[0001] Die Erfindung betrifft eine Prüfeinrichtung für Gefahrenmeldeanlagen, insbesondere
für deren Kommunikationsschaltung, welche für die Datenkommunikation und die Steuerung
einer Vielzahl von über eine Teilnehmerschleife angeschlossenen Teilnehmern zuständig
ist.
[0002] Da Gefahrenmeldeanlagen besonders die Eigentümer oder Betreiber von gefährdeten Industrieanlagen
oder Lagereinrichtungen vor der Entstehung großer Schäden durch Brände, Chemikalien
oder anderen Gefahrenstoffen so rechtzeitig wie möglich warnen sollen, dass geeignete
Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, werden hohe Ansprüche an deren Zuverlässigkeit
und Betriebssicherheit gestellt.
Daher müssen derartige Anlagen, insbesondere Brandmeldeanlagen zur Detektion und Löschsteuerungen
zur Löschung von Bränden unter verschiedenen Anforderungen und Betriebsbedingungen
über längere Zeiträume zuverlässig und störungsfrei arbeiten.
Um die verwendete Melde- und Anlagentechnik über Jahre störungsfrei zu halten, müssen
möglichst alle Fehlerquellen, die im Laufe der Betriebszeit unter reellen Umgebungsbedingungen
und besonders in rauen industriellen Bereichen auftreten können, frühzeitig erkannt,
angezeigt und beseitigt werden.
[0003] Wegen der schnellen Ausbreitung von Gefahrensituationen, wie Brände, toxische Gase
oder dergleichen in kurzer Zeit, ist eine schnelle und zuverlässige Detektion, Alarmauslösung
und Bekämpfung besonders wichtig. Das betrifft vor allem die Funktionstüchtigkeit
der an der Spitze der Signalkette stehenden Gefahren- oder Brandmelder.
[0004] Funktionsstörungen, sowohl der als Versorgungs- und Signalverbindungsleitungen, verwendeten
Verbindungsleitungen (Drahtverbindungen), sowie deren Schnittstellen und Kontakte,
als auch Abweichungen in der Funktionalität der einzelnen Teilnehmer, insbesondere
deren Betriebsparameter, müssen schnell erkannt, an die Zentrale gemeldet und zügig
beseitigt werden. Das sind insbesondere Kurzschluss, Drahtbruch oder fehlende Teilnehmer
auf der Teilnehmerschleife.
[0005] Als Teilnehmerschleife wird im Weiteren ein Ringbussystem verstanden, in welchem
einzeladressierbare Teilnehmer (z.B. Gefahrenmelder, Brandmelder, Aktoren u.a.) über
eine Verbindungsleitung, welche sowohl die Energieversorgung als auch die Datenübertragung
sicherstellt, an eine Gefahrenmeldezentrale angeschlossen ist. Die Verbindungsleitung
kann z.B. als Zweidrahtleitung ausgebildet sein, oder aber auch mehrere Leitungen
aufweisen. Eine Gefahrenmeldezentrale (GMZ) kann beispielsweise. als Brandmelderzentrale
(BMZ), Löschsteuerzentrale, kombinierte Brandmelder- und Löschsteuerzentrale, Einbruchmelderzentrale,
Leitstellenzentrale, Gasmelderzentrale u.a. ausgebildet sein. Eine Gefahrenmeldeanlage
(GMA) ist die Bezeichnung für die Gesamtheit aller an eine entsprechende Zentrale
angeschlossenen Geräte/Teilnehmer usw. und der betriebsbereiten Zentrale. Eine mögliche
Variante der GMA ist die Brandmeldeanlage (BMA).
[0006] Dem Auftreten von Funktionsstörungen auf Teilnehmerschleifen wird durch die ständige
Überwachung und regelmäßige Überprüfung der Meldeeinrichtungen Rechnung getragen.
Dabei müssen aber nicht nur die peripheren, an eine Gefahrenmeldezentrale angeschlossenen
Teilnehmer überwacht werden, sondern auch die Funktionalität der Schaltungsteile der
Gefahrenmeldezentrale selbst.
[0007] Unter dem Begriff "Teilnehmer" soll im Weiteren jede Art von Sensoren, Detektoren,
Gefahrenmeldern, Brandmeldern, Alarmgeber, Notrufeinrichtung oder Steuer- und Schalteinrichtungen
zur Ansteuerung oder Abschaltung von Geräten, wie Klima- oder Löschanlagen, welche
als Linienbaustein, insbesondere als Melder über eine Verbindungsleitung mit einer
Gefahrenmeldezentrale verbunden sind, verstanden werden.
[0008] Die Kommunikationsschaltung kann sowohl als fester Bestandteil der GMZ (z.B. Einplatinensystem)
oder als ein vom Mikroprozessor-System der GMZ gesteuertes Modul oder als eigenständiges
Modul mit eigenenden Mikroprozessor-System in einer modularen GMZ realisiert werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich dabei besonders auf die in einer Gefahrenmeldezentrale
angeordnete Kommunikationsschaltung, welche insbesondere für den Datenaustausch und
die Überwachung der einzelnen, an die Verbindungsleitung angeschlossenen Teilnehmer
verantwortlich sind.
[0009] Die Datenkommunikation zwischen der Kommunikationsschaltung und den Teilnehmern erfolgt
bekanntermaßen meist über ein Ringbussystem und eine Datentransfersteuerung, vorzugsweise
in bitserieller Form und im Halbduplex-Verfahren.
Dabei sind die Dateninformationen der über das Ringbussystem einzeladressierbaren
Teilnehmer auf die von der der Gefahrenmeldezentrale (GMZ) bereitgestellte Versorgungsspannung
auf moduliert.
[0010] Zur Überwachung des Datenverkehrs und der Spannungsversorgung der Teilnehmerschleife,
also der Verbindungsleitung und ihrer Teilnehmer, weist die Kommunikationsschaltung
üblicherweise verschiedene, hintereinander geschaltete Funktionseinheiten auf.
Das sind vorzugsweise, eine Funktionseinheit für die Spannungsversorgung der Teilnehmerschleife,
eine Spannungsimpulserzeugung zur Modulation der Versorgungsspannung der GMZ und eine
Spannungsmesseinheit zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Modulation der Versorgungsspannung.
[0011] Da die Teilnehmer auf die mittels modulierter Spannungsimpulse empfangenen Datenpakete
mit der Modulation ihres Stromverbrauchs antworten, ist weiterhin eine Strommesseinheit
zur Detektion der Teilnehmerantworten (Stromerhöhung) nachgeschaltet. Aus der Detektion
der Stromerhöhungsantwort durch diese Strommesseinheit, lassen sich wichtige Rückschlüsse
auf die Funktionsfähigkeit der der Verbindungsleitung und der einzelnen Teilnehmer
ziehen.
