[0001] Die Erfindung betrifft einen Wetterschenkel nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 für ein Tür- oder Fensterelement,
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Abdichtung zwischen einem Tür- oder Fensterelement
und einer Schwellen-/Rahmenstruktur des Tür- oder Fensterelements gemäß dem Patentanspruch
9 sowie ein öffnendes Tür- oder Fensterelement mit einem Flügelrahmen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 10.
[0003] Gangbare öffnende Bauelement, beispielsweise in der Ausführung als Fenstertür, Balkontür
oder Haustür, weisen in ihrem unteren Bereich anstelle eines Blendrahmenprofils häufig
eine flache Schwelle auf. Insbesondere im Zuge einer behindertengerechten Ausführung
ist die Schwelle oftmals sehr flach ausgebildet. Dabei wird häufig darauf verzichtet,
eine äußere Dichtebene als Aufkantung mit Anschlagdichtung vorzusehen, um eine möglichst
geringe Bauhöhe des unteren Elements (Blendrahmen bzw. Schwellen-/Rahmenstruktur)
und somit eine verbesserte Gangbarkeit zu erreichen.
[0004] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch den unteren Bereich einer vorbekannten Ausführungsform,
welche im Bereich A (gestrichelter Kreis) eine äußere Dichtebene zwischen einem Flügelrahmen
(Flügelprofil) 1 und einem Blendrahmen 1' bzw. einer entsprechenden Schwellen-/Rahmenstruktur
aufweist.
[0005] Bei einer solchen Ausgestaltung ist insbesondere als nachteilig anzusehen, dass der
Blendrahmen bzw. die untere Schwellen-/Rahmenstruktur nicht flach und somit nur eingeschränkt
gangbar ausgebildet ist.
[0006] Figur 2 zeigt eine vorbekannte Ausführungsform mit einer flachen Schwellenstruktur
3, welche ohne äußere Dichtebene auskommt. Dies führt bei verbesserter Gangbarkeit
grundsätzlich zu einer eingeschränkten Luft- und Wasserdichtigkeit des Bauelements.
Um hier Abhilfe zu schaffen wird bekanntermaßen im unteren Bereich bei Bezugszeichen
A ein Wetterschenkel 4 eingesetzt, welcher an dem Flügelprofil 1 herabfließendes Wasser
in eine Zone mit nach außen weisender Ablaufschräge der Schwelle führt, wie im unteren
linken Teil der Figur 2 erkennbar. Bei Bezugszeichen 4' weist die vorbekannte Ausführungsform
eine schleifende Kontaktdichtung auf, welche die Schwellenstruktur 3 berührt, um eine
verbesserte Luft- und Wasserdichtigkeit zu erreichen. Dabei hat sich allerdings als
nachteilig herausgestellt, dass eine Dichtwirkung parallel zur Bewegungsrichtung nur
schwer zu erreichen ist. Häufig hat die genannte Kontaktdichtung deshalb lediglich
eine isolierende Aufgabe und dient dazu, Temperaturdifferenzen zwischen innen (rechts
in Figur 2) und außen (links in Figur 2) zu erhalten. Das Schleifen der Dichtung bedingt
darüber hinaus in nachteiliger Weise ein erschwertes Öffnen und Schließen des Bauelements.
Außerdem bewirkt die in diesem Zusammenhang auftretende Reihung Abnutzungseffekte,
welche die Lebensdauer der genannten Dichtung herabsetzen.
[0007] Als nachteilig hat sich weiterhin herausgestellt, dass sich das Bauelement bei Luftdruckdifferenz
zwischen innen und außen unter der Last verformt. Mit zunehmender Belastung stellt
sich ein größer werdender Luftstrom ein, und zwar insbesondere lokal an den erwähnten
konstruktiven Dichtungsschwachstellen. Bei Luftdruckdifferenz mit einhergehender Regenbeanspruchung
wird insbesondere bei außenseitig erhohtem Luftdruck Wasser mit dem Luftstrom geführt,
was zu einem Eindringen von Feuchtigkeit führen kann.
[0008] Im unteren Bereich überlagert sich beim Stand der Technik gemäß Figur 2 somit eine
konstruktive Schwachstelle im Dichtungskonzept (fehlende äußere Dichtung) mit einer
erhöhten Beanspruchung durch große Mengen von herabfließendem Wasser, welches sich
über die gesamte Außenfläche des Flügeiprofils sammelt. Der gemäß dem Vorstehenden
einströmende Luftstrom trägt somit das Wasser in den Bereich hinter der gedachten
äußeren Dichtebene (vgl. Figur 1), welcher gemäß Figur 2 aus konstruktiven Gründen
zur Innenseite hin etwa waagerecht und insbesondere ohne Anlaufschräge nach außen
ausgeführt ist, Das Bauelement wird so ab einer versuchstechnisch zu ermitteltenden
Druckdifferenz zwischen außen und innen undicht, und Wasser tritt nach innen ein.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bekannten Wetterschenkel der eingangs
genannten Art konstruktiv zu verbessern, um Wassereintritt nach innen auch bei erhöhter
Druckdifferenz zwischen Außen- und Innenseite zu verhindern. Dabei soll ein mit dem
erfindungsgemäßen Wetterschenkel ausgestattetes Tür- oder Fensterelement leicht zu
öffnen und zu schließen sein, und es soll zu keiner reibungsbedingten Beschädigung
von Bestandteilen des Wetterschenkels kommen, um eine dauerhafte Abdichtung zwischen
einem Tür- oder Fensterelement und einer entsprechenden Schwellen-/Rahmenstruktur
zu erhalten.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Wetterschenkel mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1, durch eine Abdichtung zwischen einem Tür- oder Fensterelement
und einer entsprechenden Schwellen-/Rahmenstruktur mit den Merkmalen des Patentanspruchs
9 sowie durch ein Tür- oder Fensterelement mit einem Flügelrahmen und den weiteren
Merkmalen des Patentanspruchs 10.
[0011] Erfindungsgemäß ist ein Wetterschenkel für ein Tür- oder Fensterelement, mit einem
an dem Tür- oder Fensterelements zu befestigenden, vorzugsweise ebenen Befestigungsabschnitt
und mit wenigstens zwei von dem Befestigungsabschnitt ausgehenden Schenkeln, nämlich
wenigstens einem bezogen auf das Tür- oder Fensterelement außen liegenden Außenschenkel
und wenigstens einem bezogen auf das Tür- oder Fensterelement innen liegenden Innenschenkel,
dadurch gekennzeichnet, dass der lnnenschenkel in seiner Erstreckung in der Rahmenebene
des Tür- oder Fensterelements ein relatives Übermaß gegenüber dem Außenschenkel aufweist
und dass der Innenschenkel dazu ausgebildet ist, berührungsfrei mit einer Schwellen-/Rahmenstruktur
des Tür- oder Fensterelements zusammenzuwirken.
[0012] Eine erfindungsgemäße Abdichtung zwischen einem Tür- oder Fensterelement und einer
Schwellen-/Rahmenstruktur des Tür- oder Fensterelements ist dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Tür- oder Fensterelement ein erfindungsgemäßer Wetterschenkel angebracht
ist, dessen lnnenschenkel bezogen auf das Tür- oder Fensterelement einen Überstand
in der Rahmenebene des Tür- oder Fensterelements aufweist, der kleiner ist als ein
minimaler Abstand zwischen dem Tür- oder Fensterelement und der Schwellen-/Rahmenstruktur,
sodass der lnnenschenkel und die Schwellen-/Rahmenstruktur des Tür- oder Fensterelements
berührungsfrei zusammenzuwirken.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Tür- oder Fensterelement mit einem Flügelrahmen oder Flügelprofil
ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Flügelprofil wenigstens ein erfindungsgemäßer
Wetterschenkel vorgesehen ist.
[0014] Der Begriff "relatives Übermaß" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindungsbeschreibung,
dass es nicht auf die absolute Erstreckung des Innenschenkels ankommt, sondern nur
darauf, dass dieser sich ausgehend von dem Tür- oder Fensterelement in dessen Rahmenebene
weiter in den Luftspalt zwischen Tür- oder Fensterelement und einer zugehörigen Schwellen-/Rahmenstruktur
hinein erstreckt als der Außenschenkel. Insgesamt oder absolut gesehen, kann der Außenschenkel
durchaus größer ausgebildet sein als der lnnenschenkel und somit ein entsprechendes
"absolutes Übermaß" aufweisen.
[0015] Durch das genannte relative Übermaß des lnnenschenkels gegenüber dem Au-βenschenkel
wird erfindungsgemäß erreicht, dass eine von außen in den Luftspalt zwischen Tür-
oder Fensterelement und Schwellen-/Rahmenstruktur eindringende Luftströmung einen
Wirbel ausbildet und dadurch nur in abgeschwächter Form bzw. gar nicht weiter nach
innen vorzudringen vermag. Dies führt zu einem entsprechend verminderten Feuchtigkeitseintrag
nach innen. Wesentlich ist hierbei, dass das vorstehend skizzierte Wirkprinzip berührungsfrei
erreicht wird, ohne dass insbesondere der lnnenschenkel nach Art einer herkömmlichen
Dichtung berührend mit der Schwellen-/Rahmenstruktur zusammenwirkt, das heißt mit
dieser in mechanische Anlage tritt.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von
Unteransprüchen, deren Wortlaut hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in die Beschreibung
aufgenommen wird, um unnötige Textwiederholungen zu vermeiden.
[0017] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Wetterschenkels sieht
vor, dass der Außenschenkel und/oder der Innenschenkel einstückig mit dem Befestigungsabschnitt
ausgebildet ist, wobei der lnnenschenkel vorzugsweise in Form einer Aufkantung ausgebildet
sein kann.
[0018] Eine alternative Weiterbildung des erfindungsgemäßen Wetterschenkels sieht vor, dass
der lnnenschenkel zwecks Toleranzausgleich in einem flexiblen Material ausgebildet
ist,
[0019] Vorteilhafter Weise kommt ein erfindungsgemäßer Wetterschenkel zumindest im unteren,
äußeren Bereich eines Tür- oder Fensterelements zum Einsatz.
[0020] Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung:
- Figur 1
- zeigt einen Schnitt zur Darstellung einer vorbekannten Abdichtung bei einem öffnenden
Bauelement, wie einem Fenster oder dergleichen, mit äußerer Dichtebene und Anschlagdichtung;
- Figur 2
- zeigt eine andere vorbekannte Ausführungsform ohne äußere Dicht-ebene;
- Figur 3
- zeigt einen Querschnitt durch den unteren Randbereich eines Tür- oder Fensterelements
sowie durch eine zugehörige Schwellenstruktur, wobei das Tür- oder Fensterelement
einen erfindungsgemäßen Wetterschenkel aufweist, in schematischer Ansicht; und
- Figur 4
- zeigt eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wetterschenkels bzw, eines
entsprechend ausgerüsteten Tür- oder Fenster-elements bzw. einer erfindungsgemäßen
Abdichtung.
[0021] Auf die Figuren 1 und 2 wurde weiter oben bereits detailliert eingegangen; sie zeigen
den vorbekannten Stand der Technik.
[0022] Figur 3 zeigt schematisch und im Querschnitt den unteren Rand eines Flügelprofils
1, beispielsweise eines Fenster- oder Türelements, im Kontext der vorliegenden Erfindung.
lm linken Teil der Figur 3 ist die Außen- oder Wetterseite ("außen") und im rechten
Teil der Figur die Innenseite ("innen") des Fenster- oder Türelements dargestellt.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit handelt es sich bei der Darstellung in Figur 3
um ein gangbares öffnendes Bauelement, vorzugsweise also ein Türelement (Fenstertür,
Haustür oder dergleichen). Entsprechend ist bei Bezugszeichen 2 der Fußboden und bei
Bezugszeichen 3 die (Tür--)Schwelle dargestellt. Der höchste äußere Punkt der Schwelle
3 ist in Figur 3 mit dem Bezugszeichen 3a bezeichnet.
