(19)
(11) EP 2 336 453 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.2011  Patentblatt  2011/25

(21) Anmeldenummer: 09015697.7

(22) Anmeldetag:  18.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 17/02(2006.01)
F23J 11/00(2006.01)
E04F 19/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: HM-Betonfertigteilwerk Hans Mauthe GmbH & Co. KG
88319 Aitrach (DE)

(72) Erfinder:
  • Klotzek, Peter
    88319 Aitrach (DE)
  • Kaiser, Elisabeth
    76534 Baden-Baden (DE)

(74) Vertreter: Schulz, Manfred et al
Pfister & Pfister Patent-& Rechtsanwälte Hallhof 6-7
87700 Memmingen
87700 Memmingen (DE)

   


(54) Kamintragelement


(57) Die Erfindung betrifft ein Kamintragelement (1), das insbesondere an einem Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil (40) anordenbar ist, wobei das Kamintragelement dazu ausgebildet ist, um zumindest eine Brennkammer (20) für eine Freiluftfeuerstelle, einen Grill, eine geschlossene Feuerstelle, einen Backofen oder dergleichen zu tragen beziehungsweise aufzunehmen.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Kamintragelement ein Gehäuse umfasst, das als lastaufnehmendes beziehungsweise lasttragendes Bauelement ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Kamintragelement, das insbesondere an einem Gebäude beziehungsweise einem Gebäudeteil anordenbar ist, wobei das Kamintragelement dazu ausgebildet ist, um zumindest eine Brennkammer für eine Freiluftfeuerstelle, einen Grill, eine geschlossene Feuerstelle oder dergleichen zu tragen beziehungsweise aufzunehmen.

[0002] Derartige Kamintragelemente sind im Stand der Technik noch nicht bekannt. Vielmehr sind im Stand der Technik ein modularer Freisitzkamin beziehungsweise Kamine bekannt. So ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 10 2007 062 904 A1 ein modularer Freisitzkamin bekannt, der eine Brennkammer mit einer Brennkammeröffnung, die mit einem Rauchabzug in Verbindund steht, umfasst. Der Freisitzkamin umfasst zwei miteinander gekoppelte Module, wobei die Brennkammer mit einem mit den Brennkammern gekoppelte Korbushalterung das erste Modul bilden und wobei die Korbushalterung die Brennkammer trägt und unterhalb der Brennkammer eine Halterung bildend derart angeordnet ist, dass das erste Modul an einer Kante eines Freisitzes festgelegt ist. Das zweite Modul umfasst zumindest teilweise einen Rauchabzug. Wie aus dieser Druckschrift bekannt, ist es mit einem derartigen Freisitzkamin bereits möglich, Balkone oder Balkonanlagen derart nachzurüsten, dass man diesen Freisitzkamin an einer Trennwand einer Balkonanlage beispielsweise anordnet. Ein Problem ist dabei der Rauchabzug, da zumindest nach deutschen Bestimmungen, jeder Kamin einen eigenen Rauchabzug besitzen muss. Das weitere Problem besteht darin, dass ein derartiger Freisitzkamin natürlich ein nicht unerhebliches Gewicht aufweist, sodass es teilweise die Tragfähigkeit der Balkonwände beziehungsweise beim Aufstellen auf dem Boden es Balkones, die Tragkraft dieses Bauelementes übersteigt. Zusätzliche Stützen sind daher notwendig, um derartige Kamine beispielsweise in mehrgeschossigen Gebäuden mit entsprechenden Balkonen einzusetzen.

[0003] Des Weiteren besteht auch Bedarf des Nachrüstens von Wohnanlagen, die bisher keine Balkone aufweisen. Dazu ist es bekannt, entweder Betonfertigteilbalkone oder aber aus Stahlelementen gefertigte Balkone vor die Gebäude zu stellen. Dazu ist es lediglich notwendig, entsprechende Fundamente vor dem Gebäude anzubringen, auf dem die Stützen der Balkonanlage befestigt werden müssen. Auch hier existiert allerdings das Problem, dass man nachträglich dem Wunsch vieler Vermieter und auch dem Wunsch vieler Mieter nicht folgen kann, die neue Balkonanlage dann mit einem entsprechenden Freisitzkamin einer Grillfeuerstelle oder offenen Feuerstelle mit natürlich entsprechendem Abzug auszustatten.

[0004] Auch die anderen im Stand der Technik beschriebenen Kamine zeichnen sich lediglich dadurch aus, dass sie meist als im Freien aufstellbare Einzelkamine ausgebildet sind. Dabei wäre ebenfalls das erhebliche Gewicht dieser Kamine für das Nachrüsten an einem Bauwerk, beispielsweise an einer Balkonanlage, nur mit zusätzlichen statischen Maßnahmen möglich.

[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein Kamintragelement zur Verfügung zu stellen, das die vorher beschriebenen Nachteile nicht mehr aufweist und das sowohl bei der Nachrüstung von Gebäuden als auch im Neubau einsetzbar ist.

[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Kamintragelement, das insbesondere an einem Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil anordenbar ist, wobei das Kamintragelement dazu ausgebildet ist, um zumindest eine Brennkammer für eine Freiluftfeuerstelle, einen Grill, eine geschlossene Feuerstelle, einen Backofen oder dergleichen zu tragen beziehungsweise aufzunehmen, das sich dadurch auszeichnet, dass das Kamintragelement ein Gehäuse umfasst, das als lastaufnehmendes beziehungsweise lasttragendes Bauelement ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung gelingt es, ein Kamintragelement, beispielsweise als Seitenteil einer Balkonanlage entweder für den Neubau vorzusehen oder aber bei einer Nachrüstung, beispielsweise vor der vorhandenen Balkonanlage zu positionieren oder auch bei vorhandenen Balkonanlagen mit ausreichender Fläche, diese so anzuordnen, dass sie an einer Seite oder auch mittig des Balkones angeordnet werden können, um später eine entsprechende Freiluftfeuerstelle beziehungsweise auch eine geschlossene Feuerstelle, die allgemein als gesamtes Element auch als Kamin bezeichnet wird, anzuordnen. Für den Neubau ist es im Prinzip möglich, zumindest eine Seite einer solchen Balkonanlage mit entsprechenden Kamintragelementen auszustatten und zwar übereinander, sodass bei entsprechender Ausstattung in der jeweiligen notwendigen Geschosshöhe, diese als Fertigteile beispielsweise Montagebauelemente übereinander angeordnet werden können.

