[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Spülstein-Handhabungsvorrichtung, die außenseitig
               am Gefäßboden eines metallurgischen Gefäßes im Bereich eines darin angeordneten Spülsteins
               festlegbar und mit einem an einem Zugorgan angeordneten Kupplungselement zug- und
               druckkraftübertragungsfähig an den Spülstein ankuppelbar ist.
 
            [0002] In der Eisenmetallurgie finden Stahlgießpfannen als metallurgisches Gefäß Verwendung,
               die bodenseitig einen Lochstein mit einem darin eingesetzten Spülstein aufweisen.
               Diese Spülsteine unterliegen in dem jeweiligen metallurgischen Gefäß einem kontinuierlichen
               Verschleiß und müssen nach ca. 20-30 Schmelzen, die in dem metallurgischen Gefäß abgefüllt
               und behandelt worden sind, ausgetauscht werden.
 
            [0003] Eine bekannte Methode zum Austausch eines Spülsteines einer Stahlgießpfanne umfasst
               den Schritt, den jeweiligen Spülstein von der Heißseite der Stahlgießpfanne, d.h.
               der Heißseite des metallurgischen Gefäßes, mit einem langen Dorn aus dem Gefäßboden
               auszustoßen. Diese Vorgehensweise ist sehr grob und ungenau und führt häufig dazu,
               dass der Lochstein, in dem der jeweilige Spülstein im Pfannenboden eingesetzt ist,
               beschädigt wird. Dies führt dazu, dass es häufig notwendig ist, die konische Spüleraufnahme
               des Lochsteins nachzuarbeiten, bevor dann der neue Austauschspülstein in den Lochstein
               eingesetzt werden kann. Das Einsetzen des Austauschspülsteins erfolgt manuell von
               der Außenseite des Gefäßbodens her. Bedingt durch das hohe Gewicht der Spülsteine
               werden diese in die Lochsteine hineingewuchtet, was kein genaues Einführen und Positionieren
               des Austauschspülsteins in dem jeweiligen Lochstein mit sich bringt.
 
            [0004] Es sind daher auch schon Spülstein-Handhabungsvorrichtungen entwickelt worden, die
               außenseitig am Boden eines metallurgischen Gefäßes im Bereich eines darin angeordneten
               Spülsteins angeordnet werden und mithilfe eines Zugorgans und eines daran angeordneten
               Kupplungselementes zug- und druckkraftübertragungsfähig an den Spülstein angekuppelt
               werden. Eine solche gattungsgemäße Spülstein-Handhabungsvorrichtung ist aus der 
EP 0 364 723 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Spülstein-Handhabungsvorrichtung besteht das Zugorgan
               bei einem Ausführungsbeispiel aus einer Traverse, die mithilfe von in Schlitze eingetriebenen
               Keilen translatorisch bewegbar ist und mit dieser translatorischen Bewegung den Spülstein
               aus dem Lochstein herauszieht. Bei einer anderen aus der 
EP 0 364 723 A1 bekannten Ausführungsform umfasst die Spülstein-Handhabungsvorrichtung einen Schwenkhebel,
               mittels dessen zumindest zeitweise eine translatorische Bewegung auf den Spülstein
               ausgeübt werden kann.
 
            [0005] Nachteilig bei diesen Vorrichtungen ist es, dass diese schwer zu automatisieren sind,
               so dass für das Herausziehen der Spülsteine aus dem jeweiligen Lochstein menschliche
               Arbeitskraft benötigt wird.
 
            [0006] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die
               es ermöglicht, den Ein- und Ausbauvorgang eines Spülsteins eines metallurgischen Gefäßes
               zu automatisieren.
 
            [0007] Bei einer Spülstein-Handhabungsvorrichtung der eingangs näher bezeichneten Art wird
               diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Zugorgan eine translatorisch
               bewegbare Hohlspindel ist, die in einer Spindelmutter gelagert ist, welche innerhalb
               eines Schneckenrades drehfest mit diesem rotierbar angeordnet ist, wobei das Schneckenrad
               mit einer Antriebsschnecke in Eingriff steht.
 
            [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
               sind Gegenstand der Unteransprüche.
 
            [0009] Durch die Kombination eines aus Schneckenrad und Antriebsschnecke bestehenden Schneckentriebes
               mit einem aus Hohlspindel und Spindelmutter bestehenden Spindeltriebs ist es möglich,
               eine Spülstein-Handhabungsvorrichtung auszubilden, bei welcher die rotatorische Bewegung
               des Schneckentriebs in eine translatorische Bewegung des Spindeltriebs umgesetzt wird.
               Dies ermöglicht es, die Antriebsschnecke von einem Elektromotor oder Hydraulikmotor
               antreiben zu lassen und damit automatisiert eine Auf- und/oder Abbewegung der Hohlspindel
               durchzuführen. Die Hohlspindel steht als Zugorgan in der Ankoppelungsposition der
               als Ein- und Ausbauwerkzeug ausgebildeten Spülstein-Handhabungsvorrichtungen über
               ein darin ausgebildetes Kupplungselement zug- und druckkraftübertragungsfähig mit
               dem Spülstein in Verbindung. Dies ermöglicht es, den Ausziehvorgang und den Wiedereinsetzvorgang
               des Spülsteins in den Lochstein automatisiert allein durch die translatorische Bewegung
               der Hohlspindel durchzuführen. Die weitere Automatisierungsmöglichkeit besteht dann
               darin, die Spülstein-Handhabungsvorrichtungen als Ganzes mit einem Handhabungswerkzeug,
               aber auch mithilfe eines Industrieroboters, an den Gefäßboden und den Spülstein anzukuppeln,
               was beispielsweise bei entsprechend ausgebildeten Arretierungsmitteln und/oder Kupplungsmitteln
               mittels einer einfachen 90-Grad-Drehung möglich ist, wie nachstehend noch ausgeführt
               ist. Ebenso ist es möglich, mithilfe dieses Handhabungswerkzeuges oder Industrieroboters,
               die Spülstein-Handhabungsvorrichtung von dem metallurgischen Gefäß fortzubewegen und
               beispielsweise einer Pfannenschieberwerkstatt zuzuführen. Insgesamt kann ein automatisierter
               Prozess des Auswechselns eines Spülsteines darin bestehen, dass mithilfe eines Handhabungswerkzeuges
               oder Industrieroboters die Spülstein-Handhabungsvorrichtung außenseitig am Gefäßboden
               im Bereich des Spülsteins an den Gefäßboden sowie mit der Hohlspindel an den Spülstein
               angekoppelt wird und dann durch entsprechende Bewegung des Schneckentriebes mit daraus
               folgender Bewegung des Spindeltriebes mithilfe der Hohlspindel der Spülstein aus dem
               Lochstein herausgezogen wird. Daraufhin kann mithilfe eines Handhabungswerkzeuges
               oder Industrieroboters die Spülstein-Handhabungsvorrichtung vom Gefäßboden abgekoppelt
               und zusammen mit dem Spülstein der Pfannenschieberwerkstatt zugeführt werden. In der
               Pfannenschieberwerkstatt kann dann der Spülstein ausgetauscht und ein neuer Spülstein
               an die Hohlspindel angekoppelt werden. Mit diesem neuen Spülstein wird die Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               dann von dem Handhabungswerkzeug oder dem Industrieroboter wiederum dem Gefäßboden
               zugeführt und an diesem festgelegt. Daraufhin kann durch erneute Betätigung des Schneckentriebes
               der Spindeltrieb betätigt werden und durch entsprechende translatorische Bewegung
               der neue Spülstein in den Lochstein des metallurgischen Gefäßes von außen eingesetzt
               werden. Natürlich ist dieser vorher mit entsprechender Mörtelmasse versehen worden.
 
