(19)
(11) EP 2 335 892 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.2011  Patentblatt  2011/25

(21) Anmeldenummer: 10015649.6

(22) Anmeldetag:  15.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27G 19/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 21.12.2009 DE 102009060787

(71) Anmelder: Michael Weinig Ag
97941 Tauberbischofsheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Albrecht, Dawidziak
    9750 Grossrinderfeld (DE)

(74) Vertreter: Kohl, Karl-Heinz 
Patentanwälte Dipl.-Ing. A.K. Jackisch-Kohl Dipl.-Ing. K.H. Kohl Stuttgarter Straße 115
D-70469 Stuttgart
D-70469 Stuttgart (DE)

   


(54) Spaltkeilvorrichtung für eine Sägeeinheit


(57) Die Spaltkeilvorrichtung hat übereinander angeordnete Spaltkeile (7), die durch Zwischenleisten voneinander getrennt sind. Die Spaltkeile (7) greifen in Sägenuten einer der Spaltkeilvorrichtung vorgeschalteten Sägeeinheit ein und verhindern, dass der Sägespalt zu eng wird und die jeweilige Sägeeinheit klemmt und nachschneidet. Damit die Spaltkeilvorrichtung bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten der zu sägenden Werkstücke (1) zuverlässig arbeitet und der Rüst- und Einstellaufwand minimal sind, sitzen die Spaltkeile (7) an einem Spaltkeilträger (13), der mittels eines Antriebes federnd nachgiebig in der Gebrauchsstellung belastet ist. Die federnde Nachgiebigkeit ermöglicht, dass die Spaltkeile (7) bei Störungen aus dem Sägespalt herausgedrückt werden. Die Spaltkeile (7) können nur geringe Länge haben, so dass die Reibung im Sägespalt gering ist. Die Vorschubgeschwindigkeiten für die Werkstücke (1) können dementsprechend hoch sein. Die Spaltkeilvorrichtung wird bei Maschinen eingesetzt, auf denen die Werkstücke (1) in Lamellen gesägt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Spaltkeilvorrichtung für eine Sägeeinheit nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Die Spaltkeilvorrichtung wird zum Aufsägen von Balken/Bohlen in mehrere Lamellen eingesetzt. Diese Werkstücke werden üblicherweise mittels zweier Sägeeinheiten gesägt, die vertikale Sägespindeln mit einer entsprechenden Anzahl von Sägeblättern aufweisen. Mit ihnen werden die üblicherweise vorgehobelten Werkstücke in horizontalen Ebenen aufgesägt. In Transportrichtung der Werkstücke hinter den entsprechenden Sägeeinheiten sind die Spaltkeilvorrichtungen angeordnet, deren Spaltkeile in die Sägenuten eingreifen und verhindern, dass der Sägespalt zu eng wird und die jeweilige Sägeeinheit klemmt und nachschneidet.

[0003] Außerdem können auch nach den Sägespindeln auf den Lamellen aufliegende Vorschubrollen zum Transport der Werkstücke durch die Maschine eingesetzt werden, ohne dass durch deren Belastung von oben die Sägeblätter eingeklemmt werden.

[0004] Die Spaltkeile sind durch die Zwischenleisten voneinander getrennt, die sich etwa in Höhe der aus dem Werkstück gesägten Lamellen befinden. Je nach Lamellendicke, Sägeblattstärke und gegebenenfalls Sägeblattlauf müssen dünne Passbleche eingesetzt werden, um die Spaltkeile auf die Höhe der Sägespalte zu bringen. Die Spaltkeilvorrichtungen sind fest installiert und können darum nur schwierig und zeitaufwändig eingestellt werden. Die Spaltkeile haben einen relativ großen Abstand zu den Sägeeinheiten, damit beim Sägevorgang entstehende Spreißel und/oder Werkstücksplitter im Bereich zwischen den Sägeeinheiten und den Spaltkeilen entfernt werden. Dies ist oft nicht zuverlässig der Fall, so dass es häufig zu Stockungen kommt. Da die Spaltkeile verhältnismäßig lang sind, erzeugen sie eine hohe Reibung im Sägespalt, wodurch die Vorschubgeschwindigkeit für die Werkstücke begrenzt wird.