[0007] Die Feuerstellen können dann später entsprechend als Grill oder als Kamin oder als geschlossene Feuerstelle mit einer Brennkammer, die verschließbar ist, ausgerüstet werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind daher sehr vielfältig. Um bestimmte Höhenunterschiede zum Boden hin auszugleichen, ist es selbstverständlich möglich, dort ein entsprechend den äußeren Abmaßen des Kamintragelementes gestaltetes Zwischenstück einzufügen, auf dem dann das Kamintragelement des untersten Stockwerkes anzuordnen ist. Selbstverständlich lässt sich ein solches Kamintragelement auch so verwenden, dass es beispielsweise als Raumteiler für Reihenhäuser verwendet wird und zwar im Terrassenbereich. Dort wird man beispielsweise zwei derartige Kamintragelemente mit dem Rücken aneinander beziehungsweise der Rückseite aneinander anordnen und die auf der Bedienseite vorgesehene Öffnung jeweils der Freifläche beziehungsweise der Terrasse zugewandt. Dort ist dann später entweder eine Brennkammer nachzurüsten oder aber sie ist bereits in dem Kamintragelement komplett integriert. Auch eine solche Ausgestaltung ist von der Erfindung mit umfasst. Das kennzeichnende an dem erfindungsgemäßen Kamintragelement ist allerdings, dass es eben als lastaufnehmendes beziehungsweise lasttragendes Bauelement ausgebildet ist, sodass es universel sowohl im Neubau als auch im Altbau einsetzbar ist. Dass man bei der Vorfertigung bestimmte Geschosshöhen berücksichtigen kann, ist selbstverständlich. Dazu ist es jeweils nur erforderlich, die entsprechende Geschosshöhe vorzugeben, um dann die Schalungen entsprechend anpassen zu können. Auch die Verbindung der statisch tragenden Elemente, wie Bewehrungseisen oder Stahlstützen oder dergleichen kann mit vorgesehen werden, sodass ein montieren in Art des Montagebaues bei dieser Ausgestaltung problemlos möglich ist. Die Aufgabe der Erfindung wird demzufolge bereits durch die Ausgestaltung, wie vorher beschrieben, in hervorragender Weise gelöst. Ein Kamintragelement nach der Erfindung ist sowohl im Neubau als auch im Altbau einsetzbar. Es ist insbesondere lasttragend beziehungsweise lastaufnehmend, sodass beispielsweise Balkonanlagen entsprechend konzipiert werden können.

[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorher beschriebenen Kamintragelementes zeichnet sich dadurch aus, dass an dem Gehäuse wenigstens ein Verbindungsmittel zum Verbinden mit dem Gebäude, beziehungsweise Gebäudeteil und/oder eine Auflage zum Auflegen wenigstens eines Bauelementes vorgesehen ist. Dadurch, dass Verbindungsmittel an dem Gehäuse vorgesehen sind, ist es beispielsweise problemlos möglich, Balkon- und Deckenelemente dort aufzulegen und zu befestigen. Dem zufolge dient das Gehäuse des erfindungsgemäßen Kamintragelementes auch dazu, die Lasten in das Fundament abzutragen, beziehungsweise aufzunehmen. Dabei spielt es auch keine Rolle, in welcher Geschosshöhe das Gebäude vorgesehen ist. Die Kamintragelemente sind dabei so ausgebildet, dass sie die vorgesehenen Lasten, beispielsweise von zwei oder drei oder mehreren Geschossen aufzunehmen vermögen. Selbstverständlich ist eine Dimensionierung entsprechend des jeweiligen Einsatzzweckes möglich. Dies zu berechnen ist technisch kein Problem.

[0009] Selbstverständlich kann man die Balkonanlage auch so konzipieren, dass zum Beispiel das Kamintragelement ein solches Verbindungsmittel auf der dem jeweiligen nächsten Kamin zugewandten Seite mit der Öffnung für die Brennkammer, beziehungsweise Brennstelle zugewandt vorgesehen werden und auf der gegenüberliegenden Seite an seiner Rückwand. Dort ist dann ein entsprechendes Verbindungsmittel ebenfalls vorgesehen, und auf der nächsten Seite könnte sich dann der Balkon für die nächste Wohnung der Wohnanlage anschließen. Die Erfindung ist in dieser Hinsicht sehr universell gestaltbar. Die Ausbildung einer entsprechenden Konsole oder einer Auflage ist dabei technisch im Betonbau kein Problem. Die entsprechenden Bewehrungen sind dabei so zu führen, dass sie statisch bezüglich der Auflage jeweils wirksam sind.

[0010] Selbstverständlich ist es auch möglich, dass das Verbindungsmittel nach der Erfindung als Konsole, als Anker, vorzugsweise Edelstahlanker oder dergleichen ausgebildet ist. Auch dies ist technisch kein Problem. Beim Herstellungsprozess des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist es lediglich notwendig, die entsprechenden Auflagen, Konsolen, Anker oder dergleichen an den jeweils gewünschten beziehungsweise berechneten Stellen vorzusehen. Das jeweilige Bauelement, beispielsweise eine Betonplatte dort aufzulegen, oder aber Stahlträger mit entsprechenden Lichtgitterrosten anzuordnen, ist technisch lange gelöst und stellt daher für die Erfindung kein Problem dar.

