Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine schwenkbare Fensterbank nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 20106634U1 ist ein Fenstersims für Dreh- oder Kippfenster bekannt. Der Fenstersims, vorzugsweise
aus Holz, ist mit einem Vorsprung versehen, der auf der Glasleiste des Fensters aufliegt
und den Fenstersims in vertikaler Richtung fixiert. Dem Kippmoment wirken hinter den
Bügelüberschlag greifende Winkel in Verbindung mit dem Anliegen der Seitenteile an
den Fensterflügelrahmen entgegen. Die Winkel haben zwei Schenkel, wovon einer hinter
den Flügelüberschlag greift und der andere an dem Seitenteil mit Schrauben an einem
Distanzstück befestigt ist. Damit sich der Fensterflügel bis zu einem bestimmten Winkel
öffnen lässt, ist das Fenstersimsbrett auf einer Seite abgeschrägt. Solche Fenstersimse
werden üblicherweise als Außenfenstersimse benutzt und sind bezüglich ihrer Variabilität
eingeschränkt.
[0003] Es ist ferner aus der
DE3101602 ein schwenkbares Fensterbrett bekannt. Dieses ist an der Laibung der Fensterhöhlung
angeordnet und kann, bevor ein Fenster geöffnet wird, abgeschwenkt werden. Das Abschwenken
dieses Fensterbrettes ist aufwändig und erfordert einerseits einen zusätzlichen manuellen
Aufwand, andererseits auch ausreichend freien Raum, der zur Positionierung des Fensterbretts
erforderlich ist.
[0004] Ferner ist aus der europäischen Patentschrift
0212591 eine Vorrichtung zum Halten von Blumenkästen an Fenstern von Gebäuden bekannt, wobei
es sich auch hier um Außenfensterelemente handelt, die ein Abkippen von Blumenkästen
vermeiden. Letztendlich dient diese Vorrichtung zur Absicherung der auf einem starren
Fenstersims stehenden Teile.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteiles des Standes der
Technik zu vermeiden und eine Fensterbank, insbesondere eine Innenfensterbank zu schaffen,
welche zum Aufstellen von Gegenständen geeignet ist und einfach und zeitsparend sich
bedienen lässt.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Fensterbank schwenkbar gelagert ist und
dass diese durch die Schwenkbewegung eines oberhalb der Fensterbank angeordneten Fensters
gesteuert ist.
[0007] Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, dass keine zusätzliche Lagerung
der Fensterbank mit einem Scharnier, welches unabhängig vom Fenster erforderlich ist,
erfolgt, sondern sowohl die Lagerung als auch die Schwenkung der Fensterbank durch
die Fensterbewegung vorgenommen wird.
[0008] Die Fensterbank lässt sich grundsätzlich an einer beliebigen Höhenposition am Fenster
befestigen. Damit ist es auch möglich, am oberen Ende des Fensters eine solche Fensterbank
vorzusehen, die nicht unbedingt zum Abstellen von Gegenständen, sondern auch zum Anhängen
von Gegenständen geeignet ist.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Fensterbank waagrecht verschiebbar an einem waagrechten
Schenkel des zugehörigen Fensters angeordnet. Dies bedeutet, dass das Fenster in beliebige
Öffnungswinkel einstellbar ist. Beliebig bedeutet hier die bekannten Öffnungswinkel
bis zu 90 Grad ohne dass die Fensterbank an einer Laibung oder anderen bauseitig angeordneten
Elementen anschlägt. Durch diese Anordnung ist eine Fensterbank mit einem geringfügigen
Abstand an eine Laibung anpaßbar.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die Fensterbank nicht an einem
waagrechten Schenkel, sondern an den senkrechten Schenkeln eines Fensters anzuordnen,
d.h. auch damit in einer beliebigen Höhenposition der gesamten Fensterhöhe waagrecht
verschiebbar anzuordnen.
[0011] Zur Erhöhung der Stabilität eines Fensters kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
ein Stabilisierungselement, insbesondere ein Halteseil von oben oder eine Stützstange
von oben oder unten vorgesehen sein. Dieses Stabilisierungselement vermeidet eine
Kippbewegung der Fensterbank aus einer waagrechten Ebene heraus und bedeutet damit,
dass der Winkel zwischen Fenster und Fensterbank, der üblicherweise 90 Grad beträgt,
im Wesentlichen eingehalten bleibt - egal, wie weit das Fenster aufgeschwenkt wird.
[0012] Zur Vermeidung einer Kippbewegung der Fensterbank bei dem Kippen des Fensters kann
zusätzlich ein Auflagerkopf unterhalb der Fensterbank bauseits vorgesehen sein. Dieser
Auflagerkopf dient bei der Grundposition der Fensterbank zur Einhaltung der waagrechten
Lage der Fensterbank, auch wenn das Fenster gekippt ist.
