[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Heizungselement, das als Flächenstück ausgebildet
ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Elektrische Heizungselemente können beispielsweise als Heizungen, Zuheizungen oder
Zusatzheizungen ausgebildet sein und sollen zumindest vergleichsweise einfach herstellbar,
möglichst betriebssicher und möglichst verschleißfest sein.
[0003] Elektrische Heizungselemente wie Heizungen, Zuheizungen oder Zusatzheizungen können
gemäß dem Stand der Technik beispielsweise ein Trägerelement aus Stahl oder Keramik,
beispielsweise Keramikröhren, umfassen, das mit einem Widerstandsmaterial bedruckt
ist. Zum Schutz vor Umwelteinflüssen werden in der Regel Lack- oder Sinterschichten
aufgetragen.
[0004] In der
DE 35 45 267 A1 ist ein durch Strom aufheizbares Flächenheizelement beschrieben. Das Flächenheizelement
besteht aus einem nicht leitenden Träger und einer flächig darauf aufgebrachten elektrisch
leitfähigen Schicht, die als Widerstandsheizung fungiert. Die elektrisch leitfähige
Schicht ist aus einer im pastösen Zustand aufgetragenen Dickschicht gebildet. Das
Flächenheizelement hat jedoch eine geringe Spannungsfestigkeit und auch eine geringe
Lebensdauer.
[0005] Aus der
EP 0 914 021 B1 ist ein keramisches Heizungselement mit zwei Keramikschichten bekannt, bei dem ein
Widerstandsheizelement zwischen den Keramikschichten eingebettet ist. Das Widerstandsheizelement
besteht im Wesentlichen aus Metall. Die beiden Keramikschichten werden als Pulverpresslinge
bereitgestellt und anschließend gesintert. Für das Sintern sind Temperaturen von über
1500°C erforderlich. Außerdem werden spezielle Werkzeuge benötigt. Dieses Verfahren
ist somit aufwändig und teuer. Weiterhin kommt es während des Sinterns zu einer Schrumpfung,
so dass die erreichten Maßtoleranzen mehr als 1 % betragen, was für die meisten Anwendungen
nicht akzeptabel ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Heizungselement bereitzustellen
und ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, durch die die oben genannten Nachteile
überwunden werden.
[0007] Die Aufgabe wird hinsichtlich des elektrischen Heizungselements durch den Gegenstand
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein elektrisches Heizungselement vorgesehen, das als Flächenstück
ausgebildet ist und folgende Schichten aufweist:
- ein erstes Keramiksubstrat in einem gebrannten Zustand,
- eine Widerstandsschicht aus einem Widerstandsmaterial, die auf das erste Keramiksubstrat
aufgebracht ist,
- eine niedrig schmelzende Glasschicht, die mit der Widerstandsschicht verbunden ist,
- ein zweites Keramiksubstrat in einem gebrannten Zustand, das mit der Glasschicht verbunden
ist.
[0009] Vorzugsweise deckt die niedrig schmelzende Glasschicht die Widerstandsschicht vollständig
oder zumindest nahezu vollständig ab, so dass besonders bevorzugt die Widerstandsschicht
ein integraler Bestandteil der Glasschicht ist.
[0010] Bevorzugt deckt das zweite Keramiksubstrat die Glasschicht vollständig oder zumindest
nahezu vollständig ab und/oder das zweite Keramiksubstrat ist mit der Glasschicht
verschmolzen.
[0011] Das zweite Keramiksubstrat ermöglicht eine hohe elektrische Spannungsfestigkeit.
Elektrische Spannungen von mehr als 500 V sind möglich. Eine bevorzugt vorhandene
vollständige Abdeckung der Widerstandsschicht durch die Glasschicht ermöglicht eine
gleichmäßige Einbringung von Wärme in das zweite Keramiksubstrat. Der Schichtaufbau
verbessert die mechanische Stabilität des Heizungselements. Durch die Anordnung zwischen
den Keramiksubstraten ist das Heizungselement vor Umwelteinflüssen geschützt.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das erste und/oder zweite
Keramiksubstrat aus Aluminiumoxid (Al
2O
3) hergestellt. Insbesondere können handelsübliche Al
2O
3-Substrate im gebrannten Zustand verwendet werden. Diese sind insbesondere mit den
Abmessungen 4"x4" oder 4"x6" erhältlich. Das Heizungselement kann dadurch mit konventionellen
Materialien hergestellt werden.
