(19)
(11) EP 2 337 159 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.2011  Patentblatt  2011/25

(21) Anmeldenummer: 09015633.2

(22) Anmeldetag:  17.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/447(2006.01)
H01R 13/52(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: REV Ritter GmbH
63776 Mömbris (DE)

(72) Erfinder:
  • Staudigl, Michael
    58300 Wetter (DE)
  • Bauer, Roland
    91257 Pegnitz (DE)
  • Fischer, Ralph
    95448 Bayreuth (DE)

(74) Vertreter: FDST Patentanwälte 
Nordostpark 16
90411 Nürnberg
90411 Nürnberg (DE)

   


(54) Aufputz-Steckdose und Aufputz-Installationsgeräteserie


(57) Eine Aufputz-Steckdose (2) umfasst ein Gehäuse (4) mit einem Gehäuseoberteil (10) zur Aufnahme eines Steckers mit einem Kabel, insbesondere eines Winkelsteckers. Um ein unbefugtes Ein- und Ausstecken des Steckers zu verhindern, weist das Gehäuse (4) ein Deckel (6) auf, in dem ein absperrbares Schloss (20) zur Verriegelung des Deckels (6) auch beim gesteckten Stecker vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufputz-Steckdose sowie eine Aufputz-Installationsgeräteserie.

[0002] Elektrische Installationsgeräte, wie Schalter, Taster und Steckdosen, werden in Unter- und Aufputzgeräte unterteilt. Bei Aufputzgeräten wird das Gerät mit seinem Gehäuse außen auf die Wand montiert. Aufputzgeräte werden bevorzugt in Nutzräumen, wie beispielsweise Kellern, Garagen oder Gewerberäumen, montiert. Aufputzgeräte sind oft in gemeinschaftlich genutzten Räumen angeordnet, wie beispielsweise gemeinsame Waschräume in Mehrparteien-Wohneinheiten. Bei Aufputz-Steckdosen besteht daher das Problem, dass unbefugte Dritte die Steckdosen nutzen können.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufputz-Steckdose mit einem Schutz gegen unbefugtes Benutzen anzugeben. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Aufputz-Installationsgeräteserie mit einer solchen Aufputz-Steckdose anzugeben.

[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Aufputz-Steckdose, weiterhin einfach als Steckdose bezeichnet, mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Steckdose umfasst danach ein Gehäuseoberteil sowie einen Deckel, insbesondere einen Klappdeckel, der über ein absperrbares Schloss am Gehäuseoberteil verriegelbar ist. Deckel und Gehäuseoberteil sind hierbei derart ausgebildet, dass sie einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Steckers bilden. Von besonderer Bedeutung ist, dass auch bei geschlossenem Deckel der Aufnahmeraum noch die Aufnahme des Steckers zulässt.

[0005] Hierdurch wird der besondere Vorteil erzielt, dass durch die spezielle Ausgestaltung der Deckel selbst bei eingestecktem Stecker, insbesondere Winkelstecker, über das Schloss verschließbar ist. Die Steckdose ist daher insgesamt derart dimensioniert und verschließbar ausgestaltet, dass der Deckel sowohl bei ausgestecktem als auch bei eingestecktem Stecker verriegelt werden kann. Damit ist ein hoher Nutzwert für den Nutzer gegeben, da dieser je nach Bedarf die Steckdose mit oder ohne eingesteckten Stecker verschließen kann. So ist beispielsweise auch beim Betrieb einer Waschmaschine oder eines Trockners sichergestellt, dass kein Unbefugter durch Ziehen des Steckers den Betrieb unterbricht oder die Steckdose beispielsweise nach Ablauf des Programms auf Kosten des Anderen nutzt.

[0006] Der Deckel ist üblicherweise über ein Scharnier mit dem Gehäuseoberteil schwenkbar verbunden und deckt das Gehäuseoberteil bevorzugt vollständig ab. Das Schloss ist dabei derart angeordnet, dass es einen in der Steckdose eingesteckten Stecker nicht berührt und damit das Schließen des Klappdeckels beim eingesteckten Stecker nicht erschwert. Das Schloss kann somit betätigt und der Deckel verriegelt werden, unabhängig davon ob ein Stecker in der Steckdose eingesteckt ist oder nicht.

[0007] Die Steckdose ist vorzugsweise als Einzelsteckdose ausgebildet. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, mehrere sogenannte Steckersockel oder Steckeraufnahmen, in die der Stecker einsteckbar ist, in einem gemeinsamen Gehäuseunterteil insbesondere nebeneinander anzuordnen, Vorzugsweise ist hierbei für jeden einzelnen Steckersockel ein eigener separat betätigbarer und verschließbarer Deckel vorgesehen.

[0008] Zur Ausbildung des Aufnahmeraums weisen das Gehäuseoberteil und/oder der Deckel vorzugsweise eine spezielle Konturierung auf. Die spezielle Konturierung ist wahlweise beim Gehäuseoberteil oder beim Deckel oder in Kombination bei beiden Teilen verwirklicht.

[0009] Als spezielle Konturierung weisen Gehäuseoberteil und/oder Deckel vorzugsweise eine im Vergleich zu herkömmlichen Gehäuseoberteilen bzw. Deckeln erhöhte Seitenwandung auf. Deren Höhe ist insbesondere an die typische Höhe eines Winkelsteckers angepasst, mit der dieser aus einer Steckaufnahme im Gehäuseoberteil herausragt. Die Höhe liegt vorzugsweise im Bereich von 1,5 bis 4 cm und insbesondere im Bereich von 2-3 cm. Vorzugsweise ist der Deckel topf- oder hutförmig ausgestaltet und bildet insbesondere die gesamte Höhe der erhöhten Seitenwandung aus. Alternativ ist die erhöhte Seitenwandung nur durch das Gehäuseoberteil gebildet und der Deckel ist wie herkömmliche Deckel im Wesentlichen flach ausgebildet.

[0010] Vorteilhafterweise ist weiterhin als spezielle Konturierung vorgesehen, dass zumindest der Deckel und insbesondere der Deckel und/oder das Gehäuseoberteil etwa T-förmig ausgebildet sind. Hierunter wird verstanden, dass ausgehend von dem Bereich, in dem die Steckaufnahme für den Stecker sich befindet, ein sich verjüngender Gehäuseabschnitt vorgesehen ist. Dieser ist insbesondere mittig angeordnet und vorzugsweise kanalartig ausgebildet. Er bildet quasi eine Verlängerung und dient zur Aufnahme und insbesondere auch Führung des Kabels des Steckers aus dem Gehäuse heraus. Ein Vorteil hierbei ist, dass eine evtl. Abdichtung des Gehäuses einfach realisierbar ist, da nur eine Durchführung für das Kabel abgedichtet werden muss. Bei einem Winkelstecker wird in diesem Gehäuseabschnitt vorzugsweise der abgewinkelte Teilbereich des Winkelsteckers aufgenommen. Der gesamte Winkelstecker ist dadurch bevorzugt vom Gehäuse umschlossen und es wird insbesondere nur das Kabel aus dem Gehäuse herausgeführt.

[0011] Bevorzugt ist sowohl das Gehäuseoberteil als auch der Deckel etwa T-förmig ausgebildet, so dass der sich verjüngende Gehäuseabschnitt durch einen geschlossenen Kanal gebildet ist.

[0012] Im Unterschied hierzu weist ein Gehäuseunterteil, auf das das Gehäuseoberteil aufgesetzt ist, zweckdienlichenrveise keine T-Form auf, so dass zumindest der Deckel das Gehäuseunterteil übersteht. Dies erlaubt die Verwendung von Standard- Gehäuseunterteilen über eine komplette Geräteserie hinweg.

[0013] Alternativ zu der T-förmigen Ausgestaltung kann der Deckel bzw. das Gehäuseoberteil auch ohne Verjüngung verlängert sein. Entscheidend ist, dass der Stecker komplett im Aufnahmeraum aufgenommen werden kann und zugleich das Kabel durch eine an das einzelne Kabel angepasste und dadurch leicht abdichtbare Durchführung aus dem Gehäuse herausgeführt wird.

[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Schloss im Deckel angeordnet und weist ein in den Aufnahmeraum reichendes Sperrglied auf, welches zur Verriegelung des Klappdeckels ein Widerlager hintergreift. Dies stellt eine konstruktiv einfache Ausführung eines Sperrsystems dar, welches auf einer Zusammenwirkung des Sperrgliedes mit dem Widerlager im Gehäuse der Steckdose beruht. Beim Abschließen des Schlosses mittels eines Schlüssels verdreht sich das Sperrglied und hintergreift das Widerlager, so dass eine Bewegung des Sperrglieds in Vertikalrichtung (Steckrichtung für den Stecker) verhindert wird und der Deckel nicht mehr aufgeklappt werden kann. Aufgrund der Anordnung des Wiederlagers und des Sperrglieds unter dem Deckel der Steckdose können diese nicht von außen manipuliert werden, um unbefugt das Schloss zu entriegeln.

[0015] Nach einer bevorzugten Variante ist das Widerlager einstückig mit dem Gehäuseoberteil ausgebildet. Das Gehäuseoberteil ist für gewöhnlich ein Spritzgussteil aus Kunststoff, daher lässt sich ein zusätzliches Element mit einer relativ einfachen Geometrie, welches das Widerlager bildet, leicht beim Herstellen des Gehäuseoberteils ausformen. Das Widerlager ist bevorzugt nach Art einer Verriegelungsnase am Rand der Steckaufnahme für den Stecker ausgebildet, welche beim Absperren des Schlosses vom Sperrglied hintergriffen wird.

[0016] Nach einer alternativen Variante ist das Widerlager ein Sperrelement, welches mit dem Gehäuseoberteil verbunden ist. Hierbei stellen das Gehäuseoberteil und das Widerlager zwei gesonderte Bauelemente dar, die z.B. aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sind und nach ihrer Herstellung zu einem späteren Zeitpunkt miteinander verbunden werden. Das Sperrelement ist beispielsweise ein metallischer Sperrstift mit einer Nut, in die das Sperrglied des Schlosses eingreift, um ein Öffnen des Klappdeckels zu verhindern.

[0017] Zum besseren Schutz des eingesteckten Steckers vor Umwelteinflüssen, wie z.B. Staub oder Wasser, weist der Deckel ein Federelement zum selbständigen Schließen des Deckels auf. Das Federelement ist insbesondere im Bereich der Verbindung des Deckels mit dem Gehäuseoberteil angeordnet und drückt den Deckel stets zum Gehäuseoberteil, so dass der Deckel nur durch die Einwirkung einer äußeren Kraft aufgeklappt werden kann.

[0018] Die Schutzfunktion des Deckels wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass vorzugsweise - zusätzlich zur Verriegelung durch das Schloss - eine reversibel lösbare formschlüssige Verbindung, insbesondre Verrastung, zwischen dem Deckel und dem Gehäuseoberteil vorgesehen ist. Der Deckel ist bevorzugt über eine formschlüssige Verbindung, insbesondere Rast- oder Schnappverbindung, im geschlossenen Zustand gehalten. Beim Schließen des Deckels rastet dieser im Gehäuseoberteil ein und kann nur durch einen externen Eingriff gezielt geöffnet werden. Dadurch wird der Deckel zuverlässig in seiner Schließposition gehalten und eine Belastung des Schlosses - beispielsweise durch eine von dem Kabel ausgeübte elastische Rückstellkraft - ist vermieden.

[0019] Das Einrasten des Klappdeckels im Gehäuseoberteil wird realisiert, indem zweckdienlicherweise das Gehäuseoberteil eine Anzahl von Rastzähnen und der Deckel eine Anzahl von Rastaufnahmen aufweist. Beim Schließen des Deckels greifen die Rastzähne in die Rastaufnahmen ein und verhindern somit, dass sich der Deckel von selbst wieder aufmacht. Bevorzugt ist beidseitig der Durchführung für das Kabel jeweils ein Rastpaar vorgesehen.

[0020] Nach einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Gehäuse derart ausgebildet, dass der eingesteckte Stecker bei geschlossenem Deckel spritzwassergeschützt ist. Die Steckdose erfüllt insbesondere die Anforderungen der Schutzklassen IP44 und IP54 oder höher und ist gegen Spritz- und Strahlwasser geschützt. Diese Ausführungsvariante eignet sich für den Einsatz in feuchten Räumen wie z.B. in Waschräumen.

[0021] Vorteilhafterweise ist die zwischen dem Deckel und dem Gehäuseoberteil ausgebildete Durchführöffnung zum einzelweisen und abgedichteten Herausführen des Kabels ausgebildet. Ansonsten ist der Aufnahmeraum durch den Deckel und dem Gehäuseoberteil zur Umgebung abgeschlossen, insbesondere abgedichtet. Dies erlaubt insgesamt eine einfache Abdichtung.

[0022] Zum abgedichteten Herausführen des Kabels ist vorzugsweise ein Dichtelement zur Abdichtung der Durchführöffnung vorgesehen, welches elastisch ist und vorzugsweise die Durchführöffnung sowohl mit einliegendem Kabel als auch ohne einliegendes Kabel abdichtet. Das Dichtelement ist zweckdienlicherweise aus einem geeigneten Schaumstoff oder einer gummielastischen Masse. Dank seiner Elastizität wird das Dichtelement vom Kabel zusammengepresst, und das Dichtelement schmiegt sich an den Außenumfang des Kabels abdichtend an. Umgekehrt nimmt das Dichtelement seine ursprüngliche Form an, wenn kein Kabel einliegt und verschließt Durchführöffnung vollständig.

[0023] Vorteilhafterweise ist das Dichtelement zweiteilig und beide Teile sind in einer unteren Dichtungsaufnahme am Gehäuseoberteil und in einer oberen Dichtungsaufnahme am Deckel angeordnet. Durch die zweiteilige Ausgestaltung des Dichtelements ist ein sicheres dichtes Umschließen des Kabels gewährleistet. Bei ausgestecktem Stecker können die Teile des Dichtungselements leichter in ihre Ausgangsform zurückgehen und somit die Durchführöffnung gegen Spritzwasser abdichten. Insbesondere üben die beiden Teile aufgrund der Elastizität einen wechselseitigen Anpressdruck im Bereich ihrer Trennungslinie aus.

[0024] Nach einer bevorzugten Weiterbildung ist das Gehäuseoberteil mit dem Gehäuseunterteil über Verbindungselemente lösbar verbunden, insbesondere verschraubt, die nur bei offenem Deckel zugänglich sind.

[0025] Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Aufputz- Installationsgeräteserie gemäß Anspruch 15. Danach ist als Basisteil das Gehäuseunterteil vorgesehen, welches für unterschiedliche Gerätetypen, wie Schalter, Taster, Steckdosen ohne und mit Deckel sowie in gleicherweise für die hier beschriebene absperrbare Steckdose herangezogen wird. Damit ist eine Geräteserie in Modulbauweise verwirklicht, so dass die speziell ausgebildete absperrbare Steckdose sich mit möglichst wenig Aufwand auch in bestehende Geräteserien integrieren lässt.

[0026] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
Fig. 1
in perspektivischer Darstellung eine erste Ausführungsvariante einer Aufputz-Steckdose,
Fig. 2
in perspektivischer Darstellung ein Gehäuseoberteil der Aufputz-Steckdose gemäß Fig. 1, und
Fig. 3
in perspektivischer Darstellung eine zweite Ausführungsvariante einer Aufputz-Steckdose.


[0027] Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.

[0028] In den Figuren ist jeweils eine Aufputz-Steckdose 2 gezeigt, die insbesondere zur Aufnahme eines hier nicht näher dargestellten Winkelsteckers ausgebildet ist. Die Steckdose 2 umfasst ein Gehäuse 4 mit einem Deckel 6, hier einem Klappdeckel. Das Gehäuse 4 ist aus einem Gehäuseunterteil 8 und einem Gehäuseoberteil 10 zusammengesetzt. In Fig. 1 ist der Klappdeckel 6 zugeklappt dargestellt und verdeckt das Gehäuseoberteil 10. Das Gehäuseoberteil 10, das Gehäuseunterteil 8 und der Klappdeckel 6 sind bevorzugt Spritzgussteile aus Kunststoff.

[0029] Eine detailierte Ansicht auf das Gehäuseoberteil 10 ist in Fig. 2 gezeigt. Die Aufputz-Steckdose 2 weist in einer Bodenwand 12 des Gehäuseoberteils 10 eine Steckeraufnahme 14 für den Stecker auf, die im Wesentlichen durch eine topfartige Vertiefung ausgebildet ist. Unter der Bodenwand 12 ist ein Gerätesockel mit elektrischen Kontaktbuchsen angeordnet, in die der Stecker mit seinen Kontaktstiften eingesteckt wird. In einem oberen Bereich des Gehäuseoberteils 10 ist der Klappdeckel 6 mittels eines Scharniers befestigt. Im oberen Bereich ist außerdem ein hier nicht dargestelltes Federelement angeordnet, welches den Klappdeckel 6 in seine Schließstellung drückt und somit ein selbständiges Schließen des Klappdeckels 6 bewirkt.

[0030] Der Klappdeckel 6 weist die gleiche Grundform wie das Gehäuseoberteil 10 auf und überdeckt im geschlossenen Zustand die gesamte Bodenwand 12. Umlaufend um die Bodenwand 12 verläuft ein erhobener Rand 16. Im geschlossenen Zustand überlappt der Klappdeckel 6 den Rand 16 und stützt sich auf der Bodenwand 12 ab, so dass bis auf eine Durchführöffnung 17 (vgl. Fig. 3) ein zur Umgebung geschlossener und gut abdichtbarer Aufnahmeraum 18 (vgl. Fig. 3) gebildet ist. In der Bodenwand 12 sind außerdem Durchbrechungen 19 vorgesehen, in welche nicht gezeigte Schrauben zum Verschrauben des Gehäuseoberteils 10 mit dem Gehäuseunterteil 8 eingeführt werden. Aufgrund der Position der Durchbrechungen 19 ist der Zugang zu den Schrauben nur im geöffneten Zustand des Klappdeckels 6 möglich. An einer Oberseite des Klappdeckels 6 ist zudem ein Beschriftungsfeld 21 angeordnet, welches eine einfache Beschriftung der Aufputz-Steckdose 2 ermöglicht (siehe Fig. 1).

[0031] Der Aufnahmeraum 18 ist derart bemessen, dass auch bei geschlossenem Deckel 6 ein Stecker, insbesondere Winkelstecker, eingesteckt sein kann. Hierzu ist in den Ausführungsbeispielen vorgesehen, dass der Klappdeckel 6 eine erhöhte Seitenwandung 23 aufweist, so dass der Klappdeckel 6 das Gehäuseoberteil 10 hutartig überdeckt. Die Seitenwandung 23 weist hierbei eine Höhe H vorzugsweise im Bereich von 2-3 cm auf.

[0032] Im Klappdeckel 6 ist ein Schloss 20 zur Verriegelung des Klappdeckels 6 integriert. Dabei ist der Klappdeckel 6 derart dimensioniert und das Schloss 20 ist derart positioniert, dass der Klappdeckel 6 auch bei eingestecktem Stecker zugeklappt und verriegelt werden kann. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, umfasst das Schloss 20 ein in den Aufnahmeraum 18 zwischen dem Klappdeckel 6 und dem Gehäuseoberteil 10 reichendes zylindrisches Sperrglied 22, welches an seinem unteren Ende einen Zapfen 24 aufweist. Beim Zusperren des Schlosses 20 dreht sich das Sperrglied 22 und der Zapfen 24 hintergreift ein Widerlager 26, welches ein Aufklappen des Klappdeckels 6 verhindert.

[0033] Der Unterschied zwischen der ersten Ausführungsvariante der Aufputz-Steckdose 2 gemäß Fig. 1 und 2 und der zweiten Ausführungsvariante gemäß Fig. 3 besteht in der Art des Widerlagers 26. Ansonsten sind die beiden Varianten gleich ausgebildet. In der ersten Ausführungsvariante ist das Widerlager 26 einstückig mit dem Gehäuseoberteil 10 ausgebildet und mit diesem in einem einzigen Fertigungsschritt hergestellt. Das Widerlager 26 ist bevorzugt als eine Verriegelungsnase 28 ausgebildet, die an einem umlaufenden Randsteg 29 der Steckeraufnahme 14 ausgeformt ist. In der zweiten Ausführungsvariante ist das Widerlager 26 ein Sperrstift 30 beispielsweise aus Metall, der eine Nut 32 aufweist, in die der Zapfen 24 beim Abschließen des Klappdeckels 6 eingreift. Der Sperrstift 30 ist getrennt vom Gehäuseoberteil 10 hergestellt und zu einem späteren Zeitpunkt am Gehäuseoberteil 10 montiert.

[0034] Bei beiden Ausführungsvarianten der Aufputz-Steckdose 2 ist der Klappdeckel 6 außerdem zum Einrasten in dem Gehäuseoberteil 10 ausgebildet. Hierfür sind am Klappdeckel 6 zwei Rastaufnahmen 34 (Fig. 3) vorgesehen, in welche zwei Rastzähne 36 (Fig. 2) des Gehäuseoberteils 10 eingreifen und somit eine Schnappwirkung erzeugen.

[0035] In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist das Gehäuse 4 etwa T-förmig ausgebildet und weist einen verlängerten Gehäuseabschnitt 38 auf. Dieser Gehäuseabschnitt 38 ist insbesondere derart bemessen, dass er die Aufnahme des abgewinkelten Teilbereichs eines Winkelsteckers ermöglicht, wenn dieser in der Steckeraufnahme 14 eingesteckt ist. An der unteren Stirnseite in der Seitenwandung 23 im Gehäuseabschnitt 38 ist die Durchführöffnung 17 ausgebildet. Diese ist im Ausführungsbeispiel durch eine schlitzartige Ausnehmung im Klappdeckel 6 im Zusammenwirken mit dem Gehäuseoberteil 10 gebildet. Durch diese Durchführöffnung 17 wird bei eingestecktem Stecker lediglich das Kabel des Steckers hinausgeführt. Der Stecker selbst verbleibt vollständig im Aufnahmeraum 18 unter dem Klappdeckel 6 verschlossen.

[0036] Zur Abdichtung der Durchführöffnung 17 ist ein zweiteiliges Dichtelement 40 aus Schaumstoff (Fig. 3) vorgesehen, welches elastisch ist und die Durchführöffnung 17 gegen ein Eindringen von Wasser abdichtet unabhängig davon, ob ein Kabel durchgeführt ist oder nicht. Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Teile 42, 44 jeweils quaderförmig ausgebildet. Ein oberes Teil 42 des Dichtelements 40 ist in einer oberen Dichtungsaufnahme 46 am Klappdeckel 6 eingesteckt, von der in Fig. 3 lediglich ein Randbereich gezeigt ist. Ein unteres Teil 44 des Dichtelements 40 ist in einer unteren Dichtungsaufnahme 48 eingesteckt, die aus Fig. 2 ersichtlich ist.

[0037] Wenn kein Kabel durch die Öffnung 40 geführt ist, befindet sich das Dichtelement 40 in seiner ausgedehnten Position, so dass bei zugeklapptem Klappdeckel 6 beide Teile 42, 44 des Dichtelements 40 aneinander anliegen und eine Abdichtung der Durchführöffnung 17 gewährleisten. Wenn ein Kabel durch die Öffnung 40 geführt ist, sind die Teile 42; 44 des Dichtelements 40 zusammengepresst und umschließen das Kabel, so dass ebenfalls eine Abdichtung der Durchführöffnung 17 gewährleistet ist.

[0038] Aufgrund der Verschließbarkeit des Gehäuses 4 kann ein unbefugtes Nutzen der Aufputz-Steckdose 2 verhindert werden, auch wenn bereits ein elektrisches Gerät in der Aufputz-Steckdose 2 eingesteckt ist. Da die Aufputz-Steckdose 2 außerdem spritzwassergeschützt ist, eignet sie sich beispielsweise für den Einsatz in Waschräumen oder anderen Gemeinschaftsräumen.

Bezugszeichenliste



[0039] 
2
Aufputz-Steckdose
4
Gehäuse
6
Klappdeckel
8
Gehäuseunterteil
10
Gehäuseoberteil
12
Bodenwand
14
Steckeraufnahme
16
Rand
17
Durchführöffnung
18
Aufnahmeraum
19
Durchbrechungen
20
Schloss
21
Beschriftungsfeld
22
Sperrglied
23
Seitenwandung
24
Zapfen
26
Widerlager
28
Verriegelungsnase
29
Randsteg
30
Sperrstift
32
Nut
34
Rastaufnahme
36
Rastzahn
38
verjüngter Gehäuseabschnitt
40
Dichtelement
42
oberes Teil des Dichtelements
44
unteres Teil des Dichtelements
46
obere Dichtungsaufnahme
48
untere Dichtungsaufnahme
H
Höhe



Ansprüche

1. Aufputz-Steckdose (2) umfassend ein Gehäuse (4) mit einem von einem Deckel (6) verschließbaren Gehäuseoberteil (10) zur Aufnahme eines Steckers mit einem Kabel, insbesondere eines Winkelsteckers, wobei das Gehäuseoberteil (10) und der Deckel (6) auch bei geschlossenem Deckel (6) einen Aufnahmeraum (18) zur Aufnahme des Steckers bilden und wobei weiterhin ein absperrbares Schloss (20) vorgesehen ist, das derart angeordnet und ausgebildet ist, dass auch bei in das Gehäuseoberteil (10) eingestecktem Stecker der Deckel (6) über das Schloss (20) mit dem Gehäuseoberteil (10) verriegelbar ist.
 
2. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 1,
wobei der Deckel (6) zur Ausbildung des Aufnahmeraums (18) eine erhöhte Seitenwandung (23) aufweist, deren Höhen (H) insbesondere im Bereich zwischen 1,5 und 4 cm liegt.
 
3. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei zumindest der Deckel (6) in etwa T-förmig ausgebildet ist und einen verjüngten Gehäuseabschnitt (38) zur Führung des Kabels des Steckers aufweist.
 
4. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 3,
wobei das Gehäuse (4) ein Gehäuseunterteil (8) aufweist und der Deckel (6) das Gehäuseunterteil (8) mit seinem verjüngten Gehäuseabschnitt (38) übersteht.
 
5. Aufputz-Steckdose (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schloss (20), welches im Deckel (6) angeordnet ist, ein Sperrglied (22) aufweist, das in den Aufnahmeraum (18) hineinreicht und das zur Verriegelung des Deckels (6) ein Widerlager (26) hintergreift.
 
6. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 5,
wobei das Widerlager (26) einstückig mit dem Gehäuseoberteil (10) ausgebildet ist.
 
7. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 5,
wobei das Widerlager (26) ein Sperrelement (30) ist, welches als separates Bauteil mit dem Gehäuseoberteil (10) verbunden ist.
 
8. Aufputz-Steckdose (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Deckel ein Federelement zum selbständigen Schließen des Deckels aufweist.
 
9. Aufputz-Steckdose (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zusätzlich zum absperrbaren Schloss (20) eine reversibel lösbare formschlüssige Verbindung, insbesondere Verrastung, zwischen dem Deckel (6) und dem Gehäuseoberteil (10) vorgesehen ist.
 
10. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 9,
wobei das Gehäuseoberteil (10) eine Anzahl von Rastzähnen (36) und der Deckel (6) eine Anzahl von Rastaufnahmen (34) aufweist.
 
11. Aufputz-Steckdose (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (4) derart ausgebildet ist, dass der eingesteckte Stecker bei geschlossenem Deckel (6) spritwassergeschützt ist.
 
12. Aufputz-Steckdose (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Deckel (6) und das Gehäuseoberteil (10) eine Durchführöffnung (17) zum abgedichteten Herausführen des Kabels des Steckers bilden.
 
13. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 12,
wobei ein Dichtelement (40) zur Abdichtung der Durchführöffnung (17) vorgesehen ist, welches elastisch ist und die Durchführöffnung (17) mit als auch ohne einliegendes Kabel abdichtet.
 
14. Aufputz-Steckdose (2) nach Anspruch 13,
wobei das Dichtelement (40) zwei Teile (42, 40) aufweist und das eine Teil (42) in einer oberen Dichtungsaufnahme (46) am Deckel (6) und das andere Teil (44) in einer unteren Dichtungsaufnahme (48) am Gehäuseoberteil (10) angeordnet ist.
 
15. Aufputz-Installationsgeräteserie umfassend eine Aufputz-Steckdose (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und weitere Gerätetypen, die alle ein einheitliches als Basis dienendes Gehäuseunterteil (8) aufweisen, auf dem unterschiedlich ausgebildete Gehäuseoberteile (10) montierbar sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht