Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fugenschalungselement für den Betonbau.
Stand der Technik
[0002] Betonkonstruktionen wie beispielsweise Bodenplatten werden häufig in mehreren Abschnitten
betoniert. Gründe hierfür sind zum Beispiel das Mischen neuen Betons oder eine Arbeitspause
zwischen dem Vergießen der einzelnen Abschnitte. Die Verwendung von Fugenschalungselementen
als verlorene Schalungen führt zu Arbeitserleichterungen und Zeiteinsparungen auf
der Baustelle, da keine zusätzlichen Arbeitsschritte für den Abbau der Abschalung
anfallen und die Betonierarbeiten für einen anschließenden Betonierabschnitt direkt
begonnen werden können.
[0003] Aus der
EP 507 054 A1 ist ein Schalungselement bekannt, bei dem die Stäbe des den Schalungsträger bildenden
Gitterwerks auf beiden Oberflächen einer dazwischenliegenden Metalltafel angeordnet
und mit dieser verschweißt sind. Das Schalungselement bewirkt eine verbesserte Verankerung
und Bewehrung im Beton und eignet sich besonders zum Abschalen von Anschlussflächen,
an die später ein weiterer Betonierabschnitt angeschlossen werden soll.
[0004] Im Falle großvolumiger Betonkonstruktionen und einem entsprechend erhöhten Betondruck
kann auf ein aus der
EP 1 132 545 A2 bekanntes Schalungsmaterial zurückgegriffen werden. Dieses Schalungsmaterial besteht
aus einer Tafel aus Streckmetall und quer- bzw. längsverlaufenden Versteifungselementen
auf beiden Seiten der Tafel. Die Versteifungselemente sind an den Kreuzungspunkten
durch die Tafel hindurch miteinander verschweißt. Alternativ ist es möglich, das aus
der
EP 507 054 A1 1 bekannte Schalungselement mit zusätzlichen Versteifungselementen zu versehen.
[0005] Die beschriebenen Schalungselemente müssen vor dem Betoniervorgang sicher an der
Bewehrung der jeweiligen Betonkonstruktion fixiert werden, da der während des Betoniervorgangs
sich permanent erhöhende Betondruck nicht zu einem Verschieben oder gar Umfallen des
Schalungselements führen darf. Üblicherweise erfolgt diese Fixierung durch eine Abhängung,
die aus an Bewehrung und Schalungselement angeschweißten Metallstäben besteht. Insgesamt
sind das Aufstellen und Fixieren von großformatigen Abschalelementen sehr arbeitsaufwändig
und damit kostenintensiv.
[0006] Vor allem bei Unterwasserbetonierarbeiten ist eine Fixierung der beschriebenen Schalungselemente
an der Bewehrung nicht möglich, da Unterwasserbodenplatten in der Regel ohne untere
Bewehrungslage betoniert werden. In diesem Fall werden abgewinkelte Fugenschalungselemente,
die selbsttragend stabil aufgestellt werden können, eingesetzt.
[0007] Abgewinkelte Schalungselemente sind beispielsweise aus der
DE 295 05 448 U1 oder aus der
DE 94 00 337 U1 bekannt. In beiden Fällen handelt es sich um Randschalungselemente für Betonplatten,
die nicht als Fugenschalungselemente geeignet sind. Das aus der
DE 295 05 448 U1 bekannte Randschalungselement besteht aus einer abgewinkelten Bewehrungsmatte und
einem Schalungsteil, das als eigenständige Schalungsplatte ausgebildet ist. Das aus
der
DE 94 00 337 U1 bekannte Randschalungselement dient zugleich als Isolierung und besteht aus einer
abgewinkelten Bewehrungsmatte und einem Isolierkörper.
[0008] Nachteilig an abgewinkelten Schalungselementen ist deren Sperrigkeit und Unhandlichkeit,
die insbesondere bei Lagerung und Transport ein großes Problem darstellen.
[0009] Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an Abschalungen, die einfach aufgestellt und
fixiert werden können und sich im Einsatz als relativ kostengünstig erweisen.
Darstellung der Erfindung
[0010] Hier setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, liegt die Aufgabe zu Grunde ein einfaches und kostengünstig lager- und transportierbares
Fugenschalungselement bereitzustellen, das schnell aufgestellt werden kann und als
sichere, stabile Abschalung einzelner Betonierabschnitte dient.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Fugenschalungselement gemäß Anspruch
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Details, Aspekte und Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung, den Beispielen
und der Zeichnung.
