[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Pressenantrieb einer Presse zum Umformen
eines an einem Werkzeugteil gehaltenen Werkstücks, wobei dieses Werkzeugteil mittels
eines Antriebs mit Bezug zu einem anderen Werkzeugteil bewegbar ist.
[0003] Bei derartigen Pressen erfolgt das Umformen des Blechs mittels eines Werkzeugs, dessen
Werkzeugoberteil über einen mechanischen oder hydraulischen Hauptantrieb verfahrbar
ist. Das umzuformende Blech ist an einem Blechhalter des unteren Werkzeugteils abgestützt.
Bei der Abwärtsbewegung des oberen Werkzeugteils wird das auf einem Ziehkissen abgestützte
untere Werkzeugteil mit dem Blechhalter mittels eines hydraulischen Antriebs auf die
Verfahrgeschwindigkeit des oberen Werkzeugteils beschleunigt, so dass die mechanischen
Belastungen beim Schließen des Werkzeugs minimal sind. Während des Umformvorgangs
bewegen sich beide Werkzeugteile etwa mit der gleichen Geschwindigkeit, wobei über
einen Gegenhaltezylinder auf das untere Werkzeugteil eine Gegenhaltekraft aufgebracht
wird. Zum Entformen des Werkstücks werden die beiden Werkzeugteile so angesteuert,
dass sich das Werkzeug öffnet und das umgeformte Werkstück entnommen werden kann.
[0004] Die sich entsprechend der obigen Ausführungen einstellenden Bewegungsprofile der
Werkzeugteile sind beispielsweise in Figur 2 der
DE 103 36 279 A1 dargestellt. Bei den bekannten Lösungen wird während der geregelten Absenkung des
Ziehkissens das aus dem Gegenhaltezylinder abströmende Druckmittel einer Hydromaschine
zugeführt, so dass die hydraulische Energie zum Antrieb weiterer Verbraucher ausgenutzt
werden kann.
[0005] In dem Fachbuch "
Handbuch der Umformtechnik"; Springer Verlag Berlin Heidelberg, 1996, Seiten 44ff ist ebenfalls ein derartiger hydraulischer Pressenantrieb gezeigt, bei
dem das Ziehkissen während der Absenkbewegung des oberen Werkzeugteils (Matrize) beschleunigt
und dann der Gegenhaltedruck während des Umformformgangs in gewünschter Weise geregelt
wird.
[0006] Nachteilig bei diesen Lösungen ist, dass Beschleunigen und Gegenhalten über in einem
gemeinsamen hydraulischen Kreis angeordnete Komponenten erfolgt, wobei das Beschleunigen
häufig auch über einen Gegenhaltezylinder erfolgt, so dass bei der oben beschriebenen
Rückspeisung während des Gegenhaltens auch die hinreichende Druckmittelversorgung
der anderen Komponenten berücksichtigt werden muss und ensprechend Kompromisse bei
der Steuerung der Rückspeisung erforderlich sind.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen hydraulischen Pressenantrieb
zu schaffen, bei der der Wirkungsgrad der Umwandlung von hydraulischer Energie während
der Rückspeisung verbessert ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen hydraulischen Pressenantrieb mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Erfindungsgemäß hat der hydraulische Pressenantrieb einen ein Werkstück haltendes
Werkzeugteil, das mittels zumindest eines Eilgangszylinders zum Beschleunigen bewegbar
ist und das mittels eines Gegenhaltezylinders mit einer Gegenhaltekraft beaufschlagbar
ist, wobei dem Gegenhaltezylinder und dem Eilgangzylinder jeweils ein eigener hydraulischer
Kreis mit jeweils einer Hydromaschine zur Druckmittelversorgung zugeordnet ist.
[0011] Durch die Ausführung des Pressenantriebs mit zwei voneinander getrennten hydraulischen
Kreisen für die Gegenhaltezylinder- und die Eilgangzylinderanordnung kann die Druckmittelversorgung
im Hinblick auf die optimierte Umwandlung der hydraulischen Energie zum Antrieb der
Hydromaschinen weitestgehend unabhängig voneinander gesteuert werden. Auf diese Weise
ist es möglicht, dass die geschilderte Rückspeisung, bei der das vom Gegenhaltezylinder
abströmende Druckmittel über die Hydromaschine des entsprechenden Kreises zum Tank
abströmt so gesteuert werden, dass beispielsweise der Rückspeisemodus bei hohem Energieeinsatz
gewählt wird, während bei niedrigem Energieeinsatz auf eine Rückspeisung verzichtet
wird. Auf diese Weise kann die Ausnutzung der hydraulischen Energie des von dem oder
den Gegenhaltezylindern abströmenden Druckmittels unabhängig von der Ansteuerung der
Eilgangzylinder optimiert werden, so dass ein Energie effizienter Betrieb der Presse
gewährleistet ist.
[0012] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein in Gegenhalterichtung
wirksamer Druckraum des Gegenhaltezylinders über ein entsperrbares Rückschlagventil
mit dem Tank verbindbar, um den Gegenhaltedruck abbauen zu können oder schnell zwischen
Eilgang und Gegenhalten umschalten zu können.
[0013] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn dieses Rückschlagventil vorgesteuert ist,
so dass ein schnelles Umschalten gewährleistet werden kann.
[0014] Bei einer Variante der Erfindung ist in der Druckleitung zwischen dem in Gegenhalterichtung
wirksamen Druckraum des Gegenhaltezylinders und der zugeordneten Hydromaschine eine
Hydrospeicheranordnung vorgesehen, die im Rückspeisemodus aufgeladen wird.
[0015] Dieser Speicheranordnung kann eine Speicherschaltventilanordnung zugeordnet sein,
mit einem schnell schaltenden Speicherschaltventil, das in einer Durchgangsstellung
eine Druckmittelverbindung zwischen dem in Gegenhalterichtung wirksamen Druckraum
und dem Tank aufsteuert und in einer Sperrposition diese Druckmittelverbindung in
Richtung zum Tank absperrt.
[0016] Vorzugsweise ist in dieser Druckleitung auch eine Vielzahl von parallel geschalteten
Rückschlagventilen angeordnet, die einen großen Druckmittelvolumenstrom zum Aufladen
der Hydrospeicheranordnung zulassen.
[0017] Der Eilgangantrieb ist bei einer Variante der Erfindung mit einer Vielzahl von parallel
geschalteten Hydromaschineneinheiten ausgeführt, die vorzugsweise mechanisch miteinander
koppelbar sind, so dass die Druckmittelversorgung der Eilgangzylinderanordnung über
mehrere kleine, preiswerte und ein gutes Ansprechverhalten aufweisende Einheiten erfolgt.
[0018] Dabei wird es bevorzugt, wenn diese Einheiten mit umkehrbarer Förder-/Schluckrichtung
ausgeführt sind oder aber die Druckmittelversorgungsrichtung über eine Wegeventilanordnung
erfolgt.
[0019] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Eilgangzylinderanordnung mit
zumindest einem Differentialzylinder mit unterschiedlichen Wirkflächen ausgeführt,
wobei die kleinere Wirkfläche mit dem Druckanschluss der Hydromaschinenanordnung des
Eilgangantriebs und die größere Wirkfläche über das letztgenannte Wegeventil mit diesem
Druckanschluss oder Tank verbindbar ist. Auf diese Weise kann die Verfahrrichtung
der Eilgangzylinderanordnung auf einfache Weise durch Umschalten des Wegeventils eingestellt
werden.
[0020] Bei einer Variante ist vorgesehen, in dem der Eilgangzylinderanordnung zugeordneten
hydraulischen Kreis zwischen der Hydromaschinenanordnung und der Eilgangzylinderanordnung
Hydrospeicher vorzusehen.
[0021] Der Aufwand zur Realisierung der Hydromaschinen kann minimiert werden, wenn im Rückspeisemodus
die dem Gegenhalteantrieb zugeordnete Hydromaschine eine dem Eilgangantrieb zugeordnete
Hydromaschine antreibt.
[0022] Dabei ist es bevorzugt, wenn die dem Gegenhalteantrieb zugeordnete Hydromaschine
einen Konstantmotor hat, der eine Verstellpumpe antreibt, über die wiederum ein Verstellmotor
der Hydromaschine im Eilgangkreis angetrieben wird, der seinerseits eine Verstellpumpe
zur Druckmittelversorgung der Eilgangzylinderanordnung antreibt.
[0023] Bei dieser Variante kann im Druckmittelströmungspfad zwischen den beiden Verstellmotoren
ein Wegeventil angeordnet sein, über das Druckmittel zur Druckmittelversorgung weiterer
Verbraucher abgegriffen wird.
[0024] Die Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft anwenden, wenn der Pressenantrieb
mit einer Steuereinrichtung ausgeführt ist, über die das Speicherschaltventil und/oder
das entsperrbare Rückschlagventil bei Überschreiten einer Druckschwelle in dem in
Gegenhalterichtung wirksamen Druckraum der Gegenhaltezylinderanordnung zur Rückspeisung
umgeschaltet wird.
[0025] Dieses Umschalten kann kontinuierlich oder impulsartig erfolgen.
[0026] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Schaltplan eines ersten Ausführungsbeispiels eines hydraulischen Pressenantriebs;
Figur 2 eine Variante eines Pressenantriebs und
Figur 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Pressenantriebs.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer hydraulischen Blechform- oder Tiefziehpresse
erläutert; sie ist im Prinzip jedoch auch bei anderen Pressentypen oder Werkzeugmaschinen
anwendbar. Eine derartige Presse hat ein zweiteiliges Werkzeug, in dem das zu verformende
Werkstück umgeformt wird. Ein in Figur 1 nicht dargestelltes Oberteil des Werkzeugs
ist als Matrize ausgebildet. Die Presse hat einen mechanischen oder hydraulischen
Hauptantrieb, um ein das obere Werkzeugteil tragenden Ziehstößel anzutreiben. Das
andere, untere Werkzeugteil bildet üblicher Weise eine Patrize, auch Pressstempel
genannt, aus, der beim Schließen des Werkzeugs in die Matrize eintaucht. Das dabei
umgeformte Werkstück wird über einen Blechhalter lagefixiert. Dieser und der Pressstempel
(Patrize) sind ebenfalls in Vertikalrichtung bewegbar an einem Pressentisch gelagert.
Das Werkstückunterteil (Stempel, Patrize) ist an einem hydraulischen Ziehkissen 1
abgestützt, dessen hydraulischer Antrieb in Figur 1 dargestellt ist. Dieser hydraulische
Antrieb besteht im Prinzip aus einem Eilgangantrieb 2 und einem Gegenhalteantrieb
4, die jeweils in einem eigenen hydraulischen Kreis angeordnet sind. Erfindungsgemäß
ist somit der Ziehkissenantrieb als Zweikreissystem ausgeführt, wobei die Steuerung
der im jeweiligen Kreis liegenden Komponenten weitestgehend unabhängig von der Ansteuerung
der im anderen Kreis gelegenen Komponenten erfolgen kann, so dass insbesondere die
eingangs erläuterte Rückspeisung von hydraulischer Energie beim Gegenhalten mit hohem
Wirkungsgrad durchgeführt werden kann - dies wird jedoch im Folgenden noch näher erläutert.
[0028] Der Gegenhalteantrieb 4 hat einen auf das Ziehkissen 1 wirkenden Gegenhaltezylinder
6 mit einem Plungerkolben 8, der einen im Vergleich zu einem im Folgenden beschriebenen
Eilgangzylinder 10 großen Durchmesser aufweist. Figur 1 zeigt beispielhaft einen Gegenhaltezylinder
6 und einen Eilgangzylinder 10 - selbstverständlich kann der Ziehkissenantrieb auch
mit einer Mehrzahl von Gegenhalte- oder Eilgangzylindern ausgeführt sein.
[0029] Der Gegenhaltezylinder 6 hat einen vom Plungerkolben 8 begrenzten Druckraum 12, der
sich beim Absenken des Ziehkissens 1 bzw. des unteren Werkzeugteils verkleinert. Dieses
Absenken erfolgt durch das sehr hohe Gewicht des unteren Werkzeugteils und des Ziehkissens
1. Das Anheben hin zum oberen Werkzeugteil erfolgt durch Druckmittelzufuhr in den
Druckraum 12 und durch gesteuertes Absperren dieses Druckraums 12 gegenüber einem
Tank T. Der Druckraum 12 ist über ein entsperrbares Rückschlagventil 14 und eine Tankleitung
16 mit diesem Tank T verbunden. Gemäß der Darstellung in Figur 1 erlaubt dieses Rückschlagventil
14 ein Nachsaugen von Druckmittel aus dem Tank T beim Ausfahren des Gegenhaltezylinders
6.
[0030] Das entsperrbare Rückschlagventil 14 ist als vorgesteuertes Ventil ausgeführt und
hat ein Vorsteuerventil 18, das als 3/2-Wegeschaltventil ausgeführt ist und dessen
Arbeitsanschluss A zu einem Steueranschluss des Rückschlagventils 14 geführt ist.
Ein Tankanschluss T ist über eine Tanksteuerleitung 20 mit dem Tank T und ein Eingangsanschluss
P mit einer Drucksteuerleitung 22 verbunden. Das Vorsteuerventil 18 ist als schnell
schaltendes Sitzventil ausgeführt, so dass eine lekagefreie Absperrung der jeweiligen
Steuerleitungsabschnitte ermöglicht ist. In einer federvorgespannten Grundposition
b ist der Tankschluss T abgesperrt und der Arbeitsanschluss A mit dem Druckanschluss
P verbunden. Durch Betätigung eines Schaltmagneten lässt sich das Vorsteuerventil
18 in eine Schaltstellung umschalten, in der der Ausgangsanschluss A mit dem Tankanschluss
T verbunden ist. In dieser Schaltposition a wirkt das Ventil 14 als normales Rückschlagventil.
Beim Schalten in seine dargestellte Grundposition b wird das Rückschlagventil 14 entsperrt,
so dass Druckmittel vom Druckraum 12 zum Tank T abströmen kann.
[0031] Der Druckraum 12 ist des weiteren über eine Druckleitung 24 mit einer Hydrospeicheranordnung
26 verbunden, die beispielsweise aus einem oder einer Vielzahl von in Reihe geschalteten
Hydrospeichern, beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus fünf Hydrospeichern besteht.
Die Druckleitung 24 mündet stromabwärts der Hydrospeicher 26 in eine Arbeitsleitung
28, die zum Tank T führt und in der eine Gegenhalte-Hydromaschine 30 angeordnet ist,
die sowohl als Pumpe als auch als Motor arbeiten kann. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Hydromaschine 30 mit einem drehzahlvariablen Motor 32 ausgeführt, der entweder
die Hydromaschine 30 antreibt (Pumpe) oder von dieser angetrieben wird (Hydromotor).
Bei geschlossenem Rückschlagventil 14 und sich verkleinerndem Druckraum 12 kann somit
Druckmittel über die Hydromaschine 30 zum Tank T abströmen. In diesem Fall wird die
Hydromaschine 30 angetrieben, so dass über den Motor 32 entsprechend ein weiterer
Verbraucher mit Energie versorgt werden kann. In diesem Modus wird auch die Hydrospeicheranordnung
26 aufgeladen. Um ein unerwünschtes Entladen dieser Hydrospeicheranordnung 26 beim
Ausfahren des Gegenhaltezylinders zu vermeiden, ist im Druckmittelströmungspfad zwischen
dem Druckraum 12 und der Hydrospeicheranordnung 26 eine Rückschlagventilanordnung
34 mit einer Vielzahl von parallel geschalteten Rückschlagventilen - im vorliegenden
Fall mit fünf Rückschlagventilen - ausgeführt. Der Gegenhaltehaltedruck wird während
der Rückspeisung unter anderem über die Gegenhalte-Hydromaschine 30 bestimmt.
[0032] Die Rückschlagventilanordnung 34 ist Teil einer in Figur 1 angedeuteten Speicherschaltventilanordnung
36, die neben dem oder den Rückschlagventilen 34 noch ein Speicherschaltventil 38
aufweist, das als schnell schaltendes 2/2-Wegeventil ausgeführt ist. Dieses Speicherschaltventil
38 ist in einer von der Druckleitung 24 abzweigenden Entlastungsleitung 40 angeordnet,
die in den Tank T einmündet. In einer in Figur 1 nicht dargestellten federvorgespannten
Grundposition b des Speicherschaltventils 38 ist diese Druckmittelverbindung zum Tank
T hin geöffnet, so dass das Druckmittel auch bei gesperrtem Rückschlagventil 14 vom
Druckraum 12 zum Tank T hin abströmen kann. Durch elektrisches und/oder hydraulisches
Umschalten des Speicherschaltventils 38 wird dieses in die dargestellte Schaltposition
a umgeschaltet, in der ein Nachströmen von Druckmittel aus dem Tank T in den Druckraum
12 möglich ist - eine Druckmittelströmung in Gegenrichtung ist jedoch abgesperrt.
Dieses Speicherschaltventil 38 ist ebenfalls als lekagefreies Sitzventil ausgeführt.
Prinzipiell könnte man bei einer derartigen Konstruktion auch auf das entsperrbare
Rückschlagventil 14 verzichten, da die Druckmittelverbindung des Tanks 12 auch über
das Speicherschaltventil 38 geschaltet werden kann.
[0033] In der Druckleitung 24 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein Absicherungsblock
42 für die Speicheranordnung 26 vorgesehen. Dieser Absicherungsblock 42 hat ein Druckbegrenzungsventil
44 und ein parallel dazu geschaltetes Schaltventil 46, über die bei Überschreiten
eines Speicherdrucks, der beispielsweise über einen Messaufnehmer 48 erfasst wird,
eine Druckmittelverbindung der Druckleitung 24 zu einer Tankleitung 50 aufgesteuert
werden kann. Der Absicherungsblock 42 hat des Weiteren noch ein Handventil 48 zum
manuellen Öffnen dieser Druckmittelverbindung.
