Beschreibung:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloss mit Panikfunktion und Mehrfachverriegelung,
mit zumindest einem Zentralschloss mit zumindest Schlossfalle, Zentralriegel, Schlossnuss
und Schließzylinder und mit zumindest einer Zusatzverriegelung mit zumindest einem
Zusatzriegel, wobei das Zentralschloss über zumindest eine Treibstange mit der Zusatzverriegelung
verbunden ist, wobei Zentralriegel und Zusatzriegel über das Zentralschloss aus einer
Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung überführbar sind, wobei die Schlossnuss
zum Zwecke der Panikentriegelung auf den Zentralriegel und die die Zusatzriegel betätigenden
Treibstangen arbeitet und wobei der Zentralriegel und der Zusatzriegel bei in Schließstellung
gelangendem Türflügel selbsttätig aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
überführt werden.
[0002] Das Zentralschloss lässt sich insbesondere über einen Drücker und/oder Beschlag betätigen,
welche auf die Schlossnuss arbeitet. Zusatzriegel der Zusatzverriegelung meint z.
B. eine Riegel, einen Fallenriegel, eine Falle, einen Verriegelungsbolzen oder auch
einen Schwenkhaken. Ein solches Verriegelungselement der Zusatzverriegelung soll bei
in Schließstellung gelangendem Türflügel selbsttätig in die Verriegelungsstellung
überführt werden und folglich selbsttätig ausgeschlossen werden, so dass bei zufallendem
Türflügel eine automatische Verriegelung (der Zusatzverriegelung) erfolgt. Die Auslösung
kann dabei z. B. durch einen Auslösemagnet erfolgen, welcher im Bereich einer türrahmenseitigen
Schließleiste montiert sein kann und zum selbsttätigen Verriegeln auf ein in der Zusatzverriegelung
angeordnetes Sperrelement arbeitet, so dass dieses Sperrelement die Schlosskette der
Zusatzverriegelung frei gibt, und dadurch die Zusatzverriegelung selbsttätig in die
Verriegelungsstellung überführt. Das Zentralschloss weist eine verschiebbare Zentralschlosskette
und die Zusatzverriegelung zumindest eine mit dem Zentralschloss über die Treibstange
verbundene Zusatzschlosskette auf. Im Zuge der selbsttätigen Verriegelung der Zusatzverriegelung
wird die Zusatzschlosskette verschoben. Dabei kann die Zusatzschlosskette über die
Treibstange auch auf die Zentralschlosskette im Zuge der Selbstverriegelung arbeiten
und dabei im Zuge der Selbstverriegelung der Zusatzverriegelung den Zentralriegel
des Zentralschlosses aus den Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung überführen.
[0003] Ein derartiges selbstverriegelndes Treibstangenschloss mit Mehrfachverriegelung ist
aus der
DE 20 2009 007 674 U1 bekannt. Bei diesem Schloss erfolgt im Zuge des Schließens der Tür eine selbsttätige
Verriegelung nicht nur der Zusatzverriegelungen, sondern auch des Zentralschlosses.
In der Praxis wurde auch bereits vorgeschlagen, diese bekannte selbstverriegelnde
Treibstangenschloss mit Mehrfachverriegelung außerdem mit einer Panikfunktion auszurüsten.
Folglich lassen sich durch Drücker- bzw. Beschlagbetätigung von innen sämtliche Verriegelungselemente
des Zentralschlosses und der Zusatzverriegelungen aus der Verriegelungsstellung in
die Entriegelungsstellung überführen. Dabei wird mit einer durchgehenden Nuss gearbeitet.
Von innen kann die Tür durch Betätigung des Drückers oder eines Stangengriffes, von
außen über den Schließzylinder geöffnet werden.
[0004] Das insoweit bekannte Schloss hat sich bewährt, es ist jedoch in funktioneller Hinsicht
weiterentwicklungsfähig. So besteht das Bedürfnis, ein gleichsam selbstverriegelndes
Treibstangenschloss zu schaffen, welches beidseitig mit Türdrückern bzw. Betätigungsbeschlägen
versehen ist, so dass eine einwandfreie Durchgangsfunktion gewährleistet ist. Dabei
kann es sich z. B. um Außentüren von öffentlichen Gebäuden, z. B. Schulen handeln,
die bei einem Tagbetrieb auch von außen ohne Weiteres über einen Drücker geöffnet
werden sollen. Selbstverständlich soll bei einem Nachtbetrieb, d. h. bei verriegeltem
bzw. gesichertem Schloss von außen kein Zugang mehr möglich sein. Dennoch muss von
innen stets eine Panikentriegelung möglich sein. Dabei soll jedoch nach einer Panikentriegelung
verhindert werden, dass das Türschloss anschließend in einem ungesicherten Zustand
verbleibt. - Hier setzt die Erfindung ein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangenschloss mit Panikfunktion
und Mehrfachverriegelung zu schaffen, welches sich durch einen einfachen Aufbau durch
eine erhöhte Funktionalität und insbesondere Sicherheit auszeichnet.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Treibstangenschloss
der eingangs beschriebenen Art, dass die Schlossnuss als geteilte Schlossnuss mit
zumindest einer der Türaußenseite zugeordneten ersten Nusshälfte und einer der Türinnenseite
zugeordneten zweiten Nusshälfte ausgebildet ist, wobei die erste Nusshälfte mittels
eines mit dem Schließzylinder betätigbaren Blockierhebels blockierbar ist.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich die Funktionalität eines
selbstverriegelnden Treibstangenschlosses mit Panikfunktion und mit Mehrfachverriegelung,
wie es beispielsweise aus der
DE 20 2009 007 674 U1 bekannt ist, erweitern lässt, in dem eine echte "Durchgangsfunktion" realisiert wird,
ohne dass auf eine Selbstverriegelung oder Panikfunktion verzichtet werden muss. Durch
den Einsatz einer geteilten Schlossnuss besteht zunächst einmal die Möglichkeit, nicht
nur im Bereich der Türinnenseite, sondern auch im Bereich der Türaußenseite einen
Drücker oder einen vergleichbaren Beschlag für ein einfaches Öffnen der Tür durch
Zurückziehen der Schlossfalle vorzusehen. Auch eine Wechselfunktion bzw. ein Wechselhebel,
mit dem ein Zurückziehen der Schlossfalle über den Schließzylinder erfolgt, ist nicht
zwingend erforderlich. Vielmehr lässt sich das Schloss auch von der Türaußenseite
über den Türdrücker oder einen vergleichbaren Beschlag öffnen. Dennoch kann in der
Praxis eine Wechselfunktion vorgesehen sein. Die aus der
DE 20 2009 007 674 U1 bekannte Selbstverriegelung sämtlicher Schlosskomponenten, nämlich einerseits des
Zentralschlosses und andererseits der Zusatzverriegelungen bleibt erhalten. Sobald
die Tür zufällt, werden sämtliche Verriegelungselemente in die Verriegelungsstellung
gefahren. Da die Schlossnuss bzw. beide Nusshälften der Schlossnuss mittelbar oder
unmittelbar auf die Zentralschlosskette arbeiten, lassen sich sämtliche Entriegelungselemente
und im Übrigen auch die Schlossfalle des Zentralschlosses von beiden Seiten ohne Weiteres
zurückziehen, so dass eine echte Durchgangsfunktion realisiert ist.
[0008] Das Sichern der bereits nach Zufallen der Tür selbstverriegelten Schließanlage von
außen erfolgt über den Schließzylinder. Im Rahmen der Erfindung arbeitet der Schließzylinder
auf einen im Zentralschloss angeordneten Blockierhebel, welcher die erste Schlossnusshälfte,
die der Türaußenseite zugeordnet ist, blockiert. So wird auf einfache Weise eine Sicherung
der zuvor "selbstverriegelten" Schließanlage gewährleistet, ohne dass ein aufwendiger
Freilauf oder Freigang oder eine aufwendige Entkopplung von Schließ- und/oder Verriegelungselementen
erforderlich wird. Die beiden Schlossnusshälften können nach wie vor mittelbar oder
vorzugsweise unmittelbar auf die Schlosskette arbeiten. Sobald das Schloss jedoch
über den Schließzylinder gesichert wurde, ist eine Öffnung lediglich noch von der
Türinnenseite möglich, da die der Türaußenseite zugeordnete Schlossnusshälfte über
den Blockierhebel blockiert ist. Der Blockierhebel steht folglich nur mit einer der
Schlossnusshälften in Wirkverbindung, nämlich mit der ersten Schlossnusshälfte, welche
der Türaußenseite zugeordnet ist.
[0009] Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss lässt sich beispielsweise für Gebäudeaußentüren
oder andere Durchgangstüren in Gebäuden, z. B. öffentlichen Gebäuden, Bürogebäuden
oder dergleichen einsetzen, die zu bestimmten Tageszeiten zufällig verriegelt bzw.
gesichert sein müssen und zu anderen Tageszeiten einen freien Durchgang gewährleisten
sollen und bei denen zusätzlich stets eine Paniköffnung von innen möglich sein soll.
So wird z. B. im Tagbetrieb der Blockierhebel über den Schließzylinder aus der Blockierstellung
in eine Freigabestellung überführt. Dann erfolgt zwar beim Zufallen des Türflügels
stets eine Selbstverriegelung, d h. sämtliche Verriegelungselemente werden in ihre
Verriegelungsstellung ausgefahren. Dennoch lässt sich die Tür sowohl von der Türaußenseite
als auch von der Türinnenseite über den Drücker oder einen entsprechenden Beschlag
öffnen, da beide Schlossnusshälften dann frei betätigbar sind und jeweils auf die
Zentralschlosskette und damit über die Treibstangen auch auf die Zusatzschlosskette
arbeiten. Die Selbstverriegelung wird folglich stets durch Drücker- oder Beschlagbetätigung
aufgehoben. Soll das Treibstangenschloss z. B. in einem Nachtbetrieb gesichert werden,
so ist es lediglich erforderlich, mit dem Schließzylinder den Blockierhebel aus der
Freigabestellung in die gesicherte Blockierstellung zu überführen. Dieses gelingt
mechanisch in sehr einfacher Weise. In dieser gesicherten Funktionsstellung (z. B.
im Nachtbetrieb) ist dann die erste Schlossnusshälfte blockiert, so dass von außen
kein Zutritt mehr möglich ist. Dennoch bleibt die Entriegelungs- und Öffnungsfunktion
von der Türinnenseite unberührt, d. h. die Tür kann stets von innen geöffnet werden,
so dass eine zuverlässige Panikfunktion realisiert ist. Von besonderer Bedeutung ist
nun die Tatsache, dass z. B. im Nachtbetrieb nach einer Panikentriegelung von innen
das Treibstangenschloss nach dem Zufallen des Türflügels wieder in einer gesicherten
Funktionsstellung ist, in der ein Zutritt von außen zuverlässig verhindert wird. Denn
zum einen werden nach dem Zufallen des Türflügels wieder sämtliche Verriegelungselemente
in die Verriegelungsstellung selbsttätig überführt. Zum anderen bleibt die Blockierfunktion
des Blockierhebels bezogen auf die erste Schlossnusshälfte von der Panikentriegelung
über die zweite Schlossnusshälfte unberührt, so dass das Gebäude auch nach einer Paniköffnung
von innen anschließend wieder einwandfrei gesichert ist.
[0010] Der Einsatz einer geteilten Schlossnuss ist zwar im Zusammenhang mit Treibstangenschlössern
anderer Funktionalität grundsätzlich bekannt (vgl. z. B.
DE 10 2004 012 108 A1), in der Regel wird dabei jedoch im Bereich der Türaußenseite ein Freigang bzw. Lehrhub
realisiert, um den Zutritt von außen zu unterbinden. Der Blockierfunktion mithilfe
des Blockierhebels kommt im Rahmen der Erfindung folglich besondere Bedeutung zu.
[0011] Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss ist im Übrigen auch unter brandschutztechnischen
Gesichtspunkten vorteilhaft. Da durch die Blockierung eine vollständige Betätigung
der Schließanlage und damit auch ein Zurückziehen der Falle im gesicherten Zustand
vermieden wird, bleibt die Tür in der verriegelten und gesicherten Funktionsstellung
stets vollständig "im Anschlag", so dass eine hohe Dichtungsfunktion gewährleistet
ist. Es besteht nicht die Gefahr, dass sich der Türflügel durch Zurückziehen der Falle
etwas von der Dichtung entfernt, bis die Verriegelungselemente ein weiteres Öffnen
der Tür verhindern.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden im Folgenden erläutert:
So schlägt die Erfindung vor, dass der Blockierhebel verschiebbar in dem Zentralschloss
bzw. Zentralschlossgehäuse gelagert ist und im Zuge der Blockierung und Freigabe der
Schlossnuss vorzugsweise in Treibstangenlängsrichtung, d. h. parallel zu der Treibstangenbewegungsrichtung
und/oder Schlosskettenbewegungsrichtung verschiebbar ist. Die Blockierung lässt sich
auf diese Weise mechanisch sehr einfach realisieren, da es lediglich erforderlich
ist, den Blockierhebel durch Betätigung des Schließzylinders innerhalb des Schlossgehäuses
zu verschieben. Dazu weist der Blockierhebel zumindest eine erste Betätigungsfläche
auf, gegen welche der Schließzylinder bzw. dessen Schließnase oder ein mit der Schließnase
gekoppeltes Schließelement im Zuge der Blockierung arbeitet und eine zweite Betätigungsfläche,
gegen die der Schließzylinder oder z. B. die Schließnase des Schließzylinders oder
ein mit der Schließnase gekoppeltes Schließelement im Zuge der Freigabe arbeitet.
Dabei ist es grundsätzlich möglich, dass die Schließnase des Schließzylinders unmittelbar
auf diese Betätigungsflächen arbeitet. Die Erfindung umfasst jedoch auch Ausführungsformen,
bei denen die Schließnase über ein Schließzylinderelement, z. B. ein Zwischenelement
oder dergleichen auf die Betätigungsfläche arbeitet.
[0013] Um die Sicherheit des Schlosses weiter zu erhöhen, kann es zweckmäßig sein, zusätzlich
zu dem Blockierhebel einen Sperrhebel vorzusehen, so dass der Blockierhebel mittels
des Sperrhebels in der Blockierstellung arretierbar ist. Der Sperrhebel kann dabei
schwenkbar im Schlossgehäuse gelagert sein. Vorzugsweise ist der Sperrhebel mittels
Federkraft und/oder Schwerkraft in die die Blockierstellung arretierende Sperrstellung
drückbar. Der Sperrhebel kann z. B. mit einer Sperrfeder beaufschlagt sein. Sofern
ein solcher Sperrhebel vorgesehen ist, ist es zweckmäßig, wenn der Schließzylinder
im Zuge der Überführung des Blockierhebels aus der Blockierstellung in die Freigabestellung
nicht nur auf den Blockierhebel arbeitet, sondern außerdem auf den Sperrhebel, indem
der Sperrhebel dann beispielsweise zum Freigeben des Blockierhebels verschwenkt wird.
[0014] Um die Blockierung der ersten Schlossnusshälfte durch den Blockierhebel zu realisieren,
ist es zweckmäßig, wenn die erste Schlossnusshälfte einen Blockieranschlag aufweist,
welcher mit dem Blockierhebel zusammenwirkt. In der Blockierstellung des Blockierhebels
kommt der Blockieranschlag mit dem Blockierhebel in Kontakt, so dass ein Drehen der
Schlossnusshälfte unterbunden wird. Dabei kann es ausreichen, lediglich die erste
Schlossnusshälfte mit einem Blockieranschlag auszugestalten. Aus fertigungstechnischen
Gründen und montagetechnischen Gründen kann es aber zweckmäßig sein, beide Schlossnusshälften
mit einem Blockieranschlag vorzusehen, wobei der Blockierhebel dann lediglich in den
Bereich des Blockieranschlages der ersten Schlossnusshälfte ragt. Dieses hat den Vorteil,
dass lediglich durch Austausch des Blockierhebels bei ansonsten identischer Schlossnussausgestaltung
das Zentralschloss für unterschiedliche Einbausituationen verwendet werden kann, und
zwar in Abhängigkeit von Türaußenseite und Türinnenseite.
[0015] Ferner ist es zweckmäßig, wenn der Blockierhebel zumindest eine erste Sperrnase aufweist,
welche mit einer korrespondierenden Sperrfläche des Sperrhebels zusammenarbeitet.
[0016] Nach einem weiteren Vorschlag ist vorgesehen, dass die beiden Schlossnusshälften
mittelbar oder vorzugsweise unmittelbar auf die Zentralschlosskette arbeiten. Durch
Drücker- bzw. Beschlagbetätigung und folglich durch Verschwenken der jeweiligen Schlossnusshälfte
wird die Zentralschlosskette aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
verschoben. Damit wird der Zentralriegel zurückgefahren. Außerdem werden die Treibstangen
verschoben und damit die Zusatzschlossketten verschoben, so dass auch die Zusatzriegel
aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführt werden. Außerdem
ist es zweckmäßig, wenn die Schlossnuss in an sich bekannter Weise auch auf die Schlossfalle
arbeitet, so dass auch die Schlossnuss im Zuge der Betätigung der jeweiligen Schlossnusshälfte
zurückgezogen wird. Diese Funktionen können für beide Schlossnusshälften identisch
ausgeführt sein, da die echte "Verriegelung" bzw. Sicherung der Schließanlage lediglich
über den Schließzylinder und das Verschieben des Blockierhebels realisiert wird, so
dass dann die der Türaußenseite zugeordnete Schlussnuss blockiert ist.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Treibstangenschloss in vereinfachter Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 in einer ersten entriegelten
Funktionsstellung,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer zweiten, verriegelten und ungesicherten Funktionsstellung,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Ansicht,
- Fig. 5
- den Gegenstand nach Fig. 4 in der verriegelten und ungesicherten Funktionsstellung,
- Fig. 6
- den Gegenstand nach Fig. 5 in der verriegelten und gesicherten Funktionsstellung und
- Fig. 7a, 7b
- einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 5 in einer perspektivischen Darstellung
in zwei verschiedenen Einbauvarianten.
[0018] Die Figuren zeigen einen an einem Türflügel montierbares Treibstangenschloss, welches
als Verriegelungseinheiten einerseits ein Zentralschloss 1 und andererseits obere
und untere Zusatzverriegelungen 2 aufweist, welche rückseitig an einem (gemeinsamen)
Schlossstulp 3 befestigt sind (vgl. Fig. 1). Das Zentralschloss 1 und die Zusatzverriegelungen
2 sind über Treibstangen 4 miteinander verbunden. Das Zentralschloss 1 weist eine
Schlossfalle 5, einen Zentralriegel 6, eine Zentralschlosskette 7, eine Schlossnuss
8 sowie eine entsprechende Aufnahme 9 für einen nicht dargestellten Schließzylinder
auf. Die Zentralschlosskette 7 ist in Treibstangenlängsrichtung L in dem Schlossgehäuse
10 des Zentralschlosses angeordnet und in Treibstangenlängsrichtung L verschiebbar.
Die Zusatzverriegelungen 2 weisen jeweils einen Zusatzriegel 11 auf, welcher im Ausführungsbeispiel
als Fallenriegel ausgebildet ist. Ferner weisen die Zusatzverriegelungen 2 jeweils
eine in dem Zusatzschlossgehäuse 12 in Treibstangenlängsrichtung L verschiebbare Zusatzschlosskette
auf.
[0019] Im Zuge des Entriegelns über das Zentralschloss 1 arbeitet die Zentralschlosskette
7 und die zugehörige Treibstange 4 auf die daran angeschlossene Zusatzschlosskette
13 der Zusatzverriegelung 2. Mittels der Zentralschlosskette wird der Zentralriegel
6 aus einer ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in eine eingeschlossene Entriegelungsstellung
überführt und umgekehrt. Mittels der Zusatzschlosskette 13 wird der Fallenriegel 11
der Zusatzverriegelung 2 aus einer ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in eine
eingeschlossene Entriegelungsstellung überführt und umgekehrt. Die Entriegelung der
Zusatzverriegelungen erfolgt dabei durch Betätigung des Zentralschlosses 1 und folglich
über die Treibstangen 4, welche die Zusatzschlosskette 13 aus der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung überführt. Die Verriegelung der Zusatzverriegelungen
erfolgt selbsttätig bzw. automatisch, sobald die Tür bzw. der Türflügel in Schließstellung
gelangt. Dazu ist vorgesehen, dass die Zusatzschlosskette 13 von einem Sperrelement
14 zunächst in der Entriegelungsstellung gehalten wird und dass in oder an einer der
Zuatzverriegelungen 2 zugeordneten türrahmenseitigen Schließleiste 15 ein Auslösemagnet
16 angeordnet ist. Dieser schließleistenseitige Auslösemagnet 16 arbeitet zum selbsttätigen
Verriegeln bzw. für eine automatische Auslösung auf das Sperrelement 14, welcher dann
die Zusatzschlosskette 13 freigibt, so dass der Zusatzriegel 11 in die Verriegelungsstellung
überführt wird. Zugleich arbeitet die Zusatzschlosskette 13 jedoch über die Treibstange
4 auf die Zentralschlosskette 7 und zwar derart, dass im Zuge der Selbstverriegelung
der Zusatzverriegelung 2 außerdem der Zentralriegel 6 des Zentralschlosses 1 aus der
Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung überführt wird. Im Rahmen der Erfindung
ist folglich eine vollständige Selbstverriegelung vorgesehen, welche sowohl die Zusatzverriegelungen
2 als auch das Zentralschloss 1 betrifft. Dazu arbeitet die Zentralschlosskette 7
über einen schwenkbar in dem Zentralschlossgehäuse 11 gelagerten Verriegelungshebel
17 auf den Zentralriegel 6. Dieses ergibt sich insbesondere aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig.2 und Fig. 3 bzw. aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig.
4 und Fig. 5. Fig. 2 und Fig. 4 zeigen das Treibstangenschloss in der Entriegelungsstellung,
während Fig. 3 und Fig. 5 das Treibstangenschloss in der Verriegelungsstellung zeigen.
Die Fig. 4 und Fig. 5 zeigen das Zentralschloss 1 aus einer anderen Ansicht als die
Fig. 2 und Fig. 3.
[0020] Eine vergleichende Betrachtung der Fig. 2 und Fig. 3 verdeutlicht zunächst den Selbstverriegelungsmechanismus
für die Zusatzverriegelung 2, sowie er beispielsweise auch in der
DE 20 2009 007 674 U1 beschrieben ist. In der Funktionsstellung gemäß Fig. 2 ist der Auslösemagnet 16 weit
vom Treibstangenschloss entfernt, so dass er das Sperrelement, welches im Ausführungsbeispiel
als linear verschiebbarer Sperrstift 14 ausgebildet ist, nicht beeinflusst. In der
in Fig. 2 dargestellten Grundposition untergreift der Sperrstift 14 mit seinem schlossseitigen
Ende einen Sperrvorsprung bzw. eine Sperrkante 18 der Zusatzschlosskette. Die Zusatzschlosskette
13 ist einerseits von der Sperrkraft und andererseits (mittelbar) über eine Verriegelungsfeder
19 aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung überführbar, sobald
der Auslösemagnet den Sperrstift 14 verschiebt und diese die Zusatzschlosskette 13
freigibt. Die Kopplung zwischen der Zusatzschlosskette 13 und dem Zusatzriegel 11
erfolgt über einen Zwischenhebel 20, welcher als schwenkbar um die Achse 21 an dem
Schlossgehäuse angelenkter Schwenkhebel ausgebildet ist. Im Ausführungsbeispiel ist
dieser Zwischenhebel als L-förmiger Hebel 20 ausgebildet. Dieser weist einen ersten
Arm 20a auf, welcher der Zusatzschlosskette 13 zugeordnet ist und einen zweiten Arm
20b auf, welcher dem Zusatzriegel 11 zugeordnet ist. Außerdem ist dieser Zwischenhebel
20 (mittelbar) von der Verriegelungsfeder 19 beaufschlagt. Obwohl die Verriegelungsfeder
19 bestrebt ist, den Fallenriegel 11 in die Verriegelungsstellung zu drücken, wird
eine solche Verriegelung bei der Funktionsstellung gemäß Fig. 2 blockiert, da die
Zusatzschlosskette 13 über den Sperrstift 14 blockiert wird, so dass der an die Zusatzschlosskette
13 angeschlossene Zwischenhebel 20 den Fallenriegel 11 zurückhält. Nähert sich nun
im Zuge des Schließens des Türflügels die Zusatzverriegelung 2 der Schließleiste 15,
so löst der Magnet 16 die automatische Verriegelung aus, so dass der Sperrstift 14
nun die Schlosskette des Zusatzschlosses 2 freigibt, so dass der Zusatzriegel 13 über
die Schwerkraft der Schlosskette und andererseits über die Federkraft der Verriegelungsfeder
20 in die Verriegelungsstellung überführt wird, in welche der Zusatzriegel 13 ausgeschlossen
ist (vgl. Fig. 3 bzw. Fig. 5). Die Schließleiste 15 ist dabei lediglich in Fig. 2
angedeutet.
[0021] Die selbsttätige Verriegelung beschränkt sich dabei nicht auf die Zusatzverriegelung
2, sondern sie betrifft auch das Zentralschloss 1, wie sich aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 4 und 5 ergibt. Auch diese Funktionalität wird bereits in der
DE 20 2009 007 674 U1 beschrieben. Im Zuge der Selbstverriegelung wird nicht nur die Zusatzschlosskette
13 entlang der Treibstangenlängsrichtung L bewegt, sondern mit dieser auch die daran
angekoppelte Treibstange 4, welche wiederum an die Zentralschlosskette 7 angeschlossen
ist. Damit wird ein an die Zentralschlosskette 7 angeschlossener Betätigungsnocken
22 in Treibstangenlängsrichtung L verschoben. Dieser Betätigungsnocken 22 arbeitet
auf eine Steuerfläche 23 des Verriegelungshebels 17 und zwar derart, dass der Verriegelungshebel
17 um die Drehachse 24 verschwenkt wird. Dieses ergibt sich aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 4 und 5. Der Verriegelungshebel 17 weist nun eine Gabelaufnahme
25, in welcher ein an den Zentralriegel 6 angeschlossener Dorn 26 eingreift. Der Verriegelungshebel
17 setzt auf diese Weise eine Linearverschiebung der Zentralschlosskette 7 in Treibstangenlängsrichtung
L um in eine Verschiebung des Zentralriegels 6 entlang der Verriegelungsrichtung V
welche orthogonal zu der Treibstangenlängsrichtung L verläuft. Eine vergleichende
Betrachtung der Fig. 4 und 5 macht deutlich, dass auf diese Weise der Zentralriegel
6 aus der Entriegelungsstellung (Fig. 4) in die Verriegelungsstellung (Fig. 5) überführt
wird, so dass insgesamt beim Schließen des Türflügels sämtliche Verriegelungselemente
ausgeschlossen werden. Es ist folglich zuerst einmal von Bedeutung, dass im Zuge des
Schließens des Türflügels sämtliche Verriegelungselemente von Zentralschloss einerseits
und Zusatzverriegelung andererseits selbsttätig ausgeschlossen werden. Die Selbstauslösung
wird dabei vorzugsweise bei einem Auslösemagneten realisiert. Die Erfindung umfasst
jedoch auch Ausführungsformen, bei denen die Selbstauslösung mechanisch, z. B. durch
Auslösung über eine Riegelfalle im Zusatzschloss realisiert wird. Im Übrigen umfasst
die Erfindung auch solche Ausführungsformen, bei denen die Selbstauslösung nicht von
den Zusatzverriegelungen initiiert und dann auf das Zentralschloss übertragen wird,
sondern bei denen umgekehrt die Selbstauslösung über das Zentralschloss initiiert
und dann auf die Zusatzverriegelungen übertragen wird oder bei denen jede Verriegelungseinheit
eigenständig verriegelt wird.
[0022] In Abweichung von dem bekannten Schloss gemäß
DE 20 2009 007 674 U1 bzw. zu dessen Weiterbildung ist bei dem in den Figuren dargestellten erfindungsgemäßen
Schloss die Schlossnuss 8 als geteilte Schlossnuss mit einer ersten Nusshälfte 8a
und einer zweite Nusshälfte 8b ausgebildet. Die erste Nusshälfte 8a ist der Türaußenseite
zugeordnet, während die zweite Nusshälfte 8b der Türinnenseite zugeordnet ist. In
die Nusshälften können z. B. nicht dargestellte Drückbolzen eines inneren Türdrückers
und eines äußeren Türdrückers eingreifen. Es können alternativ oder ergänzend auch
andere Beschläge, z. B. Stangenbeschläge, insbesondere auf der Türinnenseite vorgesehen
sein, die dann ebenfalls auf die Schlossnuss bzw. die Schlossnusshälften arbeiten.
Stangenbeschläge werden als Alternative oder Ergänzung zu Drückern häufig auf der
Türinnenseite für eine einfache Panikentriegelung verwendet. Die Schlossnuss 8 mit
ihren Nusshälften 8a, 8b dient nun nicht nur in bekannter Weise dem Zurückziehen der
Schlossfalle 5, sondern - da stets im Zuge des Schließens der Tür sämtliche Verriegelungselemente
ausgeschlossen werden - erfolgt über die Schlossnuss 8 auch ein Zurückziehen sämtlicher
Verriegelungselemente, nämlich des Zentralriegels 6 und der Zusatzriegel 11. Dazu
stehen die beiden Schlossnusshälften 8a, 8, mit der Zentralschlosskette 7 in Wirkverbindung.
Im Ausführungsbeispiel sind die Schlossnusshälften 8a, 8b jeweils mit einem Betätigungsarm
28 versehen, welcher gegen eine korrespondierende Betätigungsfläche 28' der Zentralschlosskette
7 arbeitet. Wird beispielsweise die Schlossnuss gemäß Fig. 5 entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht, so schiebt der Betätigungsarm 28 die Zentralschlosskette 7 nach oben, so
dass dann nicht nur der Zentralriegel 6 zurückgezogen wird, sondern über die Treibstangen
und die Zusatzschlosskette auch die Zusatzriegel. Außerdem wird dann im weiteren Verlauf
der Bewegung in an sich bekannter Weise die Schlossfalle 5 eingezogen. Dieses funktioniert
bei der in Fig. 5 dargestellten Funktionsstellung gleichermaßen von der Türinnenseite
wie auch von der Türaußenseite.
[0023] Soll die Tür nun gegen unbefugten Zutritt von außen gesichert werden, so erfolgt
diese Sicherung über den (nicht dargestellten) Schließzylinder, der in die Schließzylinderaufnahme
9 eingesetzt ist. Ein solcher Schließzylinder weist eine Schließnase 27 auf, die in
den Figuren lediglich angedeutet ist. Die Funktionsweise ergibt sich aus einer vergleichenden
Betrachtung der Figuren 5 und 6. Fig. 5 zeigt das verriegelte Zentralschloss mit ausgeschlossenem
Riegel, jedoch in der ungesicherten Funktionsstellung, während Fig. 6 das Zentralschloss
dann in der gesicherten Funktionsstellung zeigt, in der ein Zutritt von außen unterbunden
ist. Denn das erfindungsgemäße Zentralschloss ist mit einem Blockierhebel 29 versehen,
welcher mit dem Schließzylinder, bzw. mit dessen Schließnase 27 zum Zwecke der Blockierung
der ersten Schlossnusshälfte 8a betätigbar ist. Eine vergleichende Betrachtung der
Fig. 5 und 6, zeigt, dass im Zuge der Betätigung des Schließzylinders der Blockierhebel
29 entlang der Treibstangenlängsrichtung L verschoben wird, und zwar in Fig. 5 nach
oben. Der Blockierhebel 29 gelangt dann in die Funktionsstellung gemäß Fig. 6 in welcher
er die erste Schlossnusshälfte 8a blockiert. Dazu ist die Schlossnusshälfte 8a mit
einem Blockieranschlag 32 versehen, welcher mit dem Blockierende 33 des Blockierhebels
29 zusammenwirkt. Das zuvor beschriebene Drehen der Schlossnuss zum Zwecke der Entriegelung
wird folglich durch den Blockierhebel 29 unterbunden, da der Blockieranschlag 32 gegen
das Blockierende 33 des Blockierhebels 29 stößt. Von besonderer Bedeutung ist dabei
die Tatsache, dass der Blockierhebel 29 lediglich auf eine der Schlossnusshälften,
nämlich auf die "äußere" Schlossnusshälfte 8a Einfluss hat. In der in Fig. 6 dargestellten
gesicherten Funktionsstellung lässt sich das Schloss folglich über die erste Schlossnusshälfte
8a und folglich von außen nicht mehr öffnen, da eine Entriegelung vollständig blockiert
wird.
[0024] Von der Türinnenseite und folglich über die zweite Schlossnusshälfte 8b ist nach
wie vor ein Öffnen in der beschriebenen Weise möglich, da der Blockierhebel 28 lediglich
die Schlossnusshälfte 8a, nicht jedoch die Schlossnusshälfte 8b blockiert. Die Schlossnusshälfte
8b kann zwar ebenfalls einen Blockieranschlag 32 aufweisen, der Blockierhebel ragt
jedoch nicht in den Bereich dieses Blockieranschlages 32 der zweiten Schlossnusshälfte
8b. Folglich wird eine einwandfreie Panikfunktion realisiert, denn auch in der verriegelten
und gesicherten Funktionsstellung lässt sich das Türschloss von innen stets einfach
öffnen, und zwar durch Drückerbetätigung bzw. Beschlagbetätigung und folglich durch
Drehen der Schlossnusshälfte 8b.
[0025] Von besonderer Bedeutung ist dabei insbesondere auch die Tatsache, dass eine solche
Panikentriegelung über die Schlossnusshälfte 8b keinen Einfluss auf die Sicherungsstellung
des Blockierhebels 29 hat. Nach einer Panikentriegelung und Öffnung der Tür fällt
der Türflügel wieder in den Rahmen, so dass in der beschriebenen Weise sämtliche Verriegelungselemente
selbsttätig ausgeschlossen werden. Da der Blockierhebel 29 während des gesamten Vorgangs
in seiner Blockierstellung verblieben ist, befindet sich die Tür anschließend auch
nach einer Paniköffnung wieder in der verriegelten und gesicherten Funktionsstellung.
Das Blockieren und Sichern erfolgt sehr einfach über den Schließzylinder, wobei lediglich
der Blockierhebel 29 sowie ggf. ein im Folgenden noch beschriebener Sperrhebel 30
manipuliert werden müssen. Insbesondere kann im Rahmen der Erfindung auf eine "Wechselfunktion"
mit einem Wechselhebel verzichtet werden. Wechselfunktion meint dabei in der Regel
die Möglichkeit, die Schlossfalle über den Schließzylinder zurückzuziehen. Da im vorliegenden
Fall mit einer geteilten Schlossnuss gearbeitet wird und folglich das Schloss sowohl
von der Türinnenseite als auch der Türaußenseite über einen Drücker oder dergleichen
Beschlag betätigt wird, ist eine Wechselfunktion nicht erforderlich. Der Schließzylinder
dient folglich im Rahmen der Erfindung vorzugsweise ausschließlich dem Blockieren
der ersten Schlossnusshälfte 8a über den Blockierhebel 29.
[0026] Dabei ist in den Fig. 5 und 6 erkennbar, dass der Blockierhebel 29 mittels eines
Sperrhebels 30 in der Blockierstellung arretierbar ist (vgl. Fig. 6). Der Sperrhebel
30 ist dabei schwenkbar im Schlossgehäuse 10 gelagert. Der Sperrhebel kann mittels
Federkraft einer nicht dargestellten Sperrfeder sowie ggf. mittels Schwerkraft in
die den Blockierhebel 29 arretierende Sperrstellung gedrückt werden. Die Federkraft
ist durch den Pfeil 31 angedeutet. Dabei kann der Blockierhebel 29 eine Sperrnase
34 aufweisen, welche mit der Sperrfläche 35 des Sperrhebels zusammen arbeitet. In
Fig. 6 ist erkennbar, dass der Blockierhebel durch Zusammenwirken von Sperrnase 34
und Sperrfläche 35 gegen Verschiebung nach unten gesichert ist.
[0027] Ferner ist in den Figuren erkennbar, dass der Blockierhebel 29 eine erste Betätigungsfläche
36 aufweist, gegen die der Schließzylinder bzw. die Schließnase 27 im Zuge der Blockierung
arbeitet. Ferner ist eine zweite Betätigungsfläche 37 vorgesehen, welche die Schließnase
27 im Zuge der Freigabe arbeitet.
[0028] Um den Blockierhebel aus der in Fig. 5 dargestellten Freigabeposition in die in Fig.
6 dargestellte gesicherte Position zu bringen, wird der Schließzylinder im Uhrzeigersinn
gedreht, so dass die Schließnase 27 gegen die Betätigungsfläche 36 arbeitet und den
Blockierhebel entlang der Treibstangenlängsrichtung L (nach oben) schiebt. Der Blockierhebel
29 gelangt dann in die Fig. 6 dargestellte gesicherte Funktionsstellung. Um das Schloss
nun auch von außen wieder öffnen zu können, wird der Schließzylinder - ausgehend von
der Funktionsstellung nach Fig. 6 - entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so dass die
Schließnase 27 gegen die zweite Betätigungsfläche 37 arbeitet. Dabei wird (zugleich)
auch der Sperrhebel 30 verschwenkt, indem die Schließnase 27 gegen die Betätigungsfläche
38 des Sperrhebels 30 arbeitet, so dass der Sperrhebel 30 den Blockierhebel 29 freigibt.
Dann kann durch Drehen der Schließnase 27 der Blockierhebel 29 in Treibstangenlängsrichtung
L (nach unten) verschoben werden, so dass die erste Schlossnusshälfte 8a wieder freigegeben
wird und anschließend sowohl von außen als auch von innen ein Öffnen der Tür über
den Drücker möglich ist.
1. Treibstangenschloss mit Panikfunktion und Mehrfachverriegelung,
mit zumindest einem Zentralschloss (1) mit zumindest Schlossfalle (5), Zentralriegel
(6), Schlossnuss (8) und Schließzylinder und
mit zumindest einer Zusatzverriegelung (2) mit zumindest einem Zusatzriegel (11),
wobei das Zentralschloss (1) über zumindest eine Treibstange (4) mit der Zusatzverriegelung
(2) verbunden ist,
wobei Zentralriegel (6) und Zusatzriegel (11) über das Zentralschloss (1) aus einer
Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung überführbar sind,
wobei die Schlossnuss (8) zum Zwecke der Panikentriegelung auf den Zentralriegel (6)
und die die Zusatzriegel (11) betätigbaren Treibstangen arbeitet und
wobei der Zentralriegel (6) und die Zusatzriegel (11 ) bei in Schließstellung gelangendem
Türflügel selbsttätig aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung überführt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schlossnuss (8) als geteilte Schlossnuss mit zumindest einer der Türaußenseite
zugeordneten ersten Nusshälfte (8a) und einer der Türinnenseite zugeordneten zweiten
Nusshälfte (8b) ausgebildet ist,
wobei die erste Nusshälfte (8a) mittels eines mit dem Schließzylinder betätigbaren
Blockierhebels (29) blockierbar ist.
2. Treibstangenschloss nach Anspruch 1, wobei das Zentralschloss (1) eine verschiebbare
Zentralschlosskette (7) und die Zusatzverriegelung (2) eine mit der Zentralschlosskette
(7) über die Treibstange (4) verbundene, verschiebbare Zusatzschlosskette (13) aufweist,
wobei der Zusatzriegel durch die Zusatzschlosskette selbsttätig in die Verriegelungsstellung
überführt wird und
wobei die Zusatzschlosskette (13) über die Treibstange (4) auf die Zentralschlosskette
(7) arbeitet und diese im Zuge der Selbstverriegelung der Zusatzverriegelung den Zentralriegel
(6) des Zentralschlosses (1) aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
überführt, indem die Zusatzschlosskette vorzugsweise über einen schwenkbar gelagerten
Verriegelungshebel (17) auf den Zentralriegel (6) arbeitet.
3. Treibstangenschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (29) verschiebbar in dem Zentralschloss (1) bzw. Zentralschlossgehäuse
(10) gelagert ist und im Zuge der Blockierung und Freigabe der ersten Schlossnusshälfte
(8a) vorzugsweise in Treibstangenlängsrichtung (L) verschiebbar ist.
4. Treibstangenschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (29) mittels eines Sperrhebels (30) in der Blockierstellung arretierbar
ist.
5. Treibstangenschloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (30) schwenkbar gelagert ist.
6. Treibstangenschloss nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (13) mittels Federkraft und/oder Schwerkraft, z. B. über eine Sperrfeder,
in die den Blockierhebel arretierende Sperrstellung drückbar ist.
7. Treibstangenschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Schlossnusshälfte (8a) einen Blockieranschlag (32) aufweist,
welcher in der Blockierstellung des Blockierhebels mit dem Blockierhebel zusammenwirkt.
8. Treibstangenschloss nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (29) zumindest eine Sperrnase (34) aufweist, welche mit einer korrespondierenden
Sperrfläche (35) des Sperrhebels (30) zusammenwirkt.
9. Treibstangenschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (29) eine erste Betätigungsfläche (36) aufweist, gegen die der
Schließzylinder oder ein von dem Schließzylinder betätigbares Schließelement im Zuge
der Blockierung arbeitet und das der Blockierhebel (29) eine zweite Betätigungsfläche
(37) aufweist, gegen die der Schließzylinder oder ein von dem Schließzylinder betätigbares
Schließelement im Zuge der Freigabe arbeitet.
10. Treibstangenschloss nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (3) zum Freigeben des Blockierhebels (29) ebenfalls mit dem Schließzylinder
betätigbar ist, vorzugsweise gegen die Kraft einer Sperrfeder.
11. Treibstangenschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schlossnusshälften (8a, 8b) zum Zwecke der Entriegelung des Zentralschlosses
(1) und/oder der Zusatzverriegelung (2) auf die Zentralschlosskette (7) arbeitet.