[0005] Darüber hinaus sind Spaltrollen bekannt, die bei höheren Vorschubgeschwindigkeiten der Werkstücke eingesetzt werden. Die Spaltrollen können in den Sägenuten abrollen. Die Spaltrollen haben konstruktiv bedingt jedoch einen noch größeren Abstand vom Sägespalt und sind noch aufwändiger auf die jeweilige Bearbeitungsaufgabe und Bearbeitungssituation einzustellen und anzupassen. Die Spaltrollen sitzen auf einem Schwenkarm, der in Richtung auf die Werkstücke federbelastet ist und die Spaltrollen mit Federkraft in den Sägespalt drückt. Klemmen die Spaltrollen im Sägespalt oder treten im Sägespalt Spreißel, Werkstücksplitter, Äste oder dergleichen auf, werden die Spaltrollen gegen die Federkraft aus dem Sägespalt herausgedrückt. Diese Schwenkbewegung wird mit einem Endschalter überwacht, der ein Signal erzeugt, um beispielsweise den Vorschub für die Werkstücke abzuschalten. Dadurch wird zwar ein Maschinenschaden vermieden, jedoch erfolgt jedes Mal ein Maschinenstillstand, den der Bediener beseitigen muss. Dadurch wird die Produktivität der Maschine verringert.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Spaltkeilvorrichtung so auszubilden, dass sie bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten der zu sägenden Werkstücke zuverlässig arbeitet. Dabei soll der Rüst- und Einstellaufwand auf ein Minimum verringert werden.

[0007] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Spaltkeilvorrichtung erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

[0008] Bei der erfindungsgemäßen Spaltkeilvorrichtung wird der die Spaltkeile tragende Spaltkeilträger mittels des Antriebes federnd nachgiebig in der Gebrauchsstellung belastet. Aufgrund dieser federnden Nachgiebigkeit können die Spaltkeile bei Störungen aus dem jeweiligen Sägespalt herausgedrückt werden, so dass eine Beschädigung der Spaltkeilvorrichtung und/oder der Maschine vermieden wird. Die Spaltkeile haben nur eine sehr geringe Länge, so dass die Reibung, die sie im Sägespalt erzeugen, entsprechend gering ist. Dadurch können die zu sägenden Werkstücke mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten transportiert werden. Die Sägeeinheit bzw. die diese Sägeeinheit enthaltende Maschine kann dadurch mit hoher Leistung arbeiten.

[0009] Aufgrund des Einsatzes eines massiven Spaltkeilträgers, auf welchem die Spaltkeile und Zwischenleisten lagegenau befestigt werden können, können die Spaltkeile und Zwischenleisten sehr einfach und schnell gewechselt, eingestellt und im Bedarfsfall korrigiert werden. Mittels dieses Spaltkeilträgers können die Spaltkeile sehr nahe an das Werkzeug gestellt werden, wodurch sich lösende Äste erst gar nicht vor den Spaltkeilen herausfallen und Stockungen verursachen können. Es hat sich auch gezeigt, dass durch die sehr nahe Einstellung sich wesentlich weniger Spreißel und Splitter ablösen, welche zu Störungen führen können.

[0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

[0011] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
in Draufsicht eine erfindungsgemäße Spaltkeilvorrichtung in einer Holzbearbeitungsmaschine, die zwei Sägeeinheiten aufweist,
Fig. 2
in perspektivischer und vergrößerter Darstellung die erfindungsgemäße Spaltkeilvorrichtung.


