[0001] Die Erfindung betrifft eine Radiallüftergehäusevorrichtung, die zumindest einen Radiallüfteraufnahmeraum
und zumindest eine Luftabführöffnung aufweist, wobei der zumindest eine Radiallüfteraufnahmeraum
mit der zumindest einen Luftabführöffnung eine Gehäusezunge ausbildet. Die Erfindung
betrifft weiterhin einen Radiallüfter mit zumindest einem Radiallüfterrad. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Fahrzeugklimaanlage, insbesondere eine Kraftfahrzeugklimaanlage.
[0002] Auf vielen Gebieten der Technik ist es erforderlich, einen Gasstrom - meist einen
Luftstrom - gezielt zu erzeugen. Zu diesem Zweck werden Lüfter bzw. Gebläse verwendet.
Diese setzen mechanische Energie, die beispielsweise von einem Elektromotor geliefert
wird, in eine Gasströmung (in der Regel eine Luftströmung) um.
[0003] Grundsätzlich sind unterschiedliche Bauformen von Gebläsen bzw. Lüftern bekannt,
die auch in der Praxis eingesetzt werden. Typische Bauformen sind beispielsweise Axiallüfter
bzw. Radiallüfter.
[0004] Ein technisches Gebiet, bei dem Gebläse bzw. Lüfter zum Einsatz kommen, ist die Belüftung
bzw. Klimatisierung von im Wesentlichen geschlossenen Räumen, wie beispielsweise von
Gebäudeinnenräumen oder Fahrzeuginnenräumen. Ein besonders häufiges Einsatzgebiet
sind dabei Innenräume von Kraftfahrzeugen.
[0005] Bei der Belüftung bzw. Klimatisierung von geschlossenen Innenräumen liegen in der
Regel hohe Komfortanforderungen vor. Bei diesen Komfortanforderungen ist ein möglichst
niedriges Betriebsgeräusch der Anlage erwünscht. Aus diesem Grund werden bei der Klimatisierung
von geschlossenen Innenräumen meist Radiallüfter verwendet, da diese gegenüber Axiallüftern
in der Regel ein niedrigeres Betriebsgeräusch aufweisen (auch wenn Axiallüfter beispielsweise
hinsichtlich der Baugröße und/oder der Luftförderleistung Radiallüftern oftmals überlegen
sind).
[0006] Obwohl Radiallüfter über die Jahre hinweg sukzessive verbessert wurden, erzeugen
diese nach wie vor ein deutlich wahrnehmbares Betriebsgeräusch, insbesondere bei höheren
Luftförderleistungen. Besonders problematisch sind dabei insbesondere niedrige Frequenzen,
da diese von den Fahrzeuginsassen als besonders störend empfunden werden. Problematisch
sind die entstehenden Betriebsgeräusche vor allen bei einem Umluftbetrieb bei Kraftfahrzeugklimaanlagen,
da dann die Ansaugöffnung des Gebläses die Luft zu einem Großteil direkt aus dem Fahrzeuginnenraum
ansaugt und dadurch Betriebsgeräusche der Kraftfahrzeugklimaanlage direkt in die Fahrgastzelle
abgestrahlt werden können.
[0007] Um die entstehenden Betriebsgeräusche bei Radiallüftern zu vermindern wurden bereits
unterschiedliche Maßnahmen vorgeschlagen. So wurde in
DE 197 10 622 A1 beispielsweise ein Radialgebläse mit integrierter Steuereinheit vorgeschlagen, bei
dem das Gehäuse in Form eines Spiralgehäuses ausgebildet ist, das einen durch eine
Steuereinheit gesteuerten Elektromotor enthält, der ein Radiallüfterrad antreibt,
das dazu bestimmt ist, Luft in das Spiralgehäuse einzublasen, das in einem vorbestimmten
Bereich mindestens eine Umlenkwand enthält, die eine Krümmung aufweist. Dabei wird
die Steuereinheit derart angeordnet, dass diese zumindest zum Teil in die Umlenkwand
integriert ist. In
EP 0 501 198 A1 wird ein Radialgebläse vorgeschlagen, das ein Spiralgehäuse aufweist, welches wenigstens
im Bereich des Spiraleinlaufs metallisch ausgebildet ist und in diesem Bereich an
seiner Innenseite parallel zum Luftstrom verlaufende Kühlrippen aufweist. Das die
Steuer- oder Regelelektronik aufnehmende Gehäuse steht in wärmschlüssiger Verbindung
mit dem die Kühlrippen enthaltenden Teil des Spiralgehäuses.
