[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fördern einer bewegten, insbesondere einlagigen
oder mehrlagigen, Materialbahn der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden
oder der Karton verarbeitenden Industrie, wobei die Materialbahn mit einer vorbestimmten
Geschwindigkeit, vorzugsweise kontinuierlich, gefördert wird. Ferner betrifft die
Erfindung eine Einrichtung der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden
Industrie zum Fördern einer bewegten, insbesondere einlagigen oder mehrlagigen, Materialbahn
der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie, wobei die Materialbahn
mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit, vorzugsweise kontinuierlich, förderbar ist.
[0002] In der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie werden breite
Materialbahnen aus Papier, Karton, Kunststofffolie oder dergleichen einlagig oder
mehrlagig einem Längsschneider oder einer Längsschneidvorrichtung zugeführt, so dass
die breiten Materialbahnen in mehrere kontinuierliche Materialbahnen geschnitten werden.
Anschließend werden die längs geschnittenen Materialbahnen einem Querschneider oder
einer Querschneidvorrichtung zugefördert, um die Materialbahnen in Bögen zu schneiden.
Anschließend werden die Bögen einem Sammelbereich zugeführt, so dass im Sammelbereich
Bögen aus Papier oder dergleichen in einem Stapel gestapelt und abgefördert werden.
[0003] Beispielsweise ist in
DE-A-39 06 376 eine Vorrichtung zum Längsschneiden laufender Materialbahnen offenbart, wobei die
Vorrichtung aus Obermessern und Untermessern bestehende rotierende Messerscheiben
aufweist. Darüber hinaus sind in
DE-A-43 21 860 Querschneider bzw. Längsschneider zum Schneiden einer Bahn quer bzw. in Richtung
ihrer Bewegungsrichtung beschrieben.
[0004] Des Weiteren ist aus
DE-A-30 07 692 eine Vorrichtung zum Ablegen von Bogen auf einer Stapelstelle beschrieben, wobei
an der Stapelstelle der aufeinandergestapelten Bögen ein Markiergerät vorgesehen ist,
das in Abhängigkeit von einem vorbestimmten Zählwert den Bogenstapel mit einer Riesmarkierung
oder dergleichen versieht.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die
Kennzeichnung von Materialbahnen der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden
Industrie auf einfache Weise zu verbessern, wobei der konstruktive Aufwand hierfür
möglichst gering gehalten werden soll und wobei es insbesondere möglich sein soll,
eine eindeutige und trennungsgenaue Markierung in einem Stapel zu erreichen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe bei dem Verfahren zum Fördern einer bewegten, insbesondere
einlagigen oder mehrlagigen, Materialbahn der Papier verarbeitenden oder der Karton
verarbeitenden Industrie, wobei die Materialbahn mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit,
vorzugsweise kontinuierlich, gefördert wird, dadurch, dass die Materialbahn in wenigstens
einem seitlichen Randbereich mittels eines, insbesondere nicht Farbe führenden, Formwerkzeugs
gekrümmt wird und dass anschließend die Seitenkante des gekrümmten Randbereichs des
Materialstreifens in, vorzugsweise einem linienartigen oder linienförmigen, Kontakt
mit einem Farbauftragsorgan gebracht wird, so dass die Seitenkante der Materialbahn
mittels der durch das Farbauftragsorgan bereitgestellten Farbe in einem Markierungsvorgang
markiert wird.
[0007] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die Seitenkante oder die Seitenkanten einer
einlagigen oder mehrlagigen Materialbahn aus Papier oder dergleichen während der Förderung
der kontinuierlichen, d.h. ununterbrochenen, Materialbahn farblich zu markieren, wobei
die Farbe ausschließlich an die Seitenkante der Materialbahn aufgetragen wird. Hierzu
wird zunächst mittels eines Formwerkzeugs der Randbereich mit der zu markierenden
Seitenkante der geförderten Materialbahn verformt bzw. gekrümmt, so dass der Randbereich
der Materialbahn aus der Bewegungsebene der Materialbahn herausragt. Hierbei wird
mittels des Formwerkzeuges keine Farbe aufgetragen, da das Formwerkzeug nicht farbführend
oder nicht farbübertragend ausgebildet ist.
[0008] Durch die Krümmung der Materialbahn im Eingriff mit dem Formwerkzeug wird in einem
zweiten Schritt an die dadurch geschaffene Lücke ein Farbauftragungsorgan eingebracht,
wobei anschließend der Wirkangriff des Formwerkzeugs mit der Materialbahn gelöst wird,
so dass die Seitenkante des Randbereichs der Materialbahn sich an das Farbauftragungsorgan
anlegt, so dass im Kontakt zwischen der Seitenkante und dem Farbauftragsorgan die
Seitenkante der Materialbahn mit Farbe versehen wird, da unter Weiterförderung der
Materialbahn seitlich entlang des Farbauftragungsorgans Farbe von dem Farbauftragungsorgan
an die Seitenkante abgegeben wird.
[0009] Gemäß den erfindungsgemäßen Schritten wird dabei die Oberseite und Unterseite der
Materialbahn sauber gehalten, da ausschließlich durch den linienartigen Kontakt der
Seitenkante mit dem Farbauftragsorgan Farbe nur auf die Seitenkante gebracht wird.
Hierdurch wird vermieden, dass Farbe auf die Ober- bzw. Unterseite der Materialbahn
gelangt, wodurch nachfolgend in der Weiterverarbeitung die Materialbahn transportierende
Organe sauber gehalten werden, da sich keine Farbe auf der Ober- und Unterseite der
Materialbahn befindet.
[0010] Der Kontakt zwischen der Seitenkante der Materialbahn und dem Farbauftragsorgan kann
dadurch gelöst werden, dass das Farbauftragsorgan von der farbübertragenden Position
entfernt wird oder die Materialbahn wieder in Wirkkontakt mit dem nicht Farbe übertragenden
Formwerkzeug gebracht wird, so dass durch den Wirkeingriff des Formwerkzeugs die Seitenkante
und der Randbereich der Materialbahn von dem Farbauftragsorgan entfernt wird, wodurch
der Kontakt zwischen dem Farbauftragsorgan und der Seitenkante der Materialbahn gelöst
wird.
[0011] Weiterhin ist es gemäß der Erfindung möglich, dass während der laufenden Produktion
an einer kontinuierlich geförderten Materialbahn Markierungen für eine vorbestimmte
Zeit an der Seitenkante aufgetragen werden, so dass bei der Weiterverarbeitung der
geschnittenen Materialbahnen in gestapelten Bögen in einer Stapelablage eine Art Zählmarkierung
durch die aus den markierten Materialbahnen geschnittenen Bögen entstehen.
[0012] Darüber hinaus zeichnet sich eine weitere Ausführungsform des Verfahrens dadurch
aus, dass die Materialbahn im Randbereich im Kontakt mit dem Farbauftragsorgan schwächer
gekrümmt wird oder ist als im Kontakt mit dem, vorzugsweise in der Arbeitsposition
angeordneten, Formwerkzeug für die Materialbahn. In der Arbeitsposition des Formwerkzeugs
ist die kontinuierlich geförderte Materialbahn stärker gekrümmt oder gebogen als in
Wirkkontakt mit dem Farbauftragsorgan, wobei die Materialbahn unter Ausbildung einer
elastischen Spannung im Randbereich im Kontakt mit dem Formwerkzeug bzw. dem Farbauftragsorgan
an diesen anliegt.
[0013] Des Weiteren ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Materialbahn an den beiden
Längsseiten in den Randbereichen jeweils mittels eines Formwerkzeugs gekrümmt wird
und die beiden Seitenkanten der Materialbahn mittels Farbe von, vorzugsweise jeweils,
einem Farbauftragsorgan markiert wird. Dadurch wird eine Materialbahn auf beiden Seiten
während der Förderung der Materialbahn markiert, wobei die Materialbahn an den beiden
Seitenkanten in Kontakt mit vorzugsweise jeweils einem Farbauftragsorgan steht oder
gebracht wird, so dass Farbe an den Seitenkanten aufgebracht wird.
[0014] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn mittels eines Formwerkzeugs die Randbereiche von
zueinander benachbarten Seitenkanten von zwei, insbesondere parallel, nebeneinander
geförderten Materialbahnen, vorzugsweise gleichzeitig, gekrümmt werden und/oder dass
mittels eines Farbauftragsorgans die zueinander benachbarten Seitenkanten von zwei,
insbesondere parallel, nebeneinander geförderten Materialbahnen, vorzugsweise gleichzeitig,
markiert werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, im Anschluss an einen Längsschneider
für eine breite zu schneidende Materialbahn die geschnittenen Materialbahnen an ihren
sich gegenüberliegenden bzw. benachbarten Seitenkanten mittels jeweils eines Farbauftragsorgans
zu markieren, so dass mittels eines Farbauftragsorgans die Seitenkanten von zwei Materialbahnen
gleichzeitig mit Farbe versehen werden. Insbesondere werden dabei gleichzeitig die
beiden Seitenkanten mittels ausschließend eines Farbauftragsorgans mit Farbe markiert.
Darüber hinaus ist es gemäß der Erfindung vorgesehen, dass durch den Wirkeingriff
eines Formwerkzeugs die Randbereiche von zwei benachbarten Materialbahnen gleichzeitig
gekrümmt werden bzw. gebogen werden.
[0015] Ferner ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, dass
die beiden Seitenkanten der oder einer Materialbahn mittels verschiedener Farben markiert
werden und/oder dass mittels eines Farbauftragsorgans die zueinander benachbarten
Seitenkanten von zwei, insbesondere parallel, nebeneinander geförderten Materialbahnen,
vorzugsweise gleichzeitig, mit verschiedenen Farben markiert werden. Durch die Verwendung
von verschiedenen Farben zur Markierung der Seitenkanten der Materialbahnen ist es
möglich, die Laufrichtung einer Materialbahn bzw. der daraus geschnittenen Bögen innerhalb
der Anlage auf einfache Weise optisch zu kennzeichnen bzw. hervorzuheben, so dass
bei besonderen vorbestimmten Weiterverarbeitungen der Papierbögen die richtige Orientierung
der Bögen bestimmt wird oder bestimmt ist.
[0016] Überdies ist es vorteilhaft, wenn nach oder während der Krümmung des Randbereichs
der Materialbahn in Kontakt mit dem Formwerkzeug das Farbauftragsorgan in eine Farbauftragsarbeitsposition
gebracht wird und dass während oder nach der Positionierung des Farbauftragsorgans
in der Farbauftragsarbeitsposition der Kontakt zwischen dem Formwerkzeug und der Materialbahn
gelöst wird. Hierbei wird bei Erreichen der Farbauftragsarbeitsposition des Farbauftragsorgans
das Formwerkzeug aus dessen Arbeitsposition entfernt, so dass die Materialbahn in
Kontakt mit dem Farbauftragsorgan gebracht wird.
[0017] Darüber hinaus zeichnet sich ein weiterer Verfahrensschritt dadurch aus, dass während
der Markierung der Seitenkante der Materialbahn bzw. während der Markierungen der
Seitenkanten der Materialbahnen das Farbauftragsorgan unter Beibehaltung des, vorzugsweise
linienartigen oder linienförmigen, Kontakts des Randbereichs der Materialbahn mit
dem Farbauftragsorgan, vorzugsweise linear und/oder senkrecht zur Förderrichtung der
Materialbahn, bewegt wird. Durch die Bewegung des Farbauftragsorgans unter Beibehaltung
des farbauftragenden Kontakts mit der Seitenkante der Materialbahn wird es in einer
Ausgestaltung des Verfahrens möglich, dass stets frische und ausreichend Farbe für
die Markierung der Seitenkante bereitgestellt wird, da durch die Bewegung des Farbauftragsorgans
Farbe zu der Seitenkante der Materialbahn gefördert wird, so dass von der auf der
Oberfläche des Farbauftragsorgans befindlichen Farbe diese im Kontakt mit der Seitenkante
auf die Seitenkante aufgebracht wird.
[0018] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Bewegungen des Formwerkzeugs und/oder die
Bewegungen des Farbauftragsorgans in einer vorbestimmten Reihenfolge mittels einer
Steuereinrichtung gesteuert werden. Hierdurch wird eine einfache und sichere Manipulation
bzw. Krümmung der Materialbahn durch das Formwerkzeug sowie ein zuverlässiger Farbauftrag
bzw. eine zuverlässige Markierung der Seitenkante der Materialbahn erreicht, ohne
dass Farbe auf die Oberseite und Unterseite der Materialbahn gebracht wird, so dass
auch die nachfolgenden Förderorgane für die Materialbahn sauber gehalten werden.
[0019] Des Weiteren ist es in einer Ausgestaltung des Verfahrens günstig, dass vor einem
Markierungsvorgang Farbe auf das Farbauftragsorgan aus einem Farbreservoir aufgebracht
wird. Dadurch wird stets frische Farbe auf das Auftragsorgan aufgebracht, die anschließend
in einem Markierungsvorgang für die Markierung der Seitenkante der Materialbahn bzw.
der Materialbahnen verwendet wird.
[0020] Darüber hinaus ist gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass zur
Beendigung des Markierungsvorgangs das Farbauftragsorgan entfernt wird, so dass der
Kontakt zwischen der Seitenkante der Materialbahn und dem Farbauftragsorgan gelöst
wird.
[0021] Außerdem ist es in einem weiteren Verfahrensschritt bevorzugt, wenn die Materialbahn
oder die Materialbahnen zwischen einer Längsschneidvorrichtung der Papier verarbeitenden
oder der Karton verarbeitenden Industrie und einer Querschneidvorrichtung der Papier
verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie markiert wird oder werden.
Insbesondere ist eine Farbmarkierungseinrichtung, die ein Formwerkzeug für die Materialbahn
und ein Farbauftragsorgan für die Materialbahn aufweist, ausgangsseitig einer Längsschneidvorrichtung
angeordnet, so dass im Anschluss an die an ihren Längsseiten geschnittenen Materialbahnen
diese mit einer Markierung an den Seitenkanten vor Eintritt in eine Querschneidvorrichtung
entsprechend versehen werden.
[0022] Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch eine Einrichtung der Papier verarbeitenden
oder der Karton verarbeitenden Industrie zum Fördern einer bewegten, insbesondere
einlagigen oder mehrlagigen, Materialbahn der Papier verarbeitenden oder der Karton
verarbeitenden Industrie, wobei die Materialbahn mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit,
vorzugsweise kontinuierlich, förderbar ist, die dadurch weitergebildet wird, dass
ein Formwerkzeug für die Materialbahn vorgesehen ist, so dass die Materialbahn in
wenigstens einem seitlichen Randbereich mittels eines, insbesondere nicht Farbe führenden,
Formwerkzeugs krümmbar ist, und dass ein Farbauftragsorgan vorgesehen ist, so dass
die Seitenkante des gekrümmten Randbereichs des Materialstreifens, der durch das Formwerkzeug
gekrümmt ist, in, vorzugsweise einem linienartigen, Kontakt mit einem Farbauftragsorgan
bringbar ist, so dass in einem Markierungsvorgang die Seitenkante der Materialbahn
mittels der durch das Farbauftragsorgan bereitgestellten Farbe markiert wird oder
markierbar ist.
[0023] Dazu ist weiter vorgesehen, dass das Farbauftragsorgan und das Formwerkzeug bezogen
auf die Förderrichtung der Materialbahn oder der Materialbahnen hintereinander angeordnet
sind und/oder dass das Farbauftragsorgan und das Formwerkzeug eine Farbmarkierungseinrichtung
für eine oder mehrere Materialbahnen der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden
Industrie ausbilden.
[0024] Überdies ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass das Farbauftragsorgan und das
Formwerkzeug ineinander oder übereinander angeordnet sind, so dass zunächst das Formwerkzeug
und anschließend das Farbauftragsorgan in Kontakt mit einer Materialbahn gebracht
wird.
[0025] Ferner zeichnet sich eine Ausgestaltung der Einrichtung dadurch aus, dass das Farbauftragsorgan
und das Formwerkzeug zwischen einer Längsschneidvorrichtung der Papier verarbeitenden
oder der Karton verarbeitenden Industrie und einer Querschneidvorrichtung der Papier
verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie angeordnet sind.
[0026] Außerdem ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Materialbahn im Randbereich im Kontakt
mit dem Farbauftragsorgan schwächer gekrümmt ist als im Kontakt mit dem, vorzugsweise
in der Arbeitsposition angeordneten, Formwerkzeug.
[0027] Des Weiteren wird für eine bevorzugte Ausbildung der Einrichtung vorgeschlagen, dass
das Formwerkzeug in Bezug auf die Materialbahn senkrecht, vorzugsweise linear, bewegbar
ist und/oder dass das Farbauftragsorgan in Bezug auf die Materialbahn senkrecht, vorzugsweise
linear, bewegbar ist. Insbesondere sind das Formwerkzeug und das Farbauftragsorgan
derart bewegbar ausgebildet, dass sie in der jeweiligen Arbeitsposition in die Förderebene
der flachen bzw. ebenen Materialbahn bzw. -bahnen eingreifen, wodurch in der Arbeitsposition
das Formwerkzeug und/oder das Farbauftragsorgan in die Förderebene der Materialbahn(en)
hineinragen, wodurch der Randbereich der Materialbahn(en) im Kontakt mit dem Formwerkzeug
und/oder dem Farbauftragsorgan seitlich gekrümmt ist bzw. gebogen wird, so dass die
offene Kante bzw. Seitenkante aus der Förderebene der Materialbahn, vorzugsweise nach
oben oder nach unten, gewölbt wird.
[0028] Darüber hinaus ist es bei einem Markierungsvorgang auf beiden Seitenkanten einer
Materialbahn vorgesehen, dass der seitliche Abstand zwischen den die Materialbahn
berührenden Flächen der Formwerkzeuge bzw. den die Materialbahn berührenden farbführenden
Flächen von zwei Farbauftragsorganen kleiner als die Breite einer auf beiden Seiten
zu markierenden Materialbahn.
[0029] Außerdem ist es in einer Ausgestaltung der Einrichtung vorteilhaft, dass das Formwerkzeug
zungenartig oder schwertartig oder scheibenartig ausgebildet ist und/oder das Farbauftragsorgan
zungenartig oder schwertartig ausgebildet ist. Hierdurch wird auf einfache Weise die
Handhabung bzw. Manipulation der Materialbahn oder Materialbahnen sowie die Markierung
der Materialbahn oder der Materialbahnen an den Seitenkanten auf einfache Weise ermöglicht,
wobei für das zungenartige oder schwertartige Formwerkzeug und/oder für das zungenartige
oder schwertartige Farbauftragsorgan entsprechende Antriebe oder Stellglieder, beispielsweise
Pneumatikzylinder oder dergleichen, vorgesehen sind. Hierbei sind die den Seitenkanten
der Materialbahn zugewandten Berührungsflächen der Formwerkzeuge oder der Farbauftragsorgane
vorzugsweise flach bzw. eben ausgebildet. Wenn das Farbauftragsorgan als Drehscheibe
oder dergleichen ausgebildet ist, wird Farbe unter Drehung oder Rotation der Drehscheibe
seitlich an die Seitenkante der Materialbahn aufgebracht.
[0030] Ferner ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass das Formwerkzeug breiter
oder dicker als das Farbauftragsorgan ausgebildet ist, wodurch insbesondere die Materialbahn
im Randbereich im Kontakt mit dem Farbauftragsorgan schwächer gekrümmt ist als im
Kontakt mit dem, vorzugsweise in der Arbeitsposition angeordneten, Formwerkzeug, so
dass im Eingriff des Formwerkzeugs mit der Materialbahn bzw. dem Randbereich der Materialbahn
der Randbereich stärker gekrümmt oder gebogen wird als beim Eingriff oder beim Kontakt
der Seitenkante der Materialbahn mit dem Farbauftragsorgan. Insbesondere ist in einer
Ausgestaltung das zungenartige oder schwertartige Formwerkzeug breiter oder dicker
als das zungenartige oder schwertartige Farbauftragsorgan.
[0031] Außerdem ist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass das Farbauftragsorgan
vor einem Markierungsvorgang mit wenigstens einem Farbreservoir, z.B. einen Farbstift
oder dergleichen, in Kontakt bringbar ist. Beispielsweise wird ein Farbreservoir für
das Farbauftragsorgan in Form eines Markierungsstiftes bereitgestellt, wobei die Spitze
des Markierungsstiftes in berührendem Kontakt mit dem Farbauftragsorgan oder einer
Farbauftragsfläche sowie Seitenflanke des Farbauftragsorgans ist, so dass durch den
Kontakt zwischen dem Farbreservoir und dem Farbauftragsorgan Farbe für den Markierungsvorgang
bereitgestellt wird. Insbesondere ist in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen,
dass das Farbauftragsorgan, insbesondere beispielsweise bei Ausbildung nach Art einer
Zunge oder eines Schwerts, auf beiden Seiten mit Farbe versehen wird, so dass mittels
des Farbauftragsorgans in einem Markierungsvorgang die beiden benachbarten Seitenkanten
von zwei nebeneinander parallel geförderten Materialbahnen jeweils mit einer Markierung
versehen werden.
[0032] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0033] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht an der Ausgangsseite einer Längsschneidvorrichtung
der Papier verarbeitenden Industrie;
- Fig. 2
- schematisch eine perspektivische Ansicht einer Farbmarkierungseinrichtung an der Ausgangsseite
eines Längsschneiders der Papier verarbeitenden Industrie von unten;
- Fig. 3
- schematisch eine Draufsicht auf eine Farbmarkierungseinrichtung und
- Fig. 4
- schematisch ein Markierschwert einer Farbmarkierungseinrichtung in Arbeitsposition.
[0034] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0035] Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Farbmarkierungseinrichtung 40 für
die Markierung von Seitenkanten von Materialbahnen 20 der Papier verarbeitenden Industrie,
die an der Ausgangsseite einer schematisch bezeichneten Längsschneidvorrichtung 10
der Papier verarbeitenden Industrie angeordnet ist. In einer Längsschneidvorrichtung
wird eine einlagige oder mehrlagige breite Materialbahn in mehrere (schmale) Materialbahnen
20 geschnitten, so dass ausgangsseitig der Längsschneidvorrichtung 10 die geschnittenen
Materialbahnen 20 über eine oder mehrere Umlenkrollen 12 von der Längsschneidvorrichtung
10 zu einer (hier nicht dargestellten) Querschneidvorrichtung transportiert werden.
[0036] Die Farbmarkierungseinrichtung 40 wird mittels einer gewinkelten Halteleiste 14 an
der Austrittsseite der Materialbahnen 20 unterhalb eines Längsschnitts 22 (vgl. Fig.
2) von zwei Materialbahnen 20 positioniert angeordnet, wobei die Halteleiste 14 an
der Ausgangsseite der Längsschneidvorrichtung 10 über Halterungen 16, die in entsprechende
quer in der Längsschneidvorrichtung 10 verlaufende Führungsschienen 18 eingreifen,
an der Ausgangsseite der Längsschneidvorrichtung 10 lösbar unterhalb der Materialbahnen
20 entsprechend dem gewünschten Format in ihrer Position fixiert wird. Bei einem Formatwechsel,
d.h. bei einer anderen Schnittbreite der Materialbahnen 20, wird die Farbmarkierungseinrichtung
40 durch Lösen der Halterungen 16 in den Führungsschienen 18 entsprechend in ihrer
Position manuell oder mittels eines hier nicht dargestellten Antriebs automatisch
verändert oder verschoben bzw. eingestellt.
[0037] Die Farbmarkierungseinrichtung 40 verfügt über ein als Formwerkzeug für die Materialbahn
20 ausgebildetes Öffnerschwert 44 und ein als Farbauftragsorgan ausgebildetes Markierschwert
42. Das Markierschwert 42 und das Öffnerschwert 44 sind bezogen auf die Förderrichtung
der Materialbahnen 20 fluchtend hintereinander angeordnet (vgl. Fig. 3).
[0038] Um das Markierschwert 42 und das Öffnerschwert 44 linear und senkrecht zur Förderebene
bzw. zur Förderrichtung der Materialbahnen 20 zu bewegen, sind das Markierschwert
42 sowie das Öffnerschwert 44 an ihren Unterseiten mit Pneumatikzylinder 52 bzw. 54
jeweils verbunden.
[0039] Um eine Bewegung des Markierschwerts 42 bzw. des Öffnerschwerts 44 auszuführen, sind
die als Stellglieder für das Markierschwert 42 sowie für das Öffnerschwert 44 ausgebildeten
Pneumatikzylinder 52 sowie 54 mit einer (schematisch) dargestellten Steuereinrichtung
56 verbunden, so dass durch entsprechende Steuerbefehle die Pneumatikzylinder 52,
54 geschaltet werden, um das Markierschwert 42 und/oder das Öffnerschwert 44 entsprechend
linear zu bewegen.
[0040] Im oberen Bereich des Markierschwertes 42 ist in dessen Ruheposition ein Farbstifthalter
46 angeordnet, unter dessen Verwendung ein Farbstift 38, beispielsweise ein Filzstift
oder dergleichen, mit seiner Spitze 34 (vgl. Fig. 3) gegen die Seitenflanke 62 des
Markierschwerts 42 (vgl. Fig. 4) gedrückt wird, um entsprechend Farbe 30 auf die Seitenflanke
62 des Markierschwerts 42 (vgl. Fig. 3) abzugeben. Aufgrund der Querschnittsdarstellung
in Fig. 1 ist nur ein Farbstifthalter 46 angeordnet.
[0041] Bei der in Fig. 2 dargestellten perspektivischen Ansicht ist beidseits im oberen
Bereich des in der Ruheposition befindlichen Markierschwerts 42 auf beiden Seiten
jeweils ein entsprechender Farbstifthalter 46 angeordnet, so dass die beiden Seitenflanken
des Markierschwerts 42 im Kontakt mit den in den Farbstifthaltern 46 fixierten Farbstiften
38 Farbe auf die Seitenflanken 62 des Markierschwerts 62 (vgl. Fig. 3) aufgebracht
wird.
[0042] Oberhalb des Markierschwerts 42 und des Öffnerschwerts 44 ist ein Schutzblech 48
angeordnet, das einen Austrittschlitz oberseitig aufweist, durch den das Öffnerschwert
44 und das Markierschwert 42 hindurchtreten bzw. hindurchbewegt werden, so dass das
als Formwerkzeug ausgebildete Öffnerschwert 44 im Bereich der Seitenkanten der längs
geschnittenen Materialbahnen 20 bzw. in den Längsschnitt eingebracht wird, wodurch
die Randbereiche der geschnittenen Materialbahnen 20 im Kontakt mit dem Öffnerschwert
44 aus der Förderebene angehoben werden. Durch das Einschieben des Öffnerschwerts
44 werden die Randbereiche der Materialbahnen 20 im Bereich des Längsschnitts 20 nach
oben gedrückt, wodurch ein Spalt zwischen den Materialbahnen 20 im Bereich des Längsschnitts
22 ausgebildet wird. Da das Öffnerschwert 44 als nicht farbtragendes oder farbübertragendes
Organ ausgebildet ist, wird auch beim Einbringen des Öffnerschwerts 44 in den Längsschnitt
22 keine Farbe an die kontinuierlich geförderten Materialbahnen 20 abgegeben.
[0043] Nachdem durch Einbringen des Öffnerschwerts 44 in den Längsschnitt 22 zwischen zwei
Materialbahnen 20 die Randbereiche der Materialbahnen 20 durch einen Spalt voneinander
beabstandet werden, wird anschließend in diesen Spaltbereich zwischen den nebeneinander
geförderten Materialbahnen 20 das Markierschwert 42 eingebracht, wobei auf den Seitenflanken
62 des Markierschwerts 42 Farbe 30 (vgl. Fig. 4) aufgebracht ist. Hierbei wird das
Markierschwert 42 in den Spalt zwischen den Materialbahnen 20 eingeschoben, ohne die
Materialbahnen 20 im Randbereich zu berühren.
[0044] Um beispielsweise die Materialbahnen 20 für eine Zählung an einem geschnittenen Bogenstapel
zu markieren, wird nach Einbringen des Markierschwertes 42 in den von dem Öffnerschwert
44 geöffneten Spalt zwischen den Materialbahnen 20 das Öffnerschwert 44 herausgezogen,
so dass nach Herausziehen des Öffnerschwerts 44 die Seitenkanten 24 der Materialbahnen
20 an der dünneren Schwertzunge des Markierschwertes 42 anliegen (vgl. Fig. 4), so
dass die Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20 die auf den Seitenflanken 62 des Markierschwertes
42 aufgebrachte Farbe 30 mitnehmen, so dass die Farbe 30 an den Seitenkanten 24 bzw.
der Papierkante der Materialbahnen 20 (vgl. Fig. 4) jeweils abgestreift wird.
[0045] Hierbei wird durch den linienartigen Kontakt zwischen den Seitenkanten 24 der Materialbahnen
20 und den Seitenflanken 62 des Markierschwertes 42 Farbe 30 an die Seitenkanten 24
der Materialbahnen 20 aufgetragen, wobei aufgrund der gekrümmten Anlage der Materialbahnen
20 an das Markierschwert 42 keine Farbe an die Unterseite der Materialbahnen 20 gelangt.
Dadurch werden die nachfolgenden Förderorgane in einer Anlage der Papier verarbeitenden
Industrie, die in Kontakt mit der Unterseite der Materialbahnen 20 gelangen, nicht
mit Farbe zugesetzt und somit nicht verschmutzt, so dass die Förderorgane während
der gesamten Produktion sauber gehalten werden.
[0046] In Fig. 2 ist eine schematische Ansicht der Farbmarkierungseinrichtung 40 seitlich
von unten unterhalb der Materialbahnen 20 dargestellt. Hierbei ist erkennbar, dass
an beiden Seiten des Farbschwertes 42 zwei Halterungen 46 angeordnet sind, so dass
mittels der Halterungen 46 darin gehaltene Farbstifte 38 gehalten werden und mittels
einer Spannfeder oder Druckfeder 36 gegen die Seitenflanken des Farbschwertes 42 gedrückt
werden. Durch die dadurch vorgespannten Farbstifte 38 werden die Spitzen 34 (vgl.
Fig. 3) dauerhaft in Kontakt mit den Seitenflanken 62 des Farbschwertes 42 angedrückt,
um Farbe an die Seitenflanken 62 abzugeben. Hierbei bildet ein Farbstift 38 eine Art
Farbreservoir aus, um entsprechend Farbe für das Farbschwert 42 bereitzustellen.
[0047] Ferner ist aus Fig. 2 ersichtlich, dass die Farbmarkierungseinrichtung 40 unterhalb
der Materialbahnen 20 angeordnet ist, wobei zwischen den beiden dargestellten Materialbahnen
20 ein Längsschnitt 22 verläuft, so dass in diesem Längsschnitt 22 zur Markierung
der Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20 (vgl. Fig. 4) durch Betätigung des Pneumatikzylinders
54 das Öffnerschwert 44 eingebracht wird, so dass die Randbereiche der Materialbahnen
20 nach oben gewölbt werden und voneinander beabstandet werden, wobei in dem dadurch
gebildeten Spalt anschließend das in der Breite bzw. im (Dicken-)Durchmesser dünnere
bzw. schmalere Farbschwert 42 eingebracht wird.
[0048] Beim Einbringen des Farbschwerts 42 bei in Arbeitsposition positioniertem Öffnerschwert
44 besteht kein Kontakt zwischen den Seitenflanken 62 des Farbschwerts 42 und den
Seitenkanten der Materialbahnen 20. Dieser Kontakt zwischen den Seitenflanken 62 des
Farbschwerts 42 und den Seitenkanten der Materialbahnen 20 wird nach Einbringen des
Farbschwertes 42 in den von dem Öffnerschwert 44 geöffneten Spalt dadurch erreicht,
dass das Öffnerschwert 44 nach Positionierung des Farbschwertes 42 in der Farbauftragsposition
das Öffnerschwert 44 durch Betätigung des Pneumatikzylinders 54 herausgezogen wird,
so dass sich die Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20 seitlich an die Seitenflanken
62 des Farbschwertes 42 in einem linienförmigen Kontakt (vgl. Fig. 4) seitlich anlegen.
[0049] Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht unter Weglassung der Materialbahnen die Anordnung
des Farbschwertes 42 und des Öffnerschwertes 44, wobei das Farbschwert 42 und das
Öffnerschwert 44 in Förderrichtung der Materialbahn 20 fluchtend hintereinander angeordnet
sind. Darüber hinaus ist aus Fig. 3 zu erkennen, dass das Öffnerschwert 44 quer zur
Laufrichtung der Materialbahnen 20 dicker ausgebildet ist als das Farbschwert 42.
[0050] Ferner zeigt Fig. 3, dass die Spitzen 34 der Farbstifte 38 auf beiden Seiten des
Farbschwertes 42 im Kontakt mit den Seitenflanken 62 des zungenartigen Farbschwertes
42 sind, so dass Farbe 30 zur Markierung der Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20
(vgl. Fig. 4) aufgebracht wird.
[0051] Darüber hinaus ist in Fig. 4 schematisch eine Querschnittsdarstellung eines zwischen
zwei Materialbahnen 20 eingebrachten Farbschwertes 42 dargestellt, wobei die Materialbahnen
20 mehrlagig ausgebildet sind. Im Rahmen der Erfindung sind auch einlagige Materialbahnen
20 möglich.
[0052] Durch die Vorformung der Randbereiche der Materialbahnen 20 und nach Herausziehen
des Öffnerschwertes 44 liegen die Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20 an den Seitenflanken
62 des Farbschwertes 42 an, um die an den Seitenflanken 62 im oberen Bereich des Farbschwertes
42 aufgetragene Farbe 30 aufzunehmen, so dass die Seitenkanten 24 der Materialbahnen
20 mit Farbe seitlich markiert werden.
[0053] Während der Farbmarkierung der Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20 wird das Farbschwert
42 durch Betätigung des Pneumatikzylinders 52 (vgl. Fig. 1, Fig. 2) linear nach unten
bewegt, so dass durch die Bewegung des Farbschwertes 42 die auf den Seitenflanken
62 aufgebrachte Farbe 30 für die Markierung bzw. Kennzeichnung der Seitenkanten 24
kontinuierlich bereitgestellt wird, um eine zuverlässige seitliche Markierung der
Seitenkanten 24 zu erreichen. Hierbei wird die Farbe 30 durch die Bewegung des Farbschwertes
42 fortlaufend in den Bereich zwischen den Seitenkanten 24 der Materialbahnen 20 und
den Seitenflanken 62 des Farbschwertes 42 gebracht.
[0054] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, anstelle des als FormWerkzeug für die Materialbahn
ausgebildeten Öffnerschwerts 44 eine andere Einrichtung zu verwenden, durch die ebenfalls
erreicht oder bewirkt wird, dass eine Öffnung oder ein Spalt zwischen zwei nebeneinander
angeordneten Materialbahnen geschaffen wird. Beispielsweise kann als Formwerkzeug
auch ein Keil oder eine Rolle oder eine Blasluftdüse oder ein anderes Wölbwerkzeug
für die zu wölbenden Randbereiche der Materialbahnen 20 eingesetzt werden.
[0055] Ferner ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass anstelle des als Farbschwert
42 ausgebildeten Farbauftragsorgan in dem dargestellten Ausführungsbeispiel andere
Farbauftragsorgane beispielsweise eine Farbrolle oder eine Spritzdüse eingesetzt werden,
durch die ein zuverlässiger Auftrag von Farbe an den Seitenkanten 24 der Materialbahnen
20 erreicht wird. Ferner kann anstelle eines Farbstifts 38 als Farbreservoir für das
Farbauftragsorgan ein anderes, alternatives Farbreservoir bereitgestellt werden, um
die Farbe für das Farbauftragsorgan zur Markierung der Seitenkanten 24 der Materialbahnen
20 bereitzustellen.
[0056] Weiterhin ist es im Rahmen der Erfindung möglich, die in den Ausführungsbeispielen
exemplarisch beschriebenen Vorrichtungen in einer Anlage oder Einrichtung der Karton
verarbeitenden Industrie entsprechend einzusetzen oder zu verwenden, um auf die Seitenkanten
von Materialbahnen der Karton verarbeitenden Industrie Farbe aufzubringen.
[0057] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Längsschneidvorrichtung
- 12
- Umlenkrolle
- 14
- Halteleiste
- 16
- Halterung
- 18
- Führungsschiene
- 20
- Materialbahn
- 22
- Längsschnitt
- 24
- Seitenkante
- 30
- Farbe
- 34
- Spitze
- 36
- Druckfeder
- 38
- Farbstift
- 40
- Farbmarkierungseinrichtung
- 42
- Markierschwert
- 44
- Öffnerschwert
- 46
- Farbstifthalter
- 48
- Schutzblech
- 52
- Pneumatikzylinder
- 54
- Pneumatikzylinder
- 56
- Steuereinrichtung
- 62
- Seitenflanke
1. Verfahren zum Fördern einer bewegten, insbesondere einlagigen oder mehrlagigen, Materialbahn
(20) der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie, wobei die
Materialbahn (20) mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit, vorzugsweise kontinuierlich,
gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (20) in wenigstens einem seitlichen Randbereich mittels eines, insbesondere
nicht Farbe führenden, Formwerkzeugs (44) gekrümmt wird und dass anschließend die
Seitenkante (24) des gekrümmten Randbereichs der Materialbahn (20) in, vorzugsweise
einem linienartigen, Kontakt mit einem Farbauftragsorgan (42) gebracht wird, so dass
die Seitenkante (24) der Materialbahn (20) mittels der durch das Farbauftragsorgan
(42) bereitgestellten Farbe (30) in einem Markierungsvorgang markiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (20) im Randbereich im Kontakt mit dem Farbauftragsorgan (42) schwächer
gekrümmt wird oder ist als im Kontakt mit dem, vorzugsweise in der Arbeitsposition
angeordneten, Formwerkzeug (44) und/oder dass die Materialbahn (20) an den beiden
Längsseiten in den Randbereichen jeweils mittels eines Formwerkzeugs (44) gekrümmt
wird und die beiden Seitenkanten (24) der Materialbahn (20) mittels Farbe (30) von,
vorzugsweise jeweils, einem Farbauftragsorgan (42) markiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Formwerkzeugs (44) die Randbereiche von zueinander benachbarten Seitenkanten
von zwei, insbesondere parallel, nebeneinander geförderten Materialbahnen (20), vorzugsweise
gleichzeitig, gekrümmt werden und/oder dass mittels eines Farbauftragsorgans (42)
die zueinander benachbarten Seitenkanten (24) von zwei, insbesondere parallel, nebeneinander
geförderten Materialbahnen (20), vorzugsweise gleichzeitig, markiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenkanten (24) der oder einer Materialbahn (20) mittels unterschiedlichen
Farben markiert werden und/oder dass mittels eines Farbauftragsorgans (42) die zueinander
benachbarten Seitenkanten (24) von zwei, insbesondere parallel, nebeneinander geförderten
Materialbahnen (20), vorzugsweise gleichzeitig, mit verschiedenen Farben markiert
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach oder während der Krümmung des Randbereichs der Materialbahn (20) in Kontakt
mit dem Formwerkzeug (44) das Farbauftragsorgan (42) in eine Farbauftragsarbeitsposition
gebracht wird und dass während oder nach der Positionierung des Farbauftragsorgans
(42) der Kontakt zwischen dem Formwerkzeug (44) und der Materialbahn (20) gelöst wird
und/oder dass zur Beendigung des Markierungsvorgangs das Farbauftragsorgan (42) entfernt
wird, so dass der Kontakt zwischen der Seitenkante (24) der Materialbahn (20) und
dem Farbauftragsorgan (42) gelöst wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass während der Markierung der Seitenkante (24) der Materialbahn (20) das Farbauftragsorgan
unter Beibehaltung des, vorzugsweise linienartigen, Kontakts des Randbereichs der
Materialbahn (20) mit dem Farbauftragsorgan (42), vorzugsweise linear und/oder senkrecht
zur Förderrichtung der Materialbahn (20), bewegt wird und/oder dass die Bewegungen
des Formwerkzeugs (44) und/oder die Bewegungen des Farbauftragsorgans (42) in einer
vorbestimmten Reihenfolge mittels einer Steuereinrichtung (56) gesteuert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor einem Markierungsvorgang Farbe (30) auf das Farbauftragsorgan (42) aus einem
Farbreservoir (38) aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (20) zwischen einer Längsschneidvorrichtung (10) der Papier verarbeitenden
oder der Karton verarbeitenden Industrie und einer Querschneidvorrichtung der Papier
verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie markiert wird.
9. Einrichtung der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie zum
Fördern einer bewegten, insbesondere einlagigen oder mehrlagigen, Materialbahn (20)
der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie, wobei die Materialbahn
(20) mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit, vorzugsweise kontinuierlich, förderbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Formwerkzeug (44) für die Materialbahn (20) vorgesehen ist, so dass die Materialbahn
(20) in wenigstens einem seitlichen Randbereich mittels des, insbesondere nicht Farbe
führenden, Formwerkzeugs (44) krümmbar ist, und dass ein Farbauftragsorgan (42) vorgesehen
ist, so dass die Seitenkante (24) des gekrümmten Randbereichs der Materialbahn (20)
in, vorzugsweise einem linienartigen, Kontakt mit einem Farbauftragsorgan (42) bringbar
ist, so dass in einem Markierungsvorgang die Seitenkante (24) der Materialbahn (20)
mittels der durch das Farbauftragsorgan (42) bereitgestellten Farbe (30) markiert
wird oder markierbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbauftragsorgan (42) und das Formwerkzeug (44) bezogen auf die Förderrichtung
der Materialbahn (20) hintereinander angeordnet sind und/oder dass das Farbauftragsorgan
(42) und das Formwerkzeug (44) eine Farbmarkierungseinrichtung (40) für eine Materialbahn
(20) der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie ausbilden.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbauftragsorgan und das Formwerkzeug (44) zwischen einer Längsschneidvorrichtung
(10) der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie und einer
Querschneidvorrichtung der Papier verarbeitenden oder der Karton verarbeitenden Industrie
angeordnet sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug (44) in Bezug auf die Materialbahn (20) senkrecht, vorzugsweise
linear, bewegbar ist und/oder das Farbauftragsorgan (42) in Bezug auf die Materialbahn
(20) senkrecht, vorzugsweise linear, bewegbar ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug (44) zungenartig oder schwertartig ausbildet ist und/oder das Farbauftragsorgan
(42) zungenartig oder schwertartig ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug (44) breiter oder dicker als das Farbauftragsorgan (42) ausgebildet
ist, wodurch insbesondere die Materialbahn (20) im Randbereich im Kontakt mit dem
Farbauftragsorgan (42) schwächer gekrümmt ist als im Kontakt mit dem, vorzugsweise
in der Arbeitsposition angeordneten, Formwerkzeug (44).
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbauftragsorgan (42) vor einem Markierungsvorgang mit wenigstens einem Farbreservoir
(38) in Kontakt bringbar ist.