Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktbuchse zur Aufnahme eines Kontaktstiftes, welche
einen Anschlussbereich und einen Steckbereich aufweist, wobei der Steckbereich im
Wesentlichen aus einem Zylinderkörper besteht, der einen Hohlraum einschließt, welcher
zur Aufnahme eines elektrischen Kontaktstiftes vorgesehen ist, wobei der Zylinderkörper
axiale Schlitze aufweist, durch die Kontaktzungen zur Kontaktierung des elektrischen
Kontaktstiftes gebildet sind.
[0002] Eine Kontaktbuchse bildet den äußeren Kontakt einer Steckverbindung und ist zur Aufnahme
eines Kontaktstiftes vorgesehen. Kontaktbuchsen mit elastischen Kontaktzungen, die
sich in Längsrichtung der Buchse erstrecken, sind dafür bekannt, dass die Kontaktstifte
nur eine geringe Einfügekraft benötigen. Solche Steckverbindungen werden vorwiegend
bei Hochstromanwendungen eingesetzt.
Stand der Technik
[0003] Die
DE 10 2007 029 968 A1 zeigt eine Kontaktbuchse eines Steckerverbinders, der vorzugsweise in stark vibrierenden
Bereichen, beispielsweise im Automobilbereich, einsetzbar ist. Die Kontaktbuchse umfasst
ein Kontaktinnenteil, dass mehrere nach innen gerichteteKontaktzungen aufweist. Das
Kontaktinnenteil ist in einer Überfeder verspannt, die in einer Metallbuchse angeordnet
ist. Die Metallbuchse stellt den elektrischen Kontakt mit einer Leiterader her.
[0004] Aus der
US 6,358,104 B2 ist eine zylinderförmige Kontaktbuchse bekannt, welche zuvor aus einem Blech ausgestanzt
und anschließend zylinderförmig aufgerollt worden ist. Die Kontaktbuchse weist Kontaktzungen
auf, welche radial nach innen gebogen sind. Außerdem werden die Kontaktzungen von
einer zylinderförmigen Hülse umgeben. Zwischen den radial gebogenen Kontaktzungen
und der Hülse besteht ein Hohlraum.
[0005] Durch vielfaches Einführen des Kontaktstiftes in die Kontaktbuchse, wird die radiale
Biegung der Kontaktzungen schwächer und der Hohlraum (zwischen den Kontaktzungen und
der Hülse) verkleinert sich. Die Kontaktkraft zwischen Kontaktstift und Kontaktbuchse
verringert sich dementsprechend, so dass ein zuverlässiger Kontakt zwischen beiden
nach einiger Einsatzzeit nicht mehr gewährleistet ist. Man spricht auch vom Nachlassen
oder Relaxieren der Federkraft der Kontaktzungen.
Aufgabenstellung
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktbuchse für einen Kontaktstift
vorzuschlagen, deren Kontaktzungen - über eine lange Einsatzzeit - eine konstante
Kontaktkraft bereitstellen.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Kontaktzungen in ihrem mittleren Bereich
radial nach innen gebogen sind, so dass die Hülse die Form eines Doppelkegelstumpfes
einnimmt, so dass die Hülse eine Kraft auf die Kontaktzungen ausübt, die orthogonal
zur Längsachse der Kontaktzungen gerichtet ist, und dass die Kontaktzungen entlang
der kreisförmigen Einstecköffnung radial nach außen gerichtete Nasen aufweisen, durch
die die Hülse unverschieblich fixiert ist.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 8 angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Kontaktbuchse besteht aus einem Zylinderkörper in welchen axial
eine Bohrung eingebracht wird. Die Tiefe der Bohrung grenzt den Steckbereich vom Anschlussbereich
der Kontaktbuchse ab. Der Hohlraum, der durch die Bohrung entsteht, bildet im Anschlussbereich
der Kontaktbuchse eine Aufnahme für einen Kontaktstift.
[0010] Der Anschlussbereich wird mit axialen Schlitzen versehen, durch die die Kontaktzungen
zur Kontaktierung des Kontaktstiftes gebildet werden. In der Regel verlaufen die Schlitze
von der Steckspitze beginnend axial in Richtung des Anschlussbereichs der Kontaktbuchse.
Die Tiefe der Schlitze ist aber geringer als die Tiefe der Bohrung, so dass ein Teil
des Kontaktstiftes innerhalb der Buchse von einem ungeschlitzten Zylindermantelteil
überdeckt wird.
[0011] Die Kontaktzungen sind in Richtung der Längsachse der Kontaktbuchse, also in radialer
Richtung des Zylinderkörpers, gebogen, um einen Berührkontakt zum Kontaktstift herzustellen.
Wahlweise werden die Kontaktzungen im Endbereich, also im Bereich der Steckspitze,
oder im mittleren Bereich in Richtung der Längsachse der Kontaktbuchse gebogen.
[0012] Danach werden die Kontaktzungen mit einer Hülse abgedeckt, die der Biegung der Kontaktzungen
nachempfunden ist. Das bedeutet, dass die Kontaktzungen an der Innenfläche der Hülse
formschlüssig anliegen. Oder anders gesagt, dass die Kontaktzungen die Innenfläche
der Hülse entlang ihrer gesamten axialen Erstreckungsrichtung berühren.
[0013] Die Hülse besteht aus einem elastisch verformbaren Material. Durch Einführen des
Kontaktstiftes in die Kontaktbuchse, werden die Kontaktzungen leicht radial nach außen
gedrückt. Dieser Druck wird auch auf die Hülse übertragen, so dass dem Relaxieren
der Federkraft der Kontaktzungen - und damit einem Kontaktverlust zwischen Buchse
und Stecker - vorgebeugt wird. Die Hülse übt eine Kraft auf die Kontaktzungen aus,
die orthogonal zur Längsachse der Kontaktzungen gerichtet ist. Die Hülse dient hier-
neben den gebogenen Kontaktzungen - als zusätzliches federndes Element und unterstützt
die Federwirkung der Kontaktzungen.
[0014] Die Hülse wird aus einem gebogenen Blech gebildet. Wenn die Kontaktzungen im Endbereich
radial nach innen gebogen sind, bildet die Hülse die Form eines Kegelstumpfes. Sind
die Kontaktzungen im mittleren Bereich in Richtung der Längsachse der Kontaktbuchse
gebogen, hat die Hülse die Form eines Doppelkegelstumpfes.
[0015] Die zur Steckspitze gerichteten Enden der Kontaktzungen weisen Nasen auf, die die
Hülse unverschieblich auf dem Anschlussbereich der Kontaktbuchse fixieren.
[0016] Nach dem Einführen des Kontaktstiftes in die Buchse, liegt die Innenfläche der Kontaktzungen
- in dem Bereich in dem die Kantaktzungen radial nach innen gebogenen sind - auf dem
Kontaktstift auf. Die Fläche, in der sich Kontaktzungen und Kontaktstift berühren,
wird Kontaktfläche genannt. Bei der erfindungsgemäßen Kontaktbuchse gibt es lediglich
einen Bereich in welchem die einzelnen Kontaktzungen den Kontaktstift berühren. Daher
gibt es auch lediglich ein Kontaktübergang, nämlich besagt Kontaktfläche zwischen
den einzelnen Kontaktzungen und dem Kontaktstift. Aus diesem Grund weist die erfindungsgemäße
Kontaktbuchse einen niedrigen elektrischen Übergangswiderstand zum Kontaktstift auf.
[0017] Die Hülse, welche die Kontaktzungen abdeckt, besteht aus einem anderen Material wie
die Kontaktzungen. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht die
Hülse aus Federbandmaterial (Federstahl). Dieses Material sorgt dafür, dass die Kontaktkraft
zwischen Kontaktstift und Kontaktzunge groß genug ist und konstant bleibt.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht der Zylinderkörper-
und damit auch die Kontaktzungen - aus Messing. Bei Messing handelt es sich um ein
kostengünstiges Material, so dass die Kontaktbuchse sehr günstig hergestellt werden
kann.
[0019] Es kann aber für Spezialanwendungen angebracht sein für den Zylinderkörper einen
Kupferwerkstoff, beispielsweise eine Kupfer-Nickel-Phosphor-Legierung, zu wählen.
Bei diesem Werkstoff haben die Kontaktbuchse und der zugehörige Kontaktstift einen
besonders niedrigen elektrischen Widerstand.
Ausführungsbeispiele
[0020] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Kontaktbuchse,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des ersten Ausführungsbei- spiels der Kontaktbuchse,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels ei- ner Kontaktbuchse und
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung des zweiten Ausführungsbei- spiels der Kontaktbuchse.
[0021] Die Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer
Kontaktbuchse 1.
[0022] Die Kontaktbuchse 1 besitzt einen Anschlussbereich AB, an welchen ein elektrisches
Kabel 9 in hier nicht gezeigter Weise angeschlossen werden kann. Außerdem weist die
Kontaktbuchse 1 einen Steckbereich SB auf, der aus einem Zylinderkörper 10, in welchen
eine axiale Bohrung eingebracht ist, gebildet wird. Die Bohrung bildet einen Hohlraum
6, der zur Aufnahme eines hier nicht gezeigten Kontaktstiftes dient.
[0023] Der Zylinderkörper 10 ist in axialer Richtung, also entlang der Längsachse 7 der
Buchse, eingeschlitzt. Die Schlitze 8 grenzen einzelne Kontaktzungen 4 voneinander
ab. Die Kontaktzungen 4 sind an ihren Enden (im Steckbereich der Kontaktbuchse) zueinander
hin (also radial nach innen) gebogen, so dass sich die benachbarten Kontaktzungen
berühren und eine kreisförmige Einstecköffnung 11 bilden. Der Durchmesser dieser kreisförmigen
Einstecköffnung
11 ist etwas kleiner als der Durchmesser des Kontaktstiftes, so dass beim Einführen
des Kontaktstiftes ein Kontakt zwischen diesem und den einzelnen Kontaktzungen 4 entsteht.
[0024] Um die radial gebogenen Kontaktzungen 4 ist eine Hülse 5 angeordnet, die formschlüssig
auf den Kontaktzungen 4 aufliegt. Die Hülse wird aus einem gebogenen Blech gebildet.
Die Schmalseiten des gebogenen Bleches schließen einen Schlitz 12 ein. Das Material
der Hülse 5 besteht aus Federblech und unterstützt die Federkraft der Kontaktzungen
4.
[0025] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels
der Kontaktbuchse 1. Die einzelnen Kontaktzungen 4 weisen in ihrem Endbereich 3 Nasen
4a auf, die jeweils einen orthogonal zur Längsachse 7 gerichteten Hinterschnitt 4b
aufweisen, der über den Durchmesser der Hülse 5 hinausragt. Dadurch wird die Hülse
5 auf den Kontaktzungen 4 fixiert.
[0026] Die Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der
Kontaktbuchse 1. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind die Kontaktzungen
4 hier im mittleren Bereich 21 radial zur Längsachse 7 hin gebogen. Die Hülse 5 liegt
hier ebenfalls formschlüssig auf den Kontaktzungen 4 auf. Daher ist die Hülse 5 in
diesem Ausführungsbeispiel nach innen tonnenförmig ausgebildet. Geometrisch kann die
Form der Hülse 5 als Doppelkegelstumpf beschrieben werden.
[0027] Die Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
der Kontaktbuchse 1. Die Mantelfläche der Hülse 5 ist nach innen gewölbt, sozusagen
konkav ausgebildet. In dieser Darstellung ist die tonnenförmige Form (oder Doppelkegelstumpfform)
der Hülse 5 besonders gut zu erkennen.
Bezugszeichenliste
[0028] Kontaktbuchse zur Aufnahme eines Kontaktstiftes.
- 1
- Erste Ausführungsform der Kontaktbuchse
- 2 3
- Endbereich (der Kontaktzungen 4)
- 4
- Kontaktzunge 4a Nase 4b Hinterschnitt (der Nase 4a)
- 5
- Hülse
- 6
- Hohlraum
- 7
- Längsachse der Buchse
- 8
- Schlitz (der Kontaktzungen 4)
- 9
- Kabel
- 10
- Zylinderkörper
- 11
- (Kreisförmige) Einstecköffnung
- 12
- Schlitz (der Hülse 5)
- AB
- Anschlussbereich
- SB
- Steckbereich
- 20
- Zweite Ausführungsform der Kontaktbuchse
- 21
- Mittlerer Bereich (der Kontaktzungen 4)
1. Kontaktbuchse (1) zur Aufnahme eines Kontaktstiftes, welche einen Anschlussbereich
(AB) und einen Steckbereich (SB) aufweist, wobei der Steckbereich (SB) im Wesentlichen
aus einem Zylinderkörper (10) besteht, der einen Hohlraum (6) einschließt, welcher
zur Aufnahme eines Kontaktstiftes vorgesehen ist wobei der Zylinderkörper (10) axiale
Schlitze (8) aufweist, durch die Kontaktzungen (4) zur Kontaktierung des elektrischen
Kontaktstiftes gebildet sind, wobei die Hülse (5) formschlüssig auf den Kontaktzungen
(4) aufliegt und aus einem elastisch verformbaren Material gebildet ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktzungen (4) in ihrem mittleren Bereich (21) radial nach innen gebogen sind,
so dass die Hülse (5) die Form eines Doppelkegelstumpfes einnimmt, so dass die Hülse
(5) eine Kraft auf die Kontaktzungen (4) ausübt, die orthogonal zur Längsachse der
Kontaktzungen (4) gerichtet ist, und dass die Kontaktzungen (4) entlang der kreisförmigen
Einstecköffnung (11) radial nach außen gerichtete Nasen (4a) aufweisen, durch die
die Hülse (5) unverschieblich fixiert ist.
2. Kontaktbuchse zur Aufnahme eines Kontaktstiftes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinderkörper (10) aus Messing besteht.
3. Kontaktbuchse zur Aufnahme eines Kontaktstiftes nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinderkörper (10) aus einem Kupferwerkstoff - beispielsweise einer Kupfer-Nickel-Phosphor-Legierung
- besteht.
4. Kontaktbuchse zur Aufnahme eines Kontaktstiftes nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (5) aus Federbandmaterial besteht.