[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abtrennung von schweren,
mit unerwünschten Zusammensetzungen anfallenden Brocken wechselnder Zusammensetzung
beispielsweise aus Schreddergut, bei dem auch Elektromotoren und dergleichen geschreddert
wurden, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Vorrichtungen zur Trennung von Schüttgütern mit kleinen in sich vergleichsweise homogenen
Partikeln sind aus einer Vielzahl von Patenten, beispielsweise auch aus dem Patent
EP 1 253 981 der Anmelderin bekannt. Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich
das zu trennende Sortiergut nun dadurch, dass vergleichsweise große, weit über ein
Kilo schwere, also vornehmlich mit einer Dichte wie Metalle auftretende Brocken untersucht
werden sollen, die in ihrer Zusammensetzung, entweder, weil sie Erzklumpen einer unbekannten
Konsistenz sind, oder auch vom Menschen in Klumpenform gebracht wurden - z.B. wenn
ein Kraftfahrzeug geschreddert wurde, wobei sich Materialien ganz unterschiedlicher
Konsistenz miteinander verklumpen - und die auch von der äußeren Form in einem sehr
großen Varianzbereich liegen. Schreddergut (siehe Fig. 5 und 6) kann von kleiner Elektromotorteilen,
wie Drahtspulen über Blechstreifen bis zu nur wenig im Gehäuse beschädigten Anlassermotoren
variieren.
[0003] Rein optische Verfahren sind zudem für die Erkennung der wechselnden metallischen
Komponenten der Zusammensetzung, also sowohl der jeweiligen Legierung und/oder der
jeweiligen Anteile bei aus mehreren verschiedenen Metallen bestehenden Brocken nicht
ausreichend. Insbesondere können Farben durch Rost oder Staub nicht aussagekräftig
sein, und aufgrund verschiedener Auftreffwinkel der Beleuchtung kann es zu Abschattungen
kommen, die das Bild des Gegenstands für eine computergestützte Auswertung zu stark
verändern.
[0004] Für die Stahlproduktion ist es andererseits von essentieller Wichtigkeit, dass z.B.
recycelter Stahl oder auch Roherz nicht mit Edelmetallen und insbesondere nicht mit
Kupfer verunreinigt wird. Eine sichere Sortenreinheit zu erreichen, kann daher die
Wiederverwendbarkeit des Recyclats erst ermöglichen. Ohne derartige gute Sortierung
wäre das Schreddermaterial auch nicht marktgängig, da nach einem Einschmelzen erst
aufwendig die Kupferverunreinigungen entfernt werden müssten.
[0005] Mit den bisher bekannten Methoden kann nun zwar z.B. festgestellt werden, wo Kupfer
vorhanden ist, jedoch kann für eine richtige Entscheidung, ob deshalb der gesamte
Brocken ausgeworfen werden muss, oder nicht, bisher nur unzureichend abgeschätzt werden,
wie viel unerwünschte Zusammensetzung, beispielsweise Kupferbeimengung, im Brocken
vorhanden sind.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, große Masseströme, vergleichsweise
großer Partikel, deren Größe stark variieren kann, von kleiner als einer Münze bis
deutlich grösser als Flaschen, deren Abmessungen insbesondere auch länglich gestreckt
sein können, und dann die Abmessungen von Flaschen übersteigen, auf einem schnellen
Förderband (mit typisch 3m/s) in kürzester Zeit (typisch 20ms Messzeit) richtig zu
erkennen. Dabei sind Probleme mit geringen Count-Raten aufgrund der kurzen Messzeit,
eine Relativbewegung der Brocken auf dem schnellen Förderband, geneigte Oberflächen
der Brocken und ggf. auch bestehende Topographien der Brocken mit überhängenden Bereichen
einer (vormaligen) Umhüllung zu bewältigen).
[0007] Um eine derartige Abschätzung zu ermöglichen, wurde die Vorrichtung der Erfindung
ausgelegt. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich mit dieser Vorrichtung besonders
vorteilhaft durchführen.
[0008] Im Folgenden wird die Vorrichtung zur Abtrennung von schweren, mit unerwünschten
Zusammensetzungen anfallenden Brocken aus schrottartigen, ungleichmäßigem Fördergut
mit einer an einem Förderband angeordneten Detektionseinrichtung näher beschrieben,
die - nach Zwischenschaltung einer mit einem leistungsfähigen Computer versehenen
Steuerung - einer nachfolgen Separiereinrichtung die Information liefern kann, auf
welchen von verschiedenen möglichen Transportwegen der jeweilige Brocken zu leiten
ist.