[0013] Weiterhin kann die Widerstandsschicht aus einer Widerstandspaste hergestellt werden.
Dabei kann die Widerstandspaste Partikel aufweisen, die beispielsweise eine Korngröße
zwischen 2 µm und 5 µm haben.
[0014] Vorzugsweise kann die Glasschicht ein Material mit einem Schmelzpunkt zwischen 500°C
und 700°C umfassen. Die niedrig schmelzende Glasschicht deckt die Widerstandsschicht
vollständig ab und dient als Verbindungselement zum zweiten Keramiksubstrat.
[0015] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch
den Gegenstand gemäß Patentanspruch 6 gelöst.
[0016] Gemäß der Erfindung umfasst das Verfahren zum Herstellen eines, insbesondere als
Flächenstück ausgebildeten, elektrischen Heizungselements die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines ersten Keramiksubstrats in einem gebrannten Zustand,
- Auftragen einer Widerstandsschicht aus einem Widerstandsmaterial auf das erste Keramiksubstrat,
- Aufbringen einer niedrig schmelzenden Glasschicht auf die Widerstandsschicht, wobei
die Glasschicht mit der Widerstandsschicht verbunden wird,
- Anfügen eines zweiten Keramiksubstrats in einem gebrannten Zustand.
[0017] Vorzugsweise wird die Widerstandsschicht vollständig oder zumindest nahezu vollständig
von der Glasschicht abgedeckt, so dass besonders bevorzugt die Widerstandsschicht
ein integraler Bestandteil der Glasschicht wird.
[0018] Bevorzugt wird das zweite Keramiksubstrat mit der Glasschicht verbunden, insbesondere
verschmolzen.
[0019] Das Anfügen des zweiten Keramiksubstrats ergibt einen Schichtaufbau, der eine verbesserte
mechanische Stabilität und eine hohe elektrische Spannungsfestigkeit ermöglicht. Elektrische
Spannungen von mehr als 500 V sind möglich. Durch eine bevorzugt erfolgende vollständige
Abdecken der Widerstandsschicht durch die Glasschicht wird eine gleichmäßige Einbringung
von Wärme in das zweite Keramiksubstrat ermöglicht. Durch die Anordnung zwischen den
Keramiksubstraten ist das Heizungselement vor Umwelteinflüssen geschützt.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das erste und/oder zweite Keramiksubstrat
aus Aluminiumoxid (Al
2O
3) hergestellt. Damit können übliche Al
2O
3-Substrate im gebrannten Zustand verwendet werden. Diese sind insbesondere mit den
Abmessungen 4"x4" oder 4"x6" erhältlich. Das Heizungselement kann auf diese Weise
mit handelsüblichen Materialien hergestellt werden.
[0021] Insbesondere wird für die Glasschicht ein Material mit einem Schmelzpunkt zwischen
500°C und 700°C verwendet. Die niedrig schmelzende Glasschicht deckt einerseits die
Widerstandsschicht vollständig ab und dient andererseits als Verbindungselement zum
zweiten Keramiksubstrat.
[0022] Vorzugsweise wird die Widerstandsschicht aus einem pastösen Material auf das erste
Keramiksubstrat aufgetragen. Die Widerstandspaste weist meist Partikel auf, die beispielsweise
eine Korngröße zwischen 2 µm und 5 µm haben.
[0023] Schließlich können mit der Widerstandsschicht auch Leiterbahnen für weitere elektrische
und/oder elektronische Komponenten und/oder weitere elektrische Anschlüsse aufgetragen
aufgedruckt werden.
[0024] Weitere Merkmale, besondere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0025] Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- eine Draufsicht eines Heizungselements gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung, und
- FIG 2
- eine seitliche Schnittansicht des Heizungselements gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
[0026] In FIG 1 ist eine Draufsicht eines Heizungselements gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt.
[0027] Das Heizungselement 1 umfasst einen ersten Bereich 10 mit elektrischen Anschlüssen
sowie vorzugsweise mit einer elektronischen Schaltung zur Steuerung und/oder Regelung
des Heizungselements. Des weiteren umfasst das Heizungselement 1 einen zweiten Bereich
12 mit dem eigentlichen Heizungselement.
[0028] In dieser konkreten Ausführungsform ist das Heizungselement 1 mit dem ersten und
zweiten Bereich 10 und 12 insgesamt 152 mm lang und 24,5 mm breit. Der zweite Bereich
12, d.h. das eigentliche Heizungselement, ist in diesem Beispiel 126,5 mm lang und
24,5 mm breit.
[0029] FIG 2 zeigt eine seitliche Schnittansicht des Heizungselements 1 gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung. FIG 2 verdeutlicht den Schichtaufbau des erfindungsgemäßen
Heizungselements. In FIG 2 ist die Schichtdicke des Heizungselements wesentlich dicker
darstellt als in einer maßstabgetreuen Darstellung.
[0030] Das Heizungselement 1 umfasst ein erstes Keramiksubstrat 14, eine Widerstandsschicht
16, eine niedrig schmelzende Glasschicht 18 und ein zweites Keramiksubstrats 20.
[0031] Das erste Keramiksubstrat 14 ist in einem gebrannten Zustand und vorzugsweise aus
Aluminiumoxid (Al
2O
3) hergestellt.
[0032] Die Widerstandsschicht 16 umfasst ein Widerstandsmaterial. Vorzugsweise ist die Widerstandsschicht
aus einer Widerstandspaste hergestellt. Die Widerstandspaste kann Partikel aufweisen,
die eine Korngröße zwischen 2 µm und 5 µm haben. Der Ohmsche Widerstand der Widerstandsschicht
16 beträgt beispielsweise etwa 120 Ω.
[0033] Die Glasschicht 18 besteht aus einem niedrig schmelzenden Glas. Vorzugsweise beträgt
der Schmelzpunkt zwischen 500 °C und 700 °C. Die Widerstandsschicht 16 ist ein integraler
Bestandteilteil der Glasschicht 18.
[0034] Das zweite Keramiksubstrat 20 hat in dieser konkreten Ausführungsform vorzugsweise
dieselben Eigenschaften wie das erste Keramiksubstrat 14 und ist mit der Glasschicht
18 verbunden, insbesondere verschmolzen.
[0035] In dieser konkreten Ausführungsform haben das erste Keramiksubstrat 14 und das zweite
Keramiksubstrat 20 eine Schichtdicke von 0,635 mm. Die Glasschicht 18 hat in diesem
Beispiel eine Schichtdicke von 0,075 mm. Die Widerstandsschicht 16 hat in dieser Ausführungsform
eine Schichtdicke von 0,02 mm. Dabei ist die Widerstandsschicht 16 in die Glasschicht
18 integriert, so dass die 0,02 mm der Widerstandsschicht 16 in den 0,075 mm der Glasschicht
18 enthalten sind. Die gesamte Schichtdicke des Heizungselements beträgt bei dieser
Ausführungsform 1,345 mm.
[0036] Das erfindungsgemäße elektrische Heizungselement und das Verfahren zu dessen Herstellung
ermöglichen eine verbesserte mechanische Stabilität, eine erhöhte elektrische Spannungsfestigkeit
und einen Schutz des Heizungselements vor Umwelteinflüssen. Für die weitere Verarbeitung
kann das Heizungselement mit einem Laser behandelt werden.
[0037] Die Laserbehandlung kann sich dabei entweder auf die mechanische Formgebung oder
auch das Einstellen des Widerstandswertes beziehen. Das Einstellen des Widerstandswertes
erfolgt in diesem Fall, bevor die Glasschicht und/oder das zweite Keramikelement aufgebracht
wird.
[0038] Das erfindungsgemäße Heizelement kann insbesondere eine Heizung, eine Zusatzheizung
oder eine Zuheizung sein.
[0039] Für das erfindungsgemäße elektrische Heizungselement gibt es eine Reihe unterschiedlicher
Anwendungsgebiete. Hierzu gehören beispielsweise Geräte, insbesondere Haushaltsgeräte,
wie Haartrockner oder Heizlüfter.