[0012] Die Spaltkeilvorrichtung wird beim Aufsägen von Werkstücken 1 in Form von Balken/Bohlen in mehrere Lamellen eingesetzt. In der Regel kommen zwei Sägespindeln zum Einsatz, von denen in Fig. 1 die eine Sägespindel 2 erkennbar ist. Beide Sägespindeln liegen vertikal und tragen eine der auszusägenden Lamellen entsprechende Zahl von Sägeblättern 3, 4, die die in der Regel vorgehobelten Werkstücke 1 in horizontalen Ebenen aufsägen. Die Sägen befinden sich an der in Vorschubrichtung 5 des Werkstückes 1 rechten und linken Längsseite in Eingriff. Vorteilhaft sägen die Sägeblätter 3, 4 das Werkstück 1 jeweils über etwas mehr als die halbe Breite des Werkstückes 1 auf. Die Sägespindeln 2 befinden sich in Vorschubrichtung 5 des Werkstückes 1 mit geringem Abstand hintereinander. Im dargestellten Ausführungsbeispiel kommen zunächst die Sägeblätter 4 der rechten Sägespindel mit dem Werkstück 1 in Eingriff. Mit geringem Abstand dahinter greifen die Sägeblätter 3 der linken Sägespindel 2 in das Werkstück 1 ein.

[0013] In Vorschubrichtung 5 mit geringem Abstand hinter den Sägen (im Ausführungsbeispiel hinter der linken Säge) ist eine Spaltkeilvorrichtung 6 vorgesehen, die mit Spaltkeilen 7 versehen ist, die in die Sägenut eingreifen und verhindern, dass der Sägespalt zu eng wird und die linke Säge klemmt oder das Werkstück 1 nachschneidet.

[0014] Die Spaltkeilvorrichtung 6 ist so ausgebildet, dass bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten des Werkstückes 1 die Störanfälligkeit verringert und der Rüst- und Einstellaufwand auf ein Minimum begrenzt ist, auch bei unterschiedlichen Sägeblattdurchmessern und/oder Werkstückbreiten. Die Spaltkeilvorrichtung 6 erfasst eventuelle Störungen und gibt entsprechende Steuerungssignale ab, die beispielsweise dazu ausgenutzt werden können, den Vorschub des Werkstückes 1 stillzusetzen.

[0015] Die Spaltkeilvorrichtung 6 hat einen Träger 8, der auf dem Maschinenständer oder auf einem Spindelschieber befestigt sein kann. Der Träger 8 dient als Grundplatte für ein Führungselement 9, das vorteilhaft plattenförmig ausgebildet ist. Der Träger 8 hat in Vorschubrichtung 5 des Werkstückes 1 sich erstreckende Langlöcher 10, die eine Verstellung des Trägers 8 und damit der gesamten Spaltkeilvorrichtung 6 quer zur Sägespindel 2 bzw. parallel zur Vorschubrichtung 5 erlauben. Durch die Langlöcher 10 ragen (nicht dargestellte) Schrauben, mit denen der Träger 8 auf dem Maschinenständer oder dem Spindelschieber befestigt wird. Am Träger 8 ist eine Halteplatte 11 für einen Andruckzylinder 12 vorgesehen, mit dem ein Spaltkeilträger 13 in Richtung auf das Werkstück 1 belastet werden kann. Die Halteplatte 11 steht quer, vorzugsweise senkrecht, von einer Trägerplatte 14 ab, die an der Unterseite des Trägers 8 befestigt ist und über den dem Spaltkeilträger 13 gegenüberliegenden Rand des Trägers 8 vorsteht. Die Trägerplatte 14 kann auch auf Höhe des Trägers 8 liegen und einstückig mit ihm ausgebildet sein. Auf der Trägerplatte 14 ist ein winkelförmiges Tragstück 15 angeordnet, dessen vertikaler Schenkel 16 als Halter für einen Sensor 17 dient, der vorteilhaft ein induktiver Näherungsschalter ist. Der horizontale Schenkel 18 des Tragstückes 15 hat wenigstens ein, im Ausführungsbeispiel zwei Langlöcher 19, durch welche sich Schrauben 20 erstrecken, mit denen das Tragstück 15 auf der Trägerplatte 14 befestigt werden kann und deren Köpfe, vorzugsweise unter Zwischenlage wenigstens einer Beilagscheibe 21, auf dem Schenkel 18 aufliegen. Mit dem Tragstück 15 lässt sich der Näherungssensor 17 exakt positionieren.

[0016] Wie Fig. 1 zeigt, durchsetzt der Näherungssensor 17 den vertikalen Schenkel 16 des Tragstückes 15 und ist in diesem in eine Gewindebohrung 70 geschraubt. Er wirkt mit einem Halter 22 zusammen, dessen Längsmittelebene parallel zur Achse des Näherungssensors 17 liegt. Durch die Befestigung in der Gewindebohrung 70 lässt sich der Schaltabstand des Sensors 17 zu der Stirnseite 69 des Halters 22 exakt einstellen. Am Halter 22 ist eine Kolbenstange 23 befestigt, die aus dem Andruckzylinder 12 ragt und die Halteplatte 11 mit Spiel durchsetzt. An der von der Halteplatte 11 abgewandten Seite ist der Halter 22 an einem Schieber 24 befestigt, im Ausführungsbeispiel mit den Schrauben 71, 72 (Fig. 1) verschraubt. Schieber 24 und Halter 22 können aber auch einstückig ausgebildet sein, zum Beispiel verschweißt. Der Schieber 24 greift in eine Vertiefung 25 des Führungselementes 9 ein und liegt mit seinen beiden Längsseiten 26, 27 (Fig. 1) an den Seitenwänden 28, 29 der Vertiefung 25 an.

[0017] Auf dem Träger 8 sind unter Zwischenlage des Führungselementes 9 zwei zueinander parallele Führungsleisten 30, 31 befestigt, die von Schrauben 32 oder Stehbolzen durchsetzt sind. Ihre Köpfe bzw. zugeordnete Muttern 32' liegen vorteilhaft unter Zwischenlage wenigstens einer Tellerfeder 33 auf den Führungsleisten 30, 31 auf. Die Schrauben 32 bzw. Stehbolzen durchsetzen Langlöcher 34 im Führungselement 9 und sind in den Träger 8 geschraubt. Aufgrund der Langlöcher 34 ist es möglich, das Führungselement 9 relativ zum Träger 8 und den Führungsleisten 30, 31 zu verstellen.

[0018] Dabei wird das Führungselement 9 in einer Nut des Trägers 8 an seinen Längsseiten 35, 36 in der horizontalen Ebene geführt und ist in vertikaler Richtung durch die Führungsleisten 30, 31 unter Belastung der Tellerfedern 33 spielfrei eingestellt.

[0019] Der Schieber 24 hat vorteilhaft in halber Breite zwei in seiner Längsrichtung sich erstreckende Langlöcher 37, 38, die mit geringem Abstand hintereinander liegen. Durch das Langloch 37 ragt eine Schraube 39, deren Kopf vorteilhaft unter Zwischenlage wenigstens einer Beilagscheibe 40 auf dem Schieber 34 aufliegt. Mit der Schraube 39 ist der Schieber 24 auf dem Führungselement 9 befestigt. Aufgrund der Langlöcher 37, 38 kann der Schieber 34 in seiner Längsrichtung relativ zum Führungselement 9 eingestellt werden.

[0020] Am Halter 22 sind im Bereich neben dem Schieber 24 Anschläge 41, 42 vorgesehen, mit denen der Verschiebeweg des Führungselementes 9 begrenzt werden kann. Die Anschläge 41, 42 haben jeweils eine die Halteplatte 11 durchsetzende Schraube 43, 44 mit jeweils einem Schraubenkopf 46, 48 vor der Halteplatte 11 und jeweils einer auf der Schraube sitzenden Mutter 45, 47 (Fig. 1) hinter der Halteplatte 11. Die Schrauben 43, 44 durchsetzen weiterhin den Halter 22 und sind mit diesem mittels der Muttern 45, 47 und weiteren, dem Halter 22 gegenüberliegenden Muttern 45', 47' (Fig. 2) fest, aber einstellbar verbunden. Mit dem Andruckzylinder 12 kann das Führungselement 9 über den Schieber 24 so weit verschoben werden, bis die Muttern 45, 47 oder Schraubenköpfe 46, 48, je nach Verschieberichtung, an der Halteplatte 11 zur Anlage kommen. In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Lage liegen die Schraubenköpfe 46, 48 an der vom Schieber 24 abgewandten Außenseite der Halteplatte 11 an. In dieser Lage greift der Spaltkeil 7 in den Sägespalt ein, und die Zwischenleisten 63, 64 liegen an der linken Längsseite des Werkstücks als Führung an. In der Gegenrichtung kann der Spaltkeil so weit zurückgedrückt oder verfahren werden, bis die Muttern 45, 47 an der Innenseite der Halteplatte 11anliegen. Dieser Hub zwischen eingefahrener und ausgefahrener Stellung kann durch die zuvor beschriebene Befestigung der Schrauben 43, 44 an dem Halter 22 eingestellt werden, je nachdem wie weit der Spaltkeil in den Sägespalt eingreift. Durch die beschriebene Einstellung des Schaltabstandes des Sensors 17 und Verschieben der Trägerplatte 14 in den Langlöchern 19 wird der Schaltpunkt des Sensors 17 so eingestellt, dass dieser den Erfassungsbereich des Halters 22 verlässt, bevor die Muttern 45, 47 an der Innenseite der Halteplatte 11 zur Anlage kommen und damit den Hub begrenzen.

[0021] Das Führungselement 9 trägt den Spaltkeilträger 13, der massiv und stabil ausgebildet ist und relativ zum Führungselement 9 eingestellt werden kann. Der Spaltkeilträger 13 ist an seiner Unterseite mit einem Absatz 49 versehen. Der Spaltkeilträger 43 liegt mit der einen Fläche 50 des Absatzes 49 auf dem Führungselement 9 auf. Mit der an die Fläche 50 anschließenden Absatzfläche 51 liegt der Spaltkeilträger 13 an der Stirnseite 52 des Führungselementes 9 an. Die Stirnseite 52 liegt unter einem stumpfen Winkel zur Längsseite 36 des Führungselementes 9. Durch die Schrägstellung des Spaltkeilträgers 13 relativ zum Führungselement 9 wird erreicht, dass die Spaltkeilvorrichtung 6 nahe an die Säge 3 herangeführt werden kann, ohne den Betrieb der Säge zu beeinträchtigen (Fig. 1) und ohne beim Zurückfahren in Kontakt mit der Säge zu kommen. Außerdem ergibt sich damit eine Richtungskomponente in Vorschubrichtung 5 der Werkstücke 1, was kinematisch von Vorteil ist. Der Spaltkeilträger 13 wird von zwei Langlöchern 54, 55 durchsetzt, die vorteilhaft in halber Breite vorgesehen sind und mit geringem Abstand hintereinander liegen. Beide Langlöcher 54, 55 werden von Schrauben 56, 57 durchsetzt, mit denen der Spaltkeilträger 13 auf dem Führungselement 9 lösbar befestigt wird. Die Schraubenköpfe liegen vorteilhaft unter Zwischenlage wenigstens einer Beilagscheibe 58 auf dem Spaltkeilträger 13 auf. Er lässt sich somit in Längsrichtung der Langlöcher 54, 55 relativ zum Führungselement 9 einstellen.

[0022] Der Spaltkeilträger 13 ist an seiner Vorderseite mit einer Vertiefung 59 versehen, die zur Stirnseite 60 und zur Längsseite 61 des Spaltkeilträgers 13 offen ist. In der Vertiefung 59 ist der Spaltkeil 7 zwischen zwei Leisten 63 und 64 gehalten, von denen die untere Leiste 63 auf dem Boden 62 der Vertiefung 59 aufliegt. Die Leisten 63, 64 und der zwischen ihnen liegende Spaltkeil 7 werden von zwei Schrauben 65 durchsetzt, mit denen sie auf dem Boden 62 der Vertiefung 59 befestigt sind. Auch die Leisten 63, 64 stehen über die Stirnseite 60 und die Längsseite 61 des Spaltkeilträgers 13 vor. Damit der Spaltkeil 7 in die Sägenut des Werkstückes 1 eingreifen kann, steht er über die Längsseite 61 des Spaltkeilträgers 13 weiter vor als die Leisten 63, 64. In Fig. 2 ist nur ein Spaltkeil 7 dargestellt. Der Spaltkeilträger 13 weist jedoch eine der Zahl der zu sägenden Lamellen entsprechende Zahl von Spaltkeilen 7 auf, die jeweils durch die Leisten voneinander getrennt sind.

[0023] Die Stirnseite 60 des Spaltkeilträgers 13 liegt unter einem spitzen Winkel zu seiner Längsseite 61, die gegenüberliegende Stirnseite 66 rechtwinklig zur Längsseite 61 des Spaltkeilträgers 13 (Fig. 1). Dadurch kann der Spaltkeilträger 13 sehr nahe an die Sägeblätter 3 der linken Säge herangeführt werden. Der Spaltkeil 7 lässt sich in noch zu beschreibender Weise so einstellen, dass er nur noch einen sehr geringen Abstand zum Flugkreis des Werkzeuges aufweist, beispielsweise einen Abstand von nur etwa 3 mm. Aufgrund dieses geringen Abstandes zwischen dem Spaltkeil 7 und dem Werkzeugflugkreis kommt es beim Sägen zu nur wenigen Störungen. Im Holz befindliche Äste können infolge dieses geringen Abstandes zwischen Spaltkeil 7 und Säge erst gar nicht herausfallen. Auch lösen sich weniger Spreißel und Splitter aus dem Werkstück 1.

[0024] Die Langlöcher 54, 55 erstrecken sich in der Einbaulage gemäß Fig. 1 parallel zur Vorschubrichtung 5. Dadurch lässt sich der Spaltkeilträger 13 zum Werkzeug hin so einstellen, dass der Spaltkeil 7 nur den geringen beschriebenen Abstand zum Werkzeug hat.

[0025] Der Spaltkeil 7 erstreckt sich nur über einen Teil der in Vorschubrichtung 5 gemessenen Länge des Spaltkeilträgers 13. Aufgrund der geringen Länge können die Spaltkeile 7 leicht gehandhabt und kostengünstig hergestellt werden. Damit der Spaltkeil 7 und die Zwischenleisten 63, 64 in der Vertiefung 59 des Spaltkeilträgers 13 einfach und genau positioniert werden können, dient der an die Längsseite 61 anschließende ebene Boden 67 der Vertiefung 59 als Anlagefläche für den Spaltkeil 7 und die Zwischenleisten 63, 64. Sie können außerdem an der an den Boden 67 anschließenden Seitenwand 68 der Vertiefung 59 zur Anlage gebracht werden. Die Spaltkeile 7 und Zwischenleisten 63, 64 lassen sich aufgrund dieser Ausbildung beim Einstellen der Spaltkeilvorrichtung 6 auf eine neue Bearbeitungsaufgabe schnell wechseln. Auch können Korrekturen sowie das Einfügen von Passblechen schnell und einfach durchgeführt werden. Aufgrund der sehr kurzen Spaltkeile 7 wird die Reibung zwischen ihnen und dem Werkstück 1 erheblich verringert. Dadurch können sehr hohe Vorschubgeschwindigkeiten gefahren werden.

[0026] Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge des in das Werkstück 1 eingreifenden Teils des Spaltkeiles 7 weniger als die halbe Länge des Spaltkeilträgers 13, vorzugsweise nur etwa ein Drittel dieser Länge.

[0027] Der Träger 8 lässt sich parallel zur Vorschubrichtung 5 auf dem Maschinenständer bzw. dem Spindelschieber relativ zum eingesetzten Werkzeug exakt einstellen. Der Schieber 24 lässt sich in seiner Längsrichtung mit Hilfe der Schraube 39 und des Langloches 37 relativ zum Führungselement 9 stufenlos einstellen. Da auch der Spaltkeilträger 13 relativ zum Führungselement 9 verstellt werden kann, kann der Spaltkeil 7 optimal an den jeweiligen Flugkreisdurchmesser des eingesetzten Werkzeuges und die Breite des zu bearbeitenden Werkstückes 1 angepasst werden, ohne den Schaltpunkt des Nährungssensors 17 zu beeinträchtigen. Der Schieber 24 mit dem Halter 22 bleiben nach der erstmaligen Grundeinstellung immer in gleicher Lage zum Sensor 17.

[0028] Die gesamte Spaltkeilvorrichtung 6 wird mittels des Andruckzylinders 12 in den Sägespalt gedrückt, d.h. die Spaltkeile 7 werden zuverlässig in die Sägespalte des Werkstückes 1 gedrückt. Die Zwischenleisten 63, 64 wirken als Begrenzung für die Eindringtiefe der Spaltkeile 7 in den jeweiligen Sägespalt. Außerdem führen die Zwischenleisten 63, 64 das Werkstück 1 bei dessen Transport durch die Maschine, indem an ihren Längsseiten das Werkstück 1 anliegend geführt wird.

[0029] Der Spaltkeilträger 13 selbst lässt sich in einfacher Weise am Führungselement 9 positionieren, da die Fläche 51 des Absatzes 49 an der Stirnseite 52 des Führungselementes 9 zur Anlage gebracht wird.

[0030] Der Andruckzylinder 12 erzeugt eine nachgiebige Anpresskraft auf den Spaltkeil 7. Tritt eine Störung auf, indem Spreißel, Splitter oder lose Äste im Sägespalt auf den Spaltkeil 7 treffen, wird die gesamte Spaltkeilvorrichtung 6 so weit zurückgeschoben, dass der Spaltkeil 7 aus dem Sägespalt freikommt.

[0031] Die Spaltkeilvorrichtung 6 ist so eingestellt, dass der Näherungssensor 17 der benachbarten Stirnseite 69 des Halters 22 gegenüberliegt (Fig. 1 und 2). Wird die Spaltkeilvorrichtung 6 aufgrund von Störungen im Sägespalt zurückgedrückt, gelangt der Halter 22 außerhalb des Erfassungsbereiches des Sensors 17. Er löst einen Schaltimpuls aus, der an eine Steuerung gegeben wird. Mit ihr ist es beispielsweise möglich, den Vorschub für das Werkstück 1 stillzusetzen und/oder die Sägespindel 2 abzuschalten. Auf diese Weise wird eine Beschädigung der Spaltkeilvorrichtung 6, der Sägespindel 2, des Werkzeuges 3 oder anderer Maschinenteile vermieden. Weiter kann durch den Schaltimpuls der Spaltkeil 7 durch das Umschalten des Andruckzylinders 12 komplett bis in die Endlage verstellt werden, wodurch die Gefahr, dass die Spaltkeilvorrichtung 6 durch die Störung beschädigt wird, noch einmal geringer ist.

[0032] Bei alternativer Anordnung des Sensors 17 kann dieser auch so vorgesehen sein, dass in der Grundstellung der Spaltkeilvorrichtung 6, d. h. bei ausgefahrenem Zylinder 12, der Halter 22 außerhalb des Erfassungsbereiches des Sensors 17 ist und dieser nicht geschaltet ist. Beim Zurückdrücken des Spaltkeils gelangt der Halter 22 dann in den Erfassungsbereich des Sensors 17, wodurch der Schaltimpuls ausgelöst wird.

