[0001] Die Erfindung betrifft einen zusammenfaltbaren Leichensack, der im auseinandergefalteten
Zustand einen Aufnahmeraum bildet sowie ein forensisches System mit einem solchen
Leichensack.
[0002] Bei Leichensäcken besteht oft das Problem, dass diese nicht platzsparend zusammengelegt
auf Vorrat gehalten oder transportiert werden können. Dies gilt insbesondere, wenn
die Schichtdicke der Leichensäcke für besondere Beanspruchungen entsprechend dick
(> 100 µm) gehalten werden müssen.
[0003] So kommt auch immer mehr das Problem von umfangreichen und schweren Personen auf,
die mit Leichensäcken transportiert werden müssen. Die herkömmlichen Säcke versagen
hier oft wegen der hohen Materialansprüche bezüglich des zu transportierenden Gewichts
und/oder des unzureichenden Innenvolumens.
[0004] Auch sind bei handelüblichen Leichensäcken oftmals Materialausfälle bei höheren mechanischen
Beanspruchungen zu beobachten, sei es aufgrund von Durchstechungen von spitzen oder
scharfkantigen Gegenständen im Innenraum oder Abrieb aufgrund von Ziehen oder Werfen
von gefüllten Leichensäcken auf rauem Grund.
[0005] Aus der
FR 2546 748 A1 ist ein Leichensack bekannt, mit einer Oberseite und einer Unterseite, wobei Bereiche
bauchig nach außen gewölbt werden können, wobei hierzu an der Unterseite befindliche
durchgehende Streifen an der Unterseite am Rand zu Trageschlaufen geformt sind.
[0006] Ebenfalls ist es oftmals problematisch an einer Unfallstelle oder einem Tatort Kleinteile
oder andere Beweismittel klar einem Leichensack bzw. des darin befindlichen Körpers
zuzuordnen. Es können durch Zuordnungsfehler Informationen verloren gehen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es einen verbesserten Leichensack und ein forensisches
System mit einem solchen Leichensack zur Verfügung zu stellen, bei dem einer oder
mehrere Nachteile des Stands der Technik überwunden werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen zusammenfaltbaren Leichensack nach den Merkmalen des
Anspruchs 1 und ein forensisches System nach den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist ein zusammenfaltbarer Leichensack mit einer Deckseite und einer
Bodenseite, der im auseinandergefalteten Zustand einen Aufnahmeraum bildet, vorgesehen,
der sich dadurch auszeichnet, dass zwischen Deckseite und Bodenseite liegende Seiten-
und Kopfwandbereiche vorgesehen sind, wobei die Seiten- und Kopfwandbereiche so geformt
sind, dass diese insbesondere bei leerem Zustand des Leichensacks unter Bildung einer
Seitenwandfalte und einer Kopfwandfalte ein- bzw. ausgeschlagen sind, die sich diese
in etwa in der Mitte der Seiten- und Kopfwandbereiche über deren Verlauf parallel
zu den durch die Deckseite und/oder die Bodenseite definierten Ebenen erstrecken.
[0010] Durch die vorgeschlagene Faltung können auch Schichtdicken von mehr als 200 µm mehrlagig
gefaltet werden. Durch die aus- oder einfallenden Faltungen der nun vorgesehenen Seiten-
und Kopfwandbereiche können bei großen aufzunehmenden Volumen im vollständig gefüllten
Leichensack in etwa quaderförmige Formen ausgebildet werden. Dies Ermöglicht die Aufnahme
sperriger oder großvolumiger kompakter Körper, wie diese im Alltag oder bei Unfällen,
insbesondere bei Unfall- oder Brandopfern vorkommen können.
[0011] Von Vorteil ist vorgesehen, dass die Seiten- und Kopfwandbereiche an deren Verbindungslinie,
an denen diese miteinander Verbunden sind, so ausgeschnitten sind, dass eine permanente
Einschlagung in den Aufnahmeraum oder in den Außenbereich des Leichensacks durch die
Falte gegeben ist. Dies stellt immer erwünschte Faltung sicher.
