(19)
(11) EP 2 341 009 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.2011  Patentblatt  2011/27

(21) Anmeldenummer: 10196852.7

(22) Anmeldetag:  23.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 27/34(2006.01)
B65D 75/58(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.12.2009 DE 102009060246

(71) Anmelder: Huhtamaki Ronsberg ZN der Huhtamaki Deutschland GmbH & Co. KG
87671 Ronsberg/Allgäu (DE)

(72) Erfinder:
  • Surdziel, Agata
    87435 Kempten (DE)

(74) Vertreter: Trossin, Hans-Jürgen 
Weickmann & Weickmann Postfach 860 820
81635 München
81635 München (DE)

   


(54) Aufreißbare Verpackung


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung (10) mit einer Verpackungsrückseite (13) und einer mit dieser unter Bildung eines von der Verpackung (10) umschlossenen Verpackungsraums (18) verbundenen Verpackungsvorderseite (12), wobei eine Seite aus Verpackungsrückseite (13) und Verpackungsvorderseite (12) als Aufreißseite (12) einen Aufreißbereich (28) aufweist, welcher einen kleineren Flächeninhalt aufweist als die Aufreißseite (12) und in der Erstreckungsebene der Aufreißseite (12) an wenigstens zwei linear unabhängigen Richtungen verlaufenden Rändern (30 oder 32, bei 36) an Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) angrenzt und welcher im ungeöffneten Verpackungszustand durch Krafteinwirkung von außen zumindest abschnittsweise unter Bildung einer den Verpackungsraum (18) erfassenden Verpackungsöffnung (42) von dem angrenzenden Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) trennbar ist, wobei die Aufreißseite (12) hierzu zumindest im Aufreißbereich (28) aus Folienmaterial gebildet ist.




Beschreibung

Beschreibung



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung mit einer Verpackungsrückseite und einer mit dieser unter Bildung eines von der Verpackung umschlossenen Verpackungsraums verbundenen Verpackungsvorderseite. Eine Seite aus Verpackungsrückseite und Verpackungsvorderseite weist als Aufreißseite einen Aufreißbereich auf, mit welchem die Verpackung geöffnet werden kann.

[0002] Derartige Verpackungen, insbesondere solche, die ausschließlich durch unmittelbare Verbindung einer Verpackungsvorderseite mit einer Verpackungsrückseite gebildet sind, eignen sich sehr gut zum Platz sparenden Verpacken flächiger Verpackungsgüter, wie beispielsweise flächige elektronische Bauteile, Abziehbilder für Sammelalben oder auf flächige Substrate aufgetragene Arzneien oder flächig ausgeformte Arzneien. Aber auch andere, körperliche Verpackungsgüter mit nennenswerten Abmessungen in drei zueinander orthogonalen Raumrichtungen können in derartigen Verpackungen verpackt sein.

[0003] Dabei ist es wichtig, dass die Verpackung ohne Gefahr einer Beschädigung oder gar Zerstörung des Verpackungsgutes geöffnet werden kann.

[0004] Gerade bei bekannten rechteckigen Verpackungen, bei welchen lediglich eine Verpackungsvorderseite und eine Verpackungsrückseite längs eines Umfangsrandes unter Einfassung eines Verpackungsraums miteinander verbunden sind und bei welchen zum Öffnen der Verpackung ein Randabschnitt von der übrigen Verpackung abgerissen wird, kann es bei ungünstiger Lage des Verpackungsgutes im Verpackungsraum geschehen, dass das Verpackungsgut vom öffnenden Riss erfasst und beim Öffnen der Verpackung unerwünschterweise eingerissen oder sogar durchgerissen wird.

[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackung, insbesondere für flächige Verpackungsgüter, anzugeben, welche einfach und ohne Risiko einer Beschädigung des verpackten Verpackungsgutes geöffnet werden kann.

