[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aufgrund unterschiedlicher Baustellensituationen und Fräsarbeiten kann es erforderlich
sein, das Fräswerkzeug einer Straßenfräsmaschine den spezifischen Aufgaben anzupassen.
Beispielsweise, wenn eine bestimmte Oberflächenrauhigkeit erreicht werden soll, ist
eine Fräswalze mit einem bestimmten Linienabstand der Fräswerkzeuge oder eine andere
Werkzeugausrüstung erforderlich. In einem anderen Anwendungsfall sollen nur bestimmte
Fahrbahnbreiten ausgebaut werden, so dass eine Fräswalze mit einer bestimmten Arbeitsbreite
benötigt wird.
[0003] In der Regel muss in solchen Situationen eine spezielle Fräsmaschine eingesetzt werden,
oder die Maschine muss mit einer der Aufgabe angepassten Fräswalze ausgerüstet werden.
Der Austausch kompletter Fräswalzen ist sehr aufwändig und erfordert spezielle Hilfsmittel
zur Montage bzw. Demontage der Fräswalze. Die Anpassung des Fräswerkzeuges an unterschiedliche
Anforderungen ist im Stand der Technik bekannt.
[0004] Aus der
WO 01/04422 ist eine Straßenfräsmaschine mit einem Maschinenrahmen bekannt, in dem eine Fräswalze
drehbar gelagert ist, wobei die Fräswalze einen von einer Fräswalzenantriebseinrichtung
über ein Unterstützungsgetriebe angetriebenen Walzengrundkörper und alternativ einsetzbare,
koaxiale, auf den Walzengrundkörper einseitig aufschiebbare und auswechselbar befestigte
Fräsrohrelement weist, die auf der äußeren Mantelfläche Schneidwerkzeuge tragen.
[0005] Nach diesem Stand der Technik ist das Untersetzungsgetriebe antriebsseitig vorgesehen,
wenn stets nur Fräsrohrelemente gleicher Länge auswechselbar sein sollen. Nachteilig
ist dabei, dass das Untersetzungsgetriebe in dem Walzengrundkörper angeordnet wird,
wodurch die im Getriebe entstehende Wärme nicht abgeführt werden kann und zusätzlich
noch von der an den Fräsrohrelementen entstehenden Wärme belastet wird. Sollen Fräsrohrelemente
unterschiedlicher Länge einsetzbar sein, so ist nach diesem Stand der Technik nach
einer alternativen Bauform vorgesehen, dass das Untersetzungsgetriebe auf der der
Antriebsseite gegenüberliegenden Seite angeordnet ist, wodurch sich das Problem eines
Hitzestaus sogar noch vergrößert, weil zusätzlich eine Antriebswelle von der Antriebsseite
her zu dem Untersetzungsgetriebe erforderlich ist, die mit hoher Drehzahl rotiert,
wodurch zusätzliche Wärme entsteht und die Bedingungen für eine Wärmeabfuhr nicht
gegenüber der erstgenannten Ausführungsform verbessert ist.
[0006] Der nächstliegende Stand der Technik ist aus der
EP-A-1 520 076 bekannt. Die darin beschriebene selbstfahrende Straßenfräsmaschine zum Fräsen von
Bodenoberflächen weist folgende Elemente auf:
- einen Maschinenrahmen,
- eine am Maschinenrahmen in einem Walzengehäuse angeordnete Fräswalze mit einem Schnellwechselsystem,
- eine Antriebseinrichtung zum Antrieb der Fräswalze,
- ein kinematisch zwischen der Antriebseinrichtung und der Fräswalze angeordnetes Untersetzungsgetriebe,
- wobei die Fräswalze zwischen orthogonal zur Drehachse der Fräswalze verlaufenden Walzengehäusewänden
des Walzengehäuses angeordnet ist,
- wobei das Schnellwechselsystem einen Walzengrundkörper und mindestens ein auf den
Walzengrundkörper aufschiebbares Fräsrohrelement aufweist,
- wobei die der antriebsseitigen Walzengehäusewand gegenüberliegende Walzengehäusewand
zum schnellen Auswechseln von alternativ einsetzbaren Fräsrohrelementen einfach demontierbar
ist.