[0033] Infolge der beschriebenen Ausführung und Einstellung ist der Halter 22 unabhängig von der Werkstückbreite und/oder dem Flugkreisdurchmesser der Säge exakt auf den Näherungsschalter 17 eingestellt. Der Schaltpunkt ist somit unabhängig von der Werkstückbreite bzw. dem Flugkreisdurchmesser stets gleich, wodurch sich die Spaltkeilvorrichtung 6 schnell und einfach auf unterschiedliche Werkstückbreiten und Flugkreisdurchmesser einstellen lässt.

[0034] Die beschriebene Spaltkeilvorrichtung 6, die der linken Säge zugeordnet ist, erzeugt die beschriebene elastisch nachgiebige Anpresskraft. Auch der rechten Säge ist eine Spaltkeilvorrichtung zugeordnet, die allerdings quer zur Transportrichtung 5 der Werkstücke 1 nicht über Federkraft, sondern starr in Bezug zum Anschlag angeordnet ist. Diese Spaltkeilvorrichtung 6 kann ebenfalls parallel zur Vorschubrichtung 5 in Richtung auf die rechte Säge verstellt werden, um eine Anpassung an unterschiedlich große Flugkreisdurchmesser dieser Säge zu ermöglichen.

[0035] Die Spaltkeilvorrichtung kann für Vorschubgeschwindigkeiten bis etwa 70 m/min, Flugkreisdurchmesser der Sägen von etwa 250 mm bis etwa 400 mm und für Werkstückbreiten von etwa 50 mm bis etwa 150 mm eingesetzt werden. Die Spaltkeile 7 können hierbei jeweils sehr nahe an den Werkzeugflugkreis eingestellt werden. Vorteilhaft beträgt dieser Abstand zum Flugkreisdurchmesser nur etwa 3 mm.


Ansprüche

1. Spaltkeilvorrichtung für eine Sägeeinheit, mit übereinander angeordneten Spaltkeilen, die durch Zwischenleisten voneinander getrennt sind und in einer Gebrauchsstellung in Sägespalte des gesägten Werkstückes eingreifen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltkeile (7) an einem Spaltkeilträger (13) vorgesehen sind, der mittels eines Antriebes (12) federnd nachgiebig in der Gebrauchsstellung belastet ist.
 
2. Spaltkeilvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltkeilträger (13) mit wenigstens einem Führungselement (9) verbunden ist, das relativ zu wenigstens einem Träger (8) mittels des Antriebes (12) verschiebbar ist.
 
3. Spaltkeilvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (12) einen Andruckzylinder aufweist, der fest mit dem Träger (8) verbunden ist.
 
4. Spaltkeilvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kolbenstange (23) des Andruckzylinders (12) über einen Halter (22) und einen mit diesem verbundenen Schieber 24 mit dem Führungselement (9) antriebsverbunden ist.
 
5. Spaltkeilvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (9) einen Schieber (24) trägt, der relativ zum Führungselement (9) einstell- und feststellbar ist.
 
6. Spaltkeilvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (9) relativ zum Träger (8) in Richtung auf das Werkstück (1) einstellbar ist.
 
7. Spaltkeilvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Spaltkeilträger (13) wenigstens ein Sensor (17), vorzugsweise ein induktiver Näherungsschalter, zugeordnet ist, der bei Herausdrücken der Spaltkeile (7) aus dem jeweiligen Sägespalt ein Signal einer Steuerung zuführt.
 
8. Spaltkeilvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (17) auf dem Träger (8) befestigt ist und mit dem an dem Schieber (24) des Führungselementes (9) befestigten Halter (22) zusammenwirkt.
 
9. Spaltkeilvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Spaltkeile (7) kleiner ist als die Länge des Spaltkeilträgers (13).
 
10. Spaltkeilvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die ausgefahrene und eingefahrene Position des Andruckzylinders (12) einstellbar und durch Anschläge (41,42), begrenzt ist.
 
11. Spaltkeilvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltkeile (7) nahe an ein Werkzeug (3, 4) einstellbar sind.
 




Zeichnung