[0011] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist darin begründet, dass es nach einer Ausgestaltung derart ausgebildet ist, dass das Gehäuse als stapelbares Bauelement vorgesehen ist. Dabei ist ein Stapeln mehrerer Gehäuse, wie bereits vorhergehend beschrieben, sowohl übereinander, insbesondere aber auch nebeneinander, beziehungsweise aneinander möglich. Damit wird das Kamintragelement nach der Erfindung äußerst universell einsetzbar. Neben der bereits beschriebenen Ausgestaltung einer Balkonanlage, entweder im Neubau oder bei der Nachrüstung ist es auch möglich, dieses Kamintragelement sowohl im eingeschossigen Bau, beispielsweise bei Reihenhäusern vorzusehen, als auch bei Zweigeschossern mit jeweils zwei übereinander liegenden Wohnungen. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist der, dass aufgrund des vorgefertigten Gehäuses es problemlos möglich ist, entweder bereits im Betonfertigteilwerk, beziehungsweise in der Vorfertigung Kamintragelemente so zu komplettieren, dass es als Feuerstelle einsetzbar ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine offene Feuerstelle, eine geschlossene Feuerstelle oder einen Backofen handelt. Dies kann entsprechend der jeweiligen Wünschen der späteren Mieter auch entsprechend gestaltet werden. Allerdings ist es auch möglich, das Kamintragelement lediglich mit entsprechenden Öffnungen zu versehen, um beispielsweise eine Brennkammer nachträglich dort einzufügen. Die Erfindung ist hier äußerst universell und ermöglicht einen vielfältigen Einsatz.

[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein modularer Aufbau für das Kamintragelement vorgesehen ist, und wenigstens ein erstes Modul als Gehäuse, und wenigstens ein zweites Modul als Brennkammer vorgesehen ist. Jetzt ist es möglich, die beiden modular aufeinander abzustimmen, um dann beim bestimmungsgemäßen Einsatz, beziehungsweise bei der Montage diese beiden Module miteinander zu verbinden. Im Fall der Ausgestaltung mit lediglich zwei Modulen ist es daher notwendig, dass beispielsweise der oder die Züge, beziehungsweise Rauchabzüge für die Brennkammer bereits in dem Gehäuse integriert sind.

[0013] Selbstverständlich ist es nach der Erfindung auch vorgesehen, dass ein weiteres Modul, beispielsweise die Rohre oder Züge für den Rauchabzug trägt, beziehungsweise beinhaltet. Dazu wird beispielsweise in dem Gehäuse, beziehungsweise ersten Modul eine entsprechende Ausnehmung oder Öffnung vorgesehen, in die dann so viele Züge eingefügt werden können, wie Feuerstellen vorhanden sind.

[0014] Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist dadurch angegeben, dass das Gehäuse als statisch wirksames Bauelement mit statisch tragenden Eigenschaften ausgebildet ist. Dies ist zwar bereits schon mit den Wörtern "lastaufnehmendes", beziehungsweise "lasttragendes" Bauelement beschrieben. Es soll aber an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass die Kamintragelemente nach der Erfindung bereits so ausgebildet sind, dass sie als statisch wirksames Bauelement, entweder als Wandelement, als Stützenelement, als lastaufnehmendes Element für weitere Bauteile oder dergleichen eingesetzt werden können.

[0015] Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn das Gehäuse als Betonfertigteil, insbesondere Stahlbetonfertigteil ausgebildet ist.

[0016] Eine Ausgestaltung nach der Erfindung schlägt allerdings auch vor, dass das Gehäuse als Leichtbaukonstruktion, zum Beispiel aus Metall, als Leichtbauelement mit einer Verschalung, als Leichtbetonelement mit entsprechenden statischen tragenden Teilen, sowie mit oder ohne Verkleidung vorgesehen ist.

[0017] Wie bereits erwähnt, ist es dabei notwendig, dass in dem Gehäuse lastaufnehmende Mittel, wie zum Beispiel Bewehrungsstahl, Fasern bei Faserbeton und/oder Stahlstützen, statisch wirksame Rohre oder dergleichen angeordnet sind. All diese Ausführungsformen sind von der Erfindung mit umfasst und gehören zu dieser.

[0018] Wie bereits eingangs beschrieben ist es ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass das Kamintragelement an, neben, beziehungsweise auf einem Balkon anordbar ist, wobei das erste Modul, beziehungsweise das Gehäuse die Stützenfunktion für wenigstens einen weiteren Balkon ausübt, beziehungsweise die Last des weiteren Balkons aufnimmt, beziehungsweise in das Bauwerk und/ oder das Fundament, beziehungsweise eine vorhandene Bodenplatte einträgt, zumindest auf der Seite des Balkons, an, beziehungsweise auf der das Kamintragelement angeordnet ist. Die andere Seite kann üblicherweise mit Stahlstützen, Betonstützen oder dergleichen abgefangen werden.

[0019] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kamintragelementes zeichnet sich dadurch aus, dass das erste Modul im montierten Zustand die Brennkammer als zweites Modul trägt beziehungsweise aufnimmt. Dabei ist es nach der Erfindung sowohl vorgesehen, die Brennkammer als in das erste Modul einsetzbar, einschiebbar oder auch einhängbar auszugestalten. Alle Varianten, wie zuvor erwähnt, sind von der Erfindung mit umfasst.

