[0001] Die Erfindung betrifft ein Kamintragelement, das insbesondere an einem Gebäude beziehungsweise
einem Gebäudeteil anordenbar ist, wobei das Kamintragelement dazu ausgebildet ist,
um zumindest eine Brennkammer für eine Freiluftfeuerstelle, einen Grill, eine geschlossene
Feuerstelle oder dergleichen zu tragen beziehungsweise aufzunehmen.
[0002] Derartige Kamintragelemente sind im Stand der Technik noch nicht bekannt. Vielmehr
sind im Stand der Technik ein modularer Freisitzkamin beziehungsweise Kamine bekannt.
So ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2007 062 904 A1 ein modularer Freisitzkamin bekannt, der eine Brennkammer mit einer Brennkammeröffnung,
die mit einem Rauchabzug in Verbindund steht, umfasst. Der Freisitzkamin umfasst zwei
miteinander gekoppelte Module, wobei die Brennkammer mit einem mit den Brennkammern
gekoppelte Korbushalterung das erste Modul bilden und wobei die Korbushalterung die
Brennkammer trägt und unterhalb der Brennkammer eine Halterung bildend derart angeordnet
ist, dass das erste Modul an einer Kante eines Freisitzes festgelegt ist. Das zweite
Modul umfasst zumindest teilweise einen Rauchabzug. Wie aus dieser Druckschrift bekannt,
ist es mit einem derartigen Freisitzkamin bereits möglich, Balkone oder Balkonanlagen
derart nachzurüsten, dass man diesen Freisitzkamin an einer Trennwand einer Balkonanlage
beispielsweise anordnet. Ein Problem ist dabei der Rauchabzug, da zumindest nach deutschen
Bestimmungen, jeder Kamin einen eigenen Rauchabzug besitzen muss. Das weitere Problem
besteht darin, dass ein derartiger Freisitzkamin natürlich ein nicht unerhebliches
Gewicht aufweist, sodass es teilweise die Tragfähigkeit der Balkonwände beziehungsweise
beim Aufstellen auf dem Boden es Balkones, die Tragkraft dieses Bauelementes übersteigt.
Zusätzliche Stützen sind daher notwendig, um derartige Kamine beispielsweise in mehrgeschossigen
Gebäuden mit entsprechenden Balkonen einzusetzen.
[0003] Des Weiteren besteht auch Bedarf des Nachrüstens von Wohnanlagen, die bisher keine
Balkone aufweisen. Dazu ist es bekannt, entweder Betonfertigteilbalkone oder aber
aus Stahlelementen gefertigte Balkone vor die Gebäude zu stellen. Dazu ist es lediglich
notwendig, entsprechende Fundamente vor dem Gebäude anzubringen, auf dem die Stützen
der Balkonanlage befestigt werden müssen. Auch hier existiert allerdings das Problem,
dass man nachträglich dem Wunsch vieler Vermieter und auch dem Wunsch vieler Mieter
nicht folgen kann, die neue Balkonanlage dann mit einem entsprechenden Freisitzkamin
einer Grillfeuerstelle oder offenen Feuerstelle mit natürlich entsprechendem Abzug
auszustatten.
[0004] Auch die anderen im Stand der Technik beschriebenen Kamine zeichnen sich lediglich
dadurch aus, dass sie meist als im Freien aufstellbare Einzelkamine ausgebildet sind.
Dabei wäre ebenfalls das erhebliche Gewicht dieser Kamine für das Nachrüsten an einem
Bauwerk, beispielsweise an einer Balkonanlage, nur mit zusätzlichen statischen Maßnahmen
möglich.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein Kamintragelement
zur Verfügung zu stellen, das die vorher beschriebenen Nachteile nicht mehr aufweist
und das sowohl bei der Nachrüstung von Gebäuden als auch im Neubau einsetzbar ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Kamintragelement, das insbesondere
an einem Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil anordenbar ist, wobei das Kamintragelement
dazu ausgebildet ist, um zumindest eine Brennkammer für eine Freiluftfeuerstelle,
einen Grill, eine geschlossene Feuerstelle, einen Backofen oder dergleichen zu tragen
beziehungsweise aufzunehmen, das sich dadurch auszeichnet, dass das Kamintragelement
ein Gehäuse umfasst, das als lastaufnehmendes beziehungsweise lasttragendes Bauelement
ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung gelingt es, ein Kamintragelement, beispielsweise
als Seitenteil einer Balkonanlage entweder für den Neubau vorzusehen oder aber bei
einer Nachrüstung, beispielsweise vor der vorhandenen Balkonanlage zu positionieren
oder auch bei vorhandenen Balkonanlagen mit ausreichender Fläche, diese so anzuordnen,
dass sie an einer Seite oder auch mittig des Balkones angeordnet werden können, um
später eine entsprechende Freiluftfeuerstelle beziehungsweise auch eine geschlossene
Feuerstelle, die allgemein als gesamtes Element auch als Kamin bezeichnet wird, anzuordnen.
Für den Neubau ist es im Prinzip möglich, zumindest eine Seite einer solchen Balkonanlage
mit entsprechenden Kamintragelementen auszustatten und zwar übereinander, sodass bei
entsprechender Ausstattung in der jeweiligen notwendigen Geschosshöhe, diese als Fertigteile
beispielsweise Montagebauelemente übereinander angeordnet werden können.
[0007] Die Feuerstellen können dann später entsprechend als Grill oder als Kamin oder als
geschlossene Feuerstelle mit einer Brennkammer, die verschließbar ist, ausgerüstet
werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind daher sehr vielfältig. Um bestimmte Höhenunterschiede
zum Boden hin auszugleichen, ist es selbstverständlich möglich, dort ein entsprechend
den äußeren Abmaßen des Kamintragelementes gestaltetes Zwischenstück einzufügen, auf
dem dann das Kamintragelement des untersten Stockwerkes anzuordnen ist. Selbstverständlich
lässt sich ein solches Kamintragelement auch so verwenden, dass es beispielsweise
als Raumteiler für Reihenhäuser verwendet wird und zwar im Terrassenbereich. Dort
wird man beispielsweise zwei derartige Kamintragelemente mit dem Rücken aneinander
beziehungsweise der Rückseite aneinander anordnen und die auf der Bedienseite vorgesehene
Öffnung jeweils der Freifläche beziehungsweise der Terrasse zugewandt. Dort ist dann
später entweder eine Brennkammer nachzurüsten oder aber sie ist bereits in dem Kamintragelement
komplett integriert. Auch eine solche Ausgestaltung ist von der Erfindung mit umfasst.
Das kennzeichnende an dem erfindungsgemäßen Kamintragelement ist allerdings, dass
es eben als lastaufnehmendes beziehungsweise lasttragendes Bauelement ausgebildet
ist, sodass es universel sowohl im Neubau als auch im Altbau einsetzbar ist. Dass
man bei der Vorfertigung bestimmte Geschosshöhen berücksichtigen kann, ist selbstverständlich.
Dazu ist es jeweils nur erforderlich, die entsprechende Geschosshöhe vorzugeben, um
dann die Schalungen entsprechend anpassen zu können. Auch die Verbindung der statisch
tragenden Elemente, wie Bewehrungseisen oder Stahlstützen oder dergleichen kann mit
vorgesehen werden, sodass ein montieren in Art des Montagebaues bei dieser Ausgestaltung
problemlos möglich ist. Die Aufgabe der Erfindung wird demzufolge bereits durch die
Ausgestaltung, wie vorher beschrieben, in hervorragender Weise gelöst. Ein Kamintragelement
nach der Erfindung ist sowohl im Neubau als auch im Altbau einsetzbar. Es ist insbesondere
lasttragend beziehungsweise lastaufnehmend, sodass beispielsweise Balkonanlagen entsprechend
konzipiert werden können.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorher beschriebenen Kamintragelementes zeichnet
sich dadurch aus, dass an dem Gehäuse wenigstens ein Verbindungsmittel zum Verbinden
mit dem Gebäude, beziehungsweise Gebäudeteil und/oder eine Auflage zum Auflegen wenigstens
eines Bauelementes vorgesehen ist. Dadurch, dass Verbindungsmittel an dem Gehäuse
vorgesehen sind, ist es beispielsweise problemlos möglich, Balkon- und Deckenelemente
dort aufzulegen und zu befestigen. Dem zufolge dient das Gehäuse des erfindungsgemäßen
Kamintragelementes auch dazu, die Lasten in das Fundament abzutragen, beziehungsweise
aufzunehmen. Dabei spielt es auch keine Rolle, in welcher Geschosshöhe das Gebäude
vorgesehen ist. Die Kamintragelemente sind dabei so ausgebildet, dass sie die vorgesehenen
Lasten, beispielsweise von zwei oder drei oder mehreren Geschossen aufzunehmen vermögen.
Selbstverständlich ist eine Dimensionierung entsprechend des jeweiligen Einsatzzweckes
möglich. Dies zu berechnen ist technisch kein Problem.
[0009] Selbstverständlich kann man die Balkonanlage auch so konzipieren, dass zum Beispiel
das Kamintragelement ein solches Verbindungsmittel auf der dem jeweiligen nächsten
Kamin zugewandten Seite mit der Öffnung für die Brennkammer, beziehungsweise Brennstelle
zugewandt vorgesehen werden und auf der gegenüberliegenden Seite an seiner Rückwand.
Dort ist dann ein entsprechendes Verbindungsmittel ebenfalls vorgesehen, und auf der
nächsten Seite könnte sich dann der Balkon für die nächste Wohnung der Wohnanlage
anschließen. Die Erfindung ist in dieser Hinsicht sehr universell gestaltbar. Die
Ausbildung einer entsprechenden Konsole oder einer Auflage ist dabei technisch im
Betonbau kein Problem. Die entsprechenden Bewehrungen sind dabei so zu führen, dass
sie statisch bezüglich der Auflage jeweils wirksam sind.
[0010] Selbstverständlich ist es auch möglich, dass das Verbindungsmittel nach der Erfindung
als Konsole, als Anker, vorzugsweise Edelstahlanker oder dergleichen ausgebildet ist.
Auch dies ist technisch kein Problem. Beim Herstellungsprozess des erfindungsgemäßen
Kamintragelementes ist es lediglich notwendig, die entsprechenden Auflagen, Konsolen,
Anker oder dergleichen an den jeweils gewünschten beziehungsweise berechneten Stellen
vorzusehen. Das jeweilige Bauelement, beispielsweise eine Betonplatte dort aufzulegen,
oder aber Stahlträger mit entsprechenden Lichtgitterrosten anzuordnen, ist technisch
lange gelöst und stellt daher für die Erfindung kein Problem dar.
[0011] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist darin begründet,
dass es nach einer Ausgestaltung derart ausgebildet ist, dass das Gehäuse als stapelbares
Bauelement vorgesehen ist. Dabei ist ein Stapeln mehrerer Gehäuse, wie bereits vorhergehend
beschrieben, sowohl übereinander, insbesondere aber auch nebeneinander, beziehungsweise
aneinander möglich. Damit wird das Kamintragelement nach der Erfindung äußerst universell
einsetzbar. Neben der bereits beschriebenen Ausgestaltung einer Balkonanlage, entweder
im Neubau oder bei der Nachrüstung ist es auch möglich, dieses Kamintragelement sowohl
im eingeschossigen Bau, beispielsweise bei Reihenhäusern vorzusehen, als auch bei
Zweigeschossern mit jeweils zwei übereinander liegenden Wohnungen. Der Vorteil dieser
Ausgestaltung ist der, dass aufgrund des vorgefertigten Gehäuses es problemlos möglich
ist, entweder bereits im Betonfertigteilwerk, beziehungsweise in der Vorfertigung
Kamintragelemente so zu komplettieren, dass es als Feuerstelle einsetzbar ist. Dabei
spielt es keine Rolle, ob es sich um eine offene Feuerstelle, eine geschlossene Feuerstelle
oder einen Backofen handelt. Dies kann entsprechend der jeweiligen Wünschen der späteren
Mieter auch entsprechend gestaltet werden. Allerdings ist es auch möglich, das Kamintragelement
lediglich mit entsprechenden Öffnungen zu versehen, um beispielsweise eine Brennkammer
nachträglich dort einzufügen. Die Erfindung ist hier äußerst universell und ermöglicht
einen vielfältigen Einsatz.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein modularer Aufbau
für das Kamintragelement vorgesehen ist, und wenigstens ein erstes Modul als Gehäuse,
und wenigstens ein zweites Modul als Brennkammer vorgesehen ist. Jetzt ist es möglich,
die beiden modular aufeinander abzustimmen, um dann beim bestimmungsgemäßen Einsatz,
beziehungsweise bei der Montage diese beiden Module miteinander zu verbinden. Im Fall
der Ausgestaltung mit lediglich zwei Modulen ist es daher notwendig, dass beispielsweise
der oder die Züge, beziehungsweise Rauchabzüge für die Brennkammer bereits in dem
Gehäuse integriert sind.
[0013] Selbstverständlich ist es nach der Erfindung auch vorgesehen, dass ein weiteres Modul,
beispielsweise die Rohre oder Züge für den Rauchabzug trägt, beziehungsweise beinhaltet.
Dazu wird beispielsweise in dem Gehäuse, beziehungsweise ersten Modul eine entsprechende
Ausnehmung oder Öffnung vorgesehen, in die dann so viele Züge eingefügt werden können,
wie Feuerstellen vorhanden sind.
[0014] Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist dadurch angegeben,
dass das Gehäuse als statisch wirksames Bauelement mit statisch tragenden Eigenschaften
ausgebildet ist. Dies ist zwar bereits schon mit den Wörtern "lastaufnehmendes", beziehungsweise
"lasttragendes" Bauelement beschrieben. Es soll aber an dieser Stelle nicht unerwähnt
bleiben, dass die Kamintragelemente nach der Erfindung bereits so ausgebildet sind,
dass sie als statisch wirksames Bauelement, entweder als Wandelement, als Stützenelement,
als lastaufnehmendes Element für weitere Bauteile oder dergleichen eingesetzt werden
können.
[0015] Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn das Gehäuse als Betonfertigteil, insbesondere
Stahlbetonfertigteil ausgebildet ist.
[0016] Eine Ausgestaltung nach der Erfindung schlägt allerdings auch vor, dass das Gehäuse
als Leichtbaukonstruktion, zum Beispiel aus Metall, als Leichtbauelement mit einer
Verschalung, als Leichtbetonelement mit entsprechenden statischen tragenden Teilen,
sowie mit oder ohne Verkleidung vorgesehen ist.
[0017] Wie bereits erwähnt, ist es dabei notwendig, dass in dem Gehäuse lastaufnehmende
Mittel, wie zum Beispiel Bewehrungsstahl, Fasern bei Faserbeton und/oder Stahlstützen,
statisch wirksame Rohre oder dergleichen angeordnet sind. All diese Ausführungsformen
sind von der Erfindung mit umfasst und gehören zu dieser.
[0018] Wie bereits eingangs beschrieben ist es ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass
das Kamintragelement an, neben, beziehungsweise auf einem Balkon anordbar ist, wobei
das erste Modul, beziehungsweise das Gehäuse die Stützenfunktion für wenigstens einen
weiteren Balkon ausübt, beziehungsweise die Last des weiteren Balkons aufnimmt, beziehungsweise
in das Bauwerk und/ oder das Fundament, beziehungsweise eine vorhandene Bodenplatte
einträgt, zumindest auf der Seite des Balkons, an, beziehungsweise auf der das Kamintragelement
angeordnet ist. Die andere Seite kann üblicherweise mit Stahlstützen, Betonstützen
oder dergleichen abgefangen werden.
[0019] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kamintragelementes zeichnet sich dadurch
aus, dass das erste Modul im montierten Zustand die Brennkammer als zweites Modul
trägt beziehungsweise aufnimmt. Dabei ist es nach der Erfindung sowohl vorgesehen,
die Brennkammer als in das erste Modul einsetzbar, einschiebbar oder auch einhängbar
auszugestalten. Alle Varianten, wie zuvor erwähnt, sind von der Erfindung mit umfasst.
[0020] Erfindungsgemäß wurde auch gefunden, dass es von Vorteil ist, wenn das erste Modul
mit dem zweiten Modul lösbar/fest verbindbar ist. Dies geschieht mit den üblichen
und bekannten Verbindungsmitteln. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass nach
dem Aufstellen die beiden Module so miteinander zu verbinden sind, dass ein ungewolltes
Lösen nicht mehr möglich ist.
[0021] Wie bereits erwähnt, ist es von Vorteil, wenn das Kamintragelement, wie vorher beschrieben,
beziehungsweise das erste Modul oder das Gehäuse wenigstens einen Zug für den Rauchabzug
umfasst, an dem die Brennkammer beziehungsweise das zweite Modul anschließbar ist.
Wenn beispielsweise lediglich eingeschossige Anlagen geplant sind, wird man diesen
Zug zumindest in die Höhe führen, dass der Rauch über Dach verteilt werden kann. Auch
ist dabei eine entsprechende Höhe des Unterschieds zwischen der Brennkammer beziehungsweise
der Feuerstelle und dem oberen Ende des Zuges zu beachten, um einen ausreichenden
Rauchabzug zu gewährleisten, sodass die Bewohner und auch die Anwohner umliegender
oder anliegender Gebäude nicht gestört werden. Bei mehrgeschossigen Anlagen ist es
von Vorteil, wie bereits erwähnt, dass so viel Züge entweder in dem ersten Modul oder
aber in einem gesonderten Modul vorgesehen sind, wie Etagen beziehungsweise wie Feuerstellen
vorgesehen sind.
[0022] Selbstverständlich ist es auch möglich, das Kamintragelement so anzufertigen, dass
zunächst keine Feuerstelle beziehungsweise keine Brennkammer dort enthalten ist. Dabei
wird man aber gleich eine Öffnung oder Ausnehmung vorsehen, in die dann später eine
Brennkammer beziehungsweise eine Feuerstelle oder ein Grill einsetzbar ist. Um ästhetischen
Ansprüchen zu genügen, kann dann eben diese Ausnehmung mittels einer Abdeckplatte,
die abnehmbar ist, abgedeckt werden.
[0023] Von Vorteil ist es weiterhin, wenn in beziehungsweise an dem ersten Modul wenigstens
eine Ausnehmung oder Öffnung oder dergleichen vorgesehen ist, um wenigstens einen
Zug aufzunehmen. Diese Öffnung oder Ausnehmung kann dabei so gestaltet sein, dass
beispielsweise ein Rohrregister für die jeweiligen Züge nachträglich einsetzbar ist
oder aber, dass es bereits abschnittsweise solche Züge enthält, die korrespondierend
zueinander angeordnet und dann beim Verbinden von mehreren Kamintragelementen mit
entsprechenden Dichtungselementen jeweils zu versehen sind, um ein Austreten von Rauch
an ungewünschter Stelle zu vermeiden.
[0024] Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, dass eine solche Öffnung oder Ausnehmung
Medienleitungen aufnimmt. So ist es beispielsweise bei der Sanierung von älteren Gebäuden
oftmals notwendig, Wasserleitungen, Abwasserleitungen, Gas und/oder Elektroleitungen,
Leitungen für Elektroinstallation beziehungsweise Telekommunikation oder auch Kabelfernsehen
neu zu verlegen. Da dies häufig damit verbunden ist, dass man in erheblichem Maße
innerhalb des Gebäudes Öffnungen durch die Decken der einzelnen Geschossebenen schaffen
muss, um die neuen Leitungen zu verlegen, dies auch mit Platzverlusten verbunden ist,
bietet die Lösung nach der Erfindung an, dass diese Medienleitungen eben in dieser
Ausnehmung beziehungsweise Öffnung angeordnet werden und es jetzt relativ leicht ist,
diese Medienleitungen in die einzelnen Geschosse abzuzweigen. Da häufig auch noch
eine entsprechende Fußbodendämmung vorgenommen werden muss beziehungsweise auch Fußbodensanierung,
ist es möglich, innerhalb des Gebäudes diese Medienleitungen dann zumindest teilweise
im Fußboden zu verlegen. Selbstverständlich kann man dafür auch entsprechende Medienkanäle
dann im Geschoss zu installieren. Der Vorteil ist auf jeden Fall, dass man einen Eingriff
in die statisch tragende Konstruktion des Gebäudes, wie es häufig bei der nachträglichen
Installation solcher Leitungen notwendig ist, vermeidet. Bevorzugt kann man die Ver-
und Entsorgungsleitung auch in einem entweder in das Gehäuse integrierbaren beziehungsweise
dort vorgesehenen Versorgungsschacht anordnen.
[0025] Von Vorteil ist es, wie bereits erwähnt, wenn die Anzahl der Züge der Anzahl der
Geschosse eines Bauwerks entspricht. Von Vorteil ist es weiterhin, wenn zusätzliche
Verbindungsmittel vorgesehen sind, mittels derer das Gehäuse mit dem Bauwerk und/oder
dem Bauwerksteil verbindbar ist beziehungsweise zwei Gehäuse miteinander verbindbar
sind.
[0026] Von Vorteil ist es weiter, wenn die Brennkammer als vorkonfektioniertes beziehungsweise
vorgefertigtes Bauelement ausgebildet ist. Dabei sind nur die entsprechenden Öffnungsmaße
zu berücksichtigen, die für die Brennkammer benötigt werden, um in dem Kamintragelement
beziehungsweise dem ersten Modul oder dem Gehäuse eine entsprechende Öffnung vorzusehen.
Der Vorteil ist der, da die Brennkammer im wesentlichen doch mit feuerfestem Material
gegebenenfalls auch noch mit Dämmmaterial auszustatten ist, diese in einer gesonderten
Vorfertigungsreihe oder -linie beziehungsweise Vorfertigungsanlage vorfertigen zu
lassen und die Vorfertigung des Kamintragelementes beispielsweise in einem Betonfertigteilwerk
vornehmen zu lassen.
[0027] Die Erfindung schlägt weiterhin vor, dass in dem ersten Modul Ver- und Entsorgungsleitungen,
wie zum Beispiel Wasser- und Abwasserleitungen und/oder Kabel für elektrischen Strom
vorgesehen sind. Des Weiteren ist es selbstverständlich auch möglich, entsprechende
Rauchabzugsregulierungsmittel, wie zum Beispiel Seilzüge oder dergleichen, dort vorzusehen.
Ähnlich, wie bei der weiter vorn beschriebenen Lösung, wonach in dem Gehäuse Kabel
für elektrischen Strom, Telekommunikation oder Kabelfernsehen, Wasser- beziehungsweise
Abwasserleitungen oder aber auch Gasleitungen angeordnet sind, ist es hier möglich,
diese Ver- und Entsorgungsleitungen jetzt in dem dritten Modul vorzusehen, dass dann
natürlich auch eine einfache Montage ermöglicht. Dabei ist es selbstverständlich,
dass zwischen den einzelnen Geschossen beziehungsweise den jeweils aneinander zu koppelnden
Modulen entsprechende Schnittstellen zur Verbindung vorzusehen sind. Selbstverständlich
kann man in dem Modul auch einfach nur eine entsprechende Öffnung schaffen, innerhalb
derer dann nachträglich die entsprechenden Kabel beziehungsweise Leitungen einzuziehen
sind, wenn die Module komplett installiert sind. Dabei ist es bevorzugt, einen Versorungsschacht
dazu vorzusehen. Alle weiteren Vorteile wurden bereits weiter vorn beschrieben und
entstehen hier in gleicher weise.
[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kamintragelementes ist
das erste Modul im bestimmungsgemäßen Einsatz derart ausgebildet, dass es die Brennkammer
u-förmig beziehungsweise klammerartig umfasst. Dabei ist es weiterhin von Vorteil,
wenn das erste Modul im Querschnitt als einseitig offenes U, eckig oder abgerundet,
halbkreisförmig, oval, rechteckig oder quadratisch ausgebildet ist. Auch diese Ausgestaltungen
sind alle von dem erfindungsgemäßen Kamintragelement umfasst und gehören zur Erfindung.
[0029] Selbstverständlich ist es nach der Erfindung auch möglich, das Kamintragelement so
auszugestalten, dass in beziehungsweise an dem ersten Modul wenigstens eine Abstell-
beziehungsweise Aufbewahrungsmöglichkeit für Brennmaterial, Feuerhaken, Reinigungsutensilien
für die Feuerstelle, für den Grill, Balkonutensilien oder für einen Backofen oder
dergleichen vorgesehen ist. Damit wird der Einsatz eines solchen Kamintragelementes
noch vorteilhafter und bietet insbesondere die Möglichkeit, bestimmte Gegenstände,
die normalerweise irgendwo störend herumliegen oder -stehen, so zu verstauen, dass
sie den ästhetischen Anblick nicht stören. Bei Benötigung sind sie dann jedoch relativ
leicht aus der jeweiligen Abstell- beziehungsweise Aufbewahrungsmöglichkeit zu entnehmen
und nach der Verwendung dort wieder abzulegen oder abzustellen.
[0030] Wie bereits erwähnt ist es günstig, wenn in den ersten Modul ein Aufnahmeraum für
die Brennkammer vorgesehen ist, der an der zur Bedienseite der Brennkammer weisenden
Seite so abdeckbar ist, dass nur noch die Beschickungsöffnung der Brennkammer sichtbar
ist.
[0031] Für die Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Brennkammer einen Grill umfasst und/oder
mittels einer Abdeckung beziehungsweise einer Tür verschließbar ist. Demzufolge ist
es möglich, das erfindungsgemäße Kamintragelement komplettiert mit einer Brennkammer,
diese zum Grillen oder zum Backen oder aber als Grill zu verwenden. Beispielsweise
als Vorsichtsmaßnahme, wenn Kinder in der Nähe sind, kann man die offene Feuerstelle
mit einer entsprechenden Abdeckung versehen, sodass ein direkter Kontakt nicht möglich
ist.
[0032] Eine Variante der Erfindung schlägt vor, dass das Gehäuse H-förmig beziehungsweise
H-artig ausgebildet ist, sodass es zwei Brennkammern und/oder eine Brennkammer so
wie das dritte Modul aufzunehmen vermag, um insbesondere als Raumteiler zweier aneinandergrenzender
Terrassen, Balkone oder als Grundstücksteiler zu dienen. Von Vorteil ist es weiterhin,
wenn die Brennkammer einen Rauchabzug umfasst, der an einen Zug, entweder im Gehäuse
oder an den Zug eines Schornsteins des Gebäudes anschließbar ist. Selbstverständlich
kann man auch einen Zug als Verlängerung des Rauchabzugs in Form eines Rohres vorsehen.
Dies wirkt allerdings ästhetisch nicht sehr anschaulich und eine Verkleidung einer
solchen Angelegenheit beziehungsweise die Integration der Züge in das Gehäuse ist
die ästhetisch günstigerere Lösung. Dennoch ist es auch möglich, die einfache Ausgestaltung
mittels einer Rohrverlängerung hier vorzusehen.
[0033] Wie bereits erwähnt, ist die Brennkammer beziehungsweise die Feuerstelle für unterschiedlichste
Einsatzzwecke konzipierbar beziehungsweise ausgestaltbar. Dabei ist es weiterhin von
Vorteil, wenn das Abbrennen unterschiedlicher Brennmaterialien möglich ist. Dazu ist
die Brennkammer entsprechend ausgebildet und/oder einrichtbar. So ist es beispielsweise
möglich, neben dem Verbrennen von Holz, von Holzbriketts oder Kohle, auch das Abbrennen
von sogenannten flüssigen Brennmaterialien, die für Kamine zugelassen sind, zu ermöglichen.
Dazu ist allerdings die Brennkammer entsprechend auszubilden, um zu vermeiden, dass
Verletzungen aufgrund von Explosionen von noch gasförmig in dem Verbrennungsraum enthaltener
Brennflüssigkeit auftreten. Insbesondere ist dabei zu beachten, dass hier zugelassene
Brennflüssigkeiten verwendet werden und nicht irgendwelche vermeintlich preiswerte
Plagiate.
[0034] Die Erfindung zeichnet sich auch weiterhin dadurch aus, dass das erste Modul beziehungsweise
das Gehäuse direkt an einer Gebäudewand anbringbar beziehungsweise befestigbar und/oder
freitragend dort aufstellbar ist. Von Vorteil ist es auch, wenn die Brennkammer zur
Brennstelle hin mit hitze- beziehungsweise feuerbeständigem Material, wie zum Beispiel
Schamott, ausgekleidet ist. Es ist dabei auch möglich, diese Auskleidung auch nach
Montage der Brennkammer noch vorzusehen, sozusagen als Montagebausatz, der verlangt,
dass diese Schamottsteine dann noch eingebaut werden müssen, wenn die Brennkammer
installiert ist.
[0035] Des Weiteren ist es möglich, die Brennkammer mit einer äußeren Umhüllung, zum Beispiel
von Hochleistungsbeton, wie zum Beispiel Flowstone, umgeben ist und sich vorzugsweise
zwischen der Schamottauskleidung und der äußeren Umhüllung eine Dämmmaterialschicht
befindet.
[0036] Die Erfindung betrifft auch eine Balkonanlage, insbesondere nachrüstbare Balkonanlage
mit wenigstens einem Kamintragelement nach einer beziehungsweise mehreren der vorhergehend
beschriebenen Ausführungsformen und Varianten der Erfindung.
[0037] Eine Balkonanlage, wie vorher beschrieben, zeichnet sich gemäß einer Weiterbildung
dadurch aus, dass wenigstens ein tragendes Seitenteil der Balkone von einem Kamintragelement,
wie vorher beschrieben, gebildet ist.
[0038] In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 3
- verschiedene Varianten für ein Kamintragelement nach der Erfindung,
- Fig. 4
- Anordnung von zwei Kamintragelementen nach der Erfindung an einem Bauwerk,
- Fig. 5
- eine weitere Ausgestaltung eines Kamintragelementes nach der Erfindung in zwei unterschiedlichen
Ansichten,
- Fig. 6
- eine nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem Kamintragelement nach der Erfindung
als einseitige Stütze für die Balkonanlage.
[0039] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
[0040] Die Fig. 1 bis 3 zeigen unterschiedliche Varianten eines erfindungsgemäßen Kamintragelementes,
welches bereits mit einer Brennkammer 20 ausgestattet ist. Das Kamintragelement beziehungsweise
das erste Modul der modulartigen Ausgestaltung trägt mit einem Pfeil versehen das
Bezugszeichen 1. Das Gehäuse 10 ist bevorzugt als Stahlbetonelement ausgebildet. In
der Variante nach Fig. 1 kann im inneren des Gehäuses 10 ein Leichtbeton angeordnet
sein, während randseitig ein normaler beziehungsweise ein als Sichtbeton ausgestalteter
Beton mit höheren Festigkeitseigenschaften vorgesehen ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung
ist zu beachten, dass das Leichtbetonelement natürlich mit entsprechenden Bewehrungsmitteln
beziehungsweise -elementen ausgestattet sein muss, um die Lasten abtragen zu können.
Das Gehäuse 10 trägt demzufolge in der Ausgestaltung nach der Fig. 1 eine äußere Umrandung
beziehungsweise Abdeckung 11. Selbstverständlich kann dies auch, wie weiter vorn bereits
beschrieben, so gestaltet sein, dass hier eine Abdeckung oder Verkleidung aus Metall
beispielsweise vorgesehen ist, während im Inneren beispielsweise ein Leichtbauelement
angeordnet ist. Auch hier ist zu beachten, dass die jeweiligen statischen Erfordernisse
gewährleistet sein müssen, das heißt, dass das Gehäuse 10 dazu geeignet sein muss,
um Lasten aufzunehmen beziehungsweise Abzutragen.
[0041] Im unteren Bereich ist ein Verbindungsmittel 41 beziehungsweise 42 gezeigt, das beispielsweise
als Edelstahlanker ausgebildet sein kann. Dies stellt die Verbindung zu der nur schematisch
dargestellten Bodenplatte als Gebäudeteil 40 des Balkons beziehungsweise eines Terrassenelementes
oder einer im Boden angeordneten Bodenplatte her. Im Inneren des Gehäuses 10 befindet
sich die Brennkammer 20. Diese Brennkammer 20 ist dabei mit einem Rauchabzug 21 versehen.
Dieser ist über den gestrichelten Linien angedeutet und mit dem Zug 31 verbunden.
Dieser Zug 31 befindet sich mit zwei weiteren Zügen 30 und 32 in einer Öffnung beziehungsweise
in einem als Modul ausgebildeten weiteren Bauelement des Gehäuses 10.
[0042] Es ist für die Erfindung relativ unbedeutend, ob die Züge 30, 31, 32 in dem Gehäuse
10 integriert sind, das heißt, während des Herstellungsprozesses dort mit einbetoniert
werden. Es ist allerdings auch möglich, dort einen Hohlraum vorzusehen, um dann Edelstahlrohre,
wie üblich für solche Rauchabzüge einzusetzen. Selbstverständlich ist es nach der
Erfindung auch möglich, ein zusätzliches Modul 3 zu schaffen, welches die Züge 30,
31, 32 besitzt beziehungsweis aufnimmt. Vor der Brennkammer 20 ist noch ein Sims 25
angedeutet, der beispielsweise über die Balkonbodenplatte als Gebäudeteil 40 gezogen
ist beziehungsweise sich über dieser befindet, um gegebenenfalls herausfallendes Brennmaterial
oder Funken abzufangen. Die Brennkammer 20 als zweites Modul 2 besitzt dabei eine
äußere Umhüllung 23, die zum Beispiel aus einem Hochleistungsbeton hergestellt sein
kann. Hierzu eignet sich beispielsweise der unter dem Namen "Flowstone" bekannte Hochleistungsbeton.
Des Weiteren ist eine Schamotteauskleidung 24 zur Brennkammer hingewandt beziehungsweise
auf dessen Innenseite vorgesehen, um sozusagen den Hitzeschild nach Außen hin darzustellen.
Dazu ist Schamotte allgemein bekannt. Nach der dargestellten Ausführungsform befindet
sich zwischen dieser Schamotteauskleidung 24 und der äußeren Umhüllung 23 eine Dämmmaterialschicht
22.
[0043] In Fig. 2 ist die gleiche Ausgestaltung wie in Fig. 1 im wesentlichen gezeigt, allerdings
hier mit der seitlichen Anordnung des Moduls 3 beziehungsweise der Züge 30, 31, 32.
Alle anderen Merkmale beziehungsweise Bezugszeichen sind identisch mit der vorher
beschriebenen Ausgestaltung.
[0044] Auch die Fig. 3 zeigt eine analoge Ausgestaltung, allerdings hier derart, dass das
Gehäuse 10 H-artig ausgebildet ist, wobei die größere Ausnehmung des H hier die Brennkammer
20 aufnimmt und die kleinere Ausnehmung, die der Brennkammer abgewandt ist, das Modul
3 mit den Zügen 30, 31, 32. Diese Züge werden, wie bereits erwähnt, auch als Rohre
oder als Rohrregister dort eingefügt. Eine Abdeckung 33 komplettiert das Ganze, sodass
auch bei einer freistehenden Ausgestaltung die Hinteransicht geschlossen ist.
[0045] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kamintragelementes,
wobei auch hier ein Gehäuse 10 vorgesehen ist, welches hier an beziehungsweise zwischen
einer Doppelwand eines Reihenhauses beispielsweise angeordnet ist. Die Wände der Doppelwand
sind dabei mit dem Bezugszeichen 70 beziehungsweise 71 bezeichnet. Dabei kann dieses
Element so gestaltet werden, dass eine Öffnung der Brennkammer 20 nach links und die
andere Öffnung der Brennkammer 20 nach rechts weist. Somit wird eine wunderbare Raumteilung
hergestellt und beide Bewohnerparteien können ungestört voneinander ihren Balkon beziehungsweise
ihre Terrasse nutzen.
[0046] In der Fig. 5 sind zwei Ansichten 5a und 5b gezeigt, die weitere Varianten der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung eines Kamintragelementes zeigen. Auch hier besitzen die bereits vorgestellten
Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie vorher. Zusätzlich ist hier zu erwähnen, dass
die Brennkammer 20 hier in dem Gehäuse 10 komplett integriert ist. Dabei befindet
sich beispielsweise eine Öffnung 80 als Ascheaufnahmeelement in dem Gehäuse 10. Diese
ist mit einem Verbindungskanal 81, der beispielsweise auch der Ascheentsorgung für
Reinigungszwecke und der Zuluftzuführung dient, verbunden. Auch alle anderen Bezugszeichen
wurden bereits vorgestellt. Fig. 5b zeigt einen Schnitt durch die Fig. 5a an der Linie
A-A.
[0047] Die Fig. 6 zeigt letztendlich eine nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem
Kamintragelement, welches hier als Modul 1 bezeichnet ist, nach der Erfindung. In
dieser Ausgestaltung nach der Erfindung sind hier vier Module 1 übereinander angeordnet
und zwar seitlich einer nachzurüstenden beziehungsweise neu einzurichtenden Balkonanlage.
Die Balkonplatten, sprich Bodenplatten, tragen als Gebäudeteil das Bezugszeichen 40.
Die Brüstungsplatten sind mit dem Bezugszeichen 50 versehen. Als bodennahes Element
ist ein Ausgleichselement 1/1 beziehungsweise Zwischenstücke vorgesehen, welches den
Höhenunterschied von der Bodenplatte zum Erdgeschoss ausgleicht. Dieses lässt sich
je nach Erfordernissen natürlich unterschiedlich anpassen. Sowohl die Module 1 des
erfindungsgemäßen Kamintragelementes als auch eine Stütze 60 sind jeweils auf einem
Fundament angeordnet. Dabei ist es nach der Erfindung möglich, die nachrüstbare Balkonanlage
sozusagen freitragend vor das Gebäude zu stellen oder aber diese direkt an der Gebäudewand
zu befestigen. Dies geschieht mit dafür üblichen Verbindungsmitteln, die nach der
Erfindung natürlich auch an dem erfindungsgemäßen Modul 1 beziehungsweise dem Gehäuse
10 angeordnet sein können.
[0048] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0049] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0050] Es ist weiter zu beachten, daß die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0051] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0052] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0053] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Kamintragelement, das insbesondere an einem Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil anordenbar
ist, wobei das Kamintragelement dazu ausgebildet ist, um zumindest eine Brennkammer
für eine Freiluftfeuerstelle, einen Grill, eine geschlossene Feuerstelle oder dergleichen,
zu tragen beziehungsweise aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass das Kamintragelement ein Gehäuse (10) umfasst, das als lastaufnehmendes beziehungsweise
lasttragendes Bauelement ausgebildet ist.
2. Kamintragelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse (10) wenigstens ein Verbindungsmittel (41, 42) zum Verbinden mit dem
Gebäude beziehungsweise Gebäudeteil (40) und/oder eine Auflage zum Auflegen wenigstens
eines Bauelementes vorgesehen ist und/oder das Verbindungsmittel (41, 42) als Konsole,
Anker, vorzugsweise Edelstahlanker, oder dergleichen ausgebildet ist.
3. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) als stapelbares Bauelement vorgesehen ist, das ein Stapeln mehrerer
Gehäuse (10) sowohl übereinander als auch nebeneinander beziehungsweise aneinander
ermöglicht und/oder ein modularer Aufbau vorgesehen ist und wenigstens ein erstes
Modul (1) als Gehäuse (10) und wenigstens ein zweites Modul (2) als Brennkammer (20)
vorgesehen ist.
4. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) als statisch wirksames Bauelement mit statisch tragenden Eigenschaften
ausgebildet ist und/oder das Gehäuse (10) als Betonfertigteil, insbesondere Stahlbetonfertigteil,
ausgebildet ist und/oder das Gehäuse (10) als Leichtbaukonstruktion, z.B. aus Metall,
Leichtbauelement mit einer Verschalung, Leichtbetonelement mit oder ohne Verkleidung,
vorgesehen ist.
5. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) lastaufnehmende Mittel, wie z.B. Bewehrungsstahl, Fasern und/oder
Stahlstützen oder dergleichen, angeordnet sind und/oder das Kamintragelement an, neben
beziehungsweise auf einem Balkon anordenbar ist, wobei das erste Modul (1) beziehungsweise
das Gehäuse (10) die Stützenfunktion für wenigstens einen weiteren Balkon ausübt beziehungsweise
die Last des weiteren Balkons aufnimmt beziehungsweise in das Bauwerk und/oder das
Fundament beziehungsweise eine Bodenplatte einträgt, zumindest auf der Seite des Balkons,
an beziehungsweise auf der das Kamintragelement angeordnet ist.
6. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Modul (1) im montierten Zustand die Brennkammer (20) als zweites Modul
(2) trägt beziehungsweise aufnimmt und/oder die Brennkammer (20) in das erste Modul
(1) einsetzbar beziehungsweise einhängbar ist und/oder das erste Modul (1) mit dem
zweiten Modul (2) lösbar/fest verbindbar ist und/oder das erste Modul (1) wenigstens
einen Zug (30, 31, 32) für den Rauchabzug umfasst, an dem die Brennkammer (20) anschließbar
ist und/oder in beziehungsweise an dem ersten Modul (1) wenigstens eine Ausnehmung,
Öffnung oder dergleichen vorgesehen ist, um wenigstens einen Zug (30, 31, 32) aufzunehmen.
7. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Züge (30, 31, 32) in einem in das Gehäuse (10) einsetzbaren dritten
Modul (3) angeordnet ist/sind und/oder die Anzahl der Züge (30, 31, 32) der Anzahl
der Geschosse eines Bauwerkes entspricht.
8. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Verbindungsmittel vorgesehen sind, mittels derer das Gehäuse (10) mit dem
Bauwerk beziehungsweise Bauwerksteil verbindbar ist beziehungsweise zwei Gehäuse (10)
miteinander verbindbar sind und/oder die Brennkammer (20) als vorkonfektioniertes
beziehungsweise vorgefertigtes Bauelement ausgebildet ist.
9. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) oder dem ersten Modul (1) Ver- und Entsorgungsleitungen, wie
z.B. Wasser- und Abwasserleitungen, Gas und/oder Kabel für elektrischen Strom, Telekommunikation,
Kabelfernsehen oder dergleichen vorgesehen sind, die vorzugsweise in einem Versorgungsschacht
anordenbar beziehungsweise angeordnet sind und/oder das erste Modul (1) im bestimmungsgemäßen
Einsatz die Brennkammer (20) U-förmig beziehungsweise klammerartig umfasst.
10. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Modul (1) im Querschnitt als einseitig offenes U, eckig oder abgerundet,
halbkreisförmig, oval, rechteckig oder quadratisch ausgebildet ist und/oder in beziehungsweise
an dem ersten Modul (1) wenigstens eine Abstell- beziehungsweise Aufbewahrungsmöglichkeit
für Brennmaterial, Feuerhaken, Reinigungsutensilien für die Feuerstelle, den Grill,
Balkonutensilien oder dergleichen vorgesehen ist und/oder in dem ersten Modul (1)
ein Aufnahmeraum für die Brennkammer (20) vorgesehen ist, der an der zur Bedienseite
der Brennkammer (20) weisenden Seite so abdeckbar ist, dass nur noch die Beschickungsöffnung
der Brennkammer sichtbar ist.
11. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (20) einen Grill umfasst und/oder mittels einer Abdeckung beziehungsweise
Tür verschließbar ist und/oder das Gehäuse (10) H-förmig beziehungsweise H-artig ausgebildet
ist, so dass es zwei Brennkammern (20) und/oder eine Brennkammer (20) sowie das dritte
Modul (3) aufzunehmen vermag, um insbesondere als Raumteiler zweier aneinandergrenzender
Terrassen, Balkone oder als Grundstücksteiler zu dienen und/oder die Brennkammer (20)
einen Rauchabzug (21) umfasst, der an einen Zug (31) im Gehäuse (10) oder an den Zug
eines Schornsteins des Gebäudes anschließbar ist.
12. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (20) für das Abbrennen unterschiedlicher Brennmaterialien ausgebildet
und/oder einrichtbar ist und/oder das erste Modul (1) beziehungsweise das Gehäuse
(10) direkt an einer Gebäudewand anbringbar beziehungsweise befestigbar und/oder freitragend
aufstellbar ist und/oder die Brennkammer (20) zur Brennstelle hin mit hitze- beziehungsweise
feuerbeständigem Material, wie zum Beispiel Schamotte, ausgekleidet ist.
13. Kamintragelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (20) eine äußere Umhüllung (23) zum Beispiel aus Hochleistungsbeton,
wie zum Beispiel Flowstone umgibt und sich vorzugsweise zwischen der Schamotteauskleidung
(24) und der äußeren Umhüllung (23) eine Dämmmaterialschicht (22) befindet.
14. Balkonanlage, insbesondere nachrüstbare Balkonanlage mit wenigstens einem Kamintragelement
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
15. Balkonanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein tragendes Seitenteil der Balkone von einem Kamintragelement nach einem
der vorhergehenden Ansprüche gebildet ist.