Bodendüse für Staubsauger
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodendüse für Staubsauger mit einem Zwischenstück, einem
Saugkopf, der um eine horizontale Kippachse kippbeweglich an ein erstes, vorderes
Ende des Zwischenstücks angeschlossen ist, zumindest einem Stützelement, welches an
einem zweiten, hinteren Ende des Zwischenstücks angeordnet ist, und einem Saugrohr-
oder Saugschlauchanschluss, der um eine horizontale Gelenkachse zwischen einer oberen
und einer unteren Anschlagposition in einem festgelegten Winkelbereich schwenkbar
an das zweite, hintere Ende des Zwischenstücks angeschlossen ist, wobei der oberhalb
der horizontalen Gelenkachse zwischen dem Saugrohranschluss und dem Zwischenstück
gebildete Winkel vor der oberen Anschlagposition zu der unteren Anschlagposition zunimmt.
[0002] Bodendüsen besitzen in der Regel mindestens ein Gelenk zwischen dem Saugkopf und
dem Saugrohranschluss. Hierdurch wird sichergestellt, dass ein Anheben oder Absenken
des Saugrohrs nicht zu einem Verkanten des Saugkopfes und einer damit verbundenen
Verringerung der Saugleistung führt. Ein solches Verkanten stellt sich bei sogenannten
Eingelenkdüsen auch dann ein, wenn das Saugrohr über einen oberen oder unteren Anschlagpunkt
des Gelenks geschwenkt wird.
[0003] Zur Verhinderung dieser Nachteile sind gattungsgemäße Doppelgelenkdüsen bekannt,
beispielsweise aus der
DE-OS 28 46 847. Bei der bekannten Doppelgelenkdüse erfolgt bei der Reinigung einer horizontalen
Bodenfläche eine Kraftabstützung in vertikaler Richtung an zwei rückseitigen Laufrollen
als Stützelemente. Dies hat zur Folge, dass an dem Saugrohranschluss über ein Staubsaugerrohr
eingeleitete Vertikalkräfte kompensiert werden, wobei der Saugkopf sich aufgrund der
doppelgelenkigen Verbindung mit dem als Saugkanal ausgebildeten Zwischenstück frei
ausrichten kann und immer eben auf der zu reinigenden Fläche aufliegt. Die doppelt
gelenkige Ausführung bewirkt bei der bekannten Bodendüse gleichzeitig, dass der Saugkopf
zunächst nur durch seine Gewichtskraft auf dem zu reinigenden Untergrund aufliegt.
Bei der Benutzung der Bodendüse wird durch den Saugluftstrom an der Unterseite des
Saugkopfes ein Unterdruck erzeugt, durch den Schmutzpartikel aufgenommen werden und
die Bodenfläche gereinigt wird. Durch den Unterdruck saugt sich der Saugkopf an der
Bodenfläche fest, wobei sich die durch den Unterdruck erzeugten und in vertikaler
Richtung wirkenden Kräfte mit der Gewichtskraft des Saugkopfes addieren Obwohl, wie
zuvor beschrieben, die über das Staubsaugerrohr eingeleiteten Vertikalkräfte durch
die rückseitig als Stützelement vorgesehenen Laufrollen kompensiert werden, können
durch das Festsaugen des Saugkopfes an der Bodenfläche und die zusätzliche Gewichtskraft
des Saugkopfes erhebliche Schiebekräfte auftreten, so dass dann die Handhabung der
Bodendüse schwierig ist und einen gewissen Kraftaufwand erfordert.
[0004] Aus der
DE 196 24 360 B4 ist eine Doppelgelenkdüse bekannt, bei der zur Reduzierung der Falschluft, d.h. Luft,
die nicht durch den Saugmund, sondern Spalten und Ritzen der Bodendüse eintritt und
somit nicht zur Saugleistung beiträgt, ein flexibler Schlauchabschnitt eingesetzt
wird, der sich von dem Saugrohranschluss unmittelbar bis zu dem Saugkopf erstreckt.
