[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürste, insbesondere Zahnbürste, nach Anspruch 1.
[0002] Es sind Einweg-Zahnbürsten bekannt, die in verschiedener Art und Weise bereits Zahnpasta
enthalten. Bei der
US 5,346,324 und
US 5,909,977 befindet sich dünnflüssige Zahnpasta in einem Reservoir im Griffbereich und wird
durch einen Kolben in den Kopfbereich gedrückt, wo sie über Öffnungen in den Bereich
der Borsten austritt. Nachteilig hieran ist die schwierige Dosierung der Zahnpasta,
die Notwendigkeit der Verwendung sehr dünnflüssiger Zahnpasta, der unhandliche Griff,
das häufige Eintrocknen und damit Verstopfen des Fluidkanals sowie das schwierige
bis unmögliche Nachfüllen des Reservoirs.
[0003] Es sind ausserdem Zahnbürsten bekannt, bei denen sich eine vorbestimmte Menge Zahnpasta
in einem Hohlbereich im Kopfbereich befindet und vor dem Putzen durch manuelle Deformation
des Kopfbereichs ausgepresst wird. Bei der
US 1,947,720 wird durch Deformieren des Kopfbereichs eine schlitzartige, zunächst verschlossene
Öffnung aufgebrochen, so dass die Zahnpasta austreten kann. Ein Mehrfachgebrauch durch
Nachfüllen oder eine genaue Dosierung ist nicht möglich. Die Abgabe von Zahnpasta
ist ausserdem mit verhältnismässig grossem Kraftaufwand verbunden. Ähnliche Beispiele
mit Zahnpastaabgabe durch manuelles Auspressen zeigen
FR 2 583 625 oder
US 5,865,195. Bei der
US 5,490,530 können die Austrittsöffnungen durch einen Schieber wiederverschlossen werden. Die
Zahnpasta wird durch Drücken eines Knopfes, der auf der Unterseite des Kopfteils angeordnet
ist und das Volumen des Zahnpastareservoirs vermindert, hinausgepresst. Ein genaues
Dosieren der Zahnpasta ist auch hier schwierig. Das Nachfüllen des Reservoirs ist
unmöglich. Bei der
US 5,366,310 befindet sich die Zahnpasta in einer versiegelten Kapsel, die in den Bürstenkopf
eingeschoben wird. Nach Entfernen des Siegels wird die Zahnpasta durch manuelles Auspressen
freigegeben. Ein Nachfüllen ist hier zwar prinzipiell möglich, jedoch ist die genaue
Dosierung weiterhin schwierig.
[0004] Bei allen genannten Beispielen muss der Benutzer per Hand auf die Bürste einwirken,
um überhaupt Zahnpasta freizusetzen. Da hierfür eine gewisse Kraft und für die gewünschte
Dosierung auch eine gewisse Geschicklichkeit erforderlich ist, sind die bekannten
Zahnbürsten nicht für jedermann gut zu handhaben.
[0005] Bei der
WO 2004/021914 enthält eine Einweg-Zahnbürste im Borstenbereich eine eingekapselte Portion flüssiges
Zahnreinigungsmittel. Die Kapsel wird durch Kontakt mit den Zähnen aufgebrochen. Problematisch
hierbei ist neben der Beschränkung auf den Einmalgebrauch, dass das Reinigungsmittel
auch bei unsachgemässer Behandlung austreten kann. Zusätzlich besteht ein gewisses
Verletzungspotential von Gaumen und Zahnfleisch an den nicht definierten Bruchstellen
der Kapsel.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bürste, insbesondere eine Zahnbürste,
mit einer Wirksubstanz zur Verfügung zu stellen, die sich für den Mehrfachgebrauch
und/oder das Nachfüllen der Wirksubstanz eignet und eine einfache Handhabung und einfache
Dosierung der Wirksubstanz ermöglicht. Des weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Bürste angegeben werden.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Bürste mit den Merkmalen von Anspruch 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den
Zeichnungen.
[0008] Bei einer Bürste, insbesondere einer Zahnbürste, mit einem im Kopf- oder Halsteil
angeordneten Hohlbereich mit wenigstens einer Austrittsöffnung für eine Wirksubstanz
befindet sich im Hohlbereich erfindungsgemäss ein Wirksubstanz-Element, das aus einem
Trägermaterial und darin eingebundener Wirksubstanz besteht. Das Trägermaterial setzt
die Wirksubstanz beim Kontakt mit Wasser in kontrollierter Weise frei. Das Trägermaterial
ist vorzugsweise fest, kann aber auch eine Paste mit hoher Viskosität sein. Es ist
ohne Kontakt mit Wasser vorzugsweise weitgehend formstabil.
[0009] Alternativ oder zusätzlich ist der Hohlraum an die Form des Wirksubstanz-Elements
mit einer definierten äusseren Form angepasst. Das Volumen des Hohlbereichs ist grösser
als das Volumen des Wirksubstanz-Elements, insbesondere um das 1-2fache, maximal um
das 4fache grösser. Die Wirksubstanz kann auch aus dem Kopf hinausragen, um genügend
Angriffsfläche zur Abgabe von Wirksubstanzen zu bilden. Hierdurch wird gewährleistet,
dass das Wirksubstanz-Element während des Einsatzes gut von Wasser umspült wird.
[0010] Die Abgabe der Wirksubstanz geschieht rein passiv durch das Umspülen des Wirksubstanz-Elements
mit Wasser, manuelle Beeinflussung der Bürste ist nicht nötig. Die Bürste würde daher
bereits massgeblich Wirksubstanzen abgeben, wenn man sie bei Temperaturen von 15°
Celsius oder höher in Wasser einlegen würde. Die Putzbewegung kann zwar die Migration
der Wirksubstanz durch die verbesserte Flüssigkeitszirkulation zusätzlich unterstützen,
es ist jedoch das Ziel, dass die Bürste im Zusammenhang mit Wasser bereits ohne mechanische
Einwirkungen Wirksubstanzen abgibt. Die Dosierung ist durch geeignete Wahl der Löslichkeit
bzw. Zersetzbarkeit des Wirksubstanz-Elements bzw. seiner Fähigkeit, die Wirksubstanz
abzugeben, und der Grösse der Austrittsöffnungen anpassbar und vorgebbar und somit
ebenfalls nicht von der Geschicklichkeit des Benutzers abhängig.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Bürste zumindest im Bereich des Hohlbereichs
derart flexibel, dass sich der Hohlbereich beim bestimmungsgemässen Gebrauch, d.h.
beim Putzen, derart verformt, dass Wasser in den Hohlbereich eingesogen sowie wieder
herausgedrückt wird. Im Unterschied zum Stand der Technik, bei dem eine pastöse Masse
vor dem Putzen durch manuellen Druck hinausgedrückt wird, wird bei der Erfindung eine
durch die Flexibilität des Hohlbereichs ermöglichte Pump-/Sogwirkung in Bezug auf
das Lösungsmittel Wasser ausgenutzt. Hierdurch kann das Eintreten von Wasser in den
Hohlbereich und das Ausspülen der Wirksubstanz verstärkt werden, ohne dass der Benutzer
zuvor die Bürste manipulieren muss. Der Hohlbereich ist dazu vorzugsweise derart an
die Form des Wirksubstanz-Elements angepasst, dass dieses wenigstens teilweise von
der Innenwandung beabstandet ist und so im Gebrauch von Wasser umspült wird. Der Hohlbereich
wird vorteilhaft durch dünnwandige Begrenzungselemente mit einer Wandstärke von weniger
als 3 mm, vorzugsweise weniger als 1,5 mm, aus gummielastischem Weichmaterial mindestens
teilweise umschlossen, um besagte Pumpwirkung auch bei kleinster Berührung zu generieren.
[0012] Zusätzlich zum flexiblen Hohlbereich kann auch der ganze Bürstenkopf flexible, bewegliche
Teilbereiche, z.B. ein flexibles Bürstenkopfvorderteil, aufweisen. Durch das flexible
Auslenken dieses Teilbereiches wird ebenfalls das Volumen des Hohlbereiches beeinflusst
und es entsteht wiederum die oben beschriebene Pump- /Sogwirkung. Vorzugsweise wird
die Flexibilität des Bürstenkopfes an der Stelle gebildet, an der der Hohlbereich
den grössten Anteil des Querschnittes des Bürstenkopfes einnimmt. Das hat den Vorteil,
dass nur noch ein geringer Anteil des Kopfquerschnittes flexibel gestaltet werden
muss. Dies kann mittels gezielter Materialschwächung, z.B. Filmscharnier, seitlicher
Tunnel etc., in der Hartkomponente geschehen oder mittels Kombination der Hart- und
Weichkomponente. Es ist auch möglich, die flexible Zone komplett aus Weichmaterial
zu bilden.
[0013] Das Wirksubstanz-Element ist vorzugsweise ein Festkörper oder eine hochviskose, formstabile
Paste, kann aber auch durch eine eingekapselte flüssige, pastöse oder körnige Substanz
mit einer wasserlöslichen Umhüllung gebildet sein. Durch geeignete Wahl der Löslichkeit
bzw. Zersetzbarkeit des Wirksubstanz-Elements bzw. seiner Umhüllung gelingt eine wohldefinierte
Dosierung bis hin zu einer gleichmässigen Freigabe von Wirksubstanz während eines
Putzvorgangs. Im Falle eines Festkörpers bzw. einer hochviskosen Paste ist ein Mehrfachgebrauch
desselben Wirksubstanz-Elements möglich, wenn dieses so dimensioniert bzw. seine Löslichkeit
bzw. Zersetzbarkeit so gewählt ist, dass es mehrere typische Putzvorgänge überdauert.
Die Wirksubstanzen werden je nach Einsatzzweck vor, während oder nach dem Putzvorgang
abgegeben. Die Gefahr des Eintrocknens bzw. Verstopfens von Öffnungen besteht in diesem
Fall nicht, da etwaige Rückstände nach dem Einsatz ohne weiteres abgespült werden
können.
[0014] In einer anderen Ausgestaltungsvariante umfasst das Wirksubstanz-Element einen weitgehend
formstabilen Träger, aus dem die Wirksubstanz ausgewaschen wird, der jedoch seine
ursprüngliche Form behält. Vorzugsweise enthält er einen Indikator, durch den er die
Farbe ändert oder mit der Gebrauchsdauer oder den Anzahl Einsätzen verbleicht.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das Wirksubstanz-Element
durch eine wiederverschliessbare Eintrittsöffnung nachgefüllt werden. Damit kann der
Schritt von der einfach gestalteten Einweg-Bürste hin zum hochwertigen Reinigungsprodukt
vollzogen werden.
[0016] Die Wirksubstanzen erfüllen beispielsweise folgende Aufgaben:
- (a) antibakterielle Wirkung innerhalb des Bürstenkopfes
- (b) Anzeigen des Reinigungserfolges
- (c) Einbringen von Reinigungssubstanzen, welche in konventionellen Reinigungsmitteln
nicht enthalten sind
- (d) Einbringen von Reinigungsmitteln, welche im Zusammenspiel mit konventionellen
Reinigungsmitteln als Zweikomponentensystem wirken
- (e) Zahnbleichung ('Bleaching')
[0017] Die Bürste besteht aus einem Kopfteil mit einer Reinigungsstruktur, in der Regel
Borsten, einem Halsteil und einem Griffteil. Alle Teilelemente können aus mindestens
einer Hart- und einer oder mehrer Weichkomponenten bestehen. Als Hartkomponenten werden
z.B. Polystyrol (PS), Styrolacrylnitril (SAN), Polyester (PET), Polyethylen (PE) Polymethylmethacrylat
(PMMA), Acrylbuthadienstyrol (ABS) etc., vorzugsweise Polypropylen (PP) eingesetzt.
Als Weichkomponente wird ein gummielastischer Werkstoff wie Polyurethan (PUR) oder
Polyethylen (PE), vorzugsweise ein thermoplastisches Elastomer (TPE oder TPU) eingesetzt.
Im Bürstenkopf werden Härten von unter 70 Shore A, vorzugsweise unter 40 Shore A verwendet.
Das Borstenfeld wird vorzugsweise mindestens teilweise mit konventionellen Borsten
z.B. aus Polyamid (PA) oder Polyester (PBT) und optional mit gummielastischen Reinigungs-
oder Massageelementen gebildet. Die konventionellen Borsten haben beispielsweise eine
zylindrische Geometrie mit einem Durchmesser von weniger als 0,25 mm, vorzugsweise
zwischen 0,1 mm - 0,2 mm und sind zu Bündeln zusammengefasst. Die gummielastischen
Massage- oder Reinigungselemente haben üblicherweise grössere Durchmesser mit kleinsten
Dimensionen im Querschnitt von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 2 mm.
[0018] Vorzugsweise sind in unmittelbarer Nähe der Austrittsöffnungen Reinigungselemente,
insbesondere Borsten und/oder weichelastische Elemente, angeordnet, deren mechanische
Eigenschaften, z.B. Abmessungen, Flexibilität, Material, an die mit der einzuführenden
Wirksubstanz zu erzielende Wirkung angepasst sind. Beispiele bei Zahnbürsten sind:
- (a) abrasive Wirksubstanzen mit kürzeren Borsten zur Flächenreinigung (,Whitening'
Effekt),
- (b) antibakterielle Wirksubstanzen für Tiefenreinigung mit längeren Interdentalborsten,
- (c) hautpflegende Wirksubstanzen im Bereich von gummielastischen Massage- oder Reinigungselementen
zur Belebung von Zahnfleisch, Mundhöhle oder Zunge
- (d) andere Kombinationen Wirksubstanzen und entsprechende Wirkborsten.
[0019] Der Hohlbereich bietet mindestens Platz für ein Wirksubstanz-Element, vorzugsweise
bietet der Hohlbereich zusätzlichen Platz, damit das Wirksubstanz-Element mit Wasser
umspült werden kann und die Wirksubstanz dadurch ihre Wirkung mittels teilweisem oder
vollständigem Auflösen entfalten kann. Um eine genügende Wasserzirkulation im Hohlbereich
zu ermöglichen, wird vorzugsweise vorgesehen, das Volumen des Hohlbereiches maximal
viermal, besonders bevorzugt ein- bis zweimal grösser als die Grösse (das Volumen
in Originalgrösse) des Wirksubstanz-Elements zu gestalten. Bei Zahnbürsten hat der
Hohlbereich ein Volumen von 5 bis 1500 mm
3 vorzugsweise 100 bis 500 mm
3.
[0020] Das Wirksubstanz-Element kann im Hohlbereich seitlich oder vertikal geklemmt werden.
Um ein möglichst vollständiges Umspülen mittels Wasser zu gewährleisten, werden dazu
vorzugsweise Vorsprünge oder andere Geometrieelemente in der Weich- oder/und Hartkomponente
im Hohlbereich eingesetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass das Wirksubstanz-Element
während dem Putzvorgang nicht innerhalb des Hohlbereiches hin- und her geschlagen
werden kann und allenfalls vorzeitig auseinanderbrechen kann. Das Wirksubstanz-Element
kann aber auch durch Ausnehmungen in der Begrenzung des Hohlraumes nach aussen ragen
und seitlich oder auf der borstentragenden Seite aus dem Bürstenkopf herausschauen.
[0021] Der Hohlbereich ist vorzugsweise generell so gestaltet, dass das Wirksubstanz-Element
trotz kontinuierlichem Abbau im Hohlbereich stabil positioniert ist. Vorzugsweise
wird dazu der Hohlbereich mit einem vorzugsweise aus Weichmaterial hergestellten flexiblen
Element versehen, das eine Art Federwirkung auf das Wirksubstanz-Element ausübt, indem
z.B. eine Aussenwand des Hohlbereichs durch Einsetzen des Wirksubstanz-Elements nach
aussen gewölbt wird. Das Wirksubstanz-Element in Originalgrösse wird mit einem gewissen
Vorspann im Hohlbereich fixiert. Die innere Form des Hohlbereiches folgt mit Ausnahme
der oben erwähnten Vorsprünge im wesentlichen der geometrischen Form des Wirksubstanz-Elements,
vorzugsweise mit einer vordefinierten Distanz. Vorzugsweise entsteht damit eine im
wesentlichen kugelförmige oder ellipsoidförmige Geometrie des Hohlbereiches, die an
kugel- oder ellipsoidförmige Wirksubstanz-Elemente angepasst ist. Als alternative
Ausgestaltungsvariante kann der Hohlbereich als Schlitz ausgestaltet werden in den
eine platten- oder folienförmiges Wirksubstanz-Element eingeführt werden kann. In
einer weiteren Ausgestaltungsvariante kann das Wirksubstanz-Element in einer stab-
oder zylinderförmigen Geometrie in einen entsprechend geformten Hohlbereich eingeführt
werden.
[0022] Der Hohlbereich liegt in der Aufsicht auf die Reinigungsstruktur vorzugsweise innerhalb
des Borstenfeldes, sofern konventionelle Borsten vorhanden sind. Damit wird ermöglicht,
dass der Hohlbereich mit einer dünnen Wand hergestellt, jedoch um den Hohlbereich
herum noch genügend konventionelle Borsten mit einer gewissen technisch bedingten
Verankerungstiefe verankert werden können. Direkt über dem Hohlbereich werden vorzugsweise
Reinigungselemente aus einer Weichkomponente gebildet, die zur Verankerung weniger
Kopfvolumen bzw. Verankerungstiefe als konventionelle Borsten benötigen. Ausserdem
benötigen konventionelle Borsten zu einer sicheren Verankerung die Hartkomponente.
Da der Hohlbereich auf der borstentragenden Seite des Bürstenkopfes vorzugsweise durch
eine Membrane aus Weichmaterial begrenzt ist, ist es technisch sehr schwierig, konventionelle
Borsten in diesem Bereich zu verankern.
[0023] Der Hohlbereich wird durch eine Wand aus Hart- und/oder Weichkomponente begrenzt,
vorzugsweise aber mindestens bereichsweise durch Weichkomponente, da so die oben erwähnte
Flexibilität auf einfache Weise erreichbar ist.
[0024] Vorteile bezüglich der Borstenverankerung hat es, wenn der Hohlbereich in einem an
den Bürstenkopf angrenzenden Bereich, z.B. im Bürstenhals oder im Übergang zwischen
Bürstenhals und Bürstenkopf, positioniert ist, der mit Wasser in Berührung kommt.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass innerhalb des Bürstenkopfes bezüglich Verankerung
der Borsten nicht auf den Hohlbereich Rücksicht genommen werden muss. Dass die Wirksubstanz
nicht da austritt, wo sie im allgemeinen die beste Wirkung entfaltet, also im Kopfbereich,
wird in Kauf genommen.
[0025] Der Hohlbereich verfügt über wenigstens eine Austrittsöffnung zum Eintreten von Wasser,
zum Austreten der in Wasser gelösten Wirksubstanz und zum Ausspülen des Hohlbereiches
nach dem Gebrauch unter dem Wasserhahn. Bei Varianten mit Nachfülloption ist zusätzlich
wenigstens eine Einführungsöffnung zur Einführung des Wirksubstanz-Elements durch
den Benutzer vorhanden. Die Einführungsöffnung ist in geöffnetem Zustand grösser als
eine Austrittsöffnung. Die Einführungsöffnung befindet sich vorzugsweise auf der Bürstenkopfrückseite
und die Austrittsöffnung auf der Bürstenkopfvorderseite. Alternative Ausgestaltungsvarianten
zeigen die Einführungsöffnung auf der Bürstenkopfseite. Die Austrittsöffnungen können
alternativ/zusätzlich auf der Seite und/oder Rückseite des Bürstenkopfes angelegt
sein.
[0026] Die Einführungsöffnung ist vorzugsweise wiederverschliessbar. Sie kann aber auch
als Austrittsöffnung dienen und muss den Hohlbereich nicht komplett dichtend abschliessen.
Die Einführungsöffnung kann mittels entfernbarem oder in den Kopf integriertem Deckel
oder Verschluss gebildet werden, z.B. mittels eines direkt am Kopf angespritzten Filmscharniers.
Besonders bevorzugt dient eine Membrane aus Weichmaterial mit einer entsprechenden
Öffnung, z.B. mit einem oder mehreren gekreuzten Schlitzen, welche der Grösse des
Wirksubstanz-Elements entspricht, als wiederverschliessbares Element. Die Membrane
kann gleichzeitig eine flexible Wand des Hohlbereichs darstellen und/oder als Träger
von Reinigungs-/Massageelementen dienen. Alternativ zu Schlitzen können andere Geometrieelemente
vorgesehen werden, welche das Einführen des Wirksubstanz-Elements erlauben und dessen
Austreten möglichst verhindern, z.B. ein dehnbares Loch in der Membrane, das kleiner
als das Wirksubstanz-Element ist.
[0027] Im Falle einer Membrane hat diese eine Dicke von weniger als 3 mm, vorzugsweise eine
Dicke von 0,.7 - 1,5 mm. Es werden bevorzugt 2 bis 6 Schlitze als Einführungsöffnung
verwendet. Die Länge der Schlitze beträgt für Zahnbürsten 3 - 15 mm vorzugsweise rund
6 - 10 mm.
[0028] Die Einführungsöffnung kann über eine Sicherungsvorrichtung verfügen, welche das
Herausfallen des Wirksubstanz-Elements während dem Einsatz verhindert oder zumindest
erschwert. Beispielsweise wird die Membrane mit Schlitzen oder einem Trichter derart
geformt, dass das Einführen der Wirksubstanz mit wenig Druck erfolgt (z.B. 10 bis
300 g), das Herausfallen aber mittels einer z.B. trichterförmigen Geometrie im Öffnungsbereich
mehr Druck benötigt. Weniger bevorzugt, aber ebenfalls möglich, sind zusätzliche Verschluss-
oder Sicherungselemente.
[0029] Die Einführungsöffnung kann beim ersten Einsatz noch verschlossen sein (Erstöffnungssicherung
oder Siegel). Beim ersten Einführen des Wirksubstanz-Elements kann die Erstöffnungssicherung
durch den Benutzer durchbrochen werden, z.B. mittels Durchtrennen dünner Restverbindungen
innerhalb der vorgefertigten Schlitze.
[0030] Die Austrittsöffnungen erlauben einen kontinuierlichen, aber begrenzten Austritt
der in Wasser gelösten Wirksubstanz. Die Anzahl Öffnungen und deren Grösse (totale
Oberfläche der Austrittsöffnung) und die Wasserlöslichkeit des Wirksubstanz-Elements
bzw. des Trägermaterials bestimmen den tatsächlichen Austritt der in Wasser gelösten
oder dispergierten Wirksubstanz. Da die Wasserlöslichkeit der Wirksubstanz eher eine
resultierende Grösse darstellt, werden die Austrittsöffnungen (Anzahl und Grösse)
der Wasserlöslichkeit der Wirksubstanz angepasst, um die Reichweite der Wirksubstanz
während dem Gebrauch zu bestimmen. Damit kann das Auflösen des Wirksubstanz-Elements
auch als Zeitindikator für die bisher erfolgte (Gesamt-)Putzdauer dienen.
[0031] Eine einzelne Austrittsöffnung unterschreitet vorzugsweise eine minimale Fläche von
0,05 mm
2 nicht. Denn kleinere Öffnungen können leicht verschmutzen und damit den Flüssigkeitsaustausch
beeinträchtigen. Ausserdem ist es von Vorteil, wenn der Benutzer die Grösse des im
Hohlbereich noch bestehenden Wirksubstanz-Elements durch die Austrittsöffnungen begutachten
und allenfalls entscheiden kann, ob die Wirksubstanz nachgefüllt werden sollte. Aus
diesen Gründen werden vorzugsweise für die Austrittsöffnungen Flächen von 0,05 - 100
mm
2 eingesetzt, vorzugsweise 1 - 20 mm
2. Damit wird eine genaue Dosierung gewährleistet und verhindert, dass die Wirksubstanz
oder Fragmente des Wirksubstanz-Elements unkontrolliert den Hohlbereich verlassen
können.
[0032] Die einzelnen Austrittsöffnungen auf einem Bürstenkopf können unterschiedliche Grössen
(Flächen) aufweisen, um Austrittsmenge und Austrittsort zu gewichten. Vorzugsweise
werden an vorgesehenen Stellen am Bürstenkopf einzelne Gruppen von Austrittsöffnungen
angebracht. Damit kann der Austritt der Wirksubstanzen an verschiedenen Stellen des
Borstenfeldes bezüglich Menge und Ort gesteuert werden. Vorzugsweise entsteht, wie
oben erwähnt, ein Zusammenspiel zwischen Wirksubstanz und speziell in Kombination
damit vorgesehnen Wirkborsten. Vorzugsweise werden eine bis 5 Gruppen (Cluster) von
Austrittsöffnungen gebildet. Diese Gruppen von Austrittsöffnungen können auch asymmetrisch
bezüglich der Längsachse auf dem Bürstenkopf positioniert sein. Die verschiedenen
Gruppen von Austrittsöffnungen werden vorzugsweise in einem Arbeitsgang aus demselben
Material gefertigt. Insbesondere wenn die Austrittsöffnungen im gummielastischen Material
eingelassen sind, wird dieses ab einem Anspritzpunkte für alle Gruppen bedient, d.h.
materialseitig sind diese Gruppen miteinander verbunden. Die Austrittsöffnungen können
so gestaltet sein, dass sie über geometrische Elemente verfügen, welche die Oberfläche
in der Nähe der Austrittsöffnung erhöhen, um die Wirksubstanz möglichst im Bereich
des Bürstenkopfes zu halten. Beispielsweise kann eine im wesentlichen trichterförmige
oder zumindest sich gegen aussen öffnende Geometrie eingesetzt werden. Damit wird
zusätzlich eine einfache Reinigung des Hohlbereiches nach dem Gebrauch unter dem Wasserhahn
begünstigt. Zusätzliche Reinigungs- und Massageelemente im Bereich der Austrittsöffnungen
haben den gleichen Vorteil. Aus dem gleichen Grund aber als alternatives Ausgestaltungselement
können im Bereich der Austrittsöffnungen schwammartige und/oder löchrige, weiche Elemente
platziert werden, welche ebenfalls zur besseren Retention der Wirksubstanz beitragen.
[0033] Die Austrittsöffnungen können im Hartmaterial und/oder im Weichmaterial des Bürstenkopfes
ausgebildet werden. Sie werden jedoch vorzugsweise in die oben näher beschriebene
Membrane aus Weichmaterial integriert. In diesem Fall hat diese bevorzugt eine Dicke
von weniger als 3 mm vorzugsweise von 0,7 - 1,5 mm.
[0034] Der Hohlbereich wird wie oben beschrieben vorzugsweise durch Membrane(n) aus Weichmaterial
begrenzt. Diese Membrane(n) sind flexibel, um sich beim Einsatz an die Umgebung (Zahnfleisch,
Zähne, Mundhöhle, etc.) anzupassen und beim Putzvorgang mit dem Putzdruck auf die
Membrane eine gewisse Pump- und Sogwirkung auf den Hohlbereich auszuüben. Diese Effekte
können durch eine gewölbte Form der Membrane verstärkt werden. Zusammen mit den Austrittsöffnungen
kann die Membran eine Art dehnbare Netzstruktur bilden. Diese Netzstruktur kann, wie
oben beschrieben, minimale Austrittsöffnungen von wenigstens 0,05 mm
2 Fläche aufweisen. Selbstverständlich können Netzstrukturen auf allen Seiten des Bürstenkopfes
angebracht werden. Diese weisen vorzugsweise zur Vergrösserung der Oberfläche und
damit zur Maximierung des Hohlraumes eine konvexe U- oder pfannenförmige Aussengeometrie
auf. Die Querstege des Netzes haben einen Durchmesser von 0,1 - 2 mm, vorzugsweise
0,2 - 0,5 mm und bestehen aus Weichmaterial (z.B. TPE oder PE).
[0035] Vorzugsweise bildet bzw. bilden die Membran(en) mit den Öffnungen für den Benutzer
erkennbar separate Geometrieelemente innerhalb des Bürstenkopfes, welche sich insbesondere
auch farblich vom restlichen Bürstenkopf abheben. Der Benutzer kann folglich rasch
erkennen, wo die Wirksubstanzen aus dem Bürstenkopf austreten. In verschiedenen Ausgestaltungsvarianten
können folgende Geometrieelemente für die Membranen eingesetzt werden:
- (a) Die Membran(en) mit den Öffnungen sind vorzugsweise gewölbt/ ellipsoidförmig/
ballonförmig ausgeformt. Die Membrane mit den Austrittsöffnungen kann ein netzartige
Struktur oder einfach nur einige Löcher aufweisen. Die gewölbten Membran(en) sind
vorzugsweise auf der Bürstenkopfvorderseite und -rückseite platziert, können aber
auch seitlich platziert werden.
- (b) Die Membrane mit den Öffnungen bilden eine Art flexible Ziehharmonika- oder Balgstruktur
auf der Bürstenkopfseite oder -rückseite. Die Spitzen der Ziehharmonikastruktur dienen
als Reinigungs- und Massageelemente.
- (c) Die Membrane mit den Öffnungen bilden eine Art Fischkiemenstruktur auf der Bürstenkopfseite.
Die Austrittsöffnungen werden mittels Schlitzen in dieser Struktur gebildet.
- (d) Die Membrane mit den Öffnungen bilden eine Art Warzen-/Noppenstruktur vorzugsweise
auf der Bürstenkopfseite oder Bürstenkopfrückseite. Die Austrittsöffnungen werden
innerhalb der Erhebungen trichterförmig ausgestaltet.
[0036] An den flexiblen Membranen, welche den Hohlbereich begrenzen, werden des weiteren
bevorzugt Reinigungs- und Massageelemente aus Weichmaterial angeformt. Dieser Teilaspekt
der Erfindung, einen Teil des Bürstenkopfes mit einer flexiblen Membran und diese
mit Reinigungs- und/oder Massageelemente aus Weichmaterial auszugestalten, kann vorteilhaft
auch für Bürsten benutzt werden, welche keinen Hohlbereich für Wirksubstanzen aufweisen,
sondern z.B. nur einen leeren oder gar keinen Hohlbereich. Vorzugsweise werden die
Membran und die Reinigungs- und/oder Massageelemente in einem Arbeitsgang gefertigt,
insbesondere im Spritzgussverfahren. Es gelingt die Herstellung einer Bürste mit einer
besonders elastisch aufgehängten Reinigungs-/Massagestruktur. Soweit nicht spezifisch
auf den Hohlbereich bezogen, gelten die folgenden bevorzugten Ausführungen auch für
Bürsten ohne Hohlbereich, jedoch mit einer mit einer Reinigungs-/Massagestruktur versehenen
Membran.
[0037] Bei den erfindungsgemässen Zahnbürsten hat das Anformen von Reinigungs- und/oder
Massageelementen aus Weichmaterial an einer flexiblen Membran folgende Vorteile:
- (a) Die Oberfläche im Bereich der Austrittsöffnungen werden zusätzlich erhöht, damit
werden die Wirksubstanzen möglichst lange am Bürstenkopf gehalten (Retention) und
erlauben eine gleichmässige Abgabe während dem Putzvorgang.
- (b) Es ist herstellungstechnisch schwierig, konventionelle Borsten in eine dünne Membrane
zu verankern. Die weichelastischen Elemente erhöhen die Reinigungswirkung und damit
Effizienz des Bürstenkopfes auf der borstentragenden Seite des Bürstenkopfes.
- (c) Die Flexibilität der Membrane erhöht die Reinigungswirkung der darauf platzierten
Reinigungselemente zusätzlich, da sich die flexibel gelagerten Reinigungs- und Massageelemente
besser an die unregelmässige Oberfläche des Gebisses, der Mundhöhle, der Zunge oder
des Zahnfleisches anpassen kann. (d) Der Hohlbereich, welcher mittels flexiblen Membranen
begrenzt ist, lässt sich einfacher reinigen (z.B. mit den Fingern oder mit einem Wattestäbchen),
da sich die Membrane zur Reinigung in eine entsprechende Position biegen lässt.
[0038] Die Reinigungs- oder Massageelemente im Bereich der Austrittsöffnungen haben vorzugsweise
eine borsten-, lappen- , lamellen- oder warzenförmige Geometrie. Diese Elemente sind
bevorzugt konisch ausgeformt und werden vorzugsweise aus dem gleichen Material im
gleichen Herstellungsschritt wie die Membrane aus der Membrane heraus geformt. Folgende
Strukturen kommen z.B. in Frage:
- (a) eine borstenartige Struktur aus den Knotenpunkten einer netzartigen Membrane,
- (b) Massagelappen, -lamellen oder -noppen auf der Bürstenkopfseite oder Bürstenkopfrückseite
zur Massage von Zahnfleische, Mundhöhle oder Zunge.
[0039] Herstellungstechnisch bevorzugt ist, wenn die Reinigungs-und/oder Massageelemente,
welche sich im Bereich der Austrittsöffnungen befinden, parallel zur Entformungsrichtung
des Bürstenkopfes ausgerichtet sind. Fabrikationstechnisch aufwendiger, aber im Gebrauch
wirkungsvoller sind Reinigungs- oder Massageelemente, welche in einem bestimmten Winkel,
vorzugsweise im wesentlichen senkrecht, zur allenfalls gewölbten Membranoberfläche
ausgerichtet sind.
[0040] Die Reinigungs- oder Massageelemente, welche sich im Bereich der Austrittsöffnungen
befinden, sind vorzugsweise weniger lang als die konventionellen Borsten in ihrer
Umgebung, damit sich während dem Einsatz im Endbereich der Reinigungs- oder Massageelemente
eine Art Reservoir für die in Wasser gelöste Wirksubstanz bilden kann.
[0041] Neben den Austrittsöffnungen der Membrane können auch die Reinigungs- und Massageelemente
selbst Austrittsöffnungen aufweisen, was z.B. bei strohhalmförmigen Borsten, Lamellen
und Warzen mit Löchern der Fall ist. Diese haben den Vorteil, dass sie die Wirksubstanz
direkt an den Einsatzort bringen können. Mittels Kapillarwirkung kann die Wirksubstanz
in diesem Fall einen relativ grossen Weg zurücklegen.
[0042] In einer weiteren möglichen Ausgestaltungsvariante kann die Membrane selbst im submikroskopischen
Bereich Wirkstoffe abgeben bzw. durchlassen, z.B. durch Mikroporosität, Semipermeabilität.
[0043] Beim Wirksubstanz-Element handelt es sich vorzugsweise um einen Festkörper, welcher
sich im Gebrauch im Wasser mindestens teilweise auflöst. Das Wirksubstanz-Element
in Festkörperform wird in Form einer Tablette, Pille, einem stabförmigen Element,
Platte oder Folie entsprechend dem Hohlbereich ausgeformt. Alternativ und weniger
bevorzugt kann auch eine Paste oder knetbare Masse mit einer dynamischen Viskosität,
die höher ist als die konventioneller im Handel erhältlicher Pasten (Zahnpasta), eingesetzt
werden. Damit kann eine räumlich definierte Gestalt hergestellt werden und sich die
Wirksubstanz möglichst lange im Hohlbereich aufhalten. Die Paste kann nach dem Einbringen
in den Hohlbereich aushärten, um die Wirksubstanz in diversen Einsätzen abzugeben.
[0044] Die Wirksubstanz lässt sich einfach durch den Benutzer portionieren. Der Festkörper
ist bereits in der Verkaufsverpackung fertig vorportioniert. Die Paste lässt sich
aufgrund des vorgegebenen Volumens des Hohlbereiches durch den Konsumenten einfach
portionieren.
[0045] Die Wirksubstanzen können gemeinsam mit herkömmlichen Reinigungsmitteln oder unabhängig
von diesen eingesetzt werden. Die Bürste ist generell auch ohne Wirksubstanzen mit
konventionellen Reinigungsmitteln einsetzbar.
[0046] Das Wirksubstanz-Element kann mehrere Phasen mit verschiedenen Wirksubstanzen aufweisen,
welche in einem zeitlichen Ablauf je nach Aufbau freigesetzt werden können. Dabei
können folgende Alternativen zum Zug kommen:
- (a) Festkörper bestehend aus mehreren Schalen oder Schichten (Abbau einer Schale nach
der anderen);
- (b) Festkörper mit flüssigem oder körnigem Kern, welcher nach dem Abbau der Schale
freigesetzt wird.
[0047] Es lassen sich folgende Typen von Wirksubstanzen unterscheiden, die zusammen mit
einem geeigneten Trägermaterial das Wirksubstanz-Element bilden:
- (a) Zahnpasteähnliche Wirkung, welche eine herkömmliche Pasten erübrigt. Folgende
Inhaltstoffe kommen in Frage: Sorbitol, Aromen, Hydrated Silica, Sodium Lauryl Sulfate,
Sodium Monofluorophophate, Kreatin, Zink Sulfate, Triclosan, Glycerin, Sodium Saccharin,
Propylene Glycol, Disodium Phosphate, Alumina, Trisodium Phosphate, Sodium Fluoride,
Betaine, Titanium Dioxide, Cellulose Gum, Tetrasodium Pyrophosphate etc.
- (b) Antibakterielle Wirkung zur gelegentlichen Reinigung des Bürstenkopfes im Zahnglas
vor oder nach dem Zähneputzen. Folgende Inhaltstoffe kommen in Frage: Sodium Bicarbonate,
Citric Acid, Phosphric Acid, Sodium Carbonate, Potassium Carbonate, Sodium Perborate,
Sodium Hexametaphosphate, Sodium Benzoate, Sodium Stearate etc.
- (c) Anzeigen des Putzerfolges mittels Einfärben des Plaques auf der Zahnoberfläche
mittels Einfärben der Plaquerückstände. Folgende Inhaltstoffe kommen in Frage: Glucose,
Maltodextrin, Magnesium Sterate, Aroma, Saccharin, Microcrystaline Cellulose etc.
- (d) Zusatzwirkstoffe ,welche in herkömmlichen Pasten nicht vorkommen, deren Wirkung
ergänzen oder verstärken. Inhaltstoffe aus (a - c).
- (e) Inhaltsstoffe zur Zahnbleichung (,Bleaching') z.B. mit wasserstoffperoxidhaltigen
Inhaltstoffen.
- (f) Zweikomponentensystem aus Wirksubstanzen und speziell dazu entwickelter Zahnpaste.
Beim Zusammentreffen entsteht eine chemische oder physikalische Reaktion. Diese Variante
ist speziell für Wirksubstanzen vorgesehen, welche nicht in einer Paste integriert
werden können, da sie unmittelbar miteinander reagieren würden.
[0048] Als Trägermaterial kommen beispielsweise biologisch abbaubare Substanzen auf der
Basis von Stärke oder mit den Wirksubstanzen nicht chemisch reagierende Kunststoffe
in Frage. Ein bevorzugtes Trägermaterial ist Polyox® von Dow Chemicals, ein wasserlösliches
Kunstharz auf der Basis von Polyethylenoxid-Polymeren, das sich zur Bildung einer
Matrix bzw. eines Trägers für eine Wirksubstanz eignet und ausserdem aufgrund seiner
thermoplastischen Eigenschaften auf vielfältige Weise verarbeitet werden kann, z.B.
gegossen, gespritzt oder extrudiert.
[0049] Grundsätzlich ist sowohl der Einmalgebrauch eines Wirksubstanz-Elements als auch
der Mehrfachgebrauch möglich. Beim Einmalgebrauch verbraucht ein Einsatz der Bürste
ein Wirksubstanz-Element. Das Wirksubstanz-Element kann vor jedem Einsatz erneut eingeführt
werden oder auch nur gelegentlich zum Einsatz kommen. Beim Mehrfachgebrauch verbraucht
ein Einsatz der Bürste nur einen Teil des Wirksubstanz-Elements. Der Benutzer erkennt,
wenn die Wirksubstanz aufgebraucht ist, und kann die Bürste anschliessend mittels
eines neuen Wirksubstanz-Elements wieder auffüllen. Es versteht sich von selbst, dass
die Konzentration bzw. Menge der Wirksubstanz beim vorgesehenen Einmalgebrauch viel
niedriger eingestellt wird als beim Mehrfachgebrauch. Beim Einmalgebrauch entspricht
die Konzentration ungefähr der Konzentration der Wirksubstanzen konventioneller Pasten.
Bei einem allfälligen Mehrfachgebrauch wird die entsprechende Konzentration um ein
Mehrfaches erhöht. Zusätzlich zur Konzentration wird die Reichweite/ Benutzungsdauer
des Wirksubstanz-Elements auch über die Wasserlöslichkeit und Wasserumspülung/ Öffnungen
beeinflusst.
[0050] Bei Einfach- oder Mehrfachgebrauch kann das System Hohlbereich, Öffnungen und Wasserlöslichkeit
des Wirksubstanz-Elements so eingestellt werden, dass damit dem Benutzer eine gewisse
Benutzungsdauer angezeigt werden kann (Zeitindikator). Beispielsweise werden die Eigenschaften
beim Einmalgebrauch so gewählt, dass der Wirkstoff nach 3 Minuten Putzzeit aufgebraucht
ist. Beim Mehrfachgebrauch ist der Wirkstoff beispielsweise nach einer typischen Einsatzzeit
von 3 Monaten aufgebraucht, wodurch angezeigt werden kann, dass die gesamte Bürste
wegen Verschleiss ausgewechselt werden sollte. Unter oder im Wirksubstanz-Element
kann allenfalls sogar ein Schriftzug (z.B. ,Change') versteckt werden, welcher nach
dem Aufbrauchen der Wirksubstanz freigelegt und für den Benutzer sichtbar wird und
den Benutzer auf den anstehenden Wechsel des Wirksubstanz-Elements oder das empfohlene
Wechseln der Bürste aufmerksam macht.
[0051] Um die Oberfläche zu erhöhen, welche mit Wasser umspült wird, kann das Wirksubstanz-Element
mit zusätzlichen Ausnehmungen, konkaven oder konvexen Elementen auf der Oberfläche
versehen werden.
[0052] Die Farbe des Wirksubstanz-Elements wird vorzugsweise derart gewählt, dass sie sich
deutlich von Bürstenkopf unterscheidet und der Benutzer den Verbrauch der Wirksubstanz
einfach beurteilen kann.
[0053] Die Löslichkeit bzw. Zersetzbarkeit der Wirksubstanz und des Trägermaterials ist
abhängig von der eingesetzten Wassertemperatur. Der Benutzer kann mittels Steuerung
der Wassertemperatur die Abgabe der Menge Wirksubstanz steuern. Bei einer Temperaturerhöhung
von 10°C auf 40°C erhöht sich die abgegebene Menge an Wirksubstanz massgeblich.
[0054] Die Wirksubstanz wird in einer vorteilhaften Weiterbildung in eine Brausetablette
oder Paste mit Brausewirkung als Trägermaterial eingebunden. Diese Zusatzfunktion
erlaubt es dem Benutzer, während des Einsatzes festzustellen, ob die Wirksubstanz
bereits aufgebraucht oder immer noch im Hohlbereich vorhanden ist, ohne die Bürste
aus dem Mund zu entfernen.
[0055] Vorzugsweise wird die Bürste derart verpackt, dass die Verpackung dem Konsumenten
unmissverständlich Bürste und Wirksubstanz-Element zeigt. Vorzugsweise ist das Wirksubstanz-Element
neben dem Bürstenkopf platziert. Das Wirksubstanz-Element wird vorzugsweise in einem
von der Öffnung der Bürstenverpackung unabhängigen Teil der Verpackung vorgesehen.
Damit bleibt das Wirksubstanz-Element bis zur Öffnung der vorgesehenen Portion hygienisch
verschlossen. Ein erstes Wirksubstanz-Element ist vorzugsweise in der Verkaufsverpackung
bereits im Hohlbereich des Bürstenkopfes platziert. Der Bürstenkopf ist in der Verpackung
derart platziert, dass die Eintrittsöffnungen und Austrittsöffnungen gezeigt werden
können. Dazu bietet sich insbesondere ein sogenannter Doppelblister an, welcher dem
Benutzer die Betrachtung beider Bürstenkopfseiten erlaubt. Neben dem Verkauf von ganzen
Bürsten mit Wirksubstanz kann auch nur das Wirksubstanz-Element als Ersatzpackung
(Refill) vorgesehen werden. Als alternative Ausgestaltungsvariante kann die Wirksubstanz
in einem geeigneten Trägermaterial auch in einem Dispenser zur portionsweisen Abgabe
vorgesehen werden. Alternativ zur Einführung des Wirksubstanz-Elements von Hand kann
der Bürstenkopf bei dieser Ausgestaltungsvariante in den Dispenser eingeführt werden
und die Wirksubstanz anschliessend durch die Einführungsöffnung in den Hohlbereich
mechanisch gespendet werden.
[0056] Der Hohlbereich kann mittels der folgenden Technologien im Spritzgussverfahren gebildet
werden:
- (a) Varianten mit einteiligem Bürstenkopf:
(a1) Formen des Hohlbereiches mittels Formkernen/Schiebern von der Borstentragenden
Kopfseite und/oder von der Bürstenkopfrückseite: Zusätzlich optional mindestens teilweise
Zwangsentformung eines bewusst hinterschnittig gewählten Formkernes zur Bildung einer
Membrane, welche den Hohlbereich begrenzt. Um deren Zwangsentformung zu vereinfachen,
kann die Membrane mittels Luftdruck durch den Formkern aufgebläht und damit die verletzungsfreie
Entformung vereinfacht werden. Alternativ kann die Membrane im Bereich der Einführungsöffnung
bewusst geschlitzt werden (z.B. mechanisch im Werkzeug mittels Schiebern/Messern),
was die Entformung des hinterschnittigen Formkerns ebenfalls begünstigt. Anspritzen
optional vorhandener Reinigungs- und Massageelemente während der Herstellung der Membrane.
(a2) Gleich wie (a1) aber Formen eines Hohlraumes mittels Formkernen/Seitenschiebern
zur Bildung eines Tunnels quer durch den Bürstenkopf. Analog kann für die Bildung
von Schlitzen in der Einführungsöffnung ebenfalls oben beschriebene Zwangsentformung
eingesetzt werden.
(a3) Der Hohlbereich kann mittels Überspritzen des Wirksubstanz-Elements gebildet
werden. Dabei wird das Wirksubstanz-Element an der Hartkomponente im Kopfbereich form-
und/oder kraftschlüssig fixiert und in einem weiteren Arbeitsschritt mindestens teilweise
vorzugsweise mit der Weichkomponente überspritzt. Das Wirksubstanz-Element dichtet
bei dieser alternativen Herstellungsvariante die Austrittöffnungen in der Hartkomponente
gegenüber der Weichkomponente ab. Nachteilig bei dieser Variante ist, dass die Wirksubstanz
und das Trägermaterial den hohen Temperaturen und Einspritzdrücke der Weichkomponente
widerstehen muss und nur teilweise von Wasser umspült werden kann, da sich die Weichkomponente
in den überspritzten Bereichen direkt an das Wirksubstanz-Element anschmiegt.
(a4) Als alternatives Herstellungsverfahren insbesondere bei Lösungen, in welchen
das Wirksubstanz-Element für einen Mehrfachgebrauch vorgesehen ist, kann das Wirksubstanz-Element
mittels Spritzguss in den Hohlbereich oder eine entsprechende Ausnehmung eingespritzt
werden. Dazu werden die Wirksubstanzen vorzugsweise in eine Kunststoffmatrix als Trägermaterial
eingebunden, welche sich mit der Hartkomponente des Bürstenkopfes in einem folgenden
Spritzgussprozess verbindet. Der Bürstenkopf mit angespritzter Wirksubstanz kann somit
in einem Mehrkomponentenspritzgussverfahren hergestellt werden. Das Trägermaterial
ist in einer Variante der Erfindung wasserlöslich und kann im Gebrauch ebenfalls ganz
oder teilweise aufgelöst werden. Zur Herstellung der Matrix aus dem Trägermaterial
werden z.B. Stoffe auf der Basis von Stärke oder andere physiologisch unbedenkliche
und abbaubare Stoffe, welche im Spritzgiessprozess verarbeitet werden können, eingesetzt,
z.B. Maisstärke oder Polyox®. Alternativ wird eine auf Wasser reagierende und dabei
Wirkstoffe abgebende Kunststoffmatrix eingesetzt, welche sich nicht abbaut und ihre
ursprüngliche Geometrie im wesentlichen beibehält. Hierfür kommen die oben genannten
Hart- oder Weichmaterialien in Frage, denen die Wirksubstanz vor oder beim Spritzgussprozess
als Additiv beigemischt wird. Bei dieser Variante ist es vorteilhaft, wenn das Wirksubstanzelement
mit der Abgabe der Wirksubstanz seine Farbe ändert oder zumindest verbleicht, um dem
Benutzer die Alterung anzuzeigen. Es wird vorzugsweise ein Material eingesetzt, welches
sich mit der Hartkomponente oder der Weichkomponente des Bürstenkopfes verbindet.
Da Polypropylen PP ein häufiges Hartmaterial zur Herstellung von Zahnbürsten ist,
wird vorzugsweise ein Trägermaterial eingesetzt, welches sich mit PP verbindet. Beim
Einsatz eines anderen Hartmaterials für den Bürstenkopf wird ein Trägermaterial eingesetzt,
welches sich während dem Spritzgussprozess mit diesem Hartmaterial verbindet. Da geeignete
Trägermaterialien im Vergleich zu den anderen eingesetzten Materialien relativ teuer
sein können, wird vorgeschlagen, das Wirksubstanz-Element im Bürstenkopf oder im Bürstenhals
anzuspritzen. Der Anspritzpunkt befindet sich vorzugsweise auf der Bürstenkopfrückseite.
Das Wirksubstanz-Element wird bei dieser Ausgestaltungsvariante mittels Spritzguss
in eine tabletten- oder pillenartige oder in eine andere oben beschriebene Form gebracht.
Bevorzugt wird das Wirksubstanzelement in eine Art Sandwichposition zwischen zwei
im Kopf verwendeten Materialen, z.B. einem Hart- und einem Weichmaterial oder zwei
möglicherweise identischen Hartmaterialien, eingesetzt. Dabei wird vorteilhafterweise
zuerst die Hartkomponente gespritzt, anschliessend das Wirksubstanzelement geformt
bzw. gespritzt und anschliessend das Wirksubstanzelement mindestens teilweise mit
dem Weich- oder Hartmaterial überdeckt. Alternativ kann das Trägermaterial auch Bestandteil
der Borsten oder eventueller gummielastischer Reinigungs- und Massageelemente sein,
oder letztere können damit beschichtet sein. Natürlich können auch verschiedene Wirksubstanzelemente
mit verschiedenen Wirksubstanzen am oder im Zahnbürstenkopf an verschiedenen Orten
angeformt werden. Vorteilhaft wird dann für die unterschiedlichen Elemente eine andere
Farbe eingesetzt. Bei der Herstellung des Wirksubstanz-Elements mittels Spritzguss
wird das Wirksubstanz-Element zwar nur teilweise mit Wasser umspült, es können jedoch
optimale Hinterschneidungen zur Verankerung des Wirksubstanz-Elements gebildet werden.
- (b) Varianten mit mehrteiligem Bürstenkopf:
(b1) Konventionelles Stopfen oder In Mould Tufting (IMT) und Deckel: Spritzgiessen
der Zahnbürste inklusive der borstenseitigen Hälfte des Bürstenkopfes, dabei Formen
der borstenseitigen Austrittsöffnungen und allenfalls vorhandener Reinigungselemente
aus Weichkomponente - Verankern der konventionellen Borsten im Bürstenkopf - Spritzgiessen
der bürstenkopfrückseitigen Hälfte (Deckel) inklusive Öffnungen - lösbares (Schnappen,
Schieben, Rasten etc.) oder unlösbares (Kleben, Schweissen, Formschlüssiges Verrasten
etc.) Verbinden des Deckels mit der Zahnbürste.
(b2) Beborsten mittels Anchor Free Tufting (AFT): Spritzgiessen der Zahnbürste inklusive
der bürstenkopfrückseitigen Hälfte des Bürstenkopfes inklusive Formen der bürstenkopfrückseitigen
Öffnungen - Spritzgiessen der borstenseitigen Hälfte (Borstenplatte) inklusive Öffnungen
und allenfalls vorhandener Reinigungselemente aus Weichkomponente - Verankern der
konventionellen Borsten in der Borstenplatte - lösbares (Schnappen, Schieben, Rasten
etc.) oder unlösbares (Kleben, Schweissen, Formschlüssiges Verrasten etc.) Verbinden
der Borstenplatte mit der Zahnbürste.
(b3) Die Borsten werden auf einer separaten Kopfplatte angebracht; der Hohlraum wird
mit dieser und einem weiteren vorzugsweise wiederverschliessbaren Deckel versehen,
weniger bevorzugte Variante, da dreiteilig.
[0057] Für alle diskutierten Varianten ist es möglich, die Wirksubstanz und das Trägermaterial
in einem anderen Aggregatzustand als im späteren Gebrauch in den Bürstenkopf ein-
oder daran anzubringen. Die Wirksubstanz kann beispielsweise in flüssiger Form (z.B.
durch Erhitzen oder mit einem Lösungsmittel versetzt) in den Hohlraum gegossen oder
gespritzt werden. Nach dem Aushärten entsteht das Wirksubstanzelement, welches im
Gebrauch mit Wasser die entsprechenden Wirkstoffe abgibt. Das Wirksubstanz-Element
wird vorzugsweise vor dem Anbringen der Reinigungselemente wie Borsten etc. in den
Hohlraum eingebracht.
[0058] Das Anspritzen der Membrane mit allenfalls vorhandenen Reinigungs- und Massageelementen
kann vor oder nach dem Einsetzen der konventionellen Borsten durchgeführt werden.
[0059] Die Herstellung der Schlitze für die Eintrittsöffnung kann mittels folgenden Verfahren
erfolgen:
- (a) Ausformen der Segmente und Schlitze im getrennten Zustand mittels Spritzguss.
- (b) Ausformen einer dünnen Materialbrücke innerhalb der Schlitze als Erstöffnungssicherung
und zum Durchtrennen durch den Benutzer während des ersten Gebrauchs.
- (c) Ausformen der Membrane im geschlossenen Zustand. Erstellen der Schlitze mittels
einem mechanischem Verfahren (z.B. Schneiden, Stanzen etc.) in einem späteren Zeitpunkt
(Z.B. im Spritzgusswerkzeug, bei der Montage des Bürstenkopfes oder während des Beborstungsprozesses).
[0060] Die Anspritzpunkte für die Membrane und allenfalls darauf platzierten Reinigungs-
oder Massageelementen sind möglichst innerhalb des Kopfes oder im Halsbereich der
Bürste zu wählen. Allenfalls können im gleichen Arbeitsgang mit demselben Material
auch Bereiche aus Weichmaterial im Griff der Zahnbürste hergestellt werden.
[0061] Vorzugsweise werden die Reinigungs- oder Massageelemente, welche im Bereich der Membrane
angeordnet sind, mit demselben Material in einem Arbeitsgang mit der Membrane hergestellt.
Mit der Wahl einer Weichkomponente mit einer Shore A Härte von weniger als 70, vorzugsweise
weniger als 40, kann ein Kompromiss zwischen der Funktionalität der Membrane ((a)Flexibilität:
Pumpwirkung, Reinigungsunterstützung, Einführung der Wirksubstanz, (b) Haftung am
Hartmaterial etc.) und Steifheit der Reinigungs- oder Massageelemente (Reinigungswirkung,
Massagewirkung) gefunden werden. Die Anbindung der Membranen aus Weichmaterial an
die Hartkomponente des Bürstenkopfes erfolgt vorzugsweise im Mehrkomponentenspritzguss.
Um eine optimale Haftung der Membrane an der Hartkomponente zu gewährleisten, ist
darauf zu achten, dass die Membrane nicht Kante auf Kante an die Hartkomponente angespritzt
wird, sondern in der Hartkomponente eine Phase/Ausnehmung vorgesehen wird, welche
die gemeinsame Oberfläche zwischen Hart- und Weichkomponente der Membrane erhöht.
Dazu wird vorzugsweise auf dem überwiegenden Bereich der Anbindung der Membrane an
die Hartkomponente ein Geometrieelement von 0,1 - 2 mm Tiefe/Länge zur besseren Anbindung
der Membrane gebildet.
[0062] Das erste Einführen des Wirksubstanz-Elements in den Bürstenkopf kann durch den Konsumenten
beim ersten Gebrauch oder während des Herstellungsprozesses der Bürste vorgesehen
sein. Dazu bieten sich speziell die Verfahren mit einem zweiteiligen Bürstenkopf,
insbesondere mittels AFT, an. Beim AFT-Verfahren wird das Wirksubstanz-Element im
Zahnbürstenkopf platziert, bevor die beborstete AFT Platte mit dem Zahnbürstengriff
unlösbar verschweisst wird. Das AFT Verfahren bietet sich generell dafür an, zwischen
der beborsteten AFT Platte und dem Zahnbürstengriff ein zusätzliches Bauteil oder
Element zu platzieren.
[0063] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1-4
- verschiedene Darstellungen eines Kopfteils einer Zahnbürste;
- Fig. 5-7
- verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung des Hohlbereichs bei einer Zahnbürste gemäss
Fig. 1-4;
- Fig. 8, 9
- verschiedene Darstellungen eines Kopfteils einer Zahnbürste mit einer flexiblen Biegezone;
- Fig. 10, 11
- verschiedene Darstellungen eines Kopfteils einer Zahnbürste mit einer in der Aufsicht
kreisförmigen flexiblen Zone;
- Fig. 12, 13
- verschiedene Darstellungen eines Kopfteils einer Zahnbürste mit einer flexiblen Zone
an der Bürstenkopfspitze;
- Fig. 14, 15
- verschiedene Darstellungen eines Kopfteils einer Zahnbürste mit mehreren Clustern
von Austrittsöffnungen;
- Fig. 16-21
- Beispiele für verschiedene Formen des flexiblen Bereichs bei einer erfindungsgemässen
Zahnbürste;
- Fig. 22, 23
- verschiedene Darstellungen eines Kopfteils einer Zahnbürste mit Austrittsöffnungen
an der Rückseite;
- Fig. 24-27
- Beispiele für verschiedene Formen des Wirksubstanz-Elements und daran angepasste Hohlbereiche;
- Fig. 28
- eines Kopfteils einer Zahnbürste mit trichterförmigen Austrittsöffnungen an der Rückseite;
- Fig. 29
- eine Zahnbürste mit einem Hohlbereich im Halsbereich;
- Fig. 30-32
- verschiedene Montagevarianten für eine Zahnbürste mit Hohlbereich;
- Fig. 33
- eine Zahnbürste mit einem bei der Herstellung umspritzten Wirksubstanz- Element;
- Fig. 34, 35
- ein Beispiel für eine selbsterklärende Verpackung für eine erfindungsgemässe Zahnbürste;
- Fig. 36
- eine Haushaltsbürste gemäss der Erfindung.
[0064] In den Zeichnungen sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Fig. 1-4 zeigen verschiedene Ansichten eines Kopfbereichs 10 einer erfindungsgemässen
Zahnbürste. An der Vorderseite 18 ist eine Reinigungsstruktur 12 bestehend aus konventionellen
Borsten 14, zusammengefasst in Bündeln, und weichelastischen Reinigungselementen 16
angebracht. Statt der konventionellen Borsten 14 sind z.T. nur die Verankerungsbereiche
38 der Borstenbündel angedeutet. Der Kopfbereich 10 besteht aus einer Hartkomponente
30, die massiv ist (siehe auch Fig. 5-7) und in der insbesondere die konventionellen
Borsten 14 mit einer gewissen Verankerungstiefe verankert sind. Innerhalb der Hartkomponente
30 befindet sich eine in der Aufsicht auf die Vorderseite 18 kreisförmige oder elliptische
Aussparung 31, die vorder- und rückseitig durch jeweils eine nach aussen gewölbte
flexible Wand in Form einer elastischen Membran 28 bzw. 26 aus Weichmaterial 32 abgedeckt
ist. Hierdurch wird ein Hohlbereich 22 innerhalb des Kopfbereichs 10 gebildet. Die
weichelastische Struktur 16 ist in der vorderseitigen Membran 28 verankert. Vorzugsweise
wird die Membrane und die weichelastische Struktur in einem Herstellungsschritt aus
demselben Material ab dem gleichen Anspritzpunkt gemeinsam gebildet. Die Membran 26
auf der Rückseite 20 hat zwei gekreuzte Schlitze, die als wiederverschliessbare Einführungsöffnung
34 für ein Wirksubstanz-Element 24 dienen. Wie in den Schnittzeichnungen Fig. 5-7
dargestellt, hat die vorderseitige Membran 28 Austrittsöffnungen 36, durch die Wasser
in den Hohlbereich 22 eintreten und mit Wirksubstanz angereichert wieder austreten
kann. Der aus Weichmaterial 32 gebildete Wandbereich des Hohlbereichs 22 bildet eine
flexible Zone 29. Unter Putzdruck verformt sich die Zahnbürste in dieser Zone 29 derart,
dass Wasser in den Hohlbereich 22 eingesogen und wieder herausgedrückt wird.
[0065] Statt eines Weichmaterials können die Membranen 26, 28 auch aus einer Hartkomponente
bei entsprechend geringer Wandstärke hergestellt sein, um die nötige Flexibilität
zu erreichen. Die Verwendung einer Weichkomponente hat aber insofern Vorteile, als
die Verankerung von Reinigungselementen in einer dünnen Hartmaterialschicht herstellungstechnisch
problematisch, das gleichzeitige Anspritzen von weichelastischen Elementen an eine
weiche Membran jedoch unproblematisch ist. Alternativ kann auch eine Kombination von
Hart- und Weichmaterialien die Membrane bilden. Dabei werden die flexiblen Elemente
der Membrane und Reinigungselemente aus Weichmaterial gebildet. Die Hartkomponente
bildet lediglich strukturgebende, stabilisierende Elemente der Membrane oder dient
lediglich als herstellungstechnisch bedingte Materialverbindung.
[0066] Wie in Fig. 4-7 dargestellt, ist der Hohlbereich 22 derart an die Form eines Wirksubstanz-Elements
24 angepasst, dass dieses zumindest teilweise von dessen Innenwand 23 beabstandet
ist. Zur sicheren Halterung des Wirksubstanz-Elements 24 sind aus den flexiblen Membranen
26, 28 heraus nach Innen weisende Vorsprünge oder Kanten 40 ausgeformt (Fig. 5-7).
Durch die Flexibilität der Membranen 26, 28 ist das Wirksubstanz-Element 24 auch bei
fortschreitender Auflösung gut positioniert.
[0067] Bei den Beispielen aus Fig. 6 und 7 ist durch eine mit sich kreuzenden bzw. einander
zugeneigten Verschlusslappen 42 versehene Einführungsöffnung 34 zudem sichergestellt,
dass das Wirksubstanz-Element 24 unter Putzdruck nicht wieder aus der Einführungsöffnung
34 austritt. Die Verschlusslappen 42 dienen ausserdem als die oben erwähnten Vorsprünge
40.
[0068] Bei den Beispielen gemäss Fig. 1-7 befinden sich die Austrittsöffnungen 36 jeweils
zwischen den weichelastischen Reinigungselementen 16 innerhalb der vorderseitigen
Membran 28. Die Membranoberfläche hat somit eine netzartig durchlöcherte Struktur.
[0069] Fig. 8, 9 zeigen ein weiteres Beispiel für eine aus Hart-und Weichkomponente 30,
32 bestehende Zahnbürste. Hierbei bildet die Weichkomponente 32 eine flexible Zone
29, die die zwei ansonsten separaten Teile 10', 10" des Bürstenkopfes 10 aus Hartkomponente
30 miteinander verbindet. Im Gegensatz zu den obigen Beispielen kann das ganze Bürstenkopfvorderteil
10' gegenüber dem Bürstenkopfhinterteil 10" auslenken. Der Hohlbereich 22 wird wie
in den obigen Beispielen vorder- und rückseitig und zusätzlich auch lateral durch
dünne Materialschichten (Membranen 26, 28) aus Weichkomponente 32 sowie in Längsrichtung
durch die Hartkomponente 30 begrenzt. Durch diese Gestaltung wird eine besondere Flexibilität
des Bürstenkopfes 10 und verstärkte Pump-/Sogwirkung im Hohlbereich 22 erreicht. Alternativ
kann innerhalb der Weichkomponente 32 zusätzlich auch eine Verbindung aus Hartkomponente
30 geführt werden, welche es erlaubt die beiden Bürstenkopfteile 10', 10" aus Hartkomponente
30 in einem Arbeitsschritt herzustellen. Vorzugsweise wird diese Verbindung sehr dünn
gestaltet, damit die Flexibilität nicht negativ beeinflusst wird. Wie in den obigen
Beispielen sind in der Hartkomponente 30 vor allem konventionelle Borsten 14 verankert,
während die Weichkomponente 32 mit weichelastischen Reinigungselementen 16 versehen
ist. Die Einführungsöffnung 34 ist wie bei Fig. 1-7 als Kreuzschlitz gestaltet.
[0070] Fig. 10, 11 zeigt ein im wesentlichen Fig. 1-7 entsprechendes Beispiel, bei dem sich
die flexible Zone 29 mit dem Hohlbereich 22 nicht mittig innerhalb des Borstenfeldes,
sondern eher dem Halsbereich 52 zugewandt befindet. Dies hat den Vorteil, dass die
am meisten belastete Zone im Bürstenkopfvorderteil aus konventionellen Borsten gebildet
werden kann.
[0071] Bei Fig. 12, 13 nimmt die aus Weichmaterial 32 gebildete flexible Zone 29 die gesamte
Bürstenspitze ein und ist in der Aufsicht im wesentlichen kreisförmig gestaltet. In
einer konzentrischen Anordnung trägt sie hier von Innen nach Aussen weichelastische
Reinigungselemente 16, Austrittsöffnungen 36 und konventionelle Borsten 14 (bzw. deren
Verankerungsbereiche). In Richtung Halsbereich 52 schliesst sich ein in der Hartkomponente
30 eingebettetes konventionelles Borstenfeld an. Die Austrittsöffnungen 36 sind so
gross, dass der dahinter liegende Hohlbereich 22 einsehbar ist.
[0072] Beim Beispiel aus Fig. 14, 15 ist der aus der Hartkomponente 30 gebildete Teil des
Bürstenkopfes zwar einstückig. Er hat jedoch Aussparungen derart, dass eine an der
Rückseite 20 zusammenhängende flexible Zone 29 mit drei Bereichen (Clustern) 44 von
Austrittsöffnungen 36 gebildet ist. Diese befinden sich an der Spitze sowie an den
Seiten des Kopfbereichs 10 in einer jeweils nach aussen gewölbten flexiblen Wand/Membran
28, vorzugsweise aus Weichmaterial 32. Der übrige Bereich des Kopfteils 10 ist auf
der Vorderseite 18 mit konventionellen Borsten 14 beborstet; auf der Rückseite befindet
sich wiederum eine kreuzschlitzförmige Einführungsöffnung 34 wie bei Fig. 5-7.
[0073] Fig. 16-21 zeigen Beispiele für verschiedene Formen der flexiblen Zone 29 bei einer
erfindungsgemässen Zahnbürste in Vorder- bzw. Rückansicht (Fig. 16-19) bzw. nur in
Vorderansicht (Fig. 20, 21). Auf der Rückseite befindet sich bei allen Beispielen
wiederum eine kreuzschlitzförmige Einführungsöffnung 34 wie bei Fig. 5-7 (nur teilweise
dargestellt). Bei Fig. 16, 17 hat die flexible Zone 29 drei seitlich angeordnete,
kiemenartige Bereiche 46 (bzw. Cluster 44) mit lamellenartigen Reinigungs-/Massageelementen
16 und dazwischen angeordneten Austrittsöffnungen 36. Die Bereiche 46 sind rückseitig
über eine Materialbrücke aus Weichmaterial 32 miteinander verbunden (siehe Fig. 17).
Bei Fig. 18, 19 sind die Lamellen/Fischkiemen weniger stark ausgeprägt und nur zwei
seitliche Cluster 44 vorhanden. Fig. 20 zeigt eine Abwandlung hiervon mit asymmetrisch
geschwungener Geometrie. Bei Fig. 21 sind die Austrittsöffnungen 36 gleichmässig über
den seitlichen Rand des Kopfbereichs 10 verteilt und jeweils noppenartig von Weichmaterial
umgeben, so dass sich auch hier durch die Noppen beim Putzen eine Massagewirkung ergibt.
[0074] Fig. 22, 23 zeigen eine Bürste in Vorder- und Rückansicht, bei der sich die Austrittsöffnungen
36 auf der borstenabgewandten Rückseite 20 befinden und somit die Wirksubstanz hauptsächlich
an der Rückseite 20 freigesetzt wird. Die Rückseite 20 besteht weitgehend aus Hartmaterial
30, das netzartig durchbrochen ist und den Blick auf den Hohlbereich 22 innerhalb
des Bürstenkopfes 10 freigibt. Der Hohlbereich 22 erstreckt sich im wesentlichen über
die gesamte Fläche des Kopfteils 10. Die ausreichende Flexibilität der Wand des Hohlbereichs
22 wird durch eine entsprechend dünne Materialstärke sowie durch die Durchbrechungen
bzw. Austrittsöffnungen 36 erreicht. Ein Teil des Hohlbereichs 22 ist rückseitig durch
eine Membran 26 aus Weichmaterial 32 abgedeckt, in der sich sternförmig angeordnete,
als Einführungsöffnung 34 dienende Schlitze befinden.
[0075] Beim in Fig. 24 gezeigten Beispiel besteht der Bürstenkopf 10 aus zwei Teilen (Spitze
10' und halsseitiger Bereich 10") aus einer Hartkomponente 30, die miteinander durch
eine flexible Zone 29 aus Weichmaterial 32 oder einer Kombination von Hart- und Weichmaterial
verbunden sind. In der flexiblen Zone 29 ist ein Hohlbereich 22 in Form einer röhrenförmigen
Ausnehmung mit elliptischem Querschnitt gebildet. Der Hohlbereich 22 wird zur Vorderseite
18 hin durch drei Stege 48 aus Weichmaterial 32 begrenzt. Zwischen den Stegen 48 befinden
sich zwei Austrittsöffnungen 36 mit einer Gesamtbreite von ca. der halben Kopfbreite.
Die Unterseite des Hohlbereichs 22 besteht vollflächig aus Weichmaterial 32 oder einer
Kombination von Hart- und Weichmaterial. Auf den Stegen 48 sind weichelastische Reinigungselemente
16 angeordnet, auf den Hartbereichen an der Spitze und im halsseitigen Bereich sind
konventionelle Borsten 14 verankert. Zwischen den Stegen 48 und der Unterseite 66
des Hohlbereichs 22 ist eine ellipsenförmige Einführungsöffnung 34 für das Wirksubstanz-Element
24 gebildet. Dieses hat im wesentlichen die Form eines Zylinders mit elliptischem
Querschnitt und abgerundeten Kanten. Das Wirksubstanz-Element 24 wird zwischen den
Stegen und der Unterseite 66 geklemmt. Seitlich ist es jedoch von der Innenwand des
Hohlbereichs 22 beabstandet, so dass es dort und im Bereich der Austrittsöffnungen
36 von Wasser umspült wird. Aufgrund der räumlichen Gestalt mit einer im wesentlichen
zweigeteilten Hartkomponente 30 und die Teile verbindenden flexiblen Zone 29 aus Weichmaterial
32 ist der Bürstenkopf besonders flexibel. Alternativ können die Stege 48 ebenfalls
aus der Hartkomponente 30 bestehen und die Spitze sowie den halsseitigen Bereich scharnierartig
verbinden; die Flexibilität ist in diesem Fall durch eine entsprechend dünne Wandstärke
der Stege 48 gewährleistet.
[0076] Fig. 25-27 zeigen Abwandlungen des Beispiels aus Fig. 24 mit ebenfalls einem im wesentlichen
zweigeteilten Kopfbereich 10 aus einer Hartkomponente 30 und einer die Teile 10',
10" verbindenden flexiblen Zone 29 aus Weichkomponente 32 oder einer Kombination von
Hart- und Weichkomponente, in der der Hohlbereich 22 zur Aufnahme des Wirksubstanz-Elements
24 untergebracht ist. Bei Fig. 25 und 26 sind der Hohlbereich 22 und das Wirksubstanz-Element
24 selbst zylinderförmig mit kreisförmigem Querschnitt. Die Einführungsöffnung 34
ist ebenfalls kreisförmig und kann einen kleineren Durchmesser haben als der Hohlbereich
22 selbst, so dass das Wirksubstanz-Element 24 im Hohlbereich 22 wenigstens teilweise
umspült werden kann. Der Hohlbereich 22 ist in zu seiner Längsrichtung radialer Richtung
mit Ausnahme der Austrittsöffnungen 36 in der vorderseitigen Membran 28 im wesentlichen
von Weichmaterial 32 umgeben. Im Fall von Fig. 25 sind in an die Membran 28 röhrenförmige
weichelastische Reinigungselemente 16 angeformt, deren Inneres mit dem Hohlbereich
22 kommuniziert, so dass aufgelöste Wirksubstanz auch über Austrittsöffnungen 36'
am oberen Ende der Reinigungselemente 16 abgegeben wird. Die Wirksubstanzabgabe wird
durch den Kapillareffekt verstärkt. Im Fall von Fig. 26 sind keine weichelastischen
Reinigungselemente auf der Weichkomponente angeordnet.
[0077] Fig. 27 zeigt ein analoges Beispiel mit einer in Längsrichtung des Bürstenkopfes
verlängerten elastischen Zone 29, in der ein im wesentlichen quaderförmiger Hohlbereich
22 ausgebildet ist. Dieser ist an ein platten-oder folienförmiges Wirksubstanz-Element
24 angepasst. Bei dieser Ausgestaltungsvariante kann der platten- oder folienförmige
Hohlbereich 22 als rucksackförmiges Gebilde auf der Bürstenkopfrückseite angebracht
werden. Das Wirksubstanz-Element 24 hat eine Dicke von 0,01 bis 5,0 mm, vorzugsweise
0,05 bis 1,0 mm.
[0078] In allen Beispielen der Fig. 24 - 27 wird zur Bildung des tunnelartigen Hohlraumes
für das Wirksubstanzelement im Spritzgusswerkzeug für das Spritzen der Hart- und/oder
der Weichkomponente ein entsprechender Seitenschieber eingesetzt.
[0079] Beim Beispiel aus Fig. 28 ist der Hohlbereich 22 an der Rückseite 20 des Bürstenkopfes
durch eine flexible Membran 26 aus Weichmaterial 32 abgedeckt und ansonsten innerhalb
der Hartkomponente 30 geformt. Die Austrittsöffnungen 36 sind innerhalb noppen- bzw.
trichterartiger Erhebungen, die gleichzeitig als Reinigungs- oder Massageelemente
16 insbesondere für Gaumen und Zunge wirken können, auf der Membran 26 gebildet. Die
aus der Hartkomponente 30 bestehende Vorderseite 18 kann somit auch oberhalb des Hohlbereichs
22 konventionell beborstet werden. Eine Kombination dieser Ausführungsform mit einer
vorher gezeigten flexiblen Membrane auf der Vorderseite des Bürstenkopfes ist ebenfalls
denkbar. Durch die Bewegung der Noppen beim Putzen wird Wasser in den Hohlbereich
eingesogen sowie mit Wirkstoff angereichert wieder ausgestossen.
[0080] Fig. 29 zeigt eine Zahnbürste, bei der der Hohlbereich 22 durch eine käfigartige,
an eine kugel- oder ellipsoide Form des Wirksubstanz-Elements angepasste Verdickung
im Halsbereich 52 gebildet ist. Diese hat eine Vielzahl von Austrittsöffnungen 36,
durch die der Hohlbereich 22 einsehbar ist. Die Begrenzung des Hohlbereichs kann aus
Hart- und/oder Weichkomponente gebildet sein, wobei sich im letzteren Fall eine Dämpfungszone
im Halsbereich 52 ergibt. Die Flexibilität dieser Zone begünstigt die weiter vorn
diskutierte Pumpwirkung um das Wirksubstanz-Element.
[0081] Fig. 30-33 zeigen schematisch verschiedene Herstellungsmethoden für erfindungsgemässe
Bürsten. Selbstverständlich können diese Herstellungsmethoden für alle gezeigten Ausgestaltungsvarianten
eingesetzt werden.
[0082] Bei Fig. 30 wird die Zahnbürste aus zwei Teilen bestehend aus Hart- und/oder Weichkomponente
30 im Spritzgussverfahren hergestellt, und zwar zum einen die borstenseitige obere
Hälfte des Bürstenkopfes und zum anderen der rückseitige Deckel 54. In der oberen
Hälfte wird eine Ausnehmung für das Wirksubstanz-Element 24 gebildet, die später mit
dem Deckel 54 unter Bildung des Hohlbereichs 22 verschlossen wird. An der oberen Hälfte
werden die Austrittsöffnungen 36 und gegebenenfalls Reinigungselemente 16 aus Weichkomponente
32 gebildet. Konventionelle Borsten werden seitlich von den Reinigungselementen 16
durch konventionelles Stopfen oder In Mould Tufting (IMT) verankert. Am Deckel 54
werden weitere Austrittsöffnungen 36 in der Hartkomponente 30 gebildet. Alternativ
kann auch der Deckel 54 eine Membran aus Weichkomponente enthalten, in der die Austrittsöffnungen
in noppenartigen Erhebungen gebildet sind. Deckel 54 und restlicher Bürstenkopf werden
anschliessend unter Einschluss eines flachen Wirksubstanz-Elements 24 lösbar (Schnappen,
Schieben, Rasten etc.) oder unlösbar (Kleben, Schweissen, Formschlüssiges Verrasten
etc.) verbunden.
[0083] Bei Fig. 31 wird die Zahnbürste ebenfalls aus zwei Teilen aus einem Hart- und/oder
Weichkomponente im Spritzgussverfahren hergestellt. Die bürstenkopfrückseitige Hälfte
des Bürstenkopfes hat eine tellerförmige Vertiefung, die im zusammengesetzten Zustand
mit einer Trägerplatte 56 einen Hohlraum 22 bildet. Die Trägerplatte wird einschliesslich
Öffnungen hergestellt, die in einem weiteren Spritzgiessschritt mit Weichkomponente
32 zur Bildung einer Membran 26 und eventuell auch weichelastischen Reinigungselementen
16 aus Weichkomponente geschlossen werden. Die konventionellen Borsten 14 werden anschliessend
in der Trägerplatte 56 verankert. Alternativ kann die Trägerplatte 56 auch im Anchor
Free Tufting verfahren beborstet werden, was den Vorteil hat, dass die Trägerplatte
dünner ausgeführt werden kann. Die Trägerplatte wird anschliessend lösbar (Schnappen,
Schieben, Rasten etc.) oder unlösbar (Kleben, Schweissen, Formschlüssiges Verrasten
etc.) mit der restlichen Zahnbürste verbunden, wobei ein Wirksubstanz-Element 24 im
Hohlraum 22 eingeschlossen wird.
[0084] Fig. 32 zeigt eine Kombination der Beispiele aus Fig. 30 und 31 mit einem aus drei
Teilen (ringförmiger Körper, Trägerplatte 56 und rückseitiger Deckel 54) bestehenden
Bürstenkopf.
[0085] Fig. 33 zeigt ein weiteres Beispiel, bei dem die Wirksubstanz bei der Herstellung
der Zahnbürste in eine Ausnehmung in der Hartkomponente 30 eingesetzt oder eingespritzt
und mit der Weichkomponente 32 überspritzt wird. Dabei wird ein Hohlraum 22 mit einer
flexiblen Wand in Form einer dünnen Membran 26 aus Weichkomponente 32 gebildet. In
der Membran 26 sind Öffnungen 36 zum Ein- und Austritt von Wasser bzw. wassergelöster
Wirksubstanz vorhanden.
[0086] Bei allen Beispielen ergibt sich die Flexibilität der Wand des Hohlbereichs 22 durch
die Wahl eines Wandmaterials mit einer gewissen Elastizität, insbesondere indem wenigstens
eine Membran aus Weichmaterial 32 vorhanden ist, und/oder durch die insgesamt bestehende
Biegeelastizität des aus Hart- und/oder Weichmaterial bestehenden Bürste. Solange
der ausreichende Kontakt mit Wasser bzw. die ausreichende Auflösung der Wirksubstanz
gewährleistet ist, reicht es aus, wenn die Pump-/Sogwirkung bzw. Volumenänderung des
Hohlbereichs aufgrund des Putzdrucks nur gering bis gar nicht vorhanden ist.
[0087] Fig. 34 und 35 zeigen eine selbsterklärende Verpackung 58 für eine Zahnbürste mit
Wirksubstanz, bei der neben einer an die Bürstenform angepassten Aussparung 60 ein
abtrennbarer Bereich mit jeweils einem Wirksubstanz-Element 24 vorhanden ist. Der
Benutzer erkennt daher unmittelbar, um welches Produkt es sich handelt.
[0088] Die oben gezeigten Ausgestaltungsvarianten können selbstverständlich auch bei elektrischen
Zahnbürsten eingesetzt werden. Die mechanische Bewegung oder Vibration mindestens
eines Teils des Bürstenkopfes begünstigt den Flüssigkeitsaustausch in und aus dem
Hohlbereich zusätzlich. Falls der Bürstenkopf in einen bewegliches und einen nicht
bewegliches Bürstenkopfsegment unterteilt wird, wird der Hohlbereich, innerhalb der
oben beschriebenen Varianten, vorzugsweise im nicht beweglichen Segment untergebracht.
[0089] Fig. 36 zeigt eine Haushaltsbürste mit ebenfalls einem Kopf-, Hals und Griffbereich
10, 52, 62. Im Kopfbereich 10 befindet sich ein Hohlbereich 22, der an der der Reinigungsstruktur
12 abgewandten Seite durch eine Klappe 64 wiederverschliessbar ist und ein Wirksubstanz-Element
24 aufnehmen kann. In der Klappe 64 befinden sich die Austrittsöffnungen für die gelöste
Wirksubstanz. Bei der Spülbürste wird vorzugsweise eine Festkörperseife als Wirksubstanzelement
eingesetzt. Alle vorher gezeigten Ausgestaltungsvarianten können analog für die Spülbürste
übernommen werden. Die Angegebenen Dimensionen sind im Verhältnis den Dimensionen
des Spülbürstenkopfes anzupassen.
[0090] Im Rahmen der Erfindung bewegen sich auch Kombinationen von Elementen der gezeigten
Beispiele.
[0091] Eine Bürste mit einer flexiblen Membran im Kopfteil, welche Reinigungs- und/oder
Massgageelemente trägt, hat auch ohne einen darunter liegenden Hohlbereich bzw. ohne
ein im Hohlbereich eingebrachtes Wirksubstanz-Element Vorteile, insbesondere wegen
der flexiblen Aufhängung der Reinigungs- und/oder Massgageelemente. Alle gezeigten
Beispiele lassen sich entsprechend abwandeln, z.B. indem kein Hohlbereich oder ein
nicht mit der Aussenwelt kommunizierender Hohlbereich vorgesehen wird. Hierzu bieten
sich insbesondere die in Fig. 1-27 gezeigten Beispiele an, bei denen die flexible
Zone 29 beibehalten ist, aber bezüglich der Aufnahme und Abgabe von Wirksubstanz ohne
Funktion bleibt.
[0092] A1. Die Erfindung betrifft eine Bürste, insbesondere Zahnbürste, mit einem Kopfteil
10 mit einer insbesondere Borsten 14 umfassenden Reinigungsstruktur 12, einem Griffteil
62 und einem Halsteil 52, wobei sich im Kopf-oder Halsteil 10, 52 ein Hohlbereich
22 mit wenigstens einer Austrittsöffnung 36 für eine Wirksubstanz befindet, wobei
weiter Wirksubstanz-Element 24 im Hohlbereich 22 angeordnet ist, welches die Wirksubstanz
in einem Trägermaterial enthält und beim Kontakt mit Wasser in kontrollierter Weise
freisetzt.
[0093] A2. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gemäss Abschnitt A1 betrifft eine
Bürste, insbesondere Zahnbürste, mit einem Kopfteil 10 mit einer insbesondere Borsten
14 umfassenden Reinigungsstruktur 12, einem Griffteil 62 und einem Halsteil 52, wobei
sich im Kopf-oder Halsteil 10, 52 ein Hohlbereich 22 mit wenigstens einer Austrittsöffnung
36 für eine Wirksubstanz befindet, wobei der Hohlbereich 22 an die Form eines Wirksubstanz-Elements
24 mit einer definierten äusseren Form angepasst ist und dass das Volumen des Hohlbereichs
22 grösser, vorzugsweise um das 1-2fache und vorzugsweise maximal um das 4fache grösser,
als das Volumen des Wirksubstanz-Elements 24 ist, so dass dieses beim Gebrauch vorzugsweise
allseitig von Wasser umspült wird.
[0094] A3. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste gemäss
einem der Absätze A1 oder A2, wobei die Bürste zumindest im Bereich des Hohlbereichs
22 derart flexibel ist, dass sich der Hohlbereich 22 beim bestimmungsgemässen Gebrauch
derart verformt, dass Wasser in den Hohlbereich 22 eingesogen sowie wieder herausgedrückt
wird.
[0095] A4. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der Absätze A1 bis A3 wobei der Hohlbereich 22 an seiner Innenwand Vorsprünge
40 oder andere Geometrieelemente aufweist, welche ein eingesetztes Wirksubstanz-Element
24 vorzugsweise in klemmender Weise im Hohlbereich 22 positionieren.
[0096] A5. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der Abschnitte A1 bis A4, wobei der Hohlbereich 22 zumindest teilweise durch
eine flexible Wand 26, 28 begrenzt ist, die sich vorzugsweise zumindest teilweise
nach aussen wölbt.
[0097] A6. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
Abschnitt A5, wobei die flexible Wand 26, 28 aus einem Weichmaterial 32 besteht, das
vorzugsweise eine Shore A Härte von weniger als 70, besonders bevorzugt weniger als
40 hat.
[0098] A7. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
Abschnitt A5 oder A6, wobei die flexible Wand 26, 28 eine Membran umfasst, die eine
Dicke von maximal 3 mm, bevorzugt 0,7-1,5 mm, hat.
[0099] A8. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
Abschnitt A7, wobei an der Membran 26, 28 ebenfalls aus Weichmaterial 32 bestehende,
vorzugsweise mit der Membran in einem Arbeitsgang und aus demselben Material gefertigte
Massage- und/oder Reinigungselemente 16 angeordnet sind, wobei sich die Austrittsöffnungen
36 vorzugsweise in der Membran 26, 28 zwischen den Massage- und/oder Reinigungselementen
16 und/oder in den Massage- und/oder Reinigungselementen 16 befinden.
[0100] A9. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der Abschnitte A5 bis A8, wobei die Form und das Material der flexiblen Wand
26, 28 derart aneinander angepasst sind, dass ein in den Hohlbereich 22 eingesetztes
Wirksubstanz-Element 24 im Originalzustand sowie im teilweise aufgelösten Zustand
mit Vorspann im Hohlbereich 22 fixiert ist, insbesondere federnd gegen die Innenwand
des Hohlbereichs 22 bzw. gegen etwaige Vorsprünge 40 an der Innenwand gedrückt wird.
[0101] A10. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der Abschnitte A5 bis A9, wobei die flexible Wand 26, 28 im Bereich der Austrittsöffnungen
36 eine flächig-löchrige, ziehharmonikaartige, lamellenartige und/oder noppenartige
Struktur hat.
[0102] A11. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der vorangegangenen Abschnitte A1 bis A10, wobei eine Einführungsöffnung 34
zum Einführen des Wirksubstanz-Elements 24 vorhanden ist, die vorzugsweise wiederverschliessbar
ist, wobei die Einführungsöffnung 34 bevorzugt durch in einer flexiblen Membran 26,
28 gebildete Schlitze gebildet ist.
[0103] A12. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
Abschnitt A11, wobei der Hohlbereich 22 im Kopfteil 10 angeordnet ist, wobei sich
die Einführungsöffnung 34 auf der der Reinigungsstruktur 12 abgewandten Rückseite
20 oder an der Seite und die Austrittsöffnung 36 auf der die Reinigungsstruktur 12
tragenden Vorderseite 18 befindet.
[0104] A13. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der vorangegangenen Abschnitte A1 bis A12, wobei in unmittelbarer Nähe der Austrittsöffnungen
36 Reinigungselemente, insbesondere Borsten 14 und/oder weichelastische Elemente 16,
angeordnet sind, deren mechanische Eigenschaften, z.B. Abmessungen, Flexibilität,
Material, an die mit der einzuführenden Wirksubstanz zu erzielende Wirkung angepasst
sind.
[0105] A14. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der vorangegangenen Abschnitte A1 bis A13, wobei die Austrittsöffnungen 36 im
Bereich der Oberfläche der Zahnbürste sich insbesondere trichterförmig aufweitend
gestaltet sind.
[0106] A15. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
einem der vorangegangenen Abschnitte, wobei ein im Hohlbereich 22 angeordnetes Wirksubstanz-Element
24 mit einer definierten äusseren Form, wobei das Wirksubstanz-Element ein Festkörper
oder eine hochviskose, formstabile Paste ist.
[0107] A16. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Bürste nach
Abschnitt A15, wobei die Geometrie der Austrittsöffnungen 36 derart an die Wirksubstanz
angepasst ist, dass das Wirksubstanz-Element nach einer vorbestimmten Gesamtgebrauchsdauer
unter Wassereinfluss im wesentlichen vollständig aufgelöst bzw. zersetzt und aus dem
Hohlbereich 22 ausgespült ist.
[0108] A17. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Bürste, insbesondere
Zahnbürste, nach einem der vorangegangenen Abschnitte A1 bis A16, bei welchem ein
formgebender Bürstenkörper mit einem Kopf-, Hals- und Griffteil aus einer Hartkomponente
30 hergestellt wird, wobei der Bürstenkörper entweder einteilig ausgebildet wird und
ein Hohlbereich 22 in der Hartkomponente ausgeformt wird oder der Bürstenkörper mehrteilig
ausgebildet wird und anschliessend die Teile unter Bildung des Hohlbereichs 22 verbunden
werden.
[0109] A18. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A17, wobei zur Bildung einer flexiblen Wand 26, 28 des Hohlbereichs
und vorzugsweise weiterer weichelastischer Komponenten, insbesondere von Reinigungs-
und Massageelementen 16, eine Weichkomponente 32 angespritzt wird.
[0110] A19. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A18, wobei das Wirksubstanz-Element 24 mit der Weichkomponente 32 wenigstens
teilweise umspritzt wird.
[0111] A20. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A17 oder A18, wobei die Wirksubstanz in den Hohlbereich 22 eingespritzt
wird.
[0112] A21. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A17 oder A18, wobei ein Bürstenkörper mit einer Aussparung und ein
vorzugsweise passgenau auf die Aussparung aufsetzbares Deckelement 54, 56 aus einer
Hartkomponente 30 gebildet wird, dass in die Aussparung ein Wirksubstanz-Element eingesetzt
und anschliessend das Deckelement auf die Aussparung aufgesetzt wird.
[0113] A22. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A21, wobei das Deckelement 54, 56 mit einer insbesondere Borsten 14
umfassenden Reinigungsstruktur 12 versehen wird.
[0114] A23. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach einem der Abschnitte A17 bis A22, wobei das Wirksubstanz-Element durch Aushärten
einer in flüssiger Form in den Hohlbereich eingebrachten, insbesondere eingespritzten,
Substanz hergestellt wird.
[0115] A24. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach einem der Abschnitte A17 bis A23, wobei das Wirksubstanz-Element einen Träger
für die Wirksubstanz umfasst, welcher die Wirksubstanz beim Kontakt mit Wasser abgibt.
[0116] A25. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A24, wobei der Träger wasserlöslich ist und vorzugsweise aus einem
physiologisch unbedenklichen und biologisch abbaubaren Stoff, insbesondere auf der
Basis von Stärke, besteht, der vorzugsweise im Spritzgussverfahren verarbeitet werden
kann.
[0117] A26. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A25, wobei der Träger aus einem wasserunlöslichen Stoff besteht, z.B.
einem Polymer, der vorzugsweise im Spritzgussverfahren verarbeitet werden kann.
[0118] A27. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Verfahren
nach Abschnitt A24 oder A26, wobei das Wirksubstanzelement einen Indikator enthält,
so dass das Wirksubstanzelement mit der Gebrauchsdauer seine Farbe ändert oder verbleicht.
1. Zahnbürste mit einem Kopfteil (10) mit einer insbesondere Borsten (14) umfassenden
Reinigungsstruktur (12), einem Griffteil (62) und einem Halsteil (52), wobei sich
im Kopf- oder Halsteil (10, 52) ein Hohlbereich (22) mit wenigstens einer Austrittsöffnung
(36) für eine Wirksubstanz befindet, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfteil (10) oder der Halsteil (52) mindestens ein Hartmaterial (30) und mindestens
ein Weichmaterial (32) aufweist und in unmittelbarer Nähe der Austrittsöffnungen (36),
aus dem Weichmaterial (32) hergestellte, weichelastische Elemente (16) angeordnet
sind, welche die Oberfläche in der Nähe der Austrittsöffnungen (36) erhöhen.
2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (36) in dem Hartmaterial (30) und/oder in dem Weichmaterial
(32) des Kopfbereichs (10) ausgebildet sind.
3. Zahnbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weichelastischen Elemente (16) im Bereich der Austrittsöffnung (36) eine borsten-,
lappen-, lamellen- oder warzenförmige Geometrie aufweisen.
4. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (36) im Bereich der Oberfläche der Zahnbürste sich insbesondere
trichterförmig aufweitend gestaltet sind.
5. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die weichelastischen Elemente (16) als Reinigungs- oder Massageelemente, vorzugsweise
für Gaumen und Zunge, ausgebildet sind.
6. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die weichelastischen Elemente (16) weniger lang sind als die konventionellen Borsten
(14) ihrer Umgebung.
7. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die, vorzugsweise als Massagelappen, Massagelamellen oder Massagenoppen ausgebildeten
weichelastischen Elemente (16) der Massage von Zahnfleisch, Mundhöhle oder Zunge dienen.
8. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die weichelastischen Elemente (16) selbst Austrittsöffnungen (36) aufweisen.
9. Zahnbürste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die weichelastischen Elemente (16) als strohhalmförmige Borsten, Lamellen oder Warzen
mit Löchern ausgebildet sind.
10. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnbürste zumindest im Bereich des Hohlbereichs (22) flexibel ist.
11. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlbereich (22) zumindest teilweise durch eine flexible Wand (26, 28) begrenzt
ist.
12. Zahnbürste nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Wand (26, 28) aus dem Weichmaterial (32) besteht.
13. Zahnbürste nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Wand (26, 28) eine Membran umfasst.
14. Zahnbürste nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Membran ebenfalls aus Weichmaterial (32) bestehende, vorzugsweise mit der
Membran in einem Arbeitsgang und aus demselben Material gefertigte Massage- und/oder
Reinigungselemente (16) angeordnet sind.
15. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Form und das Material der flexiblen Wand (26, 28) derart aneinander angepasst
sind, dass ein in den Hohlbereich (22) eingesetztes Wirksubstanz-Element (24) im Originalzustand
sowie im teilweise aufgelösten Zustand mit Vorspann im Hohlbereich (22) fixiert, insbesondere
federnd gegen die Innenwand des Hohlbereichs 22 beziehungsweise gegen etwaige Vorsprünge
(40) an der Innenwand gedrückt, ist.
16. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichmaterial eine Shore A Härte von weniger als 70, vorzugsweise weniger als
40 aufweist.
17. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die konventionellen Borsten (14) aus Polyamid oder Polyester gebildet sind.
18. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass mechanische Eigenschaften der weichelastischen Elemente (16), z.B. Abmessungen, Flexibilität,
Material, an die mit der Wirksubstanz zu erzielende Wirkung angepasst sind.
19. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlbereich (22) an die Form eines Wirksubstanz-Elements (24) mit einer definierten
äusseren Form angepasst ist und dass das Volumen des Hohlbereichs (22) grösser als
das Volumen des Wirksubstanz-Elements (24) ist.
20. Zahnbürste nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlbereich (22) an seiner Innenwand Vorsprünge (40) oder andere Geometrieelemente
aufweist, welche das eingesetzte Wirksubstanz-Element (24), vorzugsweise in klemmender
Weise, im Hohlbereich (22) positionieren.
21. Zahnbürste nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirksubstanz-Element (24) ein Festkörper oder eine hochviskose, formstabile Paste
ist.
22. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirksubstanz-Element (24) einen Indikator enthält, so dass das Wirksubstanz-Element
(24) mit der Gebrauchsdauer seine Farbe ändert oder verbleicht.
23. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirksubstanz-Element (24) durch Aushärten einer in flüssiger Form in den Hohlbereich
(22) eingebrachten, insbesondere mittels Spritzguss eingespritzten, Substanz hergestellt
ist.
24. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirksubstanz-Element (24) einen Träger für die Wirksubstanz umfasst, welcher
die Wirksubstanz beim Kontakt mit Wasser abgibt.
25. Zahnbürste nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der, vorzugsweise aus einem physiologisch unbedenklichen und biologisch abbaubaren
Stoff, insbesondere auf der Basis von Stärke, hergellte Träger wasserlöslich ist und
vorzugsweise im Spritzgussverfahren verarbeitet ist.
26. Zahnbürste nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus einem wasserunlöslichen Stoff, beispielsweise aus einem Polymer, der
vorzugsweise im Spritzgussverfahren verarbeitet wird, hergestellt ist.
27. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bürstenkörper mit einer Aussparung gebildet ist, dass in die Aussparung das Wirksubstanz-Element
(24) eingesetzt und ein vorzugsweise passgenau auf die Aussparung aufsetzbares Deckelement
(54, 56) aus einer Hartkomponente (30) auf die Aussparung aufgesetzt ist, wobei das
Deckelement (54, 56) mit der Borsten (14) umfassenden Reinigungsstruktur (12) versehen
ist.