[0007] Nach diesem Stand der Technik ist das Untersetzungsgetriebe antriebsseitig zwischen
dem Walzengrundkörper und der antriebsseitigen Seitenplatte des Walzenkastens angeordnet
und mit dieser nur über eine Stirnseite verbunden. Nachteilig ist dabei, dass die
Abstützung der Reaktionskräfte über einen kleinen Hebelarm erfolgen muss. Die Verbindung
an der Stirnseite ist deswegen erforderlich, weil das Getriebe als Planetengetriebe
mit drehendem Gehäuse ausgeführt ist. Hinzu kommt, dass das Getriebe einen möglichst
kleinen Durchmesser haben soll, wobei dadurch gleichzeitig die Länge des Getriebes
zunimmt. Nachteilig ist dabei, dass die mechanische Verbindung zwischen dem Walzengrundkörper
und dem Untersetzungsgetriebe in den Bereich der größten Biegemomente verlagert wird,
wobei der Hebelarm zur Übertragung der Biegemomente aufgrund des geringen Getriebedurchmessers
klein ist, wodurch hohe Kräfte an den Verbindungselementen entstehen. Weitere Nachteile
bestehen darin, dass die maximal mögliche Frästiefe begrenzt ist, und dass das Untersetzungsgetriebe
hohen thermischen Belastungen ausgesetzt ist weil das Untersetzungsgetriebe entweder
von einem zusätzlichen Schutzrohr, oder von einem Fräsrohrelement umgeben ist. Die
Wärmebelastung und die verringerte Biegesteifigkeit führen zu einem höheren Verschleiß
der Elemente.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine
zu schaffen, bei der in einem Fräsrohr-Schnellwechselsystem eine verbesserte Wärmeabfuhr
und ein geringerer Verschleiß und erhöhter Steifigkeit ermöglicht werden kann.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruch 1.
[0010] Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gehäuse des Untersetzungsgetriebes zwischen
der Antriebseinrichtung und der antriebsseitigen Walzengehäusewand innerhalb des Maschinenrahmens
drehfest an dem Maschinenrahmen befestigt ist.
[0011] Die Erfindung führt zu erheblichen Verbesserungen bei einem Fräsrohr-Schnellwechselsystem:
Die Anordnung des Untersetzungsgetriebes auf der antriebsseitigen Seite der Walzengehäusewand
ermöglicht eine bessere Wärmeabfuhr und damit eine geringere Verschleißanfälligkeit
des Untersetzungsgetriebes. Zusätzlich wird das Gehäuse des Untersetzungsgetriebes
nicht durch das Fräsgut beschädigt, so dass kein Schutzmantel für das Untersetzungsgetriebe
erforderlich ist, der auch die Wärmeabfuhr zusätzlich behindern würde. Da das Gehäuse
des Untersetzungsgetriebes steif und drehfest an dem Maschinenrahmen befestigt werden
kann, ist der Walzengrundkörper besser abgestützt, so dass eine höhere Steifigkeit
des Fräsrohrwechselsystems erreicht werden kann.
[0012] Die höhere Steifigkeit wird dadurch erreicht, dass das Getriebe stillstehend ist
und über seine Länge mehrfach am Maschinenrahmen befestigt werden kann, so dass das
Untersetzungsgetriebe aufgrund seiner steifen Befestigung von der Fräswalze herrührende
Kräfte besser aufnehmen kann.
[0013] Durch die unmittelbare ortsfeste Befestigung des Gehäuses des Untersetzungsgetriebes
an dem Maschinenrahmen ist das Gehäuse aktiv kühlbar, z.B. über eine Ölkühlung, so
dass das Untersetzungsgetriebe in höherem Umfang belastbar und leistungsfähiger ist
und die Dimensionen des Untersetzungsgetriebes, insbesondere dessen Durchmesser, verringert
werden können. Aufgrund der aktiven Kühlung lässt sich auch der Verschleiß des Untersetzungsgetriebes
minimieren. Ein geringerer Durchmesser des Untersetzungsgetriebes ermöglicht eine
größere Frästiefe.
[0014] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Gehäuse des Untersetzungsgetriebes außerhalb
des Walzengehäuses drehfest an dem Maschinenrahmen befestigt ist. Die Anordnung außerhalb
des Walzengehäuses hat den Vorteil, dass das Untersetzungsgetriebe besser für Wartungsarbeiten
zugänglich ist. Das Untersetzungsgetriebe ist nicht der überhitzten Atmosphäre im
Walzenkasten oder innerhalb des Walzengrundkörpers ausgesetzt und wird dadurch nicht
zusätzlich thermisch belastet. Außerdem sind keine Schutzvorrichtungen erforderlich,
um das Untersetzungsgetriebe mechanisch vor dem scharfkantigen Fräsgut zu schützen.
[0015] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Untersetzungsgetriebe auf der
der Walzengehäusewand zugewandten Seite ein Abtriebselement auf, das das freie Ende
des Walzengrundkörpers lagert und den Walzengrundkörper antreibt. Das Abtriebselement
kann das antriebsseitige freie Ende des Walzengrundkörpers steif abstützen, so dass
das freie Ende nicht in der antriebsseitigen Walzengehäusewand gelagert werden muss.
[0016] Der Walzengrundkörper kann über eine Labyrinthdichtung durch die antriebsseitige
Walzengehäusewand hindurchgeführt sein und das freie antriebsseitige Ende des Walzengrundkörpers
mit dem Abtriebselement drehfest verbunden sein. Die Labyrinthdichtung verhindert,
dass Staub und Hitze aus dem Walzengehäuse nach außen austreten kann, ohne dass die
Durchführung des Walzengrundkörpers durch die Walzengehäusewand Reibungsverluste mit
sich bringt.
[0017] Der Walzengrundkörper kann bei einem Ausführungsbeispiel einerseits an dem dem Untersetzungsgetriebe
zugewandten Ende in dem Untersetzungsgetriebe in einem Festlager und andererseits
lösbar in der demontierbaren Walzengehäusewand des Walzengehäuses in einem Loslager
gelagert sein. Auf diese Weise ist das Festlager auf der mechanisch steiferen Seite
vorgesehen, so dass insgesamt die Steifigkeit des Fräsrohr-Schnellwechselsystems verbessert
werden kann und eine statisch bestimmte Lagerung realisiert ist, die thermisch bedingte
und fertigungsbedingte Längenunterschiede ausgleichen kann.
[0018] Zwischen dem Fräsrohrelement und der Walzengehäusewand können Förderschaufeln (kicker
plates) auf dem Walzengrundkörper vorzugsweise gleichmäßig auf dem Umfang verteilt
befestigbar sein. Die Förderschaufeln bewirken einen Auswurf des Fräsgutes durch die
Austrittsöffnung im Walzengehäuse, wenn die Breite des Fräsrohrelementes geringer
ist als die Breite des Walzengehäuses. Vorzugsweise steht mindestens die Unterkante
der antriebsseitigen Walzengehäusewand geringfügig weiter nach unten zur Bodenoberfläche
vor als das Gehäuse des Untersetzungsgetriebes. Dadurch ist ein wirksamer Schutz für
das Untersetzungsgetriebe vorgesehen, da die Unterkanten die maximale Frästiefe begrenzen,
so dass das Untersetzungsgetriebe nicht beschädigt werden kann.
[0019] Die auswechselbaren Fräsrohrelemente sind bevorzugt einstückig.
[0020] Das Walzengehäuse weist in einer parallel zu der Drehachse der Fräswalze verlaufenden
Wand die Auswurföffnung für das Fräsgut auf.