[0012] An die Strommesseinheit schließt sich als weitere Funktionseinheit eine Ausgangsstufe
zur schaltungstechnischen Verbindung der Gefahren- oder Brandmeldezentrale (BMZ) mit
der Teilnehmerschleife an.
Durch Schaltung der Ausgangsstufe, lässt sich die Teilnehmerschleife von der GMZ/BMZ
abtrennen und zuschalten.
[0013] Die vorgenannten Funktionseinheiten der Kommunikationsschaltung werden von einer
integrierten Steuereinheit, welche vorzugsweise als Mikroprozessor-System ausgebildet
ist, gesteuert.
[0014] Um die Funktionssicherheit einer Gefahrenmeldeanlage, also der Gefahrenmeldezentrale
mit einer oder mehreren angeschlossenen Teilnehmerschleifen zu gewährleisten, sind
verschiedene Überwachungsmechanismen und Tests der beteiligten Module und Teilnehmer
an den Teilnehmerschleifen erforderlich.
[0015] Aber nicht nur die Funktionalität und Betriebssicherheit der angeschlossenen Teilnehmerschleife
ist für den sicheren Betrieb einer Gefahrenmeldeanlage wichtig, sondern auch die zuverlässige
Funktion der Gefahrenmeldeanlage und ihrer Module selbst.
So ist es aus sicherheitstechnischen Gründen notwendig, regelmäßig die für die Stromversorgung
und den Datenverkehr mit den Teilnehmerschleifen verantwortliche Kommunikationsschaltung
zu prüfen und auf Funktionstüchtigkeit zu überwachen. Insbesondere zur Überwachung
der Funktionalität von Schleifenteilnehmern sind aus der Literatur zahlreiche Verfahren
und Schaltungsanordnungen bekannt.
[0016] So wird in der
DE 10 2008 003 799 A1 eine, vorzugsweise als Modul ausgebildete Überwachungsvorrichtung zur Überwachung
des Betriebszustandes von Versorgungs- und/oder Signalleitungen vorgeschlagen, welche
zur Integration in ein Meldesystem geeignet und ausgebildet ist.
Mit dieser bekannten Überwachungseinrichtung sollen insbesondere in der Entstehung
begriffenen Drahtbrüche und Kurzschlüsse auf der Verbindungsleitung detektiert werden.
[0017] Eine weitere Vorrichtung zur Erkennung von entstehenden Unterbrechungen auf einem
Ringbus ist aus der
DE 20 2008 009 211 U1 bekannt.
[0018] In der deutschen Patentschrift
DE 966199 wird eine Prüfeinrichtung für Empfangszentralen von Meldeanlagen angegeben, mit der
in der Empfangszentrale untergebrachte Einrichtungen, wie Relais, Wähler, Anzeige-
und Registrierelement einer Prüfung unterzogen werden. Dazu wird die Melderschleife
von der Zentrale abgekoppelt und eine mit Prüfmeldern gleicher Bauart und eine mit
Fehlernachbildstellen ausgerüstete Leitungsnachbildung wie die Melderschleife und
in Form eines externen Prüfkoffers an die Zentrale angekoppelt. Allerdings sind hier
zur Prüfung der Telefonrelais reale Melder gleicher Bauart erforderlich und keine
Einstellmöglichkeiten für die Prüfung von Parametern unterschiedliche Melder vorgesehen.
Keines dieser vorgestellten Überwachungs- und Prüfeinrichtungen ist allerdings in
der Lage oder dafür ausgelegt, die in den jeweiligen Gefahrenmelde- oder Brandmeldezentralen
für die Ansteuerung und Signalübertragung der Meldesysteme verantwortlichen Steuer-
und Kommunikationsschaltungen in automatisierter, schneller und flexibler Weise selbst
zu prüfen.
Das trifft insbesondere für Überwachungseinrichtungen zu, bei denen Meldersysteme
verschiedener Bauart verwendet werden.
[0019] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Prüfeinrichtung für Gefahrenmeldeanlagen,
vorzugsweise für Brandmeldeanlagen zu schaffen, welche die Nachteile bekannter Lösungen
vermeidet und in der Lage ist, die Funktionsfähigkeit von Kommunikations- oder Steuermodulen
und deren Funktionseinheiten zuverlässig zu prüfen und zu überwachen.
[0020] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des ersten und
des zehnten Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0021] Erfindungsgemäß wird eine Prüfeinrichtung für Gefahrenmeldeanlagen mit einem Ringbussystem
und daran angeschlossenen Teilnehmern angegeben, welche eine Teilnehmersimulationseinheit
aufweist, die vorzugsweise in die Kommunikationsschaltung der Gefahrenmeldezentrale
integriert ist und eine Prüfung deren Funktionseinheiten erlaubt, ohne dass die Teilnehmerschleife
mit einer Vielzahl oder einzelnen Teilnehmern angeschlossen sein muss.
[0022] Die Teilnehmersimulationseinheit kann vollständig in die Kommunikationsschaltung
der Gefahrenzentrale integriert sein. Es ist aber auch möglich, die Teilnehmersimulationseinheit
extern anzuordnen.
[0023] Vorteilhafterweise umfasst die Kommunikationsschaltung Funktionseinheiten wie eine
Spannungsversorgung der Teilnehmerschleife, eine vorzugsweise als Mikroprozessor-System
ausgebildete Steuereinheit, eine Spannungsimpulserzeugung, eine Spannungsmesseinheit,
eine Strommesseinheit, eine Ausgangsstufe und mindestens eine Teilnehmersimulationseinheit.
Die Funktionseinheiten können in folgender Reihenfolge hintereinander geschaltet sein:
Spannungsversorgung, Spannungsimpulserzeugung, Spannungsmesseinheit, Strommesseinheit,
Teilnehmersimulationseinheit, Ausgangsstufe, Anschluss der Teilnehmerschleife mittels
Verbindungsleitung und Ringbussystem, wobei die Funktionseinheiten signaltechnisch
mit der Steuereinheit verschaltet sind.
[0024] Die Spannungsmesseinheit und die Strommesseinheit sind in ihrer Anordnung und damit
in ihrer Schaltreihenfolge vertauschbar.
[0025] Die Teilnehmersimulationseinheit kann als realer Teilnehmer mit einer Teilnehmeradresse
und einer eigenen elektronischen Steuerung ausgebildet sein, welche aus vollständig
eigenständiges Modul in der Gefahrenmeldezentrale und ohne Verbindung zur Steuereinheit
anordenbar ist.
Als reale Teilnehmer in Bezug auf die vorliegende Erfindung sind hier insbesondere
sogenannte Daughterboards zu verstehen, die von verschiedenen Herstellern von Schleifenteinehmern
angeboten werden, welche in der Lage sind Teilnehmer (z.B. Melder oder Aktoren) anderer
Hersteller zu kompatiblen Teilnehmern in der Teilnehmerschleife umzurüsten.
Erfindungsgemäß kann demnach auch ein Daughterboard als eigenständiger realer Teilnehmer
in der Kommunikationsschaltung einer BMA oder GMZ verbaut werden und ermöglicht in
der Funktion als Teilnehmersimulationseinheit die gleichen Prüfmöglichkeiten wie ein
Mikrocontroller gesteuerte Stromsenke.
Obwohl mit dieser Anordnung eines realen Teilnehmers die gleichen vorteilhaften Prüfmöglichkeiten
der Strommesseinheit, wie mit der Stromsenke bestehen, ist diese Lösung im Allgemeinen
kostenintensiver und verbraucht eine Teilnehmeradresse auf der Teilnehmerschleife.
[0026] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Teilnehmersimulationseinheit
als Stromsenke, vorzugsweise als Konstantstromsenke ausgebildet. Dabei liegt es natürlich
im Bereich der Erfindung, dass die Stromsenke auch mehrstufig ausgebildet sein kann.
Dabei kann diese je nach Einsatzgebiet derart angepasst und ausgebildet sein, dass
jedes beliebige Protokoll zur Modulation der Signalimpulse der Kommunikationsschaltung
und auf der Teilnehmerschleife verwendbar ist.
[0027] Die Eingangstransistoren der Stromsenke sind über die Signalleitung mit dem Mikrocontroller-Port,
der Steuereinheit der Kommunikationsschaltung signal- und schaltungstechnisch verbunden,
was die Schaltung und Steuerung der Stromsenke ermöglicht.
[0028] Weiterhin ist es vorteilhaft, die Gefahrenmeldeanlage als Brandmeldeanlage und die
Gefahrenmeldezentrale als Brandmelde- und Löschzentrale auszubilden, wobei die Teilnehmerschleife
als Zweidraht-Ringbussystem ausgebildet ist und die Teilnehmer als Signalgeber, Melder,
Brandmelder, Multifunktionsmeldesysteme, Aktoren, optische oder akustische Alarmgeber,
Ansteuerungen und Schaltungen für Klimaanlagen, Geräteabschaltungen, Löschanlagen
und Fernalarmgeber oder dergleichen ausgebildet sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung wird ein Verfahren zur Prüfung
von Funktionseinheiten der Gefahrenmeldezentrale mittels der in die Kommunikationsschaltung
integrierten und zwischen den Funktionseinheiten Strommesseinheit und Ausgangstufe
angeordneten Stromsenke angegeben.
[0029] Die Prüfung der Funktionseinheiten wird mit Hilfe einer Teilnehmersimulationseinheit
durchgeführt.
[0030] Dazu ist es vorteilhaft, die Steuerung und Schaltung der Teilnehmersimulationseinheit
mittels der in der Kommunikationsschaltung implementierten Steuerung oder einer eigenen
integrierten elektronischen Steuerung durchzuführen.
[0031] Die Prüfung der Funktionseinheiten kann durch die Teilnehmersimulationseinheit bei
einer von der Gefahrenmeldezentrale abgetrennten Teilnehmerschleife und ohne Belegung
einer Teilnehmeradresse auf der Teilnehmerschleife erfolgen.
[0032] Das nichtverbrauchen einer Teilnehmeradresse ist insbesondere zur Erlangung einer
maximalen Verfügbarkeit von Teilnehmeradressen gegenüber Wettbewerbern wichtig.
[0033] Vorteilhaft ist es, die Prüfung der Funktionseinheiten der Gefahrenmeldezentrale
mittels der als Stromsenke oder der als mehrstufige Stromsenke ausbildeten Teilnehmersimulationseinheit
durch folgende Schaltschritte durchzuführen:
- Koordinierung und Steuerung der Funktion und des Schaltschemas der Funktionseinheit
durch die vorzugsweise als Mikroprozessor-System ausgebildete oder einen Mikrocontroller
aufweisende Steuereinheit und
- die Aktivierung der Stromsenke über den Mikrocontroller-Port der Stromeinheit.
[0034] Weiterhin ist es vorteilhaft, die Prüfung der Funktionseinheiten der Kommunikationsschaltung
durch Strommessungen nach folgendem Messablauf durchzuführen:
- a - Messung des Ruhestroms mit der Strommesseinheit,
- b - Einschalten der Stromsenke,
- c - Erneute Strommessung des Gesamtstrom aus Stromsenke und Ruhestrom,
- d - Abschalten der Stromsenke,
- e - Prüfung des Ruhestroms, auf Wertunterschiede gegenüber der Messung a.
- f - Ermittlung der Stromerhöhung aus der Differenz zwischen Gesamtstrom und Ruhestrom
und Prüfung der festgelegten Stromerhöhung auf zulässigen Wert.
[0035] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass mit einer angepassten und optimierten Stromsenke
die Strommessung zur Prüfung der Funktionseinheiten für beliebige Kommunikationsprotokolle
und jede Art der Modulation von Messimpulsen bis zur Hochfrequenzmodulation verwendet
wird.
[0036] Weiterhin ist es vorteilhaft, vor Inbetriebnahme der Teilnehmerschleife zusätzlich
zu den Versorgungsspannungen und Modulationsimpulsen auch eine Strommessung zur Detektion
der Stromimpulse der Teilnehmer zu überprüfen, wobei die Teilnehmerschleife bei Erreichen
der Sollwerte der Gefahrenmeldezentrale zugeschaltet wird.
[0037] Die Prüfung der Funktionseinheiten der Kommunikationsschaltung mit der vorzugsweise
als Stromsenke ausgebildeten Teilnehmersimulationseinheit kann in beliebigen Zeitabständen
und auch während des Betriebes der Teilnehmerschleife erfolgen. Das kann beispielsweise
in Anlehnung an die Prüfung der Speicher der Prozessoren der Teilnehmer stündlich
sein.
Die weitere Ausgestaltung der Erfindung soll im Folgenden anhand von vier Figuren
1 bis4, sowie mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
[0038] Es zeigen:
Fig. 1a die schematische Darstellung des Blockschaltbildes einer Gefahrenmeldeanlage
(GMA) mit einer als Brandmeldezentrale ausgebildeten Gefahrenmeldezentrale (GMZ) 1
und einer Teilnehmerschleife 11 mit der erfindungsgemäßen Teilnehmersimulationseinheit
9, welche von einem Mikroprozessorsystem der GMZ gesteuert wird.
Fig. 1b die schematische Darstellung des Blockschaltbildes einer Gefahrenmeldeanlage
(GMA) mit einer als Brandmeldezentrale ausgebildeten Gefahrenmeldezentrale (GMZ) 1
und einer Teilnehmerschleife 11 mit der erfindungsgemäßen Teilnehmersimulationseinheit
9, welche als realer Teilnehmer 9a in der Kommunikationsschaltung enthalten ist.
Fig. 2 zeigt das Schaltbild einer bevorzugten Ausführungsform der erfinderischen Stromsenke
9, welche durch den Mikrocontroller-Port der Steuerung 3 am Signaleingang 17 über
die Transistoren 14 und 15 aktiviert wird.
Fig. 3 zeigt das Schaltbild einer über den DA-Ausgang eines Mikrocontrollers der Steuereinheit
3 der Kommunikationsschaltung 2 einstellbaren Stromsenke 13.
[0039] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist in Fig. 1a dargestellt und bezieht
sich auf eine Brandmeldeanlage mit einer Brandmeldezentrale 1, welche über eine Verbindungsleitung
16 mit einer Vielzahl von Teilnehmern 12 verbunden ist und eine Spannungsversorgung
5 aufweist.
Dabei ist die Teilnehmerschleife 11 als Ringbussystem ausgeführt, über das die Teilnehmer
12 einzeladressierbar mit der Kommunikationsschaltung 2 verbunden sind.
Als Teilnehmer 12, können verschiedene Module und Geräte zur Funktions- und Zustandsüberwachung
und für die Alarmübertragung definiert werden, wie z.B. Signal- und Überwachungsgeber,
Melder, Brandmelder, Aktoren, Multifunktionsmeldesysteme, automatische optische, oder
akustische Alarmgeber, Ansteuerungen und Schaltungen für Klimaanlagen, Geräteabschaltungen,
Löschanlagen oder Fernalarmgeber.
Die Spannungsversorgung der Teilnehmer 12 erfolgt durch die Brandmeldezentrale 1,
ebenfalls über die als Ringbusleitung ausgebildete Verbindungsleitung 16. Informationen,
Daten und Meldungen zu den Betriebszuständen der einzelnen Teilnehmer 12, werden der
Brandmeldezentrale 1 ebenso über die Verbindungsleitung 16 mittels des Ringbussystems
als Datenbus übermittelt wie umgekehrt die Übermittlung von Adressen und Befehlen
von der Kommunikationsschaltung 2 zu den Teilnehmern 12 erfolgt.
[0040] Die Kommunikation mit den Teilnehmern 12 erfolgt dabei durch Datenpakete oder Datenworte,
welche durch Modulation der Versorgungsspannung übertragen werden. Die Teilnehmer
12 wiederum antworten auf ein empfangenes Datenpaket durch die Modulation ihres Stromverbrauchs.
Die derartig von den Teilnehmern 12 codierten Datenpakete werden von der Strommesseinheit
8 detektiert und von der Brandmeldezentrale 1 auf Feuermeldungen, Fehlermeldungen,
wie Drahtbruch, Kurzschluss und/oder Betriebsbereitschaft, sowie weitere Zustandsinformationen
ausgewertet.
[0041] Die schaltungstechnische und elektronische Anbindung der Teilnehmerschleife 11 an
die Kommunikationsschaltung 2 der Brandmeldezentrale 1 wird durch die Ausgangsstufe
10 hergestellt. Mit der Ausgangsstufe 10 können die Verbindungen zu der, oder bei
Verwendung mehrerer Teilnehmerschleifen 11 zu den Teilnehmerschleifen 11 unterbrochen
und wiederhergestellt werden.
[0042] Die Steuerung der Funktionseinheiten 5 bis 10 erfolgt durch die Steuereinheit 3,
welche z. B. vorzugsweise als Mikroprozessor-System ausgebildet sein kann.
Wie beschrieben, erfolgt die Prüfung der Funktionalität der einzelnen Teilnehmer 12
im Wesentlichen mittels Detektion der Stromimpulse durch die Strommesseinheit 8 der
Kommunikationsschaltung 2.
[0043] Dadurch kann aber noch keine Aussage über die Funktionalität der Strommesseinheit
8 selbst getroffen werden. Da nach dem bisherigen Stand der Technik die Strommesseinheit
8 nicht geprüft werden kann, ist es nicht möglich zwischen einem fehlenden oder defekten
Teilnehmer 12 auf der Verbindungsleitung 16 oder einer fehlerhaften Strommessung durch
eine defekte Strommesseinheit 8 zu unterscheiden.
Hieraus folgend, können nur unzureichende oder gar falsche Störmeldungen ausgegeben
werden, deren Aufklärung einen hohen Aufwand an Messungen und weiteren Untersuchungen
erfordern.
Daher können Aussagen zum Zustand der Strommesseinheit 8 bisher nur indirekt über
die Untersuchung der Prüfungsergebnisse der modulierten angeschlossenen Teilnehmer-Stromimpusle
gewonnen werden.
[0044] Für diese Prüfungsmöglichkeit, ist also immer mindestens ein realer Teilnehmer 12
notwendig.
Neben dem hierfür erhöhten Zeitaufwand, verbraucht aber ein realer Schleifenteilnehmer
12 immer eine wichtige Schleifenadresse, die dann für andere Betriebsfunktionen der
Teilnehmerschleife nicht zur Verfügung steht.
Von erheblichem Nachteil ist hierbei natürlich auch, dass Teilnehmerschleife in diesem
Zeitfenster nicht voll zur Verfügung steht und eine Gefahrensituation möglicherweise
nicht erkannt und gemeldet wird.
[0045] Hier nun setzt die vorliegende Erfindung an.
[0046] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, eine Teilnehmersimulationseinheit 9 in die Kommunikationsschaltung
2 der Brandmeldezentrale 1 (Fig. 1a und 1 b) zu integrieren, mit dem insbesondere
die Funktionstüchtigkeit der Strommesseinheit 8 geprüft werden kann.
[0047] In einer besonders bevorzugten Ausführung ist die Teilnehmersimulationseinheit 9
zwischen den beiden Funktionseinheiten Strommesseinheit 8 und Ausgangsstufe 10 angeordnet.
[0048] Die Implementierung der Teilnehmersimulationseinheit 9 in die Kommunikationsschaltung
2 der Brandmeldezentrale 1 erlaubt nun erfindungsgemäß die Prüfung der ordnungsgemäßen
Funktion der Funktionseinheiten 5 bis 8 ohne angeschlossene Teilnehmerschleife 11
mit den diversen Teilnehmern 12.
[0049] Zur Durchführung dieser Prüfung wird die Verbindung zwischen der Teilnehmerschleife
11 und der Strommesseinheit 8 durch die Ausgangsstufe 10 aufgetrennt und die Teilnehmerschleife
11 durch die Teilnehmersimulationseinheit 9 nachgebildet. Die Steuereinheit 3 koordiniert
den zeitlichen Ablauf und die Funktionen der Funktionseinheiten 6 bis 10.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Teilnehmersimulationseinheit
als Stromsenke 9 ausgebildet. Das in Fig. 2 dargestellte Schaltbild einer beispielhaften
Stromsenke 9 zeigt deren elektronischen Aufbau. Die Stromsenke 9 ist dabei vorzugsweise
als Konstantstromsenke 9 ausgeführt. Eine Konstantstromsenke 9 hat gegenüber einem
Lastwiderstand den Vorteil, dass die gewünschte Strombelastung unabhängig von der
Höhe der Versorgungsspannung ist.
Die Aktivierung der Stromsenke 9 erfolgt über die beiden, am Signaleingang 17 angeschlossenen
Transistoren 14 und 15 durch den Mikrocontroller-Port der Steuereinheit 3. Bei eingeschalteter
Stromsenke 9 stellt sich an der Referenzdiode 18 eine konstante Spannung und somit
ein konstanter Strom über den Transistor 19 und seinen Emitterwiderstand ein.
[0050] Das erfindungsgemäße Prüfverfahren soll nun beispielhaft für eine Stromsenke 9 beschrieben
werden.
[0051] Danach erfolgt der Prüfungsablauf in folgenden Schritten:
- 1. Messung des Ruhestroms (IR) mit der Strommesseinheit 8.
- 2. Einschalten der Stromsenke 9.
- 3. Erneute Messung des Gesamtstroms (IG), des Ruhestroms und der Stromsenke 9.
- 4. Abschalten der Stromsenke 9.
- 5. Überprüfung des Ruhestromes.
Der Höhe des Ruhestrom IR muss sich wieder auf den Wert aus der Messung 1 einstellen,
sonst ist ein Defekt der Stromsenke 9 anzunehmen.
- 6. Ermittlung der Stromerhöhung (IH) als ein Maß für die Funktionstüchtigkeit eines
simulierten Teilnehmers.
[0052] Die Ermittlung der Stromerhöhung IH ergibt sich aus der Differenz von Gesamtstrom
IG und Ruhestrom IR (IH=IG-IR).
Anschließend erfolgt eine Überprüfung der ermittelten Stromerhöhung mit der erwarteten
Stromerhöhung, durch Vergleich der Messwerte mit den in der Steuereinheit 3 gespeicherten
zulässigen Ober- und Untergrenzen.
[0053] Wird nicht die erwartete korrekte Stromerhöhung gemessen, wird ein defektes Modul
gemeldet. Da das Modul nicht mehr korrekt arbeitet, wird die Teilnehmerschleife 11
deaktiviert.
Dabei werden sowohl die Überprüfung des Ruhestroms, wie auch die Ermittlung der Stromerhöhung
durch eine Softwareimplementation der Steuereinheit 3 ausgeführt. Die Steuereinheit
3 ist vorzugsweise als Mikroprozessor-, oder Mikrocontroller-System, der über Ports
die Stufen und Schaltungsteile steuert, ausgebildet. Über die AD-Eingänge des Mikroprozessor-System
3 werden Analogwerte der Spannungs- und Strommessungen erfasst.
[0054] Vorteilhaft ist es, mit der Spannungsmessung die Versorgungsspannung und Modulationspulse
für die Teilnehmer 12 zu überprüfen. Mit der zusätzlich integrierten Stromsenke 9
ist es nun zusätzlich erfindungsgemäß möglich, auch Strommessungen der Strommesseinheit
8 zur simulierten Detektion der Stromimpulse der Teilnehmer 12 zu überprüfen.
Mit dieser hier beschriebenen ersten Ausführungsform (Fig. 2) einer Stromsenke 9 kann
in der Regel nur ein Impuls oder eine Impulsfolge als Teilnehmerantwort der Stromsenke
9 an die Kommunikationsschaltung 2 simuliert werden, dabei kann die Ablaufreihenfolge
dieser Messimpulse beliebig gestaltet werden.
[0055] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Stromsenke 9 als eine über
den DA-Ausgang des Mikrocontrollers der Steuereinheit 3 einstellbare Stromsenke 13
ausgebildet. Die Funktionsweise ist ähnlich der nicht einstellbaren Stromsenke 9.
Es wird vom Mikrocontroller eine vom Programm bestimmte Spannung über den DA-Ausgang
ausgegeben, so dass sich über den Transistor 22 ein einstellbarer konstanter Strom
einstellt. Durch diese einstellbare Stromsenke 13 kann die Kommunikationsschaltung
2 auch auf andere oder höhere Ströme eingestellt werden, welche dann anderen Schleifenteilnehmern
12 mit anderen Protokollen oder anderen Testabläufen mit veränderten Parametern entsprechen
(Fig. 3)
Bei der Simulation einer Impulsfolge durch den Mikrocontroller der Steuereinheit 3
mit der Stromsenke 9,13 als Antwort eines Teilnehmers 11, ist es natürlich möglich,
die Strommesseinheit 8 und deren Steuerung und Messauswertung derart weiterzubilden,
dass die von der Stromsenke 9, 13 abgegebene Impulsfolge detektierbar und auswertbar
ist.
So kann davon ausgegangen werden, dass die Detektion eines Impulses der Stromsenke
9,13 durch die Strommesseinheit 8 auch ohne große Schaltungs- und Messumstellung die
Detektion weitere Impulse und/oder einer beliebigen Impulsfolge möglich ist.
Eine bevorzugte Anwendung dieser Simulationsart ist beispielsweise die Detektion von
Fehlfunktionen einzelner Baugruppen der Steuereinheit 3 mit ihren Mikroprozessor oder
Mikrocontroller selbst. Hier wird insbesondere auf die erfinderische Möglichkeit verwiesen,
von z. B Timing-Fehlern, die. wegen eines defekten Oszillators des Mikrocontrollers
auftreten können, zu überprüfen. Messtechnisch muss hierbei eine bestimmte Impulsfolge
von einem zweiten Mikrocontroller mit einer eigenen Zeitbasis erzeugt und auf die
als Stromsenke 9, 13 ausgebildete Simulationseinheit beaufschlagt werden, deren Detektion
und Auswertung mit der Strommesseinheit 8 Hinweise auf die Fehlerursache des ersten
Mikrocontrollers erkennen lassen. Für derartige Fälle ergeben sich nützliche Anwendungsmöglichkeiten
zur Verwendung einer simulierten Impulsfolge.
[0056] In allen Fällen müssen die Messwerte der Strommessungen (Stromerhöhungswerte) Impulsen
oder detektierten lmpulsfolgen in den eingegrenzten und abgespeicherten Toleranzbereichen
liegen. Nur in diesem Fall ist auch die einwandfreie Funktionalität der Kommunikationsschaltung
2 mit seinen Funktionseinheiten 5 bis 10 gesichert und die Teilnehmerschleife 11 kann
zugeschaltet werden.
Zusammenfassend soll hier noch einmal der Schaltungs- und Messablauf beim Start der
in Fig. 1 dargestellten Funktionseinheiten 3 bis 10 angegeben werden.
Werden durch die Kommunikationsschaltung 2 Fehler detektiert, wird die Schleifenschaltung
1,2 sofort deaktiviert und bei Bedarf eine detaillierte Fehlermeldung ausgeben.
1. Teilnehmerschleifenspannung einschalten.
2. Ruhestrom der Teilnehmerschleife 11 messen und mit dem Sollwert vergleichen.
3. Teilnehmerschleifenspannung messen und mit dem Sollwert vergleichen.
4. Spannungsimpuls 6 einschalten, die Impulsspannungshöhe messen und mit dem Sollwert
vergleichen. Den Spannungsimpuls wieder ausschalten.
5. Konstantstromsenke 9 einschalten, Strom messen, Differenz zum Ruhestrom ermitteln
und mit dem Sollwert vergleichen. Stromsenke wieder ausschalten.
5a. Mit der einstellbaren Stromsenke 13 können weitere verschiedene Testströme überprüft
und somit auch ein weiterer Fehler der Nichtlinearität der Strommessung erkannt werden.
6. Wenn die Kommunikationsschaltung 2 mit der erfindungsgemäßen Teilnehmersimulationseinheit
9 in den vorgesehenen Parametern läuft, wird die Ausgangsstufe 10 zur Teilnehmerschleife
11 eingeschaltet und die Kommunikationsschaltung 2 kann ihre bestimmungsgemäßen Funktionen
aufnehmen und mit den Teilnehmern 12 kommunizieren.
Die erfindungsgemäße Strommessung durch die Strommesseinheit 8 der mittels Konstantstromsenke
9 oder der einstellbaren Stromsenke 13 erzeugten Stromimpulse kann während des Betriebs
der Teilnehmerschleife 11 zwischen den Teilnehmerabfragen durch die Kommunikationsschaltung
2 oder in beliebigen Intervallen erfolgen.
Da beispielsweise für die Überprüfung der Speicherbereiche von Mikroprozessoren ein
stündlicher Rhythmus vorgesehen ist, sollte vorzugsweise auch für die Überprüfung
der Strommesseinheit 8 durch eine ein- oder mehrstufige Stromsenke 9 oder eine einstellbare
Stromsenke 13 vorgesehen werden.
[0057] Weiterhin liegt es auch im Bereich der Erfindung äquivalente Schaltungsanordnungen
für Stromsenken oder andere regelbare elektronische Lasten vergleichbarer Funktionalität
für das vorliegende erfindungsgemäße Prüfverfahren vorzusehen und in die gegebene
elektronische Infrastruktur für Gefahrenmelder und deren Kommunikations- und Prüfmodule
einzuordnen.
[0058] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung betrifft die Ausbildung der Teilnehmersimulationseinheit
9 als realer Teilnehmer 9a, der vorzugsweise in die Brandmeldezentrale 1 integriert
wird und eine eigenständige Steuereinheit ohne Verbindung zu Steuerung der Kommunikationsschaltung
2 aufweist (Fig. 1 b). Dafür geeignete reale Teilnehmer 9a, sind speziell für diese
Zwecke ausgebildet und weisen entsprechend angepasste Boards und Mikroprozessor-Systeme
auf, welche die erforderliche Stromimpulsantwort für die Kommunikationsschaltung 2
generieren können.
[0059] Die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung wird in dieser Ausgestaltung dann von einem
modifizierten realen Teilnehmer 9a in der BMZ gebildet, anstatt von einer Mikrocontroller
gesteuerten Stromsenke 9. Mit dieser Anordnung können im Prinzip die gleichen Prüfungen
der Funktionseinheiten 5 bis 8, 10 durchgeführt werden, wie mit der Stromsenke 9.
[0060] In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die Teilnehmersimulationseinheit
9 auch außerhalb der Brandmeldezentrale, extern auf der Teilnehmerschleife 11 angeordnet
werden.
Allerdings entfallen in dieser externen Ausführungsform einige Vorteile gegenüber
den vorbeschriebenen integrierten Ausführungsformen der Stromsenke 9. Bei einer externen
Anordnung auf der Teilnehmerschleife 11 besteht die Gefahr, dass bei einer Störung
der Schleife (z.B. beidseitigem Drahtbruch) nicht mehr zweifelsfrei unterschieden
werden kann, ob die Strommessung funktioniert oder kein Teilnehmer vorhanden ist.
[0061] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird eine Vertauschung der
Messreihenfolge der Spannungsesseinheit 7 mit der Strommesseinheit 8 vorgeschlagen.
Dazu wird die Anordnung von der Spannungsmesseinheit 7 mit der Strommesseinheit 8
der Kommunikationsschaltung 2 vertauscht.
Das in dieser Ausbildung vorliegende erfinderische Prüfverfahren ist in diesem Sinne
auch dann vorteilhaft verwendbar, wenn die beiden Messungen in der Reihenfolge vertauscht
werden. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass die Stromsenke 9 der Strommessung
nachgeschaltet ist.
Ein vertauschen der Strom- und Spannungsmessung beeinflusst im Prinzip die strom-
oder spannungsrichtige Messung. lst die Spannungsmessung der Strommessung nach geschaltet,
so wird spannungsrichtig gemessen, denn der gemessene Strom beinhaltet auch den Strom,
der zur Spannungsmessung (Spannungsteiler und Strom in den AD-Eingang des Mikrocontrollers)
benötigt wird. ist dagegen die Strommessung der Spannungsmessung nach geschaltet,
wird stromrichtig gemessen, denn die Spannung am Ausgang ist um den Spannungsabfall
des Strommesswiderstands (Shunt) geringer. Je nach festzulegendem Messschwerpunkt,
ist eine der beiden Anordnungen vorzuziehen.
[0062] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stromsenke 9
der erfinderischen Prüfeinrichtung derart angepasst und optimiert, dass das erfinderische
Prüfverfahren, insbesondere das Strommessverfahren der Kommunikationsschaltung 2 auch
bei Verwendung eines beliebigen Kommunikationsprotokolls vorteilhaft anwendbar ist.
Die Modulation der Signalimpulse für die Kommunikation zwischen Teilnehmerschleife
11 und Kommunikationsschaltung 2 kann dabei bis zur Hochfrequenzmodulation erfolgen.
[0063] Diese Ausführungsform ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn Kommunikationsprotokolle
für Teilnehmer 12 verschiedener Hersteller Verwendung finden, da sich die Modulationsarten
und Signalfrequenzen der verschiedenen Hersteller voneinander. Unterscheiden.
So werden die Schleifenteilnehmer 12 durch die BMZ adressiert und ihre Daten auf der
Basis einer beliebigen Modulation der Versorgungsspannung übertragen. Die Teilnehmer
12 antworten ihrerseits durch irgendeine Modulation ihrer Antwortstromimpulse.
So kann beispielsweise eine Pulslängenmodulation mit Erhöhung der Versorgungsspannung
zur Datenübertragung und als Protokoll für die Kommunikation mit den Schleifenteilnehmern
12 Verwendung finden.
Die Teilnehmer antworten danach in einem speziellen Protokoll Bit für Bit, in dem
von der BMZ durch Spannungspulse definierten Bit-Fenster. Durch eine auf diese Einsatzfälle
entsprechend angepasste und optimierte Stromsenke 9 ist das erfindungsgemäße Prüfverfahren
für verschieden Modulationsprotokolle anwendbar.
[0064] Die erfindungsgemäße Integration einer Stromsenke 9 in die Kommunikationsschaltung
2 der Brandmeldezentrale 1 erlaubt eine schnelle und sichere Kalibrierung der Strommessschaltung
der BMZ.
Dadurch ist eine interne Funktionsprüfung der Kommunikationsschaltung 2 der BMZ bei
abgeschalteter Teilnehmerschleife 11 und ohne reale externe Schleifenteilnehmer 12
möglich. Somit können insbesondere die Funktionen Senden und Empfangen von Protokolldaten
der Kommunikationsschaltungn 2 auf Funktionsfähigkeit überprüft werden.
[0065] Das vorgestellte Prüfverfahren und die erfinderische Prüfeinrichtung haben insbesondere
den Vorteil, dass eine regelmäßige und in beliebigen Zeitintervallen wiederholbare
Testmöglichkeit für wichtige Funktionseinheiten einer GMZ/BMZ zur Verfügung gestellt
wird, ohne das wichtige Adressen auf der Teilnehmerschleife blockiert werden. Weiterhin
können die häufig mit den gegenwärtigen Prüfungen verbundenen auftretenden fehlerhaften
oder verwirrenden Störmeldungen vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 1
- Gefahrenmeldezentrale, Brandmeldezentrale
- 2
- Kommunikationsschaltung (3, 6, 7, 8, 9, 10)
- 3
- Steuereinheit mit Mikroprozessor-System, oder Mikrocontroller
- 4
- Spannungsversorgung der GMA/BMA
- 5
- Spannungsversorgung der Teilnehmerschleife 11
- 6
- Spannungspulserzeugung
- 7
- Spannungsmesseinheit
- 8
- Strommesseinheit
- 9
- Teilnehmersimulationseinheit
- 9a
- realer Teilnehmer als Teilnehmersimulationseinheit 9
- 10
- Ausgangsstufe
- 11
- Teilnehmerschleife (bestehend aus Verbindungsleitung 16 und Teilnehmern 12)
- 12
- Schleifenteilnehmer, Teilnehmer (Melder, Brandmelder, Alarmgeber...)
- 13
- einstellbare Stromsenke oder mehrstufige Stromsenke (nicht dargestellt)
- 14
- Transistor 1 der Stromsenke
- 15
- Transistor 2 der Stromsenke
- 16
- Verbindungsleitung
- 17
- Signaleingang der Stromsenke 9
- 18
- Referenzdiode 3 Stromsenke 9
- 19
- Transistor 4 der Stromsenke 9
- 20
- Eingang Versorgungsspannung der Teilnehmerschleife 11
- 21
- DA-Ausgang des Mikrocontrollers aus der Steuereinheit 3
- 22
- Transistor der einstellbaren Stromsenke 13
1. Prüfeinrichtung für Gefahrenmeldeanlagen, mit einer Gefahrenmeldezentrale (1), welche
über mindestens eine, vorzugsweise als Ringbussystems ausgebildete Teilnehmerschleife
(11) mit einer Vielzahl von Teilnehmern (12) verbunden ist und mindestens einer Kommunikationsschaltung,
(2) zur Kommunikation mit den einzelnen Teilnehmern (12) und deren Steuerung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kommunikationsschaltung (2) folgende Funktionseinheiten umfasst,
- eine Spannungsversorgung (5) der Teilnehmerschleife (11)
- eine als Mikroprozessor oder Mikrocontroller ausgebildete Steuereinheit (3),
- eine Spannungsimpulserzeugung (6),
- eine Spannungsmesseinheit (7),
- eine Strommesseinheit (8),
- eine Ausgangsstufe (10),
- und mindestens eine Teilnehmersimulationseinheit (9), wobei die
eine Teilnehmersimulationseinheit (9) zur Prüfung der Funktionalität der Strommesseinheit
(8) der Kommunikationsschaltung (2) und damit der Gefahrenmeldezentrale (1) vorgesehen
und angeordnet ist und die Prüfung der Funktionalität der Strommesseinheit (8), sowie
der gesamten Kommunikationsschaltung (2) mittels Softwareimplementation der Steuereinheit
(3) erfolgt.
2. Prüfeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teilnehmersimulationseinheit (9) vollständig in die Kommunikationsschaltung (2)
der Gefahrenmeldezentrale (1) integriert ist oder alternativ extern angeordnet wird.
3. Prüfeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (3) als Mikroprozessor oder Mikrocontroller ausgebildet ist und
die Funktionseinheiten (3, 5 bis 10) in folgender Reihenfolge hintereinander geschaltet
sind;
- Spannungsversorgung (5),
- Spannungsimpulserzeugung (6),
- Spannungsmesseinheit (7),
- Strommesseinheit (8),
- Teilnehmersimulationseinheit (9),
- Ausgangsstufe (10)
Anschluss der Teilnehmerschleife (11) mittels Verbindungsleitung (16) und wobei die
Funktionseinheiten (6 bis 10) signaltechnisch mit der Steuereinheit (3) verschaltet
sind, wobei die Spannungsmesseinheit (7) und die Strommesseinheit (8)in ihrer Anordnung
und Schaltungsreihenfolge vertauschbar sind.
4. Prüfeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teilnehmersimulationseinheit (9) als realer Teilnehmer (9a) mit einer eigenen
Teilnehmeradresse und einer eigenen elektronischen Steuerung ausgebildet und als vollständig
eigenständiges Modul oder Bestandteil der Kommunikationsschaltung (2) in der Gefahrenmeldezentrale
(1) angeordnet ist und wobei der reale Teilnehmer (9a) speziell für diese Zwecke ausgebildet
ist, sowie ein entsprechend angepasstes Board und einen Mikroprozessor oder Mikrokontroller
aufweist.
5. Prüfeinrichtung nach Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teilnehmersimulationseinheit als Stromsenke (9) ausgebildet ist, deren Steuerung
und Signalauswertung durch einen Mikroprozessor oder einen Mikrocontroller der Steuereinheit
(3) erfolgt, wobei die Eingangstransistoren (14, 15) der Stromsenke (9) über die Signalleitung
(17) mit dem Mikrocontroller-Port oder dem Mikroprozessor der Steuereinheit (3) der
Kommunikationsschaltung (2) signal- und schaltungstechnisch verbunden sind.
6. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stromsenke (9) als Konstantstromsenke, als mehrstufige Stromsenke oder als mittels
Mikrocontroller oder Mikroprozessor einstellbare Stromsenke (13) ausgebildet ist,
wobei sie je nach Einsatzgebiet derart angepasst und ausgebildet ist, dass jedes beliebige
Kommunikationsprotokoll verschiedener Hersteller von Teilnehmern (12), wie etwa eine
Pulslängenmodulation oder eine Hochfrequenzmodulation zur Modulation der Signalimpulse
der Kommunikationsschaltung (2) und auf der Teilnehmerschleife (11) verwendbar ist.
7. Prüfeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gefahrenmeldeanlage als Brandmeldeanlage und die Gefahrenmeldezentrale (1) als
Brandmelde- oder Löschzentrale (1) ausgebildet ist, wobei die Verbindungsleitung (16)
als Ringbussystem ausgebildet ist und die Teilnehmer (12) als Signalgeber, Melder,
Brandmelder, Multifunktionsmeldesysteme, automatische optische, oder akustische Alarmgeber,
Ansteuerungen und Schaltungen für Klimaanlagen, Geräteabschaltungen, Löschanlagen
und Fernalarmgeber oder dergleichen ausgebildet sind.
8. Verfahren zur Prüfung der Strommesseinheit (8) der Kommunikationsschaltung (2) einer
Gefahrenmeldeanlage (1) unter Verwendung einer Prüfeinrichtung nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfung der Strommesseinheit (8) mit Hilfe einer Teilnehmersimulationseinheit
(9) durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfung der Strommesseinheit (8) der Gefahrenmeldezentrale (1) mittels der als
Stromsenke (9), mehrstufige Stromsenke (13) oder einstellbare Stromsenke (13) ausgebildete
Teilnehmersimulationseinheit (9) durch folgenden Ablauf erfolgt:
- Trennung der Teilnehmerschleife (11) von der Gefahrenmeldezentrale (1) durch die
Ausgangsstufe (10) der Kommunikationsschaltung (2),
- Koordinierung und Steuerung der Funktionen und Schaltschemen der Funktionseinheiten
(6 bis 10) durch die als Mikroprozessor-System ausgebildete oder einen Mikrocontroller
aufweisende Steuereinheit (3),
- Aktivierung der Stromsenke (9) über den Mikrocontroller-Port der Steuereinheit (3).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfung der Strommesseinheit (8) der Kommunikationsschaltung (2) durch Strommessungen
mittels Softwareimplementation, der als Mikroprozessor oder Mikrocontroller ausgebildeten
Steuereinheit (3) und der Teilnehmersimulationseinheit (9) nach folgendem Messablauf
durchgeführt wird:
a - Messung des Ruhestroms der Kommunikationsschaltung (2),
b - Einschalten der Stromsenke (9),
c - Erneute Strommessung des Gesamtstrom aus Stromsenke (9) und Kommunikationsschaltung
(2),
d - Abschalten der Stromsenke (9),
e - Prüfung des Ruhestroms, auf Wertunterschiede gegenüber der Messung a,
f - Ermittlung der Stromerhöhung aus der Differenz zwischen Gesamtstrom und Ruhestrom
und Prüfung der festgelegten Stromerhöhung auf zulässigen Wert.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der durch die Softwareimplementation der Steuereinheit (3) der Kommunikationsschaltung
(2) vorgesehene Prüfablauf einer Teilnehmerschleife (11) mit Teilnehmern (12) folgende
Verfahrensschritte umfasst,
a - Schleifenspannung einschalten,
b - Schleifen-Ruhestrom messen und mit dem Sollwert vergleichen,
c - Schleifenspannung messen und mit dem Sollwert vergleichen,
d - Spannungsimpuls mit Spannungsimpulserzeugung (6) einschalten, die Impulsspannungshöhe
mit der Spannungsmesseinheit (7) messen und mit dem Sollwert vergleichen. Spannungsimpuls
wieder ausschalten,
e - Konstantstromsenke (9) einschalten, den Strom messen, die Differenz zum Ruhestrom
ermitteln und mit dem Sollwert vergleichen, Stromsenke (9) wieder ausschalten,
f - nach Erreichen der Sollwerte, wird die Ausgangsstufe (10) zur Aktivierung der
Kommunikation mit den Teilnehmern (12) der Teilnehmerschleife (11) zugeschaltet.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der, als über den DA-Ausgang des Mikrocontrollers (3) einstellbaren Stromsenke
(9) weitere unterschiedliche Testströme der Strommesseinheit (8) überprüft werden,
wodurch auch weitere Fehler der Nichtlinearität in der Strommessung erkannt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfung der Strommesseinheit (8) der Kommunikationsschaltung (2) mit der vorzugsweise
als Stromsenke ausgebildeten Teilnehmersimulationseinheit (9) in beliebigen Zeitabständen
und auch während des Betriebs der Teilnehmerschleife (11) erfolgt, beispielsweise
stündlich, wie in Anlehnung an die Prüfung der internen Speicher der Prozessoren der
Teilnehmer (12).
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung der Stromsenke (9) mittels Mikrocontroller derart erfolgt, dass als
simulierte Antwort eines Teilnehmers (12) ein Impuls oder eine Impulsfolge erzeugt
wird.