[0040] Des weiteren kann das erfindungsgemäße elektrische Heizungselement für Heizsysteme
in Fahrzeugen Anwendung finden. Hierzu ist beispielhaft zu nennen die Verwendung in
Zügen oder Kraftfahrzeugen.
[0041] Für die Beheizung von Kraftfahrzeugen beispielsweise wurde in der Vergangenheit oft
ausschließlich die Abwärme des Verbrennungsmotors verwendet. Bei neueren Fahrzeugen
ist die Abwärme des Verbrennungsmotors oft deutlich verringert. Um den Komfort, insbesondere
in Kraftfahrzeugen, zu erhöhen, kann das erfindungsgemäße elektrische Heizungselement
daher auch als Zusatzheizung oder Zuheizung Anwendung finden.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Heizungselement
- 10
- erster Bereich des Heizungselements
- 12
- zweiter Bereich des Heizungselements
- 14
- erstes Keramiksubstrat
- 16
- Widerstandsschicht
- 18
- Glasschicht
- 20
- zweites Keramiksubstrat
1. Elektrisches Heizungselement (1), das als Flächenstück ausgebildet ist und folgende
Schichten aufweist:
- ein erstes Keramiksubstrat (14) in einem gebrannten Zustand,
- eine Widerstandsschicht (16) aus einem Widerstandsmaterial, die auf das erste Keramiksubstrat
(14) aufgebracht ist,
- eine niedrig schmelzende Glasschicht (18), die mit der Widerstandsschicht (16) verbunden
ist,
- ein zweites Keramiksubstrat (20) in einem gebrannten Zustand, das mit der Glasschicht
(18) verbunden ist.
2. Elektrisches Heizungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die niedrig schmelzende Glasschicht (18) die Widerstandsschicht (16) vollständig
abdeckt, so dass vorzugsweise die Widerstandsschicht (16) ein integraler Bestandteil
der Glasschicht (18) ist, und/oder
- dass das zweite Keramiksubstrat (20) die Glasschicht (18) vollständig oder zumindest nahezu
vollständig abdeckt und/oder
- dass das zweite Keramiksubstrat (20) mit der Glasschicht (18) verschmolzen ist.
3. Elektrisches Heizungselement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste (14) und/oder zweite (20) Keramiksubstrat aus Aluminiumoxid (Al2O3) hergestellt ist und/oder
dass die Widerstandsschicht (16) aus einer Widerstandspaste hergestellt ist.
4. Elektrisches Heizungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Glasschicht (18) ein Material mit einem Schmelzpunkt zwischen 500 °C und 700 °C
umfasst.
5. Elektrisches Heizungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste (14) und/oder zweite (20) Keramiksubstrat Lötflächen aufweist.
6. Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Heizungselements mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen eines ersten Keramiksubstrats (14) in einem gebrannten Zustand,
- Auftragen einer Widerstandsschicht (16) aus einem Widerstandsmaterial auf das erste
Keramiksubstrat (14),
- Aufbringen einer niedrig schmelzenden Glasschicht (18) auf die Widerstandsschicht
(16), wobei die Glasschicht (18) mit der Widerstandsschicht (16) verbunden wird,
- Anfügen eines zweiten Keramiksubstrats (20) in einem gebrannten Zustand.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Widerstandsschicht (16) vollständig von der Glasschicht (18) abgedeckt wird,
so dass bevorzugt die Widerstandsschicht (16) ein integraler Bestandteil der Glasschicht
(18) wird, und/oder
- dass das zweite Keramiksubstrat (20) mit der Glasschicht (18) verbunden, insbesondere
verschmolzen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste (14) und/oder zweite (16) Keramiksubstrat aus Aluminiumoxid (Al2O3) hergestellt wird und/oder dass für die Glasschicht (18) ein Material mit einem Schmelzpunkt
zwischen 500 °C und 700 °C verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Widerstandsschicht (16) aus einem pastösen Material auf das erste Keramiksubstrat
(14) aufgetragen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der Widerstandsschicht (16) auch Leiterbahnen für weitere elektrische und/oder
elektronische Komponenten und/oder weitere elektrische Anschlüsse aufgetragen werden.