[0012] Bevorzugerweise ist an der Fußseite des Leichensacks kein Seitenwandbereich mit Einschlagung
oder Falte vorgesehen, sondern dort ist die Deckseite und/oder der Seitenwandbereich
direkt mit der Bodenseite im Verlauf zwischen den Seitenwandbereichen verbunden. Dies
stellt eine besonders Vorteilhafte Formgebung sicher.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die die innere Hülle bildende Deckseite und die Seiten- und Kopfwand- und Unterseitenbereiche
aus einem Obermaterial und die Bodenseite zusätzlich mit einem außen liegenden Untermaterial
aus Bündchengewebe verstärkt ist. Dem folgend kann das Material aus Polypropylen gefertigt
sein.
[0014] Das Untermaterial kann nach einer vorteilhaften Weiterbildung teil- bis vollflächig
mit der Bodenseite verklebt sein.
[0015] Ebenfalls dem folgend kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Untermaterial
nach oben um die Seitenkante der inneren Hülle umgeschlagen ist und in dem Bereich
der Umschlagung nochmals miteinander vernäht ist. Dies stellt eine besonders strapazier-
und tragfähige Ausgestaltung sicher, die auch in den vorkommenden Belastungssituationen
einen störungsfreien bestimmungsgemäßen Gebrauch ermöglichen.
[0016] Von Vorteil ist das Obermaterial des Leichensacks durch lineares Polyethylen niederer
Dichte (LLD-PE) gewählt. Von Vorteil mit einer Schichtdicke von ca. 200 µm. Dem folgend
kann vorgesehen sein, dass die Deckseite und die Seiten- und Kopfwandbereiche und
die Bodenseite an ihren Verbindungsstellen miteinander verschweißt oder verklebt sind,
insbesondere durch die Kleberschicht.
[0017] Nach einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, dass eine Mehrzahl von der Bodenseite nach außen abragenden Halte-/
Trageschlaufen angeformt oder angebracht sind, wobei die Halteschlaufen insbesondere
als Softschleifen aus einem Multifilament-Gewebe bestehen, die an der Unterseite mit
dem Bündchengewebe vernäht sind.
[0018] Von Vorteil ist in der Deckseite ein U- oder C-förmig ausgestalteter, durch einen
Reiß- oder Klettverschluss verschließbarer Schlitz ausgebildet, durch welchen ein
Gegenstand oder Körper in den Leichensack eingebracht werden kann.
[0019] Eine weitere sehr vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass auf der Oberseite
der Deckseite eine wiederverschließbare Dokumenten- und/oder Zubehörtasche vorgesehen
ist. Hierdurch können unmittelbar zur Forensik oder Beweis- oder Eigentumssicherung
dienende Tätigkeiten unmittelbar mit dem einzuhüllenden Körper unverwechselbar beigefügt
werden. Dem folgend kann die die Dokumenten- und/oder Zubehörtasche durch einen Klett-,
Druckknopf- oder Reißverschluss verschlossen sein.
[0020] Von Vorteil ist an dem Leichensack ein RFID-Tag und/oder Transponder und/oder Barcode-Aufdruck
vorgesehen, der/die eine eindeutige Identifikation und/oder Zuordnung ermöglicht.
[0021] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein System aus einem Leichensack insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 10 sowie einem Zubehörsatz, welcher in einer an oder
auf dem Leichensack angebrachten Dokumenten- und/oder Zubehörtasche vorgesehen ist
vorgeschlagen, der sich dadurch auszeichnet, dass dieser einen Knochenbohrer zur Entnahme
von Knochenstücken enthält, sowie verschließbare Behältnisse für die entnommenen Proben.
[0022] Weiterhin ist nach einer Ausgestaltung vorgeschlagen, dass eine Überhülle aus Halbschlauch
oder Flachfolie zum Überführen vorgesehen ist, insbesondere Einschweißen und Vakuumverpacken
für die hygienische Aufbewahrung von Verstorbenen. Das Verwesen von Verstorbenen,
welches auf chemische Prozesse zurückzuführen ist wird hierdurch von Vorteil vermindert.
[0023] Nach einer weiteren die Umstände der Umhüllung eines Gegenstandes im Leichensack
zu dokumentierenden Vorschlags ist vorgesehen, dass Informationsträger in Form eines
USB-Sticks und/oder einer Speicherkarte und/oder einer Einmalkamera und/oder von Ohrmarken
zur eindeutigen Markierung von Leichnamen insbesondere von Vorteil mit gleichzeitiger
Entnahme von Gewebeproben beim Befestigen der Ohrmarken vorgesehen sind.
[0024] Von Vorteil kann ein eindeutiger Barcode auf dem Leichensack und/oder allen zusätzlichen
Utensilien vorgesehen sein.
[0025] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein
DNA-Abstrichbesteck vorgesehen ist.
[0026] Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass alle Komponenten des Systems
mit einem gleichen eindeutigen RFID-Tag und/oder Transponder und/oder Barcode-Aufdruck
versehen sind, der/die eine eindeutige Identifikation und/oder Zuordnung ermöglicht.
[0027] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
oder deren mögliche Unterkombinationen.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen
zeigt die schematische Darstellung in:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht von schräg oben auf einen erfindungsgemäßen zusammenfaltbaren
Leichensack der einen Aufnahmeraum bildet,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf den Leichensack aus Fig. 1 mit Blick auf die Dokumenten-
und Zubehörtasche sowie die Öffnung,
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht von unten auf den Leichensack aus Fig. 1 mit Blick auf die
Bodenseite und die daran vernähten Trageschlaufen,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der einzelnen Teile des Leichensacks, die die Deckseite,
die Bodenseite, die Seitenwandbereiche, den Kopfwandbereich sowie das Untermaterial
bilden,
- Fig. 5
- eine schematische Teilquerschnittsdarstellung entlang der Linie V aus Fig. 2,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Variante der Kopf- und Seitenwandbereiche, wodurch
eine Falte nach außen entsteht,
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht eines am Leichensack befestigten RF-ID-Tags,
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht eines auf dem Leichensack aufgebrachten Barcodes, und
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines forensischen Systems mit in der Dokumenten- und
Zubehörtasche befindlichen Teilen.
[0029] Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende
Elemente.
[0030] Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen zusammenfaltbaren
Leichensacks 1. Um einen voluminösen Aufnahmeraum zur Verfügung zu stellen weist der
Leichensack zwischen einer Deck- 2 und einer Bodenseite 3 angeordnete Seiten- 41,
42 und Kopfwandbereiche 5 auf, die so geformt sind, dass es bei leerem Zustand des
Leichensacks unter Bildung einer Seitenwandfalte 43 und einer Kopfwandfalte 51, die
sich in etwa in der Mitte M der Seiten- 41, 42 und Kopfwandbereiche 5 über deren Verlauf
parallel zu den durch die Deckseite 21 und/oder die Bodenseite 31 definierten Ebenen
erstreckt, die Seiten- 41, 42 und Kopfwandbereiche 5 eingeschlagen sind.
[0031] An der Fußseite 6 ist kein Seitenwandbereich mit Einschlagung oder Falte vorgesehen.
Dort ist die Deckseite 2 und/oder der Seitenwandbereich 41, 42 direkt mit der Bodenseite
3 im Verlauf zwischen den Seitenwandbereichen 41, 42 verbunden.
[0032] Zum Öffnen des Aufnahmeraums ist in der Deckseite 2 ein C-förmig ausgestalteter Schlitz
10 ausgebildet, der durch einen Reißverschluss 11 verschließbar ist.
[0033] Um Kleinteile, Dokumente oder dergleichen unterzubringen ist auf der Oberseite 22
der Deckseite 2 eine wiederverschließbare Dokumenten- und/oder Zubehörtasche 23 vorgesehen.
Diese kann durch einen Reißverschluss 24 geöffnet und verschlossen werden.
[0034] In Fig. 2 ist zur Erläuterung nochmals eine schematische Draufsicht auf den Leichensack
aus Fig. 1 gezeigt. Auf der Dokumenten- und/oder Zubehörtasche 23 ist im Beispiel
ein Lagehinweis 25 angebracht, der die korrekte Einbringung von Körpern in den im
Bezug auf den Kopf- und Fußbereich asymmetrischen Leichensack 1 hinweist.
[0035] Dementsprechend zeigt Fig. 3 eine schematische Ansicht von unten auf den Leichensack
aus Fig. 1. Hierbei sind die von der Bodenseitenebene 31 nach außen abragenden Halte-/
Trageschlaufen 9 sichtbar, die an der Unterseite des Leichensacks angebracht sind.
Die Schlaufen 9 sind im Beispiel als Softschleifen aus einem Multifilament-Gewebe
ausgebildet, die an der Unterseite vernäht sind (siehe hierzu genauer auch Fig. 5).
[0036] Im Beispiel ist die die innere Hülle (2, 3, 41, 42, 5) bildende Deckseite 2 und die
Seitenwandbereiche 41 und 42 und der Kopfwandbereich 5 und die Bodenseite 3 aus einem
Obermaterial aus linearem Polyethylen niederer Dichte (LLD-PE) mit einer Schichtdicke
von 200 µm gefertigt.
[0037] Die Unterseite des Leichensacks 1 ist im Beispiel mit einer Schicht aus Bündchengewebe
als Untermaterial 8 verstärkt.
[0038] Das Untermaterial ist, welches insbesondere aus ist nach oben um die Seiten- 44 und/oder
Kopfkante 48 der inneren Hülle (2, 3, 41, 42, 5) umgeschlagen. Siehe hierzu auch Fig.
4, die die Einzelteile des Leichsacks zeigt und insbesondere Fig. 5, die eine schematische
Teilquerschnittsdarstellung im Seitenbereich entlang der Linie V aus Fig. 2 zeigt.
die Deckseite 2 und die Seiten- 41, 42 und Kopfwandbereiche 5 und die Bodenseite 3
sind an ihren Verbindungsstellen miteinander durch eine Kleberschicht 47 verklebt(siehe
Fig. 5).
[0039] Die Umschlagung 81 um die Kopf- 48 und Seitenkante 44, die durch die Verbindung der
Kopf- 5 und Seitenwandbereiche 41, 32 mit der Bodenseite 3 gebildet sind ist dabei
nochmals mittels einer Naht 46 durch das Untermaterial hindurch miteinander vernäht.
Das Untermaterial 8 ist im Beispiel vollflächig mit der Bodenseite 3 an der Bodenseitenebene
31 verklebt.
[0040] Die schematische Darstellung der einzelnen Teile des Leichensacks nach Fig. 4 zeigt
die Deckseite, die Bodenseite, die Seitenwandbereiche, den Kopfwandbereich sowie das
Untermaterial.
[0041] Ersichtlich ist, wie die Seiten- 41, 42 und Kopfwandbereiche 5 an deren Verbindungslinie
45, an denen diese miteinander Verbunden sind, ausgeschnitten sind, so dass eine permanente
Einschlagung in den Aufnahmeraum des Leichensacks durch die Seiten- 43 und Kopfwandfalte
51 gegeben ist.
[0042] In Fig. 6 ist eine schematische Darstellung einer Variante der Erfindung gezeigt,
bei der die Kopf- und Seitenwandbereiche an deren Verbindungslinie 45 so ausgeschnitten
sind, dass eine permanente Einschlagung in den Außenbereich des Leichensacks durch
die sich einstellende Seiten- 43 und Kopfwandfalte 51 gegeben ist, wodurch eine Falte
nach außen entsteht.
[0043] In Fig. 7 ist eine schematische Ansicht eines am Leichensack befestigten RF-ID-Tags
12 gezeigt, der eine eindeutige Identifikation und/oder Zuordnung des Sacks zu einer
Information (Fundort, Ereignis, ...) ermöglicht.
[0044] Eine dem gleichwertige Variante der Erfindung ist in Fig. 8 gezeigt, bei der die
Identifikation bzw. Zuordnung durch einen Barcode 13 erfolgt.
[0045] In Fig. 9 ist eine schematische Darstellung des erfinderischen forensischen Systems
14 mit in der Dokumenten- und Zubehörtasche 23 eines oben beschriebenen Leichensacks
1 befindlichen Teilen dargestellt.
[0046] Das System umfasst dabei in der Zubehörtasche einen Knochenbohrer 15 zur Entnahme
von Knochenstücken, ein verschließbares Behältnis 16 für entnommene Proben, dies ist
insbesondere bei einer Identifikation von unbekannten Leichnahmen von Vorteil. Weiterhin
ist beispielsweise eine Überhülle 17 aus Halbschlauch oder Flachfolie zum Einhüllen
des Leichensacks zwecks Überführen, insbesondere Einschweißen und Vakuumverpacken
für eine hygienische Aufbewahrung von Verstorbenen vorgesehen.
[0047] Zur Speicherung von Bildern oder Informationen eines Fund- oder Tatorts ist ein Informationsträger
18 in Form einer Speicherkarte zur eindeutigen Markierung von Leichnamen insbesondere
mit gleichzeitiger Entnahme von Gewebeproben beim Befestigen der Ohrmarken vorgesehen.
Von Vorteil können hier auch mit einem Körper zu verbindende Ohrmarken vorgesehen
sein.
[0048] Zur Sicherung von Spuren ist im Beispiel auch ein DNA-Abstrichbesteck 19 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Leichensack
- 2
- Deckseite
- 21
- Deckseitenebene
- 22
- Oberseite
- 23
- Dokumenten- und/oder Zubehörtasche
- 24
- Reißverschluss
- 25
- Lagehinweis
- 3
- Bodenseite
- 31
- Bodenseitenebene
- 41
- Seitenwandbereich
- 42
- Seitenwandbereich
- 43
- Seitenwandfalte
- 44
- Seitenkante
- 45
- Verbindungslinie
- 46
- Naht
- 47
- Kleberschicht
- 48
- Kopfkante
- 5
- Kopfwandbereich
- 51
- Kopfwandfalte
- 6
- Fußseite
- 7
- Obermaterial
- 8
- Untermaterial
- 81
- Umschlagung
- 9
- Halte-/ Trageschlaufen
- 10
- Schlitz
- 11
- Reißverschluss
- 12
- RFID-Tag
- 13
- Barcode-Aufdruck
- 14
- Forensisches System
- 15
- Knochenbohrer
- 16
- Behältnis
- 17
- Überhülle
- 18
- Informationsträger
- 19
- DNA-Abstrichbesteck
- M
- Mitte
1. Zusammenfaltbarer Leichensack (1) mit einer Deckseite (2) und einer Bodenseite (3),
der im auseinandergefalteten Zustand einen Aufnahmeraum bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Deckseite (2) und Bodenseite (3) liegende Seiten- (41, 42) und Kopfwandbereiche
(5) vorgesehen sind, wobei die Seiten- (41, 42) und Kopfwandbereiche (5) so geformt
sind, dass diese insbesondere bei leerem Zustand des Leichensacks (1) unter Bildung
einer Seitenwandfalte (43) und einer Kopfwandfalte (51) ein- bzw. ausgeschlagen sind,
die sich diese in etwa in der Mitte (M) der Seiten- (41, 42) und Kopfwandbereiche
(5) über deren Verlauf parallel zu den durch die Deckseite (21) und/oder die Bodenseite
(31) definierten Ebenen erstrecken.
2. Leichensack nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seiten- (41, 42) und Kopfwandbereiche (5) an deren Verbindungslinie (45), an
denen diese miteinander Verbunden sind, so ausgeschnitten sind, dass eine permanente
Einschlagung in den Aufnahmeraum oder in den Außenbereich des Leichensacks durch die
Seiten- (43) und Kopfwandfalte (51) gegeben ist.
3. Leichensack nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dessen Fußseite (6) kein Seitenwandbereich mit Einschlagung oder Falte vorgesehen
ist, sondern dort die Deckseite (2) und/oder der Seitenwandbereich (41, 42) direkt
mit der Bodenseite (3) im Verlauf zwischen den Seitenwandbereichen (41, 42) verbunden
ist.
4. Leichensack nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine innere Hülle (2, 3, 41, 42, 5) bildende Deckseite (2) und die Seitenwandbereiche
(41, 42) und der Kopfwandbereich (5) und die Bodenseite (3) aus einem Obermaterial
bestehen und die Bodenseite (3) zusätzlich mit einem außen liegenden Untermaterial
(8) aus Bündchengewebe verstärkt ist.
5. Leichensack Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Untermaterial insbesondere nach oben um die Seiten-(44) und/oder Kopfkante (48)
der inneren Hülle (2, 3, 41, 42, 5) umgeschlagen ist und in dem Bereich der Umschlagung
nochmals mittels einer Naht (46) miteinander vernäht ist, wobei das Untermaterial
(8) insbesondere teil- bis vollflächig mit der Bodenseite (3) verklebt ist.
6. Leichensack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von der Bodenseite (3) oder dem Untermaterial (8) nach außen abragenden
Halte-/ Trageschlaufen (9) angeformt oder angebracht sind, die an der Bodenseite (3)
oder dem Untermaterial (8) aus Bündchengewebe vernäht sind.
7. Leichensack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Deckseite (2) ein U- oder C-förmig ausgestalteter, durch einen Reiß- (11)
oder Klettverschluss verschließbarer Schlitz (10) ausgebildet ist, durch welchen ein
Gegenstand oder Körper in den Leichensack (1) eingebracht werden kann.
8. Leichensack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Oberseite (22) der Deckseite (2) eine wiederverschließbare Dokumenten- und/oder
Zubehörtasche (23) vorgesehen ist.
9. Leichensack nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dokumenten- und/oder Zubehörtasche (23) durch einen Klett-, Druckknopf- oder
Reißverschluss (24) verschlossen ist.
10. Leichensack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass daran ein RFID-Tag (12) und/oder Transponder und/oder Barcode-Aufdruck (13) vorgesehen
ist, der/die eine eindeutige Identifikation und/oder Zuordnung ermöglicht.
11. Forensisches System (14) aus einem Leichensack (1) insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 10 sowie einem Zubehörsatz, welcher in einer an oder auf dem Leichensack angebrachten
Dokumenten- und/oder Zubehörtasche (23) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser einen Knochenbohrer (15) zur Entnahme von Knochenstücken enthält, sowie verschließbare
Behältnisse (16) für die entnommenen Proben.
12. System nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Überhülle (17) aus Halbschlauch oder Flachfolie zum Einhüllen des Leichensacks
vorgesehen ist.
13. System nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass Informationsträger (18) in Form eines USB-Sticks und/oder einer Speicherkarte und/oder
einer Einmalkamera und/oder von Ohrmarken zur eindeutigen Markierung von Leichnamen
vorgesehen sind.
14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein DNA-Abstrichbesteck (19) vorgesehen ist.
15. System nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Komponenten des Systems (14) mit einem gleichen eindeutigen RFID-Tag und/oder
Transponder und/oder Barcode-Aufdruck versehen sind, der/die eine eindeutige Identifikation
und/oder Zuordnung ermöglicht.