[0001] Die Erfindung geht aus von einer Crimpverbindung nach der Gattung des Anspruchs 1.
[0002] Fign. 5a-5c zeigen eine aus dem Stand der Technik bekannte Crimpverbindung
101 zwischen einem Metallkontakt
102 und dem abisolierten Leitungsende
103 einer mehrlitzigen Einzelader-Leitung
104. Der Metallkontakt 102 weist zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen
105 auf, die um die Kupferlitzen
106 des abisolierten Leitungsendes 103 herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung
("Leitercrimp")
107 umgebogen und unter plastischer Verformung der Litzen 106 verpresst sind. Im unverpressten
Zustand ("Neuzustand") bilden die beiden Crimplaschen 105 zunächst eine U- oder V-förmige
Aufnahme, in welche die Litzen 106 eingelegt und mithilfe eines zweiteiligen Crimpwerkzeuges
(Ambos und Stempel) verpresst werden. Beim Verpressen werden die Crimplaschen 105
nach innen gebogen und stützen sich bei dem in Fig. 5c gezeigten, so genannten B-Crimp
nach dem Verpressen gegenseitig ab. Die ursprünglich runden Litzen 106 werden wabenförmig
verpresst. Je nach Crimphöhe
h wird mehr oder weniger Litzenmaterial in Längsrichtung
108 des Metallkontakts 102 aus der Crimpzone gedrückt. Ab einer bestimmten Crimphöhe,
wenn alle Zwischenräume verpresst sind, ist der in Fig. 5c gezeigte ideale Crimpquerschnitt
erreicht. Wird die Crimphöhe weiter reduziert, fließt das weiche Kupfer aus dem Crimpbereich
heraus, und der Querschnitt und damit auch die Festigkeit der Crimpverbindung 101
nehmen ab. Der Metallkontakt 102 weist noch weitere, sich einander gegenüber liegende
Crimplaschen
109 auf, die um die Isolierung der mehrlitzigen Einzelader-Leitung 104 herum zu einem
Isolationscrimp
110 umgebogen und verpresst sind, um den Metallkontakt 102 und die Isolierung der mehrlitzigen
Einzelader-Leitung 104 mechanisch miteinander zu fixieren.
[0003] Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass die Festigkeit einer solchen bekannten Crimpverbindung
nicht bei allen Anwendungen ausreicht.
[0004] Durch Temperaturwechsel und Bewegungen der Leitung können die Crimpverbindungen hochohmig
werden.
[0005] Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Festigkeit einer
Crimpverbindung zu verbessern.
Vorteile der Erfindung
[0006] Erfindungsgemäß sind mindestens zwei Crimplängsabschnitte mit unterschiedlichen Crimphöhen
vorgesehen. Durch die neuartige Versteifung der Crimplaschen im Leitercrimp in Längsrichtung
zusammen mit der bestehenden Verpressung in Querrichtung wird eine höhere Crimpverpressung
erreicht und die Crimpverbindung hält den auftretenden Belastungen stand. Bei Temperaturwechsel
gehen die Crimplaschen in Querrichtung zur Kontaktlängsachse nicht auseinander, wodurch
die Verpressung im Leitercrimp verbessert wird. Durch den Übergang zwischen den Crimphöhen
werden Längsbewegungen der Litzen innerhalb der Crimpummantelung verhindert. Durch
den Übergang vom normalen Verpressungsgrad in den Bereich mit überhöhter Verpressung
ist sichergestellt, dass die Crimpverbindung in jedem Fall "gasdicht" ist.
[0007] Zusätzlich oder alternativ wird die Innenoberfläche der Crimpummantelung so verändert,
dass kleine, scharfkantige, keilförmige und erhabene Spitzen, ähnlich wie die einer
Feile, eingeprägt sind. Diese Spitzen bohren sich beim Crimpen in das Kupfer der Leitungslitzen
und erhöhen die Haftung.
[0008] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind
der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnungen
[0009] Verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Gegenstands sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 |
ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit einer Höhenstufe
in einer perspektivischen Draufsicht (Fig. 1a), in einer Seitenansicht (Fig. 1b) und
in einer Querschnittansicht (Fig. 1c) gemäß Ic-Ic in Fig. 1b; |
Fig. 2 |
ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit einer Höhenstufe
in einer Seitenansicht analog zu Fig. 1b; |
Fig. 3 |
ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit zwei Höhenstufen
in einer Seitenansicht analog zu Fig. 1b; |
Fig. 4 |
ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit innenseitig
geriffelten Crimplaschen in einem Längsschnitt; und |
Fig. 5 |
eine Crimpverbindung nach dem Stand der Technik in einer perspektivischen Draufsicht
(Fig. 5a), in einer Seitenansicht (Fig. 5b) und in einer Querschnittansicht (Fig.
5c) gemäß dem Schnitt Vc-Vc in Fig. 5b. |
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0010] Fign. 1a bis 1c zeigen eine erfindungsgemäße Crimpverbindung
1 zwischen einem aus Blech gefertigten Metallkontakt
2 und dem abisolierten Leitungsende
3 einer mehrlitzigen Einzelader-Leitung
4. Der Metallkontakt 2 weist zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen
5a, 5b auf, die um die Kupferlitzen
6 des abisolierten Leitungsendes 3 herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung
("Leitercrimp")
7 umgebogen und unter plastischer Verformung der Litzen 6 verpresst sind. Genauer gesagt
werden beim Verpressen die Crimplaschen 5a, 5b nach innen gebogen und stützen sich
bei dem in Fig. 1c gezeigten, so genannten B-Crimp nach dem Verpressen gegenseitig
ab. Die Crimpummantelung 7 weist in der Längsrichtung
8 des Metallkontakts 2 zwei Längsabschnitte
9, 10 mit unterschiedlichen Crimphöhen
h1, h2 auf, die durch eine quer zur Längsrichtung 8 verlaufende Höhenstufe
11 voneinander getrennt sind, welche durch plastische Verformung der Crimpummantelung
7 gebildet ist.
[0011] Der Metallkontakt 2 weist noch zwei weitere, einander gegenüber liegende Crimplaschen
12a, 12b auf, die um die isolierte Leitung 4 herum zu einer hier ebenfalls geschlossenen Crimpummantelung
("Isolationscrimp")
13 umgebogen und verpresst sind, um den Metallkontakt 2 und die Isolierung der Leitung
4 aneinander zu fixieren.
[0012] Wie in Fig. 1c gezeigt, ist in dem Längsabschnitt 9 mit der größeren Crimphöhe h1
der ideale Crimpquerschnitt erreicht, in dem die ursprünglich runden Litzen 6 nun
wabenförmig verformt sind und alle ursprünglich vorhandenen Zwischenräume nun ausgefüllt
sind. In dem Längsabschnitt 10 mit der kleineren Crimphöhe h2 sind die Litzen 6 noch
stärker verpresst, wodurch im verpressten Litzenverbund eine der Höhenstufe 11 entsprechende
Stufe (nicht gezeigt) vorhanden ist.
[0013] Von der in Fig. 1 gezeigten Crimpverbindung 1, bei welcher der Längsabschnitt 10
mit der geringeren Crimphöhe h2 dem äußersten Leitungsende 3 abgewandt ist, unterscheidet
sich die in
Fig. 2 gezeigte Crimpverbindung
21 lediglich dadurch, dass hier die beiden Längsabschnitt 9, 10 vertauscht angeordnet
sind, also hier der Längsabschnitt 10 mit der geringeren Crimphöhe h2 dem äußersten
Leitungsende 3 zugewandt ist.
[0014] Die in den Fign. 1 und 2 gezeigte Crimpgeometrie mit der höheren Crimpverpressung
und mit der Höhenstufe 11 erhöht die Festigkeit der Crimpummantelung 7 und hat folgende
Vorteile:
- Bei einem Temperaturanstieg gehen die Crimplaschen 5a, 5b quer zur Längsrichtung 8
nicht auseinander. Dadurch wird die Verpressung in der Crimpverbindung 1, 21 verbessert.
- Wie in Fig. 1b und Fig. 2 durch Pfeile angedeutet ist, ist durch die Höhenstufe 11
die Haltekraft in Richtung vom Längsabschnitt 9 zum Längsabschnitt 10, also in Richtung
von der größeren (h1) zur kleineren Crimphöhe h2, erhöht, wodurch Längsbewegungen
der Litzen 6 in der Crimpummantelung 7 verhindert werden.
- Durch den Übergang vom normalen Verpressungsgrad des Längsabschnitts 9 in den Längsabschnitt
10 mit überhöhter Verpressung ist sichergestellt, dass die Crimpverbindung 1, 21 in
jedem Fall "gasdicht" ist.
[0015] Im Unterschied zu den Crimpverbindungen 1, 21 mit ihren jeweils zwei Längsabschnitten
9, 10 weist bei der in
Fig. 3 gezeigten Crimpverbindung
31 die Crimpummantelung
7' in Längsrichtung 8 drei Längsabschnitte
9', 10', 9' auf, von denen der mittlere Längsabschnitt 10' eine geringere Crimphöhe h2 als die
beiden äußeren Längsabschnitte 9' aufweist. Die beiden äußeren Längsabschnitte 9'
weisen die gleiche größere Crimphöhe h1 auf. Der mittlere Längsabschnitt 10 ist von
den beiden äußeren Längsabschnitten 9' jeweils durch eine quer zur Längsrichtung 8
des Metallkontakts 2 verlaufende Höhenstufe 11 der Crimpummantelung 7' getrennt. Die
beiden äußeren Längsabschnitte 9' mit der größeren Crimphöhe h1 weisen den idealen
Crimpquerschnitt auf, in dem die ursprünglich runden Litzen 6 nun wabenförmig verformt
sind und alle ursprünglich vorhandenen Zwischenräume nun ausgefüllt sind. In dem mittleren
Längsabschnitt 10 mit der kleineren Crimphöhe h2 sind die Litzen 6 noch stärker verpresst,
wodurch im verpressten Litzenverbund zwei den beiden Höhenstufen 11 entsprechende
Stufen (nicht gezeigt) vorhanden sind. Wie durch Pfeile angedeutet ist, ist durch
die Höhenstufen 11 die Haltekraft in beiden Längsrichtung erhöht und gleich groß,
wodurch Längsbewegungen der Litzen 6 in der Crimpummantelung 7' verhindert werden.
[0016] Anders als in Fig. 3 weisen bei einem nicht gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel
die beiden äußeren Längsabschnitte 9' die geringere Crimphöhe h2 und der mittlere
Längsabschnitt 10' die größere Crimphöhe h1 auf.
[0017] Die Crimpverbindungen 1, 21, 31 mit erhöhter innerer Verpressung werden hergestellt,
indem der Metallkontakt 2 auf seiner gesamten Crimplänge in einem ersten Schritt konventionell
gecrimpt wird und dann in einem zweiten Schritt der Längsabschnitt 10, 10' in die
Crimpummantelung 7, 7' durch einen nachträglichen zweiten Schritt mit höherer Verpressung
gecrimpt wird. Dieser zweite Schritt kann im gleichen Werkzeug oder in einem zweiten
separaten Werkzeug erfolgen.
[0018] Die Crimpverbindungen 1, 21, 31 mit erhöhter innerer Verpressung kann auch in einem
Werkzeug in einem Arbeitsschritt hergestellt werden.
[0019] Wie in
Fig. 4 gezeigt, kann die dem abisolierten Leitungsende 3 zugewandte Innenoberfläche der
beiden Crimplaschen 5a, 5b und des dazwischen liegenden Verbindungsbereichs
40 des Metallkontakts 2 mit Vorsprüngen
41 versehen sein. Wie gezeigt, können diese Vorsprünge 41 insbesondere als kleine, scharfkantige,
keilförmige und erhabene Spitzen, ähnlich wie bei einer Feile, eingeprägt sind. Diese
Riffelstruktur bohrt sich dann beim Crimpen in das Kupfer der Litzen 6 und erhöht
so die Haftung.
1. Crimpverbindung (1; 21; 31) zwischen einem Metallkontakt (2) und dem Leitungsende
(3) einer ein- oder mehrlitzigen, elektrischen Leitung (4), wobei der Metallkontakt
(2) zwei einander gegenüber liegende Crimplaschen (5a, 5b) aufweist, die um das Leitungsende
(3) herum zu einer in sich geschlossenen Crimpummantelung (7; 7') umgebogen und unter
plastischer Verformung des Leitungsendes (3) verpresst sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimpummantelung (7; 7') in Längsrichtung (8) des Metallkontakts (2) mindestens
zwei Längsabschnitte (9, 10; 9', 10', 9') mit unterschiedlichen Crimphöhen (h1, h2)
aufweist.
2. Crimpverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Längsabschnitte (9, 10) durch eine quer zur Längsrichtung (8) des Metallkontakts
(2) verlaufende Höhenstufe (11) der Crimpummantelung (7) voneinander getrennt sind.
3. Crimpverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsabschnitt (10) mit der geringeren Crimphöhe (h2) oder der Längsabschnitt
(9) mit der höheren Crimphöhe (h1) dem freien Leitungsende (3) zugewandt ist.
4. Crimpverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimpummantelung (7') in Längsrichtung (8) des Metallkontakts (2) mindestens
drei Längsabschnitte (9', 10', 9') aufweist, von denen der mittlere Längsabschnitt
(10') eine geringere oder größere Crimphöhe (h2, h1) als die beiden äußeren Längsabschnitte
(9', 9') oder umgekehrt aufweist.
5. Crimpverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Längsabschnitt (10') von den beiden äußeren Längsabschnitten (9', 9')
jeweils durch eine quer zur Längsrichtung (8) des Metallkontakts (2) verlaufende Höhenstufe
(11) der Crimpummantelung (7') getrennt ist.
6. Crimpverbindung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden äußeren Längsabschnitte (9', 9') die gleiche größere Crimphöhe (h1; h2)
aufweisen.
7. Crimpverbindung gemäß Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Leitungsende (3) zugewandte Innenoberfläche der beiden Crimplaschen (5a,
5b) und/oder des dazwischen liegenden Verbindungsbereichs (40) des Metallkontakts
(2) mit Vorsprüngen (41), insbesondere Spitzen, versehen ist.
8. Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung (1; 21; 31) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei der Metallkontakt (2) auf seiner gesamten Crimplänge in einem ersten
Schritt konventionell gecrimpt wird und dann in einem zweiten Schritt der Längsabschnitt
(10, 10') mit der geringeren Crimphöhe (h2) in die Crimpummantelung (7, 7') durch
einen nachträglichen zweiten Schritt mit höherer Verpressung gecrimpt wird.