            [0010] Um diese Automatisierungsabläufe und die gleichzeitige Ankopplung der Hohlspindel
               an den Spülstein und der Spülstein-Handhabungsvorrichtung an den Gefäßboden realisieren
               zu können, sieht die Erfindung in zweckmäßiger Ausgestaltung vor, dass das Schneckenrad
               und die Antriebsschnecke in einem Getriebekasten angeordnet sind, der mittels damit
               in Wirkverbindung stehender Arretierungsmittel an dem Gefäßboden festlegbar ist.
 
            [0011] Von besonderem Vorteil ist es hierbei gemäß Weiterbildung der Erfindung, dass die
               Arretierungsmittel Bestandteil eines am Gefäßboden ausgebildeten Bajonettverschlusses
               sind. Mithilfe eines Bajonettverschlusses ist es möglich, eine Befestigung der an
               der Spülstein-Handhabungsvorrichtung ausgebildeten Arretierungsmittel mit am Gefäßboden
               ausgebildeten Gegenmitteln allein durch eine Drehbewegung der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               um ca. 90 Grad nach Einführung der an der Spülstein-Handhabungsvorrichtung ausgebildeten
               Arretierungsmittel in die am Gefäßboden ausgebildeten Gegenmittel zu erreichen.
 
            [0012] Eine besonders zweckmäßige Ankopplung von Spülstein-Handhabungsvorrichtung und Spülstein
               lässt sich dadurch erreichen, dass in der Ankoppelungsposition der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               an den Spülstein dieser mit einem daran hervorstehenden Gasspülrohr in die Hohlspindel
               hineinragt. Dies ermöglicht es, den Spülstein in der Hohlspindel geführt zu halten
               und Befestigungs- oder Kupplungselemente vorzusehen, mit welchen der Spülstein zug-
               und druckkraftübertragungsfähig im Ankoppelungszustand bzw. in der Ankoppelungsposition
               erfassbar oder erfasst ist.
 
            [0013] Bei einer häufig verwendeten Form eines Spülsteins weist dieser an seinem Gasspülrohr
               einen Flansch oder Ringflansch auf. Die Erfindung sieht daher in zweckmäßiger Weiterbildung
               vor, dass der Kopf der Hohlspindel ein in der Ankoppelungsposition der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               an den Spülstein zug- und druckkraftübertragungsfähig an einen Flansch des Gasspülrohres
               angelegtes Kupplungselement aufweist. Mithilfe eines solchen Kupplungselementes lässt
               sich auf einfache Art und Weise eine zug- und druckkraftübertragungsfähige Verbindung
               mit dem Flansch des Gasspülrohres des Spülsteines herstellen.
 
            [0014] Um die Verbindung besonders gut zug- und druckkraftübertragungsfähig auszubilden,
               sieht die Erfindung weiterhin vor, dass das Kupplungselement zumindest bereichsweise
               beidseitig unter Umgreifung des Flanschrandes an dem Flansch anliegt. Da das Kupplungsband
               oberseitig und unterseitig auf dem Flansch anliegt, ist bei der vorgesehenen translatorischen
               Bewegung in beide Richtungen eine Kraftübertragung entweder als Zugkraft oder als
               Druckkraft möglich. Durch die Umgreifung des Flanschrandes wird erreicht, dass nicht
               nur ein Teil des Gasspülrohres in der Hohlspindel geführt ist, sondern auch der Flansch
               in dem Kupplungselement zentriert gehalten ist.
 
            [0015] Um die Ankoppelung des Kupplungselementes an den Flansch des Gasspülrohres ebenfalls
               mit einer Drehbewegung in der Größenordnung von bis zu 90 Grad realisieren zu können,
               zeichnet sich die Erfindung in Weiterbildung dadurch aus, dass das Kupplungselement
               mit zugeordneten Ausnehmungen des Flansches zusammenwirkende Vorsprünge aufweist,
               die von der dem Spülstein abgewandten Seite des Flansches durch die Ausnehmungen hindurch
               führbar und nach anschließender Relativerdrehung von Gasspülrohr und Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               zueinander auf der dem Spülstein zugewandten Seite des Flansches positioniert sind.
               Diese Ausführungsform ermöglicht es, das Kupplungselement von der dem Spülstein abgewandten
               Seite durch die Ausnehmungen des Flansches hindurch auf den Flansch aufzuschieben
               und dann durch anschließende Relativverdrehung, beispielsweise eine Drehung um 90
               Grad, diese von den Ausnehmungen fortzubewegen und auf der dem Spülstein zugewandten
               Seite des Flansches zu positionieren. Diese Drehbewegung kann gleichzeitig mit der
               Verschlussbewegung der Arretierungsmittel der Spülstein-Handhabungsvorrichtung mit
               den Gegenmitteln des Gefäßbodens erfolgen, weshalb die Erfindung schließlich auch
               dadurch gekennzeichnet ist, dass die mit dem Gefäßboden in Arretierungsverbindung
               zu bringenden Arretierungsmittel und das mit dem Flansch in Wirkverbindung zu bringende
               Kupplungselement derart angeordnet oder ausgerichtet sind, dass mit einer Relativverdrehung
               von Spülstein und Spülstein-Handhabungsvorrichtung zueinander beide gleichzeitig in
               ihre jeweilige Ankopplungsposition bringbar sind.
 
            [0016] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
               Diese zeigt in
               
               
                  - Fig. 1
- in schematischer Schnittdarstellung einen Schnitt durch die Schneckentrieb- und Spindeltriebanordnung
                     einer erfindungsgemäßen Spülstein-Handhabungsvorrichtung;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spülstein-Handhabungsvorrichtung;
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung einen Schnitt längs der Linie A-A in Figur 1 und in
- Fig. 4-6
- in schematischer Schnittdarstellung die Anordnung der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
                     an einem Gefäßboden mit verschiedenen Auszugspositionen eines daran angekoppelten
                     Spülsteins.
 
            [0017] Die insgesamt mit 1 bezeichnete Spülstein-Handhabungsvorrichtung in Form eines Ein-
               und Ausbauwerkzeugs 2 umfasst einen Getriebekasten 3, in welchem in senkrechter Anordnung
               zueinander eine Antriebsschnecke 4 und eine Hohlspindel 5 angeordnet und/oder gelagert
               sind. Die Hohlspindel 5 ist in einer Spindelmutter 6 geführt angeordnet und bildet
               zusammen mit dieser einen Spindeltrieb aus. Die Spindelmutter 6 ihrerseits ist drehfest
               und verdrehfest innerhalb eines Schneckenrades 7 angeordnet, so dass die Spindelmutter
               6 zwar nicht relativ zum Schneckenrad 7 bewegbar, aber mit diesem zusammen rotierbar
               in dem Getriebekasten 3 angeordnet ist. Das Schneckenrad 7 steht über einen außenseitig
               umlaufenden Zahnkranz 8 mit der Antriebsschnecke 4 in Wirkverbindung und bildet zusammen
               mit dieser einen Schneckentrieb aus, welcher ebenfalls innerhalb des Getriebekastens
               3 angeordnet ist. Mithilfe dieser Kombination von Schneckentrieb und Spindeltrieb
               ist es möglich, die Rotationsbewegung der Antriebsschnecke 4 und daraus resultierend
               die Rotationsbewegung von Schneckenrad 7 und Spindelmutter 6 in eine dadurch bewirkte
               translatorische Bewegung der Hohlspindel 5 umzuwandeln. In der in den Fig. 4-6 dargestellten
               Ankoppelungsposition der Spülstein-Handhabungsvorrichtung 1 an den Gefäßboden 9 eines
               metallurgischen Gefäßes 10, insbesondere einer Stahlgießpfanne, ist es somit möglich,
               durch Änderung der Drehbewegung der Antriebsschnecke 4 eine Auf- oder Abbewegung der
               Hohlspindel 5 in Richtung des Doppelpfeiles 11 auszuführen.
 
            [0018] Am Kopf der Hohlspindel 5, auf der in der Ankoppelungsposition dem Spülstein 12 zugewandten
               Seite, ist ein Kupplungselement 13 ausgebildet. Das Kupplungselement 13 erfasst zug-
               und druckkraftübertragungsfähig einen am Gasspülrohr 14 ausgebildeten Flansch 15.
               Das Gasspülrohr 14 ist Bestandteil des in seiner Gebrauchsposition in einen im Gefäßboden
               9 eingelassenen Lochstein 16 eingesetzten Spülsteins 12. Die Hohlspindel 5 bildet
               ein Zugorgan aus, das mittels seines Kupplungselementes 13 Druck- oder Zugkräfte aufgrund
               der Ankoppelung an den Flansch 15 auf das Gasspülrohr 14 und damit den Spülstein 12
               ausüben kann. Die Fig. 1 zeigt die Ankoppelungsposition des Kupplungselements 13 an
               den Flansch 15 und damit die Ankoppelungsposition der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               1 an den Spülstein 12. In dieser Ankoppelungsposition liegt das Kupplungselement 13
               zumindest bereichsweise beidseitig unter Umgreifung des Flanschrandes an dem Flansch
               15 an. Ebenso ragt in dieser Ankoppelungsposition der Spülstein 12 mit seinem Gasspülrohr
               14 in die Hohlspindel 5 hinein, wobei dies mittels eines in der Darstellung der Fig.
               1 unterhalb des Flansches 15 ausgebildeten Abschnittes 14a des Gasspülrohres 14 realisiert
               ist.
 
            [0019] Um das Kupplungselement 13 an dem Flansch 15 festlegen zu können, sind an dem Flansch
               diametral gegenüberliegend zwei Ausnehmungen 17 ausgebildet. An die Geometrie der
               Ausnehmungen 17 angepasst, weist das Kupplungselement 13 zwei korrespondierend ausgebildete
               und korrespondierend angeordnete Vorsprünge 18 auf, die radial nach innen vorspringen.
               Zur Ankoppelung des Kupplungselementes 13 in die in der Figur 1 dargestellt Ankoppelungsposition
               an das Gasspülrohr 14 des Spülsteins 12 werden die Vorsprünge 18 von der Seite des
               Abschnittes 14a des Gasspülrohres 14 durch die Ausnehmungen 17 hindurchgeführt und
               wird anschließend eine Drehung der Spülstein-Handhabungsvorrichtung 1 relativ zum
               Flansch 15, und damit zum Spülstein 12, um 90 Grad durchgeführt, so dass die Vorsprünge
               18 sich anschließend in den in Fig. 3 dargestellten Positionen befinden. In dieser
               Position liegen die Vorsprünge 18 nun auf der dem Abschnitt 14a des Gasspülrohres
               abgewandten Seite auf dem Flansch 15 auf, wobei die gegenüber liegende Seite des Flansches
               15 gleichzeitig an der oberen Mündungsöffnung der Hohlspindel 5 aufliegt. Hierdurch
               ist eine zug- und druckkraftübertragungsfähige Verbindung zwischen dem Gasspülrohr
               14, und damit dem Spülstein 12, und der Hohlspindel 5, und damit der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               1, ausgebildet.
 
            [0020] Zur Festlegung der Spülstein-Handhabungsvorrichtung 1 am Gefäßboden 9 des metallurgischen
               Gefäßes 10 im Bereich des dort eingelassenen Spülsteines 12 ist die Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               1 mit symmetrisch angeordneten Arretierungsmitteln 19 ausgestattet, die mit korrespondierend
               dazu angeordneten und ausgebildeten, gefäßaußenseitig am Gefäßboden 9 angeordneten
               Gegenmitteln 20 jeweils einen Bajonettverschluss 21 ausbilden. Die Arretierungsmittel
               19 sind jeweils endseitig an einer Strebe 22 angeordnet, deren anderes Ende an dem
               Getriebekasten 3 befestigt ist.
 
            [0021] Aufgrund dieser Anordnung und Ausbildung der Arretierungsmittel 19 mit zugeordneten
               Gegenmitteln 20 sowie des Kupplungselementes 13 mit den darin ausgebildeten Vorsprüngen
               18 und des zugeordneten Flansches 15 mit den darin ausgebildeten Ausnehmungen 17 ist
               es möglich, zunächst gemeinsam einerseits die Arretierungsmittel 19 und die Gegenmittel
               20 und andererseits das Kupplungselement 13 und den Flansch 15 in eine erste Kooperationsposition
               zu bewegen und dann durch eine einzige Drehung um 90 Grad gleichzeitig sowohl den
               Bajonettverschluss 21 in die Ankoppelungsposition und das Kupplungselement 13 und
               den Flansch 15 in ihre Ankoppelungsposition und damit insgesamt die Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               1 in ihre Ankoppelungsposition zu bringen.
 
            [0022] Als Antrieb für die Antriebsschnecke 4 ist ein Elektro- oder Hydraulikmotor oder
               -antrieb 23 vorgesehen.
 
            [0023] Zum Auswechseln eines Spülsteins 12 wird die Spülstein-Handhabungsvorrichtung 1 zunächst
               in die in Fig. 4 dargestellte Ankoppelungsposition gebracht, in welcher die Arretierungsmittel
               19 und die Gegenmittel 20 sowie das Kupplungselement 13 und der Flansch 15 in wirksamer
               Kopplungsverbindung miteinander stehen. Es wird nun der Schneckentrieb derart bewegt,
               dass daraus eine Abwärtsbewegung der als Zugorgan ausgebildeten Hohlspindel 5 und
               damit eine Zugkrafteinwirkung auf den Spülstein 12 resultieren. Dieser löst sich aus
               seiner Position im Lochstein 16 und wird aus diesem, wie es in der Fig. 5 dargestellt
               ist, in Richtung des Doppelpfeiles 11 herausgezogen, bis das Kupplungselement 13 in
               seine Anschlagsposition auf der Oberseite des Getriebekastens 3 aufsetzt, wie dies
               aus Fig. 6 ersichtlich ist. Dieser Vorgang kann vollkommen automatisiert ablaufen,
               ohne dass menschliche Arbeitskräfte manuell eingreifen müssen. Mithilfe eines entsprechenden
               Handhabungswerkzeuges oder eines Industrieroboters ist es dann weiterhin möglich,
               ausgehend von der in Fig. 6 dargestellten Position, die Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               von dem Handhabungswerkszeug oder Industrieroboter erfassen und durch entsprechende
               Drehung den Bajonettverschluss 21 lösen zu lassen. Das Handhabungswerkzeug oder der
               Industrieroboter kann nun die mit dem Spülstein 12 versehene Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               1 in eine Pfannenschieberwerkstatt befördern und dort absetzen. Dort wird der verschlissene
               Spülstein 12 aus der Spülstein-Handhabungsvorrichtung herausgelöst. Auch dies kann
               mit entsprechenden Handhabungswerkzeugen gewünschtenfalls automatisiert erfolgen,
               da hierzu lediglich eine Erfassung des Spülsteines 12 und eine Relativbewegung zur
               Spülstein-Handhabungsvorrichtung 1 derart notwendig ist, dass die Vorsprünge 18 wiederum
               in Deckung mit den Ausnehmungen 17 gelangen, woraufhin dann durch eine einfache Ziehbewegung
               der Spülstein 12 aus der Spülstein-Handhabungsvorrichtung 1 lösbar ist. In umgekehrter
               Bewegungsabfolge kann ein neuer Ziehstein 12 in die Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               1 eingesetzt werden, woraufhin diese dann mit dem neuen Spülstein 12 in die in Fig.
               6 dargestellte Ankoppelungsposition am Gefäßboden 9 des metallurgischen Gefäßes 10
               gebracht wird. In rückwärtiger Abfolge der Figuren 6, 5, 4 kann dann durch entsprechende
               translatorische Bewegung der Hohlspindel 5 der neue Spülstein 12 in den Lochstein
               16 im Gefäßboden 2 eingesetzt werden. Hierzu ist in der Pfannenwerkstatt die Außenseite
               des neuen Spülsteines 12 vorher wie üblich mit einer Mörtelmasse versehen worden.
               Um sicherzustellen, dass die Hohlspindel den neuen Spülstein 12 mit dem richtigen
               Einpressdruck in den Lochstein 16 einsetzt, kann der Antrieb 23 mit einer Drehmomentüberwachung
               ausgestattet sein.
 