[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung gelöst durch eine Verpackung mit einer Verpackungsrückseite und einer mit dieser unter Bildung eines von der Verpackung umschlossenen Verpackungsraums verbundenen Verpackungsvorderseite, wobei eine Seite aus Verpackungsrückseite und Verpackungsvorderseite als Aufreißseite einen Aufreißbereich aufweist, welcher einen kleineren Flächeninhalt aufweist als die Aufreißseite und in der Erstreckungsebene der Aufreißseite an wenigstens zwei in linear unabhängigen Richtungen verlaufenden Rändern an Verpackungsmaterial der Aufreißseite angrenzt und welcher im ungeöffneten Verpackungszustand durch Krafteinwirkung von außen zumindest abschnittsweise unter Bildung einer den Verpackungsraum erfassenden Verpackungsöffnung von dem angrenzenden Verpackungsmaterial der Aufreißseite trennbar ist, wobei die Aufreißseite hierzu zumindest im Aufreißbereich aus Folienmaterial gebildet ist.

[0007] Dadurch, dass der Aufreißbereich einen kleineren Flächeninhalt aufweist als die Aufreißseite selbst, ist sicher gestellt, dass beim Öffnen der Verpackung stets ein vom Öffnungsvorgang unbeeinträchtigter Abschnitt der Verpackung verbleibt, an welchem die Verpackung während des Öffnens gehalten sein kann.

[0008] Weiterhin kann dadurch, dass der Aufreißbereich an wenigstens zwei Seiten an Verpackungsmaterial der Aufreißseite außerhalb des Aufreißbereichs angrenzt, dafür gesorgt sein, dass selbst bei geöffneter Verpackung ein taschenartiger Rest-Verpackungsraum verbleibt, welcher zwar nicht mehr geschlossen ist, welcher aber geeignet ist, das Verpackungsgut auch an der geöffneten Verpackung festzulegen, so dass das Verpackungsgut beim Öffnen der Verpackung nicht droht, verloren zu gehen.

[0009] Dadurch, dass die Aufreißseite zumindest im Aufreißbereich aus Folienmaterial gebildet ist, kann sichergestellt werden, dass die zum Öffnen, insbesondere Aufreißen, der Verpackung durch wenigstens abschnittsweises Trennen des Aufreißbereichs von dem übrigen Verpackungsmaterial der Aufreißseite benötigte Kraft nicht übermäßig hoch ist.

[0010] Das Folienmaterial kann vorzugsweise ein Folienlaminat sein, welches aus wenigstens zwei Laminatschichten aufgebaut ist.

[0011] So kann das Folienlaminat eine Barriereschicht, etwa aus Metall oder einem Metalloxid oder aus EVOH, SiO2 und dergleichen aufweisen. Im Falle einer metallischen Barriereschicht ist das Folienlaminat vorzugsweise metallisiert, etwa durch Sputtern oder Vakuumbedampfen.

[0012] Weiterhin kann das Folienlaminat wenigstens eine in wenigstens einer Richtung gereckte Folie aufweisen, so dass diese gereckte Folie, vorzugsweise eine uniaxial gereckte Folie, durch ihre Reckrichtung eine Rissführungsrichtung definiert, längs welcher sich ein Riss in der gereckten Folie und damit im Folienlaminat bevorzugt ausbreitet. Dann, wenn die uniaxial gereckte Folie im Folienlaminat dem übrigen Folienlaminat die durch seine Reckrichtung vorbestimmte Rissausbreitungsrichtung aufzwingen soll, ist es vorteilhaft, die uniaxial gereckte Folie, bzw. eine Gesamtheit an uniaxial gereckten Folien im Folienlaminat, dicker auszubilden als jede einzelne übrige Schicht des Folienlaminats, besonders bevorzugt dicker auszubilden als die Gesamtheit aller übrigen Schichten des Folienlaminats.

[0013] Weiterhin kann das Folienlaminat, etwa um der Folie eine gewisse Formstabilität zu verleihen, eine Polyesterfolie, etwa aus Polyethylenterephthalat, aufweisen.

[0014] Als die wenigstens eine uniaxial gereckte Folie kommt beispielsweise eine Folie aus orientiertem Polypropylen oder orientiertem Polyamid in Frage.

[0015] Das Folienlaminat kann darüber hinaus eine Schicht mit einem Farb- bzw. Druckauftrag sowie eine Schicht aus einem Abdecklack aufweisen.