[0034] Der Eilgangzylinder 10 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Gleichgangzylinder
mit einem Gleichgangkolben 52 ausgeführt, der zwei Ringräume 54 und 56 mit gleichen
Wirkflächen begrenzt. Die beiden Ringräume 54, 56 sind jeweils über eine Arbeitsleitung
58 bzw. 60 mit einer Hydromaschinenanordnung 62 verbunden. Diese Hydromaschinenanordnung
62 hat beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl - genauer gesagt drei
Hydromaschinen 62a, 62b, 62c, die sowohl als Pumpe als auch als Hydromotor arbeiten
können und deren Förder-/Schluckrichtung umkehrbar ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jede der Hydromaschinen mit einem drehzahlvariablen Antriebsmotor 64 ausgeführt,
der im Pumpenmodus die jeweilige Hydromaschine antreibt und im Motormodus angetrieben
wird.
[0035] Anstelle des drehzahlvariablen Antriebs kann auch eine über 0 verschwenkbare Hydromaschine,
beispielsweise eine Axialkolbenmaschine oder eine Vielzahl derartiger Axialkolbenmaschinen
eingesetzt werden.
[0036] Zur Absicherung sind in Druckmittelverbindungen zwischen den beiden Arbeitsleitungen
58, 60 ein den Druck in der Arbeitsleitung 60 begrenzendes Druckbegrenzungsventil
66 bzw. ein den Druck in der Arbeitsleitung 58 begrenzendes Druckbegrenzungsventil
68 angeordnet.
Parallel zu diesen beiden Druckbegrenzungsventilen 66, 68 ist ein 2/2-Schwimmstellungsventil
70 in einer die beiden Arbeitsleitungen 58, 60 verbindenden Bypassleitung 72 angeordnet.
Dieses Schwimmstellungsventil 70 ist in eine Schließposition b vorgespannt und lässt
sich elektrisch und/oder hydraulisch in eine Schaltposition a umschalten, in der die
beiden Arbeitsleitungen 58, 60 direkt miteinander verbunden sind, so dass der Eilgangzylinder
10 in einer Schwimmstellung betrieben wird, in der das Druckmittel nahezu verlustlos
zwischen den beiden Ringräumen 54, 56 verschoben wird.
[0037] Die beiden Arbeitsleitungen 58, 60 sind jeweils über ein Rückschlagventil 74, 76
mit einer Speiseleitung 78 verbunden, die über ein weiteres Rückschlagventil 80 an
einen Druckanschluss einer Speisepumpe 82 angeschlossen ist. Der Druck in der Speiseleitung
78 ist über ein Speisedruckbegrenzungsventil 84 begrenzt. In der Speiseleitung 78
ist ein weiterer Absicherungsblock 86 vorgesehen, wobei der Druck in diesem Bereich
über einen Druckaufnehmer 88 erfasst werden kann. Der Absicherungsblock 86 hat im
Prinzip den gleichen Aufbau wie der Absicherungsblock 42. Zusätzlich ist noch ein
Speisehydrospeicher 90 vorgesehen, der durch Öffnen eines Handventils 92 mit der Speiseleitung
78 bzw. den beiden Arbeitsleitungen 58, 60 verbindbar ist.
[0038] Gemäß den vorstehenden Ausführungen ist der Eilgangkreis 2 als geschlossener hydraulischer
Kreislauf ausgeführt, wobei je nach Förderrichtung der Hydromaschinenanordnung 62
Druckmittel aus einem der Ringräume 54, 56 abgezogen und in den anderen Druckraum
56, 54 gefördert werden kann, um den Eilgangzylinder 10 nach oben (in Richtung des
nicht dargestellten oberen Werkzeugteils) oder nach unten zu verfahren. Aufgrund der
im Vergleich zum Gegenhaltezylinder 6 geringen Wirkfläche des Eilgangzylinders 10
und der hohen Förderleistung der Hydromaschinen kann das Ziehkissen 1 sehr schnell
beschleunigt werden. Dabei ist es möglich, die einzelnen Hydromaschinen 62a, 62b,
62c einzeln, gemeinsam oder in beliebiger Kombination anzusteuern. Prinzipiell ist
es auch möglich, Hydromaschinen mit unterschiedlichem Förder-/Schluckvolumen auszuführen.
Wie bereits erläutert, lassen sich die Hydromaschinen 62 auch im Motormodus betreiben,
wobei beispielsweise bei einem durch das hohe Eigengewicht verursachten Absenken des
Ziehkissens 1 das Druckmittel aus dem sich verkleinernden Ringraum 56 über die Hydromaschinenanordnung
62 zum anderen, sich vergrößernden Druckraum 54 abströmt und dann entsprechend die
Hydromaschinen 62 angetrieben werden und dementsprechend die Antriebsmotoren 64 antreiben,
so dass diese Energie zum Antrieb weiterer Komponenten benutzt werden kann.
[0039] Zum Pressen eines Werkstücks wird beispielsweise ein Blech auf den nicht dargestellten
Blechhalter aufgelegt, der mit Bezug zum höchsten Punkt der Patrize ausgerichtet ist.
Das obere Werkzeugteil (Matrize) ist über den Hauptantrieb in seinen oberen Totpunkt
verfahren. Auch das Ziehkissen 1 befindet sich im Bereich seines oberen Totpunktes,
wobei die beiden Werkzeugteile jedoch zueinander beabstandet sind. In diesem oberen
Totpunkt hat der Druckraum 12 sein maximales Volumen, wobei über das entsperrbare
Rückschlagventil 14 und/oder das sich in der Schaltposition a befindliche Speicherschaltventil
38 Druckmittel aus dem Tank T in den Druckraum 12 beim Ausfahren des Gegenhaltezylinders
6 angesaugt wird.
[0040] Zu Beginn des Arbeitszyklus wird dann das obere Werkzeugteil (Matrize) nach unten
verfahren. Nach einem bestimmten Hub des oberen Werkzeugteils wird das Ziehkissen
1 durch entsprechende Ansteuerung der Hydromaschinenanordnung 62 nach unten beschleunigt
- dementsprechend wird Druckmittel aus dem Ringraum 56 des Eilgangzylinders 10 angesaugt
und in den Ringraum 54 gefördert. Das Ziehkissen 1 wird derart beschleunigt, dass
beim Schließen des Werkzeugs die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Werkzeugteilen
(Matrize, Patrize) sehr gering oder gleich 0 ist, so dass der Schließvorgang vergleichsweise
sanft erfolgt und kein Aufschlagen und damit eine Beschädigung des Blechhalters bzw.
des Werkzeugs oder der Pressenkomponenten zu befürchten ist.
[0041] Während der Beschleunigung des Ziehkissens 1 nach unten, die vom hohen Eigengewicht
des Ziehkissens 1 und des unteren Werkstückteils unterstützt wird, ist das Rückschlagventil
14 oder/und das Speicherschaltventil 38 entsperrt bzw. aufgesteuert, so dass das Druckmittel
im Wesentlichen verlustfrei aus dem sich verkleinernden Druckraum 12 zum Tank T ausgeschoben
wird. Während des Umformvorgangs wird jedoch die Druckmittelverbindung des Druckraums
12 zum Tank T zugesteuert, so dass sich im Druckraum 12 ein Gegenhaltedruck aufbaut,
der durch entsprechende Ansteuerung des Vorsteuerventils 18 und über die Gegenhalte-Hydromaschine
30 mit einem vorbestimmten Profil eingeregelt werden kann. Bei einer möglichen Verfahrensführung
kann beispielsweise das Umschalten zwischen Eilgang und Gegenhalten im Wesentlichen
über das Vorsteuerventil 18 gesteuert werden, wobei dann das Speicherschaltventil
38 in seiner dargestellten Sperrstellung a verbleibt.
[0042] Das während des Gegenhaltens aus dem Druckraum 12 über die Druckleitung 24 abströmende
Druckmittel lädt bei sich in seiner Schaltstellung a befindlichen Speicherschaltventil
38 die Hydrospeicheranordnung 26 auf und strömt über die Gegenhalte-Hydromaschine
30 zum Tank T ab, so dass diese den Motor 32 antreibt und diese Energie zum Antrieb
weiterer Verbraucher verwendet werden kann. Die Rückschlagventilanordnung 34 gewährleistet
dabei einen hinreichenden Strömungsquerschnitt, so dass ein vergleichsweise großer
Druckmittelvolumenstrom abströmen kann.
[0043] In dem Fall, in dem der Gegenhaltedruck im Druckraum 12 zu gering ist oder keine
Aufladung der Speicheranordnung 26 gewünscht ist, wird das Speicherschaltventil 38
in seine Durchgangsschaltung b (Grundposition) umgeschaltet, so dass das Druckmittel
aus dem Druckraum 12 bei Umgehung der Speicheranordnung 26 und der Gegenhalte-hydromaschine
30 zum Tank T hin abströmt. Das Speicherschaltventil 38 ist als schnell schaltendes
Ventil ausgeführt, so dass das Umschalten sehr schnell und auch mit hoher Frequenz
intermittierend erfolgen kann und das gewünschte Gegenhaltedruckprofil einstellbar
ist.
[0044] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn die vorbeschriebene Rückspeisung des Druckmittels
aus dem Druckraum 12 über die Gegenhaltehydromaschine 30 nur dann erfolgt, wenn der
Druck im Druckraum 12 einen vorbestimmten Wert überschreitet, so dass die hydraulische
Energie mit hohem Wirkungsgrad umgewandelt werden kann. Diese Rückspeisung in Abhängigkeit
vom Druck im Druckraum 12 ist bei den eingangs beschriebenen Lösungen nicht ohne weiteres
möglich, da dort die Hydraulikkomponenten zum Beschleunigen und zum Aufbauen des Gegenhaltedrucks
im gleichen Hydraulikkreis angeordnet sind.
[0045] Beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel strömt das Druckmittel während der Rückspeisung
über die Gegenhalte-Hydromaschine 30 zum Tank T ab. Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei der die im Gegenhaltekreis 4 angeordnete Hydromaschine 30 die Hydromaschine
62 des Eilgangkreises 2 antreibt. Der Einfachheit halber werden bei der Erläuterung
des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2 diejenigen Komponenten, die eine Entsprechung
im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 finden, mit den jeweils gleichen Bezugszeichen
versehen. Der Gegenhaltekreis 4 des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2 hat im Wesentlichen
den gleichen Aufbau wie der Gegenhaltekreis 4 des anhand Figur 1 erläuterten Ausführungsbeispiels,
so dass nur die sich unterscheidenden Komponenten erläutert werden und im übrigen
auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen werden kann. Bei der Variante gemäß Figur
2 ist der Eilgangzylinder 10 oberhalb des Gegenhaltezylinders 6 angeordnet, wobei
dessen Plungerkolben 8 wiederum den Druckraum 12 begrenzt und auch einen Teil eines
Gegenhaltekolbens 94 bildet, der jedoch nicht als Gleichgangkolben ausgeführt ist
sondern unterschiedliche Wirkflächen aufweist, wobei der Plungerkolben 8 einen Boden
96 zwischen Gegenhaltezylinder 6 und Eilgangzylinder 10 durchsetzt und mit einem Kolbenbund
des Gegenhaltekolbens 94 den in Ausfahrrichtung wirksamen Ringraum 56 begrenzt, dessen
Querschnittsfläche wesentlich größer ist als die des oberhalb des Kolbenbunds liegenden
Ringraums 54 ist.
[0046] Der Druck im Druckraum 12 wird über einen Druckraufnehmer 98 erfasst und an die Steuerung
gemeldet. Die Anordnung des entsperrbaren Rückschlagventils 14 mit dem Vorsteuerventil
18, des Speicherschaltventils 38, der Rückschlagventilanordnung 34 und der Hydrospeicheranordnung
26 entspricht derjenigen des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels, so dass weitere
Erläuterungen entbehrlich sind. Ein Unterschied besteht darin, dass das Speicherschaltventil
38 in Richtung seiner Grundposition b neben der Feder auch durch den Druck in der
Drucksteuerleitung 22 beaufschlagt ist. Die Gegenhalte-Hydromaschine 30 ist - wie
bereits erläutert - mit der durch eine einzige Verstellpumpe 62 ausgeführten Hydromaschinenanordnung
62 verbunden, deren Anschluss P über einen Druckkanal 100 mit den beiden Arbeitsleitungen
58 und 60 verbunden ist, die bei diesem Ausführungsbeispiel gemeinsam in den Druckkanal
100 einmünden. Dieser Druckkanal 100 zweigt zwischen der Gegenhalte-Hydromaschine
30 und dem Rückschlagventil 118 von der Druckleitung 120 ab.