          
         
            
            1. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1), die außenseitig am Gefäßboden (9) eines metallurgischen
               Gefäßes (10) im Bereich eines darin angeordneten Spülsteins (12) festlegbar und mit
               einem an einem Zugorgan angeordneten Kupplungselement (13) zug- und druckkraftübertragungsfähig
               an den Spülstein (12) ankuppelbar ist,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass das Zugorgan eine translatorisch bewegbare Hohlspindel (5) ist, die in einer Spindelmutter
               (6) gelagert ist, welche innerhalb eines Schneckenrades (7) drehfest mit diesem rotierbar
               angeordnet ist, wobei das Schneckenrad (7) mit einer Antriebsschnecke (4) in Eingriff
               steht.
 
            2. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckenrad (7) und die Antriebsschnecke (4) in einem Getriebekasten (3) angeordnet
               sind, der mittels damit in Wirkverbindung stehender Arretierungsmittel (19) an dem
               Gefäßboden (9) festlegbar ist.
 
            3. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsmittel (19) Bestandteil eines am Gefäßboden (9) ausgebildeten Bajonettverschlusses
               (21) sind.
 
            4. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ankoppelungsposition der Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) an den Spülstein
               (12) dieser mit einem daran hervorstehenden Gasspülrohr (14) in die Hohlspindel (5)
               hineinragt.
 
            5. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf der Hohlspindel (5) ein in der Ankoppelungsposition der Spülstein-Handhabungsvorrichtung
               (1) an den Spülstein (12) zug- und druckkraftübertragungsfähig an einen Flansch (15)
               des Gasspülrohres (14) angelegtes Kupplungselement (13) aufweist.
 
            6. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (13) zumindest bereichsweise beidseitig unter Umgreifung des
               Flanschrandes an dem Flansch (15) anliegt.
 
            7. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (13) mit zugeordneten Ausnehmungen (17) des Flansches (15) zusammenwirkende
               Vorsprünge (18) aufweist, die von der dem Spülstein (12) abgewandten Seite des Flansches
               (15) durch die Ausnehmungen (17) hindurch führbar und nach anschließender Relativverdrehung
               von Gasspülrohr (14) und Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) zueinander auf der dem
               Spülstein (12) zugewandten Seite des Flansches (15) positioniert sind.
 
            8. Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Gefäßboden (9) in Arretierungsverbindung zu bringenden Arretierungsmittel
               (19) und das mit dem Flansch (15) in Wirkverbindung zu bringende Kupplungselement
               (13) derart angeordnet und ausgerichtet sind, dass mit einer Relativverdrehung von
               Spülstein (12) und Spülstein-Handhabungsvorrichtung (1) zueinander beide gleichzeitig
               in ihre jeweilige Ankoppelungsposition bringbar sind.