[0001] Vorliegende Erfindung betrifft ein Fassadenelement oder dergleichen Flächenelement,
umfassend ein flächiges Trägerelement, mit einer Vorderseite, einer Rückseite und
umlaufenden Stirnseiten, und ein Kantenschutzprofil, das an wenigstens einer Stirnseite
des Trägerelements angeordnet ist.
[0002] Zudem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Fassadenelements oder dergleichen Flächenelementes.
[0003] Derartige Fassadenelemente bzw. Flächenelemente sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Sie dienen meist der Verschalung von Baukörpern und insbesondere von dort angebrachten
Außenisolationen. Je nach Ausbildung als diffusionsoffene oder diffusionsgeschlossene
Systeme werden sie hinterlüftet oder nicht hinterlüftet montiert.
[0004] Als Trägerelemente werden unterschiedliche Produkte verwendet, wobei zwischenzeitlich
auch feuchtigkeitssensible Holzfaserplatten als Trägerelemente für Fassaden Ihre Anwendung
finden. Diese feuchtigkeitssensiblen Holzfaserplatten sind nur dann für die Verwendung
als Fassadenelement im Außenbereich zugelassen, wenn sie bestimmte insbesondere feuchte
resistente Beschichtungen aufweisen. Solche Beschichtungen sind vorwiegend Deckschichten,
die fluiddicht mit entsprechenden Kantenschutzprofilen an den Stirnseiten des Trägerelements
verbunden sind.
[0005] Diese Kantenschutzprofile dienen neben dem Feuchteschutz auch dem mechanischen Schutz
der Trägerelemente bzw. Flächenelemente insbesondere vor Beschädigung beim Transport.
[0006] Hier ist eine Vielzahl an Systemen bekannt. So beschreibt beispielsweise die
EP 0 580 067 A1 ein Flächenelement auf dessen Trägerelement beidseitig Beschichtungen aufgebracht
werden, wobei diese Beschichtungen das Trägerelement so überlappen, dass sich an den
Stirnseiten Nuten bilden, in die ein Kantenschutzprofil eingeklebt werden kann.
[0007] Auch die
EP 1 154 090 beschreibt ein System, bei dem Deckschichten im Bereich der Stirnseiten eine Nut
bilden, wobei hier aus Feuchteschutzgründen in diese Nut ein aushärtendes Gussmaterial
eingefüllt wird.
[0008] Schließlich beschreibt die
EP 0 382 513 ein Fassadenelement bzw. ein Verfahren zu dessen Herstellung, bei dem ein Kantenschutzprofil
ebenfalls als aushärtendes Gussmaterial an die Stirnseite eines Trägerelementes angegossen
wird. Dazu wird ausgehend von der Rückseite des Trägerelements eine Nut bis kurz vor
die Vorderseite des Trägerelementes gefräst, die dann anschließend vollständig mit
einem aushärtenden Gussmaterial ausgegossen wird. Nach dem Aushärten wird entlang
dieser ausgegossenen Nut ein Schnitt gesetzt, so dass ein Trägerelement mit angegossenem
Kantenschutzprofil resultiert.
[0009] Die oben genannten Verfahren haben den Nachteil, dass sie zum einen sehr aufwendig,
zeit- und kostenintensiv, zum anderen aber auch sehr materialintensiv sind. Dies gilt
folglich nicht nur für die Herstellungsverfahren sondern auch für die mit diesen Herstellungsverfahren
hergestellten Platten. Zudem erfordern viele der aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren aufwendige Vorarbeiten an den Platten und am Arbeitsbereich, um beispielsweise
das Verschmutzen der Bearbeitungsmaschinen zu verhindern.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich ein Flächenelement der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass es preiswerter und schneller herstellbar
ist. Darüber hinaus besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin ein Verfahren
für die Herstellung eines solchen Fassadenelementes anzugeben, das die preiswertere,
schnellere und materialsparendere Herstellung erlaubt.
[0011] Obige Aufgaben werden durch ein Fassadenelement oder dergleichen Flächenelement gemäß
Patentanspruch 1 bzw. durch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Fassadenelements
oder dergleichen Flächenelements gemäß Patentanspruch 8 gelöst.
[0012] Insbesondere wird diese Aufgabe also durch ein Fassadenelement oder dergleichen Flächenelement
gelöst, umfassend ein flächiges Trägerelement, mit einer Vorderseite, einer Rückseite
und umlaufenden Stirnseiten, und ein Kantenschutzprofil, das an wenigstens einer Stirnseite
des Trägerelements angeordnet ist, wobei das Kantenschutzprofil wenigstens zwei unterschiedliche
Bereiche aufweist, nämlich wenigstens einen Gussbereich, in dem das Kantenschutzprofil
als Gussprofil an einem Teil der Stirnseite angegossen ist, und einen daran angrenzenden
Spritzgussbereich, in dem das Kantenschutzprofil als Spritzgussschicht auf dem restlichen
Teil der Stirnseite aufgebracht ist.
[0013] Darüber hinaus wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Fassadenelements
oder dergleichen Flächenelement der vorgenannten Art gelöst, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst: Ausbilden wenigstens einer Nut auf der Rückseite des Trägerelementes
mit wenigstens einem Stirnseitenschenkel und einer Tiefe derart, dass vorderseitig
als Nutboden eine dünnschichtige Trägerelementschicht und/oder eine dort angeordnete
Deckschicht verbleibt; Aufbringen eines aushärtenden Gussmaterials auf wenigstens
einen Teil des wenigstens einen Stirnseitenschenkels derart, dass sich wenigstens
an einem rückseitigen Stirnseitenschenkelbereich eine Spritzgussschicht und wenigstens
am vorderseitigen Stirnseitenschenkelbereich ein Gussprofil bilden; Trennen der beiden
Schenkel der Nut über den Nutboden, so dass sich an dem wenigstens einen Stirnseitenschenkel
ein Kantenschutzprofil mit einem Gussbereich und einem daran angrenzenden Spritzgussbereich
bildet.
[0014] Der wesentliche Unterschied zwischen dem Gussbereich bzw. dam in diesem Gussbereich
ausgebildeten Gussprofil und dem Spritzgussbereich und der darin ausgebildeten Spritzgussschicht
liegt darin, dass die Spritzgussschicht sehr viel weniger Material benötigt als das
Gussprofil. Die Spritzgussschicht ist darüber hinaus auch sehr viel oberflächlicher
auf die Stirnseite aufgebracht, als dies bei der Gussschicht der Fall ist. Je nach
verwendetem Material des Trägerelements dringt im Gussbereich das aufgebrachte Gussmaterial
sehr viel tiefer in das Trägerelement ein, als dies beim Spritzgussbereich der Fall
ist.
[0015] Erfindungsgemäß wird also in die im Trägerelement eingebrachte Nut Spritzgussmaterial
auf wenigstens einen stirnseitigen Schenkel der Nut aufgebracht. Ob nur ein Stirnseitenschenkel
oder beide Stirnseitenschenkel mit dem Gussmaterial beaufschlagt werden hängt davon
ab, ob beide Teile des durch die Nut getrennten Trägerelementes später verwendet werden
bzw. ein Kantenschutzprofil aufweisen sollen, oder ob nur eine Seite des Trägerelements
und somit auch nur ein Stirnseitenschenkel mit einem Kantenschutzprofil ausgebildet
werden muss.
[0016] Das Aufbringen des Gussmaterials auf den einen oder die beiden Stirnseitenschenkel
erfolgt dabei so, dass sich in einem Bereich der Stirnseite die Spritzgussschicht
in der anderen Seite das Gussprofil bildet. Im Umfang dieser Erfindung wird unter
dem Bereich, in dem sich das Gussprofil ausbildet, der vorderseitige Stirnseitenbereich,
verstanden. Ein Gussprofil bildet sich erfindungsgemäß, wenn in dem jeweiligen Bereich
mehr Material aufgebracht wird, als es zur Ausbildung einer Spritzgussschicht nötig
ist. Zu beachten ist, dass hier "vorderseitig" und "rückseitig" nicht mit Bezug auf
die spätere Verwendung des Fassadenelementes, sondern mit Bezug auf die Orientierung
des Trägerelementes beim Herstellen gewählt wurde.
[0017] Nach dem Aushärten des Gussmaterials werden dann die beiden Schenkel der Nut über
den Nutboden getrennt, so dass sich an dem wenigstens einem Schenkel ein Kantenschutzprofil
mit einem Gussbereich und einem daran angrenzenden Spritzgussbereich bildet. Dieses
Trennen kann beispielsweise durch Schneiden, bevorzugt aber einfach durch ein Abbrechen
des anderen Schenkels erfolgen. Vorzugsweise wird dazu die "ungefräste Seite" der
Platte, hier also die Vorderseite, im Bereich der zukünftigen Bruchkante eingeritzt,
beispielsweise mit einem herkömmlichen Tapetenmesser. Das Resultat ist eine sauber
Bruchkante, bei der insbesondere eine Nachbearbeitung der meist bereits besandeten
oder dergleichen veredelten Vorderseite nicht mehr nötig ist. Durch die Wahl der Einritzstelle
kann zudem direkt auf die Form des resultierenden Kantenschutzprofils genommen werden;
ob also ein Kantenschutzprofil mit einem großen, kleinen oder gar keinem stirnseitigen
überstand etc. ausgebildet werden soll.
[0018] Gerade bei Trägerelementen bei denen eine Nut im äußeren Randbereich des Trägelementes
ausgebildet wird, kann auf die zuvor beschriebene Art und Weise sehr einfach und ohne
großen Werkzeug- und vor allem Schneidwerkzeugbedarf das Fassadenelement fertig konfektioniert
werden. Es ist vor allem nicht mehr nötig nach dem Aushärten des Gussmaterials einen
Schnitt in der Nut durchzuführen um das Kantenschutzprofil fertig zu stellen. Dies
reduziert die Werkzeugkosten und darüber hinaus den Schnittabfall, den es kostenintensiv
zu entsorgen gilt. Darüber hinaus reduzieren sich natürlich im Vergleich zur vollflächigen
Ausfüllung einer Nut, wie sie im einleitenden Teil der Beschreibung genannt ist, die
Menge an verwendetem Gussmaterial um bis zu 90 %. Da dieses Gussmaterial einen sehr
hohen Kostenanteil am fertig gestellten Fassadenelement hat, ist das mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Fassadenelement wirtschaftlich äußerst interessant.
[0019] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Verfahrens liegt darüber hinaus darin, dass
keine aufwendigen Schutzmaßnahmen für das Herstellungswerkzeug des Fassadenelements,
nämlich die Spritzgussmaschine getroffen werden müssen. Insbesondere ist es nicht
nötig, die Kanten des Trägerelements abzukleben, um eine Verschmutzung des angrenzenden
Werkzeugs beim Beschichten des Trägerelements zu vermeiden. Die Funktion einer solchen
"Schutzabklebung" übernimmt der Teil des Trägerelementes, der nach dem Aushärten des
Gussmaterials entfernt und insbesondere abgebrochen wird. Auch dies spart Kosten und
beschleunigt das Herstellungsverfahren.
[0020] Erfindungsgemäß geht der Gussbereich integral in den Spritzgussbereich über, so dass
sich ein integral ausgebildetes Kantenschutzprofil bildet, das je nach verwendetem
Material vollflächig einen mechanischen und/oder einen Feuchteschutz bildet.
[0021] Im Zuge der vorliegenden Erfindung wird unter Spritzgussbereich ein solcher Bereich
verstanden, bei dem das aushärtende Gussmaterial dünnschichtig auf die Stirnseite
des Trägerelementes aufgebracht wird. Hierzu können aus dem Stand der Technik bekannte
Spritzverfahren, aber auch andere Verfahren verwendet werden, die dieses dünnschichtige
Aufbringen des Gussmaterials erlauben. Beispielsweise kann also das Gussmaterial auch
aufgerollt, aufgestrichen etc. werden. Da es sich bei beiden Bereichen vorzugsweise
um ein und dasselbe Material handelt, ist eine sehr kostengünstige und in mechanischen
Belangen vorteilhafte Ausbildung eines Kantenschutzprofils möglich.
[0022] Grundsätzlich weist das Gussprofil im Gussbereich eine höhere mechanische Widerstandsfähigkeit
auf, als es bei der Spritzgussschicht im Spritzgussbereich der Fall ist. Insofern
ist es also von Vorteil, das Gussprofil dort anzuordnen, wo erfahrungsgemäß höhere
mechanische Belastungen zu erwarten sind. Dies ist beispielsweise in Eckbereichen,
also im Übergangsbereich zwischen der Stirnseite und der Vorderseite bzw. Rückseite
des Trägerelementes der Fall. Vorzugsweise sind daher der Gussbereich am vorderseitigen
Teil der Stirnseite und der Spritzgussbereich am rückseitigen Teil der Stirnseite
angeordnet. Sind dagegen auf beiden Seiten des Flächenelementes starke mechanische
Belastungen, insbesondere in den Eckbereichen zu erwarten, kann das Herstellungsverfahren
auch so angewendet werden, dass sich Gussbereiche an beiden Ecken, also im Übergangsbereich
zwischen Stirnseite und Vorderseite bzw. Rückseite des Trägerelements bilden und die
Spritzgussschicht lediglich im dazwischen liegenden, also mittleren Teil der Stirnseite
ausbildet.
[0023] Vorzugsweise sind das Trägerelement und das Gussmaterial derart ausgebildet, dass
das im Nutboden angesammelte Gussmaterial bzw. der Gussbereich einen Sättigungsbereich
bildet, in dem das Gussmaterial die dünnschichtige Trägerelementschicht und/oder die
dort angeordnete Deckschicht durchdringt und/oder an diese angeschlossen wird. Das
Gussmaterial durchdringt diesen späteren "Trägerelementüberstand" vollständig, so
dass sich zum einen in diesem Bereich ein besonders widerstandsfähiges "Katenschutzelement"
bildet zum anderen aber auch ein besonders effektiver Feuchteschutz resultiert.
[0024] In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass grundsätzlich hier unter Feuchteschutz bzw.
unter dem Begriff fluiddicht verstanden wird, dass das jeweilige Element entweder
vollständig fluiddicht, also sowohl flüssigkeits- als auch dampfdicht ist, oder wenn
dies erforderlich ist zwar flüssigkeitsdicht jedoch diffusionsoffen ist. Wie einleitend
bereits erwähnt gibt es Anwendungsgebiete für Fassadenelemente, bei denen eine diffusionsoffene
oder eine diffusionsgeschlossene, also vollständig fluiddichte Ausbildung gewünscht
ist. Hier kann durch die geeignete Wahl des Gussmaterials Einfluss genommen werden.
[0025] Vorzugsweise wird bei der Herstellung des Kantenschutzprofils das Trägerelement so
positioniert bzw. beschichtet, dass das insbesondere auf die Stirnseitenschenkel aufgebrachte
Gussmaterial am Stirnseitenschenkel der Nut entlangläuft, sich am Nutboden sammelt
und so den Gussbereich bildet. Während des Herablaufens am jeweils beschichteten Stirnseitenschenkel
dringt das Gussmaterial geringfügig in die Stirnseite ein, so dass die Spritzgussschicht
im Spritzgussbereich fest mit der Stirnseite verbunden ist. Im Gussbereich sammelt
sich das noch flüssige Gussmaterial und dringt verstärkt in die Stirnseite bzw. den
am Trägerelement ausgebildeten Nutboden ein bzw. geht mit diesem eine feste Verbindung
ein. Diese feste Verbindung steigert die Widerstandsfähigkeit in diesem Bereich erheblich.
Je nach Ausführungsform der Nut bzw. des Trägerelementes kann dabei der Nutboden aus
demselben Material wie das Trägerelement oder aber aus einer Beschichtung sein, die
zuvor auf das Trägerelement aufgebracht wurde.
[0026] Natürlich ist es möglich das Gussmaterial nicht nur auf den einen oder beide Stirnseitenschenkel
sondern auch auf den Bodenbereich der Nut aufzubringen.
[0027] Wie bereits erwähnt werden vorzugsweise die beiden Schenkel der in das Trägerelement
eingebrachten Nut über den Nutboden und das dort angesammelte ausgehärtete Gussmaterial
auseinandergebrochen, so dass im Gussbereich ein Gussprofil mit einer Bruchkante bildet.
Bezogen auf das Fassaden- bzw. Flächenelement bedeutet dies, dass das Gussprofil eine
Bruchkante aufweist, entlang der die Stirnseitenschenkel bei der Herstellung des Fassadenelementes
von einander abgebrochen oder dergleichen entfernt wurden. Eine solche Bruchkante
hat zum einen aufgrund des hohen Gussmaterialanteils eine starke Widerstandskraft
gegen mechanische und Feuchte bedingte Belastungen zum anderen erlaubt sie aufgrund
ihrer rauen Oberflächen den sicheren Anschluss möglicher Dicht- und Spachtelmassen.
Dies ist insbesondere bei der Verwendung des Fassadenelements bei Fassadensystemen
von Relevanz.
[0028] Vorzugsweise wird soviel Gussmaterial aufgebracht, dass sich im Nutboden das Gussmaterial
bis zu einer Höhe von 1/3 bis 1/10 der Dicke des Trägerelementes, gemessen von der
Vorderseite des Trägerelements ansammelt. Eine solche Ausbildung des resultierenden
Gussprofils hat sich als mechanisch besonders widerstandsfähig herausgestellt.
[0029] Vorzugsweise wird vor dem Trennen der beiden "ausgekleideten" Schenkel das Trägerelement
auf der Vorderseite mit einer insbesondere fluiddichten Deckschicht beschichtet, wobei
wenigstens ein Teil der Deckschicht mit dem Gussbereich eine insbesondere fluiddichte
Verbindung eingeht. Auch hier kann beispielsweise über ein Spritzverfahren oder dergleichen
Verfahren die Vorderseite mit einem aushärtenden Gussmaterial beschichtet werden.
Dieses Gussmaterial dringt dann ebenfalls oberflächlich in das Trägerelement ein,
wobei es vorzugsweise mit dem Gussprofil im Gussbereich der Nut bzw. mit dem darin
ausgebildeten Sättigungsbereich eine Verbindung und insbesondere eine fluiddichte
Verbindung eingeht. Je nach Anwendung des Flächenelements wird auch hier unter fluiddicht
wieder flüssigkeitsdicht oder flüssigkeits- und dampfdicht verstanden.
[0030] Bevorzugt wird diese Deckschicht bereits vor dem Einbringen der Nut auf die Vorderseite
des Trägerelementes aufgebracht. Auch hier bilden sich dann beim Einbringen des Gussmaterials
in die Nut im Bereich der Vorderseite ein Sättigungsbereich und insbesondere eine
fluiddichte Verbindung. Zudem ist von Vorteil, dass durch die zuvor aufgebrachte Deckschicht
verhindert wird, das es zu Perforationen der Vorderseite beim Fräsen kommt, durch
die dann beim Aufspritzen des Gussmaterials in die Nut Material nach Vorne austritt;
die Deckschicht erhöht die Bearbeitungsgenauigkeit und erlaubt das Ausbilden einer
tieferen Nut, so dass auch die Verbindung zwischen Nutboden und dem dort angesammelten
Gussmaterial und der Vorderseite bzw. der dort aufgebrachten Deckschicht stabiler
und insbesondere dichter ist.
[0031] Eine solche Beschichtung kann in einem oder mehreren Schritten aufgebracht werden.
So ist es beispielsweise auch möglich ein aushärtendes Gussmaterial als Beschichtung
der Vorder- bzw. der Vorderseite und der Rückseite des Trägerelementes aufzubringen
und diese dann beispielsweise mit einem Quarzsand zu beschichten. Hier sind sämtliche
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren anwendbar.
[0032] Neben einer Nut mit einem einfachen Rechteckquerschnitt, bei der der Nutboden durch
eine insbesondere vorderseitig angeordnete dünnschichtige Trägerelementschicht und/oder
eine dort angeordnete Deckschicht gebildet wird, können aber auch andere Nutformen
in der Platte ausgebildet werden. So ist es beispielsweise möglich eine Nut mit einem
Zwischenboden auszubilden, von dem sich ein weiterer im Querschnitt kleinerer Nutteil
in Richtung der Vorderseite erstreckt; also eine Nut mit einem unstetigen, insbesondere
treppenstufenförmigen Verlauf des wenigstens einen Stirnseitenschenkels der Nut. Die
Gesamtnut weist vorzugsweise einen größeren Einbringquerschnitt gefolgt von einem
kleineren Gussquerschnitt auf, dessen Nutboden von der dünnschichtigen Trägerelementschicht
und/oder einer dort angeordnete Deckschicht gebildet wird. Der Einbringquerschnitt
erleichtert das Aufbringen, insbesondere Aufspritzen des Kantenschutzmaterials, das
dann über die Schenkel der Nut in den Gussquerschnitt der Nut einläuft. Die Menge
des dort anzusammelnden Materials wird somit zusätzlich reduziert und zudem die resultierende
Bruchkante örtlich genauer definiert. Auch ist es möglich eine Nut mit wenigstens
einem geneigten Stirnseitenschenkel auszubilden, so das ebenfalls ein größerer Einbringquerschnitt
gefolgt von einem kleineren Gussquerschnitt gebildet wird. Hier kann der wenigstens
eine geneigte Stirnseitenschenkel im Gussbereich auch in einen anders geneigten und
insbesondere vertikal zur Ebene des Fassadenelementes ausgerichteten Stirnseitenschenkel
übergehen. Ein solcher insbesondere im Spritzgussbereich angeordneter geneigter Schenkel
erleichtert das Aufbringen und insbesondere Aufspritzen des Gussmaterials und garantiert
ein sauberes Herablaufen bis in den Gussbereich bzw. den Gussquerschnitt.
[0033] Grundsätzlich können obige Nuten mit entsprechenden Fräswerkzeugen oder mit entsprechend
geformten Sägeblättern oder einer Mehrzahl an parallel angeordneten Sägeblättern mit
unterschiedlichem Radius eingebracht werden.
[0034] Vorzugsweise wird eine Nut eingebracht, die insbesondere im Gussbereich von der Rückseite
zur Vorderseite des Trägerelements gesehen einen sich erweiternden Querschnitt aufweist.
Von besonderem Vorteil ist es dabei, eine Nut einzubringen, die im geplanten Gussbereich
einen sich erweiternden Querschnitt bildet. Auf diese Weise bildet sich im Gussbereich
des Kantenschutzprofils ein Gussprofil mit hohem Gussmaterialanteil aus. Wird beispielsweise
eine Nut eingebracht, die im Gussbereich einen sich um 45° erweiternden Querschnitt
aufweist, resultiert dadurch ein Kantenschutzprofil bei dem in einem 45°-Eckbereich
Gussmaterial angeordnet ist das die Ecke des Flächenelementes zuverlässig vor Beschädigungen
schützt.
[0035] Vorzugsweise weist diese Querschnittsänderung einen Steigungswinkel zwischen 30°
und 80°, insbesondere 45° auf.
[0036] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die
durch die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
- Fig. 1-4:
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Fassadenelementes in einer Draufsicht;
- Fig. 5-8:
- eine schematische Darstellung des Verfahrens gemäß den Fig. 2-4 im Querschnitt;
- Fig. 9-13:
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Fassadenelementes im Querschnitt;
- Fig. 14-16:
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Fassadenelementes im Querschnitt;
- Fig. 17:
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Fassadenelementes im Querschnitt;
- Fig. 18:
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Fassadenelementes im Querschnitt; und
- Fig. 19:
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Fassadenelementes im Querschnitt.
[0038] Im Folgenden werden für gleiche und gleichwirkende Bauteile dieselben Bezugsziffern
verwendet, wobei zur Unterscheidung gleicher Bauteile bisweilen Hochindizes Ihre Verwendung
finden.
[0039] Die Fig. 1-4 zeigen schematisch eine Ausführungsform des Verfahren zur Herstellung
eines Fassaden- bzw. Flächenelementes in einer Draufsicht. Entsprechend dazu ist in
den Fig. 5-8 jeweils in einem Detailschnitt gemäß der Schnittführung wie sie in den
Fig. 2-4 eingezeichnet ist, das Herstellungsverfahren im Querschnitt dargestellt.
[0040] Ausgangsprodukt ist ein in Fig. 1 dargestelltes Trägerelement 4, das hier beispielsweise
aus einer Holzfaserplatte besteht. Das Trägerelement 4 weist eine Rückseite 8 auf,
die hier aus der Bildebene heraus weist. Die Außengeometrie des Trägerelementes 4
ist durch seine umlaufenden Stirnseiten 10 begrenzt. Darüber hinaus weist das Trägerelement
4 einen Ausschnitt 50 auf, der beispielsweise eine Rohrdurchführung bei einem Fassadenelement
sein kann.
[0041] Wie in Fig. 2 dargestellt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines
Fassadenelementes in die Rückseite 8 des Trägerelementes 4 eine umlaufende Nut 30
eingebracht und insbesondere hier eingefräst. Auch am Ausschnitt 50 wird eine solche
Nut 30 eingefräst. Hier können grundsätzlich sämtliche aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren zum Einbringen einer Nut angewendet werden.
[0042] Wie in der zu Fig. 2 gehörigen Fig. 5 dargestellt ist die Nut 30 hier als rechteckige
Nut ausgebildet, wobei sie zwei Stirnseitenschenkel 32, 32' und einen Nutboden 34
aufweist, der hier durch eine vorderseitig 6 angeordnete dünnschichtige Trägerelementschicht
36 gebildet wird.
[0043] Das Trägerelement 4 weist auf seiner Vorderseite 6 darüber hinaus eine Deckschicht
26 auf, die hier vor dem Einbringen der Nut 30 in das Trägerelement 4 auf die Vorderseite
6 aufgespritzt wird. Eine solche Deckschicht 26 kann beispielsweise eine über eine
PU-Klebeschicht aufgebrachte Quarzsandschicht sein.
[0044] Nach dem Einbringen der Nut 30 in das Trägerelement 4 erfolgt der eigentliche "Versiegelungsschritt"
durch das Einbringen bzw. Aufspritzen eines aushärtenden Gussmaterials 40 (siehe Fig.
2, 6 und 7). Dazu wird ein Spritzgusswerkzeug 60 verwendet, über der das Gussmaterial
40 auf den einen Stirnseitenschenkel 32, nämlich den Stirnseitenschenkel, der in Richtung
des Randbereiches 28 des Trägerelementes 4 weist, aufgespritzt. Natürlich können hier
auch andere Verfahren verwendet werden, vorausgesetzt, dass es damit möglich ist,
das Gussmaterial 40 dünnschichtig auf den Stirnseitenschenkel 32 aufzubringen.
[0045] Bei dieser Ausführungsform wird bevorzugt der rückseitige Stirnseitenschenkelbereich
48 mit dem Gussmaterial 40 beaufschlagt und zwar derart, dass das Gussmaterial 40
am Stirnseitenschenkel 32 herab läuft und sich im Nutboden 34 in Form einer stärkeren
Gussmaterialschicht 40 ansammelt.
[0046] Durch das Ansammeln des Gussmaterials 40 auf dem Nutboden 34 dringt Gussmaterial
verstärkt in die dünnschichtige Trägerelementschicht 36 ein wodurch sich ein Sättigungsbereich
18 bildet, in dem das Gussmaterial im Wesentlichen vollständig in die dünnschichtige
Trägerelementschicht 36 eingedrungen ist.
[0047] Nach dem Deaktivieren des Spritzgusswerkzeuges 60 verläuft das aufgebrachte Gussmaterial
40 derart, dass sich in einem Spritzgussbereich 16 und zwar im rückseitigen Stirnseitenschenkelbereich
48 eine Dünnschicht 17 und in einem vorderseitigen Stirnseitenschenkelbereich 46 der
Gussbereich 14 mit einem Gussprofil 15 ausbildet.
[0048] Bei dieser Ausführungsform beträgt die Dicke d des mit dem Gussmaterial aufgefüllten
Gussbereichs 14 im Wesentlichen ein Drittel der Gesamtdicke D des Trägerelementes
4. Wie insbesondere in Fig. 7 ersichtlich umfasst der Gussbereich 14 nicht nur den
Bereich in dem sich das Gussmaterial 40 auf den Nutboden 34 angesammelt hat, sondern
auch den Sättigungsbereich 18, in dem das Gussmaterial 40 in die dünnschichtige Trägerelementschicht
36 eingedrungen ist.
[0049] Nach dem Aushärten des Gussmaterials 40 können die beiden Stirnseitenschenkel 32,
32' über den Nutboden 34 voneinander getrennt werden. Dazu wird bei dieser Ausführungsform
der hier linksseitig angeordnete Randbereich 28 vom resultierenden fertigen Fassadenelement
2 abgebrochen. Das Ergebnis ist ein Fassadenelement 2 mit einem Kantenschutzprofil
12 das in seinem rückseitigen Bereich eine Spritzgussschicht 17 und in seinem vorderseitigen
Bereich ein Gussprofil 15 aufweist. Die vormals dünnschichtige Trägerelementschicht
36 bildet nun den mit Gussmaterial 40 getränkten Trägerelementüberstand 20.
[0050] Die Fig. 9-13 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Herstellungsverfahrens für
Fassadenelemente ebenfalls im Querschnitt. Im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen
Verfahren werden hier in einem Arbeitsprozess zwei Fassaden- bzw. Flächenelemente
2 hergestellt. Dazu wird wieder in ein Trägerelement 4 rückseitig eine Nut 30 eingefräst,
deren beiden Stirnseitenschenkel 32, 32' anschließend über ein Spritzgusswerkzeug
60 mit Gussmaterial 40 beaufschlagt werden. Dabei bildet sich an den rückseitigen
Stirnseitenschenkelbereichen 48 ein Spritzgussbereich 16 mit jeweils einer Spritzgussschicht
17 und im Bereich des Nutbodens 34 und den vorderseitigen Stirnseitenschenkelbereichen
46 der Gussbereich 14 mit einem Gussprofil 15. Auch hier dringt das Gussmaterial 40
teilweise in das Trägerelement 4 ein, wobei es sich nahezu vollständig bis zur Vorderseite
6 des Trägerelementes 4 erstreckt (siehe insbesondere Fig. 11) und einen Sättigungsbereich
18 bildet.
[0051] Nach dem Aushärten des Gussmaterials 40 wird in einem weiteren Arbeitsschritt das
Trägerelement 4 auf seiner Vorderseite 6 mit einer Deckschicht 26 versehen, die hier
ebenfalls über ein Spritzgusswerkzeug 60" aufgebracht wird. Auch hierbei dringt ein
Teil des aufgebrachten Deckschichtmaterials in das Trägerelement 4 ein, so dass sich
insbesondere im Bereich der Nut 30 eine fluiddichte Verbindung zwischen der Deckschicht
26 und dem Gussmaterial 40 bildet (siehe Fig. 12).
[0052] In einem letzten Arbeitsschritt werden schließlich die beiden Trägerelementhälften
4, 4' voneinander getrennt wobei auch hier eine Trennung über Brechen der Verbindung
in der Nut 30, nämlich einem Brechen des Gussprofils 15 und der Dickschicht 26 erfolgt.
Das Resultat sind zwei Fassadenelemente 2, die and der hier dargestellten Stirnseite
10 jeweils ein Kantenschutzprofil 12 aufweisen. Wie schon zuvor weist dieses Kantenschutzprofil
12 eine dünnschichtige Spritzgussschicht 17 und ein materialstarkes Gussprofil 15
auf, das hier mit einer rauen Bruchkante 22 versehen ist, die aus dem Abbrechen der
beiden Teile resultiert.
[0053] Die Fig. 14-16 zeigen eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für
Fassaden- bzw. Flächenelemente, wobei hier im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen
Verfahren keine rechteckige Nut sondern eine Nut 30 mit sich erweiterndem Querschnitt
bzw. sich in einem Abschnitt erweiterndem Querschnitt eingefräst wird. Dieser Abschnitt
liegt genau in dem Bereich, in dem sich der spätere Gussbereich 14 befindet (siehe
Fig. 15). Mit anderen Worten wird also eine Nut 30 eingefräst, die ab der Höhe d bis
zu der später das Gussmaterial 40 auf dem Nutboden 34 steht, einen sich in Richtung
der Vorderseite 6 erweiternden Querschnitt aufweist. Die Form der Nut 30 entspricht
hier also in einer "Schwalbenschwanzgeometrie".
[0054] Nach dem Abbrechen des Randbereiches 28 resultiert durch eine solche Nutform ein
Kantenschutzprofil 12 mit einer besonders effektiven Eckschutzwirkung im vorderseitigen
Eckbereich 13. Dadurch, dass in diesem Bereich ein besonders hoher Materialanteil
an Gussmaterial 40 vorhanden ist (inkl. Gussmaterial, das auf der dünnschichtigen
Trägerelementschicht 36 bzw. dem Trägerelementüberstand 20 aufsteht und diesen durchdringt)
ergibt sich ein sehr widerstandsfähiges Kantenschutzprofil 12, das sowohl einen guten
mechanischen als auch einen guten Feuchteschutz bietet.
[0055] In Fig. 17 ist ein weiteres Herstellungsverfahren zur Herstellung eines Fassadenelementes
2 dargestellt, wobei hier ein Fassadenelement hergestellt wird, das beispielsweise
zur Ausbildung eines Eckfassadenbereiches geeignet ist. Dazu wird eine Nut 30 mit
einem zum Senkrechten (also senkrecht zur Ebene des Trägerelementes 4) geneigten Stirnseitenschenkel
32 eingefräst und anschließend, wie zuvor bei den Verfahren beschrieben, mit Gussmaterial
40 beaufschlagt. Das Resultat ist ein Fassadenelement mit einer geneigten Stirnseite
10 bzw. einem ebenfalls geneigt angeordnetem Kantenschutzprofil 12.
[0056] In Fig. 18 ist ein zu Fig. 17 ähnliches Herstellungsverfahren dargestellt, wobei
hier ein Fassadenelement hergestellt wird, das ebenfalls zur Ausbildung eines Eckfassadenbereiches
geeignet ist. Dazu wird auch hier eine Nut 30 mit einem zum Senkrechten (also senkrecht
zur Ebene des Trägerelementes 4) geneigten Stirnseitenschenkel 32 eingefräst und anschließend
mit Gussmaterial 40 beaufschlagt. Allerdings wird hier noch im Gussbereich eine zusätzliche
Nut 30' eingebracht, die eine im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Dieser
rechteckige Bereich 30' verhindert u.a. das abreisen der resultierenden Spitze beim
entfernen des Randbereiches 28. Das Resultat ist auch hier ein Fassadenelement mit
einer geneigten Stirnseite 10 bzw. einem ebenfalls geneigt angeordnetem Kantenschutzprofil
12.
[0057] Auch in Fig. 19 ist ein Herstellungsverfahren für ein Fassadenelement bzw. ein Schritt
davon dargestellt. Im Gegensatz zu dem Verfahren aus Fig. 9ff wird hier eine Nut 30
mit einem unstetigen, nämlich treppenstufenförmigen Querschnittsverlauf eingesägt.
Dabei weist der vorderseitige Bereich 30', also der spätere Gussbereich 14, eine geringere
Querschnittsfläche auf als der rückseitige Bereich, nämlich der Bereich in dem sich
später der Spritzgussbereich 14 ausbildet. Dies reduziert den Materialbedarf zur Ausbildung
des Gussprofils 15 und definiert zudem den Bereich der späteren Bruchkante 22 genauer.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 2
- Flächenelement bzw. Fassadenelement
- 4
- Trägerelement
- 6
- Vorderseite
- 8
- Rückseite
- 10
- Stirnseite
- 12
- Kantenschutzprofil
- 13
- Eckbereich
- 14
- Gussbereich
- 15
- Gussprofil
- 16
- Spritzgussbereich
- 17
- Spritzgussschicht
- 18
- Sättigungsbereich
- 20
- Trägerelementüberstand
- 22
- Bruchkante
- 26
- Deckschicht
- 28
- Randbereich
- 30
- Nut
- 32, 32'
- Stirnseitenschenkel
- 34
- Nutboden
- 36
- dünnschichtige Trägerelementschicht
- 40
- Gussmaterial
- 46
- vorderseitiger Stirnseitenschenkelbereich
- 48
- rückseitiger Stirnseitenschenkelbereich
- 50
- Ausschnitt
- 60
- Spritzgusswerkzeug
- d
- Dicke des Gussbereichs
- D
- Dicke des Trägerelements
- t
- Tiefe
1. Fassadenelement oder dergleichen Flächenelement, umfassend ein flächiges Trägerelement
(4), mit einer Vorderseite (6), einer Rückseite (8) und umlaufenden Stirnseiten (10),
und
ein Kantenschutzprofil (12), das an wenigstens einer Stirnseite (10) des Trägerelementes
(4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Kantenschutzprofil (12) wenigstens zwei unterschiedliche Bereiche (14, 16) aufweist,
nämlich
wenigstens einen Gussbereich (14), in dem das Kantenschutzprofil (12) als Gussprofil
(15) an wenigstens einen Teil der Stirnseite (10) angegossen ist, und einen daran
angrenzenden Spritzgussbereich (16), in dem das Kantenschutzprofil (12) als Spritzgussschicht
(17) auf den restlichen Teil der Stirnseite (10) aufgebracht ist.
2. Fassadenelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gussprofil (15) im Gussbereich (16) und die Spritzgussschicht (17) im Spritzgussbereich
(16) integral aus identischem Material (40), insbesondere einem aushärtenden Gusskunststoff
hergestellt sind.
3. Fassadenelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Gussbereich (14) am vorderseitigen Teil der Stirnseite (10) und der Spritzgussbereich
(16) am rückseitigen Teile der Stirnseite (10) angeordnet sind.
4. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gussprofil (15) einen Sättigungsbereich (18) aufweist, in dem ein dünnschichtiger
Trägerelementüberstand (20) vorgesehen ist, der aus der Stirnseite (10) des Trägerelementes
(4) herausragt und im Wesentlichen vollständig mit Gussmaterial (40) durchdrungen
ist.
5. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dicke (d) des Gussbereichs (14) zwischen 1/3 und 1/10 der Dicke (D) des Trägerelementes
beträgt.
6. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gussprofil (15) eine Bruchkante (22) aufweist, entlang der die Stirnseitenschenkel
(32) bei der Herstellung des Fassadenelementes (2) von einander abgebrochen oder dergleichen
entfernt wurden.
7. Fassadenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (4) wenigstens auf ihrer Vorderseite (6) eine insbesondere fluiddichte
Deckschicht (26) aufweist an die der Gussbereich (14) des Kantenschutzprofils (12)
insbesondere fluiddicht angegossen ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Fassadenelementes (2) oder dergleichen Flächenelementes
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:
• Ausbilden wenigstens einer Nut (30) auf der Rückseite (8) des Trägerelementes (4)
mit wenigstens einem Stirnseitenschenkel (32) und einer Tiefe (t) derart, dass vorderseitig
(6') als Nutboden (34) eine dünnschichtige Trägerelementschicht (36) und/oder eine
dort angeordnete Deckschicht (26) verbleibt;
• Aufbringen eines aushärtenden Gussmaterials (40) auf wenigstens einen Teil des wenigstens
einen Stirnseitenschenkels (32; 32') derart, dass sich im rückseitigen Stirnseitenschenkelbereich
(48) eine Spritzgussschicht (17) und im vorderseitigen Stirnseitenschenkelbereich
(46) ein Gussprofil bilden;
• Trennen der beiden Schenkel (32; 32') der Nut (30) über den Nutboden (34), so dass
sich an dem wenigstens einen Stirnseitenschenkel (32; 32') ein Kantenschutzprofil
(12) mit einem Gussbereich (14) und einem daran angrenzenden Spritzgussbereich (16)
bildet.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (4) so positioniert wird, dass das aufgebrachte Gussmaterial (40)
am Stirnseitenschenkel (32; 32') der Nut (30) entlangläuft, sich am Nutboden (34)
sammelt und so den Gussbereich (14) bildet.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Schenkel (32; 32') über den Nutboden (34) und das dort angesammelte Gussmaterial
(40) auseinandergebrochen werden, so dass sich im Gussbereich (14) ein Gussprofil
(15) mit einer Bruchkante (22) bildet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
soviel Gussmaterial (40) aufgebracht wird, dass das im Nutboden (34) angesammelte
Gussmaterial (40) einen Sättigungsbereich (18) bildet, indem es die dünnschichtige
Trägerelementschicht (36) und/oder die dort angeordnete Deckschicht (26) durchdringt
und/oder an diese angeschlossen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
soviel Gussmaterial (40) aufgebracht wird, dass sich im Nutboden (34) das Gussmaterial
(40) bis zu einer Dicke (d) von 1/3 bis 1/10 der Dicke (D) des Trägerelementes (4),
gemessen von der Vorderseite (6) des Trägerelementes (4), ansammelt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Trennen der beiden Schenkel (32; 32') und insbesondere vor dem Einbringen
der Nut das Trägerelement (4) auf der Vorderseite (6) mit einer insbesondere fluiddichten
Deckschicht (26) beschichtet wird, wobei wenigstens ein Teil der Deckschicht (26)
mit dem späteren Gussprofil (15) eine insbesondere fluiddichte Verbindung eingeht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Nut (30) eingebracht wird, die von der Rückseite (8) zur Vorderseite (6) des
Trägerelementes (4), wenigstens abschnittsweise einen sich erweiternden Querschnitt
aufweist.