[0047] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der Arbeitsleitung 60, die zum Ringraum
56 mit größerer Wirkfläche führt, ein Wegeventil 102 angeordnet, das als 3/3-Wegeventil
ausgeführt ist, das elektrisch und/oder hydraulisch verstellbar ausgeführt ist. Die
hydraulische Ansteuerung des Wegeventils 102 erfolgt über Steueranschlüsse y, x, wobei
der Steueranschluss y über eine Steuerleitung 104 mit dem Tank T und der Steueranschluss
x über eine Drucksteuerleitung 106 mit dem Druckkanal 100 verbunden ist. In der Drucksteuerleitung
106 ist ein Steuerölfilter 108 vorgesehen.
[0048] Zur Vermeidung von Druckschwankungen während des Beschleunigens des Ziehkissens 1
ist des Weiteren in dem Druckkanal 100 eine Eilgangspeicheranordnung 110 vorgesehen.
[0049] In einer dargestellten Grundposition des Wegeventils 102 verbindet dieses die Arbeitsleitungen
58, 60 mit einer Schwimmstellungsleitung 112, die in den Tank T einmündet, wobei in
der Arbeitsleitung 60 und in der Schwimmstellungsleitung 112 jeweils eine Dämpfungsdrossel
114, 116 vorgesehen ist. Durch Umschalten des Wegeventils 102 in seine mit a gekennzeichnete
Position wird die Arbeitsleitung 60 mit dem Ringraum 56 verbunden, so dass in beiden
Ringräumen 56, 54 der gleiche Druck, d.h. der Druck in dem Druckkanal 100 anliegt.
Aufgrund der Flächendifferenz fährt dann der Eilgangzylinder nach oben aus. Durch
Umschalten des Wegeventils in die mit b gekennzeichnete Position wird der Ringraum
56 mit größerer Wirkfläche über die Schwimmstellungsleitung 112 mit dem Tank verbunden
- da der andere Ringraum 54 stets mit dem Druck im Druckkanal 100 beaufschlagt ist,
fährt der Eilgangzylinder 10 ein, wobei dann allerdings entweder das Rückschlagventil
14 oder das Speicherschaltventil 38 in seine Öffnungsstellung entsperrt bzw. umgeschaltet
sein muss, so dass das Druckmittel - wie vorstehend erläutert - im Wesentlichen ohne
Verluste aus dem Druckraum 12 ausgeschoben werden kann und kein Gegenhaltedruck aufgebaut
wird. Die jeweilige Schaltposition des Wegeventils 102 wird erfasst und an die Steuerung
der Presse gemeldet. Die Gegenhaltehydromaschine 30 und die als Verstellpumpe ausgeführte
Hydromaschine 62 sind beide mit dem Motor 32 verbunden, der je nach Lastsituation
angetrieben wird oder aber auch die Hydromaschine 62 und die Gegenhalte-Hydromaschine
30 antreibt.
[0050] Die Funktionsweise entspricht derjenigen des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels.
Zum Beschleunigen des in Figur 2 nicht dargestellten Ziehkissens 1 wird das entsperrbare
Rückschlagventil 14 über das Vorsteuerventil 18 aufgesteuert (alternativ kann das
Speicherschaltventil 38 aufgesteuert werden) und das Wegeventil 102 wird in seine
Schaltstellung b verstellt, in der der Ringraum 56 druckentlastet ist, so dass der
Gegenhaltekolben 94 und damit das Ziehkissen in Richtung der Bewegung des oberen Werkzeugteils
(Matrize) beschleunigt wird. Zum Aufbauen des Gegenhaltedrucks wird das Wegeventil
102 in seine Schwimmstellungsposition (Grundposition) umgeschaltet und der Gegenhaltedruck
im Druckraum 12 durch entsprechende Ansteuerung des Speicherschaltventils 38 und/oder
des entsperrbaren Rückschlagventils 14 geregelt und dabei bei Erreichen eines vorbestimmten,
für die Rückspeisung energetisch günstigen Druckbereichs im Druckraum 12 so geschaltet,
dass die Hydrospeicheranordnung 26 aufgeladen wird und das Druckmittel über die Gegenhaltehydromaschine
30 zum Tank T abströmt und dabei die Hydromaschine 62 antreibt, um die Speicher 110
aufzuladen, über die die Ringräume 54, 56 je nach Schaltung des Wegeventils 102 mit
einem konstanten Druck beaufschlagbar sind.
[0051] Figur 3 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2, wobei die Darstellung
der einzelnen Komponenten vereinfacht ist. Der Gegenhaltekreis 4 entspricht im Wesentlichen
dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, wobei der Gegenhaltezylinder 6 und der
Eilgangzylinder 10 wie beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgeführt
sind, d.h. der Gegenhaltezylinder 6 ist als Plungerzylinder mit einem Plungerkolben
8 und der Eilgangzylinder 10 als Gleichgangzylinder mit einem Gleichgangkolben 52
ausgeführt, dessen den Ringraum 54 begrenzende Kolbenstange mit dem Plungerzylinder
8 verbunden ist oder an diesem anliegt. Der Druckraum 12 des Gleichgangzylinders 6
ist über das entsperrbare Rückschlagventil 14 mit dem Tank T verbindbar. Dieses Rückschlagventil
14 kann - wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen - mit einer Vorsteuerung
versehen sein. In der vom Druckraum 12 abzweigenden Druckleitung 24 sind wiederum
die Rückschlagventilanordnung 34 und die Speicherventilanordnung 36 angeordnet. Des
Weiteren strömt das Druckmittel beim Rückspeisen über die als Pumpe mit zwei Förderrichtungen
ausgeführte Gegenhalte-Hydromaschine 30 und ein in Richtung zum Tank T öffnendes Rückschlagventil
118 zum Tank T hin ab. In gleicher Weise wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
kann über das Speicherschaltventil 38 die Druckleitung 24 bei Umgehung der Speicheranordnung
36 und der Gegenhaltehydromaschine 30 mit dem Tank T verbunden werden.
