert ein Anströmen von verkeimter Umgebungsluft
an eine mit dem Behältermundstück 2100 in Kontakt stehender Fläche der Zentrierglocke
1210.
[0035] Das heißt, für jede Zentrierglocke 1210 ist ein Medienverteiler 1230 vorgesehen.
An der Zentrierglocke 1210 ist die Hülse 1240 montiert, und sie bilden zusammen eine
gemeinsam wechselbare Funktionsbaugruppe. Das heißt, die Zentrierglocke 1210 ist von
ihrer Halterung 1220 abnehmbar bzw. entkoppelbar. Dadurch kann die Zentrierglocke
1210 zusammen mit der Hülse 1240 je nach Durchmesser des Behältermundstücks 2100 ein
sogenanntes Garniturenteil bilden. Zudem können die Zentrierglocke 1210, die Hülse
1240 und der Medienverteiler 1230 nach Produktionsende nass-chemisch grundgereinigt
werden. Dementsprechend können die Hygienevorschriften eingehalten werden.
[0036] Anstelle einer unbeweglich ausgestalteten Montage der Hülse 1240 an der Zentrierglocke
1210 kann die Hülse 1240 auch entlang der Hülsenachse axial verschiebbar ausgeführt
sein. Dies ist durch einen dicken gestrichelten Pfeil in Fig. 2 angedeutet und vorteilhaft,
da die Zentrierglocke 1210 dann nicht über die Höhe der Hülse 1240 verfahren muss
und sich dadurch der erforderliche Hub der Zentrierglocke 1210 verringert. Zudem besteht
der Vorteil, dass durch die axiale Verschiebbarkeit der Hülse 1240 die Kontaktfläche
der Zentrierglocke 1210 zwischen Abgabestern 1300 und Aufnahmestern 1100 freigelegt
und kontinuierlich oder nach gegebenen Intervallen gereinigt und damit sterilisiert
werden kann. Das heißt, die freiliegende Kontaktfläche der Zentrierglocke 1210 kann
mittels UV-Strahlung, Elektronenstrahl oder nass-chemisch entkeimt werden. Diese Reinigung
ist genauer beim dritten und vierten Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0037] Zusammengefasst umfasst die Etikettiervorrichtung 1000 also eine Sterilisationseinrichtung,
welche den ersten Zentrierglockenkanal 1211 als Behältersterilluftzuführung zur Zuführung
von Sterilluft in den Behälter 2000, den zweiten Zentrierglockenkanal 1212 mit dem
ersten und zweiten Kanalteilstück 1213, 1214 und dem Medienverteiler 1230 mit dem
ersten und zweiten Medienkanal 1232, 1233 als Hülsensterilluftzuführung zur Zuführung
von Sterilluft in die Hülse 1240, sowie die Hülse 1240 zur Aufnahme des Behältermundstücks
2100 eines Behälters 2000 bis mindestens zu einem Neckring 2300 des Behälters 2000
aufweist.
[0038] Auf diese Weise kann mit der Etikettiervorrichtung 1000 ein Behälter 2000 während
eines Etikettierens dieses Behälters 2000 sterilisiert werden.
(Zweites Ausführungsbeispiel)
[0039] Die Etikettiervorrichtung 1000 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ist auf die
gleiche Weise aufgebaut, wie in Fig. 1 gezeigt. Daher sind gleiche Teile in beiden
Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0040] Der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel besteht in der
Ausführung der Sterilisationseinrichtung. Somit wird im Folgenden nur dieser Unterschied
beschrieben.
[0041] Wie in Fig. 3A und Fig. 3B gezeigt, umfasst die Sterilisationseinrichtung des vorliegenden
Ausführungsbeispiels einen Kanal 1250, welcher entlang des Umfangs des Etikettierkarussells
1200 der Etikettiervorrichtung 1000 umlaufend montiert ist. Genauer gesagt, der Kanal
1250 ist entlang des Umfangsrings des Etikettierkarussells 1200 montiert, entlang
welchem die Zentrierglocken 1210 angeordnet sind. Wie aus Fig. 3A ersichtlich, umfasst
bzw. umschließt der Kanal 1250 die Zentrierglocke 1210 an deren dem Behälter 2000
zugewandten Ende, welches ebenfalls kegelstumpfförmig geformt ist.
[0042] Der Kanal 1250 hat einen starr montierten Innenring 1251 und einen starr montierten
Außenring 1252, die jeweils in etwa U-förmig geformt sind. Ein Schenkel des Us des
Innenrings 1251 und ein Schenkel des Us des Außenrings 1252 liegen an der Zentrierglocke
1210 bzw. dem dem Behälter 2000 zugewandten Ende der Zentrierglocke 1210 an. Der andere
Schenkel des Us des Innenrings 1251 und der andere Schenkel des Us des Außenrings
1252 liegen an dem Behälter 2000 an. Genauer gesagt, sie liegen unter dem Neckring
2300 an dem Behälter 2000 an. Alternativ können sie auch an dem Neckring 2300 anliegen,
so dass die Unterseite des Kanals 1250 mit dem Neckring 2300 abschließt. An der Zentrierglocke
anliegen bedeutet in diesem Fall, dass der Abstand zwischen Innenring 1251 und Zentrierglocke
1210 bzw. Behälter 2000 und der Abstand zwischen Außenring 1252 und Zentrierglocke
1210 bzw. Behälter 2000 derart gewählt ist, dass der Abstand zwischen den genannten
Elementen so gering wie möglich gewählt ist, sich jedoch das Etikettierkarussell 1200
mit den daran um ihre eigene Achse drehbar montierten Zentrierglocken 1210 noch gegenüber
dem feststehenden Kanal 1250 drehen kann.
[0043] Durch den Boden des Us des Innenrings 1251 und durch den Boden des Us des Außenrings
1252 ist jeweils eine Kanalsterilluftleitung bzw. Kanalsterilluftzuführung 1253, 1254
geführt, welche Sterilluft in den Kanal 1250 einführt. Die Kanalsterilluftzuführung
1253 ist in Fig. 3A etwa in der Mitte des Bodens des Us des Innenrings 1251 angeordnet.
Die Kanalsterilluftzuführung 1254 ist in etwa der Mitte des Us des Außenrings 1252
angeordnet. Das heißt die Kanalsterilluftzuführungen 1253, 1254 werden jeweils seitlich
in den Kanal 1250 eingeführt. Die Kanalsterilluftzuführung 1253, 1254 können an einer
beliebigen Stelle in den Innenring 1251 und den Außenring 1252 eingeführt werden,
bei welchem der Etikettiervorgang mit dem Etikettieraggregat 1201 der Etikettiervorrichtung
1000 nicht gestört wird.
[0044] Wie in Fig. 3B gezeigt, ist zwischen zwei nebeneinander angeordneten Zentrierglocken
1210 von oben und unten in den Kanal 1250 eine Abdeckplatte 1255 eingelegt, welche
mit den Zentrierglocken 1210 in dem Kanal 1250 mitläuft. Die Abdeckplatte hat derartige
Abmessungen, dass sich die Zentrierglocken 1210 jeweils um ihre eigene Achse drehen
können. Die Abdeckplatte 1255 kann wie der Kanal 1250 aus Blech, wie beispielsweise
Edelstahlblech, gefertigt sein. Die Abdeckplatten 1255 reduzieren den Sterilluftverlust
zwischen den Zentrierglocken, da der starr montierte Kanal 1250 ansonsten oben und
unten durchgehend offen ist, um einen Umlauf/Durchlauf der Zentrierglocken 1210 und
der daran gehaltenen Behälter 2000 im Kanal 1250 zu gewährleisten.
[0045] In dem Übergabebereich von Aufnahmestern 1100 zu Etikettierkarussell 1200 und dem
Übergabebereich vom Etikettierkarussell 1200 zum Abgabestern 1300 ist der Außenring
1252 mit einer (nicht dargestellten) seitlichen und/oder unteren Öffnung versehen,
die breiter als zumindest der Außendurchmessers des halben Behältermundstücks 2100
ist. Für einen Kunststoffbehälter ist die untere Öffnung so zu wählen, dass sie breiter
als zumindest der Außendurchmessers des halben Neckrings 2300 ist. Auf diese Weise
wird ein Einfädeln bzw. eine Einführung des Behältermundstücks 2100 bzw. eines Behältermundstücks
2100 mit Neckring 2300 eines Behälters 2000 in den Kanal 1250 ermöglicht.
[0046] Durch die beschriebene Konstruktion des Kanals 1250 kann ein größtenteils abgedichteter
Raum hergestellt werden, aus dem nur im Bereich der Zentrierglocken 1210, des Neckrings
2300 und des Übergabebereichs Luft bzw. Gas entweichen kann.
[0047] Wird durch die Kanalsterilluftzuführungen 1253, 1254 Sterilluft in den Innenring
1251 und den Außenring 1252, und somit in den Kanal 1250 zugeführt, umströmt die Sterilluft
das Behältermundstück 2100 eines in dem Kanal 1250 aufgenommenen Behälters 2000, wie
in Fig. 3A mit Pfeilen angedeutet. In dem von dem Kanal 1250 umschlossenen Raum kann
mittels eines Gebläses mit einem Filter, beispielsweise ein Schwebstofffilter und
insbesondere ein HEPA-Filter (HEPA = High Efficiency Particulate Airfilter = Hocheffizienzpartikelluftfilter),
ein zu definierender Überdruck erzeugt werden. Der Überdruck verhindert, wie bei dem
ersten Ausführungsbeispiel, ein Anströmen von verkeimter Umgebungsluft an eine mit
dem Behältermundstück 2100 in Kontakt stehende Fläche der Zentrierglocke 1210.
[0048] Die Behältersterilluftzuführung wird, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel über
einen Zentrierglockenkanal 1215 bewerkstelligt, welcher dem ersten Zentrierglockenkanal
1211 des ersten Ausführungsbeispiels entspricht. Der Zentrierglockenkanal 1215 kann
zu der Halterung 1220 geführt sein, analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0049] Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, können bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Zentrierglocken 1210 zwischen Abgabestern 1300 und Aufnahmestern 1100 kontinuierlich
oder nach gegebenen Intervallen gereinigt und damit sterilisiert werden. Hierzu ist
der starr montierte Kanal 1250 zwischen Abgabestern 1300 und Aufnahmestern 1100 derart
auszusparen, dass die mit dem Behältermundstück 2100 in Kontakt kommende Kontaktfläche
der Zentrierglocke 1210 mittels UV-Strahlung, Elektronenstrahl oder nass-chemisch
entkeimt werden kann. Diese Reinigung ist genauer beim dritten und vierten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
(Drittes Ausführungsbeispiel)
[0050] Die Etikettiervorrichtung 1000 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel ist auf die
gleiche Weise aufgebaut, wie in Fig. 1 gezeigt. Daher sind gleiche und gleichbedeutende
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0051] Der Unterschied des vorliegenden Ausführungsbeispiels zu Fig. 1 besteht darin, dass
bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwischen Aufnahme- und Abgabestern eine Strahlungsreinigungseinrichtung
1400 zur Reinigung der Zentrierglocken vorhanden ist. Die Strahlungsreinigungseinrichtung
1400 ist somit ebenfalls Teil der Sterilisationseinrichtung.
[0052] Die von der Strahlungsreinigungseinrichtung 1400 durchgeführte Reinigung ist auch
bereits bei dem ersten Ausführungsbeispiel erwähnt. Somit ist im Folgenden nur der
Unterschied zu Fig. 1 beschrieben.
[0053] Wie in Fig. 4 gezeigt, ist außen an dem Etikettierkarussell 1200 eine erste Strahlungsreinigungseinheit
1410 der Strahlungsreinigungseinrichtung 1400 angeordnet. Die erste Strahlungsreinigungseinheit
1410 hat in etwa eine Breite, die der Länge einer Anordnung von zwei Zentrierglocken
1210 nebeneinander an dem Etikettierkarussell 1200 entspricht. Zudem ist gegenüber
der ersten Strahlungsreinigungseinheit 1410 eine zweite Strahlungsreinigungseinheit
1420 der Strahlungsreinigungseinrichtung 1400 angeordnet, welche in dem Innenkreis
des Etikettierkarussells 1200 angeordnet ist. Auch die zweite Strahlungsreinigungseinheit
1420 hat in etwa eine Breite, die der Länge einer Anordnung von zwei Zentrierglocken
1210 nebeneinander an dem Etikettierkarussell 1200 entspricht. Die zweite Strahlungsreinigungseinheit
1420 ist in Fig. 4 jedoch etwas breiter als die erste Strahlungsreinigungseinheit
1410 dargestellt.
[0054] Die erste und zweite Strahlungsreinigungseinheit 1410, 1420 dienen jeweils zur Reinigung
der Zentrierglocken 1210 und/oder anderer Werkzeuge des Etikettierkarussells 1200,
wie beispielsweise der Hülse 1240, mittels UV-Strahlung und/oder einem Elektronenstrahl.
Solche Techniken sind im Stand der Technik bekannt, so dass eine genauere Beschreibung
hiervon weggelassen ist.
[0055] Durch die beschriebene Anordnung der Strahlungsreinigungseinrichtung 1400 an dem
Etikettierkarussell 1200 zwischen Aufnahme- und Abgabestern 1100, 1300 für die Etikettiervorrichtung
1000 können die an dem Etikettierkarussell 1200 montierten Zentrierglocken 1210 und/oder
sonstige Werkzeuge gereinigt werden, sobald der von der Zentrierglocke 1210 zum Etikettieren
gehaltene, nun fertig etikettierte Behälter 2000 an den Abgabestern 1300 abgegeben
worden ist, und bevor die Zentrierglocke 1210 einen neuen Behälter 2000 von dem Aufnahmestern
1100 zum Etikettieren mit der Etikettiervorrichtung 1000 aufnimmt. Somit haben die
erste und zweite Strahlungsreinigungseinheit 1410, 1420 der Strahlungsreinigungseinrichtung
1400 vorzugsweise eine zur Reinigung der Zentrierglocken 1210 und/oder anderer Werkzeuge
des Etikettierkarussells 1200 effektive Breite, die einer Länge des Umfangs des Etikettierkarussells
1200 entspricht, auf welcher die Zentrierglocken 1210 beim Betrieb der Etikettiervorrichtung
1000 nicht mit einem Behälter 2000 beaufschlagt sind.
(Viertes Ausführungsbeispiel)
[0056] Die Etikettiervorrichtung 1000 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel ist ebenfalls
auf die gleiche Weise aufgebaut, wie in Fig. 1 gezeigt. Daher sind gleiche und gleichbedeutende
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0057] Der Unterschied des vorliegenden Ausführungsbeispiels zu Fig. 1 besteht wie bei dem
dritten Ausführungsbeispiel darin, dass zwischen Aufnahme- und Abgabestern eine Nassreinigungseinrichtung
1500 zur Reinigung der Zentrierglocken 1210 und/oder anderer Werkzeuge, wie beispielsweise
der Hülse 1240, des Etikettierkarussells 1200 vorhanden ist. Die Nassreinigungseinrichtung
1500 ist somit ebenfalls Teil der Sterilisationseinrichtung.
[0058] Im Unterschied zum dritten Ausführungsbeispiel ist die Nassreinigungseinrichtung
1500 des vorliegenden Ausführungsbeispiels jedoch nur in dem Innenkreis des Etikettierkarussells
1200 angeordnet. Somit ist im Folgenden nur dieser Unterschied beschrieben.
[0059] Wie in Fig. 5 gezeigt, sind innen in dem Etikettierkarussell 1200 eine erste Nassreinigungseinheit
1510 und eine zweite Nassreinigungseinheit 1520 der Nassreinigungseinrichtung 1500
nebeneinander und jeweils gegenüber einer Zentrierglocke 1210 angeordnet. Die erste
Nassreinigungseinheit 1500 hat in etwa eine Breite, die dem Abstand zwischen zwei
Zentrierglocken 1210 an dem Etikettierkarussell 1200 entspricht. Das Gleiche gilt
für die zweite Nassreinigungseinheit 1520.
[0060] Die erste und zweite Nassreinigungseinheit 1510, 1520 dienen jeweils zur nass-chemischen
Reinigung der Zentrierglocken 1210 und/oder anderer Werkzeuge des Etikettierkarussells
1200. Hierbei ist die erste Nassreinigungseinheit 1510 ein Düsenstock, welcher ein
nasschemisches Reinigungsmittel an die Zentrierglocken und/oder andere Werkzeuge des
Etikettierkarussells sprüht. Die zweite Nassreinigungseinheit 1520 ist ein Trockner,
welcher die mit dem nass-chemischen Reinigungsmittel benetzten Zentrierglocken 1210
und/oder andere Werkzeuge des Etikettierkarussells 1520 trocknen kann. Das heißt,
die zweite Nassreinigungseinheit 1520 ist in Drehrichtung des Etikettierkarussells
1200 nach der ersten Nassreinigungseinheit 1500 an dem Etikettierkarussell 1200 angeordnet.
Die sonstige Technik einer nass-chemischen Reinigung ist im Stand der Technik bekannt,
so dass eine genauere Beschreibung hiervon weggelassen ist.
(Allgemeines)
[0061] Die zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Etikettiervorrichtung 1000 und des Etikettierverfahrens
können sowohl einzeln als auch in allen möglichen Kombinationen der zuvor genannten
einzelnen Ausgestaltungen Verwendung finden. Zudem gelten die folgenden Modifikationen
für alle Ausführungsbeispiele und sind in Kombination anwendbar.
[0062] Das Öffnen und Schließen des Ventils zum Zuführen und Unterbinden des Zuführens von
Sterilluft in die Sterilluftzuführungen kann mittels einer nicht dargestellten Steuereinrichtung
erfolgen.
[0063] Es ist auch vorteilhaft, wenn der Kanal 1250 des zweiten Ausführungsbeispiels aus
Teilstücken bzw. Segmenten besteht. Diese können nach Produktionsende leicht demontiert
und anschließend einer Grundreinigung unterzogen werden.
[0064] Je nach Anforderung können bei dem Aufnahme- und Abgabestern 1100, 1300 vor dem Etikettierkarussell
1200 ebenfalls die bei dem dritten und vierten Ausführungsbeispiel beschriebenen Reinigungsmöglichkeiten
zur Anwendung kommen. Hier können hauptsächlich Greifsysteme gereinigt werden, welche
einen direkten Kontakt mit den kritischen Bereichen des Behältermundstücks 2100 haben.
[0065] Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ist es zudem vorteilhaft, wenn
auch die gesamten Sterilluftzuleitungen bzw. Sterilluftzuführungen zur Zufuhr der
Sterilluft für die beschriebene Sterilisierung reinigbar sind. Hiermit ist eine ungewollte
Verkeimung an einer beliebigen Stelle in den Sterilluftzuleitungen bzw. Sterilluftzuführungen
verhinderbar.
[0066] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 1000
- Etikettiervorrichtung
- 1100
- Aufnahmestern
- 1200
- Etikettierkarussell
- 1201
- Etikettieraggregat
- 1210
- Zentrierglocke
- 1211
- Erster Zentrierglockenkanal
- 1212
- Zweiter Zentrierglockenkanal
- 1213
- Erstes Kanalteilstück
- 1214
- Zweites Kanalteilstück
- 1215
- Zentrierglockenkanal
- 1220
- Halterung
- 1221
- Halterungskanal
- 1230
- Medienverteiler
- 1231
- Medienleitung
- 1232
- Erster Medienkanal
- 1233
- Zweiter Medienkanal
- 1240
- Hülse
- 1250
- Kanal
- 1251
- Innenring
- 1252
- Außenring
- 1253
- Kanalsterilluftzuführung
- 1254
- Kanalsterilluftzuführung
- 1255
- Abdeckplatte
- 1300
- Abgabestern
- 1400
- Strahlungsreinigungseinrichtung
- 1410
- erste Strahlungsreinigungseinheit
- 1420
- zweite Strahlungsreinigungseinheit
- 1500
- Nassreinigungseinrichtung
- 1510
- erste Nassreinigungseinheit
- 1520
- zweite Nassreinigungseinheit
- 2000
- Behälter
- 2100
- Behältermundstück
- 2200
- Schraubgewinde
- 2300
- Neckring
1. Etikettiervorrichtung (1000) zur Etikettierung von Behältern (2000), welche eine Sterilisationseinrichtung
(1211, 1212, 1213, 1214, 1231, 1232, 1233, 1240; 1215, 1250, 1253, 1254; 1400; 1500)
zur Sterilisation der Behälter (2000) oder eines Werkzeugs (1210, 1240) umfasst.
2. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 1, zudem mit wenigstens einer Zentrierglocke (1210)
zur Zentrierung eines Behälters (2000) an einem Etikettierkarussell (1200), wobei
die wenigstens eine Zentrierglocke (1210) drehbar gelagert ist, so dass sie sich bei
einem mit der Etikettiervorrichtung (1000) ausgeführten Etikettiervorgang um die eigene
Achse drehen kann.
3. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 2, wobei die wenigstens eine Zentrierglocke (1210)
eine Behältersterilluftzuführung (1211) zur Zuführung von Sterilluft in einen Behälter
(2000) aufweist.
4. Etikettiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sterilisationseinrichtung
umfasst:
wenigstens eine Hülse (1240) zur Aufnahme eines Behältermundstücks (2100) eines Behälters
(2000) bis mindestens zu einem Neckring (2300) des Behälters (2000), und wenigstens
eine Hülsensterilluftzuführung (1212, 1213, 1214, 1231, 1232, 1233) zur Zuführung
von Sterilluft in die Hülse (1240).
5. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Zentrierglocke (1210)
zudem jeweils eine Hülsensterilluftzuführung (1212, 1213, 1214) aufweist.
6. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 4, zudem mit einem Medienverteiler (1230) zur
Verteilung der Sterilluft in die Hülsensterilluftzuführung ((1212, 1213, 1214) oder
die Behältersterilluftzuführung (1211) der wenigstens einen Zentrierglocke (1210).
7. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei die Sterilisationseinrichtung
umfasst:
einen Kanal (1250), welcher an der Etikettiervorrichtung (1000) derart umlaufend montiert
ist, dass er die wenigstens eine Zentrierglocke (1210) umfasst, und zur Aufnahme mindestens
eines Behältermundstücks (2100) eines Behälters (2000) bis mindestens zu einem Neckring
(2300) des Behälters (2000) dient, und
eine Kanalsterilluftzuführung (1253, 1254) zur Zuführung von Sterilluft in den Kanal
(1250).
8. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 7, wobei der Kanal (1250) einen Außenring (1252)
und einen Innenring (1251) aufweist, welche jeweils eine Kanalsterilluftzuführung
(1253, 1254) umfassen, und der Außenring (1252) in einem Übergabebereich zur Übergabe
eines Behälters (2000) in den Kanal (1250) derart geöffnet ist, dass eine Einführung
des Behältermundstücks (2100) eines Behälters (2000) in den Kanal (1250) ermöglicht
ist.
9. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 8, wobei der Kanal (1250) wenigstens
eine Abdeckplatte (1255) umfasst, welche zwischen zwei Zentrierglocken (1210) und
zwischen dem Außenring (1252) und Innenring (1251) derart angeordnet ist, dass sie
den Kanal (1250) nach oben oder unten hin abdeckt.
10. Etikettiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sterilisationseinrichtung
eine Reinigungseinrichtung (1400; 1500) zur Reinigung der wenigstens einen Zentrierglocke
(1210) umfasst.
11. Etikettierverfahren zum Etikettieren von Behältern, wobei ein Behälter (2000) während
eines Etikettierens dieses Behälters (2000) sterilisiert wird.