[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zylinderkopfhaube für Brennkraftmaschinen
mit Kurbelgehäuseentlüftung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Ölabscheideeinrichtung in einer Zylinderkopfhaube für eine Brennkraftmaschine
zeigt die
DE 102 47 175 A1, bei der unterhalb des Bodens der Zylinderkopfhaube ein Strömungskanal ausgebildet
ist, der an eine Kurbeigehäuseentlüftung angeschlossen ist. Über den Strömungskanal
sollen in den Blow-by-Gasen mitgeführte Schmierölpartikel aus dem Kurbelgehäuse der
Brennkraftmaschine möglichst effizient abgeschieden werden, die dann über eine Abflussöffnung
wieder dem Kurbelgehäuse zugeleitet werden. Der Strömungskanal in der Zylinderkopfhaube
ist zum einen gebildet durch eine parallel zur oberseitigen Bodenwand verlaufende
unterseitige Zwischenwand, die als separates Blechbauteil ausgebildet ist. Ferner
ist eine an die oberseitige Bodenwand der Zylinderkopfhaube angeformte Trennwand vorgesehen,
die die Strömungsstrecke des Strömungskanals etwa verdoppelt und eine die Ölabscheidung
begünstigende Strömungsumlenkung bewirkt. Die Verlängerung des Strömungskanals soll
insbesondere eine Strömungsberuhigung herbeiführen, um die Ölabscheidung zusätzlich
zu verbessern. Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgemäße Zylinderkopfhaube
mit einer Ölabscheideeinrichtung funktionell und fertigungstechnisch weiter zu verbessern.
[0003] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der darauf rückbezogenen Unteransprüche.
[0004] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Strömungsstrecke stromauf der Umlenkzone
mit einer die Strömungsgeschwindigkeit erhöhenden Querschnittsverengung oder Verdichtungszone
ausgebildet ist, an die sich die demgegenüber einen größeren Strömungsquerschnitt
aufweisende Umlenkzone mitsamt einem umlenkzonenseitig einmündenden Abflusskanal,
der die Querschnitts- beziehungsweise Volumenvergrößerung bewirkt oder zu dieser beiträgt,
als Beruhigungs- und Abscheidezone anschließt. Beispielsweise kann bei einer derartigen
erfindungsgemäßen Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Strömungsstrecke des Strömungskanals
stromauf der Umlenkzone im Querschnitt kleiner ist als die Strömungsstrecke stromab
der Umlenkzone und/oder der Umlenkzone per se. Dabei wurde erfindungsgemäß erkannt,
dass eine noch bessere Abscheidung von Schmierölpartikeln in den Blow-by-Gasen der
Kurbelgehäuseentlüftung dann erzielbar ist, wenn die Strömungsgeschwindigkeit der
Gase im Strömungskanal zunächst höher und im Bereich der stromab liegenden Umlenkzone
dann abgesenkt und niedriger ist, wodurch die spezifisch schwereren Öltröpfchen verbessert
separiert und abgeführt werden können. Fertigungstechnisch gesehen ist damit kein
Mehraufwand verbunden.
[0005] Besonders bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass der Abflusskanal, im montierten
Zustand der Zylinderkopfhaube, durch einen von der Umlenkzone geodätisch nach unten
abfallenden Kanal ausgebildet ist, an dessen tiefstem Punkt beziehungsweise Ende die
Ablauföffnung für abgeschiedenes Schmieröl zurück zum Kurbelgehäuse vorgesehen ist.
Damit wird insbesondere sichergestellt, dass separiertes Öl nach unten abgeführt und/oder
nicht mit in der Zylinderkopfhaube angeordneten Ventilbetätigungselementen oder anderweitigen,
bewegten Funktionsteilen der Brennkraftmaschine in Berührung kommt, verwirbelt wird
und gegebenenfalls wieder in den Entlüftungsstrom gelangt.
[0006] Weiter kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der durch Seitenwände und die Zwischenwand
gebildete Abflusskanal, in Strömungsrichtung gesehen, zudem im Bereich stromab der
Umlenkzone in die stromab der Umlenkzone liegende Strömungsstrecke einmündet. Mit
einem derartigen Aufbau, bei dem der Abflusskanal, bezogen auf einen Querschnitt durch
beide nebeneinanderliegenden Strömungsstrecken, mehr in Richtung zu der stromab der
Umlenkzone liegenden Strömungsstrecke hin versetzt ist, wird auf einfache Weise sichergestellt,
dass die Ölabscheidung in einem solchen Bereich der Umlenkzone erfolgt, in dem die
Gase, aufgrund der Volumenvergrößerung und Strömungsquerschnitterweiterung nach einer
bereits erfolgten Umlenkung der Gase, eine besonders niedrige Strömungsgeschwindigkeit
aufweisen, wodurch das Separieren der Öltröpfchen wesentlich erleichtert wird.
[0007] Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn der Abflusskanal in etwa in einem 90°-Winkel
von der Umlenkzone beziehungsweise der stromab der Umlenkzone liegenden Strömungsstrecke
nach unten abragt.
[0008] Eine herstellungstechnisch und fertigungstechnisch besonders einfache Ausbildung
der Querschnittsverengung beziehungsweise Verdichtungszone lässt sich damit erreichen,
dass die Trennwand in der Draufsicht auf den Strömungskanal derart abgewinkelt oder
schräg zwischen den beiden gegenläufigen Strömungsstrecken verläuft, dass sich die
erste, stromauf der Umlenkzone liegende Strömungsstrecke in Strömungsrichtung der
Gase gesehen verkleinert, insbesondere zunehmend verkleinert, wobei grundsätzlich
auch eine stufenartige Verjüngung möglich wäre. Besonders bevorzugt ist dabei eine
derartige Ausgestaltung des Strömungskanalbereichs, dass sich auch die zweite Strömungsstrecke
vom Bereich der Umlenkzone ausgehend im Querschnitt verkleinert, insbesondere zunehmend
verjüngt, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit der Gase im Bereich nach der Separierung
zur Abströmöffnung hin wieder erhöht werden kann. Besonders bevorzugt ist hierbei
eine Ausgestaltung bei der der Strömungskanalbereich in der Draufsicht gesehen eine
in etwa rechteckförmige Kontur aufweist, so dass durch einfache Schrägausrichtung
beziehungsweise Abwinklung der Trennwand gegenüber einer Längsmittelachse durch den
Strömungskanalbereich eine zuvor beschriebene beiderseitige Strömungsstreckenverjüngung
erzielt werden kann, nämlich einmal, im Bereich der ersten Strömungsstrecke, zur Umlenkzone
hin und zum anderen, im Bereich der zweiten Strömungsstrecke, von der Umlenkzone weg.
Dadurch wird erreicht, dass die Gasgeschwindigkeit sukzessive bis zur Umlenkzone zunächst
erhöht bzw. das Gasgemisch verdichtet wird, was die Separierung der Ölpartikel im
Umlenkbereich durch die nachfolgende Strömungsberuhigung bzw. Entspannung wesentlich
fördert; danach kann die Strömungsgeschwindigkeit der Gase bis zur Abströmöffnung
an der Zylinderkopfhaube wieder zunehmen.
[0009] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Zuströmöffnung zum Strömungskanal
im Querschnitt größer ausgeführt ist als dessen Abströmöffnung. Dies begünstigt ein
weitgehend turbulenzfreies, strömungsdynamisches Einströmen der Blow-by-Gase in den
Strömungskanal mit effizienten Durchsatzmengen zu einer wirkungsvollen Kurbelgehäuseentlüftung.
[0010] Eine effiziente Abführung der aus den Blow-by-Gasen abgeschiedenen Ölpartikel wird
des Weiteren dadurch erzielt, dass die den Strömungskanal nach unten begrenzende Zwischenwand
zum Abflusskanal hin zunehmend, insbesondere bogenförmig abfällt, so dass separierte
Ölpartikel zum Beispiel aus dem Bereich des Strömungskanals einfachst und ohne weitere
Verwirbelungen zügig abfließen können.
[0011] Eine weitere Separierung von restlichen Ölpartikeln kann schließlich noch erreicht
werden, wenn die stromab der Umlenkzone befindliche, zweite Strömungsstrecke über
eine ca. 90
° Umlenkung in die Abströmöffnung der Zylinderkopfhaube mündet.
[0012] Insbesondere mit Blick auf eine wirtschaftliche Großserienfertigung wird des Weiteren
vorgeschlagen, dass die Zylinderkopfhaube mit dem Strömungskanal, der Zwischenwand,
der Trennwand und dem Abflusskanal einstückig im Gießverfahren hergestellt ist, wobei
zumindest der Strömungskanal mit bevorzugt Einström- und Abströmöffnung weitestgehend
durch einen bevorzugt einzigen verlorenen Kern gebildet ist, der anschließend in üblicher
Weise durch Rütteln, Spülen, etc. entfernt wird. Diese Art der Herstellung wird auch
separat beansprucht.
[0013] Des Weiteren wird vorgeschlagen, das die Zylinderkopfhaube bei einer Brennkraftmaschine
mit je Zylinder einzelnen Zylinderköpfen und Zylinderkopfhauben verwendet wird, wobei
die Zuströmöffnung und die Abströmöffnung des Strömungskanals geodätisch oben und
die Abflussöffnung geodätisch unten liegend angeordnet sind und somit strömungsgünstige
Positionierungen des Strömungskanals mit den entsprechenden Öffnungen zur Zuführung
und Abführung der Blow-by-Gase und der separierten Ölpartikel sicherstellen.
[0014] Dabei können bei einer Brennkraftmaschine mit in Reihe oder V-förmig angeordneten
Zylindern je Zylinderreihe oder Zylinderbank in baulich und funktionell effizienter
Weise lediglich eine Zylinderkopfhaube oder lediglich ein Teil der Zylinderkopfhauben
mit einer Ölabscheideeinrichtung und die anderen Zylinderkopfhauben ohne eine Ölabscheideeinrichtung
ausgebildet sein. Schließlich können bei mehreren Zylinderkopfhauben mit einer Ölabscheideeinrichtung
die Blow-by-Gase mittels einer an die Abströmöffnungen anschließenden Leitung zu einer
gemeinsamen Zuführleitung zusammengeführt sein und einem Feinölabscheider vor deren
Rückführung zur Reinluftseite (Ansaugseite) der Brennkraftmaschine zugeführt werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert. Die beiliegende Zeichnung zeigt in:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Zylinderkopfhaube, die auf einen EinzelZylinderkopf einer
Hubkolben-Brennkraftmaschine aufgesetzt ist, mit einer integrierten Ölabscheideeinrichtung
einer Kurbelgehäuseentlüftung der Brennkraftmaschine, in einem zum Boden der Zylinderkopfhaube
parallelen Schnitt gemäß Linie I - I der Fig. 2 durch den Strömungskanal der Ölabscheideeinrichtung;
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung zweier jeweils beispielhaft eine erfindungsgemäße Zylinderkopfhaube
aufweisender Zylinderbänke mit zu einem Feinölabscheider geführter Verrohrung;
- Fig. 2
- die Zylinderkopfhaube gemäß Fig. 1 in einem im Wesentlichen in der senkrechten Längsmittelebene
liegenden Schnitt entlang der Linie II - II der Fig. 1;
- Fig. 3
- einen weiteren, im Wesentlichen quer verlaufenden Schnitt gemäß Linie III ― III der
Fig. 1 durch die Zylinderkopfhaube mit Darstellung des Strömungskanals und des Abflusskanals
der Ölabscheideeinrichtung;
- Fig. 3a, 3b
- zwei unterschiedliche Abflussmöglichkeiten im Abflusskanal;
- Fig. 4
- den zur gießtechnischen Herstellung der Zylinderkopfhaube mit integrierter Ölabscheideeinrichtung
vorgesehenen Sandkern, der mit dem Unterkasten der Gießform der Zylinderhaube zusammenbaubar
ist; und
- Fig. 5
- den Unterkasten der Gießform, der mittels eines nicht dargestellten Oberkastens die
komplette Gießform bildet.
[0016] In den Fig. 1 bis 3 ist eine Zylinderkopfhaube 1 aus einer bevorzugt Leichtmetalllegierung
dargestellt, in die eine Ölabscheideeinrichtung 2 einer nicht weiter dargestellten
Kurbeigehäuseentlüftung einer Hubkolben-Brennkraftmaschine mit mehreren Einzel-Zylinderköpfen
und korrespondierenden Zylinderkopfhauben integriert ist.
[0017] Über die Kurbelgehäuseentlüftung werden in an sich bekannter Weise die Blow-by-Gase
des Kurbelgehäuses abgeführt, wobei in den Gasen mitgeführte Schmierölpartikel weitestgehendst
zu separieren und dem Schmierölsystem der Brennkraftmaschine wieder zuzuführen sind.
[0018] Die auf einen Einzel-Zylinderkopf (mit der strichpunktierten Linie 3 in der Fig.
3 angedeutet) der Brennkraftmaschine aufgesetzte, in der Draufsicht (Fig. 1) gesehen
etwa rechteckförmige Zylinderkopfhaube 1 weist Seitenwände 4, 5, 6, 7 sowie eine Bodenwand
8 (Fig. 2) auf. Die Zylinderkopfhaube 1 ist an ihrer unteren, planen Anschlussfläche
mit angegossenen Butzen 9 versehen, durch die hindurch sie unter Zwischenschaltung
einer umlaufenden Dichtung 25 (Fig.2) und mittels mehrerer hier nicht dargestellter
Schrauben am Zylinderkopf befestigt ist.
[0019] Die Ölabscheideeinrichtung 2 weist einen unterhalb der Bodenwand 8 der Zylinderkopfhaube
1 ausgebildeten Strömungskanal 10 auf, der nach unten durch eine wenigstens bereichsweise
etwa parallel zur Bodenwand 8 ausgerichtete Zwischenwand 11 sowie seitlich durch die
an die Bodenwand 8 anschließenden Seitenwände 4, 5, 6, 7 begrenzt ist.
[0020] Ferner ist im Wesentlichen eine in Längsrichtung, die in der Bildebene der Fig. 1
von oben nach unten verläuft, der Zylinderkopfhaube 1 ausgerichtete Trennwand 12 eingegossen,
die von der oberen Seitenwand 6 beginnend sich hier in etwa über 2/3 der Länge der
Zylinderkopfhaube 1 zwischen der Bodenwand 8 und der Zwischenwand 11 erstreckt und
die, wie dies insbesondere aus der Fig. 1 ersichtlich ist, den Strömungskanal 10 in
eine erste Strömungsstrecke 10a, eine Umlenkzone 10b an der freien Stirnfläche der
Trennwand 12 und schließlich in eine zweite Strömungsstrecke 10c unterteilt.
[0021] Im in der Bildebene der Fig. 1 nach rechts zur zweiten Strömungsstrecke 10c hin versetzten
Bereich der etwa 180
° einschließenden Umlenkzone 10b des Strömungskanals 10 zweigt nach unten ein Abflusskanal
13 der Ölabscheideeinrichtung 2 ab, der teilweise von der nach unten zum Abflusskanal
13 hin abfallenden Zwischenwand 11 (Fig. 2) und von den Seitenwänden 4, 5 der Zylinderkopfhaube
1 begrenzt ist.
[0022] Der Strömungskanal 10 ist so konzipiert, dass dessen Strömungsquerschnitt stromauf
der Umlenkzone 10b wenigstens in einem Teilbereich kleiner ist als der Querschnitt
der Umlenkzone 10b und der Querschnitt des sich unmittelbar an die Umlenkzone 10b
anschließenden Abschnittes der zweiten Strömungsstrecke 10c. Die Querschnittserweiterung
bzw. die damit verbundene Strömungsberuhigung in der Umlenkzone 10b wird durch das
Volumen des abzweigenden Abflusskanals 13 weiter unterstützt (vergleiche auch Fig.
3), so dass die Geschwindigkeit der im Strömungskanal 10 strömenden Blow-by-Gase in
der Umlenkzone 10b und dahinter wesentlich herabgesetzt ist. Das heißt, dass die im
Bereich der Umlenkzone 10b bewirkte Entspannung der Gasmoleküle somit dadurch unterstützt
wird, dass die Gasgeschwindigkeit stromauf der Umlenkzone 10b zunächst erhöht beziehungsweise
das Gas verdichtet wird. Konkret ist hierzu die Trennwand 12 derart schräg beziehungsweise
angewinkelt zu einer senkrechten Längsmittelebene der Zylinderkopfhaube 1 ausgerichtet,
dass sich, wie dies insbesondere die Fig. 1 zeigt, der lichte Querschnitt der Strömungsstrecke
10a ausgehend von einer Zuströmöffnung 14 bis zur Umlenkzone 10b verjüngt und damit
eine Verdichtungszone V ausgebildet wird.
[0023] Die Zuströmöffnung 14, die hier beispielhaft als nach unten offene Zuströmöffnung
ausgebildet ist, ist durch den freien Zwischenraum zwischen der Seitenwand 6 und der
in einem definierten Abstand zu dieser endenden Zwischenwand 11 gebildet.
[0024] Des Weiteren ist bevorzugt auch die zweite Strömungsstrecke 10c derart gestaltet,
dass sich deren lichter Querschnitt beginnend von der Umlenkzone 10b zunehmend verjüngt,
und zwar im hier gezeigten Beispielfall bis hin zu der in der Seitenwand 5 angeordneten
Abströmöffnung 15, die zum Beispiel einen nur angedeuteten Leitungsanschluss 16 aufweisen
kann.
[0025] Durch die seitliche Abführung der Blow-by-Gase endet der Strömungskanal 10 in einer
weiteren, ca. 90
° umfassenden Strömungsumlenkung 10d an der Abströmöffnung 15.
[0026] Die Zwischenwand 11 ist, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, gegenüber einer
Horizontalen schräg abfallend derart ausgeführt, dass aus den Blow-by-Gasen separierte
Ölpartikel 13a nach unten abströmen und schließlich durch die am unteren Ende des
Abflusskanales 13 vorgesehene Abflussöffnung 17 über den nicht dargestellten Zylinderkopf
wieder in das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine zurückströmen können. Die aus der
Zeichnung der Fig. 3 ersichtliche Schräge beziehungsweise Abwinklung der Zwischenwand
11 und des Bodens 8 der Zylinderkopfhaube 1 ergibt sich im Wesentlichen auch aus der
jeweiligen Einbaulage der Zylinderkopfhaube 1, zum Beispiel bedingt durch die gegenüber
einer Horizontalen schräge Anschlussfläche 3 des Zylinderkopfes bei einer V-Anordnung.
Zusammenfassend wird somit mit der erfindungsgemäßen Anordnung erreicht, dass die
Blow-by-Gase zur Entlüftung des Kurbelgehäuses der Brennkraftmaschine aus dem unterhalb
der Zwischenwand 11 befindlichen, unter anderem die Ventilsteuerungselemente 26 (Fig.
2) aufnehmenden Raum 18 der Zylinderkopfhaube 1 durch die Zuströmöffnung 14 in den
Strömungskanal 10 einströmen und durch die im Querschnitt wie ersichtlich kleinere
Abströmöffnung 15 wieder austreten, wobei im Strömungskanal 10, durch die in der Strömungsstrecke
10a stattfindende Verdichtung der Gase mitsamt nachfolgender Umlenkung des Gasstromes
um 180
° sowie Entspannung im Bereich der Umlenkzone 10b beziehungsweise im Bereich des sich
dort öffnenden Abflusskanals 13 im Übergang zur zweiten Strömungsstrecke 10c, mitgeführte
Ölpartikel 13a separiert und über den Abflusskanal 13 und die Abflussöffnung 17 zurückgeführt
werden können.
[0027] Dabei ist des Weiteren wesentlich, dass, wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist,
die Zuströmöffnung 14 und die Abströmöffnung 15 des Strömungskanals 10 geodätisch
oben liegend ausgeführt sind, während die Ablauföffnung 17 für separiertes Öl, relativ
dazu gesehen, geodätisch unten positioniert ist.
[0028] Die Fig. 3a zeigt eine vergrößerte Draufsicht auf die Abflussöffnung 17, die benachbart
zu einer Kernlageröffnung 25 für einen nachfolgend noch näher beschriebenen verlorenen
Kern 19 ausgebildet ist und welche Kernlageröffnung 25 mittels eines Kernlochdeckels
26 verschlossen ist.
[0029] Anstelle einer solchermaßen einfachen, mit dem angrenzenden Zylinderkopf strömungstechnisch
verbundenen Abflussöffnung 17 kann auch ein Ablaufventil verwendet sein, welches sich
ansammelndes Öl abströmen lässt, eine Kurzschlussströmung von Blow-by-Gasen aber zuverlässig
verhindert. Ein solches Ventil kann insbesondere bei größeren Durchsatzmengen von
Blow-by-Gasen in der Kurbelgehäuseentlüftung der Brennkraftmaschine angezeigt sein.
Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang eine Ausgestaltung, wie sie in der
Fig. 3b gezeigt ist, bei der ein Ablaufventil 28 in die Kernlageröffnung 25 eingesetzt
ist und ein das Ablaufventil 18 mit einer definierten Vorspannung in der Kernlageröffnung
25 haltender, elastisch rückfedernder Ventilhalter 27 mittels einer Halteschraube
28 in der dann als Gewindebohrung ausgebildeten Öffnung 17' eingesetzt wird. Es versteht
sich, dass das Ablaufventil 28, wie zuvor geschildert, so ausgebildet ist, dass es
einerseits einen Ablauf von abgeschiedenem Öl ermöglicht, andererseits aber eine Kurzschlussströmung
von Blow-by-Gasen verhindert. Die Kernlageröffnung 25 und die Öffnung 17' beziehungsweise
Abflussöffnung 17 können somit, wie in den Fig. 3a und 3b dargestellt, unterschiedlichst
funktionalisiert sein und erlauben somit eine flexible, an die jeweiligen Gegebenheiten
angepasste Verwendung.
[0030] Bei Brennkraftmaschinen mit mehreren Einzel-Zylinderköpfen und mehreren einzelnen
Zylinderkopfhauben, zum Beispiel bei einer V-6 Brennkraftmaschine, kann je Zylinderbank
oder Zylinderreihe zum Beispiel nur eine oder nur ein Teil der Zylinderkopfhauben
1 mit einer Ölabscheideeinrichtung 2 ausgestattet sein. Besonders zweckmäßig können
bei mehreren Zylinderbänken oder Zylinderreihen dann die aus den Zylinderkopfhauben
1 abgeführten Blow-by-Gase über Leitungen 16 zu einem gemeinsamen Feinölabscheider
29 geleitet und das weiter separierte Öl schließlich dem Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine
wieder zugeführt werden, während die entölten Gase schließlich ansaugseitig der Verbrennungsluft
der Brennkraftmaschine zugemischt werden. Dies ist lediglich äußerst schematisch in
der Fig. 1a gezeigt, wo zwei von jeweils einer Zylinderkopfhaube 1 abzweigende Leitungen
16 gezeigt sind, die in eine gemeinsame, zum Feinölabscheider 29 führende Zuführleitung
30 münden. Es versteht sich, dass im Leitungsverbund 16, 17 rückströmverhindernde
Ventile angeordnet sein können. Die Zylinderbänke sind hier mit den Bezugszeichen
31, 32 versehen. Die vom Feinölabscheider 29 wegführende Leitung 33 wird dann zum
hier nicht dargestellten Kurbelgehäuse zurückgeführt. Ersichtlich lässt sich hier
der Bauteilaufwand und der Verrohrungsaufwand deutlich reduzieren, da dank der gemeinsamen
Zuführleitung 30 lediglich ein Feinölabscheider 29 notwendig ist.
[0031] Die Zylinderkopfhaube 1 mit der Ölabscheideeinrichtung 2 ist bevorzugt einstückig
aus einer Leichtmetalllegierung, zum Beispiel einer AI-Legierung oder einer Mg-Legierung
hergestellt.
[0032] Dazu ist gemäß Fig. 4 ein den Strömungskanal 10 definierender verlorener Kern 19
für ein Druckguss-Werkzeug hergestellt, der neben der die Form des Strömungskanals
10 abbildenden Negativform 20 und der stegförmigen Ausnehmung 21 für die Trennwand
12 auch Kernmarken 22 für die Positionierung des Kernes 19 in einem Unterkasten 23
(Fig. 5) aufweist.
[0033] Der zum Beispiel aus einer Sandmischung hergestellte und verfestigte Kern 19 wird
in die im Unterkasten 23 vorgesehenen, durch Aussparungen gebildeten Kernlager 24
eingesetzt. Der nicht weiter beschriebene Unterkasten 23 definiert somit in Kombination
mit dem Kern 19 die Innenkonturen der Seitenwände 4, 5, 6, 7 und des Bodens 8, sowie
den Strömungskanal 10 als solches. Durch Aufsetzen eines nicht dargestellten Oberkastens
sind die Innen- und Außenkonturen der Zylinderkopfhaube 1 einschließlich des Strömungskanals
10 definiert, so dass durch anschließendes Einbringen der Gießschmelze im Sandguss-
oder Kokillengussverfahren oder einem anderen geeigneten Gießverfahren die Zylinderkopfhaube
1 herstellbar ist.
[0034] Der verlorene Kern 19 wird sodann durch nicht dargestellte, vorgesehene Kernlöcher
durch Rütteln, Spülen, etc. entfernt, so dass der Strömungskanal 10 und der Abflusskanal
13 durchgehend freigelegt sind.
1. Zylinderkopfhaube für eine bevorzugt pro Zylinderkopf eine Zylinderkopfhaube aufweisende
Brennkraftmaschine mit einer Kurbelgehäuseentlüftung, die eine Ölabscheideeinrichtung
aufweist, die unterhalb des Bodens der Zylinderkopfhaube ausgebildet ist und eine
zum Boden etwa parallele, beabstandete Zwischenwand aufweist, die mit dem Boden einen
Strömungskanal bildet, wobei der Strömungskanal ferner eine zum Boden und zur Zwischenwand
etwa senkrechte Trennwand aufweist, die den Strömungskanal in zwei gegenläufige Strömungsstrecken
und eine, eine bevorzugt in etwa 180°-Umlenkung bewirkende, Umlenkzone aufteilt, und wobei am Anfang des Strömungskanals
eine Zuströmöffnung, an seinem Ende eine Abströmöffnung und zudem eine geodätisch
tiefer liegende Ablauföffnung für aus den Blow-by-Gasen abgeschiedenes Schmieröl vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsstrecke (10a) stromauf der Umlenkzone (10b) mit einer die Strömungsgeschwindigkeit
erhöhenden Querschnittsverengung oder Verdichtungszone (V) ausgebildet ist, an die
sich die demgegenüber einen größeren Strömungsquerschnitt aufweisende Umlenkzone (10b)
mitsamt einem umlenkzonenseitig einmündenden Abflusskanal (13), der die Querschnitts-
beziehungsweise Volumenvergrößerung bewirkt oder zu dieser beiträgt, als Beruhigungs-
und Abscheidezone anschließt.
2. Zylinderkopfhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abflusskanal (13), im montierten Zustand der Zylinderkopfhaube (1), als an die
Umlenkzone (10b) geodätisch nach unten abfallender Kanal ausgebildet ist, an dessen
tiefstem Punkt beziehungsweise Ende die Ablauföffnung (17) für abgeschiedenes Schmieröl
zurück zum Kurbelgehäuse vorgesehen ist.
3. Zylinderkopfhaube nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der durch Seitenwände (4, 5) und die Zwischenwand (11) gebildete Abflusskanal (13),
in Strömungsrichtung gesehen, zudem im Bereich stromab der Umlenkzone (10b) in die
stromab der Umlenkzone (10b) liegende Strömungsstrecke (10c) einmündet, insbesondere
der Abflusskanal (13) in etwa in einem 90°-Winkel von der Umlenkzone (10b) und/oder der stromab der Umlenkzone (10b) liegenden
Strömungsstrecke (10c) nach unten abragt.
4. Zylinderkopfhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (12) in der Draufsicht auf den Strömungskanal (10) derart abgewinkelt
oder schräg zwischen den beiden gegenläufigen Strömungsstrecken (10a, 10c) verläuft,
insbesondere derart schräg oder abgewinkelt zu einer Längsmittelachse des in der Draufsicht
gesehen bevorzugt in etwa rechteckförmigen, Strömungskanalbereiches verläuft, dass
sich die erste Strömungsstrecke (10a) und gegebenenfalls die zweite Strömungsstrecke
(10c) in Strömungsrichtung der Gase im Querschnitt verkleinern.
5. Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuströmöffnung (14) zum Strömungskanal (10) im Querschnitt größer ausgeführt
ist als die Abströmöffnung (15).
6. Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Strömungskanal (10) nach unten begrenzende Zwischenwand (11) zum Abflusskanal
(13) hin abfällt, insbesondere zunehmend und/oder bogenförmig abfällt.
7. Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stromab der Umlenkzone (10b) befindliche, zweite Strömungsstrecke (10c) über
eine ca. 90° Umlenkung (10d) in die Abströmöffnung (15) mündet.
8. Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkopfhaube (1) mit dem Strömungskanal (10), der Zwischenwand (11), der
Trennwand (12) und dem Abflusskanal (13) einstückig im Gießverfahren hergestellt ist,
wobei zumindest der Strömungskanal (10) durch einen verlorenen Kern (19) gebildet
ist.
9. Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei einer Brennkraftmaschine mit je Zylinder einzelnen Zylinderköpfen und Zylinderkopfhauben
(1) verwendet ist, wobei die Zuströmöffnung (14) und die Abströmöffnung (15) des Strömungskanals
(10) geodätisch oben und die Abflussöffnung (17) geodätisch unten liegend angeordnet
sind.
10. Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Brennkraftmaschine mit in Reihe oder V-förmig angeordneten Zylindern je
Zylinderreihe oder Zylinderbank lediglich ein Teil der Zylinderkopfhauben (1), bevorzugt
lediglich eine Zylinderkopfhaube (1), mit einer Ölabscheideeinrichtung (2) und die
anderen Zylinderkopfhauben ohne eine Ölabscheideeinrichtung (2) ausgebildet sind.
11. Zylinderkopfhaube nach den Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Zylinderkopfhauben (1) mit einer Ölabscheideeinrichtung (2) die Abströmöffnungen
(15) mittels einer dort anschließenden Leitung (16) zu einer gemeinsamen Zuführleitung
(30) zusammengeführt sind, mittels der die abströmenden Gase einem Feinölabscheider
(29) vor deren Rückführung zur Reinluftseite der Brennkraftmaschine zugeführt werden.
12. Gießverfahren zur Herstellung einer Zylinderkopfhaube nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkopfhaube (1) mit dem Strömungskanal (10), der Zwischenwand (11), der
Trennwand (12) und dem Abflusskanal (13) sowie den Einström- und Abströmöffnungen
(14, 15) einstückig hergestellt ist, wobei zumindest der Strömungskanal (10) durch
einen einzigen verlorenen Kern (19) gebildet ist.