[0016] Weiterhin kann das Folienlaminat besonders bevorzugt an einer seiner Außenseiten eine Schicht aus siegelbarem Material, etwa aus siegelbarem Polyethylen oder einem anderen thermoplastischen Kunststoff, aufweisen, um die Verpackungsvorderseite und die Verpackungsrückseite durch Siegeln einfach und sicher miteinander verbinden zu können.

[0017] Grundsätzlich kann daran gedacht sein, dass der Aufreißbereich so ausgestaltet ist, dass er das Verpackungsgut nach allen Seiten überragt. Beispielsweise kann der Aufreißbereich im Wesentlichen einer vollständigen Wandung des Verpackungsraums, also im Wesentlichen einer der Verpackungsseiten aus Verpackungsvorderseite und Verpackungsrückseite abzüglich etwaiger Randsäume, entsprechen. Dadurch kann das Verpackungsgut nach dem Öffnen der Verpackung vollständig freiliegen.

[0018] Häufig reicht jedoch bereits ein flächenmäßig kleinerer Aufreißbereich für eine sichere Öffnung der Verpackung und Entnahme des Verpackungsguts aus. Dann kann daran gedacht sein, den Aufreißbereich derart zu gestalten, dass er an drei Seiten von Verpackungsmaterial der Aufreißseite umgeben ist.

[0019] Ebenso kann dann, wenn gewünscht ist, dass ein Rand der Verpackung von der Ausbildung oder/und der Betätigung des Aufreißbereichs unbeeinflusst bleiben soll, der Aufreißbereich im ungeöffneten Verpackungszustand an vier Seiten von Verpackungsmaterial der Aufreißseite umgeben sein.

[0020] Grundsätzlich kann daran gedacht sein, dass im Wesentlichen ausschließlich der Aufreißbereich aus Folienmaterial, insbesondere Folienlaminat, gebildet ist, so dass der Übergangsbereich vom Folienmaterial zum übrigen, andersartigen Verpackungsmaterial der Aufreißseite die Grenze des Aufreißbereichs definiert.

[0021] Ein besonders einfaches Aufreißen der Verpackung am Aufreißbereich mit geringem Kraftaufwand kann jedoch dadurch erreicht werden, dass die Aufreißseite auch in der unmittelbaren Umgebung des Aufreißbereichs zumindest abschnittsweise von Folienmaterial gebildet ist. Dann kann nämlich in das Folienmaterial eine definierte Aufreißstrecke durch entsprechende Manipulation des Folienmaterial eingebracht sein. Als Manipulation kommen beispielsweise Perforation, insbesondere Laserperforation, Prägung, Teilschlitzung oder auch das Verwenden von unidirektional gereckten Folien in Frage.

[0022] Aus Gründen einer möglichst einfachen Herstellung der Verpackung ist vorzugsweise die Aufreißseite im Wesentlichen vollständig aus Folienmaterial gebildet.

[0023] In Fortführung des eben dargelegten Gedankens kann die Herstellung der Verpackung noch weiter dadurch vereinfacht und das Gesamtgewicht der Verpackung weiter dadurch reduziert werden, dass sowohl die Verpackungsvorderseite als auch die Verpackungsrückseite im Wesentlichen vollständig aus Folienmaterial gebildet sind.

[0024] Grundsätzlich soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass die nicht als Aufreißseite dienende Verpackungsseite aus, verglichen zu Folienmaterial, im Wesentlichen starrem Verpackungsmaterial gebildet ist, etwa aus tiefgezogenem Kunststoffmaterial. Dieses kann in geeigneter Weise konturiert sein, um das zu verpackende Füllgut aufnehmen zu können.

[0025] Dann, wenn der Aufreißbereich von einem Aufreißbereichsanfang bis zu einem Randbereich der Verpackung reicht, kann besonders einfach realisiert werden, dass der Aufreißbereich von der Aufreißseite abreißbar ist, so dass der Aufreißbereich nach dem Herstellen einer Öffnung als Zugang in den Verpackungsraum bei der Entnahme des Verpackungsguts nicht weiter stört.

