[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung, insbesondere in Form eines Leuchtstrahlers
für TV-Studios, Bühnen etc. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst eine Lichtquelle.
[0002] An solche Leuchtstrahler werden heute hohe Anforderungen gestellt. Denkt man beispielsweise
an den Einsatz von Objektstrahlern in TV-Studios, so ist es erforderlich, dass bestimmte
Bereiche mit großer Helligkeit ausgeleuchtet werden, während andere Bereiche im Dunkeln
bleiben sollen. Je nach Art der gewünschten TV-Aufnahme sind zudem unterschiedlicher
Eigenschaften des ausgestrahlten Lichts erwünscht. Für eine Detailaufnahme von einem
kleinen Ausschnitt der Bühne soll das Licht möglichst konzentriert auf diesen Ausschnitt
treffen. Bei einer Übersichtsaufnahme von der Bühne insgesamt hingegen ist eine flächige
Ausleuchtung erforderlich.
[0003] Nach klassischer Vorgehensweise werden für solche Zwecke starke Halogenstrahler verwendet,
wobei der Leuchtbereich gegebenenfalls mittels Blenden oder Linsensystemen eingeschränkt
wird. Für den Wechsel zwischen konzentrierter Beleuchtung und Flächenbeleuchtung werden
Diffusoren eingesetzt, die wahlweise in den Beleuchtungsstrahlengang eingebracht bzw.
aus diesem entfernt werden können. Ohne Diffusor trifft das Licht von dem Objektstrahler
konzentriert auf einen kleinen Ausschnitt der Bühne. Wird der Diffusor in den Strahlengang
eingebracht, wird das Licht in die unterschiedlichsten Richtungen gestreut, so dass
eine flächige Beleuchtung erzeugt wird. Beim Wechsel zwischen den beiden Zuständen
wird der Diffusor mechanisch bewegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine derartige Beleuchtungsvorrichtung
vorzustellen, die schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Beleuchtungszuständen ermöglicht.
Ausgehend vom eingangs genannten Stand der Technik wird die Aufgabe gelöst durch die
Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in
den Unteransprüchen.
[0005] Erfindungsgemäß ist in dem Strahlengang der Lichtquelle ein plattenförmiges Element
angeordnet. Das plattenförmige Element umfasst zwei durchsichtige Platten, die eine
Flüssigkristallschicht zwischen sich einschließen. Das plattenförmige Element kann
zwei Zustände einnehmen. In einem ersten Zustand sind die Flüssigkristalle ungeordnet.
In einem zweiten Zustand sind die Flüssigkristalle miteinander ausgerichtet. Zum Wechseln
zwischen den Zuständen wird eine elektrische Spannung an die Flüssigkristallschicht
angelegt.
[0006] Ein Leuchtstrahler bezeichnet eine lichtstarke Beleuchtungseinrichtung, mit der ein
Objekt aus einer Entfernung angestrahlt werden kann. Das von dem Leuchtstrahler ausgehende
Licht kann so eingestellt werden, dass es auf das Objekt konzentriert ist, während
andere Bereiche nicht angestrahlt werden. Solche Objektstrahler können insbesondere
in TV-Studios, Theatern, Bühnen eingesetzt werden. Möglich sind auch Verwendungen
bei der Beleuchtung von Gebäuden, Schaufenstern, Vitrinen und ähnlichem.
[0007] Die Flüssigkristalle in dem plattenförmigen Element haben die Eigenschaft, dass sie
jeweils nur in bestimmten Richtungen lichtdurchlässig sind. Wenn die Flüssigkristalle
in der Flüssigkristallschicht ungeordnet sind, wird das von der Lichtquelle kommende
Licht gestreut und in die unterschiedlichsten Richtungen geleitet. Auch wenn die Flüssigkristalle
ungeordnet sind, kann ein großer Teil des auftreffenden Lichts durch das plattenförmige
Element hindurchtreten. Das austretende Licht ist diffus, das plattenförmige Element
wirkt also nach Art einer Milchglasscheibe. In der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
wirkt das plattenförmige Element in diesem Zustand als Diffusor.
[0008] Sind die Flüssigkristalle in der Flüssigkristallschicht miteinander ausgerichtet,
kann das von der Lichtquelle ausgehende Licht direkt durch das plattenförmige Element
hindurchtreten. Das plattenförmige Element ist in diesem Zustand durchsichtig in dem
Sinne, dass man ein Objekt durch das plattenförmige Element hindurch erkennen kann.
In diesem Zustand des plattenförmigen Elements wird also das Licht von der Lichtquelle
direkt auf das Objekt geleitet. Regelmäßig sind die Flüssigkristalle im Ausgangszustand
ungeordnet und sie richten sich nach Anlegen einer Spannung aus. Die plattenförmigen
Elemente haben damit eine elektrisch einstellbare Transparenz. Die plattenförmigen
Elemente als solche sind bekannt und im Handel erhältlich. Zu unterscheiden sind die
erfindungsgemäßen plattenförmigen Elemente von so genannten Lichtschleusen, die auf
Flüssigkristallen basieren. Kennzeichnend für Lichtschleusen, wie sie beispielsweise
in LCD-Anzeigen verwendet werden, ist ein Zustand, in dem das Licht gar nicht durchgelassen
wird.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Diffusor wird es möglich, die Beleuchtungseinrichtung nahezu
verzögerungsfrei zwischen einer direkten Beleuchtung und einer diffusen Beleuchtung
umzuschalten. Insbesondere ist es nicht mehr erforderlich, den Diffusor mechanisch
in den Strahlengang hinein bzw. aus diesem heraus zu bewegen.
[0010] Die durchsichtigen Platten der plattenförmigen Elemente sind vorzugsweise im Wesentlichen
parallel zueinander angeordnet. Die Platten können aus Glas oder einem anderen Material,
wie beispielsweise Kunststoff bestehen. Das Material kann starr oder flexibel sein.
Wenn die Platten flexibel sind, ist auch das plattenförmige Element insgesamt flexibel.
Die Platten können eben sein. Möglich sind auch Ausführungsformen, bei denen die Platten
gewölbt sind.
[0011] Die plattenförmigen Elemente sind häufig nicht sehr hitzebeständig. Wenn eine Lichtquelle
verwendet wird, die viel Wärme abstrahlt, wie beispielsweise eine Glühlampe oder eine
Halogenlampe, muss zwischen dem Diffusor und der Lichtquelle einiger Abstand gegeben
sein, damit der Diffusor nicht durch die Hitze beschädigt wird. Von Vorteil ist eine
Lichtquelle, die nur wenig Wärme abstrahlt, wie beispielsweise eine LED. Der Diffusor
kann dann in einem geringen Abstand zu der Lichtquelle angeordnet werden, beispielsweise
weniger als 20 cm, vorzugsweise weniger als 10 cm. Die Lichtquelle kann eine Mehrzahl
von LEDs umfassen. Die LEDs können zweidimensional angeordnet sein, beispielsweise
matrixförmig oder bienenwabenartig.
[0012] Um das Risiko von Hitzeschäden weiter zu vermindern, können Kühleinrichtungen für
die plattenförmigen Elemente vorgesehen sein.
[0013] Die LED umfassen vorzugsweise eine vor dem leuchtenden Substrat angeordnete Kollimatoroptik,
so dass das Licht in einem engen Strahlenkegel ausgesandt wird. Die Kollimatoroptik
der LED ist zu unterscheiden, von weiteren Linsen, die die Beleuchtungseinrichtung
gegebenenfalls aufweisen kann.
[0014] Um die Flüssigkristalle einer elektrischen Spannung auszusetzen, kann zu beiden Seiten
der Flüssigkristallschicht jeweils eine elektrisch leitende Schicht ausgebildet sein.
Zwischen den beiden elektrisch leitenden Schichten kann einer Spannungsquelle vorgesehen
sein. Im einfachsten Fall ist zwischen der Spannungsquelle und den elektrisch leitenden
Schichten ein Schalter angeordnet, mit dem die Spannung eingeschaltet bzw. ausgeschaltet
werden kann. Durch Betätigen des Schalters kann gewechselt werden zwischen einem Zustand
des plattenförmigen Elements, in dem die Flüssigkristalle ungeordnet sind, und einem
Zustand, in dem die Flüssigkristalle zueinander ausgerichtet sind. In einer vorteilhaften
Ausführungsform ist ein Spannungsregler vorgesehen, mit dem eine Vielzahl unterschiedlicher
Spannungen zwischen den elektrisch leitenden Schichten angelegt werden kann. Es ist
dann möglich, in mehreren Stufen oder sogar kontinuierlich zwischen einem vollständig
ungeordneten und einem vollständig ausgerichteten Zustand der Flüssigkristalle zu
wechseln. Für den Diffusor besteht dadurch die Möglichkeit von Zwischenzuständen zwischen
dem ganz durchsichtigen und dem ganz diffusen Zustand. Der Spannungsregler kann dazu
ausgelegt sein, Gleichspannung oder Wechselspannung einzustellen, wobei die Einstellung
vorzugsweise stufenlos erfolgen kann. Der Begriff Spannungsregler umfasst auch Einrichtungen,
die andersartige Spannungsverläufe erzeugen, beispielsweise indem durch schnelles
Hin- und Herschalten eine bestimmte Durchschnittsspannung erzeugt wird. Versuche haben
gezeigt, dass schnell wechselnde Spannungen eine schnellere Reaktion der Flüssigkristalle
bewirken können.
[0015] Gelegentlich ist es gewünscht, dass ein bestimmtes Objekt permanent einer direkten
Beleuchtung unterliegt und die Beleuchtung nur in der Umgebung des Objekts variiert
wird. Es kann deswegen zweckmäßig sein, wenn die plattenförmigen Elemente das von
der Lichtquelle ausgehende Licht nur teilweise abdecken. Es kann dann eingestellt
werden, ob die permanente direkte Beleuchtung mit weiterem direktem Licht oder mit
diffusem Licht ergänzt wird. Ein Anwendungsfall dafür könnte die Beleuchtung einer
Vitrine sein, die permanent direkt angestrahlt werden soll, während in der Umgebung
unterschiedliche Beleuchtungen gewünscht sind, beispielsweise in Abhängigkeit vom
zusätzlich einfallenden Tageslicht.
[0016] Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung kann so eingerichtet sein, dass noch
weitere Eigenschaften des auf das Objekt geleiteten Lichts beeinflusst werden können.
Diese Eigenschaften können beispielsweise die Farbe des Lichts oder die Farbtemperatur
sein. Dazu kann die Lichtquelle mehrere voneinander getrennte Lichtbereiche aufweisen,
die Licht mit unterschiedlichen Eigenschaften ausstrahlen. Gegebenenfalls können die
Lichtbereiche durch Filter mit unterschiedlichen Eigenschaften erzeugt werden. Beispielsweise
kann ein erster Lichtbereich der Lichtquelle warm-weißes und ein zweiter Lichtbereich
der Lichtquelle kalt-weißes Licht ausstrahlen. Möglich ist es auch, dass die verschiedenen
Lichtbereiche Licht in unterschiedlichen Farben auszusenden. Um die Eigenschaften
des Lichts beeinflussen zu können, kann der Diffusor eine Mehrzahl voneinander getrennter
Teilflächen umfassen, die separat voneinander angesteuert werden können. Die Teilflächen
an einem einzelnen plattenförmigen Element oder an einer Mehrzahl von plattenförmigen
Elementen ausgebildet sein. Die Teilflächen können den Lichtbereichen zugeordnet sein.
Vorzugsweise ist vor jedem Lichtbereich eine Teilfläche des Diffusors angeordnet.
[0017] Durch getrennte Ansteuerung der Teilflächen des Diffusors können nun die Eigenschaften
des Lichts beeinflusst werden. Ist beispielsweise die vor dem warm-weißen Lichtbereich
angeordnete Teilfläche im klaren Zustand (Flüssigkristalle ausgerichtet) und die vor
dem kalt-weißen Lichtbereich angeordnete Teilfläche im diffusen Zustand (Flüssigkristalle
ungeordnet), so wird das Objekt in erster Linie mit warm-weißem Licht beleuchtet.
Soll das Objekt dann kalt-weiß beleuchtet werden, so ist eine umgekehrte Ansteuerung
der Teilflächen erforderlich. Wird die an den Teilflächen anliegende Spannung gleichzeitig
und gegenläufig verändert, so kann zwischen warm-weißem Licht und kalt-weißem Licht
gewechselt werden, ohne dass die Helligkeit sich wesentlich ändert. Auch beliebige
Zwischenzustände zwischen warm-weißem Licht und kalt-weißem Licht können auf diese
Weise eingestellt werden. Entsprechende Übergänge sind möglich zwischen Licht unterschiedlicher
Farbe.
[0018] Weitere optische Effekte lassen sich erreichen, wenn das aus den Teilflächen des
Diffusors austretende Licht anschließend konzentrisch überlagert wird. Dadurch wird
es beispielsweise möglich, aus dem Licht einer roten, einer grünen und einer blauen
LED einen weißen Lichtstrahl zu erzeugen. Wird bei einer Farbe durch Ändern der Spannung
an dem plattenförmigen Element von direkter Beleuchtung auf diffuse Beleuchtung umgeschaltet,
bildet sich um das Zentrum herum eine Korona der betreffenden Farbe, während die Farbe
im Zentrum nur noch in geringerer Intensität vorhanden ist. Ein solcher Effekt ist
bei bestimmten TV-Aufnahmen erwünscht. In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst
die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung deswegen ein optisches Element, mit dem
das aus den Teilflächen austretende Licht überlagert werden kann.
[0019] Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung kann mit weiteren Linsenelementen ausgerüstet
sein, die im Strahlengang angeordnet sind und den ausgeleuchteten Bereich beeinflussen.
Damit kann der Beleuchtungswinkel oder das Beleuchtungsfeld variiert und auf den tatsächlichen
Bedarf eingestellt werden, siehe
DE 20 2007 008 430 U1 . Die elektrisch ansteuerbaren plattenförmigen Elemente können direkt hinter den LEDs,
also zwischen den LEDs und den Linsensystemen angeordnet sein. Bei einer anderen Ausführungsform,
die im Strahlengang hintereinander angeordnete Linsen oder Linsensysteme aufweist,
sind die elektrisch ansteuerbaren plattenförmigen Elemente zwischen den Linsen bzw.
Linsensystemen angeordnet. Möglich sind auch Ausführungsformen, bei denen die plattenförmigen
Elemente von der Lichtquelle ausgesehen jenseits des Linsensystems angeordnet sind.
[0020] Insbesondere in TV-Studios und auf Bühnen ist es häufig gefordert, dass die Beleuchtung
bewegten Objekten folgen kann. Es kann dazu eine Aufhängung für die Beleuchtungseinrichtung
vorgesehen sein, die es ermöglicht, dass die Beleuchtungseinrichtung relativ zu einer
starren Struktur bewegt werden kann. Als starre Struktur in diesem Sinne wird beispielsweise
ein Stativ angesehen.
[0021] Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung aus einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
und einer Wand, wobei die Beleuchtungseinrichtung so angeordnet ist, dass das von
der Beleuchtungseinrichtung ausgehende Licht unter einem spitzen Winkel auf die Wand
trifft. Dies ist insbesondere der Fall bei Wänden, die in TV-Studios als Hintergrund
dienen. Dabei ist in geringem Abstand zur Ebene der Wand eine Beleuchtungseinrichtung
angeordnet, die schräg auf die Wand leuchtet. Für die TV-Aufnahmen ist es wichtig,
dass der Bereich, der in der Aufnahme zu sehen ist, gleichmäßig beleuchtet wird. Mit
der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung wird es möglich, zwischen einer konzentrierten
Beleuchtung einer kleinen Fläche und einer gleichmäßigen Beleuchtung einer größeren
Fläche zu variieren. Außerdem kann die Beleuchtungseinrichtung so eingestellt werden,
dass auch im Nahbereich die verschiedenen Farben einer mehrfarbigen Lichtquelle nicht
einzeln sichtbar sind.
[0022] Unter einem spitzen Winkel wird insbesondere ein Winkel von weniger als 20°, vorzugsweise
weniger als 10° verstanden. Die Winkelangabe bezieht sich auf den Zentrumsstrahl der
Beleuchtung. Die Beleuchtungseinrichtung kann auf derselben Seite der Wand angeordnet
sein, auf der auch die TV-Kamera angeordnet ist. Das Licht wird dann von der Wand
reflektiert. Möglich ist auch die Anwendung bei transluzenten Wänden. Die Beleuchtungseinrichtung
ist dann auf der anderen Seite der Wand angeordnet und das Licht tritt durch die Wand
hindurch.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand
vorteilhafter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung in Verwendung;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung der Funktionsweise eines Diffusors;
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung eines Diffusors;
- Fig. 5:
- die Beleuchtungseinrichtung aus Fig. 2 in einer Ansicht von vorne;
- Fig. 6:
- die Ansicht gemäß Fig. 5 bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 7:
- die Ansicht gemäß Fig. 4 bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 8:
- die Ansicht gemäß Fig. 4 bei noch einer anderen Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 9:
- eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform;
- Fig. 10:
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung; und
- Fig. 11:
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung.
[0024] Eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung 14 ist in Fig. 1 auf einem Stativ 15
angeordnet. Über ein Gelenk 16 kann die Beleuchtungseinrichtung 14 nach oben und unten
geschwenkt werden, über ein Gelenk 17 kann die Beleuchtungseinrichtung 14 nach rechts
und links gedreht werden. In Fig. 1 ist die Beleuchtungseinrichtung 14 so eingestellt,
dass sie eine konzentrierte Beleuchtung für ein Objekt 18 auf einer Bühne 19 liefert.
[0025] Gemäß Fig. 2 umfasst die Beleuchtungseinrichtung 14 eine in einem Gehäuse 20 angeordnete
Lichtquelle 29. Die Lichtquelle 29 setzt sich aus einer Mehrzahl von in Fig. 5 gezeigten
LEDs 30 zusammen. Die LEDs 30 sind bienenwabenartig nebeneinander angeordnet und parallel
zueinander zum Ausgang des Gehäuses 20 ausgerichtet. Jede LED 30 umfasst eine Kollimatoroptik,
so dass das Licht in Form eines eng begrenzten Kegels ausgestrahlt wird. Am Ausgang
des Gehäuses 20 ist ein Diffusor 21 angeordnet. Möglich sind auch Ausführungsformen,
bei denen die Lichtquelle 29 eine einzelne leistungsstarke LED ist, beispielsweise
mit einer Leistung von mehr als 50 W.
[0026] Die Wirkungsweise des Diffusors 21 wird nachfolgend anhand von Fig. 3 erläutert.
In dem Diffusor 21 enthalten ist eine Vielzahl von Flüssigkristallen 22, die Licht
jeweils nur in bestimmten Richtungen durchlassen. Sind die Flüssigkristalle 22 wie
in Fig. 3A miteinander ausgerichtet, so sind sie alle in derselben Richtungen lichtdurchlässig.
Wenn Licht, das in Fig. 3 durch Pfeile 24 angedeutet ist, auf den Diffusor 22 auftrifft,
kann das Licht in der entsprechenden Richtung direkt durch den Diffusor 22 hindurch
treten. Der Diffusor 22 ist dann durchsichtig. Sind die Flüssigkristalle 22 wie in
Fig. 3B ungeordnet, so wird das Licht in dem Diffusor 21 in alle möglichen Richtungen
gestreut. Auch in diesem Zustand tritt der größte Teil des Lichts auf der anderen
Seite des Diffusors 21 wieder aus, allerdings in unterschiedlichsten Richtungen. Die
Wirkung des Diffusors 21 ist ähnlich wie die von Milchglas.
[0027] Gemäß Fig. 4 hat der Diffusor in der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung 14
die Form eines plattenförmigen Elements 25. Das plattenförmige Element 25 umfasst
zwei Glasplatten 26, die in einem geringen Abstand parallel zueinander angeordnet
sind. Zwischen sich schließen die Glasplatten 26 eine Schicht mit Flüssigkristallen
22 ein. Zwischen den Glasplatten 26 und der Flüssigkristalleschicht ist jeweils eine
leitende Schicht 27 ausgebildet. Über eine regelbare Spannungsquelle 28 kann eine
Spannung zwischen den leitenden Schichten 27 angelegt werden. Liegt keine Spannung
zwischen den leitenden Schichten 27 an, sind die Flüssigkristalle 22 ungeordnet, und
auftreffendes Licht wird in die unterschiedlichsten Richtungen gestreut. Durch Anlegen
einer Spannung zwischen den leitenden Schichten 27 werden die Flüssigkristalle 22
miteinander ausgerichtet. Auftreffendes Licht kann gerade hindurch treten und das
plattenförmige Element 25 wird durchsichtig. Die Spannungsquelle 28 ist stufenlos
regelbar, so dass ein stufenloser Übergang der Flüssigkristalle 22 vom ungeordneten
Zustand zum miteinander ausgerichteten Zustand möglich ist.
[0028] In Fig. 1 liegt eine Spannung an dem Diffusor 21 an und der Diffusor 21 ist durchsichtig.
Das von der Lichtquelle 29 erzeugte Licht tritt gerade durch den Diffusor 21 hindurch
und trifft direkt auf das Objekt 18 auf der Bühne 19. Dieser Beleuchtungszustand ist
beispielsweise geeignet, um Detailaufnahmen von dem Objekt 18 zu machen. Schaltet
man die Spannung am Diffusor 21 ab, gehen die Flüssigkristalle 22 in den ungeordneten
Zustand über, und auftreffendes Licht wird in alle Richtungen gestreut. Die Bühne
19 wird mit diffusem Licht über eine große Fläche gleichmäßig beleuchtet, so dass
eine gute Ausleuchtung für Übersichtsaufnahmen gegeben ist.
[0029] Fig. 6 zeigt eine Ansicht von vorne auf eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung 14. Die Lichtquelle 29 ist in vier voneinander getrennte Lichtbereiche
31 unterteilt. In jedem Lichtbereich 31 sind zwölf LEDs 30 matrixförmig angeordnet.
Zwei sich schräg gegenüberliegende Lichtbereiche 31 sind mit LEDs 30 ausgerüstet,
die kalt-weißes Licht abgeben. Die LEDs 30 der anderen beiden Lichtbereiche 31 geben
warm-weißes Licht ab.
[0030] Das plattenförmige Element 25 des Diffusors 21 weist vier Teilflächen 32 auf, an
denen unabhängig voneinander eine Spannung angelegt werden kann. Ein Querschnitt durch
das entsprechende plattenförmige Element ist in Fig. 7 gezeigt. Die leitende Schicht
27 ist entsprechend den Teilflächen 32 unterbrochen. Für jede Teilfläche 32 ist eine
Spannungsquelle 28 vorgesehen, so dass eine unabhängige Ansteuerung der Teilflächen
32 möglich ist. In Fig. 7 liegt an der unteren Teilfläche 32 eine Spannung an und
an der oberen Teilfläche 32 nicht.
[0031] Jede der Teilflächen 32 des Diffusors 21 ist einem Lichtbereich 31 zugeordnet und
vor dem betreffenden Lichtbereich 31 positioniert. Durch Anlegen einer Spannung an
die Teilflächen 32 können das warm-weiße Licht und das kalt-weiße Licht direkt auf
das Objekt gerichtet werden oder gestreut werden. Durch geeignete Ansteuerung der
Teilflächen 32 ist so eine kontinuierliche Veränderung der Farbtemperatur der Beleuchtung
möglich. Insbesondere ist diese Änderung möglich, ohne dass sich zugleich die Helligkeit
wesentlich ändert.
[0032] Sind die Lichtbereiche 31 mit LEDs 30 unterschiedlicher Farbe ausgerüstet, ist es
auf entsprechende Weise möglich, kontinuierliche Übergänge in der Farbe der Beleuchtung
zu erreichen. Anstatt LEDs 30 mit unterschiedlichen Farben können auch gleichfarbige
LEDs verwendet werden und das Licht durch entsprechende Filter beeinflusst werden.
[0033] Bei der Ausführungsform der Fig. 8 bedeckt das plattenförmige Element 25 nur einen
Teil der LEDs 30. Die zentral angeordneten LEDs 30 strahlen immer direkt auf das Objekt.
Nur bei den LEDs 30 am Rand kann eingestellt werden, ob sie das Objekt direkt anleuchten
sollen oder ob das Licht gestreut werden soll.
[0034] Bei der Ausführungsform der Fig. 9 sind zwei schematisch bei 5 angedeutete Linsensysteme
vorgesehen, mit denen der Beleuchtungswinkel verändert werden kann, indem diese Linsensysteme
verschoben werden bzw. Teile der Linsensysteme gegeneinander verschoben werden. Durch
die Platte 21 kann dabei wieder zwischen direkter Beleuchtung durch die LEDs der Beleuchtungseinrichtung
1 und einer diffusen Beleuchtung gewählt werden.
[0035] In Fig. 10 setzt sich die Lichtquelle 29 zusammen aus einer roten LED 33, einer grünen
LED 34 und einer blauen LED 35, die jeweils mit einer Kolllimatoroptik ausgerüstet
sind. Vor jeder LED ist ein einzelnen ansteuerbarer Diffusor 21 angeordnet. Über Spiegel
36 und die dichroitische Spiegel 37 wird das Licht zu einem konzentrischen Lichtstrahl
überlagert. Sind alle Diffusoren 21 im gleichen Zustand, ist der überlagerte Lichtstrahl
weiß. Wird beispielsweise das Licht der roten LED 33 stärker gestreut, so ergibt sich
ein Bild, wie es in Fig. 10 bei 38 angedeutet ist. Es bildet sich eine Korona aus
rotem Licht, während die Intensität des roten Lichts im Zentrum vermindert ist.
[0036] Fig. 11 zeigt ein TV-Studio mit einem Tisch 38 und einem Stuhl 39, auf dem beispielsweise
ein Nachrichtensprecher sitzen kann. Den Hintergrund für die mit einer TV-Kamera 40
aufgenommenen Bilder bildet eine Wand 41. Am Fuß der Wand ist eine erfindungsgemäße
Beleuchtungseinrichtung 14 angeordnet, die die Wand 41 unter einem spitzen Winkel
beleuchtet. Durch Einstellen des Diffusors 21 können die Intensität und die Flächenverteilung
der Beleuchtung so eingestellt werden, dass für die TV-Kamera das gewünschte Bild
entsteht.
1. Beleuchtungseinrichtung, insbesondere in Form eines Leuchtstrahlers (14) für TV-Aufnahmen,
Bühnen etc., mit einer Lichtquelle (29) und mit einem in dem Strahlengang der Lichtquelle
(29) angeordneten plattenförmigen Element (25), wobei das plattenförmige Element (25)
zwei durchsichtige Platten (26) mit einer dazwischen angeordneten Schicht Flüssigkristalle
(22) aufweist, wobei die Flüssigkristalle (22) in einem ersten Zustand ungeordnet
sind und wobei die Flüssigkristalle (22) in einem zweiten Zustand miteinander ausgerichtet
sind und wobei zum Wechseln zwischen den Zuständen eine elektrische Spannung an die
Flüssigkristallschicht angelegt wird.
2. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Zustand des plattenförmigen Elements (25) hindurchtretendes Licht gestreut
wird.
3. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Zustand des plattenförmigen Elements (25) auftreffendes Licht direkt hindurchtreten
kann.
4. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (29) eine LED (30) aufweist.
5. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkristalle (22) zwischen elektrisch leitenden Schichten (27) eingeschlossen
sind.
6. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine regelbare Spannungsquelle (28) vorgesehen ist, um eine Spannung zwischen den
elektrisch leitenden Schichten (27) anzulegen.
7. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenförmige Element (25) das von der Lichtquelle (29) ausgehende Licht nur
teilweise abdeckt.
8. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (29) mehrere voneinander getrennte Lichtbereiche (31) aufweist und
dass die Lichtbereiche (31) Licht mit unterschiedlichen Eigenschaften ausstrahlen.
9. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein oder mehrere plattenförmige Elemente (25) mit getrennt voneinander elektrisch
ansteuerbaren Teilflächen (32) aufweist.
10. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilflächen (32) den Lichtbereichen (31) zugeordnet sind.
11. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein optisches Element (36, 37) vorgesehen ist, um das aus verschiedenen Teilflächen
(32) austretende Licht zu überlagern.
12. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Strahlengang Linsenelemente (5) vorgesehen sind, mit denen das Beleuchtungsgebiet
veränderbar ist.
13. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie Kühleinrichtungen für die elektrisch ansteuerbaren plattenförmigen Elemente (25)
aufweist.
14. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufhängung (16, 17) vorgesehen ist, mit der die Beleuchtungseinrichtung (14)
relativ zu einer starren Struktur bewegt werden kann.
15. Anordnung aus einer Wand (41) und einer Beleuchtungseinrichtung (14), wobei die Beleuchtungseinrichtung
(14) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist und so angeordnet ist, dass
das Licht unter einem spitzen Winkel auf die Wand (41) trifft.