Die weiteren Eigenschaften der Bodendüse sind im Vergleich zu einer Doppelgelenkdüse
ohne einen flexiblen Schlauchabschnitt unverändert.
[0005] Aus der
EP 1 714 599 A1 ist eine Düse für einen Bodenstaubsauger bekannt, die eine flexible Leitung aufweist.
Die Leitung ist derart angeordnet, dass durch eine Gelenkverbindung Axialkräfte von
der Leitung ferngehalten werden Dagegen weist die Leitung eine hohe Torsionssteifigkeit
auf, so dass Drehbewegungen eines Rohrstutzens um seine Achse als Lenkbewegung auf
den Saugkopf übertragen werden.
[0006] Ausgehend von einer gattungsgemäßen Bodendüse mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruches 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Handhabung weiter
zu erleichtern, indem die notwendigen Schiebekräfte zur Bewegung der Düse verringert
werden.
[0007] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist eine Bodendüse mit den eingangs
beschriebenen Merkmalen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass zwischen dem Zwischenstück
und dem Saugrohranschluss ein elastisches Element angeordnet ist, welches zwischen
der oberen und der unteren Anschlagposition ein Drehmoment D erzeugt, das die Verbindung
von Zwischenstück und Saugrohranschluss zu kleineren Winkeln drängt. Der vorliegenden
Erfindung liegt damit die Idee zugrunde, die an dem Saugkopf wirkende Gewichtskraft
F
G und die bei dem Saugbetrieb zusätzlich durch den Unterdruck erzeugte und in der gleichen
Richtung wie die Gewichtskraft F
G wirkende Kraft zumindest zu einem gewissen Maße zu kompensieren um die Reibung an
der Unterseite des Saugkopfes und damit die zur Bewegung erforderlichen Schiebekräfte
zu verringern. Die Bodendüse ist also erfindungsgemäß derart ausgeführt, dass das
Drehmoment D bei einem festgehaltenen Saugrohranschluss und bei der Auflage der Bodendüse
auf einer ebenen Bodenfläche über das Zwischenstück eine Kraft F
D, ausübt, die der an dem Saugkopf wirkenden Gewichtskraft F
G entgegengesetzt ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Bodendüse ist bei der Auflage auf einer Bodenfläche einerseits
durch das zumindest eine Stützelement und andererseits durch die Unterseite des Saugkopfes
abgestützt. Während das rückseitig angeordnete Stützelement die über ein Staubsaugerrohr
eingeleiteten vertikalen Schiebekräfte aufnimmt, liegt der Saugkopf mit seinem Eigengewicht
auf der Bodenfläche auf. Zusätzlich verteilt sich das Gewicht des Zwischenstückes
einerseits auf das rückseitige Stützelement und andererseits auf die an dem Saugkopf
wirkende Gewichtskraft. Die zusätzliche durch den Unterdruck an dem Saugkopf in vertikaler
Richtung wirkende Kraft hängt dagegen von verschiedenen Konstruktions-und Betriebsparametern,
beispielsweise der Geometrie des Saugkopfes, der Beschaffenheit der zu reinigenden
Bodenfläche und der jeweils an einem Staubsauger eingestellten Leistung ab.
[0009] Erfindungsgemäß wird zwischen der oberen und der unteren Anschlagposition ein Drehmoment
erzeugt, welches über das Zwischenstück als Hebel und die horizontale Kippachse als
Aufhängung des Saugkopfes eine nach oben gerichtete Kraft erzeugt, die der Gewichtskraft
entgegengesetzt ist. Die Anschlagspositionen selbst sind bei dieser Betrachtung nicht
zu berücksichtigen, da dort über den Anschlag eine direkte Kraftübertragung von dem
Saugrohranschluss zu dem Zwischenstück erfolgt. Wenn an dem Saugrohranschluss kein
Saugrohr angeschlossen ist, bewirkt das durch das elastische Element erzeugte Drehmoment
in der Regel, dass der üblicherweise nur ein vergleichsweise geringes Eigengewicht
aufweisende Saugrohranschluss bis in die obere Anschlagposition oder zumindest bis
kurz vor die obere Anschlagposition angehoben wird.