[0023] lm bzw. am unteren Querstab des Flügelprofils 1 ist ein erfindungsgemäßer Wetterschenkel
angeordnet, z. B, angeschraubt, welcher in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
4 bezeichnet und vorzugsweise in einem metallischen Werkstoff oder in Kunststoff ausgebildet
ist, Der Wetterschenkel 4 befindet sich auf der Außen- oder Wetterseite des Flügelprofils
1 und umfasst zumindest folgende Bestandteile: Einen vorzugsweise ebenen Befestigungsabschnitt
4a mit einer Abwinkelung 4b quer zu seiner Längserstreckung: wenigstens zwei von dem
Befestigungsabschnitt 4a ausgehende Schenkel, nämlich wenigstens einen Außenschenkel
4c, der bezogen auf das Flügelprofil 1 außen (links) liegt, und wenigstens einen lnnenschenkel
4d, welcher bezogen auf das Flügelprofil 1 weiter innen, das heißt rechts liegt als
der Außenschenkel 4c. Der lnnenschenkel 4d weist in seiner Erstreckung in der Rahmenebene
des Flügelprofils 1 ein relatives Übermaß gegenüber dem Außenschenkel 4c auf. Dieses
Übermaß, ist in Figur 3 mit dem Benutzungszeichen ÜM bezeichnet. Der Begriff "relativ"
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass nicht die absolute Erstreckung des Innenschenkels
4d größer bzw. länger sein muss als die des Außenschenkels 4c, sondern dass es im
Zuge der vorliegenden Erfindung nur darauf ankommt, dass der lnnenschenkel 4d in der
Rahmenebene des Flügelprofils 1 weiter über letzteres hinausragt als der Außenschenkel
4c, wie in Figur 3 exemplarisch dargestellt,
[0024] Weiterhin ist der lnnenschenkel 4d des Wetterschenkels 4 gemäß Figur 3 dazu ausgebildet,
berührungsfrei mit der Schwellenstruktur 3 zusammenzuwirken, worauf nachfolgend noch
genauer eingegangen wird.
[0025] Der Außenschenkel 4c des Wetterschenkels 4 besitzt eine abgeschrägte Ausladung w
nach außen, das heißt er verläuft unter einem spitzen Winkel α bezüglich des Befestigungsabschnitts
4a bzw. der äußeren Wetterseite des Flügelprofils 1 Der lnnenschenkel 4d ist in Form
einer Aufkantung des Wetterschenkels 4 ausgebildet. Er ragt ausgehend von dem Befestigungsabschnitt
4a nach außen in den Bereich hinter dem Außenschenkel 4c hinein, Der genannte Bereich
wird nach außen hin zumindest teilweise begrenzt durch eine Abwinkelung 4e des freien
Endes des Außenschenkels 4c, wobei die Abwinkelung 4e parallel zu dem Befestigungsabschnitt
4a des Wetterschenkels 4 bzw. parallel zur Außenseite (Wetterseite) des Flügelprofils
1 verläuft und mit ihrem freien Ende eine Wasserabrisskante definiert, insbesondere
für auf der Außenseite des Flügelprofils 1 ablaufendes Regenwasser, welches in Figur
3 durch eine Anzahl von Tropfen T symbolisiert ist.
[0026] Der lnnenschenkel bzw, die Aufkantung 4d ist vom höchsten äußeren Punkt 3a der Schwelle
3 beabstandet, das heißt z > 0. Außerdem endet der lnnenschenkel bzw. die Aufkantung
4d tiefer als der Außenschenkel 4c bzw. dessen endständige Abwinkelung 4e, worauf
weiter oben schon explizit hingewiesen wurde (relatives Übermaß ÜM). Darüber hinaus
ragt der lnnenschenkel bzw. die Aufkantung 4d nicht in Bewegungsrichtung des Flügelprofils
1 in den Kollisionsbereich mit der Schwelle 3, 3a, das heißt y ≥ 0. Die möglichen
Bewegungen des Flügelproflls 1 sind in Figur 3 mit einem Doppelpfeil ("Schließen"
und "Offnen") dargestellt.
[0027] Der lnnenschenkel 4d erstreckt sich unter einem spitzen Winkel β bezüglich des Befestigungsabschnitts
4a, welcher gemäß der Darstellung in Figur 3 kleiner ist als der weiter oben definierte
Winkel α zwischen dem Befestigungsabschnitt 4a und dem Außenschenkel 4c, β < α. Mit
an seiner sich an den Befestigungsabschnitt 4a anschließenden Abwinkelung 4b liegt
der Wetterschenkel 4 in seinem in Figur 3 gezeigten montierten Zustand an der Unterseite
1a des Flügelprofils 1 an. Wie man der Figur 3 weiterhin entnehmen kann, erstreckt
sich die Abwinkelung 4b bezogen auf den Außenschenkel 4c und den lnnenschenkel 4d
in die entgegengesetzte Richtung.
[0028] Rechts und links oben in Figur 3 sind jeweils noch die auf der Innenseite bzw. der
Außenseite des Flügelprofils 1 herrschenden Druckverhältnisse symbolisch dargestellt.
Dabei gilt in Figur 3, dass P(außen) » P(innen), was normalerweise das Eindringen
von Feuchtigkeit in den Spaltbereich zwischen Flügelprofil 1 und Schwellenstruktur
3 fördert.
[0029] Durch die Verwendung des Wetterschenkels 4 bei einem Flügelprofil 1, beispielsweise
für ein Tür- oder Fensterelement, welches mit einer Schwellenstruktur 3 (oder Rahmenstruktur)
zusammenwirkt, lässt sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine berührungs- und
verschleißfreie Abdichtung erreichen:
[0030] Eine von außen in den Luftspalt zwischen Flügelprofil 1 und Wetterschenkel 4 einerseits
und Schwellenstruktur 3 andererseits eindringende Luftströmung L wird an dem als Strömungskante
fungierenden lnnenschenkel 4d gestört, und es bildet sich der in der Figur 3 dargestellte
Luftwirbel. Dadurch wird der nach innen gerichtete Luftstrom an der vorhandenen konstruktiven
Schwachstelle zwischen Flügelprofil 1 und Schwellenstruktur 3 reduziert, so dass weniger
Feuchtigkeit nach innen gelangt. Dies funktioniert im Rahmen der gezeigten Ausgestaltung,
ohne dass eine dichtende Berührung zwischen dem lnnenschenkel 4d und der Schwellenstruktur
3, insbesondere im Bereich 3a, erforderlich wäre. was die Beweglichkeit des Flügelprofils
1 verbessert und die Haltbarkeit der Abdichtung erhöht.
[0031] Figur 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, wobei gleiche
Bezugszeichen in Figur 3 und Figur 4 jeweils gleiche oder gleichwirkende Elemente
bezeichnen. Vorliegend wird nur auf die wesentlichen Unterschiede der Ausgestaltungen
in Figur 3 und Figur 4 näher eingegangen:
[0032] Bei der Ausgestaltung in Figur 4 ist y = 0, das heißt das freie Ende des Innenschenkels
4d befindet sich auf demselben Höhenniveau wie der höchste Punkt 3a der Schwellenstruktur
3. Allerdings gilt wiederum, dass z > 0, so dass es zu keiner Berührung zwischen Schwellenstruktur
3 und lnnenschenkel 4d kommt.
[0033] Bei der Ausgestaltung gemäß Figur 4 ist weiterhin der Innenschenkel 4d in einem elastischen
Werkstoff ausgebildet, um Toleranzen auszugleichen, Es sei jedoch nochmals darauf
hingewiesen, dass es trotz der elastischen Ausbildung des lnnenschenkels 4d zu keiner
Berührung mit der Schwellenstruktur 3 kommt.
[0034] Bei der Ausgestaltung gemäß Figur 4 fungiert die Abwinkelung 4b des Wetterschenkels
4 als der eigentliche Befestigungsabschnitt, wie der Fachmann der Figur 4 leicht entnimmt.
Der so genannte Befestigungsabschnitt 4a verläuft schräg bezüglich der Außenseite
(Wetterseite) des Flügelprofils 1 und weist einen zusätzlichen Schenkel 4a' auf, welcher
zum Abstützen an der genannten Außenseite des Flügelprofils 1 dient. Der Außenschenkel
4c und der innenschenkel 4d verlaufen wiederum unter den genannten spitzen Winkeln
α, β bezüglich der Außenseite des Flügelprofils 1, welche bei der Ausgestaltung in
Figur 3 mit der Erstreckung des Befestigungsabschnitts 4a zusammenfiel. Die Winkel
α und β sind in Figur 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet. Das
freie Ende des Außenschenkels 4c ist wiederum zumindest leicht abgewinkelt und bildet
die bereits erwähnte Wasserabrisskante.
[0035] Ohne Beschränkung der Allgemeinheit hat die Anmelderin folgende Abmessungen als besonders
vorteilhaft erkannt: w = 19 mm; x = 18 mm, y = 0 mm; z = 25 mm. Wie der Fachmann jedoch
leicht erkennt, kann je nach Anwendungsfall von den vorstehend exemplarisch genannten
Werten auch mehr oder weniger deutlich abgewichen werden, wobei hier jedoch in jedem
Fall zu beachten ist, dass es zu keiner Berührung zwischen dem lnnenschenkel 4d und
der Schwehenstruktur 3 kommt
1. Wetterschenkel (4) für ein Tür- oder Fensterelement, mit einem an dem Tür- oder Fensterelements
zu befestigenden, vorzugsweise ebenen Befestigungsabschnitt (4a, 4b) und mit wenigstens
zwei von dem Befestigungsabschnitt ausgehenden Schenkeln, nämlich wenigstens einem
bezogen auf das Tür- oder Fensterelement außen liegenden Außenschenkel (4c) und wenigstens
einem bezogen auf das Tür- oder Fensterelement innen liegenden lnnenschenkel (4d),
dadurch gekennzeichnet, dass der lnnenschenkel (4d) in seiner Erstreckung in der Rahmenebene des Tür- oder Fensterelements
ein relatives Übermaß (ÜM) gegenüber dem Außenschenkel (4c) aufweist und dass der
lnnenschenkel dazu ausgebildet ist, berührungsfrei mit einer Schwellen-/Rahmenstruktur
(3, 3a) des Tür- oder Fensterelements zusammenzuwirken.
2. Wetterschenkel (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenschenkel (4c) sich unter einem Winkel α, 0° < α < 90°, bezüglich des Befestigungsabschnitts
(4a) und/oder der Rahmenebene des Tür- oder Fensterelements erstreckt.
3. Wetterschenkel (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet. dass der Außenschenkel (4c) an seinem freien Ende eine Abwinklung (4e) aufweist, die sich
vorzugsweise parallel zu dem Befestigungsabschnitt (4a) erstreckt und die im montierten
Zustand des Wetterschenkels vorzugsweise parallel zur der Rahmenebene des Tür- oder
Fensterelements angeordnet ist.
4. Wetterschenkel (4) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der lnnenschenkel (4d) sich unter einem Winkel β, 0° < β < 90°, bezüglich des Befestigungsabschnitts
(4a) und/oder der Rahmenebene des Tür- oder Fensterelements erstreckt, wobei vorzugsweise
gilt, dass der Winkel β kleiner ist als der Winkel α gemäß Anspruch 2, β < α.
5. Wetterschenkel (4) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenschenkel (4c) und/oder der Innenschenkel (4d) einstückig mit dem Befestigungsabschnitt
(4a, 4b) ausgebildet ist.
6. Wetterschenkel (4) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der lnnenschenkel (4d) in Form einer Aufkantung, vorzugsweise einer Aufkantung des
Befestigungsabschnitts (4a, 4b), ausgebildet ist.
7. Wetterschenkel (4) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenschenkel (4d) in einem flexiblen Material ausgebildet ist.
8. Wetterschenkel (4) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt eine Abwicklung (4b) quer zu seiner Längserstreckung aufweist,
welche dazu ausgebildet ist, in dem montierten Zustand des Wetterschenkels (4) mit
der Unterseite (1a) des Tür- oder Fensterelements in Anlage zu treten, wobei die Abwinklung
sich vorzugsweise bezogen auf den Außenschenkel (4c) und den lnnenschenkel (4d) in
die entgegengesetzte Richtung erstreckt.
9. Abdichtung zwischen einem Tür- oder Fensterelement und einer Schwellen-/Rahrnenstruktur
(3) des Tür- oder Fensterelements, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Tür- oder Fensterelement ein Wetterschenkel (4) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche angebracht ist, dessen lnnenschenkel (4d) bezogen auf das Tür- oder Fensterelement
einen Überstand in der Rahmenebene des Tür- oder Fensterelements aufweist, der kleiner
ist als ein minimaler Abstand zwischen dem Tür- oder Fensterelement und der Schwellen-/Rahmenstruktur,
sodass der lnnenschenkel (4d) und die Schwellen-/Rahmenstruktur (3) des Tür- oder
Fensterelements berührungsfrei zusammenzuwirken.
10. Tür- oder Fensterelement mit einem Flügelrahmen (1), dadurch gekennzeichnet, dass an dem Flügelrahmen (1) wenigstens ein Wetterschenkel (4) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 vorgesehen ist.
11. Tür- oder Fensteretement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wetterschenkel (4) zumindest im unteren, äußeren Bereich des Tür- oder Fensterelements
vorgesehen ist.