[0013] Weiterbildungsgemäß erfolgt die waagrechte Verschiebbarkeit der Fensterbank bezogen
auf das Fenster über eine Gleitlängsführung zwischen Fenster und Fensterbank. Selbstverständlich
ist auch eine Rollenführung oder eine Seilführung möglich. Eine Querführung zwischen
der Fensterbank und der Fensterlaibung kann durch Führungsschienen oder durch Führungsstifte
erfolgen, die entlang einer Nut laufen und damit die Fensterbank bezüglich ihrer Sollposition
führen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Schwenkbewegung der
Fensterbank durch einen Stellmotor. Dieser Stellmotor erhält das erforderliche Positionssignal
durch einen am Fenster angeordneten Sensor. Dies bedeutet eine elektrische Steuerung
der Fensterbank, welche teilweise oder vollständig die mechanische Steuerung der Fensterbank
ersetzt.
[0015] Die Fensterbank besteht in bevorzugter Weise aus Holz, Kunststoff, Metall oder Steinzeug.
Ein Ersetzen einer Fensterbank oder ein Austausch einer Fensterbank ist bei dem erfindungsgemäßen
System in einfacher Weise möglich. Die Vorderkante der Fensterbank kann abgerunget
und mit einem nach unten sich erstreckenden Steg ausgestattet sein. Der Steg läßt
sich auch seitlich der Fensterbank gestalten und bildet damit ein Designelement welches
einen klaren Übergang zu Wandflächen schafft.
[0016] Die Erfindung betrifft auch ein schwenkbares Fenster mit einer Fensterbank gemäß
den erfindungsgemäßen Merkmalen.
[0017] Diese und weitere Merkmale werden nicht nur in den Ansprüchen beschrieben, sondern
sind auch in der Beschreibung enthalten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die dreidimensionale Ansicht einer Fensterbank,
Fig. 2 die Schnittdarstellung gemäß dem Schnitt AA,
Fig. 3a die Draufsicht auf eine Fensterbank mit Gleitlängsführung,
Fig. 3b die in Fig. 3a gezeigte Fensterbank in einer teilweise geöffneten Fensterposition,
Fig. 4 eine Fensterbank in einem mittleren Bereich eines Fensters.
Fig. 1 zeigt -wie erwähnt- eine Fensterbank in einer dreidimensionalen Ansicht. Die
Fensterbank 10 besteht aus einem rechteckförmigen Bauteil, welches beispielsweise
aus Holz besteht, und ist über zwei Längsführungselemente 11,12 an dem unteren Schenkel
13 eines Fensters 14 angeordnet. Das Fenster 14 ist in einer üblichen Fensterlaibung
15, 16, 17 angeordnet. Die Darstellung zeigt das Fenster von der Rauminnenseite aus
gesehen. Das Fenster besitzt rechtsseitig an der Laibung 15 zwei Scharniere 18, 19.
Linksseitig ist ein Fenstergriff 20 vorgesehen, mit dem das Fenster geöffnet werden
kann.
[0019] Die Fensterbank 10 besitzt an der rechtsseitigen Schmalseite eine Öse 21. Eine ähnliche
Öse 23 ist auch am rechtsseitigen senkrechten Fensterrahmen 22 oder alternativ gemäß
der gestrichelt -gezeigten Variante im Bereich der Laibungskante oder im Mauerbereich
angeordnet. Zwischen den beiden Ösen befindet sich ein Halteseil oder ein Haltestab
welcher die Fensterbank 10 beim Öffnen des Fensters in beliebiger Position waagrecht
hält.
[0020] Sofern das Fenster 14 auch gekippt werden kann, ist es zweckmäßig, unterhalb der
Fensterbank bauseitig einen Auflagerkopf 24 vorzusehen, der auch bei einem Kippen
des Fensters bewirkt; dass die Fensterbank nicht aus der waagrechten Lage heraus abkippt.
Die Fensterbank, welche am unteren waagrechten Rahmen des Fenster 14 angeordnet ist,
ersetzt eine bauseits angeordnete Fensterbank oder kann auch oberhalb einer bauseits
angeordneten Fensterbank positioniert werden. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig,
wenn die bauseits angeordnete Fensterbank beim nachträglichen Einbau einer variablen
Fensterbank nicht entfernt werden soll. Umlaufend und im Sichtbereich angeordnet kann
die Fensterbank einen Sichtrahmen aufweisen, dies bedeutet, daß die Dicke der Fensterbank
geringer ist als die von vorn sichtbare Dicke. Die Dicke der Fensterbank ist in der
Figur durch die gestrichelt gezeichnete Linie dargestellt.
[0021] Fig. 2 zeigt in einer Schnittdarstellung gemäß Schnitt AA aus Fig. 1 die Befestigung
der Fensterbank 10 an dem Fenster 14 über ein Längsführungselement in Form eines Rundstabes
25, der an einer Halterung 26 über die gesamte Länge oder einem Teilstück der waagrechten
Fensterbank angeordnet ist, wobei sich der Rundstab 25 in eine Lagerbohrung 27 des
Befestigungswinkels 38 an dem Fensterrahmen 14 erstreckt. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Figur zeigt, dass eine einfache Aufnahme einer Fensterbank
10 an einem Fenster 14, das mit einer solchen Halterung ausgestattet ist, möglich
ist.
[0022] Sofern ein Kippen des Fensters gemäß dem Pfeil 28 möglich ist, wird ein Auflagerkopf
24 bauseits vorgesehen, der die Fensterbank 10 in der waagrechten Lage fixiert. Falls
das Fenster lediglich geöffnet wird, gibt der Auflagerkopf die Fensterbank 10 dadurch
frei, dass die Auflagerfläche 29, die sich an der Fensterbank im Bereich des Auflagerkopfes
24 befindet, von diesen weggeführt wird.
[0023] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, anstelle eines Rundstabs 25 und
einer Lagerbohrung. 27 handelsübliche Längsführungen - sowohl gleit- als auch kugelgelagerte
oder nadelgelagerte Längsführungen zu verwenden.
[0024] Fig. 3a zeigt eine Draufsicht auf eine Fensterbank 10. Damit die Fensterbank beim
Öffnen des Fensters gemäß dem Pfeil 30 nicht an der Laibungsecke 31 anstößt, wird
die Fensterbank über eine sogenannte Querführung gesteuert. Diese Querführung besteht
aus einem Stift 33, der bauseits unterhalb der Fensterbank vorgesehen ist. Eine Nut
34 die an der Unterseite der Fensterbank vorgesehen ist bewegt sich über diesen Stift
hinweg sodaß der Stift über die Nutführung die bewegung der Fensterbank steuert. Bei
geschlossenem Fenster befindet sich der Stift 33 in der hier gezeigten Position. Sofern
das Fenster geöffnet wird, befindet sich der Stift wie in Fig. 3b gezeigt an einer
anderen Position und kann beim vollständigen Öffnen des Fensters bis zum Nutauslauf
an der Schmalseite der Fensterbank gleiten.
[0025] Fig. 4 zeigt eine Fensterbank, die im mittleren Bereich eines Fensters angeordnet
ist. Diese Fensterbank ist an dem Fenster 14, das rechtsseitig zwei Scharniere und
links einen Öffnungsgriff aufweist, befestigt.
[0026] Es besteht die Möglichkeit, unterhalb eines Fensters 14 ein feststehendes Fensterbauteil
35 vorzusehen und das feststehende Bauteil von dem Fenster 14 durch einen gestrichelt
angedeuteten Rahmen 36 abzusetzen. Solche zweigeteilten Fenster sind insbesondere
dort sinnvoll, wo die Fensterhöhe nicht der üblichen Fensterhöhe entspricht, sondern
sich das Fenster bis in einen Boden- oder Arbeitsbereich nach unten erstreckt und
ein Einschwenken eines Fensters knapp oberhalb eines Bodens oder in einen Arbeitsbereich
vermieden werden soll. Auch in solchen Fällen kann eine Querführung für eine Bewegung
der Fensterbank um eine Laibung herum sorgen.
[0027] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die Fensterbank nicht als Aufstellbänk;
sondern als Hängeelement am oberen Waagrechten Rahmenteil des Fensterflügels vorzusehen
und dort gemäß den erfindungswesentlichen Merkmalen zu positionieren, so dass auch
dieses Bauteil gleichzeitig mit der Schwenkbewegung eines Fensters bewegbar ist.
1. Fensterbank insbesondere Innenfensterbank welche waagrecht ausgerichtet, zum Aufstellen
von Gegenständen geeignet und schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese durch die Schwenkbewegung eines oberhalb der Fensterbank angeordneten Fensters
gesteuert ist.
2. Fensterbank nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass diese waagrecht verschiebbar an einem Schenkel des zugehörigen Fensters angeordnet
ist.
3. Fensterbank nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass diese in einer beliebigen Höhenposition der gesamten Fensterhöhe waagrecht verschiebbar
angeordnet ist.
4. Fensterbank nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein.
Stabilisierungselement, insbesondere ein Halteseil an dieser vorgesehen ist und sich
dieses Stabilisierungselement zur Vermeidung einer Kippbewegung aus der waagrechten
Ebene heraus mit dem Fenster als Winkelhalter verbunden ist und/oder wenigstens ein
Auflagerkopf unterhalb der Fensterbank vorgesehen ist.
5. Fensterbank nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die waagrechte Verschiebbarkeit über eine Gleitlängsführung zwischen Fenster und
Fensterbank erfolgt.
6. Fensterbank nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querführung zwischen derselben und einem bauseitigen Bauteil wie Fensterlaibung
vorgesehen ist zur variablen Positionierung der Fensterbank in Querrichtung.
7. Fensterbank nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung durch einen Stellmotor erfolgt und der Stellmotor in bevorzugter
Weise ein Positionierungssignal durch einen am Fenster, der Fensterbank oder Laibung
angeordneten Sensor erhält.
8. Fensterbank nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese aus Holz, Kunststoff, Metall oder Steinzeug besteht.
9. Schwenkbares Fenster mit einer Fensterbank nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche.