Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Sack aus Kunststofffolie zur Aufnahme von Schüttgut
mit einer Bodennaht und einer Kopfnaht.
[0002] Baumaterialsäcke, insbesondere für Zement bzw. für mit Schüttgut befüllbare Säcke
werden üblicherweise aus einem Papiermaterial hergestellt. Um das eingebrachte Material
auch vor einem möglichen Feuchtigkeitseintritt zu schützen, werden solche Baumaterialsäcke
auch aus einer Kunststofffolie, z. B. PE―Fo― lie hergestellt. Das eingebrachte Gut,
wie z. B. Zement, kann so wirkungsvoll für den Transport und die Lagerung gegen Feuchtigkeitseintritt
geschützt werden. Auch wird durch eine geeignete Wahl der Stärke der PE-Folie den
mechanischen Belastungen bei Transport und Lagerung Rechnung getragen, sodass der
jeweilig mit dem eingebrachten Gut befüllte und verschlossene Sack nicht reißt.
[0003] Bei der Abfüllung von Schüttgütern in Säcke gelangt regelmäßig auch ein gewisser
Anteil Luft mit in den Sack. Luft ist in Schüttgütern meist natürlich vorhanden und
wird gegebenenfalls dem abzufüllenden Schüttgut zugesetzt, um bessere Fließeigenschaften
zu erhalten. Im Sack verbleibende Luft führt aber zu einer schlechteren Stapelbarkeit
der Säcke, da diese keine optimale Quaderform annehmen.
[0004] Daher gibt es bereits Lösungen, wonach ein Sack so ausgebildet sein kann, dass beim
Füllvorgang eingebrachte Luft auch nach dem Verschließen des Sackes, insbesondere
während der Lagerung wieder austreten kann, ohne dass der Schutz des eingebrachten
Gutes, wie z. B. Zement, gegen Feuchtigkeit und Wasser und zumindest gegen Spritzwasser
beeinträchtigt ist.
[0005] Aus der
EP 1 600 399 A1 geht ein mit Schüttgut befüllbarer Sack aus Kunststofffolie hervor, bei dem bezogen
auf den liegenden und mit z. B. Zement befüllten Sack ein Überlappungsbereich von
einer inneren und einer äußeren Kunststofffolienlage vorgesehen ist, wobei die innere
Kunststofflage Entlüftungsöffnungen in einem Bereich aufweist, die von der äußeren
Kunststofffolienlage überdeckt ist, wobei zudem eine zweite Entlüftungsöffnung in
der äußeren Kunststofflage vorgesehen ist und eine kanalartige Verbindung zwischen
der ersten und der zweiten Entlüftungsöffnung besteht. Zudem sind die erste und die
zweite Entlüftungsöffnung höhenversetzt zueinander ausgebildet. Mit diesem so ausgebildeten
Sack aus Kunststofffolie ist eine sehr vorteilhafte Möglichkeit zur Entlüftung geschaffen.
Allerdings ist der Aufbau eines solcherart geschaffenen Sackes relativ kompliziert
und auch der Folienverbrauch erhöht.
[0006] Wird eine Sackbildungseinrichtung dem Abfüllprozess in der Packmaschine vorgeschaltet,
können Säcke mit flexibler Länge aus einem Folienschlauch hergestellt werden, sodass
eine Anpassung an aktuelle Änderungen erfolgen kann. Bei solchen Säcken wird an den
Stellen, an denen Luftaustrittsöffnungen vorgesehen sind, ein Trennlack auf die Schlauchfolie
aufgebracht, damit beim Schweißen der Kopf- oder Bodennaht dort lokal keine Schweißnaht
entsteht und somit kleine Luftaustrittsöffnungen übrig bleiben. Da der Trennlack teuer
ist, wird der Trennlack nicht über die gesamte Länge der Schlauchfolienbahn aufgebracht,
sondern nur jeweils im Abstand der Sacklängen an den Stellen, wo die Kopf- oder Bodennaht
eingebracht wird. Nachteilig an diesen bekannten Säcken ist aber, dass nur definierte
Sacklängen möglich sind. Werden flexible Sacklängen gewünscht, muss der Trennlack
über der vollständigen Länge aufgebracht werden, was kostenaufwendig ist.
[0007] Aus der
DE 10 2007 018 579 A1 geht ein weiterer Sack hervor, der als flexibel angesehen werden kann und für die
Aufnahme sowie zum Transport und zur Lagerung von Zement geeignet ausgebildet sein
soll. Um Dichtheit gegenüber eindringendem Wasser zu schaffen, wobei jedoch Luft entweichen
können soll, besteht dieser Sack vollständig aus zwei Lagen von Material, wobei eine
Lage durch ein Vlies gebildet wird und die andere Lage ein Film ist. Die zwei Materiallagen
sind wie bei einem Laminat miteinander verbunden. Durch die aufwendige Lagenstruktur
ist die Anfertigung der Säcke kompliziert und damit teuer. Diese Säcke müssen vorgefertigt
werden, sodass die Länge nicht flexibel während des Betriebs an den Füllprozess angepasst
werden kann.
[0008] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, einen kostengünstigen Sack zur Verfügung
zu stellen, der weitgehend wasserundurchlässig aber luftdurchlässig ist.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Sack mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Als Packmaschine soll ein Typ einer Packmaschine zum Einsatz gelangen, bei der die
Zuführung des Schüttgutes bzw. von Zement insbesondere von oben in sogenannte offene
Säcke bzw. Offensäcke erfolgt. Eine Ausgestaltung des Sackes als Ventilsack ist jedoch
auch möglich.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Sack besteht aus wenigstens einer Sackwandung und weist wenigstens
eine Bodennaht und ein Einfüllende auf. Der Sack ist zur Aufnahme von Schüttgut und
insbesondere Zement vorgesehen und/oder geeignet. Zwischen der Bodennaht und dem insbesondere
oben vorgesehenen Einfüllende ist ein für das Schüttgut vorgesehener Aufnahmeraum
vorgesehen, der durch die Sackwandung gebildet wird. Zwischen der Bodennaht und dem
Einfüllende ist in der Sackwandung wenigstens eine Entlüftungseinrichtung angeordnet,
um das Innere des Sacks nach dem Füllen zu entlüften. Die Entlüftungseinrichtung umfasst
wenigstens eine semipermeable Membrane, die in die Sackwandung eingefügt ist. Die
Membrane ist wasserundurchlässig aber luftdurchlässig.
[0012] Die Sackwandung besteht vorzugsweise wenigstens teilweise aus wenigstens einer Kunststofffolie
und ist wasserundurchlässig. Die Sackwandung kann wenigstens einen Folienschlauch
aus einem Kunststoffmaterial umfassen.
[0013] Der erfindungsgemäße Sack hat viele Vorteile. Einen erheblichen Vorteil bietet die
Entlüftungseinrichtung mit der Membrane. Der Sack kann zuverlässig entlüftet werden,
während der Sack gleichzeitig wasserdicht ist und trotzdem kostengünstig hergestellt
werden kann. Nicht der ganze Sack muss luftdurchlässig gestaltet sein, sondern es
reicht, wenn nur eine kleine Fläche der Entlüftung dient.
[0014] Insbesondere ist es möglich, den Sack in einer Packmaschine direkt vor der Füllung
zu bilden. Dadurch wird insbesondere die Sacklänge sehr flexibel einstellbar, da jederzeit
die Sacklänge vergrößert oder verkleinert werden kann. Besonders vorteilhaft ist es,
dass der Sack aus einer Standardschlauchfolie hergestellt werden kann, die in den
passenden Abmessungen rund extrudiert wird. Die Herstellung einer einlagigen Folie,
deren Ränder zur Bildung eines Entlüftungskanals übereinandergelegt und miteinander
verschweißt werden, ist nicht nötig.
[0015] Der erfindungsgemäße Sack aus Kunststofffolie kann mit einer Bodennaht und einer
Kopfnaht versehen sein und mit Schüttgut, wie insbesondere Zement gefüllt sein. Zwischen
der Bodennaht und der Kopfnaht ist dann im gefüllten Zustand ein das Schüttgut umfassender
und vorzugsweise im Wesentlichen quaderförmiger Raum aus einer Kunststofffolie vorgesehen.
Um ein Entweichen enthaltener Luft zu ermöglichen, ist eine Membrane unterhalb der
Kopfnaht in die Sackwandung bzw. Kunststofffolie eingefügt.
[0016] Die Entlüftungseinrichtung umfasst wenigstens ein Entlüftungsteil mit wenigstens
einer Membrane, wobei die Membrane wasserdicht, aber luftdurchlässig ist.
[0017] Das Entlüftungsteil ist vorzugsweise an der inneren Sackwandung angebracht. Ein vergrößerter
Innendruck kann dann nicht zu einem Abreißen des Entlüftungsteils führen, sondern
gewährleistet eher einen noch dichteren Sitz des Entlüftungsteils. Auch eine Kanalbildung
zwischen Sackwandung und aufgesetzter Entlüftungseinrichtung oder Membrane kann zuverlässig
verhindert werden. Der Sack ist insbesondere so gestaltet, dass seine Ausbildung aus
einer schlauchförmigen Kunststofffolie unmittelbar erkennbar ist. In Bezug auf die
Füllposition ist vorzugsweise im Bodenbereich ein angenähert rechteckförmiger, erster
Querschnitt ausgebildet. Unterhalb des Einfüllendes bzw. der Kopfnaht ist nahe dem
Füllbereich in Bezug auf die Packmaschine ein ebenfalls angenähert rechteckförmiger,
zweiter Querschnitt gebildet. Der erste und der zweite Querschnitt entsprechen sich
im befüllten Zustand des Sackes wenigstens im Wesentlichen.
[0018] In besonders bevorzugten Ausgestaltungen ist die Sackwandung mit Seitenfalten versehen.
Besonders bevorzugt ist die Sackwandung an wenigstens einem Ende und insbesondere
an beiden Enden mit Eckenschweißungen versehen, um eine quaderförmige Gestalt des
gefüllten Sacks zu gewährleisten. Dadurch wird eine gute Stapelbarkeit der Säcke erzielt,
sodass auf einer Palette eine Vielzahl von Säcken sicher und formstabil untergebracht
werden kann, während gleichzeitig eine ästhetisch ansprechende Form der Palette gewahrt
bleibt.
[0019] Vorzugsweise ist die Entlüftungseinrichtung in der Deckenwand angeordnet. Dadurch
wird eine hohe Entlüftungsleistung ermöglicht und es wird ein Zusetzen während des
Füllvorgangs vermieden, da die Deckenwand während des Füllprozesses in der Regel oberhalb
des Füllspiegels verbleibt.
[0020] Als weitere Ausführungsvariante bietet sich der Ventilsack an, der an dem Einfüllende
ein Einfüllventil aufweist, mit dem der Ventilsack auf einen Füllstutzen einer Packmaschine
aufgesteckt wird. Durch das Einfüllventil wird der Sack befüllt.In allen Ausgestaltungen
ist vorzugsweise im Bereich unterhalb des Einfüllendes bzw. unterhalb der Kopfnaht
ein bezogen auf die Gesamtoberfläche der Sackwandung und insbesondere des Sackes flächenmäßig
relativ kleines Stück mit einer Membrane eingebracht. Die Membrane ist besonders bevorzugt
semipermeabel ausgebildet oder umfasst wenigstens einen semipermeablen Bereich oder
Abschnitt.
[0021] Der Flächenanteil der Membrane an der Gesamtoberfläche der Sackwandung und insbesondere
des Sackes ist insbesondere kleiner als 10% und vorzugsweise kleiner 1%. Der Flächenanteil
kann auch noch kleiner sein und insbesondere auch zwischen 0,05% und 0,5% liegen.
[0022] Insbesondere beträgt die Entlüftungsleistung der Membrane bei z. B. einem Überdruck
im Sackinneren von etwa 50 mbar insgesamt mehr als 0,01 Liter/Minute, vorzugsweise
ist die Entlüftungsleistung größer als 0,25 Liter/Minute und kann beispielsweise zwischen
0,5 Liter/Minute und 20 Liter/Minute liegen. Auch noch größere Entlüftungsleistungen
sind möglich. Im Bereich der Membrane ist die Kunststofffolie möglich vollständig
aufgebrochen.
[0023] Die Membrane ist insbesondere semipermeabel ausgeführt. Möglich ist der Einsatz von
PTFE oder von expandiertem PTFE (ePT-FE) .
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird ein Sack zur Verfügung gestellt, der sich insbesondere
aus einem Schlauch einer Kunststofffolie ausbilden lässt, der sich aufgewickelt auf
einer Rolle befindet. Die Folienrolle kann an der Packmaschine aufgenommen sein.
[0025] Vorzugsweise wird nach dem Abwickeln der Schlauchware von der Rolle eine Schweiß-
oder Klebenaht als Bodennaht ausgebildet. Denkbar ist auch eine Nähnaht, die insbesondere
abgedichtet ist. Nach Abtrennung von dem abgewickelten Schlauchvorrat wird der Sack
als vorgefertigter Sack der Füllstation der Packmaschine zugeführt. Diese Zuführung
zur Füllstation der Packmaschine ist lediglich noch dadurch zu unterbrechen, dass
in einer dazwischen geschalteten Station, ein flächenmäßig relativ kleines Stück einer
Membrane im Bereich unterhalb der nach Befüllung auszuführenden Kopfnaht eingebracht
wird, wobei eine Verbindungsnaht in Form z.B. einer Schweißnaht oder einer Klebenaht
zugrunde gelegt werden kann.
[0026] Die Membrane kann nahe der Kopfnaht eingesetzt werden. Die Membrane kann bei Seitenfaltensäcken
auch in eine Seitenfalte eingesetzt werden. Die Membrane oder wenigstens eine Membrane
kann auch in den Bereich der Eckschweißung der Seitenfalte eingesetzt werden.
[0027] In dem Bereich, in dem die Membrane eingesetzt wird, wird die Kunststofffolie des
Sackes vorzugsweise angeschnitten oder auch ausgeschnitten. Der ausgeschnittene Bereich
kann etwas kleiner als die Abmessungen des Stückes mit der Membrane sein, sodass den
Anforderungen an eine Bildung einer stabilen Naht - durch z.B. Kleben oder Schweißen
oder dergleichen - Rechnung getragen werden kann. Nach dem abgeschlossenen Füllvorgang
wird die Kopfnaht gebildet.
[0028] In anderen Ausgestaltungen kann auch ein vorgefertigter Sack vorgesehen sein, der
aus einer Schlauchfolie oder einer Flachbahn gefertigt wird.
[0029] Der Füllvorgang wird vorzugsweise so gesteuert, dass die in dem gefüllten Sack eingeschlossene
Luftmenge nicht allzu groß ist. Es kann genügen, im Bereich unterhalb der Kopfnaht
ein ungefähr rechteckförmiges Stück einer Membrane, von z. B. einer Länge zwischen
0,3 cm und 15 cm und einer Breite zwischen 0,3 cm und 15 cm einzubringen. Vorzugsweise
weist die Membrane eine Fläche zwischen 0,5 Quadratzentimeter und 5 oder 10 Quadratzentimetern
auf.
[0030] Es können jedoch auch andere Geometrieformen der Membranen, wie oval, kreisrund,
mehreckförmig zugrunde gelegt werden. Es kommt nur darauf an, dass eine gewisse Fläche
der aufgebrachten Membrane in Bezug auf die gesamte Oberfläche des Sackes, insbesondere
für den Luftausgang aus dem gefüllten Materialsack zur Verfügung steht. Möglich ist
es auch, dass zwei oder mehr Membrane eingebracht werden.
[0031] Das Entlüftungsteil kann einen Halterahmen aufweisen, der die Membrane umgibt.
[0032] Die in Betracht kommende Membrane ist luftdurchlässig und ist gegenüber Wasser von
außen kommend, vorzugsweise absolut wasserdicht. Gegebenenfalls kann die Membrane
wasserdampfdurchlässig sein. Solche Membranen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) - können
auch in einer Art Laminierung mit einem Stoff- oder Textilteil verwendet werden und
- sind marktüblich erhältlich. Eine Beschränkung der Erfindung soll jedoch nicht in
Bezug auf diese marktüblichen Produkte mit einhergehen. Weitere Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden im Ausführungsbeispiel deutlich, welches im Folgenden mit Bezug auf
die beiliegenden Figuren näher erläutert wird.
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sackes;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Schnittansicht des Kopfendes des Sacks aus Fig. 1;
- Fig. 3
- einen weiteren erfindungsgemäßen Sack in Draufsicht;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Sackes nach Fig. 3; und
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht eines als Ventilsackes ausgeführten Sackes.
[0033] Der erfindungsgemäße Sack 1 wird aus einem Schlauchmaterial und insbesondere aus
einem Folienschlauch 21 aus einer Kunststofffolie 1a hergestellt. In bevorzugten Ausgestaltungen
besteht das Schlauchmaterial 1a wenigstens teilweise oder in wenigstens einer Lage
aus einer Polyethylen-Folie, welche zusätzliche Beschichtungen aufweisen kann. Der
Sack 1 kann aber auch aus anderen Materialien bestehen. Möglich ist auch die Verwendung
von Papiersäcken, bei denen die Sackwandung nur eine geringe Entlüftungsleistung aufweist.
Möglich ist auch die Verwendung von Säcken aus Bändchengewebe.
[0034] Die Eigenschaften und Merkmale des erfindungsgemäßen Sackes 1 sind auch durch die
Schritte bei seiner Herstellung bedingt. Die äußere Oberfläche 1b des Sackes entspricht
daher im Wesentlichen der äußeren Oberfläche der Sackwandung 15 bzw. der schlauchförmigen
Kunststofffolie 1a, aus der Sack 1 gebildet wird.
[0035] Eine (nicht dargestellte) Packmaschine weist eine Sackbildungsstation auf. Der in
Lagen auf einer Rolle oder Haspel aufgewickelte Schlauch wird von dieser abgezogen,
und mit einer Bodennaht 2 quer zur Abzugsrichtung versehen, die von der Abzugskante
einen der späteren Füllhöhe des Sackes 1 angepassten und hier variabel während des
Füllprozesses einstellbaren Abstand aufweist. Durch eine variabel einstellbare Sacklänge
kann der Folienverbrauch bei der Produktion flexibel an die aktuellen Bedürfnisse
angepasst werden. Insbesondere kann die Sacklänge verkürzt werden, wenn sich am Kopfende
10 ein Überstand ergibt. Dadurch kann ein erheblicher Teil der Sackkosten eingespart
werden.
[0036] Die Ausbildung dieser Quer- oder Bodennaht 2 an dem Bodenende 22 erfolgt insbesondere
durch Schweißen und kann aber auch durch Kleben oder einen sonstigen Verbindungsvorgang
erfolgen.
[0037] Vor oder nach Ausführung der Bodennaht 2 erfolgt in unmittelbarer Nähe der anzubringenden
bzw. angebrachten Bodennaht 2 der Trennvorgang zum verbleibenden von der Rolle zuführbaren
Schlauchmaterial der Kunststofffolie 1a.
[0038] Der am oberen Einfüllende 7 offene Sack 1 bzw. Offensack wird nun - in geeigneter
Weise vor dem Füllvorgang - mit einer semipermeablen Membrane 4a geeigneter Größe
und geeigneter Kontur versehen. Vorzugsweise wird ein rechteckförmiger oder runder
oder abgerundeter Streifen 4 oder eine Ronde 4 mit geeigneten Abmessungen von z. B.
0,5 cm bis 10 cm Länge und 0,5 cm bis 5 cm Breite gewählt. Es können auch andere Konturformen
mit einer in etwa übereinstimmenden Fläche gewählt werden. In einer konkreten Ausführungsform
wird eine runde Membrane 4a mit einem Durchmesser von 2,0 cm eingesetzt und auf die
Sackinnenwandung 6 geklebt.
[0039] In bestimmten Ausgestaltungen wird der Streifen 4 etwa seitlich mittig in Bezug auf
das Einfüllende 7 bzw. den Anfang und das Ende der späteren Kopfnaht 3 ausgerichtet.
Bei anderen Konturformen wird vorzugsweise sinngemäß vorgegangen.
[0040] Der Streifen 4 kann aber auch im Bereich einer Seitenfalte 14 vorgesehen werden.
[0041] Im Bereich der Membrane 4a ist vorzugsweise wenigstens eine Öffnung 11 in der Sackwandung
1a vorgesehen, durch die die aus dem Sack 1 und durch die Membrane 4a entweichende
Luft austreten kann.
[0042] Vorzugsweise ist der Streifen bzw. die Ronde 4 als Aufkleber 5 ausgeführt und wird
von innen auf die Innenwandung 25 bzw. Innenseite 6 der Sackwandung 1a geklebt. Das
Anbringen auf der Innenseite 6 verstärkt die dichtende Wirkung zusätzlich und sorgt
auch für eine geringere Belastung der Klebe- oder Schweißnaht 12. Möglich ist auch
das Aufbringen des Streifens 4 auf der Außenseite 9 des Sacks 1.
[0043] Vorzugsweise wird die Membrane 4a in der Stirnwand bzw. Deckenwand 19 angeordnet,
wobei es aber auch möglich ist, die Membrane 4a in der Seitenwand 24 vorzusehen. Besonders
bevorzugt ist die Entlüftungseinrichtung 16 bzw. die Membrane 4a in der schmalen Seitenwand
26 angeordnet, wie es schematisch und gestrichelt in Figur 1 dargestellt wird. Die
Membrane 4a wird dann vorzugsweise nahe an einem Ende im Bereich der Seitenfalten
14 angeordnet. Vorzugsweise wird die Membrane 4a in der Nähe des Einfüllendes angeordnet,
wo die Membrane 4a durch die überstehende Deckenwand 19 an dem Kopfende 10 geschützt
ist. Insbesondere wird der Aufkleber 5 oder der Streifen 4 am Kopfende 10 im Bereich
der späteren Deckenwand 19 angebracht. Dadurch bleibt die Membrane 4a während des
Füllvorgangs weitgehend unbelastet von dem einzufüllenden Schüttgut, sodass ein zuverlässiges
und schnelles Entlüften gewährleistet werden kann.
[0044] Der Streifen 4 oder ein entsprechendes Teil anderer Konturform mit der Membrane 4a
wird an der entsprechenden Stelle des beutelartigen, unfertigen Sackes 1 mittels einer
Naht 5 verbunden. Es kann z. B. eine Schweißnaht oder eine, wasserdichte Klebenaht
gewählt. Besonders bevorzugt werden die Membranen 4a aufgeklebt, wie es z. B. mit
Etiketten erfolgt. Innerhalb der auszubildenden Nahtkontur muss ein entsprechendes
Flächenstück an Kunststofffolie freigelegt werden. Dieses Freischneiden oder Freitrennen
kann im Zusammenhang mit der Nahtbildung erfolgen. Auch nach dem Einfügen des Streifens
4 mit der Membrane 4a an geeigneter Stelle liegt nach wie vor ein unfertiger Sack
vor, der jedoch für den Füllvorgang mit Schüttgut, wie Zement, vorbereitet ist.
[0045] Nach dem Einbringen des Schüttgutes, wie z. B. Zement, wird die Kopfnaht 3 durch
z. B. Schweißen, angebracht.
[0046] In Fig. 1 ist mit 2 die ausgeführte bzw. angebrachte Bodennaht 2 gekennzeichnet,
die sich in unmittelbarer Nähe der (nicht mit einem Bezugszeichen versehenen) Trennlinie
gegenüber der zu gelieferten Schlauchware befindet.
[0047] Der Sack 1 aus der schlauchförmigen Kunststofffolie 1a nimmt eine quasi rechteckförmige,
ununterbrochene Gestalt an. Mit der Befüllung wird ein flächiger Querschnitt innerhalb
des Umfangsverlaufes der ursprünglich schlauchförmigen Kunststofffolie 1a angenommen,
ohne dass die Bodennaht 2 durch Einfaltungen der Schlauchware in deren Endbereich
vorbereitet zu sein braucht. Durch die Verwendung von Schlauchmaterial mit Seitenfalten
14 und durch die Einbringung von Eckenschweißnähten 13 wird eine quaderförmige Gestalt
23 des Sackes 1 nach der Füllung gewährleistet. Ein solcher Sack 1 ist gut stapelbar
und somit einfach transportierbar und lagerbar.
[0048] Die auch aus Fig. 1 ersichtliche Kopfnaht 3 verschließt den befüllten Sack 1.
[0049] Fig. 3 zeigt einen Sack 1 mit Seitenfalten in der Schlauchware gehören, sodass die
Nahtendbereiche der Bodennaht 2 vier Lagen gegenüber zwei Lagen von dem (im wesentlichen
eine größere Länge umfassenden) mittleren Bereich der Naht umfassen. Dann umfassen
auch die Nahtendbereiche der Kopfnaht 3 vier Lagen gegenüber zwei Lagen von dem (im
wesentlichen eine größere Länge umfassenden) mittleren Bereich der Naht.
[0050] In Fig. 2 ist eine vergrößerte geschnittene Seitenansicht des Kopfendes 10 des Sacks
1 dargestellt. Deutlich erkennbar ist, dass der hier als Aufkleber 5 ausgeführte Streifen
4 mit der Membrane 4a von innen auf die Innenseite 6 des Sacks 1 aufgebracht ist.
Die Klebenaht 12 umgibt die Membrane 4a und die zentrale Öffnung 11 in der Sackwandung
1a.
[0051] Der nach dem Füllvorgang mit einem Schüttgut gefüllte Aufnahmeraum 8 kann über die
Membrane 4a zuverlässig entlüftet werden.
[0052] Möglich ist es auch, den Sack 1 vorgefertigt zu beziehen und als fertigen offenen
Sack der Packmaschine zuzuführen. Der vorgefertigte Sack kann auch aufgewickelt vorliegen.
[0053] Die Fig. 3 zeigt eine andere Ausgestaltung, bei der die Membrane 4a in Form eines
Streifens 4 oder eines Aufklebers 5 auf der Außenseite 9 des Sacks 1 angeordnet ist.
Auch hier ist die Membrane 4a im Bereich des Kopfendes 10 vorgesehen.
[0054] Unterhalb der Kopfnaht 3 ist wenigstens ein Streifen 4 mit der Membrane 4a angebracht.
Hierzu dient die oben schon in Bezug auf den Herstellvorgang beschriebene Naht 5.
Die Membrane 4a ist vorzugsweise in einem Bereich angeordnet, in dem sich der rechteckförmige
Querschnitt schon ausgebildet hat.
[0055] Insgesamt wird ein Sack 1 zur Verfügung gestellt, der insbesondere aus einer Kunststofffolie
1a besteht. Der Sack 1 wird durch ein schlauchförmiges Material gebildet. Das schlauchförmige
Material kann als Folienschlauch 21 ausgebildet sein und an einer FFS-Maschine von
einer Rolle abgewickelt werden, um aus dem Folienmaterial den Sack 1 zu bilden. Der
Folienschlauch 21 kann mit Seitenfalten 14 versehen sein.
[0056] Der Sack 1 weist an dem Bodenende eine Bodenwand 18 mit der Bodennaht 2 auf. Der
Sackinnenraum 20 wird von der Sackwandung 15 umgeben. An dem Einfüllende 7 ist im
gefüllten und verschlossenen Zustand an dem Kopfende 10 eine Kopfnaht 3 in der Deckenwand
19. In der Deckenwand 19 ist die Entlüftungseinrichtung 16 mit der Membrane 4a eingesetzt.
[0057] In der Oberfläche 1b des Sackes 1 ist wenigstens eine Entlüftungseinrichtung 16 vorgesehen,
die insbesondere von innen an die Sackwandung angebracht ist. Die Entlüftungseinrichtung
dient zum Entlüften des Inneren des Sacks nach dem Füllen. Die Entlüftungseinrichtung
16 umfasst wenigstens eine semipermeable Membrane. Die Membrane 4a ist luftdurchlässig
und wasserundurchlässig.
[0058] Nahe dem Einfüllende ist eine Kopfnaht vorgesehen. Der Querschnitt des gefüllten
Sackes 1 ist nahe der Bodennaht und nahe der Kopfnaht insbesondere nahezu rechteckförmig.
[0059] Die Entlüftungseinrichtung kann ein Entlüftungsteil 17 oder auch mehrere Entlüftungsteile
17 mit jeweils wenigstens einer Membrane 4a umfassen. Jede Membrane 4a kann wenigstens
teilweise aus Polytetrafluorethylen bestehen.
[0060] Vorzugsweise ist die Sackwandung 15 mit Seitenfalten 14 und an den Enden 10 und 22
mit Eckenschweißungen 13 versehen, um eine quaderförmige Gestalt 23 des gefüllten
Sackes 1 zu gewährleisten.
[0061] Die Entlüftungseinrichtung 16 ist besonders bevorzugt in der Deckenwand 19 nahe dem
Einfüllende 7 angeordnet.
[0062] Fig. 5 zeigt eine stark schematisierte Ansicht eines als Ventilsack ausgeführten
Sackes 1, der mit einem Einfüllventil bzw. Füllventil 27 versehen ist. Der Sack 1
nach Fig. 5 wird mit dem Füllventil 27 auf einen Füllstutzen einer Packmaschine aufgesteckt
und durch das Füllventil 27 mit dem abzufüllenden Schüttgut gefüllt.
[0063] Die Entlüftungseinrichtung 16 mit der Membrane 4a ist bei dem in Fig. 5 dargestellten
Sack 1 bevorzugt unterhalb des Füllventils 27 angeordnet, da dort eine relativ geringe
mechanische Belastung beim Füllen sowie auch eine relativ geringe Staubbelastung während
des Füllvorgangs vorliegt. Der als Ventilsack ausgeführte Sack 1 kann separat vorgefertigt
werden. Bei der Herstellung kann die Membrane 4a mit der Entlüftungseinrichtung in
die Sackwandung eingefügt werden.
Bezugszeichenliste:
[0064]
- 1
- Sack
- 1a
- Kunststofffolie
- 1b
- Oberfläche des Sackes
- 2
- Bodennaht
- 3
- Kopfnaht
- 4
- Streifen, Ronde
- 4a
- Membrane
- 5
- Aufkleber
- 6
- Innenseite
- 7
- Einfüllende
- 8
- Aufnahmeraum
- 9
- Außenseite
- 10
- Kopfende
- 11
- Öffnung
- 12
- Klebenaht
- 13
- Eckenschweißnaht
- 14
- Seitenfalte
- 15
- Sackwandung
- 16
- Entlüftungseinrichtung
- 17
- Entlüftungsteil
- 18
- Bodenwand
- 19
- Deckenwand, Stirnwand
- 20
- Sackinnenraum
- 21
- Folienschlauch
- 22
- Bodenende
- 23
- quaderförmige Gestalt
- 24
- Seitenwand
- 25
- Innenwand
- 26
- schmale Seitenwand
- 27
- Füllventil
1. Sack (1) zur Aufnahme von Schüttgut und insbesondere Zement, mit einer Bodennaht (2)
und einem gegenüberliegenden Einfüllende (7), wobei zwischen der Bodennaht (2) und
dem Einfüllende (7) ein zur Aufnahme des Schüttguts vorgesehener und durch die Sackwandung
(15) gebildeter Aufnahmeraum (8) vorgesehen ist, wobei zwischen der Bodennaht (2)
und dem Einfüllende (7) in der Sackwandung (15) wenigstens eine Entlüftungseinrichtung
(16) angeordnet ist, um das Innere des Sacks (20) nach dem Füllen zu entlüften,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungseinrichtung (16) wenigstens eine semipermeable Membrane (4a) umfasst,
die in die Sackwandung (15) eingefügt ist und welche luftdurchlässig aber wasserundurchlässig
ist.
2. Sack (1) nach Anspruch 1, wobei der Sack nahe dem Einfüllende (7) mit einer Kopfnaht
(3) versehen ist.
3. Sack (1) nach Anspruch 2, wobei der Querschnitt des befüllten Sackes nahe der Bodennaht
(2) und nahe der Kopfnaht (3) nahezu rechteckförmig ist.
4. Sack (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Bodennaht (2) und/oder die Kopfnaht
(3) wenigstens eine Schweißnaht und/oder Klebenaht umfassen.
5. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungseinrichtung
(16) wenigstens ein Entlüftungsteil (17) mit der wenigstens einen Membrane (4a) umfasst.
6. Sack (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Entlüftungsteil (17) an der inneren
Sackwandung (15) angebracht ist.
7. Sack (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Membrane (4a) wenigstens teilweise aus
Polytetrafluorethylen besteht.
8. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sackwandung (15) wenigstens
teilweise aus einem Kunststoffmaterial besteht.
9. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sackwandung (15) mit Seitenfalten
(14) versehen ist.
10. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sackwandung (15) an den
Enden (10, 22) mit Eckenschweißungen (13) versehen ist, um eine quaderförmige Gestalt
(23) zu ermöglichen.
11. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungseinrichtung
(16) in der Deckenwand (19) angeordnet ist.
12. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entlüftungseinrichtung
(16) in einer der schmalen Seitenwände angeordnet ist.
13. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Entlüftungsteil (17) in
die Sackwandung (15) durch eine Naht (5) eingefügt wird, wobei wenigstens eine Öffnung
innerhalb der Kontur der Naht (5) in der Sackwandung (15) vorgesehen wird und wobei
die Naht (5) vorzugsweise als Schweißnaht oder Klebenaht oder Klebefläche ausgeführt
wird.
14. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Fläche des Entlüftungsteils
kleiner als 1% und insbesondere kleiner als 0,5% der Oberfläche der Sackwandung (15)
,
und/oder wobei die Entlüftungsleistung größer als 0,01 Liter/Minute und insbesondere
größer als 0,25 Liter/Minute ist.
15. Sack (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Entlüftungsteil (17) einen
Halterahmen aufweist, der die Membrane umgibt.