[0010] Zur Erzeugung des Drehmomentes ist das elastische Element über den gesamten Winkelbereich
oder nahezu den gesamten Winkelbereich, indem der Saugrohranschluss gegenüber dem
Zwischenstück schwenkbar ist, vorgespannt. Im Rahmen der Erfindung kann dabei vorgesehen
sein, dass das elastische Element in der oberen Anschlagposition vorgespannt ist,
so dass auch dort eine gewisse Kraftkompensation erfolgt, oder in der oberen Anschlagposition,
die keiner üblichen Schiebeposition bei einem angeschlossenen Saugrohr entspricht,
entspannt ist. So kann beispielsweise das elastische Element so ausgeführt sein, dass
es bei der Montage der Bodendüse leicht und ohne eine Vorspannung montiert werden
kann, wenn sich die gelenkige Verbindung zwischen Saugrohranschluss und Zwischenstück
in der oberen Anschlagposition befindet, wobei dann durch eine Auslenkung aus der
oberen Anschlagposition eine elastische Spannung des Elementes erfolgt.
[0011] Mit zunehmendem Winkel zwischen Saugrohranschluss und Zwischenstück nimmt üblicherweise
auch das Drehmoment und damit auch die der Gewichtskraft F
G entgegengesetzte Kraft F
D zu. Die elastischen Eigenschaften des elastischen Elementes sind dabei unter Berücksichtigung
des Gewichtes des Saugkopfes einerseits und der zusätzlich bei dem Saugbetrieb durch
den Unterdruck erzeugten Kraft andererseits auswählen. Ausgehend von einer an sich
üblichen Form und Ausgestaltung einer Doppelgelenkdüse ist gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die der Gewichtskraft F
G entgegenwirkende Kraft F
Dunmittelbar vor der oberen Anschlagposition zwischen 0 N und 10 N, vorzugsweise zwischen
2 N und 5 N beträgt und mit zunehmendem Winkel zwischen Saugrohranschluss und Zwischenstück
zunimmt. An der unteren Anschlagposition ist die der Gewichtskraft F
G entgegenwirkende Kraft F
D wie zuvor beschrieben üblicherweise größer und beträgt bevorzugt zwischen 10 N und
30 N, besonders bevorzugt zwischen 15N und 25 N.
[0012] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die durch das Drehmoment erzeugte
Gegenkraft F
D bei jedem möglichen Winkel zwischen Saugrohranschluss und Zwischenstück kleiner oder
gleich der Gewichtskraft ist. Für einen Benutzer sind dann zunächst keine Unterschiede
zu einer herkömmlichen Bodendüse festzustellen, außer dass die auftretenden Schiebekräfte
auf vorteilhafte Weise reduziert sind. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der
Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Gewichtskraft F
G und die entgegenwirkende Kraft F
D bei einem mittleren Winkel betragsgleich sind. Ohne die zusätzliche durch den Unterdruck
hervorgerufene Kraft, welche den Saugkopf nach unten zieht, liegt der Saugkopf bei
dem mittleren Winkel gerade auf der Bodenfläche auf bzw. schwebt in einem geringen
Abstand über der Bodenfläche. Bei einer weiteren Abwinklung hebt sich sodann der Saugkopf
von der Bodenfläche ab. Dies kann hingenommen werden, da sich der Saugkopf bei dem
üblichen Saugbetrieb entgegen der durch das Drehmoment erzeugten Kraft F
D an dem Boden festsaugt.
[0013] Im Hinblick auf das elastische Element ergeben sich im Rahmen der Erfindung verschiedene
Möglichkeiten, wobei grundsätzlich auch unterschiedliche elastische Elemente kombiniert
werden können. So können zwischen dem Zwischenstück einerseits und dem Saugrohranschluss
andererseits beispielsweise lineare Federn oder Spiralfedern vorgesehen sein. Bei
mehrlagig gewickelten Spiralfedern ergibt sich der Vorteil, dass diese so vorgespannt
werden können, dass sich das Drehmoment über den Winkelbereich zwischen der oberen
Anschlagposition und der unteren Anschlagposition nur geringfügig verändert. So kann
beispielsweise erreicht werden, dass über den gesamten Schwenkbereich die an dem Saugkopf
wirkende Gewichtskraft zum größten Teil kompensiert wird. Die Anordnung von einer
oder zwei Spiralfedern ist beispielsweise seitlich der gelenkigen Verbindung zwischen
dem Saugrohranschluss und dem Zwischenstück möglich.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist als elastisches Element ein
die Saugluft führender und in seiner Längsrichtung elastischer Schlauch vorgesehen,
wobei eine in Längsrichtung des Schlauchs verlaufende Mittellinie im Wesentlichen
senkrecht zu der horizontalen Gelenkachse und in einem Abstand zu dieser verläuft
und wobei der Schlauch zwischen dem Zwischenstück und dem Saugrohranschluss elastisch
federnd angeordnet ist.
[0015] Während bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen von Bodendüsen ein
flexibler Schlauch üblicherweise zur Vermeidung oder Reduzierung von Falschluft vorgesehen
ist, werden im Rahmen der bevorzugten Ausgestaltung vielmehr die elastischen Eigenschaften
genutzt. Zur Erzeugung einer ausreichenden Elastizität in Längsrichtung kann der Schlauch
beispielsweise als Wellenschlauch oder Faltenbalg ausgebildet sein, wobei üblicherweise
ein Kunststoffmaterial verwendet wird mit einer eingespritzten Wendel aus Federstahl.
Besonders vorteilhaft ist dann, dass der Schlauch dauerhaft elastische Eigenschaften
aufweist. Die beschriebene bevorzugte Ausgestaltung macht sich die elastischen Rückstellkräfte
des Schlauchs aufgrund einer Verformung in Längsrichtung zunutze, wobei der Schlauch
auch eine zusätzliche Krümmung aufweisen kann. Die in Längsrichtung des Schlauches
verlaufende Mittellinie verläuft in etwa senkrecht zu der horizontalen Gelenkachse
und weist über ihren gesamten Verlauf einen Abstand zu der Gelenkachse auf. Dies ist
erforderlich, damit durch die elastischen Rückstellkräfte des Schlauches das erfindungsgemäß
vorgesehene Drehmoment zwischen dem Saugrohranschluss und dem Zwischenstück erzeugt
wird.
[0016] Vorzugsweise verläuft die Mittellinie des Schlauches bezogen auf die Auflagefläche
der Bodendüse auf einen zu reinigenden Bodenbelag oberhalb der Gelenkachse, wobei
der Schlauch dann in seiner Längsrichtung elastisch gedehnt ist.
[0017] Wir zuvor erläutert, ist im Rahmen der beschriebenen Ausgestaltung der Schlauch als
elastisches Element vorgesehen. Die Verbindung zwischen dem Saugkopf und dem ersten,
vorderen Ende des Zwischenstücks kann in herkömmlicher Weise durch gelenkig ineinander
gesteckte Teile erfolgen. So kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Zwischenstück
einen Saugkanal umfasst, wobei der Saugkopf an das vordere Ende und der Schlauch an
das hintere Ende des Saugkanals anschließen.
[0018] Zur Abdichtung der an der horizontalen Kippachse gelenkig verbundenen Teile können
beispielsweise Dichtungen, angeformte Dichtlippen oder dergleichen vorgesehen sein.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Saugmund aus einem im Wesentlichen
in Querrichtung verlaufenden Saugschlitz gebildet. Aus der Praxis sind Ausgestaltungen
des Saugmundes mit einem Saugschlitz oder mit zwei Saugschlitzen bekannt. Während
ein Saugkopf mit zwei Saugschlitzen durch 5 die größere Auflagefläche eine geringere
Neigung zum Verkippen hat, können bei einer Ausgestaltung mit nur einem Saugschlitz
eine kompaktere Bauform und in der Regel auch höhere Druckgradienten und damit eine
verbesserte Reinigungswirkung erreicht werden. Durch das erfindungsgemäß vorgesehene
elastische Element können die Schiebekraft und damit die Reibung an der Unterseite
des Saugkopfes maßgeblich reduziert werden. Dies führt dazu, dass auch die Gefahr
eines durch die Reibung bedingten, unkontrollierten Verkippens des Saugkopfes reduziert
ist. Schließlich kann der Saugkopf bei einer Ausgestaltung mit lediglich einem Saugschlitz
in Saugrichtung, d.h. Längsrichtung, gesehen vergleichsweise kurz ausgeführt werden.
[0020] Das Stützelement ist vorzugsweise als Laufrolle ausgebildet, um eine leichte Führung
der Bodendüse zu ermöglichen. Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass die Drehachse
der Laufrolle und die Gelenkachse zusammenfallen. Das hintere, zweite Ende des Zwischenstücks
und der Saugrohranschluss können dann mit einem Stift oder zwei Stiftstücken verbunden
sein, wobei der Stift bzw. die Stiftstücke dann auch die zumindest eine Laufrolle
tragen. Wesentlich ist im Rahmen der Erfindung dagegen, dass der Schlauch bezüglich
der Gelenkachse außermittig angeordnet ist, um ein ausreichendes Drehmoment und damit
eine Krafteinwirkung auf das Zwischenstück zu ermöglichen. Gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung fällt die Drehachse nicht mit der horizontalen Gelenkachse
zusammen. So ist es von Vorteil, die Gelenkachse möglichst tief vorzusehen, wobei
dann der Schlauch außermittig dazu oberhalb angeordnet werden kann, ohne dass dafür
eine übermäßige Bauhöhe erforderlich wird.
[0021] Um ein unkontrolliertes Verkippen des Saugkopfes zu vermeiden, kann vorgesehen sein,
die horizontale Kippachse, die den Saugkopf mit dem Zwischenstück verbindet, möglichst
tief anzuordnen. Alternativ ist es auch möglich an der hinteren Seite des Saugkopfes
ein gleitendes Abstützelement vorzusehen.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. 10 Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen vertikalen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Bodendüse,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Bodendüse gemäß der Fig. 1,
- Fig. 3
- die Bodendüse gemäß der Fig. 1 in einer Ansicht von unten,
- Fig. 4
- ein Diagramm der an einem Saugkopf der Bodendüse wirkenden Kräfte.
[0023] Die in den Figuren dargestellte Bodendüse für Staubsauger ist als Doppelgelenkdüse
ausgeführt. Dabei ist ein Zwischenstück 1 an seinem vorderen Ende um eine horizontale
Kippachse K kippbeweglich mit einem Saugkopf 2 verbunden. Gemäß der Fig. 3 weist der
Saugkopf 2 an seiner Unterseite eine Gleitsohle 3 mit einem Saugmund 4 auf, der durch
einen einzigen in Querrichtung verlaufenden Saugkanal gebildet ist.
[0024] Wie den Figuren zu entnehmen ist, sind an einem zweiten, hinteren Ende des Zwischenstücks
1 seitlich Laufrollen als Stützelemente 5 vorgesehen. An dem zweiten, hinteren Ende
des Zwischenstücks 1 ist auch ein Saugrohranschluss 6 um eine horizontale Gelenkachse
G zwischen einer oberen Anschlagposition (I) und einer unteren Anschlagposition (II)
in einem festgelegten Winkelbereich schwenkbar angeschlossen. Die beiden Anschlagpositionen
sind in der Figur 1 gestrichelt dargestellt. Der Winkelbereich kann durch einen oberhalb
der horizontalen Gelenkachse G zwischen dem Saugrohranschluss 6 und dem Zwischenstück
1 gebildeten Winkel α beschrieben werden, der ausgehend von einem minimalen Winkel
αmin in der oberen Anschlagposition zu einem maximalen Winkel αmax in der unteren
Anschlagposition zunimmt. Der Saugrohranschluss 6 ist in üblicher Weise mit einem
Drehgelenk 7 versehen und gekröpft ausgeführt. Zwischen dem Zwischenstück 1 und dem
Saugrohranschluss 6 ist ein die Saugluft führender und in seiner Längsrichtung elastischer
Schlauch 8 als 15 elastisches Element vorgesehen. Eine in Längsrichtung des Schlauches
8 verlaufende Mittellinie M ist im Wesentlichen senkrecht zu der horizontalen Gelenkachse
G und in einem Abstand zu dieser angeordnet, so dass bei einer elastischen Verformung
des Schlauches 8 in seiner Längsrichtung bezüglich der gelenkigen Verbindung um die
Gelenkachse G ein Drehmoment D erzeugt 20 wird. Der Schlauch 8 ist zwischen dem Zwischenstück
1 und dem Saugrohranschluss 6 derart federnd eingespannt, dass in jeder Winkelstellung
zwischen der oberen und der unteren Anschlagposition ein Drehmoment D erzeugt wird,
welches die Verbindung von Zwischenstück 1 und Saugrohranschluss 6 zu kleineren Winkeln
α drängt. Bei einem festgehaltenen Saugrohranschluss und der Auflage der Bodendüse
auf einer ebenen Bodenfläche erzeugt das Drehmoment D über das Zwischenstück 1 als
Hebelarm eine Kraft F
D, die der an dem Saugkopf 2 wirkenden Gewichtskraft F
G entgegengesetzt ist.
[0025] Insbesondere in der Schnittdarstellung der Fig. 1 ist zu erkennen, dass die Gelenkachse
G tief angeordnet ist und nicht mit einer Drehachse der als Stützelemente 5 vorgesehenen
Laufrollen zusammenfällt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Schlauch 8
bei jedem Winkel α > α
min elastisch gedehnt, wodurch an dem Schlauch 8 eine in seiner Längsrichtung wirkende
Zugspannung erzeugt wird. Zusätzlich zu dem Schlauch 8 oder alternativ dazu können
auch nicht dargestellte lineare Federn oder Spiralfedern vorgesehen sein, um das gewünschte
Drehmoment D zu erzeugen.
[0026] Der Fig. 1 ist des Weiteren zu entnehmen, dass das Zwischenstück 1 auch einen Saugkanal
9 umfasst, an dessen vorderes Ende der Saugkopf 2 und an dessen hinteres Ende der
elastische Schlauch 8 anschließen. Die Verbindung zwischen dem Saugkopf 2 und dem
Saugkanal 9 um die Kippachse K ist in an sich bei Doppelgelenkdüsen bekannter Weise
ausgeführt, wobei die Kippachse K vergleichsweise tief angeordnet ist, um ein unkontrolliertes
Verkippen des Saugkopfes 2 bei einer Vorwärts-oder Rückwärtsbewegung der Bodendüse
zu vermeiden.
[0027] Wie sich aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 mit der Fig. 3 ergibt, weist
der Saugkopf 2 Bürstenleisten 10a, 10b auf, die vor bzw. hinter dem Saugmund 4 angeordnet
sind und sich über die gesamte Breite des Saugkopfes 2 erstrecken. Die Bürstenleisten
10a, 10b sind an der Unterseite des Saugkopfes 2 ausfahrbar, wozu an der Oberseite
des Saugkopfes 2 ein Umschalter 11 vorgesehen ist. In der Fig. 3 ist des Weiteren
zu erkennen, dass sowohl vor als auch hinter dem Saugmund 4 in an sich bekannter Weise
Fadenheberstreifen 12 aus Schrägborstenvelours vorgesehen sind.
[0028] Fig. 4 zeigt rein exemplarisch in einem Diagramm die an dem Saugkopf 2 der Bodendüse
wirkenden Kräfte für verschiedene Ausgestaltungen der Erfindung. Auf der horizontalen
Achse ist der Winkel α aufgetragen, wobei eine Bewegung des Saugrohranschlusses 6
gegenüber dem Zwischenstück 1 zwischen dem Winkel α
min (entsprechend der oberen Anschlagposition) und dem Winkel α
max (entsprechend der unteren Anschlagposition) möglich ist. Auf der vertikalen Achse
sind die Beträge der an dem Saugkopf wirkenden Kräfte aufgetragen. Zu berücksichtigen
ist zunächst die Gewichtskraft F
G, welche im Wesentlichen aus dem Gewicht des Saugkopfes 2 und anteilig auch aus dem
Gewicht des Zwischenstücks 1 resultiert. Bei dem Saugbetrieb entsteht an der Unterseite
des Saugkopfes 2 ein Unterdruck, der eine zusätzliche nach unten gerichtete Kraft
F
p hervorruft. Die gesamten an dem Saugkopf in vertikaler Richtung nach unten wirkenden
Kräfte addieren sich zu F
G+F
p. Während die Gewichtskraft F
G eine durch die Konstruktion der Bodendüse festgelegte Größe ist, hängt die durch
den Unterdruck hervorgerufene Kraft F
p von verschiedenen Faktoren beispielsweise der Beschaffenheit des Bodenbelages sowie
der Saugleistung ab. Entsprechend kann die gesamte in vertikaler Richtung nach unten
wirkende Kraft abhängig von den jeweiligen Betriebsbedingungen in einem gewissen Maße
variieren, was in der Fig. 4 durch die Verläufe von F
G+ F
p sowie F
G + F
p angedeutet ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei einem festgehaltenen Saugrohranschluss
6 und der Auflage der Bodendüse auf einer ebenen Bodenfläche über das Zwischenstück
1 eine Kraft F
D ausgeübt wird, die der Gewichtskraft F
G entgegenwirkt. Diese Kraft F
D wird durch das zuvor beschriebene elastische Element hervorgerufen und nimmt üblicherweise
mit zunehmendem Winkel αzu. Die Fig 4 zeigt exemplarisch für verschiedene Ausgestaltungen
des elastischen Elementes die Verläufe der Kraft F
D Die effektiv wirksame Kraft ergibt sich damit aus der Differenz von (F
G + Fp) einerseits und F
D andererseits.
[0029] F
D1 zeigt einen Verlauf, bei der das Drehmoment D sowie die dadurch erzeugte Kraft in
der oberen Anschlagposition bei dem Winkel αmin gleich 0 ist (F
D1(αmin)
= 0). Davon ausgehend steigen das Drehmoment D und die Kraft F
D1 gleichmäßig an, wobei die Gewichtskraft F
G und die entgegen gerichtet wirkende Kraft F
D1 bei einem Winkel αmittel betragsgleich sind. Der Winkel entspricht einer Position
lll (siehe Fig. 1) des Saugrohranschlusses, die dann eingenommen wird, wenn dieser
mit einem herkömmlichen Saugrohr mit einer Länge zwischen 100 cm und 115 cm in einer
Höhe zwischen 75 cm und 85 cm gehalten wird. Er beträgt zwischen 135° und 145°. Bei
einer darüber hinausgehenden Abwinklung wird durch die von dem elastischen Element
ausgeübte Kraft F
D der Saugkopf 2 vom Boden abgehoben, wenn keine Saugluft strömt. Bei dem Saugbetrieb
ist jedoch die zusätzlich durch den Unterdruck erzeugte nach unten wirkende Kraft
F
p ausreichend, um den Saugkopf 2 auf dem Boden zu halten bzw. auf den Boden zu drücken.
[0030] F
D2 zeigt einen Verlauf, bei dem aufgrund einer Vorspannung des elastischen Elementes
auch bei dem Winkel αmin eine der Gewichtskraft F
G entgegengesetzte Kraft F
D2 erzeugt wird. Das elastische Element ist dabei so ausgewählt, dass F
D2 bei jedem Winkel kleiner oder gleich F
G ist. Der Saugkopf 2 wird damit also in keinem Fall von dem Boden abgehoben. Dennoch
wird auf besonders vorteilhafte Weise eine sehr deutliche Reduzierung der in vertikaler
Richtung nach unten wirkenden Kraft und damit auch eine Reduzierung der zur Bewegung
der Bodendüse erforderlichen Schiebekräfte erreicht.
[0031] F
D3 betrifft einen Verlauf mit einer besonders flachen Steigung. Die von dem elastischen
Element erzeugte Kraft F
D3 ist so gewählt, dass über den gesamten Bereich zwischen αmin und αmax die Gewichtskraft
F
G weitgehend kompensiert wird. Ein solcher flacher Verlauf kann beispielsweise durch
eine vorgespannte Spiralfeder erreicht werden.
1. Bodendüse für Staubsauger mit einem Zwischenstück (1), einem Saugkopf (2), der um
eine horizontale Kippachse (K) kippbeweglich an ein erstes Ende des Zwischenstücks
(1) angeschlossen ist, mit zumindest einem Stützelement (5), welches an einem zweiten
Ende des Zwischenstücks (1) angeordnet ist und mit einem Saugrohranschluss (6), der
um eine horizontale Gelenkachse (G) zwischen einer oberen und einer unteren Anschlagposition
in einem festgelegten Winkelbereich schwenkbar an das zweite Ende des Zwischenstücks
(1) angeschlossen ist, wobei der oberhalb der horizontalen Gelenkachse (G) zwischen
dem Saugrohranschluss (6) und dem Zwischenstück (1) gebildete Winkel (α) von der oberen
Anschlagposition zu der unteren Anschlagposition zunimmt,
dadurch gekennzeichnet
dass zwischen dem Zwischenstück (1) und dem Saugrohranschluss (6) ein elastisches Element
angeordnet ist, welches zwischen der oberen und der unteren Anschlagposition ein Drehmoment
D erzeugt, das die Verbindung von Zwischenstück (1) und Saugrohranschluss (6) zu kleineren
Winkeln (α) drängt.
2. Bodendüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmoment D bei einem festgehaltenen Saugrohranschluss (6) und bei der Auflage
der Bodendüse auf einer ebenen Bodenfläche über das Zwischenstück (1) eine Kraft FD ausübt, die der an dem Saugkopf wirkenden Gewichtskraft FG entgegengesetzt ist.
3. Bodendüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die der Gewichtskraft FG entgegenwirkende Kraft FD unmittelbar vor der oberen Anschlagposition zwischen 0 N und 10 N, vorzugsweise zwischen
2 N und 5 N beträgt und mit zunehmendem Winkel (0) zwischen Saugrohranschluss (6)
und Zwischenstück (1) zunimmt.
4. Bodendüse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Gewichtskraft FG entgegenwirkende Kraft FD unmittelbar vor der unteren Anschlagposition zwischen 10 N und 30 N, vorzugsweise
zwischen 15 N und 25 N beträgt und mit abnehmendem Winkel (α) zwischen Saugrohranschluss
(6) und Zwischenstück (1) abnimmt.
5. Bodendüse nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gewichtskraft FG und die entgegenwirkende Kraft FD bei einem mittleren Winkel (amittel) betragsgleich sind.
6. Bodendüse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als elastisches Element ein die Saugluft führender und in seiner Längsrichtung elastischer
Schlauch (8) vorgesehen ist, wobei eine in Längsrichtung des Schlauchs (8) verlaufende
Mittellinie (M) im Wesentlichen senkrecht zu der horizontalen Gelenkachse (G) und
in einem Abstand zu dieser verläuft und wobei der Schlauch (8) zwischen dem Zwischenstück
(1) und dem Saugrohranschluss (6) elastisch federnd angeordnet ist.
7. Bodendüse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittellinie (M) des Schlauches (8) oberhalb der Gelenkachse (G) verläuft, wobei
der Schlauch (8) in jeder Schwenkposition des Saugrohranschlusses (6) in seiner Längsrichtung
elastisch gedehnt ist.
8. Bodendüse nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenstück (6) einen Saugkanal (9) umfasst, wobei der Saugkopf (2) an das
vordere Ende und der Schlauch (8) an das hintere Ende des Saugkanals (9) anschließen.
9. Bodendüse nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Stützelement (5) eine Laufrolle vorgesehen ist.
10. Bodendüse nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse der Laufrolle nicht mit der horizontalen Gelenkachse (G) zusammen fällt.