[0008] Andere Vorschläge zur Geräuschverringerung der bei Radiallüftergehäusen entstehenden
Betriebsgeräusche bestehen in einer besonderen Gestaltung des Zungenbereichs. Derartige
Radiallüftergehäuse sind beispielsweise in
US 6,821,088 A1 oder
DE 100 17 808 B4 beschrieben. Problematisch ist bei derartigen Ausgestaltungen, dass die dort verwendeten,
speziell ausgebildeten Gehäusezungen in aller Regel für die Strömung einen Verdrängungskörper
in der Spirale darstellen, sodass insbesondere bei großen Luftförderleistungen ein
relative schlechter Wirkungsgrad resultiert.
[0009] Es besteht somit nach wie vor ein Bedarf an geräuschreduzierten Radiallüftern, die
insbesondere einen möglichst niedrigen Anteil an niederfrequenten Betriebsgeräuschen
aufweisen.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung liegt somit darin, eine gegenüber im Stand der Technik
bekannten Radiallüftergehäusevorrichtungen verbesserte Radiallüftergehäusevorrichtung
vorzuschlagen.
[0011] Dazu wird vorgeschlagen, eine Radiallüftergehäusevorrichtung, die zumindest einen
Radiallüfteraufnahmeraum und zumindest eine Luftabführöffnung aufweist, wobei der
zumindest eine Radiallüfteraufnahmeraum mit der zumindest einen Luftabführöffnung
eine Gehäusezunge ausbildet, derart auszubilden, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung
im Radiallüfteraufnahmeraum angeordnet ist. Die Erfinder haben zu ihrer eigenen Überraschung
festgestellt, dass eine derartige Anordnung von Luftleiteinrichtungen im eigentlichen
Radiallüfteraufnahmeraum eine erhebliche Geräuschminderung bewirken kann, wobei eine
Geräuschminderung insbesondere im Niederfrequenzbereich auftreten kann. Insbesondere
können üblicherweise auch mit relativ kleinen Luftleiteinrichtungen große Geräuschminderungseffekte
erzielt werden. Gerade kleine Luftleiteinrichtungen können jedoch nicht nur besonders
einfach und/oder kostengünstig hergestellt und/oder montiert werden, sondern stellen
darüber hinaus auch in aller Regel einen nur relativ kleinen Luftwiderstand für die
geförderte Luft dar, was sich vorteilhaft auf den Wirkungsgrad des vollständigen Radiallüfters
auswirken kann. Die Leitelemente sind dabei in aller Regel in einem Bereich der Radiallüftergehäusevorrichtung
angeordnet, der zwischen der eigentlichen, in aller Regel spiralförmig ausgebildeten
Gehäusewandung des Radiallüfteraufrtahmeraums und dem Bereich, in dem sich im fertig
montierten Zustand der Radiallüftergehäusevorrichtung das Radiallüfterrad befindet,
angeordnet.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung in Luftströmungsrichtung
gesehen hinter der Gehäusezunge, insbesondere unmittelbar hinter der Gehäusezunge
angeordnet ist. Erste Versuche haben ergeben, dass insbesondere in diesem Bereich
eine besonders große Geräuschminderung erzielt werden kann. Darüber hinaus können
speziell in diesem Bereich die Luftleitelemente auch besonders klein ausgebildet werden,
was unter anderem auch besonders große Vorteile hinsichtlich des Wirkungsgrads des
fertigen Radiallüfters haben kann.