[0052] Die Gegenhalte-Hydromaschine 30 ist mechanisch mit einer verstellbaren Hydromaschine
120 gekoppelt, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Pumpe mit zwei Förderrichtungen
ausgeführt ist. Auf der gleichen Achse liegt des Weiteren der Motor 32, der über den
Hydromotor 30 antreibbar ist oder aber den Hydromotor und/oder die Pumpe 120 antreibt.
[0053] Ein Druckanschluss P der verstellbaren Hydromaschine 120 ist - ähnlich wie beim zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel - mit dem Druckkanal 100 verbunden, in dem wiederum
eine Eilgangspeicheranordnung 110 mit bei diesem Ausführungsbeispiel drei Hydrospeichern
angeordnet ist. Der Druckkanal 100 führt bei diesem Ausführungsbeispiel zum Druckanschluss
P eines verstellbaren Hydromotors 124, über den eine Verstellpumpe antreibbar ist,
die in der Funktion der Hydromaschinenanordnung 62 entspricht und daher auch mit dem
gleichen Bezugszeichen versehen ist. Auf der gleichen Achse liegt der Antriebsmotor
64, der entweder vom Hydromotor 122 antreibbar ist oder aber die Maschinen 122, 62
antreibt.
[0054] Die beiden Anschlüsse der Hydromaschine 62 sind wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
mit der Arbeitsleitung 58 bzw. 60 verbunden, so dass je nach Förderrichtung der Hydromaschine
62 Druckmittel zum Ringraum 54 oder zum Ringraum 56 gefördert wird und in entsprechender
Weise aus dem jeweils anderen Druckraum heraus gefördert wird. Der andere Anschluss
des mit zwei Schluckvolumenstromrichtungen ausgeführten Hydromotors 122 ist über einen
Ablaufkanal 124 mit dem Tank T verbunden.
[0055] Die vorbeschriebenen verstellbaren Hydromaschinen 120, 122, 62 können in beliebiger
Weise, beispielsweise als Axialkolbenmaschinen mit verstellbarem Schwenkwinkel ausgeführt
sein.
[0056] Gemäß der Darstellung in Figur 3 zweigt vom Druckkanal 100 eine Versorgungsleitung
124 ab, die zum Druckanschluss P eines stetig verstellbaren Verbraucherventils 126
geführt ist. Ein Tankanschluss T dieses Verbraucherventils 128 ist über einen Tankkanal
130 mit dem Tank T verbunden. Zwei Arbeitsanschlüsse A, B sind über Arbeitskanäle
132, 134 mit Anschlüssen eines nicht dargestellten hydraulischen Verbrauchers verbunden.
In der dargestellten federvorgespannten Grundposition des Verbraucherventils 128 sind
die Anschlüsse A, B, P und T in einer Schwimmstellung miteinander verbunden. Beim
Umschalten in Richtung der Position a ist der Arbeitsanschluss B mit dem Druckanschluss
P verbunden. In entsprechender Weise wird bei Verstellung in Richtung b die Druckmittelverbindung
zwischen dem Druckanschluss P und dem Arbeitsanschluss A aufgesteuert und entsprechend
der Arbeitsanschluss B mit dem Tankanschluss T verbunden. Auf diese Weise ist es möglich,
über die bei der Rückspeisung von der Gegenhaltehydromaschine 30 angetriebene Verstellpumpe
120 und die Speicheranordnung 110 einen weiteren Verbraucher mit Druckmittel zu versorgen.
[0057] Die Funktionsweise des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3 entspricht derjenigen des
Ausführungsbeispiels aus Figur 2. Zum Beschleunigen des Ziehkissens wird das entsperrbare
Rückschlagventil 14 und/oder das Speicherschaltventil 38 aufgesteuert, so dass der
Druckraum 12 mit dem Tank T verbunden ist und das Druckmittel aus dem Druckraum 12
ausgeschoben werden kann. Die über 0 verschwenkbare Verstellpumpe 62 wird so eingestellt,
dass Druckmittel in den Ringraum 54 gefördert und aus dem Ringraum 56 entnommen wird.
Entsprechend wird das Ziehkissen mittels des Eilgangzylinders 10 beschleunigt. Während
des Umformens wird der Gegenhaltedruck im Druckraum 12 durch entsprechende Ansteuerung
des entsperrbaren Rückschlagventils 14 und/oder des Speicherschaltventils 38 und/oder
der Verstellpumpe 120 geregelt und bei entsprechend hohem Energieeinsatz am Gegenhaltezylinder
6 die vorbestimmte Rückspeisung durchgeführt, um die Speicheranordnung 36 aufzuladen
und die Gegenhaltehydromaschine 30 anzutreiben.
[0058] Wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen kann der Rückspeisemodus bei
einer bestimmten Druckschwelle im Druckraum 12 kontinuierlich geschaltet werden oder
aber in Form einer Impulsmodulation, um eine optimale Energieumwandlung zu gewährleisten.
[0059] Offenbart ist ein hydraulischer Pressenantrieb mit einem Eilgangzylinder und einem
Gegenhaltezylinder, die jeweils in einem eigenen hydraulischen Kreis mit einer Hydromaschine
angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Ziehkissen
- 2
- Eilgangantrieb
- 4
- Gegenhalteantrieb
- 6
- Gegenhaltezylinder
- 8
- Plungerkolben
- 10
- Eilgangzylinder
- 12
- Druckraum
- 14
- entsperrbares Rückschlagventil
- 16
- Tankleitung
- 18
- Vorsteuerventil
- 20
- Tanksteuerleitung
- 22
- Drucksteuerleitung
- 24
- Druckleitung
- 26
- Hydrospeicheranordnung
- 28
- Arbeitsleitung
- 30
- Gegenhalte-Hydromaschine
- 32
- Motor
- 34
- Rückschlagventilanordnung
- 36
- Speicherschaltventilanordnung
- 38
- Speicherschaltventil
- 40
- Entlastungsleitung
- 42
- Absicherungsblock
- 44
- Druckbegrenzungsventil
- 46
- Schaltventil
- 48
- Handventil
- 50
- Tankleitung
- 52
- Gleichgangkolben
- 54
- Ringraum
- 56
- Ringraum
- 58
- Arbeitsleitung
- 60
- Arbeitsleitung
- 62
- Hydromaschinenanordnung
- 64
- Antriebsmotor
- 66
- Druckbegrenzungsventil
- 68
- Druckbegrenzungsventil
- 70
- Schwimmstellungsventil
- 72
- Bypassleitung
- 74
- Rückschlagventil
- 76
- Rückschlagventil
- 78
- Speiseleitung
- 80
- Rückschlagventil
- 82
- Speisepumpe
- 84
- Speisedruckbegrenzungsventil
- 86
- Absicherungsblock
- 88
- Druckaufnehmer
- 90
- Speisehydrospeicher
- 92
- Handventil
- 94
- Gegenhaltekolben
- 96
- Boden
- 98
- Druckaufnehmer
- 100
- Druckkanal
- 102
- Wegeventil
- 104
- Steuerleitung
- 106
- Drucksteuerleitung
- 108
- Steuerölfilter
- 110
- Eilgangspeicheranordnung
- 112
- Schwimmstellungsleitung
- 114
- Dämpfungsdrossel
- 116
- Dämpfungsdrossel
- 118
- Rückschlagventil
- 120
- verstellbare Hydromaschine
- 122
- Hydromotor
- 124
- Abströmleitung
- 126
- Versorgungsleitung
- 128
- Verbraucherventil
- 130
- Tankkanal
- 132
- Arbeitsleitung
- 134
- Arbeitsleitung
1. Hydraulischer Pressenantrieb für ein Werkzeugteil, das mittels einer Eilgangzylinderanordnung
(10) zum Beschleunigen bewegbar ist und das mittels einer Gegenhaltezylinderanordnung
(6) mit einem Gegenhaltedruck beaufschlagbar ist, wobei die Gegenhaltezylinderanordnung
(6) und die Eilgangzylinderanordnung (10) jeweils in hydraulisch voneinander getrennten
Kreisen mit jeweils einer Hydromaschine (30, 32) angeordnet sind.
2. Pressenantrieb nach Patentanspruch 1, mit einem entsperrbaren Rückschlagventil (14),
über das ein in Gegenhalterichtung wirksamer Druckraum (12) der Gegenhaltezylinderanordnung
(6) mit einem Tank (T) verbindbar bzw. gegenüber diesem absperrbar ist.
3. Pressenantrieb nach Patentanspruch 2, wobei das entsperrbare Rückschlagventil (14)
vorgesteuert ist.
4. Pressenantrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei in einer Druckleitung
(24) zwischen einer Gegenhalte-Hydromaschine (30) und dem Druckraum (12) eine Hydrospeicheranordnung
(26) vorgesehen ist.
5. Pressenantrieb nach Patentanspruch 4, mit einem Speicherschaltventil (38), über das
eine Druckmittelverbindung des Druckraums (12) zum Tank (T) aufsteuerbar bzw. absperrbar
ist.
6. Pressenantrieb nach Patentanspruch 4 oder 5, wobei in einem Druckmittelströmungspfad
zwischen der Hydrospeicheranordnung (26) und dem Druckraum (12) eine Rückschlagventilanordnung
(34) vorgesehen ist, die in Richtung zur Hydrospeicheranordnung (26) öffnet.
7. Pressenantrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die in einem Eilgangzweig
(2) angeordnete Hydromaschine (62) aus einer Vielzahl von parallel geschalteten Einheiten
(62a, 62b, 62c) besteht.
8. Pressenantrieb nach Patentanspruch 7, wobei die Hydromaschineneinheiten (62a, 62b,
62c) mechanisch gekoppelt sind.
9. Pressenantrieb nach Patentanspruch 7 oder 8, wobei die Hydromaschinen (62) im Eilgangzweig
(2) mit umkehrbarer Förder-/Schluckrichtung ausgeführt sind oder über ein Wegeventil
(102) mit Druckräumen (54, 56) der Eilgangzylinderanordnung (10) verbindbar sind.
10. Pressenantrieb nach Patentanspruch 9, wobei die Eilgangzylinderanordnung (10) einen
Differentialzylinder mit unterschiedlichen Wirkflächen hat, wobei die kleinere Wirkfläche
mit dem Druck am Ausgang der im Eilgangzweig (2) angeordneten Hydromaschine (62) und
die größere Wirkfläche über das Wegeventil (102) mit Tankdruck und mit dem gleichen
Druck wie die kleinere Wirkfläche beaufschlagbar ist.
11. Pressenantrieb nach einem der Patentansprüche 7 bis 10, wobei im Druckmittelströmungspfad
zwischen der dem Eilgangzweig (2) zugeordneten Hydromaschine (62) und der Eilgangzylinderanordnung
(10) eine Eilgangspeicheranordnung (110) vorgesehen ist.
12. Pressenantrieb nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die im Gegenhaltezweig
(4) angeordnete Gegenhalte-Hydromaschine (30) die im Eilgangzweig (2) angeordnete
Hydromaschine (62) mittelbar oder unmittelbar antreibt.
13. Pressenantrieb nach Patentanspruch 12, wobei die im Gegenhaltezweig (4) angeordnete
Gegenhalte-Hydromaschine (30) als Motor ausgeführt ist, der eine verstellbare Hydromaschine
(120) des Eilgangzweigs (2) antreibt, die ihrerseits einen verstellbaren Hydromotor
(122) antreibt, der in Wirkverbindung mit der Hydromaschine (62) zur Druckmittelversorgung
der Eilgangzylinderanordnung (10) steht.
14. Pressensteuerung nach Patentanspruch 13, wobei im Druckmittelströmungspfad zwischen
der verstellbaren Hydromaschine (120) und dem verstellbaren Hydromotor (122) ein Verbraucherventil
(128) zum Abgreifen von Druckmittel für weitere Verbraucher und/oder eine Eilgangspeicheranordnung
(110) vorgesehen ist.
15. Pressenantrieb nach Patentanspruch 5 oder einem auf diesen zurückbezogenen Patentansprüche,
mit einer Steuereinrichtung zum Schalten des Speicherschaltventils (38) und/oder des
entsperrbaren Rückschlagventils (14) bei Überschreiten einer Druckschwelle im Druckraum
(12) des Gegenhaltezylinders (6).