[0001] Die Erfindung betrifft einen Unterlagsdämmbelag zur Anordnung zwischen einem Unterboden
und darüber verlegten begehbaren Bodenbelägen, insbesondere Parkett- oder Laminatbelägen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, derartige Unterlagsdämmbeläge als Zwischenlage zwischen dem Unterboden,
in der Regel einem Estrich, und dem darüber angeordneten begehbaren Bodenbelag, beispielsweise
einem Laminatbelag, anzuordnen, um eine Reduzierung der Schallentwicklung bei dem
Begehen des Bodenbelages im Raum und insbesondere für darunter liegende und benachbarte
Räume und zudem eine Abfederung des Bodenbelages und somit eine Erhöhung des Gehkomforts
zu erreichen.
[0003] Bei der Einbringung der Unterlagsdämmbeläge werden diese auf dem Unterboden angeordnet.
Hierbei kann der Unterlagsdämmbeläg von einer Rolle in beispielsweise der Breite 100
cm abgerollt und auf die Länge eines Raumes zugeschnitten werden. Hierbei werden mehrere
Unterlagsdämmbelägbahnen zur Abdeckung der Bodenfläche nebeneinander angeordnet.
[0004] Desweiteren sind Unterlagsdämmbelagplatten verfügbar, die beispielsweise im Format
80 auf 125 cm verlegt werden.
[0005] In beiden Fällen werden im Stand der Technik diese Unterlagsdämmbeläge in der Regel
lediglich lose auf dem Boden aufgelegt. Zur Verbindung untereinander ist bekannt,
die Bahnen von Unterlagsdämmbelägen bzw. die auf dem Boden verlegten Platten mit Klebeband
oberseitig miteinander zu verbinden und so eine geschlossene Fläche zu erreichen.
Die Platten oder Bahnen werden hierfür erst nebeneinander auf dem Unterboden angeordnet
und dann an Ihren Stoßkanten mit Klebeband verbunden.
[0006] Von besonderer Relevanz ist die Verbindung durch ein Abkleben der Stoßkanten mit
Klebeband, wenn gleichzeitig mit der Unterlagsdämmbelageine Dampfsperre durch Kombination
mit einer Feuchtschutzfolie erreicht werden soll. Die Feuchtschutzfolie ist hierbei
Bestandteil des Unterlagsdämmbelages, wobei ein Abkleben der Stoßkanten zur Abdichtung
gegen Feuchtigkeit zwingend vorgesehen ist.
[0007] Nachteilig bei diesem Vorgehen ist allerdings, dass das Fixieren der Unterlagsdämmbeläge
mittels Klebebändern aufwendig ist, insbesondere da es sich bei Unterlagsdämmbelägen
in der Regel um Schaumstoffbeläge einer geringen Dicke zwischen 1 und 7 mm handelt.
Diese Beläge sind dementsprechend leicht, weshalb es beim Hantieren mit Klebeband
leicht zu Verschiebungen der Platten bzw. Bahnen zueinander kommen kann. Gerade dies
ist aber problematisch insbesondere bei der Kombination mit einer Dampfsperre, da
so die Unterlagsdämmbelagplatten oder -bahnen nicht mehr eng an ihren Stoßkanten aneinanderliegen
und sich so Fugen bilden, die evtl. die Funktion der Dampfsperre beeinträchtigen oder
aufheben.
[0008] In der praktischen Anwendung wird häufig keinerlei Verbindung der Platten oder Bahnen
untereinander vorgenommen, sofern kein Feuchtigkeitsschutz angestrebt wird. Heraus
resultieren allerdings die zuvor genannten Probleme, da so Fugen zwischen den Platten
entstehen können durch eine Verschiebung der Unterlagsdämmbeläge während des Verlegens
der begehbaren Bodenbelägen auf den Unterlagsdämmbelägen.
[0009] Durch die Verschiebung der leichten Unterlagsdämmbeläge, beispielsweise der Unterlagsdämmbelagplatten,
entstehen Fugen zwischen den Unterlagsdämmbelagplatten, die zum einen eine Schallbrücke
bilden und somit den gewünschten Schalldämmeffekt reduzieren. Zum anderen ist aber
auch die Druckfestigkeit in diesen Bereichen nicht voll gegeben, da der eigentliche
Bodenbelag, beispielsweise der Laminatbelag, im Bereich dieser Fugen keine Unterstützung
erfährt und federn kann.
[0010] Kommt es nun gerade in einem solchen Bereich, in dem eine Fuge zwischen den Unterlagsdämmbelagelementen
unter dem Laminatboden verläuft zu einer besonderen Druckbelastung beispielsweise
durch das Aufstellen eines schweren Möbelstücks, so kann dies zu Schäden am Bodenbelag
führen. Diese Gefährdung ist insbesondere dann besonders hoch, wenn eine derartige
Fuge zwischen den Unterlagsdämmbelagelementen unterhalb einer Verbindungsnaht der
Bodenbelagselemente angeordnet ist.
[0011] Aus der Schrift
DE 20 2005 017 040 ist zur Vermeidung dieser Nachteile ein Unterlagsdämmbelag für Parkett- und Laminatböden
bekannt, der über seitlich angeordnete Steckverbindungsmittel verfügt, die eine formschlüssige
Verbindung der einzelnen Unterlagsdämmbelagelemente miteinander bewirkt. Auf diese
Weise ist es grundsätzlich möglich, die sichere Verbindung zwischen den einzelnen
Unterlagsdämmbelagelementen sowohl bei Rollenbahnen als auch in Plattenform zu ermöglichen.
[0012] Allerdings hat es sich in der Praxis herausgestellt, dass eine derartige Formgebung
allein nicht ausreicht, um die Steckverbindung gegen ein unbeabsichtigtes Lösen zu
sichern, insbesondere wenn die verwendeten Unterlagsdämmbeläge eine nur geringe Dicke
aufweisen. So hat sich gezeigt, das bei Belagsdicken von 5 mm und weniger die mit
den Steckverbindungsmitteln verbundenen Unterlagsdämmbelagelemente sich wieder lösen
können, insbesondere, wenn diese aufgrund Ihrer Vorlage in Rollenform oder auch in
gefalteten Bahnen nicht völlig plan am Boden anliegen. Es kann somit zum Lösen der
Steckverbindung kommen und zum Verschieben der bereits am Boden angeordneten Unterlagsdämmbelagelemente,
wodurch die Arbeit verzögert wird.
[0013] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es vor diesem Hintergrund, Unterlagsdämmbeläge
zur Anordnung zwischen einem Unterboden und darüber verlegten begehbaren Bodenbelägen,
insbesondere Parkett- oder Laminatbelägen, zu schaffen, die eine sichere Verbindung
der einzelnen Unterlagsdämmbelagelemente auch bei nur geringen Dicken dieser Elemente
ermöglicht. Es soll hierbei erreicht werden, dass die bekannten Steckverbindungen
einen besseren Halt erreichen.
[0014] Erreicht wird dies nach der Erfindung durch Unterlagsdämmbelagelemente, deren seitlich
angeordnete Steckverbindungsmittel keine glatte Aussenkontur aufweisen, sondern eine
strukturierte bzw. profilierte Aussenkontur aufweisen.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Oberflächengestaltung im Bereich der als Steckverbindungselemente
ausgebildeten Stosskanten der Unterlagsdämmbelagelemente liegen nicht mehr wie bei
bekanten Ausführungen glatte Stosskanten aneinander, sondern die einander gegenüberliegenden
Stosskanten der Steckverbindungsmittel weisen unterschiedliche Strukturen bzw. Profilierungen
auf, die zu einer Erhöhung der Reibung führen, beispielsweise durch ein Verkanten
der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen miteinander.
[0016] In der Detailbetrachtung ergeben sich unterschiedliche Formen der Verkanntung aus
diesen unterschiedlich strukturierten Stosskanten. Es sind Bereiche vorhanden, an
denen das Schaummaterial aufgrund zweier Hervorstehender Strukturelemente zusammengepresst
wird und es somit zu einer erhöhten Reibung durch die Materialkompression an dieser
Stelle kommt. An anderen Stellen greifen geringfügige Vorsprünge in versetzt angeordnete
Aussparungen ein, wodurch es zu Verformungen innerhalb dieses Bereichs kommt, die
ebenfalls eine Verkantung und eine Erhöhung der Reibung zwischen diesen Stosskanten
bewirken.
[0017] Es sind hierbei unterschiedliche Formen der Strukturierung bzw. der Proilgebung der
Stosskanten zweckmäßig. Es ist grundsätzlich eine einseitige oder zweiseitige Strukturgebung
möglich, das heisst es kann nur eine Stosskante der Steckverbindungsmittel eine Strukturierung
aufweisen und an einer der gegenüberliegenden Plattensteckverbindungsstoßkante angreifen,
oder es können beide sich gegenüberliegenden Stosskanten über eine Strukturierung
bzw. Profilierung verfügen.
[0018] Im Falle der Verwendung von Unterlagsdämmbelagplatten sind die erfindungsgemäßen
Verbindungsmittel umlaufend an den vier Kanten jeder Unterlagsdämmbelagplatte angeordnet,
um ein lückenloses Verbinden der einzelnen Unterlagsdämmbelagplatten zur Abdeckung
der gesamten Bodenfläche zu ermöglichen. Es ist hierbei jeweils eine Einstecknase
einer Verbindungsaufnahme gegenüber angeordnet, weshalb die Unterlagsdämmbelagplatten
durch Ineinandergreifen dieser Verbindungsmittel zu einer ebenen Fläche verbunden
werden können.
[0019] Wird der Unterlagsdämmbelag von einer Rolle in Bahnen abgerollt und zugeschnitten,
so weist der erfindungsgemäße Belag an seinen zwei die Stoßkanten bildenden Längskanten
die zuvor genannten Verbindungsmittel auf.
[0020] Grundsätzlich ist der Erfindungsgedanke, die bisherigen Hilfsmittel zur Verbindung
der Elemente durch eine spezielle Formgebung der Stoßkanten zu ersetzen, die durch
die erfindungsgemäßen strukturierten Stoßkanten den sicheren Halt gewährleistet. Es
ist daher von untergeordneter Bedeutung, wie die ineinandergreifenden Einstecknasen
und Aufnahmen geformt sind und in welcher Häufigkeit diese an den zu verbindenden
Kanten angeordnet sind.
[0021] Es hat sich als zweckmäßige Bauform erwiesen, Einstecknasen und Aufnahmen trapezförmig
zu gestalten, da so eine gute Verzahnung der Verbindungselemente erreicht wird. Es
sind aber auch andere Formgebungen möglich. Es ist hierbei vorteilhaft, dass jeweils
eine Aufnahme zwischen den benachbarten Einstecknasen angeordnet und von diesen gebildet
wird.
[0022] Insbesondere die Anwendung in Verbindung mit einer integrierten Feuchteschutzfolie
ermöglicht in einem ersten Schritt das Verlegen und flächenmäßige Zusammenstecken
der Unterlagsdämmbelagelemente, um dann in einem zweiten Schritt die ineinander verzahnten
Stoßkanten mit einem Klebeband oberseitig abzudichten und zu fixieren.
[0023] Nachfolgend soll die Erfindung anhand zweier Figuren näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vielzahl von Unterlagsdämmbelagplatten 1 mit Steckverbindungen;
- Fig. 2
- drei parallel angeordnete Unterlagsdämmbelagbahnen 1' mit seitlichen Steckverbindungen;
- Fig. 3
- ein Beispiel für eine Ausführung der Steckverbindung mit profilierten Stoßkanten.
[0024] Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch und ausschnitthaft, wie eine den Unterboden
abdeckende Fläche aus Unterlagsdämmbelagelementen 1, 1' erfindungsgemäß zusammengesetzt
werden kann. Es ist hierbei in beiden Figuren die Steckverbindung zur besseren Veranschaulichung
noch nicht zusammengesteckt.
[0025] In Figur 1 sind Unterlagsdämmbelagplatten 1 dargestellt, die über eine umlaufende
Steckverbindung verfügen, wodurch die einzelnen Elemente puzzleartig zu einer Fläche
zusammengesetzt werden können.
[0026] In Figur 2 handelt es sich um Bahnen, die auf die Länge des jeweiligen Raumes zugeschnitten
werden und daher nur seitlich Steckverbindungen aufweisen.
[0027] In Figur 3 ist ausschnittsweise die Profilierung der seitlichen Stoßkanten der Steckverbindungen
an einem Beispiel dargestellt. Weder die Ausbildung der Steckverbindung noch die Form
der Profilierung sollen hierbei eine abschließende Angabe darstellen sondern stehen
lediglich beispielhaft für eine Vielzahl möglicher baulicher Ausbildungsmöglichkeiten.
[0028] Es ist klar erkennbar, dass die Außenkontur der Steckverbindung in diesem Fall nicht
glatt verläuft wie in den Abbildungen 1 und 2 vereinfacht dargestellt, sondern eine
Art Wellenschliffkontur erkennbar ist, die für einen Besseren Halt der ineinandergesteckten
Verbindungselemente sorgt.
1. Unterlagsdämmbelag zur Anordnung zwischen einem Unterboden und darüber verlegten begehbaren
Bodenbelägen umfassend eine Steckverbindung an zumindest zwei Seiten der Unterlagsdämmbelagelemente
(1, 1') zur lückenlosen und flächigen Verbindung der Unterlagsdämmbelagelemente (1,1'),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steckverbindung zumindest einseitig an ihren ineinander greifenden Stosskanten
(2) zumindest abschnittsweise eine strukturierte bzw. profilierte Oberfläche aufweist.
2. Unterlagsdämmbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strukturierung zumindest einer der sich gegenüberliegenden Stosskanten (2) wellschliffartig
verläuft.
3. Unterlagsdämmbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wellschliffartige Strukturierung der Stosskanten (2) der Steckverbindung in etwa
vertikal zur Auflagefläche der Unterlagsdämmbelagelemente (1,1') verläuft.
4. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Steckverbindung eine Verzahnung der Unterlagsdämmbelagelemente (1, 1') an deren
Stoßkanten (2) angeordnet ist.
5. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steckverbindung aus alternierend an den Stoßkanten (2) der Unterlagsdämmbelagelemente
(1, 1') angeordneten Aufnahmen (4) und in diese korrespondierend eingreifenden Einstecknasen
(3) gebildet wird.
6. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steckverbindung aus trapezförmigen Aufnahmen (4) und Einstecknasen (3) gebildet
wird, die alternierend und spiegelverkehrt zueinander an den Stoßkanten (2) angeordnet
sind.
7. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils eine Aufnahme (4) aus dem Zwischenbereich zweier Einstecknasen (3) gebildet
wird.
8. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steckverbindungen umlaufend an den vier Stoßkanten (2) einer Unterlagsdämmbelagplatte
(1) angeordnet sind.
9. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steckverbindungen an den zwei Stoßkanten (2) einer Unterlagsdämmbelagbahn (1')
angeordnet sind.
10. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Unterlagsdämmbelag mit einer Feuchteschutzfolie fest verbunden ist.
11. Unterlagsdämmbelag nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Unterlagsdämmbelag aus einem aufgeschäumten Kunststoff besteht.