[0009] Die Detektionseinrichtung besteht dabei neben Fluoreszenzsensoren, die verschiedene
Fluoreszenzcharakteristik unterschiedlicher Materialien, insbesondere unterschiedlicher
Metalle gut erkennen können, insbesondere aus optischen und/oder elektromagnetischen
Sensoren, die optisch oberhalb, elektromagnetisch unterhalb des Förderbandes in einer
geeigneten Anzahl angeordnet sind, um eine zehnfach bessere Orts-Auflösung als die
oberhalb des Förderbandes vorgesehenen, ersten Detektoren, die auf Röntgenfluoreszenzstrahlung
ansprechen, zu erzielen.
[0010] Dies ermöglicht, wenige Fluoreszenzdetektoren mit akzeptablen Count-Raten (typisch
> 100 pro 20ms) einzusetzen, weniger als man an Auflösung für das Separieren benötigt,
und hat zudem den Vorteil, dass keine aufwendigen mit hoher Trennschärfe versehenen
Detektoren benötigt werden, die insbesondere deswegen aufwendig sind, weil sie einen
größeren Abstand von dem Förderband wahren müssen, um die zu untersuchenden Brocken
auf eine Förderband hindurch zu lassen. Auch lassen sich so Röntgenquellen mit handelsüblicher
Leistung (z.B. 35 keV) einsetzen, die noch ohne allzu großen Aufwand abgeschirmt werden
kann.
[0011] Zur Bestrahlung des Betrachtungsfensters auf dem Förderband mit Röntgenstrahlung
wird in einer, die Detektoren abschirmenden "Sensorbox", eine Röntgenröhre vorgesehen,
die den Bereich des Förderbandes, der von den Erfassungssensoren begutachtet wird,
mit Röntgenstrahlung zur Auslösung von Röntgenfluoreszenz bestrahlt.
[0012] Die Röntgenfluoreszenzsensoren, die aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften vergleichsweise
wenig ortssensitiv sind, werden nun in einer Reihe nebeneinander angeordnet, so dass
sie kleine auf dem Förderband liegende Partikel im Wesentlichen ohne Überlappung erfassen
können.
[0013] Da die Röntgenfluoreszenzsensoren so dicht wie möglich an das Förderband herangerückt
angeordnet werden müssen, jedoch anderseits wenigstens für die größten zu erwartenden
Brocken genügend Freiraum zu belassen sein wird, bedeutet dies, dass die Oberseite
von bereits mittelgroßen Brocken nur halb so weit von den Detektoren entfernt ist,
so dass diese dann lediglich dann mit ungefähr ihrer halben Oberseite von einem Detektor
jeweils erfasst werden.
[0014] Es wird daher in einer bevorzugten Ausführung vorgeschlagen, den durch Blenden bestimmten
Öffnungswinkel der Detektoren so zu wählen, dass wenigstens Objekte der halben Öffnugsweite,
z.B. 10 cm große Objekte noch voll mit ihrer gesamten Fläche von den nebeneinander
angeordneten Detektoren erfasst werden. Die durch diese Detektoren gewonnene Ortsauflösung
(50 - 100 mm) ist jedoch nicht ausreichend, um eine Ausschleusung zu bewirken. Insbesondere
kann nicht entschieden werden, ob ein kleines Objekt mit starker Verunreinigung vorliegt
oder ein großes Objekt mit schwacher Verunreinigung.
[0015] Es ist daher notwendig, die Partikel durch eine vorangehende oder nachgeschaltete
Beobachtung, entweder elektromagnetisch oder auch optisch visuell in ihrer Größe zu
bestimmen.
[0016] Bevorzugt wird dabei eine elektromagnetische Erfassung durch unterhalb des Förderbandes
angeordnete Sensoren, die eine zehnfach bessere Auflösung (z.B. 3 mm) ergeben. Dazu
können zwei Reihen von Sensoren mit Versatz zueinander vorgesehen werden und es kann
die Sensorantwort eines Sensors durch Berücksichtigung der Antwort seines Nachbarsensors
in der Ortsauflösung gesteigert werden.
[0017] Nachdem die Sensorsignale an eine Recheneinheit weitergeleitet wurde, werden die
von den Röntgenfluoreszenzdetektoren ermittelten Werte jedem Partikel, das den Erfassungsbereich
passiert, zugeordnet und dann aufgrund der Umrechnung der Röntgenfluoreszenzstrahlung
auf die beleuchtete Fläche des Partikels das Ergebnis der Röntgenfluoreszenzmessung
entsprechend gewichtet.
[0018] Lediglich dieses gewichtete Ergebnis wird, nachdem auf die Gesamtmasse des Partikels
nochmals umgerechnet wurde, dann als Kriterium für eine Ausschleusung in einen Nebenstrom
oder einen Weitertransport als noch nicht auszusortierendes Material gewertet.
[0019] Da die auszusortierenden Brocken sehr schwer sind, kann unter Umständen neben einer
mit den jetzt üblichen schnell auslösenden und mit Hochdruck (10 bar) arbeitenden
Luftdüsen auch eine Ausseparierung mittels Klappen oder dergleichen realisiert werden.
Die Ortsauflösung der Düsen ist der der Sensoren vergleichbar (3-7 mm Abstand).
[0020] Für den Fall, dass Luftdüsen Verwendung finden, wird vorgeschlagen diese jedenfalls
mit einem geringen Luftstrom Dauer-zu-betreiben, um zu verhindern, dass die bei Schreddermaterial
vorherrschenden staubigen Verhältnisse dazu führen, dass Luftdüsen sich dicht setzen.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung begeben sich aus nachfolgender Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnung. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Zeile von Röntgenfluoreszenz-Detektoren in Richtung
der Fortbewegung der auszusortierenden Brocken. Deutlich ist der Überlapp einzelner
Detektoren auf der Oberfläche des Förderbandes zu erkennen, der sich bereits in 10
cm Höhe auf Null reduziert hat,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Anordnung der Röntgenröhre und der Röntgenfluoreszenz-Detektoren,
wobei die Transportrichtung der Gegenstände mit einem Pfeil eingezeichnet ist,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines im Lichtschnittverfahren erzeugten Höhenprofils,
- Fig.4
- die schematische Darstellung einer bevorzugten Laser-Kamera Konfiguration,
- Fig. 5 und Fig. 6
- einige beispielhafte Objekte und
- Fig. 7
- eine Gegenüberstellung von fünf Objekten unterschiedlicher Klassen jeweils als Photo,
als Bild eines 3D-Scanners und nach Auswertung der Ebenheit (des Höhenprofils).
[0022] Die in der Fig. 1 dargestellten acht Detektoren 10 sind jeweils voneinander nur um
wenig mehr als ihre Abmessungen, beispielsweise 75 mm beabstandet. Von dem Förderband
12 sind sie beispielsweise 270 mm, also ein Vielfaches entfernt, so dass Gegenstände,
die beispielsweise 10 cm hoch sind, von den schmal öffnenden Erfassungswinkeln noch
in ihrer Gänze erfasst werden. Wenn jedoch ein doppelt so großer Gegenstand durch
unterhalb der Detektoren durchgefördert würde, wäre einfach ersichtlich, dass lediglich
eine um beispielsweise ein Drittel verringerter Fläche des Gegenstandes noch untersucht
wird.
[0023] In Längsrichtung der Transportrichtung des Förderbandes würden Bereiche des Gegenstandes
nicht mehr von den Röntgenfluoreszenzsensoren erfasst werden. Dies gilt es zu berücksichtigen,
wenn mit einer zweiten (nicht dargestellten) Reihe von elektromagnetischen oder optischen
Sensoren zunächst die Umrisse des Objektes bestimmt werden. Anhand der Umrisse lässt
sich grob auch die Höhe des Objektes abschätzen, sie wird selten größer als der Umriss
sein, aber Objekte in größerem Umriss werden eine größere Höhe annehmen.
[0024] Andererseits wird durch ein Klassifikations-Algorithmus schnell festgestellt werden
können, dass quadratische Objekte oder dergleichen als einfache Blechstücke sehr flach
sein können. Durch geeignete Wahl von Objektklassen lassen sich Zweifelsfälle unter
Umständen auf jeden Fall aussortieren, um eine erfolgreiche Sortierung nicht durch
versehentliche Beigabe von beispielsweise Kupfer zu verschlechtern.
[0025] Oberhalb der Detektoren ist in der Fig. 1 schließlich noch die Röntgenröhre 16 zu
erkennen. Diese wird mit beispielsweise mit 35 KeV und maximal 1 KW Leistung ausgelegt,
um noch genügend Signal zu erzeugen, anderseits jedoch nicht in Leistungsbereiche
zu geraten, in denen die Abschirmungsproblematik die Sensoreinrichtung zu schwer werden
lässt. Innerhalb der Sensoreinrichtung sind wie in der Fig. 2 anhand der dicken schwarzen
Linien nahe des Abstrahlfächers der Röntgenröhre zu erkennen, Bleiplatten vorgesehen,
die die Röntgenstrahlung zur Seite hin abschirmen.
[0026] Eine weitere Bleiplatte schirmt die Detektoren 10 nochmals gegenüber der Röntgenröhre
16 ab, so dass sie lediglich das von dem Untersuchungsmaterial reflektierte Röntgenfluoreszenzstrahlungslicht
erfassen. Durch eine leichte Schrägstellung der Detektorenreihe gegenüber der Röntgenröhre
16 und beider gegenüber der senkrechten, lässt sich das Signalergebnis noch verstärken.
[0027] Die hierbei auftretende Geometrie wird beispielhaft durch Strahlenfächerbündel in
der Fig. 2 dargestellt.
[0028] Damit ist die Vorrichtung zur Trennung von schweren, mit unerwünschten Zusammensetzungen
anfallenden Brocken aus schrottartigem, ungleichmäßigen Fördergut mit einer an einem
Förderband angeordneten Detektionseinrichtung, der eine die Brocken auf unterschiedliche
Transportwege leitende Separiereinrichtung nachgeordnet ist, erfindungswesentlich
durch eine Detektionseinrichtung eine Mehrzahl von quer zur Förderband-Transportrichtung
oberhalb des Förderbandes in einem Abstand größer als die zu erwartende Höhe der Brocken
angeordnete Röntgenfluoreszenz-Detektoren dargestellt, die jeweils schmale in Anordnungsrichtung
begrenzte, sich im Bereich des Förderbands im wesentlichen nicht überlappende Erfassungssektoren
besitzen, weitere ortsauflösende elektromagnetische Sensoren unterhalb der Förderbands
zur Erfassung der Umrisse und/oder Masse der Brocken vorgesehen sind, wobei eine oberhalb
der Detektoren angeordnete Röntgenröhre die Brocken im Bereich der Erfassungssektoren
mit Röntgenstrahlung beaufschlagt, und die Erfassungsrichtung der Detektoren jeweils
gegen die Senkrechte geneigt ist, so dass die Abstrahlrichtung Röntgenstrahlung ausgehend
von der Röntgenröhre geneigt ist, so dass sich zwischen den beiden Richtungen ein
nach oben geöffneter Winkel im Bereich von 5 - 38° ergibt.
[0029] Weiterer von Vorteil ist, dass ein Winkel von 15-20° symmetrisch zur Senkrechten
zwischen der Erfassungsrichtung der Detektoren und der Abstrahlrichtung der Röntgenstrahlung
ausgehend von der Röntgenröhre vorgesehen ist.
[0030] Zudem wird in der durch Staub und unerwünschte Einflüsse vielfältiger Art gekennzeichneten
Umgebung eines Shredders ein gemeinsames, stabiles, staub- und luftdichtes, elektrisch
abgeschirmtes Gehäuses die Detektoren und die Röntgenröhre aufnehmen, wobei eine vertikale
Trennwand zwischen diesen mit röntgenabsorbierendem Material den direkten Eintritt
von Röntgenstrahlung auf die Detektoren verhindert.
[0031] Die Sensoren für die Masse-Erkennung sind in einer bevorzugten Ausführung elektromagnetische
Sensoren, deren Erfassungsspulen unterhalb des Förderbands angeordnet sind.
[0032] Eine alternative Ausführung nutzt als umrisserkennende Sensoren optische Sensoren,
die oberhalb des Förderbands angeordnet sind. Zum Beispiel kann als umrisserkennender
Sensor eine Kamera dienen, die ein flächiges hochaufgelöstes Bild vom mehr als 800x600
Pixeln liefert, aus der dann im Takt der Beobachtung (z.B. bei 3 m/s Bandgeschwindigkeit
im 1 KHz-Takt bzw. alle 1 ms) eine Höhenlinie erfasst und weiter ausgewertet wird.
Die so erfasste Information wird in der Fachliteratur als 3D-Information bezeichnet.
[0033] Hierbei wird vorgeschlagen, einen Laser strichförmig das Förderband beleuchten zu
lassen, so dass sich ein heller Linienschnitt ergibt.
[0034] Das Verfahren zur Trennung von schweren, mit unerwünschten Zusammensetzungen anfallenden
Brocken aus schrottartigem, ungleichmäßigen Fördergut mit einer an einem Förderband
angeordneten Detektionseinrichtung, der eine die Brocken auf unterschiedliche Transportwege
leitende Separiereinrichtung nachgeordnet ist, wird dann die ersten Detektionseinrichtungen
in schmalen in Anordnungsrichtung begrenzten, sich im Bereich des Förderbands im wesentlichen
nicht überlappenden Erfassungssektoren eine Gesamtschau des jeweiligen Detektionsfensters
vornehmen, in dem Detektionsfenster quer zum Förderband durch ortsauflösende elektromagnetische
Sensorsignale und/oder laseroptisch erzeugten Höhenlinien Umrisse und/oder Masse der
Brocken erfassen, wenigstens zu jedem Detektionszeitpunkt der Fluoreszenz ein Höhen-
und/oder Masseprofil der Detektionszeile vorliegen haben, wobei anhand der Höhen-/Abmessungs-
und/oder Masseprofile jeweilige Brockenabmessungen in Förderrichtung in der Entscheidungslogik
definiert werden, die dazu dienen, entsprechend der Abmessungen aufgefangene Detektorsignale
einzelner Fluoreszenzdetektoren einem Brocken zuzuordnen, zur Erzeugung eines die
Separiereinrichtung ansteuernden Signal in der Entscheidungslogik.
[0035] Durch Kenntnis des Umrisses kann das Teilchen einer Masse zugeordnet werden (z.B.
einer Massenklasse zugeordnet werden), die es ermöglicht, aus der Höhe der Fluoreszenzstrahlung
auf den Gehalt einer unerwünschten Zusammensetzung in dem Brocken zu schließen. Auf
diese Weise lassen sich also kleine Brocken mit einem hohen unerwünschten Gehalt von
großen Brocken mit vergleichsweise niedrigem prozentualen Gehalt unterscheiden.
[0036] Dabei kann, um so bestimmte häufig wiederkehrende Bestandteile (in Schreddergut,
z.B. Lichtmaschinen) zuverlässig abzutrennen das Verfahren zur Abtrennung von Brocken
der Entscheidungslogik erlauben erfasste Masse- und/oder Abmessungsprofile vordefinierten
Klassen von Objekten (vgl. Fig. 6) zuzuordnen, deren Materialeigenschaften bei einzelnen
Klassen vorbekannt übernommen oder aus vorherigen Fluoreszenzmessungen gemittelt bestimmt
werden, zur Ausgabe eines die Separiereinrichtung ansteuernden Signal.
[0037] Die Vorrichtung zur Abtrennung von schweren, mit unerwünschten Zusammensetzungen
und stark variierender Größe und Form anfallenden Brocken eines Förderguts mit wenigstens
zwei an einem Förderband 12 angeordneten Detektionseinrichtungen, denen eine die Brocken
auf unterschiedliche Transportwege leitende Separiereinrichtung in Förderrichtung
nachgeordnet ist, besitzt also wenigstens eine erste Detektionseinrichtung eine Mehrzahl
von quer zur Förderband-Transportrichtung oberhalb des Förderbandes in einem Abstand
größer als die zu erwartende Höhe der Brocken angeordnete Röntgenfluoreszenz-Detektoren
10 aufweist, und wenigstens eine zweite Detektionseinrichtung 42 zur Erfassung der
Abmessungen und/oder Masse eines jeden Brockens vorgesehen ist, wobei eine oberhalb
der Detektoren angeordnete Röntgenröhre 16 die Brocken im Bereich der Detektion mit
Röntgenstrahlung beaufschlagt, und eine rechnergestützte Entscheidungslogik aufgrund
der Ergebnisse der von den beiden Detektionseinrichtungen gelieferten Informationen
über den Transportweg jedes Brockens ein Signal ausgibt, dass die Separiereinrichtung
ansteuert.
[0038] Die zweite Detektionseinrichtung umfasst einen Laser 40, jedenfalls eine helle, strichförmig
aufstrahlende Lichtquelle, die eine Beleuchtungszeile quer über das Förderband auf
das Fördergut aufstrahlt, die wiederum als Höhenlinie mit einer Kamera zweidimensional
erfasst wird. Die zweite Detektionseinrichtung 42 kann den oder die Laser im wesentlichen
senkrecht auf den Brocken aufstrahlend und die Kamera mit einer Blickrichtung im wesentlichen
in Richtung des Förderbands das Beleuchtungsbild aufnehmend, umfassen oder den oder
die Kamera im wesentlichen senkrecht auf den Brocken blickend und den oder Laser mit
einer Strahlrichtung leicht geneigt zur Richtung des Förderbands ein Beleuchtungsbild
im Kamera Blickfeld erzeugend.
[0039] Vorgeschlagen wird jedoch, dass die zweite Detektionseinrichtung den oder die Laser
annähernd im 45° Winkel zur Senkrechten und der Förderrichtung auf den Brocken aufstrahlend
und die Kamera mit einer Blickrichtung im gleichen Winkel zur Transportrichtung des
Förderbands umfasst, wobei die Winkel zum Förderband annähernd quer zur einer Detektionszeile
quer zum Förderband eingerichtet sind, also z.B., dass die die zweite Detektionseinrichtung
den oder die Laser annähernd im 45° Winkel aufstrahlt und ein Winkel von 90° zwischen
Beobachtung und Aufstrahlrichtung liegt.
[0040] In einer weiteren Ausführung ist die zweite Detektionseinrichtung in Form ortsauflösender,
elektromagnetischer Sensoren (nicht dargestellt) unterhalb der Förderbands 12 zur
Erfassung der Umrisse und/oder Masse der Brocken ausgebildet.
[0041] Die erste Detektionseinrichtung sollte in einem von der Senkrechten gering abweichenden
Winkel von 8 - 19° symmetrisch zu der ebenfalls geneigten Strahlrichtung der Röntgenröhre
vorgesehen sein, um Überhangeffekte (Abschattungen) und schräge Oberflächen der Brocken
soweit wie möglich in ihrer Verschlechterung des Messergebnisses zu begrenzen. Es
ist auch aus Gründen der korrekten Triangulation vorteilhaft, einen kleinen Winkel
zu wählen, da ansonsten die Röntgenstrahlen die Fluoreszenz vor oder hinter der optimalen
Beobachtungsposition - je nach Abweichung der Höhe des Brockens von einem Mittelmaß
(vgl. Fig. 2) darstellen.
[0042] Besonders vorteilhaft werden die Winkel der ersten und zweiten Detektionseinrichtungen
gleich, also etwa alle mit 15° gewählt, um deckungsgleiche Information zu erhalten.
Ein Bereich von 8 - 19° jeweils zur Senkrechten erscheint geeignet.
1. Vorrichtung zur Abtrennung von schweren, mit unerwünschten Zusammensetzungen und stark
variierender Größe und Form anfallenden Brocken eines Förderguts mit wenigstens zwei
an einem Förderband angeordneten Detektionseinrichtungen, denen eine die Brocken auf
unterschiedliche Transportwege leitende Separiereinrichtung in Förderrichtung nachgeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine erste Detektionseinrichtung eine Mehrzahl von quer zur Förderband Trans portrichtung
angeordnete Röntgenfluoreszenz-Detektoren aufweist,
- die Röntgenfluoreszenz-Detektoren oberhalb des Förderbandes in einem Abstand größer
als die zu erwartende Höhe der Brocken angeordnet sind,
- die Röntgenfluoreszenz-Detektoren jeweils schmale in Anordnungsrichtung begrenzte,
sich im Bereich des Förderbands im wesentlichen nicht überlappende Erfassungssektoren
besitzen,
- wenigstens eine zweite Detektionseinrichtung zur Erfassung der Abmessungen
und/oder Masse eines jeden Brockens vorgesehen ist,
wobei eine oberhalb der Detektoren angeordnete Röntgenröhre (10) die Brocken im Bereich
der Detektion mit Röntgenstrahlung beaufschlagt, und
eine rechnergestützte Entscheidungslogik aufgrund der Ergebnisse der von den beiden
Detektionseinrichtungen gelieferten Informationen über Umriss und/oder Masse und Menge
der Fluoreszenz über den Transportweg jedes Brockens ein Signal ausgibt, dass die
Separiereinrichtung ansteuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Detektionseinrichtung einen Laser umfasst, der eine Beleuchtungszeile
quer über das Förderband auf das Fördergut aufstrahlt, die mit einer Kamera zweidimensional
erfasst wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Detektionseinrichtung den oder die Laser im wesentlichen senkrecht auf
den Brocken aufstrahlend und die Kamera mit einer Blickrichtung im wesentlichen in
Richtung des Förderbands das Beleuchtungsbild aufnehmend, umfasst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Detektionseinrichtung den oder die Kamera im wesentlichen senkrecht auf
den Brocken blickend und den oder Laser mit einer Strahlrichtung leicht geneigt zur
Richtung des Förderbands ein 3D-Beleuchtungsbild im Kamerablickfeld erzeugend, umfasst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Detektionseinrichtung den oder die Laser annähernd im 45° Winkel zur Senkrechten
und der Förderrichtung auf den Brocken aufstrahlend und die Kamera mit einer Blickrichtung
im gleichen Winkel zur Transportrichtung des Förderbands umfasst, wobei die Winkel
zum Förderband annähernd quer zur einer Detektionszeile quer zum Förderband eingerichtet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Detektionseinrichtung den oder die Laser annähernd im 45° Winkel aufstrahlt
und ein Winkel von 90° zwischen Beobachtungs- und Aufstrahlrichtung liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Detektionseinrichtung ortsauflösende, elektromagnetische Sensoren unterhalb
der Förderbands zur Erfassung der Umrisse und/oder Masse der Brocken umfasst.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Detektionseinrichtung in einem von der Senkrechten gering abweichenden
Winkel von 8 - 19° symmetrisch zu der ebenfalls geneigten Strahlrichtung der Röntgenröhre
vorgesehen ist, und die zweite Detektionseinrichtung den gleichen Winkel von 8 - 19°
zur Senkrechten aufweist, also zwischen Beobachtungs- und Aufstrahlrichtung ein Winkel
zwischen 16 und 38° vorhanden ist, so dass gleiche Aufstrahl- und Erfassungsgeometrie
vorhanden ist.
9. Verfahren zur Trennung von schweren, mit unerwünschten Zusammensetzungen anfallenden
Brocken aus schrottartigem, ungleichmäßigen Fördergut mit einer an einem Förderband
angeordneten Detektionseinrichtung, der eine die Brocken auf unterschiedliche Transportwege
leitende Separiereinrichtung nachgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- erste Detektionseinrichtungen in schmalen in Anordnungsrichtung begrenzten, sich
im Bereich des Förderbands im wesentlichen nicht überlappenden Erfassungssektoren
eine Gesamtschau eines jeweiligen Teil- Detektionsfensters vornehmen,
- in dem gesamten Detektionsfenster in seiner Erstreckung quer über das Förderband
durch ortsauflösende elektromagnetische Sensorsignale und/oder laseroptisch erzeugten
Höhenlinien Umrisse und/oder Masse der Brocken erfasst werden,
- wenigstens zu jedem Detektionszeitpunkt der Fluoreszenz ein Höhen- und/oder Masseprofil
der Detektionszeile vorliegt, wobei anhand der Höhen-/Abmessungs- und/oder Masseprofile
jeweilige Brockenabmessungen in Förderrichtung in der Entscheidungslogik definiert
werden, die dazu dienen, entsprechend der Abmesssungen aufgefangene Detektorsignale
einzelner Fluoreszenzdetektoren einem Brocken zuzuordnen, zur Erzeugung eines die
Separiereinrichtung ansteuernden Signal in der Entscheidungslogik.
10. Verfahren zur Trennung von Brocken nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Entscheidungslogik erfasste Masse- und/oder Abmessungsprofile vordefinierten
Klassen von Objekten zuordnet, deren Materialeigenschaften bei einzelnen Klassen vorbekannt
übernommen oder aus vorherigen Fluoreszenzmessungen gemittelt bestimmt werden, zur
Ausgabe eines die Separiereinrichtung ansteuernden Signals.