[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umhüllen bzw. zum Verpacken eines Gutstapels
mit einer Folie, wobei die Vorrichtung einen Folienzuführkopf und eine Übertieheinrichtung
aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin auch ein Verfahren zum Umhüllen bzw. zum
Verpacken eines Gutstapels mit einer Folie. - Folie meint im Rahmen der Erfindung
insbesondere eine Kunststofffolie und vorzugsweise eine elastische Kunststofffolie.
- Der Gutstapel kann zum einen aus gestapelten Gütern wie z. B. Kisten oder dergleichen
bestehen. Zum anderen kann es sich bei dem Gutstapel aber auch um Produkte aus dem
Weißgerätebereich wie z. B. Kühlschränke handeln. Der Gutstapel ist zweckmäßigerweise
auf einer Palette aufgenommen.
[0002] Vorrichtungen der vorstehend genannten Art sind aus der Praxis in ver schiedenen
Ausgestaltungen bekannt. Diese Vorrichtungen haben den Nachteil, dass aufwendige Umrüstmaßnahmen
erforderlich sind, wenn nacheinander mit Folien unterschiedlichen Formates oder mit
unterschiedlichen Folienarten verpackt werden soll.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, bei der der vorstehend erläuterte Nachteil effektiv
vermieden werden kann. Der Erfindung liegt fernerhin das technische Problem zugrunde,
ein entsprechendes Verfahren anzugeben.
[0004] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung eine Vorrichtung zum Umhüllen
eines Gutstapels mit einer Folie, mit einem Folienzuführkopf zum wahlweisen Zuführen
einer ersten Folie oder einer zweiten Folie, einer Überzieheinrichtung zum Überziehen
der ersten Folie oder der zweiten Folie über den Gutstapel und mit einem ersten Folienvorrat
für die erste Folie und einem zweiten Folienvorrat für die zweite Folie,
wobei der Folienzuführkopf eine Antriebswalze, ein erstes Paar von Gegenrollen und
zweites Paar von Gegenrollen aufweist
und wobei wahlweise entweder das erste Paar von Gegenrollen unter Zwischenschaltung
der ersten Folie in Kontakt mit der Antriebswalze bringbar ist und die Antriebswalze,
zum Zuführen der ersten Folie antreibbar ist oder das zweite Paar von Gegenrollen
unter Zwischenschaltung der zweiten Folie in Kontakt mit der Antriebswalze bringbar
ist und die Antriebswalze zum Zuführen der zweiten Folie antreibbar ist.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Antriebswalze ortsfest
angeordnet und kann entweder das erste Paar von Gegenrollen oder das zweite Paar von
Gegenrollen wahlweise durch Anschwenken oder Anfahren an die Antriebswalze an der
Antriebswalze zur Anlage gebracht werden. Wenn das erste Paar von Gegenrollen mit
der Antriebswalze in Kontakt steht ist die erste Folie zwischen den ersten Gegenrollen
und der Antriebswalze angeordnet und liegt über einen Teil des Außenumfangs der Antriebswalze
an der Außenoberfläche der Antriebswalze an. Wenn das zweite Paar von Gegenrollen
mit der Antriebswalze in Kontakt steht, ist die zweite Folie zwischen den zweiten
Gegenrollen und der Antriebswalze angeordnet und liegt über einen Teil des Außenumfangs
der Antriebswalze an der Außenoberfläche der Antriebswalze an. Insbesondere bei angetriebener
Antriebswalze kann auf diese Weise entweder die erste Folie oder die zweite Folie
dem zu umhüllenden Gutstapel zugeführt werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Gegenrollen des ersten Paares und des zweiten Paares von Gegenrollen nicht
angetrieben und es wird lediglich die Antriebswalze angetrieben. Grundsätzlich können
zusätzlich zur Antriebswalze aber auch die Gegenrollen des ersten Paares bzw. des
zweiten Paares angetrieben werden. Gemäß einer Ausführungsvariante können auch lediglich
die Gegenrollen des ersten Paares bzw. zweiten Paares angetrieben werden und die Antriebswalze
wird dann nicht angetrieben. Insoweit meint bei dieser Ausführungsvariante der Begriff
Antriebswalze nicht, dass die Walze aktiv angetrieben werden muss. Es ist auch möglich,
dass bei den vorstehend erläuterten Ausführungsformen auch lediglich eine Gegenrolle
des ersten Paares und/oder des zweiten Paares von Gegenrollen angetrieben wird. -
Nachfolgend wird das Aggregat aus Antriebswalze, erstem Paar von Gegenrollen und zweitem
Paar von Gegenrollen auch kurz als Folienantriebseinrichtung bezeichnet. - Es liegt
im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die Längen der Antriebswalze und der Gegenrollen
zumindest der Breite der zugeführten Folie entsprechen und bevorzugt größer sind als
die Breite der zugeführten Folie. Länge der Antriebswalze und Längen der Gegenrollen
meint die Erstreckungen in Richtung der Drehachsen.
[0006] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass es sich bei der ersten Folie und bei der zweiten
Folie um unterschiedliche Folien handelt, die sich insbesondere bezüglich ihres Folienformates
(Folienabmessungen) und/oder ihrer Foliendicke und/oder ihres Folienmaterial unterscheiden.
Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die erste Folie und/oder
ist die zweite Folie als Folienschlauch zuführbar. Bei dem ersten Folienvorrat und/oder
bei dem zweiten Folienvorrat handelt es sich dann um einen ersten und/oder zweiten
Folienschlauchvorrat. Bei der Zuführung eines Folienschlauches werden zwei übereinandediegende
Lagen des Folienschlauches in die Folienantriebseinrichtung eingeführt. Bei der Zuführung
eines ersten Folienschlauches sind also zwischen dem ersten Paar von Gegenrollen und
der Antriebswalze zwei unmittelbar übereinanderliegende Lagen des ersten Folienschlauches
angeordnet. Ebenso sind bei der Zuführung eines zweiten Folienschlauches zwei unmittelbar
übereinanderliegende Lagen des zweiten Folienschlauches zwischen dem zweiten Paar
von Gegenrollen und der Antriebswalze zwischengeschaltet. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der erste und/oder der zweite Folienschlauch als Seitenfaltenschlauch
ausgebildet. Dann weist der Folienschlauch in an sich bekannter Weise neben den beiden
genannten übereinanderliegenden Lagen zweckmäßigerweise an jeder Seite eine Falte
auf. Eine empfohlene Ausführungsvariante ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Folienschlauch
als Folienhaube über den Gutstapel übergezogen wird und dazu eine weiter unten noch
erläuterte Verschweißung des Folienschlauches stattfindet.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Folienzuführkopf beim Zuführen von Folie
bzw. von Folienschlauch oberhalb des Gutstapels angeordnet ist. Zweckmäßigerweise
weist der Folienzuführkopf eine Folientrenneinrichtung zum Abtrennen eines ersten
Folienabschnittes von der ersten Folie oder zum Abtrennen eines zweiten Folienabschnittes
von der zweiten Folie auf und diese Folientrenneinrichtung ist in Folienzuführrichtung
hinter der Folienantriebseinrichtung aus Antriebswalze und Gegenrollen angeordnet.
Zweckmäßigerweise ist eine einzige Folientrenneinrichtung sowohl zum Abtrennen von
ersten Folienabschnitten von der ersten Folie als auch zum Abtrennen von zweiten Folienabschnitten
von der zweiten Folie vorgesehen. Ein von der Folientrenneinrichtung abgetrennter
erster oder zweiter Folienabschnitt wird dann über den Gutstapel übergezogen. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass die Folienantriebseinrichtung oberhalb der Folientrenneinrichtung
angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist die Folientrenneinrichtung in Form einer Folienschneideinrichtung
und insbesondere als Folienmesser ausgebildet.
[0008] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist der Folienzuführkopf
eine Folienschweißeinrichtung auf, mit der ein Ende eines Folienabschnittes mit der
Maßgabe verschweißbar ist, dass ein haubenförmiger Folienabschnitt bzw. eine Folienhaube
gebildet wird. Zweckmäßigerweise ist die Folienschweißvorrichtung in Folienzuführrichtung
hinter der Folienantriebseinrichtung aus Antriebswalze und Gegenrollen angeordnet.
Es empfiehlt sich, dass lediglich eine Folienschweißeinrichtung sowohl zum Verschweißen
eines Endes eines ersten Folienabschnittes als auch zum Verschweißen eines Endes eines
zweiten Folienabschnittes vorgesehen ist. Nach bevorzugter Ausführungsvariante besteht
die Folienschweißeinrichtung aus zwei gegeneinander fahrbaren Schweißbalken. Vorzugsweise
ist die Folienantriebseinrichtung oberhalb der Folienschweißvorrichtung angeordnet
und bevorzugt ist die Folientrenneinrichtung zwischen Folienantriebseinrichtung und
Folienschweißvorrichtung angeordnet. - Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung,
dass eine Öffnungseinrichtung zum Öffnen eines Folienschlauches vor dem Überziehen
des Folienschlauches über den Gutstapel vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise ist diese
Öffnungseinrichtung als Saugöffnungseinrichtung ausgebildet.
[0009] Es liegt fernerhin im Rahmen der Erfindung, dass das erste Paar von Gegenrollen auf
einer Seite der Antriebswalze angeordnet ist und dass das zweite Paar von Gegenrollen
auf der gegenüberliegenden Seite der Antriebswalze angeordnet ist. Zweckmäßigerweise
sind die Gegenrollen des ersten Paares und/oder die Gegenrollen des zweiten Paares
in Zuführungsrichtung der Folie hintereinander angeordnet bzw. übereinander angeordnet.
Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Gegenrollen
des ersten Paares von Gegenrollen und/oder die beiden Gegenrollen des zweiten Paares
von Gegenrollen vertikal bzw. im Wesentlichen vertikal übereinander angeordnet. Vertikale
Anordnung meint dabei insbesondere, dass eine Vertikale durch die beiden Drehachsen
des ersten Paares von Gegenrollen bzw. durch die beiden Drehachsen des zweiten Paares
von Gegenrollen verläuft. Zweckmäßigerweise liegt die vertikale Anordnung der ersten
beiden Gegenrollen und/oder der zweiten beiden Gegenrollen sowohl im an der Antriebswalze
anliegenden Zustand als auch außer Eingriff mit der Antriebswalze vor.
[0010] Vorzugsweise ist die Drehachse einer oberen Gegenrolle des ersten Paares von Gegenrollen
und/oder die Drehachse einer oberen Gegenrolle des zweiten Paares von Gegenrollen
oberhalb der Drehachse der Antriebswalze angeordnet. Zweckmäßigerweise ist die Drehachse
einer unteren Gegenrolle des ersten Paares von Gegenrollen und/oder die Drehachse
einer unteren Gegenrolle des zweiten Paares von Gegenrollen unterhalb der Drehachse
der Antriebswalze angeordnet. Empfohlenermaßen ist die Drehachse der oberen Gegenrolle
des ersten Paares von Gegenrollen auf der gleichen Höhe wie die Drehachse der oberen
Gegenrolle des zweiten Paares von Gegenrollen angeordnet. Gleiche Höhe meint hier
insbesondere, dass eine Horizontale durch die Drehachsen der beiden Gegenrollen verläuft.
Zweckmäßigerweise liegt die Drehachse der unteren Gegenrolle des ersten Paares von
Gegenrollen auf der gleichen Höhe wie die Höhe der Drehachse der unteren Gegenrolle
des zweiten Paares von Gegenrollen. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen einer Geraden durch
die Drehachse der Antriebswalze und durch die Drehachse einer an der Antriebswalze
anliegenden Gegenrolle und einer Horizontalen 30° bis 55°, vorzugsweise 35° bis 50°
beträgt. Zweckmäßigerweise trifft die vorgenannte Bedingung für alle vier Gegenrollen
zu, wenn sie jeweils an der Antriebswalze anliegen bzw. in Kontakt mit der Antriebswalze
stehen. Vorzugsweise beträgt der vorgenannte Winkel α 37° bis 41° bzw. in etwa 40°.
Wenn vorstehend und nachfolgend die Rede davon ist, dass eine Gegenrolle bzw. dass
Gegenrollen an der Antriebswalze anliegen oder in Kontakt mit der Antriebswalze stehen,
meint dies, dass stets die jeweils zuzführende Folie bzw. der jeweils zuzuführende
Folienschlauch zwischen Gegenrolle und Antriebswalze zwischengeschaltet ist.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Durchmesser der Antriebswalze größer ist
als der Durchmesser der Gegenrollen. Es versteht sich, dass der Durchmesser senkrecht
zur Drehachse der Antriebswalze bzw. senkrecht zur Drehachse einer Gegenrolle gemessen
wird. Zweckmäßigerweise ist der Durchmesser der Antriebswalze mindestens 1,5 mal,
bevorzugt mindestens 1,7 mal so groß wie der Durchmesser der Gegenrollen. Vorzugsweise
haben alle Gegenrollen den gleichen Durchmesser.
[0012] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Außenoberfläche
der Antriebswalze aus einem Gummiwerkstoff. Die AußenOberfläche der Antriebswalze
steht bei der Zuführung bzw. bei der Förderung einer Folie bzw. eines Folienschlauches
in Kontakt mit der Folie bzw. mit dem Folienschlauch. Empfohlenermaßen umschlingt
bei der Zuführung der ersten oder der zweiten Folie bei an der Antriebswalze anliegendem
ersten oder zweiten Paar von Gegenrollen die Folie mindestens 16 %, vorzugsweise mindestens
18 % und bevorzugt mindestens 20 % des Außenumfangs der Antriebswalze.
[0013] Zweckmäßigerweise werden die erste Folie und die zweite Folie von derselben Seite
der Vorrichtung in die Folienantriebseinrichtung eingeführt. Vorzugsweise wird dabei
die erste Folie unterhalb der zweiten Folie der Foüenantriebseinrichtung zugeführt.
Es empfiehlt sich, dass der erste Folienvorrat und der zweite Folienvorrat auf derselben
Seite der Vorrichtung angeordnet sind. Bevorzugt sind erster und zweiter Folienvorrat
übereinander angeordnet.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Umhüllen eines Gutstapels mit
einer Folie, wobei von einem Folienzuführkopf wahlweise eine erste Folie oder eine
zweite Folie zugeführt wird, wobei der Folienzuführkopf eine Antriebswalze, ein erstes
Paar von Gegenrollen und ein zweites Paar von Gegenrollen aufweist und wobei wahlweise
entweder das erste Paar von Gegenrollen unter Zwischenschaltung der ersten Folie in
Kontakt mit der Antriebswalze gebracht wird und die Antriebswalze zum Zuführen der
ersten Folie angetrieben wird oder dass zweite Paar von Gegenrollen unter Zwischenschaltung
der zweiten Folie in Kontakt mit der Antriebswalze gebracht wird und die Antriebswalze
zum Zuführen der zweite Folie angetrieben wird.
[0015] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein einfacher, wenig aufwendiger und zugleich
funktionssicherer Wechsel zwischen dem Zuführen einer ersten Folienart und einer zweiten
Folienart möglich ist. Der Wechsel zwischen den beiden Folienarten kann insbesondere
überraschend zügig erfolgen. Bei den beiden Folienarten mag es sich um Folien unterschiedlichen
Formats handeln oder beispielsweise um Folientypen unterschiedlichen Materials. Die
Erfindung hat sich besonders bei der Zuführung von Folienschläuchen bewährt. Der Erfindung
liegt weiterhin die Erkenntnis zugrunde, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Vorrichtung die Folie im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen deutlich maschinengängiger
wird. - Hervorzuheben ist auch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung relativ einfach
bzw. wenig komplex aufgebaut ist und mit relativ geringen Herstellungskosten realisiert
werden kann.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig.1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig.2
- einen veragrößerten Ausschnitt A aus der Fig. 1 und
- Fig.3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Funktionsstellung.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Umhüllen eines Gutstapels 1 mit einer Folie 4,
5. Im Ausführungsbeispiel ist der Gutstapel 1 auf einer Palette 2 angeordnet.
[0018] Die Vorrichtung weist einen Folienzuführkopf 3 zum wahlweisen Zuführen einer ersten
Folie 4 oder einer zweiten Folie 5 auf. Fernerhin ist die Vorrichtung mit einer Überzieheinrichtung
6 zum Überziehen der ersten Folie 4 oder zweiten Folie 5 über den Gutstapel 1 ausgestattet.
Weiterhin ist ein erster Folienvorrat 7 in Form einer Folienrolle für die erste Folie
4 und ein zweiter Folienvorrat 8 in Form einer Folienrolle für die zweite Folie 5
vorgesehen.
[0019] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel wird sowohl die erste Folie 4 als auch die
zweite Folie 5 als Folienschlauch zugeführt. Von dem ersten Folienschlauch oder dem
zweiten Folienschlauch wird zum Überziehen über den Gutstapel jeweils ein Folienschlauchabschnitt
abgetrennt und zweckmäßigerweise als nicht näher dargestellte Folienhaube über den
Gutstapel übergezogen.
[0020] In der Fig. 1 ist im Übrigen ein Schrumpfrahmen 9 zum Aufschrumpfen der Folie 4,
5 auf den Gutstapel 1 erkennbar. Die Erfindung kann in vorteilhafter Weise für solche
Schrumpffolienvorrichtungen eingesetzt werden. Sie kann aber ebenso beispielsweise
in Haubenstretchanlagen vorteilhaft verwendet werden.
[0021] Die Fig. 2 und 3 zeigen insbesondere eine Folienantriebseinrichtung 10 des Folienzuführkopfes
3 zum Zuführen einer ersten Folie 4 oder einer zweiten Folie 5 im Detail. Die Folienantriebseinrichtung
10 weist eine antreibbare Antriebswalze 11, ein erstes Paar 12 von zwei Gegenrollen
14, 16 und ein zweites Paar 13 von zwei Gegenrollen 15, 17 auf. Vorzugsweise und im
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 ist die Antriebswalze 11 ortsfest angeordnet
und wahlweise kann das erste Paar 12 von Gegenrollen 14,16 oder das zweite Paar 13
von Gegenrollen 15, 17 mit der Antriebswalze 11 in Kontakt gebracht werden. Dabei
ist zwischen der Antriebswalze 11 und dem daran anliegenden ersten Paar 12 von Gegenrollen
14, 16 die erste Folie 4 zwischengeschaltet (Fig. 2). Dementsprechend ist bei an der
Antriebswalze 11 anliegendem zweiten Paar 13 von Gegenrollen 15, 17 die zweite Folie
5 zwischen Antriebswalze 11 und zweitem Paar von Gegenrollen 13 zwischengeschaltet
(Fig. 3). Fig. 2 zeigt den Funktionszustand der Folienantriebseinrichtung 10 beim
Zuführen der ersten Folie 4 und Fig. 3 zeigt den Funktionszustand der Folienantriebseinrtchtung
10 beim Zuführen der zweiten Folie 5. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist
lediglich die Antriebswalze 11 zum Zuführen von Folie 4, 5 antreibbar und das erste
Paar 12 von Gegenrollen 14, 16 ist ebenso wie das zweite Paar 13 von Gegenrollen 15,
17 nicht angetrieben.
[0022] Die Fig. 2 und 3 zeigen, dass nach bevorzugter Ausführungsform das erste Paar 12
von Gegenrollen 14, 16 auf einer Seite der Antriebswalze 11 angeordnet ist und dass
das zweite Paar 13 von Gegenrollen 15, 17 auf der gegenüberliegenden Seite der Antriebswalze
11 angeordnet ist. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind die beiden Gegenrollen
14, 16 des ersten Paares 12 von Gegenrollen 14, 16 und die beiden Gegenrollen 15,
17 des zweiten Paares 13 von Gegenrollen 15, 17 vertikal übereinander angeordnet.
Wie die Fig. 2 und 3 zeigen gilt diese Bedingung bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
sowohl in dem an der Antriebswalze 11 anliegenden Zustand der Gegenrollen als auch
in dem nicht anliegenden Zustand der Gegenrollen 14, 15, 16, 17. Zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel ist die Drehachse der oberen Gegenrolle 14 des ersten Paares
12 von Gegenrollen 14, 16 und die Drehachse der oberen Gegenrolle 15 des zweiten Paares
13 von Gegenrollen 15, 17 oberhalb der Drehachse der Antriebswalze 11 angeordnet.
Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist die Drehachse der unteren Gegenrolle 16
des ersten Paares 12 von Gegenrollen 14, 16 und die Drehachse der unteren Gegenrolle
17 des zweiten Paares 13 von Gegenrollen 15, 17 unterhalb der Drehachse der Antriebswalze
11 angeordnet. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α zwischen
einer Geraden G durch die Drehachse der Antriebswalze 11 und durch die Drehachse einer
der an der Antriebswalze 11 anliegenden Gegenrollen 14,15,16,17 und einer Horizontalen
H 39° bzw. in etwa 39°.
[0023] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser der Antriebswalze 11
größer als der Durchmesser der Gegenrollen 14, 15, 16, 17. Im Ausführungsbeispiel
ist der Durchmesser der Antriebswalze 11 etwa doppelt so groß wie der Durchmesser
der Gegenrollen 14, 15, 16, 17. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel handelt
es sich bei der Antriebswalze 11 um eine Gummiwalze bzw. um eine Antriebswalze 11
mit einer Außenoberfläche aus einem Gummiwerkstoff. Auf dieser Außenoberfläche liegt
die Folie 4, 5 beim Zuführen auf. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel umschlingt
bei der Zuführung der ersten oder der zweiten Folie 4, 5 bei an der angetriebenen
Antriebswalze 11 anliegendem ersten oder zweiten Paar 12, 13 von Gegenrollen 14, 15,
16, 17 die Folie 4, 5 mindestens 18 % Außenumfangs der Antriebswalze 11.
[0024] In den Fig. 2 und 3 ist weiterhin erkennbar, dass die erste Folie 4 und die zweite
Folie 5 von derselben Seite der Folienantriebseinrichtung 10 zugeführt werden. Die
erste Folie 4 wird im Ausführungsbeispiel unterhalb der zweiten Folie 5 zugeführt.
Die zweite Folie 5 wird im Ausführungsbeispiel über der Folienantriebseinrichtung
10 über eine Umlenkrolle 18 geführt. In der Fig. 1 ist erkennbar, dass auch der erste
Folienvorrat 7 und der zweite Folienvorrat 8 auf der gleichen Seite der erfindungsgemäßen
Vorrichtung angeordnet sind, und zwar in Fig. 1 übereinander.
[0025] Den Figuren ist weiterhin entnehmbar, dass der Folienzuführkopf 3 eine Folientrenneinrichtung
in Form eines Folienmessers 19 aufweist, mit dem ein erster Folienabschnitt von der
ersten Folie 4 oder ein zweiter Folienabschnitt von der zweiten Folie 5 abgetrennt
werden kann. Diese Folientrenneinrichtung bzw. das Folienmesser 19 ist im Ausführungsbeispiel
unterhalb der Folienantriebseinrichtung 10 angeordnet. Fernerhin weist der Folienzuführkopf
3 eine Folienschweißvorrichtung in Form von zwei Schweißbalken 20 auf. Mit dieser
Folienschweißvorrichturtg bzw. mit den Schweißbalken 20 ist ein Ende eines Folienabschnittes
von der ersten Folie 4 oder von der zweiten Folie 5 mit der Maßgabe verschweißbar,
dass ein haubenförmiger Folienabschnitt bzw. eine Folienhaube gebildet wird. Dieser
haubenförmige Folienabschnitt bzw. diese Folienhaube wird dann über den Gutstapel
1 übergezogen. Im Ausführungsbeispiel sind die Schweißbalken 20 unterhalb der Folienantriebseinrichtung
10 und auch unterhalb des Folienmessers 19 angeordnet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
weist fernerhin zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel eine nicht detaillierter
dargestellte Öffnungseinrichtung 21 zum Öffnen eines Folienschlauches auf. Dabei mag
es sich in an sich bekannter Weise um eine Saugöffnungseinrichtung handeln.
1. Vorrichtung zum Umhüllen eines Gutstapels (1) mit einer Folie (4, 5), mit einem Folienzuführkopf
(3) zum wahlweisen Zuführen einer ersten Folie (4) oder einer zweiten Folie (5), einer
Überzieheinrichtung (6) zum Überziehen der ersten Folie (4) oder der zweiten Folie
(5) über den Gutstapel (1) und mit einem ersten Folienvorrat (7) für die erste Folie
(4) und einem zweiten Folienvorrat (8) für die zweite Folie (5),
wobei der Folienzuführkopf (3) eine Antriebswalze, (11), ein erstes Paar (12) von
Gegenrollen (14, 16) und ein zweites Paar (13) von Gegenrollen (15, 17) aufweist,
und wobei wahlweise
entweder das erste Paar (12) von Gegenrollen (14, 16) unter Zwischenschaltung der
ersten Folie (4) in Kontakt mit der Antriebswalze (11) bringbar ist und die Antriebswalze
(11) und/oder zumindest eine Gegenrolle (14, 16) zum Zuführen der ersten Folie (4)
antreibbar ist/sind
oder das zweite Paar (13) von Gegenrollen (15, 17) unter Zwischenschaltung der zweiten
Folie (5) in Kontakt mit der Antriebswalze (11) bringbar ist und die Antriebswalze
(11) und/oder zumindest eine Gegenrolle (15, 17) zum Zuführen der zweiten Folie (5)
antreibbar ist/sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die erste Folie (4) und/oder die zweite Folie (5)
als Folienschlauch zuführbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Folienzuführkopf (3) eine
Folientrenneinrichtung zum Abtrennen eines ersten Folienabschnittes von der ersten
Folie (4) oder zum Abtrennen eines zweiten Folienabschnittes von der zweiten Folie
(5) aufweist und wobei die Folientrenneinrichtung in Folienzuführrichtung hinter der
Folienantriebseinrichtung (10) aus Antriebswalze (11) und Gegenrollen (14, 15, 16,
17) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Folienzuführkopf (3) eine
Folienschweißvorrichtung aufweist, mit der ein Ende eines Folienabschnittes von der
ersten Folie (4) oder von der zweiten Folie (5) mit der Maßgabe verschweißbar ist,
dass ein haubenförmiger Folienabschnitt bzw. eine Folienhaube gebildet wird und wobei
die Folienschweißvorrichtung in Folienzuführrichtung hinter der Folienantriebseinrichtung
(10) aus Antriebswalze (11) und Gegenrollen (14, 15, 16, 17) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das erste Paar (12) von Gegenrollen
(14, 16) auf einer Seite der Antriebswalze (11) angeordnet ist und wobei das zweite
Paar (13) von Gegenrollen (15, 17) auf der gegenüberliegenden Seite der Antriebswalze
(11) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die beiden Gegenrollen (14, 16)
des ersten Paares (12) von Gegenrollen (14, 16) und/oder die beiden Gegenrollen (15,
17) des zweiten Paares (13) von Gegenrollen (15, 17) vertikal bzw. im Wesentlichen
vertikal übereinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Drehachse einer oberen Gegenrolle
(14) des ersten Paares (12) von Gegenrollen (14, 16) und/ oder die Drehachse einer
oberen Gegenrolle (15) des zweiten Paares (13) von Gegenrollen (15, 17) oberhalb der
Drehachse der Antriebswalze (11) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Drehachse einer unteren Gegenrolle
(16) des ersten Paares (12) von Gegenrollen (14, 16) und/oder die Drehachse einer
unteren Gegenrolle (17) des zweiten Paares (13) von Gegenrollen (15, 17) unterhalb
der Drehachse der Antriebswalze (11) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Winkel α zwischen einer Geraden
G durch die Drehachse der Antriebswalze (11) und durch die Drehachse einer an der
Antriebswalze (11) anliegenden Gegenrolle (14, 15, 16, 17) und einer Horizontalen
H 30° bis 55°, vorzugsweise 35° bis 50° und besonders bevorzugt 37° bis 41° beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Durchmesser der Antriebswalze
(11) größer ist als der Durchmesser der Gegenrollen (14, 15, 16, 17).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei der Durchmesser der Antriebswalze mindestens 1,5
mal so groß wie der Durchmesser der Gegenrollen (14, 15, 16, 17) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Außenoberfläche der Antriebswalze
(11) aus einem Gummiwerkstoff besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei bei der Zuführung der ersten
Folie (4) oder der zweiten Folie (5) bei an der angetriebenen Antriebswalze (11) anliegendem
ersten oder zweiten Paar (12, 13) von Gegenrollen die Folie (4, 5) mindestens 18 %,
vorzugsweise mindestens 20 % des Außenumfangs der Antriebswalze (11) umschlingt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die erste und die zweite Folie
(4, 5) von derselben Seite der Vorrichtung zuführbar sind und wobei die erste Folie
(4) unterhalb der zweiten Folie (5) der Folienantriebseinrichtung (10) zuführbar ist.
15. Verfahren zum Umhüllen eines Gutstapels (1) mit einer Folie (4, 5), wobei von einem
Folienzuführkopf (3) wahlweise eine erste Folie (4) oder eine zweite Folie (5) zugeführt
wird, wobei der Folienzuführkopf (3) eine Antriebswalze (11), ein erstes Paar (12)
von Gegenrollen (14, 16) und ein zweites Paar (13) von Gegenrollen (15,17) aufweist
und wobei wahlweise
entweder das erste Paar (12) von Gegenrollen (14, 16) unter Zwischenschaltung der
ersten Folie (4) in Kontakt mit der Antriebswalze (11) gebracht wird und die Antriebswalze
(11) und/oder zumindest eine Gegenrolle (14, 16) zum Zuführen der ersten Folie (4)
angetrieben wird
oder das zweite Paar (13) von Gegenrollen (15, 17) unter Zwischenschaltung der zweiten
Folie (5) in Kontakt mit der Antriebswalze (11) gebracht wird und die Antriebswalze
(11) und/oder zumindest eine Gegenrolle (15, 17) zum Zuführen der zweiten Folie (5)
angetrieben wird.