[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Warmformwerkzeug zur Warmumformung von Blechbauteilen
mit einem Ober- und einem Unterwerkzeug, welche einen Kühlkanäle aufweisenden Grundkörper
aus einem mechanisch leicht zu bearbeitenden Nichteisen-Metall, und einen an den Grundkörper
angeordneten Formbelag besitzen, welcher einen Formhohlraum des Warmformwerkzeugs
begrenzt.
[0002] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Warmformwerkzeugs zur Warmformung von Blechbauteilen mit einem Ober- und Unterwerkzeug,
welche einen Kühlkanäle aufweisenden Grundkörper aus einem mechanisch leicht zu bearbeitenden
Nichteisen-Metall, und einen an dem Grundkörper angeordneten Formbelag besitzen, welcher
einen Formhohlraum des Warmformwerkzeugs begrenzt.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Trennen eines Formbelags
von einem Grundkörper eines Warmformwerkzeugs.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind Warmformwerkzeuge bekannt, die im Kraftfahrzeugbereich
für die Warmumformung von Karosseriestrukturteilen aus Werkzeugstählen, wie z.B. einem
Cr7V, hergestellt werden. Diese Werkzeuge werden unbeschichtet, wie auch zur Verschleißreduzierung
beschichtet eingesetzt.
[0005] Bei der Herstellung von solchen Warmformwerkzeugen entfallen rund 40 % der Herstellungskosten
auf die mechanische Fertigung. Hier entsteht ein Großteil der Kosten durch die reinen
spanabhebenden Bearbeitungszeiten und die Zeiten für die Bearbeitung der Kühlkanäle
und Kühlbohrungen. Diese Kühlkanäle/Kühlbohrungen werden in die Werkzeuge durch Bohren
und/oder Fräsen eingebracht, wobei zum Beispiel Tieflochbohrungen relativ aufwändig
sind.
[0006] Auf Grund der sehr harten Werkzeugstähle ist die Herstellung von Umformwerkzeugen
durch den hohen Anteil an zerspanender Fertigung sowohl sehr zeitaufwändig als auch
sehr kostenintensiv. Dabei sind die Werkzeuge, die zur Herstellung der eigentlichen
Umformwerkzeuge genutzt werden, selbst einem hohen Verschleiß ausgesetzt.
[0007] Umformwerkzeuge, die im täglichen Fertigungsbetrieb für die Umformung von Blechbauteilen
genutzt werden, sind ebenfalls einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Ein Austausch eines
solchen Umformwerkzeugs oder einzelner Segmente ist mit hohen Kosten und mit hohem
Austauschaufwand verbunden. Das gesamte Umformwerkzeug muss aus seiner Werkzeughalterung
entnommen werden.
[0008] Die Warmformwerkzeuge bestehen aus Werkzeugstählen, die nur eine relativ geringe
Wärmeleitfähigkeit besitzen. In jüngster Zeit wurden Spezialwerkzeugstähle eingesetzt,
die eine bessere Wärmeleitfähigkeit aufweisen, jedoch eine obere Grenze bei ca. 60
W/mK erreichen. Wünschenswert wären noch höhere Wärmeleitfähigkeiten, was mit anderen
Werkstoffen zwar möglich wäre, jedoch an der Verschleißfestigkeit der Werkstoffe scheitert.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Kosten für die Herstellung und
die Instandhaltung von Warmformwerkzeugen zu reduzieren und gleichzeitig die mit einem
konventionellen Warmformwerkzeug aus Stahl erreichte Produktivität aufrechtzuerhalten
bzw. zu erhöhen.
[0010] Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass der
Formbelag als lösbar mit dem Grundkörper verbundenes Verschleißschutzblech ausgebildet
ist.
[0011] Die Aufgabe wird weiterhin mit einem Verfahren zur Herstellung eines Warmformwerkzeugs
gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 6 gelöst.
[0012] Die Aufgabe wird weiterhin mit einem Verfahren zum Trennen von Verschleißschutzplatinen
von einem Grundkörper eines Warmformwerkzeugs gemäß den Merkmalen im Patentanspruch
9 gelöst.
[0013] Die vorgenannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Warmformwerkzeug zur Warmformung
von Blechbauteilen gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 10 gelöst.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Bestandteil der
abhängigen Patentansprüche.
[0015] Dies bietet den Vorteil, dass die Herstellung des Werkzeuggrundkörpers beispielsweise
aus einer Werkzeugaluminiumlegierung geschehen kann. Die so eingesetzte Werkzeugaluminiumlegierung
ermöglicht eine gegenüber Werkzeugstahl wesentlich schnellere und signifikant kostengünstigere
spanabhebende Bearbeitung des Grundkörpers.
[0016] Werkzeugaluminium ist in der Regel etwa so teuer wie Stahl, allerdings besitzt Werkzeugaluminium
eine geringere Dichte und somit bei gleicher Masse ein größeres Volumen, das zur spanabhebenden
Bearbeitung zur Verfügung steht. Die Materialkosten sind also durch das größere Volumen
von Werkzeugaluminium bedeutend geringer.
[0017] Das Verschleißschutzblech soll den Grundkörper vor Verschleiß schützen und besteht
aus einem Werkstoff höherer Verschleißfestigkeit. Das Verschleißschutzblech ist viel
dünner als der Grundkörper und ist quasi nur die Kontaktschicht zum Werkstück. Der
Materialeinsatz für das zum Verschließ vorgesehene Verschleißschutzblech ist sehr
gering. Der Kostenvorteil ist entsprechend hoch. Das Verschleißschutzblech kann leicht
ausgetauscht werden, ohne dass der Grundkörper beschädigt wird. Ist das Verschleißschutzblech
verschlissen, beeinträchtigt dies nicht den Grundkörper, der somit mehrfach wiederverwendet
werden kann. Zudem ermöglicht ein dicker Grundkörper mit sehr dünnem Formbelag, dass
sehr große Wärmemengen in kurzer Zeit abgeleitet werden können, was insbesondere ein
Presshärten im Umformwerkzeug ermöglicht bzw. allgemein zur Verkürzung der Taktzeiten
und Verbesserung der Produktivität beiträgt. Im Rahmen der Erfindung besitzt der Grundkörper
eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Stahl.
[0018] Vorzugsweise ist das Verschleißschutzblech zumindest bereichsweise durch Löten mit
dem Grundkörper verbunden. Die so hergestellte stoffschlüssige Verbindung bietet einen
guten Wärmeübergang vom Verschleißschutzblech in den Grundkörper. Die Verschleißschutzbleche
eines Warmformwerkzeugs bilden im geschlossenen Zustand einen Formhohlraum. Bei zuvor
eingelegter Blechplatine füllt diese Blechplatine den gesamten Formhohlraum aus und
kommt beidseitig vollflächig an den Verschleißschutzblechen zum Anschlag, so dass
jederzeit eine gute Wärmeabfuhr über das Verschleißschutzblech in den Grundkörper
gegeben ist.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das
Verschleißschutzblech mechanisch lösbar mit dem Grundkörper verbunden, wobei sich
zwischen dem Verschleißschutzblech und dem Grundkörper ein pastöses Wärmeleitmittel
befindet. Das pastöse Wärmeleitmittel sorgt für einen besonders guten Wärmeübergang
vom Verschleißschutzblech zum Grundkörper. Unter einem Wärmeleitmittel ist im Rahmen
der Erfindung auch ein flüssiges Metall zu verstehen, dass durch Kapilarwirkung im
Spalt verbleibt.
[0020] Es ist auch möglich das Verschleißschutzblech über einen Klebstoff mit dem Grundkörper
zu verbinden. Bei großflächigen Warmformwerkzeugen und insbesondere weil die Verschleißschutzbleche
nur teilweise durch Scherkräfte während des Umformvorgangs belastet werden, eignet
sich Kleben als kostengünstige stoffschlüssige Fügemethode, die für einen hinreichend
festen Sitz des Verschleißschutzbleches am Grundkörper sorgt.
[0021] Im Rahmen der Erfindung können in einer bevorzugten Ausführungsform das Wärmeleitmittel
und/oder auch der Klebstoff erfindungsgemäß mit Partikeln höherer Wärmeleitfähigkeit
durchsetzt sein, um die Wärmeleitung zu verbessern. Diese Zusätze bestehen bevorzugt
aus Aluminium- oder Kupfer- oder Silberpartikel, Bornitrid, Diamantpulver, Graphit,
Zirkon oder Kohlenstoffnanoröhrchen oder einer Kmbination wenigstens von zwei der
vorgenannten Werkstoffe.
[0022] Besonders bevorzugt ist der verwendete Klebstoff dabei thermisch lösbar. Im Falle
des Wechsels eines Verschleißschutzbleches besteht somit die Möglichkeit den Klebstoff
besonders einfach, schnell und kostengünstig vom Grundkörper zu entfernen, so dass
neuer Klebstoff mit einem neuen Verschleißschutzblech aufgebracht werden kann.
[0023] Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird weiterhin durch ein
Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 6 dadurch gelöst, dass der Formbelag
als lösbar mit dem Grundkörper verbundenes Verschleißschutzblech ausgebildet ist,
wobei zur Formgebung der Verschleißschutzbleche zwei Verschleißschutzplatinen und
gleichzeitig eine zwischen den Verschleißschutzplatinen angeordnete Bauteilplatine
gemeinsam von den Grundkörpern umgeformt werden. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch
auch denkbar, dass die Verschleißschutzbleche extern hergestellt werden.
[0024] Dieses Verfahren bietet insbesondere den Vorteil, dass beide Verschleißschutzbleche
in einem Arbeitsgang hergestellt werden können. Dabei wird eine obere Verschleißschutzplatine,
eine Bauteilplatine und eine untere Verschleißschutzplatine in das Warmformwerkzeug
eingeführt und direkt kalt bzw. warm umgeformt. Die so hergestellten Verschleißschutzbleche
können direkt in dem bzw. am Warmformwerkzeug verbleiben bzw. können über zusätzliche
Maßnahmen fixiert werden (kleben, löten, mechanisches fixieren). Es besteht auch die
bevorzugte Möglichkeit die Verschleißschutzbleche durch Wärmeabfuhr innerhalb des
Warmformwerkzeugs zu härten.
[0025] Ein Verfahren zum Trennen von Verschleißschutzplatinen von einem Grundkörper eines
Warmformwerkzeugs ist Gegenstand des Patentanspruchs 8. Der Grundkörper mit der Verschleißschutzplatine
wird in einen Wärmeofen eingebracht, in welchem ein Lot oder Klebstoff zwischen dem
Grundkörper und dem Verschließschutzblech aufgeschmolzen wird oder ein Klebstoff zwischen
dem Grundkörper und dem Verschleißschutzblech thermisch entklebt wird und anschließend
das Verschleißblech von dem Grundkörper getrennt wird.
[0026] Unter thermischem Entkleben ist das Überwinden der Haftkraft ohne Schädigung des
Grundkörpers zu verstehen, indem die Klebeverbindung erhitzt wird, zum Beispiel indem
das gesamte Ober- und/oder Unterwerkzeug in einem Wärmofen auf die erforderliche Temperatur
erwärmt wird.
[0027] In einer alternativen Ausführungsform wird der Formbelag von einer Verschleißschutzbeschichtung
gebildet. Die Verschleißschutzbeschichtung kann direkt auf den Grundkörper aufgebracht
werden. Somit ist ein idealer Wärmeübergang von Verschleißschutzbeschichtung in den
Grundkörper möglich.
[0028] Alternativ ist die Verschleißschutzbeschichtung von einem an den Grundkörper angegossenen
Stahl gebildet. Eine aus Werkzeugstahl gebildete Verschleißschutzbeschichtung bietet
ebenfalls einen hohen Verschleißschutz, bei gleichzeitig guter Wärmeabfuhr. Natürlich
muss ein solcher Verschleißschutz Kontur gebend nachbearbeitet werden.
[0029] Die Verschleißschutzbeschichtung soll aus einem härteren Werkstoff als der Grundkörper
bestehen. Sie kann eine Dicke von weniger als 30 mm, besonders bevorzugt weniger als
10 mm und insbesondere weniger als 5 mm, aufweisen. Die Werkstoffe, die als Verschleißschutzbeschichtung
eingesetzt werden, haben eine geringere Wärmeleitfähigkeit als der Werkstoff des Grundkörpers.
Wird die Dicke der Verschleißschutzbeschichtung möglichst gering gehalten, so findet
dennoch ein hoher Wärmeübergang von dem zu formenden Blechbauteil über die Verschleißschutzbeschichtung
in den Grundkörper statt. Dadurch wird eine gute Wärmeabfuhr von dem herzustellenden
Blechbauteil ermöglicht.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Verschleißschutzbeschichtung
von einer Flammspritzschicht gebildet. Die Flammspritzschicht bietet hier insbesondere
den Vorteil, dass sie nach einem Verschleiß erneut aufgetragen werden kann und durch
spanabhebende Bearbeitung des Formbelags wieder in die gewünschte Form gebracht werden
kann.
[0031] Vorzugsweise weist der Grundkörper eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 60 W/mK auf.
Besonders bevorzugt kommt eine Werkzeugaluminiumlegierung mit einer Wärmeleitfähigkeit
von ca. 130 W/mK zum Einsatz. Ein solches Werkzeugmaterial ermöglicht während und
kurz nach dem Warmformvorgang eine besonders gute Wärmeabfuhr, was sich positiv auf
die Produktionsgeschwindigkeit auswirkt.
[0032] Bei dem erfindungsgemäß hergestellten Warmformwerkzeug ist es möglich, dass in den
Grundkörper Kühlkanäle eingegossen sind. Es können Kupfer-, Edelstahl-, Aluminium-
oder Stahlrohre eingegossen werden, die später als Kühlkanäle zur Leitung eines kühlenden
Fluids eingesetzt werden. Hierdurch lassen sich besonders gut und fertigungstechnisch
günstig verschiedenste Strömungswege auf die jeweiligen Geometrien des herzustellenden
Blechbauteils anpassen.
[0033] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, bevorzugte Ausführungsformen anhand der
schematischen Zeichnungen. Diese dienen lediglich dem einfacheren Verständnis der
Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Warmformwerkzeug im Eingriff in einer Querschnittsansicht;
- Figur 2
- a) ein Oberwerkzeug mit einem Verschleißschutzblech und b) ein Oberwerkzeug mit einer
Flammspritzschicht;
- Figur 3
- ein Oberwerkzeug mit Verschleißschutzblech in einer Ausführungsform mit einer Lötverbindung
und einer Ausführungsform mit einer Wärmeleitpaste und
- Figur 4
- ein Oberwerkzeug mit einer Darstellung eines eingegossenen Kühlkanals.
[0034] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet,
wobei entsprechende oder vergleichbare Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0035] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Warmformwerkzeug 1. Das
Warmformwerkzeug 1 wird in einem geschlossenen Zustand gezeigt. Ein umgeformtes Blechbauteil
2 befindet sich zwischen einem Oberwerkzeug 3 und einem Unterwerkzeug 4. Das Oberwerkzeug
3 und das Unterwerkzeug 4 bestehen dabei aus einem Grundkörper 6 mit Kühlkanälen 5.
Durch die Kühlkanäle 5 fließt ein Wärme abführendes Fluid. Auf dem Grundkörper 6 befindet
sich blechbauteilseitig ein Formbelag 7. Der Formbelag 7 schützt den Grundkörper 6
vor erhöhtem Verschleiß und begrenzt einen Formholraum 8. Durch das erwärmte Blechbauteil
2 erfolgt ein Wärmeübergang W vom hergestellten Blechbauteil 2 über den Formbelag
7 in den Grundkörper 6. Diesem Wärmeübergang W folgt eine Wärmeleitung innerhalb des
Grundkörpers 6. Die dem hergestellten Blechbauteil 2 entzogene Wärme wird vom Grundkörper
6 in die Kühlkanäle 5 und schließlich in das Kühlmedium abgeführt.
[0036] Figur 2a zeigt den Formbelag 7 als Verschleißschutzblech 9. Das Verschleißschutzblech
9 ist durch kraftschlüssige, formschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung auf
dem Grundkörper 6 des Oberwerkzeugs 3 befestigt. Dabei kann sich zwischen dem Verschleißschutzblech
9 ein Wärmeleitmittel 10 oder ein Klebstoff 11 befinden. Es kann sich aber auch ein
Lot oder flüssiges Metall zwischen dem Verschleißschutzblech 9 und dem Grundkörper
6 befinden.
[0037] Zur Herstellung der Verschleißschutzbleche 9 auf dem Oberwerkzeug 3 und dem Unterwerkzeug
4 wird ein Dreifachblech, bestehend aus einer oberen Verschleißschutzplatine 12, einer
Bauteilplatine 13 und einer unteren Verschleißschutzplatine 12 in das Warmformwerkzeug
1 eingelegt. Durch den Umformvorgang des Warmformwerkzeugs 1 wird nicht nur das Blechbauteil
2 aus der Bauteilplatine 13 hergestellt, sondern auch die Verschleißschutzbleche 9
aus den Verschleißschutzplatinen 12.
[0038] Zur Entfernung des Verschleißschutzblechs 9 von dem Grundkörper 6 können beide Bauteile
zusammen in einen Wärmeofen 14 eingebracht werden. Die Verbindung zwischen dem Grundkörper
6 und dem Verschleißschutzblech 9 wird somit durch Erhitzen gelöst und beide Bauteile
sind voneinander entfernbar.
[0039] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Verbindung zwischen Verschleißschutzplatine
12 und dem Grundkörper 6 auch durch ein Lot 15 hergestellt werden.
[0040] Figur 3 zeigt ein Oberwerkzeug 3 in einer Schnittdarstellung, wobei ein Formbelag
16 durch eine Verschleißschutzbeschichtung 17 gebildet wird. Die Verschleißschutzbeschichtung
17 kann in einem Beschichtungsverfahren auf den Grundkörper 6 des Oberwerkzeugs 3
aufgebracht werden und durch spanabhebende Bearbeitung nachbearbeitet werden. In einer
bevorzugten Ausführungsvariante ist die Verschleißschutzbeschichtung 17 als Flammspritzschicht
18 ausgebildet. Figur 3 zeigt die Verschleißschutzbeschichtung 17 im unbearbeiteten
Zustand.
[0041] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch ein Oberwerkzeug 3, das erfindungsgemäß ein
Verschleißschutzblech 9 aufweist, welches unter Eingliederung eines Wärmeleitmittels
10 an dem Oberwerkzeug 3 befestigt ist.
[0042] Der Grundkörper 6 ist in Figur 4 als Gussbauteil ausgebildet. In dieses Gussbauteil
wurden Kühlkanäle 5 zur Strömungsführung eines Wärme abführenden Fluids eingegossen,
die schematisch an die Außenkontur des Werkzeugs angepasst wurden.
Bezugszeichen:
[0043]
- 1 -
- Warmformwerkzeug
- 2 -
- Blechbauteil
- 3 -
- Oberwerkzeug
- 4 -
- Unterwerkzeug
- 5 -
- Kühlkanal
- 6 -
- Grundkörper
- 7 -
- Formbelag
- 8 -
- Formhohlraum
- 9 -
- Verschleißschutzblech
- 10 -
- Wärmeleitmittel
- 11 -
- Klebstoff
- 12 -
- Verschleißschutzplatine
- 13 -
- Bauteilplatine
- 14 -
- Wärmeofen
- 15 -
- Lot
- 16 -
- Formbelag
- 17 -
- Verschleißschutzbeschichtung
- 18 -
- Flammspritzschicht
- W -
- Wärmeübergang
1. Warmformwerkzeug (1) zur Warmformung und zum Presshärten von Blechbauteilen (2) mit
einem Oberwerkzeug (3) und Unterwerkzeug (4) welche einen Kühlkanäle (5) aufweisenden
Grundkörper (6) aus einem mechanisch leicht zu bearbeitenden Nichteisen-Metall, und
einen an dem Grundkörper (6) angeordneten Formbelag (7) besitzen, welcher einen Formhohlraum
(8) des Warmformwerkzeugs (1) begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Formbelag (7) als lösbar mit dem Grundkörper (6) verbundenes Verschleißschutzblech
(9) ausgebildet ist.
2. Warmformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschleißschutzblech (9) zumindest bereichsweise durch Löten mit dem Grundkörper
(6) verbunden ist.
3. Warmformwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschleißschutzblech (9) mechanisch lösbar mit dem Grundkörper (6) verbunden
ist, wobei sich zwischen dem Verschleißschutzblech (9) und dem Grundkörper (6) ein
pastöses Wärmeleitmittel (10) befindet.
4. Warmformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschleißschutzblech (9) über einen Klebstoff (11) mit dem Grundkörper (6) verbunden
ist.
5. Warmformwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Klebstoff (11) thermisch entklebbar ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Warmformwerkzeugs (1) zur Warmformung von Blechbauteilen
(2) mit einem Oberwerkzeug (3) und einem Unterwerkzeug (4), welche einen Kühlkanäle
(5) aufweisenden Grundkörper (6) aus einem mechanisch leicht zu bearbeitenden Nichteisen-Metall,
und einen an dem Grundkörper (6) angeordneten Formbelag (7) besitzen, welcher einen
Formhohlraum (8) des Warmformwerkzeugs (1) begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Formbelag (7) als lösbar mit dem Grundkörper (6) verbundenes Verschleißschutzblech
(9) ausgebildet ist, wobei zur Formgebung der Verschleißschutzbleche (9) zwei Verschleißschutzplatinen
(12) und gleichzeitig eine zwischen den Verschleißschutzplatinen (12) angeordnete
Bauteilplatine (13) gemeinsam von den Grundkörpern (6) warmumgeformt und pressgehärtet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzbleche (9) während des Formungsprozesses mit einem Klebstoff
(11) oder mit einer Lotpaste (15) versehen sind, so dass sie gleichzeitig warmumgeformt,
pressgehärtet und mit dem Grundkörper (6) des Werkzeugs (1) verbunden werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Grundkörper (6) und dem Verschleißschutzblech (9) ein pastöses Wärmeleitmittel
(10) angeordnet wird.
9. Verfahren zum Trennen von Verschleißschutzplatinen (12) von einem Grundkörper (6)
eines Warmformwerkzeugs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (6) mit der Verschleißschutzblech (9) in einen Wärmeofen (14) eingebracht
wird, in welchem ein Lot (15) oder ein Klebstoff (11) zwischen dem Grundkörper (6)
und dem Verschleißschutzblech (9) aufgeschmolzen wird oder ein Klebstoff (11) zwischen
dem Grundkörper (6) und dem Verschleißschutzblech (9) thermisch entklebt wird und
anschließend das Verschleißschutzblech (9) von dem Grundkörper (6) getrennt wird.
10. Warmformwerkzeug zur Warmformung von Blechbauteilen (2) mit einem Ober- und Unterwerkzeug
(3, 4), welche einen Kühlkanäle (5) aufweisenden Grundkörper (6) aus einem mechanisch
leicht zu bearbeitenden Nichteisen-Metall, und einen an dem Grundkörper (6) angeordneten
Formbelag (16) besitzen, welcher einen Formhohlraum (8) des Warmformwerkzeugs (1)
begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Formbelag (16) von einer Verschleißschutzbeschichtung (17) gebildet ist.
11. Warmformwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzbeschichtung (17) von einem an den Grundkörper (6) angegossenen
Stahl gebildet ist.
12. Warmformwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzbeschichtung (17) von einer Flammspritzschicht (18) gebildet
ist.
13. Warmformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (6) eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 60 W/mK aufweist.
14. Warmformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (6) aus einer Aluminiumlegierung besteht.
15. Warmformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in den Grundkörper (6) Kühlkanäle (5) eingegossen sind.
16. Warmformwerkzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkanäle (5) aus Kupfer, Edelstahl, Aluminium oder Stahl bestehen