[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anzeigen einer Abweichung von mit
Hilfe eines Fahrtschreibers erfassten Fahrdaten eines Kraftfahrzeuges von mindestens
einer vorgegebenen Regel mittels eines von dem Fahrtschreiber unabhängigen Anzeigegerätes.
Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein System zur Durchführung eines solchen
Verfahrens.
[0002] Eine Anordnung mit einem mobilen Datenträger und einem Handgerät zur Anzeige von
Lenkzeiten, Ruhezeiten und sonstigen Tätigkeitsarten, die bei einem Betrieb eines
Kraftfahrzeuges von einem Fahrtschreiber aufgezeichnet werden können, beschreibt
WO 2007/031460 A1. Für einen Einsatz bei Verkehrskontrollen, insbesondere Reihenkontrollen, ist das
Handgerät unter anderem aufgrund erforderlicher umfangreicher Bedienung nicht besonders
gut geeignet. Gleiches gilt für einen aus
DE 103 34 461 A1 bekannten mitführbaren Fahrtenschreiber.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
welches schnell und zuverlässig ist. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein System
zu schaffen, welches zur Durchführung eines vorgenannten Verfahrens geeignet ist.
[0004] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren der eingangs
genannten Art, wobei das Anzeigegerät mit einem die Fahrdaten aufweisenden Fahrtschreiberdatenspeicher
des Fahrtschreibers durch lösbare elektromechanische Koppelung des Anzeigegerätes
entweder mit dem Fahrtschreiber oder mit einem mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher
verbindbaren Kartenleser verbunden wird, nach dem Verbinden automatisch zumindest
eine zu untersuchende Fahrdatenteilmenge der Fahrdaten aus dem Fahrtschreiberdatenspeicher
in einen Gerätedatenspeicher des Anzeigegerätes geladen wird und von einem Gerätemikroprozessor
des Anzeigegerätes automatisch mit der mindestens einen Regel verglichen wird und
wobei bei einem Vorliegen einer Abweichung der geladenen Fahrdatenteilmenge von der
Regel das Vorliegen der Abweichung einem Benutzer des Anzeigegerätes als Verstoßmeldung
von einer Anzeigeeinheit des Anzeigegerätes automatisch und nicht-quantitativ übermittelt
wird.
[0005] Von besonderem Vorteil ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, dass der Benutzer
keinerlei Eingaben in das Anzeigegerät vornehmen muss, sondern dass das Verfahren
vollkommen automatisch abläuft. Lediglich erforderlich ist das Herstellen der elektromechanischen
Koppelung von Anzeigegerät und Fahrtschreiber oder Kartenleser. Neben dem automatischen
Ablauf des Verfahrens ermöglicht insbesondere die nicht-quantitative, das heißt keine
mengenmäßige Information enthaltende, Übermittlung der Verstoßmeldung, welche Übermittlung
somit keiner Auswertung durch den Benutzer bedarf und ihm ein klares und unmissverständliches
Ergebnis der Überprüfung auf das Vorliegen einer Abweichung liefert, vorteilhaft einen
sehr schnellen und zuverlässigen Verfahrensablauf. Die nicht-quantitative Übermittlung
besteht im einfachsten Fall in einer Ja-Nein-Signalisation. Wird das Verfahren von
einem Mitarbeiter von Kontrollbehörden zur Überwachung angewendet, können ein Kraftfahrzeug
und ein Fahrer, bei welchen bei einer Überprüfung der Fahrdaten keine Regelabweichung
festgestellt und somit keine Verstoßmeldung übermittelt wird, nach einer nur kurzen
Unterbrechung ihre Fahrt fortsetzen; wird hingegen ein Regelverstoß festgestellt und
eine Verstoßmeldung übermittelt, kann in einem weiteren, dann zeitaufwendigeren Verfahrensschritt
eine Überprüfung der Fahrdaten im einzelnen, zum Beispiel durch Ausdruck der Fahrdaten
mit einem Drucker des Fahrtschreibers und Auswertung des Ausdrucks oder durch Auswertung
der Fahrdaten an einer mobilen Datenverarbeitungsvorrichtung, beispielsweise einem
Notebook, erfolgen. Da mit der Erfindung eine solche aufwendige Einzelauswertung nur
in Fällen erforderlich ist, in denen überhaupt eine Verstoßmeldung erfolgte, können
sehr vorteilhaft in einer bestimmten Zeiteinheit erheblich mehr Kontrollen bei gleicher
Anzahl von Kontrollmitarbeitern vorgenommen werden; Fahrer und Fahrzeuge, bei denen
keine Verstoßmeldung erfolgt, müssen nur kurzzeitig ihren Fahrauftrag unterbrechen,
zeitraubende Detailkontrollen sind dann nicht erforderlich. Gegenüber den aus dem
Stand der Technik bekannten Verfahren ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr schnell
und ermöglicht dadurch eine große Anzahl von Kontrollen in kurzer Zeit. Außerdem erfordert
es keine aufwendige Bedienung und schützt damit nicht nur vor Bedienungsfehlern, sondern
trägt auch zu einer weiteren Verfahrensbeschleunigung bei. Vorteilhaft schließt sich
unmittelbar an eine Verstoßmeldung zum Beispiel mittels einer von dem Fahrtschreiber
und dem Anzeigegerät unabhängigen Datenverarbeitungsvorrichtung eine Detailanalyse
der Fahrdaten, welche in das Anzeigegerät geladen und untersucht wurden, mit einer
Detailuntersuchung der Abweichung von der Regel an. Bei den von der Erfindung betroffenen,
mit Hilfe eines Fahrtschreibers erfassten Fahrdaten handelt es sich nicht nur um Daten,
die unmittelbar eine Fahrt oder Nicht-Fahrt des Kraftfahrzeuges betreffen, wie zum
Beispiel Geschwindigkeitsdaten oder Fahrzeugstanddaten, sondern es handelt sich grundsätzlich
um sämtliche von dem Fahrtschreiber erfassten Daten, insbesondere sind von den Fahrdaten
auch Daten über manipulative Verstöße wie Manipulationen und Manipulationsversuche
am Fahrtschreiber selbst, zum Beispiel eine unerlaubte Öffnung eines Fahrtschreibergehäuses,
umfasst. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäß zu untersuchende Fahrdatenmenge die
Gesamtmenge der Fahrdaten in dem Fahrtschreiberdatenspeicher umfassen; zur Beschleunigung
des Verfahrens kann aber vorgesehen sein, dass lediglich eine Fahrdatenteilmenge,
beispielsweise umfassend die letzten 24 Stunden oder die letzten sieben Tage, in das
Anzeigegerät geladen und untersucht wird.
[0006] Man könnte sich vorstellen, dass die Anzeigeeinheit ein Schallabstrahlelement aufweist
und dass die Übermittlung der Verstoßmeldung akustisch erfolgt. Jedoch ist es insbesondere
für ein zügiges und sicheres Erfassen der Verstoßmeldung durch den Benutzer, insbesondere
einen einen Kontrollauftrag ausführenden Kontrollmitarbeiter von Kontrollbehörden,
von großem Vorteil, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das Vorliegen der
Abweichung dem Benutzer optisch übermittelt wird. Insbesondere bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer lauten Umgebung, wie sie zum Beispiel bei Kontrollen an Autobahnen
oder stark frequentierten Ausfallstraßen regelmäßig vorliegt, ist die optische Übermittlung
besonders vorteilhaft. In sehr einfacher Weise kann die Anzeigeeinheit dafür ein einziges
Leuchtmittel aufweisen, das zur Übermittlung der Verstoßmeldung aufleuchtet, wobei
die Aufmerksamkeitswirkung beispielsweise durch einen zusätzlichen Blinkeffekt noch
erhöht werden kann.
[0007] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird dem Benutzer von
der Anzeigeeinheit bei einer Nicht-Abweichung der geladenen Fahrdatenteilmenge von
der Regel eine Übereinstimmungsmeldung automatisch und nicht-quantitativ übermittelt.
Damit wird das Überprüfungsergebnis für den Benutzer noch schneller und sicherer erfassbar.
Bei optischer Übermittlung kann zum Beispiel die Übereinstimmungsmeldung durch ein
nicht unterbrochenes Aufleuchten und die Verstoßmeldung durch ein blinkendes Aufleuchten
des Leuchtmittels erfolgen.
[0008] Für eine weiter präzisierte Information ohne Verminderung der Geschwindigkeit des
Verfahrensablaufs ist es von Vorteil, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung
mindestens zwei unterschiedliche Typen von Abweichungen von Regeln vorgesehen sind
und wenn die Verstoßmeldung differenziert nach dem Typ erfolgt. Beispielsweise kann
ein Typ von Abweichungen eine Überschreitung einer zulässigen Lenkzeit sein. Ein anderer
Typ von Abweichungen kann zum Beispiel ein Hinweis auf eine unerlaubte Manipulation
des Fahrtschreibers und/oder der Fahrdaten sein. Ein anderer Typ von Abweichungen
kann beispielsweise eine Überschreitung einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs sein; diese zulässige Höchstgeschwindigkeit kann zum Beispiel bauartbedingt,
das heißt von der Bauart des Kraftfahrzeuges abhängig, sein (zum Beispiel 80 km/h)
oder sie kann beispielsweise eine darunter liegende, gegebenenfalls einstellbare,
zulässige Höchstgeschwindigkeit sein (zum Beispiel 60 km/h), die zum Beispiel in einem
bestimmten Zeitfenster eine Verstoßüberprüfung für einen Fahrstreckenabschnitt mit
Geschwindigkeitsbegrenzung, zum Beispiel eine von dem Kraftfahrzeug durchfahrene Baustelle
mit Geschwindigkeitsbegrenzung, ermöglicht.
[0009] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
mindestens eine Regel einen Grenzwert umfasst und dass die Abweichung von der Regel
in einem Überschreiten oder in einem Unterschreiten des Grenzwertes besteht. Bei dem
Grenzwert kann es sich beispielsweise um die bauartbedingt zulässige Höchstgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeuges oder zum Beispiel - wie vorausgehend beschrieben - um eine gegebenenfalls
einstellbare, darunter liegende Höchstgeschwindigkeit handeln.
[0010] Man kann sich vorstellen, dass die mindestens eine Regel, mit der die Fahrdaten verglichen
werden, in dem Anzeigegerät, beispielsweise in dem Gerätemikroprozessor oder einem
mit diesem verbundenen Gerätedatenspeicher, unveränderbar abgelegt ist. Jedoch ist
es für eine Möglichkeit einer Anpassung an Regeländerungen und eine komfortable Handhabung
des Verfahrens von besonderem Vorteil, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der
Erfindung vor dem Verbinden des Anzeigegerätes mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher
das Anzeigegerät mit einer von dem Fahrtschreiber unabhängigen Datenverarbeitungsvorrichtung
verbunden wird und wenn durch Einstellen mittels der Datenverarbeitungsvorrichtung
die mindestens eine Regel vorgegeben wird, wobei nach dem Einstellen das Anzeigegerät
von der Datenverarbeitungsvorrichtung getrennt wird. Vorzugsweise kann die Datenverarbeitungsvorrichtung
eine mobile Datenverarbeitungsvorrichtung, zum Beispiel ein Notebook, sein; grundsätzlich
kann es sich aber auch um eine stationäre Datenverarbeitungsvorrichtung handeln.
[0011] Es ist denkbar, dass die lösbare elektromechanische Koppelung des Anzeigegerätes
unmittelbar mit dem Fahrtschreiber, beispielsweise über eine Frontschnittstelle des
Fahrtschreibers, erfolgt. Dafür ist es aber grundsätzlich erforderlich, dass der Kontrollmitarbeiter
in das Kraftfahrzeug einsteigt und die Koppelung vornimmt. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann weiter beschleunigt werden, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung der Fahrtschreiberdatenspeicher eine aus dem Fahrtschreiber entnehmbare
Speicherkarte ist, wenn die aus dem Fahrtschreiber entnommene Speicherkarte in den
von dem Fahrtschreiber und von dem Anzeigegerät unabhängigen Kartenleser eingebracht
wird und wenn das Anzeigegerät mittels des Kartenlesers mit der Speicherkarte verbunden
wird. Die Speicherkarte ist vorzugsweise eine Fahrtschreiber- oder Tachographenkarte,
insbesondere eine Fahrerkarte.
[0012] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die in das Anzeigegerät
geladene zumindest Fahrdatenteilmenge in einem als wechselbarer Speicher ausgebildeten
Gerätedatenspeicher des Anzeigegerätes abgespeichert. Das bietet die insbesondere
bei Vorliegen einer Verstoßmeldung vorteilhafte Möglichkeit, den wechselbaren Gerätedatenspeicher
aus dem Anzeigegerät zu entnehmen und zur Nachweissicherung zu verwenden, insbesondere
aufzubewahren.
[0013] Die oben zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein System zur Durchführung
eines vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem in einem Kraftfahrzeug angeordneten,
einen Fahrtschreiberdatenspeicher aufweisenden Fahrtschreiber und mit einem von dem
Fahrtschreiber unabhängigen, einen Gerätedatenspeicher, einen Gerätemikroprozessor
und eine Anzeigeeinheit aufweisenden Anzeigegerät, wobei das Anzeigegerät zu einem
automatischen Herunterladen von Fahrdaten des Kraftfahrzeuges mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher
verbindbar ist und zu einem automatischen Vergleich der heruntergeladenen Fahrdaten
mit einer Regel sowie zu einer automatischen und nicht-quantitativen Übermittlung
einer Verstoßmeldung geeignet ist.
[0014] Das erfindungsgemäße System bedarf keiner Eingabe- oder Betätigungselemente, da es
einen automatischen Verfahrensablauf gewährleistet. Damit entfällt eine Gefahr von
Bedienungsfehlern, und eine Verfahrensverlangsamung aufgrund erforderlicher Bedienung
durch den Benutzer kann vorteilhaft nicht eintreten.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Fahrtschreiberdatenspeicher
als Speicherkarte ausgebildet, und ein Kartenleser ist zur Aufnahme der Speicherkarte
und Verbindung mit dem Anzeigegerät vorgesehen. Die Speicherkarte ist insbesondere
eine Fahrerkarte des Führers des Kraftfahrzeuges. Damit wird vorteilhaft eine Kontrolle
des Fahrzeugführers hinsichtlich eines Einhaltens von beispielsweise Sozialvorschriften
unabhängig von dem Kraftfahrzeug ermöglicht.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Anzeigen einer Abweichung von Fahrdaten eines
Kraftfahrzeuges,
- Figur 2
- ein Anzeigegerät zum Anzeigen der Abweichung,
- Figur 3
- eine weitere Darstellung des Anzeigegerätes nach Figur 2 und
- Figur 4
- eine weitere Ablaufdarstellung.
[0017] Sich jeweils entsprechend Elemente sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0018] Figur 1 zeigt den Ablauf eines Verfahrens zum Anzeigen einer Abweichung von mit Hilfe
eines Fahrtschreibers erfassten Fahrdaten eines Kraftfahrzeuges. Dabei erfolgt in
einem ersten Feld A eine elektromechanische Koppelung eines Anzeigegerätes entweder
unmittelbar mit dem Fahrtschreiber oder mit einem mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher
verbindbaren Kartenleser. In letztgenanntem Fall ist der Fahrtschreiberdatenspeicher
eine Speicherkarte, beispielsweise eine als Fahrerkarte ausgebildete Tachographenkarte.
[0019] Nach der Verbindung des Anzeigegerätes mit dem Fahrtschreiber oder mit dem Kartenleser
erfolgt in einem nachfolgenden Feld B ein automatisches Herunterladen von Fahrdaten
in das Anzeigegerät, wobei in einem weiteren Feld C die heruntergeladenen Fahrdaten
in einem Gerätedatenspeicher des Anzeigegerätes abgelegt werden. Der Gerätedatenspeicher
kann einen wechselbaren Speicher und/oder einen internen Speicher aufweisen.
[0020] In einem nachfolgenden Feld D werden die heruntergeladenen Fahrdaten automatisch
von einem Gerätemikroprozessor ausgewertet und in einem weiteren Feld E mit einer
vorgegebenen Regel dahingehend verglichen, ob eine Abweichung, das heißt ein Verstoß
gegen die Regel, der geladenen Fahrdaten vorliegt, was mit nachfolgendem Feld F dargestellt
ist. Liegt ein Verstoß nicht vor, so wird einer in Figur 1 nach unten weisenden Verzweigung
n gefolgt, und das Verfahren ist in einem abschließenden Feld G beendet.
[0021] Liegt hingegen ein Verstoß vor, so wird einer in Figur 1 nach rechts weisenden Verzweigung
j gefolgt, und in einem folgenden Feld H wird einem Benutzer von einer Anzeigeeinheit
des Anzeigegerätes eine Verstoßmeldung automatisch und nicht-quantitativ übermittelt.
In einem weiteren Feld I kann eine Detailauswertung des Verstoßes beispielsweise mit
einer mobilen oder stationären Datenverarbeitungsvorrichtung, beispielsweise einem
Notebook oder einem Arbeitsplatzrechner, erfolgen.
[0022] In Figuren 2, 3 ist das Anzeigegerät 1 beispielhaft dargestellt. Es weist eine erste
Datenschnittstelle 2 für eine lösbare elektromechanische Koppelung mit einem hier
nicht dargestellten Fahrtschreiber oder mit einem Kartenleser auf. In diesem Ausführungsbeispiel
weist das Anzeigegerät 1 zudem eine zweite Datenschnittstelle 4 zur Verbindung mit
einer hier nicht dargestellten Datenverarbeitungsvorrichtung auf; grundsätzlich wäre
es aber auch denkbar, hierfür die erste Datenschnittstelle 2 zu verwenden. Außerdem
besitzt das Anzeigegerät 1 eine Anzeigeeinheit 6 mit in diesem Beispiel drei Leuchtmitteln
8, 10, 12.
[0023] In Figur 3 ist erkennbar, dass das Anzeigegerät 1 einen Gerätemikroprozessor 14 aufweist,
welcher unter anderem mit einem ersten, als interner Speicher ausgebildeten Gerätedatenspeicher
16 und mit einem zweiten, als wechselbarer Speicher ausgebildeten Gerätedatenspeicher
18 sowie mit einer ersten Steuereinheit 20 zur Ansteuerung der ersten Datenschnittstelle
2 und einer zweiten Steuereinheit 22 zur Ansteuerung der zweiten Datenschnittstelle
4 verbunden ist.
[0024] Der Gerätemikroprozessor 14 umfasst eine Ablaufsteuereinheit 24. Die Ablaufsteuereinheit
24 steuert gemäß diesem Ausführungsbeispiel drei Auswerteeinheiten 26, 28, 30 an,
welche ebenfalls Bestandteil des Gerätemikroprozessors 14 sind und welche hier mit
jeweils einem der Leuchtmittel 8, 10, 12 der Anzeigeeinheit 6 in einer Signalverbindung
stehen. Beispielsweise können eine erste Auswerteeinheit 26 und ein erstes Leuchtmittel
8 einen Verstoß gegen eine Regel betreffend eine zulässige Lenkzeit feststellen und
übermitteln. Eine zweite Auswerteeinheit 28 und ein zweites Leuchtmittel 10 können
zum Beispiel einen Verstoß gegen eine Regel betreffend einen Hinweis auf eine unerlaubte
Manipulation des Fahrtschreibers und/oder der Fahrdaten feststellen und übermitteln.
Eine dritte Auswerteeinheit 30 und ein drittes Leuchtmittel 12 können beispielsweise
einen Verstoß gegen eine Regel betreffend eine - beispielsweise bauartbedingte - zulässige
Höchstgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs feststellen und übermitteln.
[0025] Ferner ist in dem Anzeigegerät 1 eine interne Spannungsregeleinheit 32 zur Regelung
der elektrischen Spannung der Elemente des Anzeigegerätes 1 vorgesehen. Die Spannungsversorgung
selbst erfolgt grundsätzlich über die erste Datenschnittstelle 2 und/oder die zweite
Datenschnittstelle 4.
[0026] Figur 4 stellt in einem Überblick unter anderem weitere mögliche Verfahrenselemente
dar. Ein zentrales Verfahrenselement V1 zeigt zusammengefasst das oben bezüglich Figur
1 beschriebene Verfahren mit entsprechenden Bezugszeichen, wobei ein erstes Feld J
die ersten fünf Felder A bis E nach Figur 1 zusammenfasst.
[0027] Ein vorhergehendes Verfahrenselement V0 kann dem zentralen Verfahrenselement V1 vorgeschaltet
sein. Das vorhergehende Verfahrenselement V0 sieht vor dem Verbinden des Anzeigegerätes
mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher vor, dass in einem ersten Feld K das Anzeigegerät
mit einer von dem Fahrtschreiber unabhängigen Datenverarbeitungsvorrichtung, zum Beispiel
einem Arbeitsplatzrechner oder einem Notebook, durch elektromechanische Koppelung
mittels der zweiten Datenschnittstelle 4 des Anzeigegerätes 1 (Figuren 2, 3) verbunden
wird.
[0028] In einem nachfolgenden Feld L wird durch Einstellen mittels der Datenverarbeitungsvorrichtung
die Regel vorgegeben, hinsichtlich welcher ein Verstoß in dem zentralen Verfahrenselement
überprüft wird. In einem das vorhergehende Verfahrenselement V0 abschließenden Feld
M erfolgt ein Trennen des Anzeigegerätes von der Datenverarbeitungsvorrichtung.
[0029] Ein nachfolgendes Verfahrenselement V2 kann dem zentralen Verfahrenselement V1 nachgeschaltet
sein. Das nachfolgende Verfahrenselement V2 kann eine Ausgestaltung des Inhalts nach
Feld I in Figur 1 sein und entsprechend Verzweigung j dann durchlaufen werden, wenn
im zentralen Verfahrenselement V1 eine Verstoßmeldung erfolgt.
[0030] In einem ersten Feld N des nachfolgenden Verfahrenselementes V2 wird das Anzeigegerät
mit einer von dem Fahrtschreiber unabhängigen Datenverarbeitungsvorrichtung mittels
der zweiten Datenschnittstelle (Figuren 2, 3) verbunden. Daraufhin erfolgt mittels
und in der Datenverarbeitungsvorrichtung in einem nächsten Feld O eine Detailauswertung
und Detailanalyse der Abweichung der zur Überprüfung in das Anzeigegerät in Verfahrenselement
V1 geladenen Fahrdaten von der Regel. Es kann zum Beispiel eine Darstellung auf einem
Bildschirm der Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Druckausgabe eines Verstoßprotokolls
mittels einer Druckeinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung erfolgen. Zur Nachweissicherung
kann in einem anschließenden Feld P beispielsweise eine Entnahme des als wechselbarer
Speicher ausgebildeten Gerätedatenspeichers 18 aus dem Anzeigegerät 1 (Figur 3) erfolgen.
Das nachfolgende Verfahrenselement V2 ist in einem abschließenden Feld Q nach Trennen
von Anzeigegerät und Datenverarbeitungsvorrichtung beendet.
1. Verfahren zum Anzeigen einer Abweichung von mit Hilfe eines Fahrtschreibers erfassten
Fahrdaten eines Kraftfahrzeuges von mindestens einer vorgegebenen Regel mittels eines
von dem Fahrtschreiber unabhängigen Anzeigegerätes (1),
wobei das Anzeigegerät (1) mit einem die Fahrdaten aufweisenden Fahrtschreiberdatenspeicher
des Fahrtschreibers durch lösbare elektromechanische Koppelung des Anzeigegerätes
(1) entweder mit dem Fahrtschreiber oder mit einem mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher
verbindbaren Kartenleser verbunden wird,
nach dem Verbinden automatisch zumindest eine zu untersuchende Fahrdatenteilmenge
der Fahrdaten aus dem Fahrtschreiberdatenspeicher in einen Gerätedatenspeicher (16,
18) des Anzeigegerätes (1) geladen wird und von einem Gerätemikroprozessor (14) des
Anzeigegerätes (1) automatisch mit der mindestens einen Regel verglichen wird
und wobei bei einem Vorliegen einer Abweichung der geladenen Fahrdatenteilmenge von
der Regel das Vorliegen der Abweichung einem Benutzer des Anzeigegerätes (1) als Verstoßmeldung
von einer Anzeigeeinheit (6) des Anzeigegerätes (1) automatisch und nicht-quantitativ
übermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorliegen der Abweichung dem Benutzer optisch übermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Benutzer von der Anzeigeeinheit (6) bei einer Nicht-Abweichung der geladenen
Fahrdatenteilmenge von der Regel eine Übereinstimmungsmeldung automatisch und nicht-quantitativ
übermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass mindestens zwei unterschiedliche Typen von Abweichungen von Regeln vorgesehen sind
und dass die Verstoßmeldung differenziert nach dem Typ erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Regel einen Grenzwert umfasst und dass die Abweichung von der Regel
in einem Überschreiten oder in einem Unterschreiten des Grenzwertes besteht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass vor dem Verbinden des Anzeigegerätes (1) mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher das
Anzeigegerät (1) mit einer von dem Fahrtschreiber unabhängigen Datenverarbeitungsvorrichtung
verbunden wird und dass durch Einstellen mittels der Datenverarbeitungsvorrichtung
die mindestens eine Regel vorgegeben wird, wobei nach dem Einstellen das Anzeigegerät
(1) von der Datenverarbeitungsvorrichtung getrennt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrtschreiberdatenspeicher eine aus dem Fahrtschreiber entnehmbare Speicherkarte
ist, dass die aus dem Fahrtschreiber entnommene Speicherkarte in den von dem Fahrtschreiber
und von dem Anzeigegerät (1) unabhängigen Kartenleser eingebracht wird und dass das
Anzeigegerät (1) mittels des Kartenlesers mit der Speicherkarte verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in das Anzeigegerät (1) geladene zumindest Fahrdatenteilmenge in einem als wechselbarer
Speicher ausgebildeten Gerätedatenspeicher (18) des Anzeigegerätes (1) abgespeichert
wird.
9. System zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
einem in einem Kraftfahrzeug angeordneten, einen Fahrtschreiberdatenspeicher aufweisenden
Fahrtschreiber und mit einem von dem Fahrtschreiber unabhängigen, einen Gerätedatenspeicher
(16, 18), einen Gerätemikroprozessor (14) und eine Anzeigeeinheit (6) aufweisenden
Anzeigegerät (1), wobei das Anzeigegerät (1) zu einem automatischen Herunterladen
von Fahrdaten des Kraftfahrzeuges mit dem Fahrtschreiberdatenspeicher verbindbar ist
und zu einem automatischen Vergleich der heruntergeladenen Fahrdaten mit einer Regel
sowie zu einer automatischen und nicht-quantitativen Übermittlung einer Verstoßmeldung
geeignet ist.
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrtschreiberdatenspeicher als Speicherkarte ausgebildet ist und dass ein Kartenleser
zur Aufnahme der Speicherkarte und Verbindung mit dem Anzeigegerät (1) vorgesehen
ist.