[0021] Das Durchmesserverhältnis zwischen dem Untersetzungsgetriebe und dem Schnittkreis
der Werkzeuge des Fräsrohrelementes liegt bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
im Bereich kleiner als 0,45, vorzugsweise kleiner als 0,4, beispielsweise im Bereich
zwischen 0,35 und 0,45, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,38 und 0,42. Wenn der Walzengrundkörper
und das Untersetzungsgetriebe mit einem im Verhältnis zu den Fräsrohrelementen geringen
Durchmesser hergestellt werden können, vergrößert sich die maximal mögliche Frästiefe,
wodurch der Einsatzbereich der Straßenfräsmaschine erheblich erweitert werden kann
und auf Spezialmaschinen verzichtet werden kann.
[0022] Unterhalb des Gehäuses des Untersetzungsgetriebes können bodenparallele Verschleißelemente
vorzugsweise orthogonal und/oder parallel zur Drehachse der Fräswalze angeordnet sein,
die sich am Maschinenrahmen, oder am Getriebe abstützen. Durch diese Verschleißelemente,
z.B. Hartmetallleisten, kann das Untersetzungsgetriebe zusätzlich gegen Kontakt mit
der Bodenoberfläche oder mit Gegenständen geschützt werden, die sich auf der Bodenoberfläche
befinden. Die Verschleißelemente sind vorzugsweise in Fahrtrichtung vor dem Untersetzungsgetriebe
angeordnet und geringfügig tiefer als die Unterkante des Untersetzungsgetriebes befestigt.
[0023] Bei Fräsrohrelementen, die eine Fräsbreite von mehr als die Hälfte der maximalen
Fräsbreite aufweisen, kann zusätzlich ein Stützring auf dem Walzengrundkörper angeordnet
sein, auf den das Fräsrohrelement aufschiebbar ist. Derartige Stützringe sind aus
der
EP-A-1 840 268 bekannt, deren Offenbarung durch Bezugnahme hier integriert wird.
[0024] Die Antriebseinrichtung mit einem Riementrieb kann relativ zu dem Maschinenrahmen
nach außen vorstehen, wobei das Gehäuse des Untersetzungsgetriebes zwischen einer
Riemenscheibe des Riementriebes und der antriebsseitigen Walzengehäusewand des Walzengehäuses
außerhalb des Walzengehäuses befestigt ist. Die Riemenscheibe und der gesamte Riementrieb
kann gegenüber der Außenwand der Straßenfräsmaschine nach außen überstehen.
[0025] Die der antriebsseitigen Walzengehäusewand gegenüberliegende Walzengehäusewand ist
zum schnellen Auswechseln von alternativ einsetzbaren Fräsrohrelementen an der Nullseite
der Maschine angeordnet, an der die Fräswalze mit einer Stirnseite in etwa bündig
an der Längsseite des Maschinenrahmens anliegt, um ein kantennahes Fräsen zu ermöglichen.
[0026] Das Untersetzungsgetriebe kann ein Planetengetriebe aufweisen oder aus einem solchen
bestehen.
[0027] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0028] Es zeigen :
- Fig. 1
- eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Fräsrohr-Schnellwechselsystem, und
- Fig. 3
- das erfindungsgemäße Fräsrohr-Schnellwechselsystem mit einem breiteren Fräsrohrelement.
[0029] In Fig. 1 ist eine Straßenfräsmaschine 1 dargestellt, in der das nachfolgend beschriebene
Fräsrohr-Schnellwechselsystem eingesetzt werden kann. Straßenfräsen bestehen im allgemeinen
aus einem Maschinenrahmen 2, auf dem ein Verbrennungsmotor und ein Fahrstand montiert
ist. Die selbstfahrende Straßenfräsmaschine weist höhenverstellbare, an dem Maschinenrahmen
2 befestigte Hubsäulen 3 auf, an denen Stützräder (in den Fign. nicht dargestellt)
oder Kettenlaufwerke 5 montiert sind.
[0030] Die Fräswalze 4 befindet sich unter dem Maschinenrahmen 2 in einem Walzengehäuse
11, das seitlich von den Walzengehäusewänden 12,13 begrenzt ist. Das von der Fräswalze
4 abgearbeitete Material wird in an sich bekannter Weise durch eine Auswurföffnung
24 auf ein erstes Förderband 7a abgeworfen und auf ein zweites, höhenverstellbares
und schwenkbares Förderband 7b weiterbefördert.
[0031] Die Fräswalze 4 ist drehbar zwischen orthogonal zur Achse der Fräswalze 4 verlaufenden
Walzengehäusewänden 12,13 des Walzengehäuses 11 angeordnet und wird über eine Antriebseinrichtung
6 und ein Untersetzungsgetriebe 8 angetrieben.
[0032] Das Untersetzungsgetriebe 8 ist am Walzengehäuse 11 an einer oberen Abschlusswand
befestigt, wobei das Walzengehäuse 11 seinerseits an dem Maschinenrahmen 2 befestigt
ist.
[0033] Die Fräswalze 4 weist einen an das Untersetzungsgetriebe 8 angekoppelten Walzengrundkörper
14 und mindestens ein einstückiges Fräsrohrelement 10, das auswechselbar koaxial auf
dem Walzengrundkörper 14 befestigt ist. Der Walzengrundkörper 14 ist axial neben dem
Untersetzungsgetriebe 8 angeordnet. Der Walzengrundkörper 14 überträgt das Drehmoment
des Untersetzungs-getriebes 8 auf das jeweils eingesetzte Fräsrohrelement 10.
[0034] Alternativ einsetzbare Fräsrohrelemente 10 unterschiedlicher Fräsbreite und unterschiedlicher
Werkzeugbestückung stehen für unterschiedliche Straßenbearbeitungen zur Verfügung
und können schnell ausgewechselt werden.
[0035] Bei Fräsrohrelementen 10, die eine Fräsbreite von mehr als die Hälfte der maximalen
Fräsbreite aufweisen, kann ein in Fig. 3 dargestellter demontierbarer Stützring 50
gemäß
EP 1 840 268 zur radialen Abstützung des auswechselbaren Fräsrohrelementes 10 auf dem Walzengrundkörper
14 angeordnet sein, auf den das Fräsrohrelement 10 aufschiebbar ist und auf dem das
Fräsrohrelement 10 in der Art eines Loslagers gleiten kann.
[0036] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Antriebseinrichtung 6 mit dem Untersetzungsgetriebe
8 über eine Riemenscheibe 30 gekoppelt ist. In Fig. 2 ist lediglich die Riemenscheibe
30 eines Riementriebs 28 als Teil der AntriebsEinrichtung 6 gezeigt. Die Riemenscheibe
30 und der gesamte Riementrieb 28 kann gegenüber der Außenwand 56 der Straßenfräsmaschine
1 nach außen überstehen. Der Verbrennungsmotor treibt diese Riemenscheibe 30 beispielsweise
über einen Verbundkeilriemen an.
[0037] Das Untersetzungsgetriebe 8 ist mit einem Gehäuse 9 ortsfest, drehfest und starr
am Maschinenrahmen 2 über zwei voneinander beabstandeten Halterungen 2a,2b befestigt.
Das Gehäuse 9 erstreckt sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in axialer Verlängerung
der Fräswalze 4 innerhalb der Außenwände 56 des Maschinenrahmens 2. Über einen Anschluss
42 des Gehäuses 9 kann Öl zur Kühlung des Untersetzungsgetriebes 8 zugeführt werden,
das an einer Auslassöffnung 44 wieder austritt und einem Wärmetauscher in einem Kreislauf
zugeführt werden kann. Auf der der Riemenscheibe 30 entgegengesetzten Seite ist ein
Abtriebselement 16 angeordnet, das mit dem Walzengrundkörper 14 über einen Anschlussflansch
15 verbunden ist und diesen antreibt. Vorzugsweise ist das Abtriebselement 16 koaxial
und drehfest mit dem Walzengrundkörper 14 verbunden. Das Abtriebselement 16 bildet
das Festlager für das antriebsseitige freie Ende des Walzengrundkörpers 14. Der Walzengrundkörper
14 ist über eine Labyrinthdichtung 19 durch die antriebsseitige Walzengehäusewand
12 hindurchgeführt, die eine Sperre für Staub und Hitze bildet.
[0038] Das andere Ende des Walzengrundkörpers 14 ist in einem Loslager 46 in der der antriebsseitigen
Walzengehäusewand 12 gegenüberliegenden Walzengehäusewand 13 gelagert. Die Walzengehäusewand
13 ist auf der Nullseite der Straßenfräsmaschine 1 angeordnet, die die Seite kennzeichnet,
bei der ein kantennahes Fräsen möglich ist. Die leicht demontierbare Walzengehäusewand
13 ist vorzugsweise schwenkbar, kann aber auch alternativ axial entfernbar sein.
[0039] Die Befestigung des Walzengrundkörpers 14 auf der Antriebsseite an dem das Festlager
bildende Abtriebselement 16 sorgt für eine hohe Steifigkeit der Konstruktion, da die
Verbindung der beiden Elemente 14,16 an einer Stelle geringster Biegebelastung erfolgt,
weil das Untersetzungsgetriebe 8 starr an dem Maschinenrahmen 2 bzw. dem Walzengehäuse
11 befestigt werden kann.
[0040] Auf der Nullseite ist der Abstand von der stirnseitigen Kante der Fräswalze 4 zu
der Außenwand 56 der Straßenfräsmaschine 1, z. B. die Walzengehäusewand 13, so gering
wie möglich gehalten.
[0041] Das Fräsrohrelement 10 ist beispielsweise mit Fräsmeißeln 17 bestückt, deren Eingriffskreis
oder Schnittkreis 26 in Fig. 2 durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Die maximale
Frästiefe FT ist relativ zu einer weiteren gestrichelten Linie unterhalb der Walzengehäusewände
12,13 an den Unterkanten 20a, 20b angezeigt. Das Durchmesserverhältnis zwischen dem
Untersetzungsgetriebe 8 und dem Schnittkreis 26 der Werkzeuge 17 des Fräsrohrelementes
10 liegt bevorzugt im Bereich kleiner 0,45, vorzugsweise kleiner 0,4, wobei der Durchmesser
des Untersetzungsgetriebes bestimmte Mindestdimensionen nicht unterschreiten kann.
Das Durchmesserverhältnis kann beispielsweise zwischen 0,35 und 0,45, vorzugsweise
im Bereich zwischen 0,38 und 0,42 liegen.
[0042] Zwischen dem Fräsrohrelement 10 und der antriebsseitigen Walzengehäusewand 12 können
Förderschaufein 18 auf dem Walzengrundkörper 14 vorzugsweise gleichmäßig auf dem Umfang
verteilt befestigbar sein, mit deren Hilfe das Fräsgut leichter aus der Auswurföffnung
24 auswerfbar sind, wenn das Fräsrohrelement 10 eine geringere Breite als das Walzengehäuse
11 aufweist.
[0043] Unterhalb des Gehäuses 9 des Untersetzungsgetriebes 8 können vorzugsweise mehrere
Verschleißelemente, z.B. Abstreifer 40, beispielsweise orthogonal und/oder parallel
zur Drehachse der Fräswalze 4 bodenparallel angeordnet sein, die sich am Maschinenrahmen
2 abstützen und das Gehäuse 9 vor Beschädigung schützen. Die Unterkanten der Abstreifer
40 verlaufen auf der Höhe der Unterkante 20b der Walzengehäusewand 12.
[0044] Ist ein Wechsel des Fräsrohrelementes 10 aufgrund einer anderen Aufgabenstellung
bei der Fräsbearbeitung erforderlich, kann dieser Wechsel schnell ausgeführt werden,
indem zunächst die Walzengehäusewand 13 demontiert oder verschwenkt wird.
[0045] Dann müssen die Verschraubungen zwischen dem Fräsrohrelement 10 und dem Ringflansch
36 des Walzengrundkörpers 14 entfernt werden, wonach das gesamte Fräsrohrelement 10
von der Nullseite her abgezogen werden kann. Anschließend kann, wenn das Fräsrohrelement
10, z.B. aus Verschleißgründen, ausgetauscht wird, ein gleichartiges Fräsrohrelement
10 oder ein andersartiges Fräsrohrelement gleicher oder unterschiedlicher Fräsbreite,
z. B. zum Feinfräsen, wieder aufgeschoben werden. Bei einem Fräsrohrelement 10 größerer
Breite kann ggf. ein zusätzlicher Stützring 50 zur radialen Abstützung auf dem Walzengrundkörper
14 wie in Fig. 3 gezeigt montiert werden.
[0046] Bei einem Wechsel des Fräsrohrelementes 10 kann sowohl das Untersetzungsgetriebe
8 als auch der Walzengrundkörper 14 unverändert bleiben, während die Fräsrohrelemente
10 axial von der Nullseite aus montiert bzw. demontiert werden können. Ein Zugang
von der Antriebsseite ist nicht erforderlich.
[0047] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt ein Fräsrohrelement 10 mit kurzer Fräsbreite,
das nur über einen von dem Fräsrohrelement 10 radial abstehenden Anschlussflansch
35 und den an dem Walzengrundkörper 14 befestigten Ringflansch 36 mit dem Walzengrundkörper
14 verschraubt ist.
[0048] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 zeigt ein Fräsrohrelement 10 mit einer größeren
Fräsbreite als in Fig. 2 gezeigt, das einen aus der
EP 1 840 268 bekannten Stützring 50 mit einer auf den Walzengrundkörper 14 montierten Stützringaufnahme
52 und einem an der Innenseite des Fräsrohrelementes angeschweißten Stützringelement
54 aufweist. Die Stützringaufnahme 52 kann aus einem mehrteiligen Ring bestehen, der
auf den Walzengrundkörper 14 montierbar ist. Dabei kann die Stützringaufnahme 52 auch
axial beweglich auf dem Walzengrundkörper 14 montiert sein.
[0049] Besonders vorteilhaft ist, dass nur das Fräsrohrelement 10 ausgetauscht werden muss.
Das Untersetzungsgetriebe 8 und der Walzengrundkörper 14 bleiben gegenüber der Antriebseinrichtung
6 unverändert, so dass keine Justierung des Antriebsstranges erforderlich ist. Das
Fräsrohrelement 10 wird durch seinen Sitz auf dem Walzengrundkörper 14 und seiner
Lagerung in dem Abtriebselement 16 des Untersetzungsgetriebes 8 automatisch zentriert,
wodurch insbesondere Unwuchten vermieden werden. Die leicht lösbaren Befestigungseinrichtungen
des Fräsrohrelementes 10 sind vor Verschmutzung und Beschädigung geschützt.
1. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine (1) zum Fräsen von Bodenoberflächen (3), mit
- einem Maschinenrahmen (2),
- einer am Maschinenrahmen (2) in einem Walzengehäuse (11) angeordneten Fräswalze
(4) mit einem Schnellwechselsystem,
- einer Antriebseinrichtung (6) zum Antrieb der Fräswalze (4),
- einem zwischen der Antriebseinrichtung (6) und der Fräswalze (4) wirkenden Untersetzungsgetriebe
(8),
- wobei die Fräswalze (4) zwischen orthogonal zur Drehachse der Fräswalze (4) verlaufenden
Walzengehäusewänden (12,13) des Walzengehäuses (11) angeordnet ist,
- wobei das Schnellwechselsystem einen Walzengrundkörper (14) und mindestens ein auf
den Walzengrundkörper (14) aufschiebbares Fräsrohrelement (10) aufweist,
- wobei die der antriebsseitigen Walzengehäusewand (12) gegenüberliegende Walzengehäusewand
(13) zum schnellen Auswechseln von alternativ einsetzbaren Fräsrohrelementen (10)
einfach demontierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (9) des Untersetzungsgetriebes (8) zwischen der Antriebseinrichtung (6)
und der antriebsseitigen Walzengehäusewand (12) innerhalb des Maschinenrahmens (2)
drehfest an dem Maschinenrahmen (2) befestigt ist.
2. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (9) des Untersetzungsgetriebes (8) außerhalb des Walzengehäuses (11)
drehfest an dem Maschinenrahmen (2) befestigt ist.
3. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Untersetzungsgetriebe (8) auf der der antriebsseitigen Walzengehäusewand (12)
zugewandten Seite ein Abtriebselement (16) aufweist, das das freie Ende des Walzengrundkörpers
lagert und den Walzengrundkörper (14) antreibt.
4. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Walzengrundkörper (14) über eine Labyrinthdichtung (19) durch die antriebsseitige
Walzengehäusewand (12) hindurchgeführt ist und das freie antriebsseitige Ende des
Walzengrundkörpers (14) mit dem Abtriebselement (16) drehfest verbunden ist.
5. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Walzengrundkörper (14) einerseits an dem dem Untersetzungsgetriebe (8) zugewandten
Ende in dem Untersetzungsgetriebe (8) in einem Festlager und andererseits lösbar in
der demontierbaren Walzengehäusewand (13) des Walzengehäuses (11) in einem Loslager
gelagert ist.
6. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fräsrohrelement (10) und der antriebsseitigen Walzengehäusewand (12)
Förderschaufeln (18) auf dem Walzengrundkörper (14) vorzugsweise gleichmäßig auf dem
Umfang verteilt befestigbar sind.
7. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Unterkante (20b) der antriebsseitigen Walzengehäusewand (12) geringfügig
weiter nach unten zur Bodenoberfläche (3) vorsteht als das Gehäuse (9) des Untersetzungsgetriebes
(8).
8. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die auswechselbaren Fräsrohrelemente (10) einstückig sind.
9. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Walzengehäuse (11) in einer parallel zu der Drehachse der Fräswalze (4) verlaufenden
Wand (22) eine Auswurföffnung (24) aufweist.
10. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Gehäuses (9) des Untersetzungsgetriebes (8) Verschleißelemente (40)
vorzugsweise orthogonal und/oder parallel zur Drehachse der Fräswalze (4) bodenparallel
angeordnet sind, die sich am Maschinenrahmen (2) abstützen.
11. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchmesserverhältnis zwischen dem Untersetzungsgetriebe (8) und dem Schnittkreis
(26) der Werkzeuge (17) des Fräsrohrelementes (10) im Bereich kleiner 0,45, vorzugsweise
im Bereich kleiner 0,4 liegt.
12. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Untersetzungsgetriebe (8) ein Planetengetriebe aufweist.
13. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei Fräsrohrelementen (10), die eine Fräsbreite von mehr als die Hälfte der maximalen
Fräsbreite aufweisen, ein Stützring (50) auf dem Walzengrundkörper (14) angeordnet
ist, auf den das Fräsrohrelement (10) aufschiebbar ist.
14. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (6) mit einem Riementrieb (28) relativ zu dem Maschinenrahmen
(2) nach außen vorsteht und dass das Gehäuse (9) des Untersetzungsgetriebes (8) zwischen
einer Riemenscheibe (30) des Riementriebes (28) und der antriebsseitige Walzengehäusewand
(12) des Walzengehäuses (11) außerhalb des Walzengehäuses (11) befestigt ist.
15. Selbstfahrende Straßenfräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die der antriebsseitigen Walzengehäusewand (12) gegenüberliegende Walzengehäusewand
(13) zum schnellen Auswechseln von alternativ einsetzbaren Fräsrohrelementen (10)
an der Nullseite der Maschine (1) angeordnet ist, an der die Fräswalze (4) mit einer
Stirnseite in etwa bündig an der Seite des Maschinenrahmens (2) anliegt, um ein kantennahes
Fräsen zu ermöglichen.