[0020] Erfindungsgemäß wurde auch gefunden, dass es von Vorteil ist, wenn das erste Modul mit dem zweiten Modul lösbar/fest verbindbar ist. Dies geschieht mit den üblichen und bekannten Verbindungsmitteln. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass nach dem Aufstellen die beiden Module so miteinander zu verbinden sind, dass ein ungewolltes Lösen nicht mehr möglich ist.

[0021] Wie bereits erwähnt, ist es von Vorteil, wenn das Kamintragelement, wie vorher beschrieben, beziehungsweise das erste Modul oder das Gehäuse wenigstens einen Zug für den Rauchabzug umfasst, an dem die Brennkammer beziehungsweise das zweite Modul anschließbar ist. Wenn beispielsweise lediglich eingeschossige Anlagen geplant sind, wird man diesen Zug zumindest in die Höhe führen, dass der Rauch über Dach verteilt werden kann. Auch ist dabei eine entsprechende Höhe des Unterschieds zwischen der Brennkammer beziehungsweise der Feuerstelle und dem oberen Ende des Zuges zu beachten, um einen ausreichenden Rauchabzug zu gewährleisten, sodass die Bewohner und auch die Anwohner umliegender oder anliegender Gebäude nicht gestört werden. Bei mehrgeschossigen Anlagen ist es von Vorteil, wie bereits erwähnt, dass so viel Züge entweder in dem ersten Modul oder aber in einem gesonderten Modul vorgesehen sind, wie Etagen beziehungsweise wie Feuerstellen vorgesehen sind.

[0022] Selbstverständlich ist es auch möglich, das Kamintragelement so anzufertigen, dass zunächst keine Feuerstelle beziehungsweise keine Brennkammer dort enthalten ist. Dabei wird man aber gleich eine Öffnung oder Ausnehmung vorsehen, in die dann später eine Brennkammer beziehungsweise eine Feuerstelle oder ein Grill einsetzbar ist. Um ästhetischen Ansprüchen zu genügen, kann dann eben diese Ausnehmung mittels einer Abdeckplatte, die abnehmbar ist, abgedeckt werden.

[0023] Von Vorteil ist es weiterhin, wenn in beziehungsweise an dem ersten Modul wenigstens eine Ausnehmung oder Öffnung oder dergleichen vorgesehen ist, um wenigstens einen Zug aufzunehmen. Diese Öffnung oder Ausnehmung kann dabei so gestaltet sein, dass beispielsweise ein Rohrregister für die jeweiligen Züge nachträglich einsetzbar ist oder aber, dass es bereits abschnittsweise solche Züge enthält, die korrespondierend zueinander angeordnet und dann beim Verbinden von mehreren Kamintragelementen mit entsprechenden Dichtungselementen jeweils zu versehen sind, um ein Austreten von Rauch an ungewünschter Stelle zu vermeiden.

[0024] Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, dass eine solche Öffnung oder Ausnehmung Medienleitungen aufnimmt. So ist es beispielsweise bei der Sanierung von älteren Gebäuden oftmals notwendig, Wasserleitungen, Abwasserleitungen, Gas und/oder Elektroleitungen, Leitungen für Elektroinstallation beziehungsweise Telekommunikation oder auch Kabelfernsehen neu zu verlegen. Da dies häufig damit verbunden ist, dass man in erheblichem Maße innerhalb des Gebäudes Öffnungen durch die Decken der einzelnen Geschossebenen schaffen muss, um die neuen Leitungen zu verlegen, dies auch mit Platzverlusten verbunden ist, bietet die Lösung nach der Erfindung an, dass diese Medienleitungen eben in dieser Ausnehmung beziehungsweise Öffnung angeordnet werden und es jetzt relativ leicht ist, diese Medienleitungen in die einzelnen Geschosse abzuzweigen. Da häufig auch noch eine entsprechende Fußbodendämmung vorgenommen werden muss beziehungsweise auch Fußbodensanierung, ist es möglich, innerhalb des Gebäudes diese Medienleitungen dann zumindest teilweise im Fußboden zu verlegen. Selbstverständlich kann man dafür auch entsprechende Medienkanäle dann im Geschoss zu installieren. Der Vorteil ist auf jeden Fall, dass man einen Eingriff in die statisch tragende Konstruktion des Gebäudes, wie es häufig bei der nachträglichen Installation solcher Leitungen notwendig ist, vermeidet. Bevorzugt kann man die Ver- und Entsorgungsleitung auch in einem entweder in das Gehäuse integrierbaren beziehungsweise dort vorgesehenen Versorgungsschacht anordnen.

[0025] Von Vorteil ist es, wie bereits erwähnt, wenn die Anzahl der Züge der Anzahl der Geschosse eines Bauwerks entspricht. Von Vorteil ist es weiterhin, wenn zusätzliche Verbindungsmittel vorgesehen sind, mittels derer das Gehäuse mit dem Bauwerk und/oder dem Bauwerksteil verbindbar ist beziehungsweise zwei Gehäuse miteinander verbindbar sind.

[0026] Von Vorteil ist es weiter, wenn die Brennkammer als vorkonfektioniertes beziehungsweise vorgefertigtes Bauelement ausgebildet ist. Dabei sind nur die entsprechenden Öffnungsmaße zu berücksichtigen, die für die Brennkammer benötigt werden, um in dem Kamintragelement beziehungsweise dem ersten Modul oder dem Gehäuse eine entsprechende Öffnung vorzusehen. Der Vorteil ist der, da die Brennkammer im wesentlichen doch mit feuerfestem Material gegebenenfalls auch noch mit Dämmmaterial auszustatten ist, diese in einer gesonderten Vorfertigungsreihe oder -linie beziehungsweise Vorfertigungsanlage vorfertigen zu lassen und die Vorfertigung des Kamintragelementes beispielsweise in einem Betonfertigteilwerk vornehmen zu lassen.

[0027] Die Erfindung schlägt weiterhin vor, dass in dem ersten Modul Ver- und Entsorgungsleitungen, wie zum Beispiel Wasser- und Abwasserleitungen und/oder Kabel für elektrischen Strom vorgesehen sind. Des Weiteren ist es selbstverständlich auch möglich, entsprechende Rauchabzugsregulierungsmittel, wie zum Beispiel Seilzüge oder dergleichen, dort vorzusehen. Ähnlich, wie bei der weiter vorn beschriebenen Lösung, wonach in dem Gehäuse Kabel für elektrischen Strom, Telekommunikation oder Kabelfernsehen, Wasser- beziehungsweise Abwasserleitungen oder aber auch Gasleitungen angeordnet sind, ist es hier möglich, diese Ver- und Entsorgungsleitungen jetzt in dem dritten Modul vorzusehen, dass dann natürlich auch eine einfache Montage ermöglicht. Dabei ist es selbstverständlich, dass zwischen den einzelnen Geschossen beziehungsweise den jeweils aneinander zu koppelnden Modulen entsprechende Schnittstellen zur Verbindung vorzusehen sind. Selbstverständlich kann man in dem Modul auch einfach nur eine entsprechende Öffnung schaffen, innerhalb derer dann nachträglich die entsprechenden Kabel beziehungsweise Leitungen einzuziehen sind, wenn die Module komplett installiert sind. Dabei ist es bevorzugt, einen Versorungsschacht dazu vorzusehen. Alle weiteren Vorteile wurden bereits weiter vorn beschrieben und entstehen hier in gleicher weise.

[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist das erste Modul im bestimmungsgemäßen Einsatz derart ausgebildet, dass es die Brennkammer u-förmig beziehungsweise klammerartig umfasst. Dabei ist es weiterhin von Vorteil, wenn das erste Modul im Querschnitt als einseitig offenes U, eckig oder abgerundet, halbkreisförmig, oval, rechteckig oder quadratisch ausgebildet ist. Auch diese Ausgestaltungen sind alle von dem erfindungsgemäßen Kamintragelement umfasst und gehören zur Erfindung.

[0029] Selbstverständlich ist es nach der Erfindung auch möglich, das Kamintragelement so auszugestalten, dass in beziehungsweise an dem ersten Modul wenigstens eine Abstell- beziehungsweise Aufbewahrungsmöglichkeit für Brennmaterial, Feuerhaken, Reinigungsutensilien für die Feuerstelle, für den Grill, Balkonutensilien oder für einen Backofen oder dergleichen vorgesehen ist. Damit wird der Einsatz eines solchen Kamintragelementes noch vorteilhafter und bietet insbesondere die Möglichkeit, bestimmte Gegenstände, die normalerweise irgendwo störend herumliegen oder -stehen, so zu verstauen, dass sie den ästhetischen Anblick nicht stören. Bei Benötigung sind sie dann jedoch relativ leicht aus der jeweiligen Abstell- beziehungsweise Aufbewahrungsmöglichkeit zu entnehmen und nach der Verwendung dort wieder abzulegen oder abzustellen.

[0030] Wie bereits erwähnt ist es günstig, wenn in den ersten Modul ein Aufnahmeraum für die Brennkammer vorgesehen ist, der an der zur Bedienseite der Brennkammer weisenden Seite so abdeckbar ist, dass nur noch die Beschickungsöffnung der Brennkammer sichtbar ist.

[0031] Für die Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Brennkammer einen Grill umfasst und/oder mittels einer Abdeckung beziehungsweise einer Tür verschließbar ist. Demzufolge ist es möglich, das erfindungsgemäße Kamintragelement komplettiert mit einer Brennkammer, diese zum Grillen oder zum Backen oder aber als Grill zu verwenden. Beispielsweise als Vorsichtsmaßnahme, wenn Kinder in der Nähe sind, kann man die offene Feuerstelle mit einer entsprechenden Abdeckung versehen, sodass ein direkter Kontakt nicht möglich ist.

[0032] Eine Variante der Erfindung schlägt vor, dass das Gehäuse H-förmig beziehungsweise H-artig ausgebildet ist, sodass es zwei Brennkammern und/oder eine Brennkammer so wie das dritte Modul aufzunehmen vermag, um insbesondere als Raumteiler zweier aneinandergrenzender Terrassen, Balkone oder als Grundstücksteiler zu dienen. Von Vorteil ist es weiterhin, wenn die Brennkammer einen Rauchabzug umfasst, der an einen Zug, entweder im Gehäuse oder an den Zug eines Schornsteins des Gebäudes anschließbar ist. Selbstverständlich kann man auch einen Zug als Verlängerung des Rauchabzugs in Form eines Rohres vorsehen. Dies wirkt allerdings ästhetisch nicht sehr anschaulich und eine Verkleidung einer solchen Angelegenheit beziehungsweise die Integration der Züge in das Gehäuse ist die ästhetisch günstigerere Lösung. Dennoch ist es auch möglich, die einfache Ausgestaltung mittels einer Rohrverlängerung hier vorzusehen.

[0033] Wie bereits erwähnt, ist die Brennkammer beziehungsweise die Feuerstelle für unterschiedlichste Einsatzzwecke konzipierbar beziehungsweise ausgestaltbar. Dabei ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Abbrennen unterschiedlicher Brennmaterialien möglich ist. Dazu ist die Brennkammer entsprechend ausgebildet und/oder einrichtbar. So ist es beispielsweise möglich, neben dem Verbrennen von Holz, von Holzbriketts oder Kohle, auch das Abbrennen von sogenannten flüssigen Brennmaterialien, die für Kamine zugelassen sind, zu ermöglichen. Dazu ist allerdings die Brennkammer entsprechend auszubilden, um zu vermeiden, dass Verletzungen aufgrund von Explosionen von noch gasförmig in dem Verbrennungsraum enthaltener Brennflüssigkeit auftreten. Insbesondere ist dabei zu beachten, dass hier zugelassene Brennflüssigkeiten verwendet werden und nicht irgendwelche vermeintlich preiswerte Plagiate.

[0034] Die Erfindung zeichnet sich auch weiterhin dadurch aus, dass das erste Modul beziehungsweise das Gehäuse direkt an einer Gebäudewand anbringbar beziehungsweise befestigbar und/oder freitragend dort aufstellbar ist. Von Vorteil ist es auch, wenn die Brennkammer zur Brennstelle hin mit hitze- beziehungsweise feuerbeständigem Material, wie zum Beispiel Schamott, ausgekleidet ist. Es ist dabei auch möglich, diese Auskleidung auch nach Montage der Brennkammer noch vorzusehen, sozusagen als Montagebausatz, der verlangt, dass diese Schamottsteine dann noch eingebaut werden müssen, wenn die Brennkammer installiert ist.

[0035] Des Weiteren ist es möglich, die Brennkammer mit einer äußeren Umhüllung, zum Beispiel von Hochleistungsbeton, wie zum Beispiel Flowstone, umgeben ist und sich vorzugsweise zwischen der Schamottauskleidung und der äußeren Umhüllung eine Dämmmaterialschicht befindet.

[0036] Die Erfindung betrifft auch eine Balkonanlage, insbesondere nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem Kamintragelement nach einer beziehungsweise mehreren der vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen und Varianten der Erfindung.

[0037] Eine Balkonanlage, wie vorher beschrieben, zeichnet sich gemäß einer Weiterbildung dadurch aus, dass wenigstens ein tragendes Seitenteil der Balkone von einem Kamintragelement, wie vorher beschrieben, gebildet ist.

[0038] In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3
verschiedene Varianten für ein Kamintragelement nach der Erfindung,
Fig. 4
Anordnung von zwei Kamintragelementen nach der Erfindung an einem Bauwerk,
Fig. 5
eine weitere Ausgestaltung eines Kamintragelementes nach der Erfindung in zwei unterschiedlichen Ansichten,
Fig. 6
eine nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem Kamintragelement nach der Erfindung als einseitige Stütze für die Balkonanlage.


[0039] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben.

[0040] Die Fig. 1 bis 3 zeigen unterschiedliche Varianten eines erfindungsgemäßen Kamintragelementes, welches bereits mit einer Brennkammer 20 ausgestattet ist. Das Kamintragelement beziehungsweise das erste Modul der modulartigen Ausgestaltung trägt mit einem Pfeil versehen das Bezugszeichen 1. Das Gehäuse 10 ist bevorzugt als Stahlbetonelement ausgebildet. In der Variante nach Fig. 1 kann im inneren des Gehäuses 10 ein Leichtbeton angeordnet sein, während randseitig ein normaler beziehungsweise ein als Sichtbeton ausgestalteter Beton mit höheren Festigkeitseigenschaften vorgesehen ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist zu beachten, dass das Leichtbetonelement natürlich mit entsprechenden Bewehrungsmitteln beziehungsweise -elementen ausgestattet sein muss, um die Lasten abtragen zu können. Das Gehäuse 10 trägt demzufolge in der Ausgestaltung nach der Fig. 1 eine äußere Umrandung beziehungsweise Abdeckung 11. Selbstverständlich kann dies auch, wie weiter vorn bereits beschrieben, so gestaltet sein, dass hier eine Abdeckung oder Verkleidung aus Metall beispielsweise vorgesehen ist, während im Inneren beispielsweise ein Leichtbauelement angeordnet ist. Auch hier ist zu beachten, dass die jeweiligen statischen Erfordernisse gewährleistet sein müssen, das heißt, dass das Gehäuse 10 dazu geeignet sein muss, um Lasten aufzunehmen beziehungsweise Abzutragen.

[0041] Im unteren Bereich ist ein Verbindungsmittel 41 beziehungsweise 42 gezeigt, das beispielsweise als Edelstahlanker ausgebildet sein kann. Dies stellt die Verbindung zu der nur schematisch dargestellten Bodenplatte als Gebäudeteil 40 des Balkons beziehungsweise eines Terrassenelementes oder einer im Boden angeordneten Bodenplatte her. Im Inneren des Gehäuses 10 befindet sich die Brennkammer 20. Diese Brennkammer 20 ist dabei mit einem Rauchabzug 21 versehen. Dieser ist über den gestrichelten Linien angedeutet und mit dem Zug 31 verbunden. Dieser Zug 31 befindet sich mit zwei weiteren Zügen 30 und 32 in einer Öffnung beziehungsweise in einem als Modul ausgebildeten weiteren Bauelement des Gehäuses 10.

[0042] Es ist für die Erfindung relativ unbedeutend, ob die Züge 30, 31, 32 in dem Gehäuse 10 integriert sind, das heißt, während des Herstellungsprozesses dort mit einbetoniert werden. Es ist allerdings auch möglich, dort einen Hohlraum vorzusehen, um dann Edelstahlrohre, wie üblich für solche Rauchabzüge einzusetzen. Selbstverständlich ist es nach der Erfindung auch möglich, ein zusätzliches Modul 3 zu schaffen, welches die Züge 30, 31, 32 besitzt beziehungsweis aufnimmt. Vor der Brennkammer 20 ist noch ein Sims 25 angedeutet, der beispielsweise über die Balkonbodenplatte als Gebäudeteil 40 gezogen ist beziehungsweise sich über dieser befindet, um gegebenenfalls herausfallendes Brennmaterial oder Funken abzufangen. Die Brennkammer 20 als zweites Modul 2 besitzt dabei eine äußere Umhüllung 23, die zum Beispiel aus einem Hochleistungsbeton hergestellt sein kann. Hierzu eignet sich beispielsweise der unter dem Namen "Flowstone" bekannte Hochleistungsbeton. Des Weiteren ist eine Schamotteauskleidung 24 zur Brennkammer hingewandt beziehungsweise auf dessen Innenseite vorgesehen, um sozusagen den Hitzeschild nach Außen hin darzustellen. Dazu ist Schamotte allgemein bekannt. Nach der dargestellten Ausführungsform befindet sich zwischen dieser Schamotteauskleidung 24 und der äußeren Umhüllung 23 eine Dämmmaterialschicht 22.

[0043] In Fig. 2 ist die gleiche Ausgestaltung wie in Fig. 1 im wesentlichen gezeigt, allerdings hier mit der seitlichen Anordnung des Moduls 3 beziehungsweise der Züge 30, 31, 32. Alle anderen Merkmale beziehungsweise Bezugszeichen sind identisch mit der vorher beschriebenen Ausgestaltung.

[0044] Auch die Fig. 3 zeigt eine analoge Ausgestaltung, allerdings hier derart, dass das Gehäuse 10 H-artig ausgebildet ist, wobei die größere Ausnehmung des H hier die Brennkammer 20 aufnimmt und die kleinere Ausnehmung, die der Brennkammer abgewandt ist, das Modul 3 mit den Zügen 30, 31, 32. Diese Züge werden, wie bereits erwähnt, auch als Rohre oder als Rohrregister dort eingefügt. Eine Abdeckung 33 komplettiert das Ganze, sodass auch bei einer freistehenden Ausgestaltung die Hinteransicht geschlossen ist.

[0045] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kamintragelementes, wobei auch hier ein Gehäuse 10 vorgesehen ist, welches hier an beziehungsweise zwischen einer Doppelwand eines Reihenhauses beispielsweise angeordnet ist. Die Wände der Doppelwand sind dabei mit dem Bezugszeichen 70 beziehungsweise 71 bezeichnet. Dabei kann dieses Element so gestaltet werden, dass eine Öffnung der Brennkammer 20 nach links und die andere Öffnung der Brennkammer 20 nach rechts weist. Somit wird eine wunderbare Raumteilung hergestellt und beide Bewohnerparteien können ungestört voneinander ihren Balkon beziehungsweise ihre Terrasse nutzen.

[0046] In der Fig. 5 sind zwei Ansichten 5a und 5b gezeigt, die weitere Varianten der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines Kamintragelementes zeigen. Auch hier besitzen die bereits vorgestellten Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie vorher. Zusätzlich ist hier zu erwähnen, dass die Brennkammer 20 hier in dem Gehäuse 10 komplett integriert ist. Dabei befindet sich beispielsweise eine Öffnung 80 als Ascheaufnahmeelement in dem Gehäuse 10. Diese ist mit einem Verbindungskanal 81, der beispielsweise auch der Ascheentsorgung für Reinigungszwecke und der Zuluftzuführung dient, verbunden. Auch alle anderen Bezugszeichen wurden bereits vorgestellt. Fig. 5b zeigt einen Schnitt durch die Fig. 5a an der Linie A-A.

[0047] Die Fig. 6 zeigt letztendlich eine nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem Kamintragelement, welches hier als Modul 1 bezeichnet ist, nach der Erfindung. In dieser Ausgestaltung nach der Erfindung sind hier vier Module 1 übereinander angeordnet und zwar seitlich einer nachzurüstenden beziehungsweise neu einzurichtenden Balkonanlage. Die Balkonplatten, sprich Bodenplatten, tragen als Gebäudeteil das Bezugszeichen 40. Die Brüstungsplatten sind mit dem Bezugszeichen 50 versehen. Als bodennahes Element ist ein Ausgleichselement 1/1 beziehungsweise Zwischenstücke vorgesehen, welches den Höhenunterschied von der Bodenplatte zum Erdgeschoss ausgleicht. Dieses lässt sich je nach Erfordernissen natürlich unterschiedlich anpassen. Sowohl die Module 1 des erfindungsgemäßen Kamintragelementes als auch eine Stütze 60 sind jeweils auf einem Fundament angeordnet. Dabei ist es nach der Erfindung möglich, die nachrüstbare Balkonanlage sozusagen freitragend vor das Gebäude zu stellen oder aber diese direkt an der Gebäudewand zu befestigen. Dies geschieht mit dafür üblichen Verbindungsmitteln, die nach der Erfindung natürlich auch an dem erfindungsgemäßen Modul 1 beziehungsweise dem Gehäuse 10 angeordnet sein können.

[0048] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.

[0049] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.

[0050] Es ist weiter zu beachten, daß die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.

[0051] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.

[0052] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.

[0053] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.


Ansprüche

1. Kamintragelement, das insbesondere an einem Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil anordenbar ist, wobei das Kamintragelement dazu ausgebildet ist, um zumindest eine Brennkammer für eine Freiluftfeuerstelle, einen Grill, eine geschlossene Feuerstelle oder dergleichen, zu tragen beziehungsweise aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass das Kamintragelement ein Gehäuse (10) umfasst, das als lastaufnehmendes beziehungsweise lasttragendes Bauelement ausgebildet ist.
 
2. Kamintragelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse (10) wenigstens ein Verbindungsmittel (41, 42) zum Verbinden mit dem Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil (40) und/oder eine Auflage zum Auflegen wenigstens eines Bauelementes vorgesehen ist und/oder das Verbindungsmittel (41, 42) als Konsole, Anker, vorzugsweise Edelstahlanker, oder dergleichen ausgebildet ist.
 
3. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) als stapelbares Bauelement vorgesehen ist, das ein Stapeln mehrerer Gehäuse (10) sowohl übereinander als auch nebeneinander beziehungsweise aneinander ermöglicht und/oder ein modularer Aufbau vorgesehen ist und wenigstens ein erstes Modul (1) als Gehäuse (10) und wenigstens ein zweites Modul (2) als Brennkammer (20) vorgesehen ist.
 
4. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) als statisch wirksames Bauelement mit statisch tragenden Eigenschaften ausgebildet ist und/oder das Gehäuse (10) als Betonfertigteil, insbesondere Stahlbetonfertigteil, ausgebildet ist und/oder das Gehäuse (10) als Leichtbaukonstruktion, z.B. aus Metall, Leichtbauelement mit einer Verschalung, Leichtbetonelement mit oder ohne Verkleidung, vorgesehen ist.
 
5. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) lastaufnehmende Mittel, wie z.B. Bewehrungsstahl, Fasern und/oder Stahlstützen oder dergleichen, angeordnet sind und/oder das Kamintragelement an, neben beziehungsweise auf einem Balkon anordenbar ist, wobei das erste Modul (1) beziehungsweise das Gehäuse (10) die Stützenfunktion für wenigstens einen weiteren Balkon ausübt beziehungsweise die Last des weiteren Balkons aufnimmt beziehungsweise in das Bauwerk und/oder das Fundament beziehungsweise eine Bodenplatte einträgt, zumindest auf der Seite des Balkons, an beziehungsweise auf der das Kamintragelement angeordnet ist.
 
6. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Modul (1) im montierten Zustand die Brennkammer (20) als zweites Modul (2) trägt beziehungsweise aufnimmt und/oder die Brennkammer (20) in das erste Modul (1) einsetzbar beziehungsweise einhängbar ist und/oder das erste Modul (1) mit dem zweiten Modul (2) lösbar/fest verbindbar ist und/oder das erste Modul (1) wenigstens einen Zug (30, 31, 32) für den Rauchabzug umfasst, an dem die Brennkammer (20) anschließbar ist und/oder in beziehungsweise an dem ersten Modul (1) wenigstens eine Ausnehmung, Öffnung oder dergleichen vorgesehen ist, um wenigstens einen Zug (30, 31, 32) aufzunehmen.
 
7. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Züge (30, 31, 32) in einem in das Gehäuse (10) einsetzbaren dritten Modul (3) angeordnet ist/sind und/oder die Anzahl der Züge (30, 31, 32) der Anzahl der Geschosse eines Bauwerkes entspricht.
 
8. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Verbindungsmittel vorgesehen sind, mittels derer das Gehäuse (10) mit dem Bauwerk beziehungsweise Bauwerksteil verbindbar ist beziehungsweise zwei Gehäuse (10) miteinander verbindbar sind und/oder die Brennkammer (20) als vorkonfektioniertes beziehungsweise vorgefertigtes Bauelement ausgebildet ist.
 
9. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) oder dem ersten Modul (1) Ver- und Entsorgungsleitungen, wie z.B. Wasser- und Abwasserleitungen, Gas und/oder Kabel für elektrischen Strom, Telekommunikation, Kabelfernsehen oder dergleichen vorgesehen sind, die vorzugsweise in einem Versorgungsschacht anordenbar beziehungsweise angeordnet sind und/oder das erste Modul (1) im bestimmungsgemäßen Einsatz die Brennkammer (20) U-förmig beziehungsweise klammerartig umfasst.
 
10. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Modul (1) im Querschnitt als einseitig offenes U, eckig oder abgerundet, halbkreisförmig, oval, rechteckig oder quadratisch ausgebildet ist und/oder in beziehungsweise an dem ersten Modul (1) wenigstens eine Abstell- beziehungsweise Aufbewahrungsmöglichkeit für Brennmaterial, Feuerhaken, Reinigungsutensilien für die Feuerstelle, den Grill, Balkonutensilien oder dergleichen vorgesehen ist und/oder in dem ersten Modul (1) ein Aufnahmeraum für die Brennkammer (20) vorgesehen ist, der an der zur Bedienseite der Brennkammer (20) weisenden Seite so abdeckbar ist, dass nur noch die Beschickungsöffnung der Brennkammer sichtbar ist.
 
11. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (20) einen Grill umfasst und/oder mittels einer Abdeckung beziehungsweise Tür verschließbar ist und/oder das Gehäuse (10) H-förmig beziehungsweise H-artig ausgebildet ist, so dass es zwei Brennkammern (20) und/oder eine Brennkammer (20) sowie das dritte Modul (3) aufzunehmen vermag, um insbesondere als Raumteiler zweier aneinandergrenzender Terrassen, Balkone oder als Grundstücksteiler zu dienen und/oder die Brennkammer (20) einen Rauchabzug (21) umfasst, der an einen Zug (31) im Gehäuse (10) oder an den Zug eines Schornsteins des Gebäudes anschließbar ist.
 
12. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (20) für das Abbrennen unterschiedlicher Brennmaterialien ausgebildet und/oder einrichtbar ist und/oder das erste Modul (1) beziehungsweise das Gehäuse (10) direkt an einer Gebäudewand anbringbar beziehungsweise befestigbar und/oder freitragend aufstellbar ist und/oder die Brennkammer (20) zur Brennstelle hin mit hitze- beziehungsweise feuerbeständigem Material, wie zum Beispiel Schamotte, ausgekleidet ist.
 
13. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (20) eine äußere Umhüllung (23) zum Beispiel aus Hochleistungsbeton, wie zum Beispiel Flowstone umgibt und sich vorzugsweise zwischen der Schamotteauskleidung (24) und der äußeren Umhüllung (23) eine Dämmmaterialschicht (22) befindet.
 
14. Balkonanlage, insbesondere nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
 
15. Balkonanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein tragendes Seitenteil der Balkone von einem Kamintragelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche gebildet ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente