[0001] Verfahren, Hörgerät und Anordnung zur Kalibrierung eines akustischen Anpasssystems
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Hörgerät zum Kalibrieren eines akustischen
Anpasssystems zur Abgabe von Klanbeispielen sowie eine zugehörige Anordnung.
[0003] Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen.
Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr Hörgeräte, Hörgerät mit externem Hörer
und In-dem-Ohr Hörgeräte, z.B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte bereitgestellt.
Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen.
Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare
oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten
Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
[0004] Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler,
einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z.
B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler,
z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert.
Dieser prinzipielle Aufbau ist in Figur 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr Hörgeräts
1 dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 2 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere
Mikrofone 3 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit
4, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 2 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale
und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 4 wird an einen
Lautsprecher bzw. Hörer 5 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall
wird gegebenenfalls über einen nicht dargestellten Schallschlauch, der mit einer Otoplastik
im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Hörgeräteträgers übertragen. Die Energieversorgung
des Hörgeräts 1 und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 4 erfolgt durch
eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 2 integrierte Batterie 6.
[0005] Die Anpassung eines Hörgerätes an eine Person erfolgt in der Regel in einem Anpassraum.
Dabei werden der Person, die sich bei getragenem Hörgerät in dem Anpassraum befindet,
von einer Signalquelle, beispielsweise einem CD- oder Tonbandgerät, Klangbeispiele
bereitgestellt. Diese Klangbeispiele simulieren u.a. kritische Situationen für den
Hörgeräteträger, um die Anpassung des Hörgerätes so optimieren zu können, dass der
Klang des Hörgerätes auch unter diesen kritischen Situationen akzeptabel ist. Während
der Anpassung werden die Signalverarbeitung im Hörhilfegerät betreffende Parameter
individuell eingestellt. Diese Parameter betreffen beispielsweise das Signalübertragungsverhalten,
die Verstärkung, die Kompression oder Einstellungen für bestimmte Filter bzw. Algorithmen
im Hörgerät, z.B. bezüglich der Störgeräuschreduzierung, der Sprachanhebung oder der
Feedbackunterdrückung.
[0006] Zur Optimierung dieser Parameter und Einstellungen müssen die dargebotenen Klangbeispiele
möglichst gut mit entsprechenden realistischen Situationen übereinstimmen. Weiterhin
ist es erforderlich, die Kennwerte eines dargebotenen Klangbeispieles, z.B. die Frequenz,
den Pegel, den Dynamikumfang, die Phasenlage usw. am Ort des Gehörs der Person möglichst
genau zu kennen. Diese Kennwerte weichen aufgrund einer Reihe von Faktoren von den
idealen Kennwerten des Klangbeispiels ab. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem
durch das Anpasssystem hervorgerufene Verfälschungen, z.B. bei der Signalerzeugung,
der Signalspeicherung, der Signalverarbeitung, der Signalverstärkung oder der Wiedergabe
des Signals über ein Lautsprechersystem. Ferner können Reflexionen an den Wänden des
Anpassraumes Verfälschungen hervorrufen, die Position des Hörgeräteträgers im Schallfeld
kann von der idealen Position abweichen usw. Diese Verfälschungen wirken sich letztendlich
auf die ermittelten Parameter zur Einstellung des Hörgerätes derart aus, dass diese
von den optimalen Parametern und Einstellungen abweichen.
[0007] Um die oben genannten negativen Einflüsse weitgehend zu eliminieren, ist es notwendig,
die Kennwerte des dargebotenen Klangbeispieles am Ort des Hörgerätes möglichst genau
zu kennen. Daher erfolgt zu Beginn einer Anpassung zunächst eine Kalibrierung des
Anpasssystems. Hierzu werden über das Lautsprechersystem spezielle Kalibriersignale
abgegeben. Mittels einer speziellen Messsonde (z.B. Sondenmikrofon) wird das Kalibriersignal
am Ort des Hörgerätes erfasst und ausgewertet. Dadurch werden Signalverfälschungen
erkannt und durch entsprechende Einstellungen des Anpasssystems weitgehend eliminiert.
[0008] Die oben geschilderte Vorgehensweise ist aufwendig und hat den weiteren Nachteil,
dass sie zum Erreichen eines optimalen Ergebnisses für jedes Klangbeispiel und jede
Änderung der Position des Hörgeräteträgers im Schallfeld erneut durchgeführt werden
muss.
[0009] Die
DE 101 15 430 C1 offenbart daher ein Verfahren zur individuellen Anpassung eines am Körper tragbaren
Hörgerätes an einen Hörgeräteträger, das auf eine Kalibrierung verzichtet. Dazu wird
dem Hörgeräteträger mittels eines Anpasssystems ein Klangbeispiel mit vorgebbaren
Signalkennwerten dargeboten. Das Klangbeispiel wird durch wenigstens ein Mikrofon
des Hörgerätes aufgenommen und entweder direkt oder gegebenenfalls nach einer Signalverarbeitung
an das Anpasssystem zurück übertragen. Aus dem Vergleich des vorgegebenen Signals
mit dem am Ort des Hörgeräteträgers tatsächlich gemessenen Signal lassen sich Übertragungsfehler
des Anpasssystems erkennen und kontinuierlich während der Anpassung ausgleichen. Eine
Kalibrierung des Anpasssystems zu Beginn einer Anpassung wird dadurch überflüssig.
[0010] Die
DE 10 2005 008 315 A1 offenbart ein vereinfachtes Verfahren zum Einmessen eines Hörgeräts hinsichtlich
eines aktuellen Rückkopplungspfads. Hierzu wird ein Hörgerät einschließlich einer
Messeinrichtung zum Messen eines Rückkopplungspfads und einer Bedieneinrichtung zum
Bedienen des Hörgeräts durch den Träger bereitgestellt. Mit der Bedieneinrichtung
ist ein Messzyklus zum Bestimmen mindestens einer Eigenschaft des Rückkopplungspfads
auslösbar. Dadurch kann der Hörhilfeträger sein System hinsichtlich des Rückkopplungspfads
selbst einmessen.
[0011] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Kalibrierung eines Anpasssystems zum
Darbieten von Klangbeispielen für eine individuelle Anpassung eines Hörgeräts zu vereinfachen.
[0012] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit dem Verfahren, dem Hörgerät und
der Anordnung der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0013] Die Erfindung beansprucht ein Verfahren zum Einstellen eines Mittels zum Darbieten
von Klangbeispielen zur individuellen Anpassung eines am Körper tragbaren Hörgeräts
eines Hörgeräteträgers. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Bereitstellen und Darbieten eines Rauschsignals durch das Mittel,
- Aufnehmen des dargebotenen Rauschsignals durch mindestens ein Mikrofon des Hörgeräts,
- Vergleich des aufgenommenen Rauschsignals oder eines daraus abgeleiteten Signals mit
einem im Hörgerät gespeicherten Referenzsignal und
- Abgabe eines Statussignals durch das Hörgerät in Abhängigkeit des Vergleichs.
[0014] Die Erfindung bietet die Grundlage einer einfachen und genauen Einstellung eines
Mittels zur Klangbeispielabgabe zwecks Kalibrierung ohne zusätzliche Mikrofone. Außerdem
wird die räumliche Position eines Hörgeräteträgers mitberücksichtigt. Die Kalibrierung
erfolgt nur einmal zu Beginn einer Anpasssitzung und muss in der Regel nicht wiederholt
werden, solange der Hörgeräteträger seine Position nicht verändert.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung kann das Statussignal durch einen Hörer des
Hörgeräts akustisch abgegeben werden. Dieses kann vom Hörgeräteträger ausgewertet
werden, so dass eine Kalibrierung vom Hörgeräteträger selbst vorgenommen werden kann.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren folgende zusätzliche Schritte
aufweisen:
- Auswerten des Statussignals,
- Einstellen eines Parameters des Mittels in Abhängigkeit der Auswertung und
- Abgabe eines Klangbeispiels durch das Mittel.
[0017] Vorteilhaft daran ist, dass das Klangbeispiel kalibriert abgegeben wird.
[0018] Des Weiteren kann das Auswerten des Statussignals in dem Mittel durchgeführt werden.
Dadurch ist eine automatische Kalibrierung möglich.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung kann der Vergleich des aufgenommenen Rauschsignals
oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Referenzsignal den Vergleich des Schallpegels
des aufgenommenen Rauschsignals oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Pegel
des Referenzsignals umfassen. Vorteilhaft daran sind die einfache Auswertung und die
Berücksichtigung des Lautstärkepegels.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform kann der Parameter des Mittels die Lautstärke des
von dem Mittel bereitgestellten Klangbeispiels sein.
[0021] Außerdem kann das von dem Mikrofon empfangene Signal im Hörgerät in eine Mehrzahl
von Frequenzbändern zerlegt werden und der Vergleich des aufgenommenen Rauschsignals
oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Referenzsignal frequenzbandbezogen erfolgen.
[0022] Die Erfindung gibt auch ein Hörgerät zum Kalibrieren eines Mittels zum Darbieten
von Klangbeispielen an. Das Hörgerät umfasst mindestens ein Mikrofon zum Aufnehmen
eines von dem Mittel dargebotenen Rauschsignals, eine Signalvergleichseinheit zum
Vergleich des aufgenommenen Rauschsignals oder eines daraus abgeleiteten Signals mit
einem im Hörgerät gespeicherten Referenzsignal und eine Statussignalabgabeeinheit
zur Abgabe eines Statussignals in Abhängigkeit des Vergleichs.
[0023] In einer Weiterbildung des Hörgeräts kann das Statussignal ein von einem Hörer des
Hörgeräts abgebbares akustisches Signal sein.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform des Hörgeräts kann die Signalvergleichseinheit
den Schallpegel des aufgenommenen Rauschsignals oder des daraus abgeleiteten Signals
mit dem Pegel des Referenzsignals vergleichen.
[0025] Die Erfindung gibt auch eine Anordnung mit einem Mittel zum Darbieten von Klangbeispielen
und mit mindestens einem Lautsprecher zur Abgabe der Klangbeispiele an ein Hörgerät
an. Die Anordnung umfasst ein erfindungsgemäßes Hörgerät und eine Rauschsignaleinheit
im Mittel zum Bereitstellen und Darbieten des Rauschsignals.
[0026] Die Anordnung kann außerdem eine Auswerteeinheit in dem Mittel zum Auswerten des
Statussignals und eine Einstelleinheit in dem Mittel zum Einstellen eines Parameters
des Mittels in Abhängigkeit der Auswertung umfassen.
[0027] In einer Weiterbildung der Anordnung kann der Parameter des Mittels die Lautstärke
des von dem Mittel bereitgestellten Klangbeispiels sein.
[0028] Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1:
- ein Hörgerät gemäß Stand der Technik,
- Figur 2:
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Kalibrie- ren eines akustischen Anpasssystems
und
- Figur 3:
- ein Blockschaltbild eine akustischen Anpasssys- tems.
[0030] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Kalibrieren
eines akustischen Anpasssystems. Das akustische Anpasssystem umfasst ein Mittel 10
und einen Lautsprecher 15 zum Darbieten von Klangbeispielen S4, mit deren Hilfe ein
Hörgerät 1 fein angepasst werden kann. Dazu sollen am Ohr eines Trägers des Hörgeräts
1 genau definierte Schallpegel ankommen. Daher muss das akustische Anpasssystem kalibriert
sein. Der Schallpegel am Ohr des Hörgeräteträgers hängt auch von seiner Sitzposition
im Raum ab und variiert mit dieser.
[0031] Erfindungsgemäß wird daher im ersten Schritt 100 das vom Hörgeräteträger getragene
Hörgerät 1 eingeschaltet. Im folgenden Schritt 101 stellt das Mittel 10 ein Rauschsignal
S1, ein sogenanntes Kalibrierrauschen, bereit. Im Schritt 102 wird das Rauschsignal
S1 vom Mittel 10 über den Lautsprecher 15 abgegeben und dem Hörgerät 1 dargeboten.
Das Hörgerät 1 nimmt das dargebotene Rauschsignal S1 im Schritt 103 auf. Im Hörgerät
1 wird nun im nachfolgenden Schritt 104 das aufgenommene Rauschsignal S1 bzw. ein
daraus abgeleitetes Signal mit einem im Hörgerät 1 gespeicherten Referenzsignal S2
verglichen. Beispielsweise wird mittels Pegelmessung im Hörgerät 1 der Schallpegel
des aufgenommenen Rauschsignals S1 ermittelt und mit einem Referenzpegel bzw. Sollpegel
verglichen.
[0032] In Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses - Schallpegel stimmt mit dem Referenzpegel
in etwa überein, Schallpegel zu niedrig oder Schallpegel zu groß - wird ein akustisches
Statussignal S3 im Schritt 103 vom Hörgerät 1 an den Hörgeräteträger abgegeben. Beispielsweise
signalisieren ein langer Ton, dass die Kalibrierung stimmt, zwei kurze Töne, dass
der Schallpegel zu niedrig ist, und vier kurze Töne, dass der Schallpegel zu hoch
ist.
[0033] Im Schritt 106 wertet der Hörgeräteträger das Statussignal S3 aus und stellt im Schritt
107 einen Parameter des Mittels 10, im beschriebenen Fall die Lautstärke des abzugebenden
Klangbeispiels S4, entsprechend dem gehörten Statussignal S2 ein. Im abschließenden
Schritt 108 gibt das Mittel 10 über den Lautsprecher 15 das gewählte Klangbeispiel
S4 mit der neu eingestellten Lautstärke ab.
[0034] Alternativ kann das Statussignal S3 auch in Form von gesprochenem Text den exakten
Wert der einzustellenden Lautstärke des Mittels 10 angeben.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform wird das Statussignal S3 nicht akustisch ausgegeben,
sondern per Funk direkt an das Mittel 10 übertragen, wo es ausgewertet wird. Anschließend
stellt sich das Mittel 10 automatisch auf die erforderliche Lautstärke ein und ist
somit für die aktuelle räumliche Position des Hörgeräteträgers kalibriert.
[0036] Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Kalibrieranordnung mit
einem akustischen Anpasssystems umfassend ein Mittel 10 zum Darbieten von Klangbeispielen
S4 und einen Lautsprecher 15 zur Abgabe der Klangbeispiele S4. Das akustische Anpasssystem
dient der Feineinpassung von Hörgeräteparametern eines Hörgeräts 1 mit Hilfe der Klangbeispiele
S4. Für wiederholbare und brauchbare Ergebnisse muss das Anpasssystem kalibriert werden.
Das heißt, dass zum Beispiel die Lautstärke der Klangbeispiele S4 entsprechend einer
Position des Trägers des Hörgeräts 1 im Raum angepasst wird. Die Kalibrierung erfolgt
mit Hilfe eines Rauschsignals S1.
[0037] Dazu umfasst das Mittel 10 eine Rauschsignaleinheit 12, die über den Lautsprecher
15 ein Rauschsignal S1 an das Hörgerät 1 abgibt. Ein Mikrofon 3 des Hörgeräts 1 nimmt
das Rauschsignal S1 auf und gibt es an eine Signalverarbeitungseinheit 4 des Hörgeräts
1 ab. In einer Signalvergleichseinheit 7 der Signalverarbeitungseinheit 4 wird der
Pegel des Rauschsignals S1 mit dem Pegel eines Referenzsignals S2 verglichen. Das
Ergebnis des Vergleichs wird an eine Statussignalabgabeeinheit 8 der Signalverarbeitungseinheit
4 abgegeben. Diese gibt entsprechend des Ergebnisses ein elektrisches Statussignal
S3 an einen Hörer 5 des Hörgeräts 1 ab, der es in ein akustisches Statussignal S3
wandelt und an den Hörgeräteträger abgibt. Mit Hilfe einer Einstelleinheit 14 des
Mittels 10 kann die Lautstärke der abzugebenden Klangbeispiele S4 beispielsweise vom
Hörgeräteträger verändert bzw. angepasst werden.
[0038] Alternativ kann das Statussignal S3 per Funk an eine Auswerteeinheit 13 des Mittels
10 abgeben werden. Die Auswerteeinheit 13 wertet das Statussignal S3 aus gibt das
Ergebnis an die Einstelleinheit 14 ab, die automatisch die Lautstärke der abzugebenden
Klangbeispiele S4 anpasst, so dass eindeutig definierte Klangbeispiele S4 das Hörgerät
1 erreichen.
[0039] In einer Weiterbildung kann das von dem Mikrofon 3 empfangene Rauschsignal S1 im
Hörgerät 1 in eine Mehrzahl von Frequenzbändern zerlegt werden und der Vergleich des
aufgenommenen Rauschsignals S1 oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Referenzsignal
S2 frequenzbandbezogen erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Hörgerät
- 2
- Hörgerätegehäuse
- 3
- Mikrofon
- 4
- Signalverarbeitungseinheit
- 5
- Hörer
- 6
- Batterie
- 7
- Signalvergleichseinheit
- 8
- Statussignalabgabeeinheit
- 10
- Mittel zum Darbieten von Klangbeispielen
- 11
- Klangbeispieleinheit
- 12
- Rauschsignaleinheit
- 13
- Auswerteeinheit
- 14
- Einstelleinheit
- 15
- Lautsprecher
- 100
- Einschalten des Hörgeräts 1
- 101
- Bereitstellen eines Rauschsignals S1
- 102
- Darbieten eines Rauschsignals S1
- 103
- Aufnehmen des dargebotenen Rauschsignals S1
- 104
- Vergleich des aufgenommenen Rauschsignals S1
- 105
- Abgabe eines Statussignals S3
- 106
- Auswerten des Statussignals S3
- 107
- Einstellen des Mittels 10
- 108
- Abgabe eines Klangbeispiels S4 durch das Mittel 10
- S1
- Rauschsignal
- S2
- Referenzsignal
- S3
- Statussignal
- S4
- Klangbeispiel
1. Verfahren zum Einstellen eines externen Mittels (10) zum Darbieten von Klangbeispielen
(S4) zur individuellen Anpassung eines am Körper tragbaren Hörgeräts (1) eines Hörgeräteträgers
mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen (101) und Darbieten (102) eines Rauschsignals (S1) durch einen Lautsprecher
(15) des Mittels (10),
- Aufnehmen (103) des dargebotenen Rauschsignals (S1) durch mindestens ein Mikrofon
(3) des Hörgeräts (1),
- Vergleich (104) des aufgenommenen Rauschsignals (S1) oder eines daraus abgeleiteten
Signals mit einem im Hörgerät (1) gespeicherten Referenzsignal (S2) und
- Abgabe (105) eines Statussignals (S3) durch das Hörgerät (1) in Abhängigkeit des
Vergleichs (104).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Statussignal (S3) durch einen Hörer (5) des Hörgeräts (1) akustisch abgegeben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch:
- Auswerten (106) des Statussignals (S3),
- Einstellen (107) eines Parameters des Mittels (10) in Abhängigkeit der Auswertung
(106) und
- Abgabe (108) eines Klangbeispiels (S4) durch das Mittel (10).
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auswerten (106) des Statussignals (S3) in dem Mittel (10) durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vergleich (104) des aufgenommenen Rauschsignals (S1) oder des daraus abgeleiteten
Signals mit dem Referenzsignal (S2) den Vergleich des Schallpegels des aufgenommenen
Rauschsignals (S1) oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Pegel des Referenzsignals
(S2) umfasst.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Parameter des Mittels (10) die Lautstärke des von dem Mittel (10) bereitgestellten
Klangbeispiels (S4) ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das von dem Mikrofon (3) aufgenommene Rauschsignal (S1) im Hörgerät (1 in eine Mehrzahl
von Frequenzbändern zerlegt wird und der Vergleich (104) des aufgenommenen Rauschsignals
(S1) oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Referenzsignal (S2) frequenzbandbezogen
erfolgt.
8. Hörgerät (1) zum Kalibrieren eines externen Mittels (10) zum Darbieten von Klangbeispielen
(S4),
gekennzeichnet durch:
- mindestens ein Mikrofon (3) zum Aufnehmen eines von einem Lautsprecher (15) des
Mittels (10) dargebotenen Rauschsignals (S1),
- eine Signalvergleichseinheit (7) zum Vergleich des aufgenommenen Rauschsignals (S1)
oder eines daraus abgeleiteten Signals mit einem im Hörgerät (1) gespeicherten Referenzsignal
(S2) und
- eine Statussignalabgabeeinheit (8) zur Abgabe eines Statussignals (S3) in Abhängigkeit
des Vergleichs.
9. Hörgerät (1) nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch:
- einen Hörer (5), der das Statussignal (S3) akustisch abgibt.
10. Hörgerät (1) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalvergleichseinheit (7) den Schallpegel des aufgenommenen Rauschsignals (S1)
oder des daraus abgeleiteten Signals mit dem Pegel des Referenzsignals (S3) vergleicht.
11. Anordnung mit einem Mittel (10) zum Darbieten von Klangbeispielen (S4) und mit mindestens
einem Lautsprecher (15) zur Abgabe der Klangbeispiele (S4) an ein Hörgerät (1),
gekennzeichnet durch:
- ein Hörgerät (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10 und
- eine Rauschsignaleinheit (12) im Mittel (10) zum Bereitstellen und Darbieten des
Rauschsignals (S1).
12. Anordnung nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch:
- eine Auswerteeinheit (13) in dem Mittel (10) zum Auswerten des Statussignals (S3)
und
- eine Einstelleinheit (14) in dem Mittel (10) zum Einstellen eines Parameters des
Mittels (10) in Abhängigkeit der Auswertung.
13. Anordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Parameter des Mittels (10) die Lautstärke des von dem Mittel (10) bereitgestellten
Klangbeispiels (S4) ist.