[0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladenkasten mit selbsttragender Isolierung sowie
eine Rolladenanordnung mit dem Rolladenkasten.
[0002] Der Stand der Technik kennt Rolladenkästen mit einer tragenden Struktur aus beispielsweise
Spanholzplatten. Bei diesen Rolladenkästen bestehen sämtliche Wandungen z.B. aus Spanholzplatten.
Zur Isolierung wird innen in den Rolladenkasten extrudiertes Polystyrol oder beispielsweise
Styropor auf das Holz aufgesetzt. Diese Konstruktionsart mit tragendem Holzkasten
ist relativ schwer und teuer in der Herstellung.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rolladenkasten sowie eine Rolladenanordnung
bereitzustellen, welche bestmögliche Dämmung gewährleisten.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen
Ansprüche stellen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung dar.
[0005] Somit wird die Aufgabe gelöst durch einen Rolladenkasten mit selbsttragender Isolierung,
insbesondere zur Anwendung in Gebäuden, umfassend zwei parallele zur Aufnahme einer
Rolladenmechanik ausgebildete, stirnseitige Wände, insbesondere aus Holz, eine mit
den zwei stirnseitigen Wänden rechtwinklig verbundene Innenplatte, eine mit den zwei
stirnseitigen Wänden und der Innenplatte rechtwinklig verbundene Untersturzplatte,
und einen parallel zur Untersturzplatte anordbaren mit der Innenplatte rechtwinklig
verbindbaren Abschlussboden, wobei die Innenplatte und die Untersturzplatte ausschließlich
aus Polyurethan-Platten und/oder Phenolharz-Hartschaum-Platten, insbesondere Resol-Hartschaum-Platten,
bestehen. Durch die Verwendung von Polyurethan-Platten und/oder Phenolharz-Hartschaum-Platten,
insbesondere Resol-Hartschaum-Platten, für die Untersturzplatte und die Innenplatte
ist der Rolladenkasten durch seine Isolierung selbsttragend. Es bedarf keiner weiteren
tragenden Elemente an der Innenplatte oder an der Untersturzplatte, insbesondere müssen
diese Bauelemente nicht mehr durch beispielsweise eine Holzplatte verstärkt werden.
Die beiden stirnseitigen Wände werden weiterhin bevorzugt aus Holz gestaltet, da an
diese Wände die Rolladenmechanik befestigt wird. Die Untersturzplatte sowie die Innenplatte
bestehen fast ausschließlich aus Polyurethan oder Phenolharz-Hartschaum, insbesondere
Resol-Hartschaum, wobei auf die Platten eine sehr dünne Folie oder ein Gewebe aufgesetzt
sein kann. Durch die erfindungsgemäße Vermeidung von weiteren tragenden Elementen,
wie beispielsweise Spanholzplatten an der Untersturzplatte oder der Innenplatte, kann
die komplette Wandstärke des erfindungsgemäßen Rolladenkastens für isolierendes Material
genutzt werden. Darüber hinaus werden schädliche Ausgasungen der Polyurethan-Platten
bzw. Phenolharz-Hartschaum-Platten, insbesondere Resol-Hartschaum-Platten, durch eine
Vermeidung von Fluorzusätzen vermieden. Nach dem Einbau des erfindungsgemäßen Rolladenkastens
in ein Gebäude steht die Innenplatte vertikal und weist in das Innere des Gebäudes,
die Untersturzplatte steht horizontal und bildet den oberen Abschluss des Rolladenkastens
und der Abschlussboden wird nach einer Montage der Rolladenmechanik in den Rolladenkasten
von unten an den Rolladenkasten montiert und bildet somit den horizontalen unteren
Abschluss des Rolladenkastens.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Abschlussboden zur Befestigung
an einer Unterseite der Innenplatte ausgebildet ist, wobei zwischen der Unterseite
der Innenplatte und dem Abschlussboden ein Dichtstreifen in die Unterseite der Innenplatte
eingelassen ist. Bevorzugt umfasst der Abschlussboden eine Holzplatte, insbesondere
Spanholzplatte, welche direkt auf die Unterseite der Innenplatte aufsetzt. Durch den
Dichtstreifen, welcher sich bevorzugt über die gesamte Länge des Rolladenkastens erstreckt,
wird die Winddichtigkeit und Wärmeisolation des Rolladenkastens erhöht. Der Dichtstreifen
ist insbesondere ein Kompressionsband aus Weichschaum oder Weichgummi. Ein Querschnitt
des Dichtstreifens ist bevorzugt rund.
[0007] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Dichtstreifen und eine Nut an der
Unterseite der Innenplatte derart ausgebildet sind, dass vor einer Montage des Abschlussbodens
der Dichtstreifen mit 1/4 bis 3/4 seiner Höhe, insbesondere mit seiner halben Höhe,
über die Unterseite der Innenplatte hinausragt. Der Dichtstreifen wird also teilweise
in der Innenplatte versenkt. Bei Rolladenkästen nach dem Stand der Technik wird der
Dichtstreifen ohne eine Versenkung direkt auf die Unterseite der Innenplatte aufgesetzt.
Dies hat zum Nachteil, dass die Spanplatte des Abschlussbodens über die gesamte Länge
des Rolladenkastens an sehr vielen Stellen vernagelt oder verschraubt werden muss,
um den Dichtstreifen anzupressen. Wird nach der herkömmlichen Methode der Abschlussboden
nicht an ausreichend vielen Stellen mit der Innenplatte verschraubt oder vernagelt,
drückt der Dichtstreifen entgegen des Abschlussbodens, wodurch nach einer gewissen
Standzeit sich der Abschlussboden wellig verformt. Um diese Nachteile des Standes
der Technik zu beheben, wird bevorzugt der Dichtstreifen teilweise in der Unterseite
der Innenplatte versenkt. Folglich muss der Abschlussboden nur noch an wenigen Stellen
mit der Innenplatte verschraubt oder vernagelt werden.
[0008] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung umfasst die Innenplatte ein verstärkendes
Profil an ihrer Unterseite, wobei das Profil einen sich in die Unterseite der Innenplatte
erstreckenden, nach unten offenen Raum bzw. eine Nut für den Dichtstreifen umfasst.
D.h., der Dichtstreifen steht bevorzugt nicht direkt in Berührung mit dem Material
der Innenplatte, sondern wird in einem Profil eingesetzt. Dieses verstärkende Profil
besteht bevorzugt aus Aluminium und bildet einen definierten unteren Abschluss der
Innenplatte, an welcher der Abschlussboden befestigt wird. Darüber hinaus kann dieses
verstärkende Profil bevorzugt eine Putzabschlusskante umfassen.
[0009] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das verstärkende Profil
mit einem ersten Steg in die Unterseite der Innenplatte hineinragt und mit einem zum
ersten Steg parallelen zweiten Steg außerhalb des Rolladenkastens an der Innenplatte
anliegt. Der den Dichtstreifen aufnehmende nach unten offene Raum des Profils befindet
sich bevorzugt zwischen diesen beiden Stegen. Die beiden Stege dienen zur Verbindung
des verstärkenden Profils mit der Innenplatte.
[0010] Ferner ist es bevorzugt, dass der Abschlussboden eine innen liegende Bodenisolierungsschicht,
insbesondere aus einer Polyurethan-Platte oder einer Phenolharz-Hartschaum-Platte,
insbesondere Resol-Hartschaum-Platte, umfasst. Als tragendes Element des Abschlussbodens
wird bevorzugt eine Spanholzplatte verwendet. Als Isolierung wird im Stand der Technik
Polystyrol verwendet. Bevorzugt für den erfindungsgemäßen Gegenstand sind jedoch die
stabileren Polyurethan-Platten oder einer Phenolharz-Hartschaum-Platten, insbesondere
Resol-Hartschaum-Platten. Diese Bodenisolierungsschicht bedeckt bevorzugt nicht die
komplette Spanholzplatte des Abschlussbodens, da ein Teil dieser Spanholzplatte mit
der Unterseite der Innenplatte überlappt und daran befestigt wird. Darüber hinaus
kann bevorzugt die Bodenisolierungsschicht, auf der der Innenplatte abgewandten Seite
über die Spanholzplatte hinausragen, wodurch ein Teil des Abschlussbodens lediglich
durch die Bodenisolierungsschicht gebildet wird. Dadurch kann weiteres Gewicht am
Rolladenkasten eingespart werden.
[0011] Des Weiteren ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Innenplatte und die Untersturzplatte
mittels eines in die Innenplatte und die Untersturzplatte eingesteckten Verbindungsstreifens
verbunden sind. Bevorzugt erstreckt sich der Verbindungsstreifen über die gesamte
Länge des Rolladenkastens. Vorteilhafterweise besteht der Verbindungsstreifen aus
Kunststoff oder Aluminium. In bevorzugter Ausführung ist der Verbindungsstreifen in
die Untersturzplatte und/oder die Innenplatte eingeklebt.
[0012] Für Rolladenkästen gibt es verschiedene Einbaumöglichkeiten in Gebäuden. Zum ersten
kann der Rolladenkasten als Aufsatzkasten bei Verblendmauerwerk und für Wärmedämmverbundsysteme
verwendet werden. Zum anderen bietet sich die konventionelle Montage an, wobei Außen-
und Innenseite des Rolladenkastens verputzt werden. Der Rolladenkasten, wie er bisher
beschrieben wurde, ohne Frontplatte, eignet sich in erster Linie zum Einbau in Gebäuden
mit Verblendmauerwerk. In diesem Fall kann die nach außen gerichtete Seite des Rolladenkastens
offen bleiben, da das Verblendmauerwerk den Rolladenkasten an seiner Außenseite letztendlich
verschließt. Darüber hinaus ist auch die Variante eines Rolladenkastens für den konventionellen
Einbau, d.h. in Gebäuden ohne Verblendmauerwerk, bevorzugt vorgesehen. Hierzu umfasst
der erfindungsgemäße Rolladenkasten eine mit den zwei stirnseitigen Wänden und der
Untersturzplatte rechtwinklig verbundene und zur Innenplatte parallele Frontplatte,
wobei die Frontplatte ausschließlich aus einer Polyurethanplatte und/oder Phenolharz-Hartschaumplatte,
insbesondere Resol-Hartschaumplatte, besteht. Auch für diese Frontplatte ist keine
weitere Verstärkung vorgesehen und es wird insbesondere das Aufsetzen beispielsweise
einer Spanholzplatte auf die Frontplatte vermieden. Darüber hinaus kann auf die erfindungsgemäß
verwendeten Polyurethan-Platten, Phenolharz-Hartschaumplatten oder Resol-Hartschaumplatten
eine sehr dünne Folie oder Gewebeschicht aufgesetzt sein.
[0013] In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen der Frontplatte
und der Untersturzplatte mit einem weiteren eingesteckten Verbindungsstreifen ausgestaltet
ist. Bevorzugt erstreckt sich der Verbindungsstreifen über die gesamte Länge des Rolladenkastens.
Vorteilhafterweise besteht der Verbindungsstreifen aus Kunststoff oder Aluminium.
In bevorzugter Ausführung ist der Verbindungsstreifen in die Untersturzplatte und/oder
die Frontplatte eingeklebt.
[0014] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Rolladenanordnung mit einem soeben beschriebenen
Rolladenkasten, wobei zwischen die beiden stirnseitigen Wände die Rolladenmechanik,
umfassend eine Rolladenachse, eine Aufrollmechanik sowie einen Lamellenpanzer, montiert
ist.
[0015] Der hier vorgestellte Rolladenkasten mit der erfindungsgemäßen Verwendung von Polyurethan-Platten
und/oder Phenolharz-Hartschaum-Platten, insbesondere Resol-Hartschaum-Platten, eignet
sich sowohl für die Aufsatzmontage als auch für die konventionelle Montage. Für die
Aufsatzmontage wird der Rolladenkasten werkseitig vollständig oder zumindest teilweise
zusammengefügt. Am Einsatzort wird dann der Rolladenkasten in verschiedenen Variationen
auf das Fenster aufgesetzt. Bei der konventionellen Montage erfolgt der Zusammenbau
des Rolladenkastens vor Ort, d.h., es wird kein fertiger Rolladenkasten eingesetzt,
sondern es werden einzelne Platten vor Ort angepasst und in die Rolladennische eingesetzt
bzw. eingeklebt.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen gezeigt in
der Zeichnung genauer erläutert. Dabei zeigt:
- Fig.1
- einen Rolladenkasten gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel zur Aufsatzmontage,
- Fig. 2
- den Rolladenkasten gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel im Querschnitt,
- Fig.3
- einen Rolladenkasten gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel zur Montage mit Verblendmauerwerk
im Querschnitt,
- Fig. 4
- eine erste Detailansicht der Rolladenkästen gemäß beider Ausführungsbeispiele, und
- Fig. 5
- eine zweite Detailansicht der Rolladenkästen gemäß beider Ausführungsbeispiele.
[0017] Im Folgenden wird anhand der Fig. 1 und 2 ein Rolladenkasten 1 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel genauer erläutert. Dieser Rolladenkasten 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
eignet sich zur Aufsatzmontage in einem Gebäude ohne Verblendmauerwerk.
[0018] In Fig. 1 ist der. Rolladenkasten 1 dargestellt, wobei mit Bezugszeichen 2 eine Gebäudeinnenseite
und mit Bezugszeichen 3 eine Gebäudeaußenseite bezeichnet ist. Der Rolladenkasten
1 umfasst zwei stirnseitige Wände 4 bevorzugt aus Holz, eine Innenplatte 5, eine Untersturzplatte
6 und eine Frontplatte 8. Die beiden stirnseitigen Wände 4 sind parallel zueinander
und zwischen diesen beiden stirnseitigen Wänden 4 wird eine Rolladenmechanik 11 (Fig.
2) montiert. Ferner stehen die beiden stirnseitigen Wände 4 senkrecht zur Innenplatte
5, zur Untersturzplatte 6 sowie zur Frontplatte 8. Die Innenplatte 5 ist parallel
zur Frontplatte 8. Die Frontplatte 8 und die Innenplatte 5 wiederum stehen senkrecht
zur Untersturzplatte 6.
[0019] An einer Unterseite der Innenplatte 5 ist über die komplette Länge des Rolladenkastens
1 ein erstes Profil 9 eingelassen. An die Unterseite der Frontplatte 8 ist ein zweites
Profil 10 mit einer Außenputzkante befestigt.
[0020] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Rolladenkasten 1 des ersten Ausführungsbeispiels.
Zusätzlich zu dem Rolladenkasten 1 ist hier die Rolladenmechanik 11 mit einem Lamellenpanzer
12, aufgerollt auf einer Rolladenachse 13, dargestellt. Diese Rolladenachse 13 ist
an den beiden stirnseitigen Wänden 4 des Rolladenkastens 1 befestigt.
[0021] Darüber hinaus zeigt Fig. 2 einen Abschlussboden 7 des Rolladenkastens 1, welcher
montiert wird, sobald die Rolladenmechanik 11 im Rolladenkasten 1 angebracht ist.
Dieser Abschlussboden 7 umfasst eine Bodenplatte 14, bevorzugt ausgebildet als Spanplatte
oder Sperrholzplatte, sowie eine Bodenisolierungsschicht 15. Die Bodeplatte 14 überlappt
mit einer Unterseite der Innenplatte 5, wobei sich zwischen der Bodenplatte 14 und
der Unterseite der Innenplatte 5 über die komplette Länge des Rolladenkastens 1 ein
Dichtstreifen 16 erstreckt. Auf einen Anteil der Bodenplatte 14, welcher nicht mit
der Unterseite der Innenplatte 5 überlappt, ist eine Bodenisolierschicht 15 aufgebracht.
Diese überragt die Bodenplatte 14 etwas in Richtung der Frontplatte 8.
[0022] Darüber hinaus zeigt Fig. 2, dass sich die Frontplatte 8 sowie die Innenplatte 5
über die komplette Höhe des Rolladenkastens erstrecken. Dadurch kann die Untersturzplatte
6 zwischen die Innenplatte 5 und die Frontplatte 8 eingesetzt werden. Zur Verbindung
der einzelnen Platten ist an der Innenkante zwischen Innenplatte 5 und Untersturzplatte
6 ein erster Verbindungsstreifen 17 eingesetzt. In ähnlicher Weise ist an der Innenkante
zwischen Untersturzplatte 6 und Frontplatte 8 ein zweiter Verbindungsstreifen 18 eingesetzt.
Der erste und zweite Verbindungsstreifen 17, 18 erstrecken sich über die komplette
Länge des Rolladenkastens 1 von einer stirnseitigen Wand 4 zur anderen. Die Verbindungsstreifen
17, 18 sind in die jeweiligen Platten 5,6,8 eingeklebt.
[0023] Die Fig. 3 zeigt einen Rolladenkasten 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
welcher in Gebäuden mit Verblendmauerwerk Verwendung findet. Gleiche bzw. funktional
gleiche Bauteile sind in beiden Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Da bei dieser Variante an der Gebäudeaußenseite 3 das Gebäude mit einem
Verblendmauerwerk verschlossen wird, benötigt der Rolladenkasten 1 keine Frontplatte
8. Infolgedessen fällt auch die verstärkende zweite Stange 18 weg. Ansonsten ist der
Rolladenkasten 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel aufgebaut wie der Rolladenkasten
1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0024] Im Folgenden wird anhand der Fig. 4 und 5 der Dichtstreifen 16 sowie das erste Profil
9, wie sie im Rolladenkasten 1 nach dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel gleichermaßen
zur Anwendung kommen, genauer erläutert.
[0025] Die Fig. 4 und 5 zeigen, dass das erste Profil 9 einen ersten Steg 19, einen zweiten
Steg 20, einen Raum 21, eine Putzkante 22 und einen Fortsatz 23 umfasst. Die beiden
Stege 19, 20 sind parallel zueinander angeordnet und dienen zur Verbindung des ersten
Profils 9 mit der Innenplatte 5. Der erste Steg 19 erstreckt sich in die Innenplatte
5 hinein, wohingegen der zweite Steg 20 auf der Gebäudeinnenseite 2 an der Innenplatte
5 anliegt. Ferner umfasst der zweite Steg 20 einen Fortsatz 23, welcher sich nach
unten über die Unterseite der Innenplatte 5 hinaus erstreckt. Dieser Fortsatz 23 verdeckt
eine Kante der Bodenplatte 14 und bildet den Anschluss für die horizontal hervorstehende
Putzkante 22.
[0026] Zwischen dem ersten Steg 19 und dem zweiten Steg 20 ist der Raum 21 ausgebildet,
welcher nach unten offen ist und somit eine Aufnahme für den Dichtstreifen 16 darstellt.
[0027] Darüber hinaus umfasst das Profil einen horizontalen Anteil 24 zwischen dem ersten
Steg 19 und dem zweiten Steg 20. Dieser horizontale Anteil 24 liegt direkt auf der
Unterseite der Innenplatte 5 auf und definiert somit den exakten Anschlag der Bodenplatte
14 am Profil 9.
[0028] Bevorzugte Materialien für die Bauteile des Rolladenkastens 1 gemäß beider Ausführungsbeispiele
sind Polyurethan-Platten und/oder Phenolharz-Hartschaum-Platten, insbesondere Resol-Hartschaum-Platten,
für die Frontplatte 8, die Untersturzplatte 6, die Innenplatte 5 und die Bodenisolierungsschicht
15. Die beiden stirnseitigen Wände 4 werden bevorzugt aus Tischlerplatten gefertigt.
Die Bodenplatte 14 besteht bevorzugt aus Sperrholz, Spanholzplatten oder Kunststoffplatten.
Das erste und das zweite Profil bestehen bevorzugt aus Aluminium.
[0029] Im Folgenden werden noch bevorzugte Dimensionierungen verschiedener Bauteile der
Rolladenkästen 1 für beide Ausführungsbeispiele vorgestellt: Die Innenplatte 5 weist
bevorzugt eine erste Dicke D1 von 3, 4 oder 6 cm auf. Die Untersturzplatte 6 weist
bevorzugt eine zweite Dicke von D2 3, 4 oder 6 cm auf. Die Frontplatte 8 weist bevorzugt
eine dritte Dicke D3 von 3, 4 oder 6 cm auf. Die Bodenisolierungsschicht 15 weist
bevorzugt eine vierte Dicke D4 von 3, 4 oder 6 cm auf. Der Dichtstreifen 16 weist
bevorzugt eine erste Breite B1 von 1 cm auf. Der Raum 21 im ersten Profil 9 weist
bevorzugt eine zweite Breite B2 von 1,1 cm auf. Der lichte Abstand zwischen dem ersten
Steg 19 und dem zweiten Stege 20 im ersten Profil 9 weist bevorzugt eine dritte Breite
B3 von zwei Dritteln der ersten Dicke D1 auf. Der Dichtstreifen 16 weist bevorzugt
eine erste Höhe H1 von 0,7 cm auf. Der Raum 21 weist bevorzugt eine zweite Höhe H2
von 0,4 cm auf. Der Dichtstreifen 16 ist somit in dem Raum 21 vor der Montage der
Bodenplatte 14 zum Teil versenkt. Folglich muss bei der Montage der Bodenplatte 14
nicht der komplette Dichtstreifen in seiner ersten Höhe H1 verformt werden und es
ist ausreichend, wenn die Bodenplatte 14 an nur wenigen Stellen mit der Innenplatte
5 verschraubt oder vernagelt wird.
[0030] Im Rahmen der Erfindung wurden diverse Berechnungen zum Wärmedurchgangskoeffizienten
des erfindungsgemäßen Rolladenkastens 1, bestehend aus Polyurethan oder Resol-Hartschaum,
durchgeführt und einem Vergleichsbeispiel gegenübergestellt. Das Vergleichsbeispiel
war ein Rolladenkasten nach Stand der Technik, lediglich isoliert mit extrudiertem
Polystyrol (XPS). Es wurde bei den Berechnungen jeweils die Stärke des Dämmmaterials
an der Frontplatte variiert. Die folgende Gegenüberstellung zeigt in Tabellenform
die berechneten Wärmedurchgangskoeffizienten für den herkömmlichen Rolladenkasten
mit extrudiertem Polystyrol, einen erfindungsgemäßen Rolladenkasten mit Polyurethan
sowie einen erfindungsgemäßen Rolladenkasten mit Resol-Hartschaum. In der Tabelle
ist sehr gut zu erkennen, dass bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Polyurethan
oder Resol-Hartschaum der Wärmedurchgangskoeffizient des Rolladenkastens erheblich
gesenkt werden konnte.
[0031] Gegenüberstellung der U-Werte für die Dämmstoffe Polystyrol, Polyurethan und Resol-Hartschaum,
bei 30, 40 u. 60 mm Dämmstärke:
Dämmstoff |
|
Extrudiertes Polystyrol (XPS) |
|
Polyurethan (PUR) |
|
Resol-Hartschaum |
Stärke des Dämmmaterials |
|
Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/mK |
|
Wärmeleitfähigkeit 0,025 W/mK |
|
Wärmeleitfähigkeit 0,024 W/mK und 0,022 W/mK |
|
|
U-Wert incl. Gipsputz in W/m2K |
|
U-Wert incl. Gipsputz in W/m2K |
|
U-Wert incl. Gipsputz in W,(m2K |
30 mm |
|
0,940 W/m2K |
|
0,711 W/m2K |
|
0,686 W/m2K |
40 mm |
|
0,741 W/m2K |
|
0,553 W/m2K |
|
0,534 W/m2K |
60 mm |
|
0,520 W/m2K |
|
0,384 W/m2K |
|
0,341 W/m2K |
[0032] Der erfindungsgemäße Rolladenkasten 1 ermöglicht somit durch seinen erheblich geringeren
Wärmedurchgangskoeffizienten eine signifikante Energieeinsparung in Gebäuden. Dies
wird einerseits dadurch erreicht, dass die beiden Materialien Polyurethan oder Resol-Hartschaum
verwendet werden. Zum anderen ermöglicht die besondere Konstruktionsart, dass lediglich
an den beiden stirnseitigen Wänden 4 Holzplatten verwendet werden müssen. Die Innenplatte
5, die Untersturzplatte 6 sowie die Frontplatte 8 können ausschließlich aus dem Isoliermaterial
hergestellt werden. Dadurch wird keinerlei Bauraum durch schlecht isolierende Holz-
oder Spanholzplatten mehr verschwendet. Die Montage der erfindungsgemäßen Rolladenkästen
1 in einem Gebäude vereinfacht sich erheblich durch die Gewichtseinsparung.
1. Rolladenkasten (1) mit selbsttragender Isolierung, umfassend
- zwei parallele zur Aufnahme einer Rolladenmechanik (11) ausgebildete, stirnseitige
Wände (4), insbesondere aus Holz,
- eine mit den zwei stirnseitigen Wänden (4) rechtwinklig verbundene Innenplatte (5),
- eine mit den zwei stirnseitigen Wänden (4) und der Innenplatte (5) rechtwinklig
verbundene Untersturzplatte (6), und
- einen parallel zur Untersturzplatte (6) anordbaren mit der Innenplatte (5)
rechtwinklig verbindbaren Abschlussboden (7),
wobei die Innenplatte (5) und die Untersturzplatte (6) ausschließlich aus Polyurethan-Platten
und/oder Phenolharz-Hartschaum-Platten, insbesondere Resol-Hartschaum-Platten, bestehen.
2. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschlussboden (7) zur Befestigung an einer Unterseite der Innenplatte (5) ausgebildet
ist, wobei zwischen der Unterseite der Innenplatte (5) und dem Abschlussboden (7)
ein Dichtstreifen (16) in die Unterseite der Innenplatte (5) eingelassen ist.
3. Rolladenkasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtstreifen (16) vor einer Montage des Abschlussbodens (7) mit 1/4 bis 3/4
seiner Höhe (H1) über die Unterseite der Innenplatte (5) hinausragt.
4. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite der Innenplatte (5) mit einem Profil (9) verstärkt ist, wobei das
Profil (9) einen sich in die Unterseite der Innenpatte (5) erstreckenden, nach unten
offenen Raum (21) für den Dichtstreifen (16) umfasst.
5. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (9) mit einem ersten Steg (19) in die Unterseite der Innenplatte (5) hineinragt
und mit einem zum ersten Steg (19) parallelen zweiten Steg (20) außerhalb des Rolladenkastens
(1) an der Innenplatte anliegt.
6. Rolladenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschlussboden (7) eine innenliegende Bodenisolierungsschicht (15), insbesondere
aus einer Polyurethan-Platte oder einer Phenolharz-Hartschaum-Platte, insbesondere
Resol-Hartschaum-Platte, umfasst.
7. Rolladenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenplatte (5) und die Untersturzplatte (6) mittels eines in die Innenplatte
(5) und die Untersturzplatte (6) eingesteckten Verbindungsstreifens (17) verbunden
sind.
8. Rolladenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine mit
den zwei stirnseitigen Wänden (4) und der Untersturzplatte (6) rechtwinklig verbundene
und zur Innenplatte (5) parallele Frontplatte (8), wobei die Frontplatte (8) ausschließlich
aus einer Polyurethan-Platte und/oder Phenolharz-Hartschaum-Platte, insbesondere Resol-Hartschaum-Platte,
besteht.
9. Rolladenkasten nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontplatte (8) und die Untersturzplatte (6) mittels eines weiteren in die Frontplatte
(5) und die Untersturzplatte (6) eingesteckten Verbindungsstreifens (17) verbunden
sind.
10. Rolladenanordnung umfassend einen Rolladenkasten (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, eine Rolladenachse (13) zwischen den zwei stirnseitigen Wänden (4), eine
Aufrollmechanik an einer der zwei stirnseitigen Wände und einen auf der Rolladenachse
aufgerollten Lamellenpanzer (12).