[0012] Das erfindungsgemäße Fugenschalungselement umfasst zumindest ein flächiges Schalungsteil,
zumindest ein flächiges Auflager zum Aufstellen auf einen Untergrund und zumindest
ein Abspannelement. Das Schalungsteil besteht aus einer flächigen, durchbrochenen
Schalungstafel. Das Abspannelement ist zwischen Schalungsteil und Auflager angeordnet
und mit diesen verbindbar. Erfindungsgemäß sind Schalungsteil und Auflager gelenkig
miteinander verbunden.
[0013] Durch das Abspannelement können Schalungsteil und Auflager nach dem Aufstellen des
Auflagers auf einen Untergrund in einer abgewinkelten Position relativ zueinander
fixiert werden. Beim Vergießen des Betons und der damit einhergehenden Überschichtung
des Auflagers mit Beton wird das Fugenschalungselement allein durch das Gewicht des
Betons zusätzlich stabilisiert. Ein Umfallen oder Verrutschen des Fugenschalungselementes
wird so verhindert. Die mit dem Schalungsteil und dem Auflager verbundene Abspannung
ermöglicht eine sichere und stabile Abschalung einzelner Betonierabschnitte, da sie
im Gegenzug gegen den immer stärker werdenden Betondruck auf das Schalungsteil wirkt
und damit ein Wegdrücken, Verbiegen oder gar Umklappen des Schalungsteils verhindert.
[0014] Die gelenkige Verbindung zwischen Schalungsteil und Auflager bringt im Vergleich
zu bekannten abgewinkelten Schalungselementen erhebliche Vorteile mit sich. Durch
die gelenkige Verbindung werden nämlich bei dem erfindungsgemäßen Fugenschalungselement
Lagerung und Transport deutlich vereinfacht, da es sich im wesentlichen um plane,
flächige Teile handelt, die problemlos und raumsparend zum Beispiel auf Paletten gestapelt
werden können. Dadurch ergeben sich für Lagerung, Verladung und Transport entsprechende
Kostenersparnisse. Nach Auslieferung auf die Baustelle können Schalungsteil und Auflager
mittels der gelenkigen Verbindung ohne technische Hilfsmittel auf die gewünschte abgewinkelte
Ausrichtung gebracht werden.
[0015] Die gelenkige Verbindung ermöglicht sowohl eine fluchtende und damit flache Anordnung
wie auch eine planparallele Anordnung von Schalungsteil und Auflager. Je nach Lager-
und Transportart, jedoch auch in Abhängigkeit der Abmessungen der Fugenschalungselemente
kann eine fluchtende oder eine planparallel Anordnung bevorzugt sein.
[0016] Zur Bildung der gelenkigen Verbindung sind Schalungsteil und Auflager bevorzugt mit
jeweils einem Gelenkelement ausgestattet. Bevorzugt weist eines der beiden Gelenkelemente
einen als Gelenkachse dienenden Bolzen und das zweite Gelenkelement eine zu dem Bolzen
formschlüssige Bohrung auf. Der Bolzen wird durch die Bohrung geführt und bildet auf
diese Weise eine Gelenkachse, um die das Schalungsteil relativ zum Auflager geschwenkt
werden kann.
[0017] Der Bolzen kann gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit einem Außengewinde ausgestattet sein. In diesem Fall ist es möglich,
den Bolzen durch eine Kontermutter gegen ein Herausrutschen aus der Bohrung zu sichern.
[0018] Besonders bevorzugt weisen Schalungsteil und Auflager jeweils zwei Gelenkelemente
auf. Bei Verwendung von jeweils zwei Gelenkelementen wird ein Verkippen des flächigen
Schalungsteils relativ zu dem flächigen Auflager ausgeschlossen.
[0019] Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform weist eines der beiden
Gelenkelemente zumindest einen zweiten Bolzen und das zweite Gelenkelement zumindest
eine zweite, zu dem zweiten Bolzen formschlüssige Bohrung auf. Vorteilhafterweise
besitzt der zweite und auch jeder weitere optionale Bolzen in Richtung der Gelenkachse
eine geringere Ausdehnung als der als Gelenkachse dienende erste Bolzen. In dieser
Ausführungsform kann das Schalungsteil relativ zum Auflager um die Gelenkachse geschwenkt
werden solange der zusätzlich vorgesehene Bolzen sich nicht im Eingriff mit der entsprechenden
Bohrung des zweiten Gelenkelements befindet. Wird der zusätzliche Bolzen durch die
Bohrung geführt, so werden Schalungsteil und Auflager relativ zueinander in einer
bestimmten Position fest arretiert.
[0020] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die flächige durchbrochene Schalungstafel des Schalungsteils
eine Quer- und Längsstäbe umfassende Gittermatte und ein zwischen den Quer- und Längsstäben
der Gittermatte eingeschweißtes durchbrochenes Metallblech umfasst. Besonders bevorzugt
handelt es sich bei dem durchbrochenen Metallblech um ein Streckmetall- oder ein Lochblech.
[0021] Bevorzugt sind die Querstäbe des Metallgitters mit den Längsstäben des Metallgitters
an ihren Kreuzungspunkten verschweißt. Ebenso sind die Quer- und Längsstäbe der Gittermatte
mit dem durchbrochenen Metallblech verschweißt. Die Durchbrechungen sind vorteilhafterweise
einerseits groß genug gewählt, dass durch hindurchtretende Betonschlempe eine haltbare
und beständige Verbindung des Betons der zwei aneinander grenzenden Betonierabschnitte
gewährleistet wird, andererseits aber nicht so groß, dass der Beton des ersten Betonierabschnitts
durch die Öffnungen hindurchfließen kann.
[0022] In Abhängigkeit von der Art des Einsatzes des Fugenschalungselementes kann eine Optimierung
der Dicke der Quer- und der Längsstäbe des Metallgitters und des Abstandes der Quer-
und Längsstäbe zueinander vorgenommen werden. Je höher der zu erwartende Betondruck
auf das Fugenschalungselement ist, umso dicker müssen die einzelnen Stäbe dimensioniert
werden bzw. in umso geringerem Abstand zueinander müssen die Quer- und die Längsstäbe
des Metallgitters angeordnet werden.
[0023] Bevorzugt schließen das flächige Schalungsteil und das flächige Auflager einen Winkel
von 80° bis 100 °, insbesondere bevorzugt einen Winkel von rund 90° ° miteinander
ein. Auf der Baustelle können Schalungsteil und Auflager vor Ort mittels der gelenkigen
Verbindung gegeneinander bewegt werden, sodass das Schalungsteil zu dem auf dem Untergrund
aufliegenden Auflager bevorzugt im wesentlichen senkrecht ausgerichtet wird. Dadurch
wird eine optimale Abschalung eines ersten Betonierabschnittes gewährleistet. Zudem
werden dadurch die Bedingungen für die Betonierarbeiten eines zweiten Betonierabschnittes
optimal vorbereitet und damit ein einwandfreier Anschluss des zweiten Betonierabschnittes
garantiert.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Fugenschalungselement
als Abschalung für den Unterwasserbetonbau ausgelegt und eingerichtet. Das Auflager
besteht dabei aus einer flächigen, bevorzugt aus einer durchbrochenen Schalungstafel.
Vor allem bei Unterwasserbetonierarbeiten zur Erstellung von Unterwasserbodenplatten
bringt das erfindungsgemäße Fugenschalungselement erhebliche Vorteile mit sich. Aufgrund
der in der Regel fehlenden unteren Bewehrungslage bei dieser Art von Betonierarbeiten
ist eine Fixierung von Schalungsteilen an der Bewehrung nicht möglich. Wie bereits
erwähnt, kann das erfindungsgemäße Fugenschalungselement einfach auf einen Untergrund
in seiner gewünschten Position aufgestellt werden. Der Untergrund bei Unterwasserbetonierarbeiten
ist in der Regel schlammig bzw. schlickig, wobei aber auch Steine im Schlamm bzw.
Schlick vorhanden sein können. Eine flächige Schalungstafel als Auflager bringt ausreichende
Standsicherheit bei dieser Art von Untergrund. Bei einer bevorzugt verwendeten durchbrochenen
Schalungstafel tritt der Schlamm bzw. Schlick durch die Durchbrechungen hindurch,
was zu einer Art ,,Ansaugen" des Auflagers auf dem Untergrund und damit zur Stabilisierung
des Fugenschalungselementes führt. Eine zusätzliche, weitere Stabilisierung ergibt
sich während der Betonierarbeiten beim Vergießen des Betons durch die Überschichtung
und der damit einhergehenden Beschwerung des Auflagers mit Beton.
[0025] Bei Unterwasserbetonierarbeiten ist der Betonierdruck auf der dem ersten Betonierabschnitt
zugewandten Seite des Schalungsteils reduziert, da der Wasserdruck auf der anderen,
dem zweiten Betonierabschnitt zugewandten Seite des Schalungsteils entgegenwirkt.
Durch die oben erwähnte Beschwerung des Auflagers mit Beton während der Betonierarbeiten
eines ersten Abschnittes ist deshalb bei der Erstellung von Unterwasserbodenplatten
eine sichere Abschalung durch das erfindungsgemäße Fugenschalungselement gewährleistet.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das
Fugenschalungselement als Abschalung für den Betonbau zur Erstellung von Bodenplatten
ausgelegt und eingerichtet. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn dabei das Auflager
aus einem durchbrochenen Material, bevorzugt aus einer Bewehrungsmatte besteht. Eine
Bewehrungsmatte kann an einer bestehenden unteren Bewehrungslage, wie sie in der Regel
zur Erstellung von Bodenplatten verwendet wird, befestigt werden. Das erfindungsgemäße
Fugenschalungselement wird dadurch standsicher stabilisiert, so dass es dem auftretenden
Betonierdruck standhalten kann. Der Beton läuft während der Betonierarbeiten durch
das Auflager in die untere Bewehrungslage der Bodenplatte hinein.
[0027] Durch die Verwendung einer Bewehrungsmatte als Auflager kann Material eingespart
werden, was zum einen zu Kostenersparnissen und zum anderen zu Gewichtseinsparungen
führt. Letzteres wirkt sich besonders vorteilhaft auf Transport und vor allem auf
die Handhabbarkeit beim Einsatz auf der Baustelle aus.
[0028] Besonders bevorzugt weist das Schalungsteil auf seiner dem ersten Betonierabschnitt
zugewandten Seite zumindest ein vertikales Versteifungselement auf. Es erweist sich
als besonders zweckmäßig, wenn vertikale Versteifungselemente zur Stabilisierung eingesetzt
werden, um einer Verbiegung oder einem Abknicken der Schalungsteile entgegenzuwirken.
Vor allem während der Betonierarbeiten durch den stetig steigenden Betonierdruck ist
eine derartige Stabilisierung durch Versteifungselemente von besonderem Vorteil.
[0029] Für den Fall des Einsatzes als Abschalung für den Unterwasserbetonbau weist das Schalungsteil
bevorzugt auf seiner dem ersten Betonierabschnitt zugewandten Seite zumindest ein
vertikales Versteifungselement und auf seiner dem zweiten Betonierabschnitt zugewandten
Seite zumindest ein horizontales Versteifungselement auf. Die Schalungsteile weisen
in der Regel eine Abmessung von rund 130 cm mal 130 cm auf. Dementsprechend sind auch
die flächigen, bevorzugt durchbrochenen Schalungstafeln in diesen Größenordnungsbereichen
dimensioniert. Es erweist sich für den Unterwasserbetonbau als besonders zweckmäßig,
wenn sowohl vertikale als auch horizontale Versteifungselemente zur Stabilisierung
eingesetzt werden, um einer Verbiegung oder einem Abknicken der Schalungsteile entgegenzuwirken.
[0030] Je nach der Art der verwendeten Schalungstafeln kann die Anzahl der vertikalen und
horizontalen Versteifungselemente angepasst werden. Aus Gründen der Materialeinsparung
kann es sinnvoll sein, dünne Schalungstafeln mit größeren Durchbrechungen zu wählen
und dafür gleichzeitig eine Mehrzahl an Versteifungselementen zu befestigen.
[0031] Ebenso bevorzugt weist das Auflager auf seiner dem Untergrund abgewandten Oberseite
zumindest ein Versteifungselement auf.
[0032] Alle oben erwähnten Versteifungselemente werden werksseitig an den Schalungsteilen
befestigt, vorzugsweise durch Verschweißen. Als Versteifungselemente kommen in der
Regel bevorzugt Gitterträger zum Einsatz, es können aber auch einfache Metallstäbe
oder -schienen, Blechstreifen oder Stahlwinkel als Versteifungselemente eingesetzt
werden. Besonders bevorzugt werden als vertikale Versteifungselemente des Schalungsteiles
und als Versteifungselemente des Auflagers pyramidale Gitterträger eingesetzt.
[0033] In der planparallelen Lager- und Transportform des erfindungsgemäßen Fugenschalungselementes
kommen die vertikalen Versteifungselemente des Schalungsteiles und die Versteifungselemente
des Auflagers aufeinander zu liegen.
[0034] Als horizontale Versteifungselemente des Schalungsteiles werden bevorzugt einschichtige,
flache Gitterträger eingesetzt. Vorteilhaft ragen die horizontalen Versteifungselemente
zugleich in den zweiten Betonierabschnitt. Beim Betonieren des zweiten Abschnittes
"greifen" die Versteifungselemente in den Beton hinein und führen so zu einer festen
Verbindung beider Betonierabschnitte. Dadurch wird ein optimaler und stabiler Anschluss
beider Betonierabschnitte gewährleistet.
[0035] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Abspannelement durch einen Zugstab oder
durch ein Zugseil ausgebildet ist. Besonders zweckmäßig ist die Verwendung eines Zugseiles
als Abspannelement. Durch die Flexibilität des Zugseiles ist es möglich, das Fugenschalungselement
werksseitig vollständig mit allen Verbindungen zwischen Abspannelement und Schalungsteil
bzw. Auflager fertig zu stellen und in eine für Lagerung und Transport kompakte, planparallele
Form zu überführen.
[0036] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind
das vertikale Versteifungselement des Schalungsteiles und das Versteifungselement
des Auflagers fest mit dem Abspannelement verbunden. Für die Verbindung kommen jegliche
Art von Haken, Ösen oder Laschen in Frage. Es ist jedoch auch grundsätzlich ein Verschweißen
von Versteifungs- und Abspannelementen möglich. Eine besonders einfache Möglichkeit
zur Befestigung des Abspannelements am Versteifungselement besteht darin, einen Schäkel,
also ein im wesentlichen U-förmiges Profil, das zumindest einen Teil des Befestigungselementes
umgreift, einzusetzen. In der Regel wird ein Metallstab des Versteifungselementes
durch das U-förmige Profil geführt und auf diese Weise das Versteifungselement fest
mit dem Abspannelement verbunden.
[0037] Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn das Versteifungselement mit dem Abspannelement
verschraubt ist. Bevorzugt ist dazu an den Enden des Abspannelementes und an den Versteifungselementen
ein mit entsprechenden Bohrungen versehener Blech- oder Stahlstreifen bzw. -winkel
befestigt, vorzugsweise angeschweißt. Durch die Bohrungen werden Schrauben geführt
und mit Hilfe einer Gewindemutter gekontert. Alternativ kann das Abspannelement selbst
an den Enden abgeflacht und mit entsprechenden Bohrungen versehen werden.
[0038] Bevorzugt ist das Abspannelement mit einem Gewinde versehen, welches zur Befestigung
des Abspannelements am Versteifungselement mit den am Versteifungselement befestigten
Blech- oder Stahlstreifen bzw. -winkel verschraubt wird. Dabei kann das Abspannelement
selbst mit einem Gewinde versehen werden oder es kann alternativ ein Gewindestab an
das Abspannelement angeschweißt werden. Das Anschweißen des Gewindestabs wird dabei
bereits werksseitig vorgenommen.
[0039] Das Abspannelement kann wiederum durch die entsprechenden Bohrungen der Blech- oder
Stahlstreifen bzw. -winkel geführt, mit Hilfe einer Gewindemutter gekontert und damit
fest mit dem Versteifungselement verbunden werden. Ebenso ist es aber möglich, die
Blech- oder Stahlstreifen bzw. -winkel mit einem zu dem Außengewinde des Abspannelements
komplementären Innengewinde zu versehen und auf diese Weise Abspannelement und Versteifungselement
zu verschrauben. In einer weiteren Variante kann eine Gewindemutter fluchtend mit
den Bohrungen an die Blech- oder Stahlstreifen bzw. -winkel angeschweißt werden. In
diesem Fall wird das Abspannelement durch die Bohrungen geführt und mit der angeschweißten
Gewindemutter verschraubt.
[0040] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein Zugseil verwendet, das
am randseitigen, der Gelenkachse abgewandten Abschnitt eines Versteifungselements
des Auflagers befestigt ist. Das Zugseil kann um eine unter dem Auflager befindliche
Bewehrung geschlungen werden. Vorteilhafterweise ist im randseitigen, der Gelenkachse
abgewandten Bereich eines vertikalen Versteifungselements des Schalungsteils ein Lochblechband
vorgesehen. Das Zugseil wird mit Hilfe einer am Ende des Zugseils geformten Schlaufe
und einer Schraube in einem Loch des Lochblechbandes befestigt.
[0041] Werden als Abspannelemente Zugstäbe verwendet, so können die Fugenschalungselemente
nicht vollständig an der Produktionsstätte mit allen Verbindungen zwischen Abspannelement
und Schalungsteil bzw. Auflager vormontiert werden, da die Fugenschalungselemente
dann in einer für den Transport ungünstigen, abgewinkelten Form vorliegen. Sehr einfach
können aber auf der Baustelle die Abspannelemente angeschraubt werden, was mit einem
wesentlich geringeren Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist als ein mögliches Verschweißen.
[0042] Zudem können die Zugstäbe werksseitig bereits an einer Seite, also entweder am Schalungsteil
oder am Auflager angeschraubt werden. Eine fluchtende Ausrichtung von Schalungsteil
und Auflager für Lagerung und Transport ist in diesem Fall weiterhin möglich. Die
einseitig befestigten Zugstäbe werden dabei lediglich auf dem Fugenschalungselement
abgelegt. Am Einsatzort befinden sich alle Zugstäbe bereits in ihrer entsprechenden
Position und pro Zugstab muss nur noch eine Schraubverbindung geschlossen werden,
was zu entsprechenden Zeitersparnissen führt.
[0043] Besonders bevorzugt weist das Fugenschalungselement zumindest ein randständiges Verbindungselement
zur Verbindung mehrerer Fugenschalungselemente auf. Durch die randständigen Verbindungselemente
können mehrere erfindungsgemäße Fugenschalungselemente fluchtend miteinander verbunden
werden, so dass die Schalungsteile fluchtend, in einer Ebene liegend ausgerichtet
sind und damit eine Schalungsebene definieren. Als Verbindungselemente kommen beispielsweise
Klammern, Haken und Ösen, Fügeteile für eine Schnappverbindung oder Beschläge in Frage.
Grundsätzlich sind alle Verbindungselemente, die eine feste Verbindung, oder auch
form- und kraftschlüssige Verbindungen gewährleisten, denkbar. Auch verschweißbare
Verbindungselemente können verwendet werden.
[0044] Besonders bevorzugt werden als randständige Verbindungselemente Blech- oder Stahlstreifen
bzw. -winkel mit entsprechenden Bohrungen für eine Verschraubung verwendet.
[0045] Die Erfindung umfasst auch eine Fugenschalung bestehend aus zumindest zwei der oben
beschriebenen Fugenschalungselemente, die durch die randständigen Verbindungselemente
fest miteinander verbunden, bevorzugt verschraubt sind. Wie bereits erwähnt werden
dabei mehrere, mindestens zwei erfindungsgemäße Fugenschalungselemente durch die randständigen
Verbindungselemente so miteinander verbunden, dass die Schalungsteile fluchtend, in
einer Ebene liegend ausgerichtet sind und damit eine Schalungsebene definiert wird.
Damit kann eine Fugenschalung für Betonplatten beliebiger Größe und Dimension konstruiert
werden.
[0046] Ein Verschrauben ist auch hier wiederum mit einem wesentlich geringeren Arbeitsund
Zeitaufwand verbunden als ein mögliches Verschweißen. Im Falle von Baustellen, auf
denen jedes Schweißen verboten ist, stellt das erfindungsgemäße Fugenschalungselement
bzw. die Fugenschalung eine gut handhabbare und kostengünstige Abschalung zur Verfügung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0047] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den Figuren näher erläutert werden. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die Erfindung nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt sein soll. Es zeigen
- Fig.1
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Fugenschalungselementes für den Betonbau in schematischer Darstellung;
- Fig. 2A
- ein erstes Gelenkelement im vertikalen Schnitt;
- Fig. 2B
- ein zweites Gelenkelement in Draufsicht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0048] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fugenschalungselementes
1 für den Betonbau, bestehend aus einem flächigen Schalungsteil 2, einem flächigen
Auflager 3 zum Aufstellen auf einen Untergrund und zwei Abspannelementen 4.
[0049] Das Schalungsteil 2 weist ein Höhe h
s in einem Bereich von 80 cm bis 130 cm, im vorliegenden Beispiel eine Höhe h
s von rund 130 cm und eine Breite b
s in einem Bereich von 80 cm bis 130 cm, im vorliegenden Beispiel eine Breite b
s von rund 130 cm auf. Das Schalungsteil 2 weist eine dem ersten Betonierabschnitt
BA1 1 zugewandte Seite und eine dem zweiten Betonierabschnitt BA2 zugewandte Seite
auf und ist zum Auflager 3 abgewinkelt ausgerichtet. Schalungsteil 2 und Auflager
3 schließen einen im wesentlichen rechten Winkel α ein. Schalungsteil 2 und Auflager
3 sind über eine gelenkige Verbindung 5 miteinander verbunden. Die gelenkige Verbindung
5 ist in den Figuren 2A und 2B im Detail dargestellt und wird nachfolgend im Zusammenhang
mit diesen Figuren näher beschrieben.
[0050] Das Schalungsteil 2 umfasst eine flächige, durchbrochene Schalungstafel 7, die im
speziellen Ausführungsbeispiel aus einer aus Quer- und Längsstäben gebildeten Gittermatte
und einem zwischen den Quer- und Längsstäben angeordneten und mit diesen verbundenen
Streckmetallblech besteht. An der dem ersten Betonierabschnitt BA1 1 zugewandten Seite
des Schalungsteils 2 sind vertikale Versteifungselemente 12a ausgebildet. Im speziellen
Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um pyramidale Gitterträger. An der dem zweiten
Betonierabschnitt BA2 zugewandten Seite des Schalungsteils 2 sind als einschichtige
Gitterträger ausgebildete horizontale Versteifungselemente 12b vorgesehen.
[0051] Das Auflager 3 weist eine Höhe h
A in einem Bereich von 80 cm bis 100 cm, im vorliegenden Beispiel eine Höhe h
A von rund 100 cm und eine Breite b
A in einem Bereich von 80 cm bis 130 cm, im vorliegenden Beispiel eine Breite b
A von rund 130 cm auf. Das Auflager 3 besteht aus einer flächigen, durchbrochenen Schalungstafel
8, nämlich aus einer aus Quer- und Längsstäben ausgebildeten Gittermatte und einem
zwischen den Quer- und Längsstäben angeordneten und mit diesen verbundenen Streckmetallblech.
In dieser Ausführung ist das Fugenschalungselement 1 als Abschalung für den Unterwasserbetonbau
ausgelegt und eingerichtet. Das Auflager 3 weist an der dem Untergrund abgewandten
Oberseite pyramidale Gitterträger als Versteifungselemente 12 auf.
[0052] Am Obergurt des pyramidalen Gitterträgers des Auflagers 3 sind zwei nachfolgend näher
beschriebene Gelenkelemente 5A (siehe Figur 2A) angeschweißt. Entsprechend sind am
Schalungsteil 2 zwei Gelenkelemente 5B (siehe Figur 2B) vorgesehen. Ein Verkippen
des flächigen Schalungsteils 2 relativ zu dem flächigen Auflager 3 ist damit ausgeschlossen.
[0053] Bei den Abspannelementen 4 handelt es sich um Zugseile. Die Zugseile weisen eine
Länge von rund 120 cm auf, sind zwischen Schalungsteil 2 und Auflager 3 angeordnet
und mit den vertikalen Versteifungselementen 12a des Schalungsteils 2 und den Versteifungselementen
12 des Auflagers 3 fest verbunden.
[0054] An den Fugenschalungselementen 1 können randständige verschraubbare Verbindungselemente
(nicht gezeigt) zur Verbindung mehrerer Fugenschalungselemente 1 vorgesehen sein.
Bei den Verbindungselementen handelt es sich um Blechstreifen mit entsprechenden Bohrungen,
die durch Verschweißen randständig am Schalungsteil 2 bzw. am Auflager 3 befestigt
sind.
[0055] In den Figuren 2A und 2B sind zwei zur Bildung der gelenkigen Verbindung von Schalungsteil
2 und Auflager 3 vorgesehene Gelenkelemente 5A, 5B dargestellt. Das in Figur 2A im
Schnitt gezeigte erste Gelenkelement 5A weist einen als Gelenkachse dienenden Bolzen
6 mit Außengewinde und zwei weitere, in Richtung der Gelenkachse kürzere Bolzen 9
auf.
[0056] In Figur 2B ist das zweite Gelenkelement 5B gezeigt, das drei zu den Bolzen 6, 9
des ersten Gelenkelements 5A formschlüssige Bohrungen 10, 11 aufweist. Der Bolzen
6 wird durch die Bohrung 10 geführt und bildet auf diese Weise eine Gelenkachse, um
die das Schalungsteil 2 relativ zum Auflager 3 geschwenkt werden kann. Der Bolzen
6 wird durch eine Kontermutter gegen ein Herausrutschen aus der Bohrung 10 gesichert.
[0057] Das Gelenkelement 5A weist zwei weitere Bolzen 9 und das zweite Gelenkelement 5B
zwei weitere, zu den Bolzen 9 formschlüssige Bohrungen 11 auf. Die Bolzen 9 besitzen
in Richtung der Gelenkachse eine geringere Ausdehnung als der als Gelenkachse dienende
erste Bolzen 6. In dieser Ausführungsform kann das Schalungsteil 2 relativ zum Auflager
3 um die Gelenkachse geschwenkt werden, solange die zusätzlich vorgesehenen Bolzen
9 sich nicht im Eingriff mit den entsprechenden Bohrungen 11 des zweiten Gelenkelements
befinden. Werden die zusätzlichen Bolzen 9 durch die Bohrungen 11 geführt, so werden
Schalungsteil 2 und Auflager 3 relativ zueinander fest arretiert.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Fugenschalungselement
- 2
- Schalungsteil
- 3
- Auflager
- 4
- Abspannelement
- 5
- gelenkige Verbindung
- 5A, 5B
- Gelenkelement
- 6
- Bolzen mit Außengewinde
- 7, 8
- durchbrochene Schalungstafel
- 9
- Bolzen
- 10, 11 1
- Bohrungen
- 12
- Versteifungselement
- 12a
- vertikales Versteifungselement
- 12b
- horizontales Versteifungselement
- BA1 1
- erster Betonierabschnitt
- BA2
- zweiter Betonierabschnitt
- hs
- Höhe des Schalungsteiles
- bs
- Breite des Schalungsteiles
- hA
- Höhe des Auflagers
- bA
- Breite des Auflagers
- α
- von Schalungsteil und Auflager eingeschlossener Winkel
1. Fugenschalungselement (1) für den Betonbau, umfassend zumindest ein flächiges Schalungsteil
(2), zumindest ein flächiges Auflager (3) zum Aufstellen auf einen Untergrund und
zumindest ein Abspannelement (4), wobei das Schalungsteil (2) aus einer flächigen,
durchbrochenen Schalungstafel (7) besteht und das Abspannelement (4) zwischen Schalungsteil
(2) und Auflager (3) angeordnet und mit diesen verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungsteil (2) und das Auflager (3) gelenkig miteinander verbunden sind.
2. Fugenschalungselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schalungsteil (2) und Auflager (3) jeweils mit einem Gelenkelement (5A, 5B) ausgestattet
sind.
3. Fugenschalungselement (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gelenkelement (5A) einen als Gelenkachse dienenden Bolzen (6) und das zweite
Gelenkelement (5B) eine zu dem Bolzen formschlüssige Bohrung (10) aufweist.
4. Fugenschalungselement (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es als Abschalung für den Unterwasserbetonbau ausgelegt und eingerichtet ist, wobei
das Auflager (3) des Fugenschalungselementes aus einer flächigen Schalungstafel (8),
bevorzugt aus einer durchbrochenen Schalungstafel besteht.
5. Fugenschalungselement (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es als Abschalung für den Betonbau zur Erstellung von Bodenplatten ausgelegt und
eingerichtet ist, wobei das Auflager (3) des Fugenschalungselementes (1) aus einem
durchbrochenen Material, bevorzugt aus einer Bewehrungsmatte besteht.
6. Fugenschalungselement (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungsteil (2) auf seiner dem ersten Betonierabschnitt (BA1) zugewandten Seite
zumindest ein vertikales Versteifungselement (12a) und auf seiner dem zweiten Betonierabschnitt
(BA2) zugewandten Seite zumindest ein horizontales Versteifungselement (12b) aufweist.
7. Fugenschalungselement (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (3) auf seiner dem Untergrund abgewandten Oberseite zumindest ein Versteifungselement
(12) aufweist.
8. Fugenschalungselement (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zumindest einen Abspannelement (4) um einen Zugstab oder ein Zugseil
handelt.
9. Fugenschalungselement (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das vertikale Versteifungselement (12a) des Schalungsteiles (2) und das Versteifungselement
(12) des Auflagers (3) mit dem Abspannelement (4) fest verbunden, vorzugsweise verschraubt
sind.
10. Fugenschalungselement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenschalungselement (1) zumindest ein randständiges Verbindungselement zur
Verbindung mehrerer Fugenschalungselemente (1) aufweist.
11. Fugenschalung bestehend aus zumindest zwei Fugenschalungselementen (1) gemäß den Ansprüchen
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugenschalungselemente (1) durch die randständigen Verbindungselemente fest miteinander
verbunden, bevorzugt verschraubt sind.