[0013] Obwohl die Luftleiteinrichtungen entlang der Höhenerstreckung der Radiallüftergehäusevorrichtung
grundsätzlich an einem beliebigen Ort angeordnet werden können (wie beispielsweise
auf mittlerer Höhe der Radiallüftergehäusevorrichtung), so haben erste Versuche ergeben,
dass sich üblicherweise besonders große Geräuschminderungen ergeben, wenn zumindest
eine Luftleiteinrichtung motorseitig und/oder zargenseitig angeordnet ist. Mit anderen
Worten ist es von Vorteil, wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung im Bereich des
Bodens bzw. des Deckels der Radiallüftergehäusevorrichtung angeordnet ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn die Radiallüftergehäusevorrichtung
eine Mehrzahl von Luftleiteinrichtungen aufweist, wie insbesondere zwei, drei, vier,
fünf, sechs, sieben, acht, neun oder zehn Luftleiteinrichtungen. Mit einer derartigen
Anzahl kann in der Regel ein besonders guter Kompromiss zwischen Geräuschminderung,
einfachem und kostengünstigem Aufbau und möglichst hohen Wirkungsgrad des fertigen
Radiallüfters gefunden werden. Besonders vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn eine
geradzahlige Anzahl von Luftleiteinrichtungen vorgesehen wird, die besonders bevorzugt
paarweise jeweils im Deckelbereich bzw. im Bodenbereich der Radiallüftergehäusevorrichtung
angeordnet werden.
[0015] Weiterhin hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn bei der Radiallüftergehäusevorrichtung
die Höhe zumindest einer Luftleiteinrichtung nur einen Teil der Höhe des Radiallüfteraufnahmeraums
und/oder der Luftabführöffnung ausmacht, und insbesondere nur einen kleinen Teil der
Höhe des Radiallüfteraufnahmeraums und/oder der Luftabführöffnung ausmacht. Auch durch
eine derartige Ausgestaltung der Radiallüftergehäusevorrichtung lässt sich ein besonders
guter Kompromiss zwischen größtmöglicher Geräuschminderung, relativ einfachem und
kostengünstigem Aufbau und größtmöglichem Wirkungsgrad finden. Die Höhe einer Luftleiteinrichtung
kann beispielsweise zwischen 0 %, 1 %, 2 %, 3 %, 4 %, 5 %, 7,5 % bzw. 10 % und 2,5
%, 5 %, 7,5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 %, 40 % bzw. 50 % der Höhe des Radiallüfteraufnahmeraums
und/oder der Luftabführöffnung betragen.
[0016] Weiterhin kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn bei der Radiallüftergehäusevorrichtung
zumindest eine Luftleiteinrichtung zumindest bereichsweise eine Krümmung aufweist,
weiche bevorzugt in Luftströmungsrichtung gesehen nach innen gebogen ist. Auch hier
haben erste Versuche ergeben, dass sich durch eine derartige Ausgestaltung eine besonders
gute Befüllung des Zwischenraums zwischen Radiallüfterrad und Gehäusewandung des Radiallüfteraufnahmeraums
ergeben kann. Dies wiederum kann beispielsweise in einem besonders hohen Wirkungsgrad
und einer besonders großen Geräuschminderung resultieren.
[0017] Vorteilhaft kann es darüber hinaus sein, wenn bei der Radiallüftergehäusevorrichtung
zumindest eine Luftleiteinrichtung in Luftströmungsrichtung gesehen eine rechteckige,
dreieckige, viereckige, trapezförmige, kurvenartige und/oder wellenartige Formgebung
aufweist. Auch hier haben erste Versuche ergeben, dass sich derartige Formgebungen
einerseits üblicherweise relativ einfach mechanisch realisieren lassen und andererseits
eine besonders hohe Geräuschminderung resultieren kann.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Radiallüftergehäusevorrichtung kann sich
dann ergeben, wenn zumindest eine Luftleiteinrichtung zumindest bereichsweise dünnwandig
ausgeformt ist und/oder zumindest bereichsweise ein Kunststoffmaterial aufweist. Eine
derartige Ausbildung kann sich als fertigungstechnisch einfach erweisen (beispielsweise
kann die Luftleiteinrichtung, gegebenenfalls auch integral gemeinsam mit der Radiallüftergehäusevorrichtung
oder Teilen davon, durch einen Kunststoffspritzgussvorgang gefertigt werden), andererseits
lässt sich mit der vorgeschlagenen Ausbildung in der Regel ein besonders niedriger
Luftwiderstand und damit ein hoher Wirkungsgrad des resultierenden Radiallüfters erzielen.
[0019] Weiterhin wird ein Radiallüfter vorgeschlagen, der zumindest ein Radiallüfterrad
aufweist, und der zumindest eine Radiallüftergehäusevorrichtung mit dem vorab beschriebenen
Aufbau aufweist. Ein derart ausgebildeter Radiallüfter weist die bereits vorab beschriebenen
Eigenschaften und Vorteile in analoger Weise auf.
[0020] Weiterhin wird vorgeschlagen, eine Fahrzeugklimaanlage, insbesondere eine Kraftfahrzeugklimaanlage
derart auszubilden, dass sie zumindest einen Radiallüfter mit dem vorab beschriebenen
Aufbau und/oder zumindest eine Radiallüftergohäusevorrichtung mit dem vorab beschriebenen
Aufbau aufweist. Die resultierende Fahrzeugklimaanlage kann dann ebenfalls die bereits
vorab beschriebenen Eigenschaften und Vorteile in analoger Weise aufweisen. Bei dem
Fahrzeug (bzw. Kraftfahrzeug), in das die Fahrzeugklimaanlage (Kraftfahrzeugklimaanlage)
verbaut wird, kann es sich insbesondere um ein Wasserfahrzeug, ein Landfahrzeug (schienengebunden/nichtschienengebunden),
ein Luftfahrzeug oder ein Raumfahrzeug handeln.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele und unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung einer Radiallüfteranordnung in Draufsicht von oben;
- Fig. 2:
- einen schematischen Querschnitt durch einen Teilbereich der in Fig, 1 dargestellten
Radiallüfteranordnung;
- Fig. 3:
- das in Fig. 1 dargestellte Radiallüftergehäuse in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 4:
- das Akustikspektrum unterschiedlicher Radiallüfteranordnungen.
[0022] In Fig. 1 ist in einer schematischen Draufsicht von oben ein mögliches Ausführungsbeispiel
für einen Radiallüfter 1 dargestellt. Der Radiallüfter 1 besteht im Wesentlichen aus
einem Gehäuse 2, in dessen Inneren ein von einer Gehäusewand 3 begrenzter Aufnahmeraum
4 ein Lüfterrad 5 angeordnet ist. Zwischen dem Lüfterrad 5 und der Gehäusewand 3 ist
ein Spalt, der so genannte Luftspalt 14, zu erkennen, der sich in Luftströmungsrichtung
L gesehen spiralartig vergrößert. Das Lüfterrad 5 besteht dabei aus einer ringförmig
angeordneten Vielzahl von Lüfterradlamellen (in den Fig. nicht näher dargestellt).
An einer Seite des Lüfterrads 5 weist dieses eine tellerartige Nabe 6 auf, in deren
Mitte die Antriebsachse 7 des Lüfterrads 5 vorgesehen ist. Die Antriebsachse 7 ist
- wie allgemein üblich - auch im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel mit
einem Elektromotor verbunden, der das Lüfterrad 5 in die Pfeilrichtung A in Drehung
versetzen kann. Auf der der Motorseite 8 (auf der sich der Motor mitsamt der Antriebsachse
7 befindet) entgegengesetzten Zargenseite 9 befindet sich die Zarge 10, über die die
Luft K in den Radiallüfter 1 hinein strömt.
[0023] Die vom Lüfterrad 5 geförderte Luftströmung L verlässt das Gehäuse 2 über eine Luftabgabeöffnung
11, die in einen Luftabführkanal 12 mündet. An einer Seite des Luftabführkanals 12
bildet die dortige Wand des Luftabführkanals 12 zusammen mit der Gehäusewand 3 des
Aufnahmeraums 4 die sogenannte Zunge (Gebläsezunge) 13 aus.
[0024] Wie man Fig. 1 entnehmen kann, sind in Luftströmungsrichtung L gesehen stromabwärts
(entspricht der Drehrichtung A des Lüfterrads 5) im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel
insgesamt vier Leitelemente 17 dargestellt. Da die Leitelemente 17 jeweils paarweise
angeordnet sind, nämlich am Deckel 15 sowie am Boden 16 des Gehäuses 2 (vergleiche
Fig. 2; bei der in Fig. 1 dargestellten Ansicht sind nur die am Boden 16 angeordneten
Leitelemente 17 zu sehen), sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel des Radiallüfters
1 insgesamt acht Leitelemente 17 vorgesehen. Die Leitelemente 17 weisen jeweils eine
in Luftströmungsrichtung gesehen nach innen, zum Lüfterrad 5 hin weisende Krümmung
auf. (Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Leitelemente 17 nur teilweise
gekrümmt sind, in eine andere Richtung gekrümmt sind, überhaupt nicht gekrümmt sind,
und/oder jeweils nur bereichsweise gekrümmt sind.) Bevorzugt erstreckt sich die Anordnung
der Leitelemente 17 auf einen Winkelbereich (beginnend vom Scheitelbereich der Zunge
13 aus gemessen) der zwischen 0°, 5°, 10°, 15° bzw. 20° und 10°, 20°, 30°, 40°, 50°
bzw. 60° liegt.
[0025] Die Formgebung der Leitelemente 17 längs der Höhenerstreckung des Radiallüfters 1
ist insbesondere in Fig. 2 gut zu erkennen. Fig. 2 zeigt einen teilweisen Querschnitt
durch einen Bereich, der in Fig. 1 mit A-A bezeichnet ist. In Fig. 2 ist besonders
gut zu erkennen, wie sowohl am Boden 16, als auch am Deckel 15 des Gehäuses 2 jeweils
ein Paar Leitelemente 17 angeordnet ist. Die Leitelemente 17 weisen dabei einen dreieckigen
Höhenverlauf auf. Ihre Höhe nimmt also ausgehend von der Gehäusewand 3 in Richtung
zum Lüfterrad 5 hin stetig und linear zu. Die Höhe der Leitelemente 17 ist relativ
gering und variiert im dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen 3 % im Bereich der
Gehäusewand 3 und 10 % im Bereich des Lüfterrads 5. Obgleich die Leitelemente 17 am
Deckel 15 und am Boden 16 im vorliegenden Ausführungsbeispiel vollständig symmetrisch
zueinander ausgebildet sind, ist es auch möglich, dass diese asymmetrisch sind, und
insbesondere eine unterschiedliche Höhe an Deckel 15 und am Boden 16 aufweisen.
[0026] In ersten Experimenten hat sich gezeigt, dass die Leitelemente 17 zu einer Entstehung
von Sekundärwirbeln 18 führen, die in Fig. 2 durch gestrichelte Linien angedeutet
sind. Wie man Fig. 2 entnehmen kann, sind die durch die Leitelemente 17 erzeugten
Sekundärwirbel 18 hinsichtlich ihrer Drehrichtung einander entgegengesetzt.
[0027] Die Lage, Anordnung und Ausrichtung, speziell der Leitelemente 17, ist zusätzlich
in Fig. 3 dargestellt, die eine perspektivische Ansicht von wesentlichen Teilen des
Radiallüfters 1 zeigt. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind lediglich die am Boden 16
angeordneten Leitelemente 17 dargestellt. Darüber hinaus ist vom Lüfterrad 5 lediglich
die Nabe 6 zu sehen, da ansonsten die Luftförderlamellen des Lüfterrads 5 die Leitelemente
17 verdecken würden. Wie man erkennen kann, erstrecken sich die Leitelemente 17 jeweils
im Wesentlichen vollständig zwischen Gehäusewand 3 und Lüfterrad 5 (auch in Fig. 1
und Fig. 2 zu erkennen). Da der Luftspalt 14 spiralartig größer wird bedeutet dies,
dass die Leitelemente 17 sukzessive länger werden (wobei der Anstellwinkel gegenüber
der Luftströmung L jeweils konstant bleibt). Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jedoch die Höhe der Leitelemente 17 sowohl im Bereich der Gehäusewand 3, als auch
im Bereich des Lüfterrads 5 jeweils gleich hoch. Die Leitelemente 17 weisen daher
eine unterschiedliche Steigung auf. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, das
die Leitelemente 17 eine unterschiedliche Länge und/oder einen unterschiedlichen Anstellwinkel
gegenüber der Luftströmung L aufweisen.
[0028] In Fig. 4 ist die Wirkung der Leitelemente 17 für das Geräuschemissionsverhalten
des Radiallüfters 1 dargestellt. In den beiden Grafen der Fig. 4 ist dabei jeweils
längs der Abszisse 19 die Frequenz mit logarithmischer Skala aufgetragen, während
längs der Ordinate 20 jeweils die frequenzabhängigen Summendruckpegel in dB (A) aufgetragen
sind. Fig. 4a zeigt dabei das auf der Druckseite des Radiallüfters 1 (also im Bereich
des Luftabführkanals 12) gemessene Geräuschspektrum, während Fig. 4b das auf der Saugseite
(also im Bereich der Zarge 10 gemessene) Geräuschemissionsspektrum des Radiallüfters
1 zeigt. Die Kurven 21 und 22 zeigen dabei das Geräuschemissionsverhalten des in den
Fig. 1 bis 3 dargestellten Radiallüfters 1 mit Leitelementen 17, wohingegen die Grafen
23 und 24 das Geräuschemissionsverhalten eines Radiallüfters ohne Luftleitelemente
zeigt. Dabei zeigen die Kurven 21 und 23 das Frequenzspektrum, wohingegen die Kurven
22 und 24 jeweils das akustische Spektrum der Terzen darstellt. Wie man erkennt, bewirken
die Leitelemente 17 insbesondere im niederfrequenten Bereich eine Geräuschverringerung
im Bereich von 3 bis 5 dB (A) pro Terz und mehr.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 1.
- Radiallüfter
- 2.
- Gehäuse
- 3.
- Gehäusewand
- 4.
- Aufnahmeraum
- 5.
- Lüfterrad
- 6.
- Nabe
- 7.
- Antriebsachse
- 8.
- Motorseite
- 9.
- Zargenseite
- 10.
- Zarge
- 11.
- Luftabgabeöffnung
- 12.
- Luftabführkanal
- 13.
- Zunge
- 14.
- Luftspalt
- 15.
- Deckel
- 16.
- Boden
- 17.
- Leitelemente
- 18.
- Sekundärwirbel
- 19.
- Abszisse
- 20.
- Ordinate
- 21.
- Frequenzspektrum (neuer Lüfter)
- 22.
- Terz (neuer Lüfter)
- 23.
- Frequenzspektrum (alter Lüfter)
- 24.
- Terz(alter Lüfter)
- A
- Drehrichtung Lüfterrad
- K
- Luftströmung (saugseitig)
- L
- Luftströmung (druckseitig)
1. Radiallüftergehäusevorrichtung (2), aufweisend zumindest einen Radiallüfteraufnahmeraum
(4) und zumindest eine Luftabführöffnung (11), wobei der zumindest eine Radiallüfteraufnahmeraum
(4) mit der zumindest einen Luftabführöffnung (11) eine Gehäusezunge (13) ausbildet,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (17) im Radiallüfteraufnahmeraum (4) angeordnet
ist.
2. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (17) in Luftströmungsrichtung (L) gesehen hinter
der Gehäusezunge (13), insbesondere unmittelbar hinter der Gehäusezunge (13) angeordnet
ist.
3. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (17) motorseitig (8) und/oder zargenseitig (9)
angeordnet ist.
4. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Luftleiteinrichtungen (17), insbesondere durch zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun oder zehn Luftleiteinrichtungen
(17).
5. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe zumindest einer Luftleiteinrichtung (17) nur einen Teil der Höhe des Radiallüfteraufnahmeraums
(4) und/oder der Luftabführöffnung (11) ausmacht, und insbesondere nur einen kleinen
Teil der Höhe des Radiallüfteraufnahmeraums (4) und/oder der Luftabführöffnung (11)
ausmacht.
6. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (17) zumindest bereichsweise eine Krümmung aufweist,
welche bevorzugt in Luftströmungsrichtung (L) gesehen nach innen gebogen ist.
7. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (17) in Luftströmungsrichtung (L) gesehen eine
rechteckige, dreieckige, viereckige, trapezfömige, kurvenartige und/oder wellenartige
Formgebung aufweist.
8. Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Luftleiteinrichtung (17) zumindest bereichsweise dünnwandig ausgeformt
ist und/oder zumindest bereichsweise ein Kunststoffmaterial aufweist.
9. Radiallüfter (1), aufweisend zumindest ein Radiellüfterrad (5), gekennzeichnet durch zumindest eine Radiallüftergehäusevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
8.
10. Fahrzeugklimaanlage, insbesondere Kraftfahrzeugklimaanlage, aufweisend zumindest einen
Radiallüfter (1) nach Anspruch 9 und/oder zumindest eine Radiallüftergehäusevorrichtung
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.