[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abgaskrümmer zur Anbringung mittels eines
Motorflanschs an einem Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors mit mindestens zwei in
Reihe liegenden Zylindern, wobei der Abgaskrümmer als dünnwandiges Blechbauteil in
Schalenbauweise mit einer Oberschale und einer Unterschale hergestellt ist.
[0002] Bei Mehrzylinderverbrennungsmotoren wird das Abgas der einzelnen Zylinder in Abgassammeleinrichtungen
zusammengeführt.
[0003] Abgaskrümmer können in bekannter Weise aus Stahlguss hergestellt werden oder aus
einzeln miteinander verschweißten Stahlblechen oder Rohrfittings gebaut werden. Der
Vorteil von Stahlgusskrümmern ist, dass komplizierte Geometrien relativ kostengünstig
herstellbar sind. Das Gewicht von Stahlgusskrümmern ist in der Regel jedoch höher
als das von geschweißten Stahlblechkonstruktionen. Ebenfalls haben Stahlgusskrümmer
eine höhere thermische Trägheit als geschweißte Abgaskrümmer.
[0004] Geschweißte Abgaskrümmer können nur mit erhöhtem Aufwand und damit höheren Kosten
in komplexen Geometrien hergestellt werden. Sie besitzen aufgrund ihres geringeren
Gewichts allerdings eine geringere Wärmekapazität. Das ist von Vorteil.
[0005] Eine Weiterentwicklung der gebauten Abgaskrümmer stellen die luftspaltisolierten
Abgaskrümmer dar. Bei luftspaltisolierten Abgaskrümmern sind die abgasführenden Kanäle
unter Einhaltung eines definierten Luftspalts von einer tragenden Außenschale umgeben.
Die Außenschale ist dabei in der Regel mit Anschlussflanschen gasdicht verschweißt.
Luftspaltisolierte Abgaskrümmer haben jedoch den Nachteil, dass ihre Bauweise kostspieliger
ist.
[0006] Aufgrund des Bestrebens, den Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren zu steigern, werden
die Motoren oft durch einen Verdichter, meistens einen Turbolader, aufgeladen. Eine
Steigerung des Wirkungsgrads des Turboladers wirkt sich dabei auf die Wirkungsgradsteigerung
des Verbrennungsmotors aus.
[0007] Es ist dabei von Vorteil, wenn die Aufladung des Verbrennungsmotors schnell erfolgt,
was nur dann möglich ist, wenn der Turbolader schnell anspringt und das unerwünschte
Turboloch ausbleibt. Das setzt jedoch bestimmte Strömungsquerschnitte voraus, damit
der Gasimpuls der aus dem Motor ausgestoßenen Verbrennungsgase nicht im Abgaskrümmer
abgeschwächt wird. Es sind daher möglichst Leitungsquerschnitte zu wählen, die im
Querschnitt nicht zu groß werden, damit der Impuls möglichst unmittelbar auf die Schaufeln
des Turboladers einwirkt oder aber auch seine gewünschte Wirkung in einem Druckwellenlader
entfaltet. Wenn somit eine stark konturierte Querschnittsgeometrie der abgasführenden
Kanäle bzw. des Abgaskrümmers angestrebt wird, führt dies in der Regel zu einer relativ
komplexen Gestaltung des Abgaskrümmers. Genau dies ist jedoch bei gebauten, d. h.
nicht im Urformverfahren hergestellten Abgaskrümmern problematisch, da die Blechbauteile
immer komplexer werden und durch eine komplizierte Schweißnahtführung auch fertigungstechnische
Probleme entstehen, welche sich nachteilig auf die Produktqualität und vor allem nachteilig
auf den Produktpreis auswirken können.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Abgaskrümmer bereit zu stellen,
der eine geringe Wärmekapazität und eine kostengünstige Herstellbarkeit sowie eine
Wirkungsgradsteigerung der Verbrennungskraftmaschine ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe ist bei einem Abgaskrümmer gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche 2 bis 12.
[0011] Es ist vorgesehen, dass der Abgaskrümmer einen Motorflansch aufweist, mittels dessen
er an einem Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors, der mindestens zwei in Reihe liegende
Zylinder aufweist, befestigt wird. Der Abgaskrümmer soll als dünnwandiges Blechbauteil
in Schalenbauweise mit einer Oberschale und einer Unterschale hergestellt sein. Ein
solcher Abgaskrümmer ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass in den Abgaskrümmer zylinderseitig ein insbesondere einstückiges Leitblech eingesetzt
ist, welches den Innenraum des Abgaskrümmers vom Motorflansch separiert.
[0012] Aufgrund der Separierung des Motorflanschs vom Innenraum des Abgaskrümmers wird der
Wärmeeintrag in den massiven Motorflansch verringert. Der Motorflansch ist dabei meist
als Stahlgussprodukt ausgebildet, welcher dem Abgaskrümmer eine hohe thermische Trägheit
verleiht. Die Masse des Motorflanschs ist nicht ohne weiteres reduzierbar, da er eine
tragende Funktion für die Abgasbaugruppe hat und zudem hohen thermischen Spannungen
unterliegt. Daher geht die Erfindung den Weg, den Flansch bereichsweise von dem Innenraum
des Abgaskrümmers zu separieren. Dies erfolgt allerdings nicht dadurch, dass die Blechschalen
des Abgaskrümmers nur bereichsweise, nämlich nur im Bereich der Auslasskanalöffnungen,
mit dem Motorflansch verbunden werden, sondern dass vielmehr ein Leitblech im Innern
des Abgaskrümmers die Aufgabe der Abschirmung übernimmt. Das hat den Vorteil, dass
der Abgaskrümmer bzw. die Ober- und Unterschalen des Abgaskrümmers mit einer viel
einfacheren Schweißnahtführung vollständig mit dem Motorflansch verschweißt werden
können. Die Ober- und Unterschale des Abgaskrümmers sind weniger komplex. Die vereinfachte
Geometrie ermöglicht einfachere Werkzeuge und somit eine kostengünstigere Herstellung
der Blechbauteile. Insbesondere ist aber das Verschweißen der Ober- und Unterschalen
mit dem Motorflansch einfacher möglich, da der Abgaskrümmer als Haube ausgebildet
ist und keine Rücksicht auf die Abschirmung des Abgaskrümmers vom Motorflansch nehmen
muss, da diese Funktion dem Leitblech zukommt. Je nach Gestaltung des Leitblechs wird
durch dessen Verlauf der Strömungsweg des Abgases innerhalb des Abgaskrümmers beeinflusst,
was sich wiederum positiv auf das Anspringverhalten eines nachgeschalteten Turboladers
auswirkt, was den Gesamtwirkungsgrad der Verbrennungskraftmaschine steigert. Die Bauweise
aus dünnwandigen Blechbauteilen führt zu einer geringen Wärmekapazität und damit zu
einer geringen Wärmeabfuhr, so dass ein nachgeschalteter Katalysator schneller die
notwendige Betriebstemperatur erreicht und somit Abgasgrenzwerte besser eingehalten
werden können.
[0013] In einer ersten Weiterbildung sind nur die dem Innenraum des Abgaskrümmers zugewandten
Flächen des Motorflanschs durch ein Leitblech bedeckt. Hierdurch wird es der im Abgas
enthaltenen Wärmeenergie nur bedingt ermöglicht, einen Wärmeeintrag in den Motorflansch
zu vollziehen. Es ist im Rahmen der Erfindung durchaus möglich, mehrere einzelne Leitbleche
vorzusehen, die jeweils zwischen den einzelnen Auslasskanalöffnungen des Motorflanschs
angeordnet sind und individuell auf die im Bereich dieser Auslasskanalöffnungen herrschenden
Strömungsverhältnisse abgestimmt sind.
[0014] Besonders bevorzugt weist das Leitblech Öffnungen im Bereich von Auslasskanalöffnungen
des Motorflanschs auf. Das Abgas tritt somit durch die Auslasskanäle des Zylinderkopfes
und durch die Auslasskanalöffnungen des Motorflanschs unmittelbar in den Abgaskrümmer
ein. Durch die Auslasskanalöffnungen im dem Leitblech wird deutlich, dass sich das
Leitblech um die Öffnungen herum erstreckt. Bei einem Abgaskrümmer mit beispielsweise
vier Auslasskanalöffnungen, kann das Leitblech dementsprechend auch vier Öffnungen
aufweisen, so dass insgesamt nur ein einziges Leitblech hergestellt werden muss, das
an den Blechschalen des Abgaskrümmers bzw. an dem Motorflansch lageorientiert bzw.
fixiert wird. Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung aber auch möglich,
mehrere Einzelleitbleche mit entsprechenden Öffnungen für die Auslasskanalöffnungen
des Motorflanschs vorzusehen. Mehrere dieser Leitbleche können zu einer Baugruppe
vor Einbau in den Abgaskrümmer gefügt werden. Es wird jedoch als am zweckmäßigsten
angesehen, wenn die Anzahl der Bauteile zur Herstellung eines Abgaskrümmers minimal
ist und somit nur ein einziges entsprechend konfiguriertes Leitblech eingesetzt wird.
[0015] In einer weiteren Ausführungsvariante weist das Leitblech im Bereich seiner Öffnungen
einen Kragen auf, welche sich in die Auslasskanalöffnungen erstrecken. Ein sich hierdurch
ergebender Vorteil ist, dass der Abgasstrom bereits in der Auslasskanalöffnung vom
Motorflansch separiert ist. Das ausströmende Abgas wird somit bereits bei Austritt
aus dem Auslasskanal des Zylinderkopfs thermisch vom Motorflansch isoliert. Im gesamten
Abgaskrümmer sinkt somit die thermische Trägheit, was sich vorteilig bei steigenden
Emmissionsanforderungen an Verbrennungsmotoren bemerkbar macht. Besonders im Kaltstartverhalten
wird das Ansprechverhalten von Abgasperipheriegeräten, wie z. B. einem NOx-Kat oder
aber einem Dieselpartikelfilter durch ein schnelles Aufheizen verkürzt.
[0016] Vorzugsweise sind zwischen den Kragen und den Auslasskanalöffnungen des Motorflanschs
Schiebesitze ausgebildet. Das Leitblech besteht aus einem dünnwandigen Blechbauteil,
wohingegen der Motorflansch aus einem dickwandigen Gusswerkstoff besteht. Das Leitblech
ist direkt dem heißen Abgasstrom ausgesetzt, wohingegen der Motorflansch der Umgebungstemperatur
ausgesetzt ist. Gerade im Kaltstartverhalten oder aber auch bei Volllastbetrieb macht
sich die unterschiedliche thermische Ausdehnung der Materialien und der Bauformen
bemerkbar. Etwaige Verzüge, die sich durch unterschiedliche thermische Ausdehnungen
einstellen, werden durch einen Schiebesitz ausgeglichen, so dass eine bessere Dauerhaltbarkeit
des Leitblechs gegeben ist.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Leitblech in einem Bereich
zwischen den Öffnungen zumindest bereichsweise vom Motorflansch beabstandet. Dies
bietet zum einen den Vorteil, dass in dem beabstandeten Raum ein Hohlraum entsteht,
der thermisch den Motorflansch vom Leitblech isoliert. Der Hohlraum kann dabei auch
mit Abgas gefüllt sein, welches jedoch aufgrund der Gasträgheit eine geringere Temperatur
und gegebenenfalls ein geringeres Druckverhältnis hat als das Abgas im Innenraum des
Abgaskrümmers. Auch wenn der Hohlraum mit Abgas gefüllt ist, bedeutet dies nicht,
dass der Motorflansch nicht von dem Innenraum des Leitblechs separiert ist. Separiert
im Sinne der Erfindung bedeutet nicht zwingend eine hermetische, insbesondere gasdichte
Abschirmung, die nur mit einer besonders sorgfältigen Verbindung des Leitblechs mit
der Oberschale und der Unterschale zu realisieren ist. Vielmehr wird eine Abschirmung
in dem Sinne angestrebt, dass der weitaus überwiegende Teil des Abgases allein durch
die Strömungsgeschwindigkeit und Strömungsrichtung nicht mit dem Motorflansch in Kontakt
kommt, wobei durch einen Druckausgleich zwischen dem Innenraum des Abgaskrümmers und
den davon separierten Hohlräumen, die auch innerhalb des Abgaskrümmers liegen, ein
geringfügiger Gasaustausch stattfindet, der im Wesentlichen jedoch nicht über den
besagten Druckausgleich hinausgeht. Die erfindungsgemäßen Vorteile werden somit auch
dann erreicht, wenn das Leitblech nicht gasdicht mit der Oberschale und der Unterschale
des Abgaskrümmers verbunden ist, obwohl eine weitgehende Gasdichtigkeit angestrebt
wird.
[0018] Ein weiterer sich aus den Hohlräumen ergebender Vorteil ist, dass der Innenraum des
Abgaskrümmers in seinem Volumen verringert wird. Besonders im Hinblick auf das Ansprechverhalten
des Turbinenrades eines Turboladers ist ein geringes Volumen des Innenraums des Abgaskrümmers
von Vorteil. Ein austretender Gasstoß aus einem Zylinder in Form eines Auslasstakts
wird somit möglichst direkt an die Turbinenschaufeln weitergeleitet. Einer Reduzierung
der Strömungsgeschwindigkeit aufgrund eines sich vergrößernden Volumens des Abgaskrümmers
wird hierdurch entgegengewirkt.
[0019] Dabei sind Bereiche des Leitblechs zwischen den Öffnungen vorzugsweise bogenförmig
ausgebildet. Das Volumen des Innenraums des Abgaskrümmers wird durch die Bogenform
im Hinblick auf die Abgasführung zielgerichtet verkleinert. Unter einer bogenförmigen
Geometrie ist im Hinblick auf die Erfindung eine Geometrieform zu verstehen, bei welcher
der größte Abstand zum Motorflansch mittig zwischen den beiden Auslasskanalöffnungen
vorliegt und wobei sich der Abstand zu den Auslasskanalöffnungen verringert, so dass
am Ende ein Kontakt zu den Auslassöffnungen besteht. Beispielsweise ist unter einer
bogenförmigen Ausbildung auch eine dreieckige, trapezförmige oder sonstige Form vorstellbar.
Aus strömungstechnischen Gründen werden jedoch sanfte Übergänge bevorzugt, so dass
der Bogen tatsächlich ein Kreisbogen oder ein Ellipsenabschnitt ist oder eine sonstige,
aus Kurvenabschnitten zusammengesetzte Gestalt besitzt.
[0020] Die Form muss je nach Anwendungsfall auf den Verbrennungsmotor optimal abgestimmt
werden. Hierbei ist zum Beispiel auch der Abgasgegendruck im Abgastrakt zu beachten.
Ein weiterer Einflussfaktor bei der Wahl der Form der Beabstandung des Leitblechs
zum Motorflansch zwischen den Auslasskanalöffnungen ist beispielsweise auch die Anordnung
eines weiteren Flanschs zum Anschluss eines Abgasrohres bzw. von zwei Flanschen oder
einer Abgasrückführung. Der bogenförmige Bereich muss daher auf keinen Fall zwischen
sämtlichen benachbarten Auslassöffnungen identisch sein. Die bogenförmigen Bereiche
können sich in ihrer konkreten Ausgestaltung vollkommen voneinander unterscheiden.
Maßgeblich ist ihre Funktion, den Motorflansch abzuschirmen und das Abgas bzw. den
Wärmeeintrag unter Ausbildung eines Hohlraums vom Motorflansch fern zu halten und
dabei die Strömungsquerschnitte anzupassen.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt das Leitblech an der Oberschale
und der Unterschale umlaufend in einem Anlagebereich an. Durch das umlaufende Anliegen
wird der Motorflansch von dem Innenraum des Abgaskrümmers, der durch Ober-, Unterschale
und Leitblech gebildet wird, separiert. Der Anlagebereich kann dabei sowohl nicht
gasdicht als auch gasdicht ausgebildet sein.
[0022] Besonders bevorzugt ist der Anlagebereich parallel zu einer jeweils korrespondierenden
Fläche der Ober- und Unterschale ausgebildet. Insbesondere ist im Anlagebereich eine
im Wesentlichen umlaufende Bördelkante ausgebildet, wobei die Richtung der Bördelung
zum Motorflansch zeigend oder vom Motorflansch weg zeigend ausgebildet ist. Die Bördelkante
erhöht die Steifigkeit des Leitblechs gegen die im Abgaskrümmerinnenraum auftretenden
hohen Drücke. Weiterhin verleiht die Umbördelung den gesamten Abgaskrümmer eine höhere
Steifigkeit gegen Druck und Vibrationen, was sich auf die Dauerhaltbarkeit des Abgaskrümmers
auswirkt. Ebenfalls ist es im Zuge der Erfindung möglich, an der umlaufenden Bördelkante
eine Dichtmasse anzubringen, so dass das Leitblech im Anlagebereich umlaufend gasdicht
abgedichtet ist.
[0023] Vorzugsweise ist das Leitblech im Anlagebereich zumindest abschnittsweise fest mit
der Oberschale und der Unterschale verbunden, wobei die Verbindung besonders bevorzugt
mittels Stoffschluss hergestellt ist. Um eine gute Dauerhaltbarkeit herzustellen,
ist beispielsweise eine Verbindung durch thermisches Fügen durchführbar. Das thermische
Fügen bietet den Vorteil, dass der Abgaskrümmer zum einen kostengünstig produzierbar
ist, zum anderen garantiert es aber auch eine besonders hohe Haltbarkeit. Die Dauerhaltbarkeit
ist wichtig, da verschiedene temperaturabhängige Ausdehnungen der einzelnen Baukomponenten
auftreten. Durch die thermischen Dehnungen entstehen Spannungen, insbesondere im Bereich
von Schweißnähten. Aufgrund der im Abgasbereich auftretenden Schwingungsbelastungen
muss unbedingt sichergestellt werden, dass sich keine Bauteile lösen, was neben einer
Funktionsbeeinträchtigung auch zu störenden Klappergeräuschen führen könnte.
[0024] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, bevorzugte Ausführungsformen anhand der
schematischen Zeichnungen. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Abgaskrümmers;
- Figur 2
- einen Längsschnitt in einer Draufsicht eines Abgaskrümmers und
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Leitblechs.
[0026] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet,
wobei entsprechende oder vergleichbare Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung aus Einfachheitsgründen entfällt.
[0027] Figur 1 zeigte eine perspektivische Schnittansicht eines Abgaskrümmers 1 aufweisend
einen Motorflansch 2, eine Oberschale 3 und eine Unterschale 4. Ein Leitblech 5 ist
in den Innenraum 6 des so gebildeten Abgaskrümmers 1 eingesetzt. Das Leitblech 5 separiert
dabei den Innenraum 6 des Abgaskrümmers 1 von Flächen 7 des Motorflanschs 2.
[0028] Figur 2 zeigt einen Längsschnitt in einer Draufsicht eines erfindungsgemäßen Abgaskrümmers
1. Das Leitblech 5 weist dabei Öffnungen 8 auf, die sich in Auslasskanalöffnungen
9 des Motorflanschs 2 erstrecken. Die Öffnungen 8 des Leitblechs 5 weisen dazu Kragen
10 auf.
[0029] Das Leitblech 5 separiert in Bereichen zwischen den Öffnungen 8 die Flächen 7 des
Motorflanschs 2 von dem Innenraum 6 des Abgaskrümmers 1. Die Bereiche 11 zwischen
den Öffnungen 8 sind dazu vorzugsweise bogenförmig ausgebildet. In einer hier dargestellten
Ausführungsvariante besitzt der auf der Bildebene mittlere bogenförmige Bereich eine
größere Ausdehnung in den Innenraum 6 als die am Rand liegenden bogenförmigen Bereiche.
Die jeweils äußeren bogenförmigen Bereich können auch deswegen flacher ausgeführt
werden, weil das Gehäuse des Abgaskrümmers 1 in seinen Endbereichen einen kleineren
Querschnitt hat als in seinem mittleren Bereich, wo sich der Auslassflansch 14 befindet,
dem das gesammelte Abgas zugeführt wird.
[0030] In Figur 1 ist darüber hinaus ein Flansch 15 einer Abgasrückführung zu erkennen.
Der Auslassflansch 14 und der Flansch 15 für die Abgasrückführung stehen bei diesem
Ausführungsbeispiel im Winkel zueinander, wobei der Flansch 15 im Übergangsbereich
der Oberschale 3 zur Unterschale 4 angeordnet ist. Der Auslassflansch 14 befindet
sich bei diesem Ausführungsbeispiel im Bereich der Unterschale 4.
[0031] Zur Darstellung der Figur 1 ist noch anzumerken, dass sich im Bereich der Oberschale
3 zwei Aussparungen 16 befinden. Diese Aussparungen dienen dazu, das Leitblech 5 zu
fixieren, und zwar indem im Bereich der Aussparungen 16 ein Verschweißen erfolgt.
Das Verschweißen erfolgt mit Bördelkanten 13 des Leitblechs 5. Die Bördelkanten 13
zählen zu einem Anlagebereich 12, der parallel zu den korrespondierenden Flächen der
Ober- und Unterschale 3, 4 verläuft. Aus Figur 1 ist erkennbar, dass die Ober- und
Unterschale 3, 4 an ihren einander gegenüberliegenden Außenseiten nicht eben sind,
sondern Sicken 17 aufweisen, welche aus montagetechnischen Gründen zum Anschrauben
des Motorflansches 2 an einem nicht näher dargestellten Verbrennungsmotor notwendig
sind. Bei einem Blick in den Innenraum des Abgaskrümmer 1 ist zu sehen, dass die Bördelkante
13 in ihrem Verlauf an die Sicken wie auch an die übrige Innenkontur der Ober- und
Unterschale 3, 4 angepasst ist, um eine möglichst hohe Gasdichtigkeit herzustellen.
Die Aussparungen 16 befinden sich zwischen den Sicken. Diese Schweißpunkte bilden
gewissermaßen das Festlager des Leitblechs 5, welches dadurch unter Ausbildung eines
Schiebesitzes in die einzelnen Auslasskanalöffnungen 9 des Motorflanschs 2 ragt.
[0032] Aus Figur 3 wird deutlich, dass die Bördelkante 13 nicht nur in dem bogenförmig gekrümmten
Bereich vorhanden ist, sondern auch die Kragen 10 umgibt. Dadurch hat das Leitblech
5 auch im Bereich seiner Öffnungen 8 eine erhöhte Steifigkeit.
Bezugszeichen:
[0033]
- 1 -
- Abgaskrümmer
- 2 -
- Motorflansch
- 3 -
- Oberschale
- 4 -
- Unterschale
- 5 -
- Leitblech
- 6 -
- Innenraum
- 7 -
- Flächen zu 2.
- 8 -
- Öffnungen
- 9 -
- Auslasskanalöffnungen zu 2.
- 10 -
- Kragen
- 11 -
- Bereich zu 5.
- 12 -
- Anlagebereich
- 13 -
- Bördelkante
- 14 -
- Auslassflansch
- 15 -
- Flansch
- 16 -
- Aussparung
- 17 -
- Sicke
1. Abgaskrümmer (1) zur Anbringung mittels einem Motorflansch (2) an einem Zylinderkopf
eines Verbrennungsmotors mit mindestens zwei in Reihe liegenden Zylindern, wobei der
Abgaskrümmer (1) als dünnwandiges Blechbauteil in Schalenbauweise mit einer Oberschale
(3) und einer Unterschale (4) hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass in den Abgaskrümmer (1) zylinderkopfseitig ein Leitblech (5) eingesetzt ist, welches
einen Innenraum (6) des Abgaskrümmers (1) vom Motorflansch (2) separiert.
2. Abgaskrümmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Innenraum (6) zugewandten Flächen (7) des Motorflansches (2) durch das Leitblech
(5) bedeckt sind.
3. Abgaskrümmer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) Öffnungen (8) im Bereich von Auslasskanalöffnungen (9) des Motorflansches
(2) aufweist.
4. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) im Bereich seiner Öffnungen (8) Kragen (10) aufweist, welche sich
in die Auslasskanalöffnungen (9) erstrecken.
5. Abgaskrümmer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Kragen (10) und den Auslasskanalöffnungen (9) des Motorflansches (2)
Schiebesitze ausgebildet ist.
6. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) in einem Bereich (11) zwischen den Öffnungen (8) zumindest bereichsweise
vom Motorflansch (2) beabstandet ist.
7. Abgaskrümmer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (11) zwischen den Öffnungen (8) bogenförmig ausgebildet ist.
8. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) an der Oberschale (3) und der Unterschale (4) umlaufend in einem
Anlagebereich (12) anliegt.
9. Abgaskrümmer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagebereich (12) parallel zu einer jeweils korrespondierenden Fläche der Oberschale
(3) und der Unterschale (4) ausgebildet ist.
10. Abgaskrümmer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagebereich (12) als im Wesentlichen umlaufende Bördelkante (13) ausgebildet
ist, wobei die Richtung der Bördelung zum Motorflansch (2) zeigend oder vom Motorflansch
(2) weg zeigend ausgebildet ist.
11. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) im Anlagenbereich (12) zumindest abschnittsweise fest mit der Oberschale
(3) und der Unterschale (4) verbunden ist.
12. Abgaskrümmer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung mittels Stoffschluss hergestellt ist, vorzugsweise thermischem Fügen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Abgaskrümmer (1) zur Anbringung mittels einem Motorflansch (2) an einem Zylinderkopf
eines Verbrennungsmotors mit mindestens zwei in Reihe liegenden Zylindern, wobei der
Abgaskrümmer (1) als dünnwandiges Blechbauteil in Schalenbauweise mit einer Oberschale
(3) und einer Unterschale (4) hergestellt ist, wobei die Oberschale (3) und die Unterschale
(4) vollständig mit dem Motorflansch verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den Abgaskrümmer (1) zylinderkopfseitig ein Leitblech (5) eingesetzt ist, welches
einen Innenraum (6) des Abgaskrümmers (1) vom Motorflansch (2) separiert.
2. Abgaskrümmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Innenraum (6) zugewandten Flächen (7) des Motorflansches (2) durch das Leitblech
(5) bedeckt sind.
3. Abgaskrümmer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) Öffnungen (8) im Bereich von Auslasskanalöffnungen (9) des Motorflansches
(2) aufweist.
4. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) im Bereich seiner Öffnungen (8) Kragen (10) aufweist, welche sich
in die Auslasskanalöffnungen (9) erstrecken.
5. Abgaskrümmer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Kragen (10) und den Auslasskanalöffnungen (9) des Motorflansches (2)
Schiebesitze ausgebildet ist.
6. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) in einem Bereich (11) zwischen den Öffnungen (8) zumindest bereichsweise
vom Motorflansch (2) beabstandet ist.
7. Abgaskrümmer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (11) zwischen den Öffnungen (8) bogenförmig ausgebildet ist.
8. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) an der Oberschale (3) und der Unterschale (4) umlaufend in einem
Anlagebereich (12) anliegt.
9. Abgaskrümmer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagebereich (12) parallel zu einer jeweils korrespondierenden Fläche der Oberschale
(3) und der Unterschale (4) ausgebildet ist.
10. Abgaskrümmer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagebereich (12) als im Wesentlichen umlaufende Bördelkante (13) ausgebildet
ist, wobei die Richtung der Bördelung zum Motorflansch (2) zeigend oder vom Motorflansch
(2) weg zeigend ausgebildet ist.
11. Abgaskrümmer nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitblech (5) im Anlagenbereich (12) zumindest abschnittsweise fest mit der Oberschale
(3) und der Unterschale (4) verbunden ist.
12. Abgaskrümmer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung mittels Stoffschluss hergestellt ist, vorzugsweise thermischem Fügen.