[0026] Zum erleichterten Greifen des Aufreißbereichs und damit zum erleichterten Aufreißen der Verpackung kann vorgesehen sein, dass der Aufreißbereich, vorzugsweise an seinem Anfang, eine Grifflasche aufweist.

[0027] Um zu verhindern, dass die Grifflasche unerwünschterweise verbogen oder sogar zerstört, etwa abgerissen wird, kann vorgesehen sein, dass die Grifflasche, bei Betrachtung der Verpackung in der Ebene der Aufreißseite, allseits von Verpackungsmaterial der Aufreißseite umgeben ist. Dann nämlich, wenn zusätzlich die Grifflasche in der Erstreckungsebene der Aufreißseite angeordnet ist, steht die Grifflasche nicht über den Rand der Verpackung hinaus, so dass sie weniger unerwünschten äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Die Grifflasche soll jedoch selbst dann im Sinne der vorliegenden Anmeldung als bei Betrachtung der Verpackung in der Ebene der Aufreißseite allseits von Verpackungsmaterial der Aufreißseite umgeben angesehen werden, wenn die Grifflasche zwar nicht vollständig in der Ebene der Aufreißseite gelegen ist, sie jedoch in einem in die Ebene der Aufreißseite verformten oder verformt gedachten Zustand allseits von Verpackungsmaterial der Aufreißseite umgeben ist.

[0028] Im unwahrscheinlichen Fall einer gekrümmten Aufreißseite soll die Tangentialebene an dem jeweils benachbarten Punkt der Aufreißseite als Ebene der Aufreißseite im Sinne der vorliegenden Anmeldung gelten.

[0029] Da Verpackungen, wie sie hier diskutiert werden, in der Regel als Massenware produziert werden, ist ein wiederholbares, im Wesentlichen stets gleiches Öffnungsverhalten der Verpackung wünschenswert. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der Aufreißbereich längs einer vorbestimmten Aufreißstrecke in einer Aufreißrichtung von einem Aufreißbereichanfang, vorzugsweise von der Grifflasche, zu einem Aufreißbereichende verläuft. Vorzugsweise ist der Aufreißbereich längs der Aufreißrichtung kürzer ausgebildet als die Verpackung am Anbringungsort des Aufreißbereichs in Aufreißrichtung.

[0030] Der Aufreißbereich kann streifenartig, d.h. mit einer im Vergleich zur Längserstreckung (in Aufreißrichtung) des Aufreißbereichs deutlich geringeren Breitenerstreckung ausgebildet sein, wobei die Breitenerstreckung wiederum kleiner ist als die gleichgerichtete Abmessung der Verpackung am Aufbringungsort des Aufreißbereichs.

[0031] Damit die oben beschriebene, insbesondere allseits von Verpackungsmaterial der Aufreißseite umgebene, Grifflasche als solche greifbar ist, ist vorzugsweise die Aufreißseite mit einer Materialschwächung etwa einer die Aufreißseite durchdringende Schnittlinie, versehen, welche die Grifflasche definiert oder/und durch welche die Grifflasche besonders leicht aus dem Materialverband der Aufreißseite herauslösbar ist.

[0032] Da die Grifflasche für ihr einfaches Ergreifen vorzugsweise in einem Bereich der Verpackung vorgesehen ist, in welchem die Aufreißseite nicht mit der jeweils anderen Verpackungsseite verbunden ist, kann, um zu verhindern, dass eine durch die Bildung der Grifflasche erzeugte Materialschwächung, wie etwa Prägung, Ritzung, insbesondere Durchdringung, der Aufreißseite einen unerwünschten Zugang zum Verpackungsraum schafft, vorgesehen sein, dass eine durch die Bildung der Grifflasche erzeugte Materialschwächung, insbesondere Durchdringung, der Aufreißseite von dem Verpackungsraum getrennt ist. Insbesondere ist diese Trennung dergestalt, dass die durch die Bildung der Grifflasche erzeugte Materialschwächung die Integrität der Umhüllung des Verpackungsraumes nicht verletzt.

[0033] Besonders einfach kann die Trennung der durch die Bildung der Grifflasche erzeugten Schwächung der Aufreißseite vom Verpackungsraum dadurch realisiert sein, dass die Aufreißseite mit der jeweils anderen Seite aus Verpackungsvorderseite und Verpackungsrückseite längs eines Lösebereichs lösbar verbunden ist, welcher zumindest abschnittsweise zwischen der Grifflasche und dem Verpackungsraum gelegen ist.

[0034] Grundsätzlich kann sich der Lösebereich über den Bereich der Aufreißseite hinweg erstrecken, in welchem die Grifflasche und vor allem die zu ihrer Bildung vorgesehene Materialschwächung vorgesehen ist. Dann kann auch die Grifflasche lösbar mit der jeweils anderen Verpackungsseite verbunden sein und erst zum Öffnen von dieser abgelöst werden.

[0035] Möchte man dagegen die Grifflasche möglichst schnell griffbereit haben und deshalb eine Verbindung der Grifflasche mit einer der Verpackungsseiten vermeiden, kann dennoch eine durch die Bildung der Grifflasche erzeugte Materialschwächung von dem Verpackungsraum dadurch getrennt sein, dass der Lösebereich in Aufreißrichtung hinter der Grifflasche gelegen ist und sich wenigstens über die gesamte Breite des Aufreißbereichs erstreckt.

[0036] Wie oben bereits angedeutet, kann als einfach herzustellende Verbindung der Aufreißseite mit der jeweils anderen Verpackungsseite an eine Siegelverbindung gedacht sein.

[0037] Dabei ist der oben genannte Lösebereich vorzugsweise durch eine lösbare, so genannte "peelbare" Siegelung gebildet. Hierzu ist vorzugsweise die zu der jeweils anderen Seite aus Verpackungsvorderseite und Verpackungsrückseite weisende Außenfläche der Aufreißseite oder/und die zur Aufreißseite weisende Außenfläche der jeweils anderen Verpackungsseite aus Verpackungsvorderseite und Verpackungsrückseite mit einer entsprechenden siegelbaren Außenschicht versehen. Diese kann an wenigstens einer der genannten Seiten, vorzugsweise an beiden, auch nur musterartig vorgesehen sein, vorzugsweise nur an jenen Stellen, an welchen sie tatsächlich für eine Siegelverbindung benötigt wird. Dadurch kann eine Belastung von Verpackungsgut durch Inhaltsstoffe der siegelbaren Schicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermieden werden.

[0038] Weiterhin kann zur Bildung der Verpackung und insbesondere zur Bildung des Verpackungsraums daran gedacht sein, dass die Verpackungsvorderseite und die Verpackungsrückseite längs eines den Verpackungsraum umgebenden Randes zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig unlösbar miteinander verbunden sind, besonders bevorzugt durch Siegeln verbunden sind. Durch die bevorzugte unlösbare Verbindung ist sichergestellt, dass der Verpackungsinhalt nur durch die vorbestimmte Öffnungsstelle, also den Aufreißbereich, zugänglich ist oder zugänglich gemacht werden kann.

[0039] Zur erleichterten Handhabung der Verpackung beim Öffnen kann vorgesehen sein, dass sie einen im Wesentlichen verpackungsraumfreien Halteabschnitt aufweist, in welchem die Verpackung für einen Aufreißvorgang greifbar und haltbar ist. An diesem Halteabschnitt kann die Verpackung durch eine Hand gegriffen werden, während mit der anderen Hand die Verpackung, etwa nach einem Greifen der Grifflasche, aufgerissen wird.

[0040] Um insbesondere die beim Aufreißen auftretenden Kräfte aufnehmen zu können, kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Halteabschnitt in Aufreißrichtung vor einem Aufreißbereichsanfang, insbesondere vor der Grifflasche, vorgesehen ist.

[0041] Grundsätzlich kann daran gedacht sein, die Verpackungsvorderseite aus einem anderen Material zu bilden als die Verpackungsrückseite, auch aus unterschiedlichen Folienmaterialien, insbesondere Folienlaminaten.

[0042] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es stellt dar:
Figur 1
eine Draufsicht auf die Aufreißseite einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung im geschlossenen Verpackungszustand, und
Figur 2
die Draufsicht von Figur 1 im geöffneten Verpackungszustand.


[0043] In Figur 1 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung allgemein mit 10 bezeichnet.

[0044] Die Verpackung 10 weist eine als Aufreißseite ausgebildete Verpackungsvorderseite 12 auf, welche mit einer gleich großen in Betrachtungsrichtung der Figur 1 dahinter liegenden Verpackungsrückseite 13 (siehe Figur 2) vorzugsweise durch eine unlösbare Siegelung in dem Siegelbereich 14 zwischen dem Außenrand 10a der Verpackung 10 und dem durch Strichlinierung 16 angedeuteten Umfassungsrand des zwischen Verpackungsvorderseite 12 und Verpackungsrückseite 13 gebildeten Verpackungsraums 18 verbunden ist. Mit anderen Worten: in dem umlaufenden Siegelbereich 14 können Verpackungsvorderseite 12 und Verpackungsrückseite 16 unlösbar aneinander angesiegelt sein, während die beiden Verpackungsseiten 12 und 13 im Bereich des Verpackungsraums 18 nicht miteinander verbunden sind.

[0045] Mit der Strichlinie 20 ist ein in Betrachtungsrichtung der Figuren 1 und 2 dünnes Verpackungsgut 22, etwa ein Foto, Abziehbild oder ein als dünnes Blättchen ausgebildetes Medikament dargestellt, das hinter der Verpackungsvorderseite 12, aber vor der Verpackungsrückseite 13 im Verpackungsraum 18 aufgenommen ist.

[0046] Der Verpackungsraum 18 kann, etwa wie in Figur 1 und 2 an seiner linken oberen Ecke, eine Ausbeulung 18a aufweisen, welche zur Ausbildung einer Grifflasche 24 dienen kann, da dort das die Grifflasche bildende Verpackungsmaterial nicht mit der Verpackungsrückseite verbunden ist und somit in einfacher Weise aus der Erstreckungsebene der Aufreißseite heraus gefaltet oder geklappt werden kann.

[0047] Hierzu kann die als Aufreißseite ausgebildete Verpackungsvorderseite 12 mit einer krummlinigen Durchdringung 26 versehen sein, etwa in Form eines Schnitts oder einer Stanzung, so dass die Grifflasche 24 um eine durch die Endpunkte 26a und 26b der Durchdringung 26 definierten, in der Erstreckungsebene der Verpackungsvorderseite 12 gelegene Biegeachse B aus der Erstreckungsfläche der Verpackungsvorderseite 12 heraus biegbar ist, um die Grifflasche 24 leichter ergreifen zu können.

[0048] Die Grifflasche 24 bildet vorzugsweise einen Anfangsabschnitt eines Aufreißbereichs 28, welcher sich längs der Aufreißrichtung A erstreckt. Die Ausdehnung des Aufreißbereichs 28 quer zur Aufreißrichtung A ist durch die punktierten Linien 30 und 32 angedeutet. Diese rissführenden Linien 30 und 32 definieren eine Aufreißstrecke 34.

[0049] Die rissführenden Linien 30 und 32 beginnen vorzugsweise bei den Endpunkten 26a und 26b der zur Bildung der Grifflasche 24 in die Verpackungsvorderseite 12 eingebrachten Durchdringung 26, welche aufgrund ihrer Kerbwirkung als Einreißhilfe dienen können.

[0050] Die rissführenden Linien 32 können durch eine Materialschwächung, wie eine Perforation, insbesondere Laserperforation, welche die Verpackungsvorderseite 12 zum Schutz des Verpackungsguts 22 vor Einflüssen von außen in Dickenrichtung vorzugsweise nicht vollständig durchdringt, durch sonstige Materialschwächungen, wie Materialabtrag, Prägung und dergleichen oder durch eine längs der rissführenden Linien 30 und 32 verlaufenden unidirektionalen Reckung einen in die als Aufreißseite ausgebildete Verpackungsvorderseite 12 führen.

[0051] Der Aufreißbereich 28 kann an seinem zur Grifflasche 24 entgegengesetzten Längsende noch im Bereich des Verpackungsraums 18 enden oder kann darüber hinaus bis in den Siegelbereich 14 oder sogar bis zum Rand 10a der Verpackung 10 reichen.

[0052] In dem in Figur 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Aufreißbereich 28 an vier Seiten der als Aufreißseite ausgestalteten Verpackungsvorderseite 12 von Verpackungsmaterial (Folienlaminat) der Verpackungsvorderseite 12 umgeben.

[0053] Um die Durchdringung 26 der Verpackungsvorderseite 12 von dem Verpackungsraum 18 zu trennen und so den Verpackungsraum 18 tatsächlich gegenüber dem Außenbereich zu verschließen, ist vorzugsweise ein Siegelbereich 36 vorgesehen, in welchem die Innenfläche der Verpackungsvorderseite 12 und die Innenfläche der Verpackungsrückseite 13 lösbar miteinander durch Siegeln verbunden sind.

[0054] Der Bereich 36 einer lösbaren Siegelung erstreckt sich vorteilhafterweise quer zur Aufreißrichtung A in der Erstreckungsebene der Aufreißseite (Verpackungsvorderseite 12), vorzugsweise wenigstens über die Breite des Aufreißbereichs 28, besonders bevorzugt über die Breite der Ausbeulung 18a des Verpackungsraums 18 hinaus, so dass die Ausbeulung 18a durch den Bereich 36 der lösbaren Siegelung vom Verpackungsraum 18 abgetrennt ist.

[0055] Der Bereich einer lösbaren Siegelung 36 kann sich in einer Richtung orthogonal zur Aufreißrichtung A auch über die gesamte Breite der Verpackung 10 erstrecken, wenn dies aus Fertigungsgründen vorteilhaft ist.

[0056] In Figur 2 ist die Verpackung 10 von Figur 1 im geöffneten Verpackungszustand gezeigt. Der Aufreißbereich 28 wurde hierzu an der Grifflasche 24 gegriffen während die Verpackung 10 mit der anderen Hand am Haltebereich 14a gehalten wurde, und entlang der Aufreißrichtung A durch äußere Krafteinwirkung, insbesondere durch Aufreißen, von dem ihn umgebenden Verpackungsmaterial der als Aufreißseite ausgebildeten Verpackungsvorderseite 12 getrennt. Dabei wurden die mit der Druchdringung 26 vorzugsweise einstückig verbundenen Öffnungsränder 38 und 40 erzeugt, welche zusammen mit der Durchdringung 26 eine Öffnung 42 der Verpackung bilden.

[0057] Der Aufreißbereich 28 ist nur zum Teil in einem von der Öffnung 42 weg weisenden, umgeklappten Zustand dargestellt.

[0058] Die geöffnete Verpackung 10 kann vorteilhafterweise um eine die Öffnung 42 im Wesentlichen längs ihrer Längsrichtung durchsetzenden virtuellen Knickachse K geknickt werden, so dass das flächige Verpackungsgut 22 leicht greifbar aus der Resttasche 44, die durch den an der Verpackung 10 verbleibenden Rest des nun offenen Verpackungsraums 18 gebildet ist, entfernt werden kann.

[0059] Hierzu kann der in Figur 2 über der Knickachse K gelegene Verpackungsteil 10a um die Knickachse K vom Betrachter der Figur 2 weg gefaltet werden.

[0060] Durch die lösbare Siegelung im Bereich 36 konnte der Aufreißbereich 28 leicht von der Verpackungsrückseite 13 abgeschält werden, ohne dass eine Zerstörung des Aufreißbereichs noch vor dem Öffnen der Verpackung 10 zu befürchten gewesen wäre.


Ansprüche

1. Verpackung (10) mit einer Verpackungsrückseite (13) und einer mit dieser unter Bildung eines von der Verpackung (10) umschlossenen Verpackungsraums (18) verbundenen Verpackungsvorderseite (12), wobei eine Seite aus Verpackungsrückseite (13) und Verpackungsvorderseite (12) als Aufreißseite (12) einen Aufreißbereich (28) aufweist, welcher einen kleineren Flächeninhalt aufweist als die Aufreißseite (12) und in der Erstreckungsebene der Aufreißseite (12) an wenigstens zwei linear unabhängigen Richtungen verlaufenden Rändern (30 oder 32, bei 36) an Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) angrenzt und welcher im ungeöffneten Verpackungszustand durch Krafteinwirkung von außen zumindest abschnittsweise unter Bildung einer den Verpackungsraum (18) erfassenden Verpackungsöffnung (42) von dem angrenzenden Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) trennbar ist, wobei die Aufreißseite (12) hierzu zumindest im Aufreißbereich (28) aus Folienmaterial gebildet ist.
 
2. Verpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißbereich (28) an drei Seiten von Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) umgeben ist.
 
3. Verpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißbereich (28) an vier Seiten von Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) umgeben ist.
 
4. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißseite (12) auch in der unmittelbaren Umgebung des Aufreißbereichs (28) zumindest abschnittsweise von Folienmaterial gebildet ist, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig aus Folienmaterial gebildet ist.
 
5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Verpackungsvorderseite (12) als auch die Verpackungsrückseite (13) im Wesentlichen vollständig aus Folienmaterial gebildet sind.
 
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißbereich (28) von einem Aufreißbereichsanfang (bei 24) bis zu einem Randbereich (10a) der Verpackung (10) reicht.
 
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißbereich (28) von der Aufreißseite (12) abreißbar ist.
 
8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißbereich (28), vorzugsweise an seinem Anfang, eine Grifflasche (24) aufweist.
 
9. Verpackung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grifflasche (24), bei Betrachtung der Verpackung (10) in der Ebene der Aufreißseite (12), allseits von Verpackungsmaterial der Aufreißseite (12) umgeben ist.
 
10. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißbereich (28) längs einer vorbestimmten Aufreißstrecke (34) in einer Aufreißrichtung (A) von einem Aufreißbereichanfang (bei 24), vorzugsweise von der Grifflasche (24), zu einem Aufreißbereichende verläuft.
 
11. Verpackung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, unter Einbeziehung des Anspruchs 8,
dadurch gekennzeichnet, dass eine durch die Bildung der Grifflasche (24) erzeugte Materialschwächung (26), insbesondere Durchdringung (26), der Aufreißseite (12) von dem Verpackungsraum (18) getrennt ist, insbesondere derart, dass die Integrität der Umhüllung des Verpackungsraums (18) nicht verletzt ist.
 
12. Verpackung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißseite (12) mit der jeweils anderen Seite (13) aus Verpackungsvorderseite (12) und Verpackungsrückseite (13) längs eines Lösebereichs (36) lösbar verbunden ist, welcher zumindest abschnittsweise zwischen der Grifflasche (24) und dem Verpackungsraum (18) gelegen ist.
 
13. Verpackung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lösebereich (36) in Aufreißrichtung (A) hinter der Grifflasche (24) gelegen ist und sich wenigstens über die gesamte Breite des Aufreißbereichs (28) erstreckt.
 
14. Verpackung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass Aufreißseite (12) mit der jeweils anderen Seite (13) aus Verpackungsvorderseite (12) und Verpackungsrückseite (13) durch Siegeln verbunden ist.
 
15. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsvorderseite (12) und die Verpackungsrückseite (13) längs eines den Verpackungsraum (18) umgebenden Randes (14) zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig unlösbar miteinander verbunden sind, besonders bevorzugt durch Siegeln verbunden sind.
 
16. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie einen im Wesentlichen verpackungsraumfreien Halteabschnitt (14a) aufweist, in welchem die Verpackung (10) für einen Aufreißvorgang greifbar und haltbar ist.
 
17. Verpackung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (14a) in Aufreißrichtung (A) vor einem Aufreißbereichsanfang (bei 24), insbesondere vor der Grifflasche (24), vorgesehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht