[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Farbveränderung von keratinischen Fasern,
welches in einem kosmetischen Träger mindestens eine farbverändernde Komponente sowie
mindestens einen bestimmtes kationisches Polysiloxan enthält. Die erfindungsgemäßen
Mittel eignen sich insbesondere zur Reduktion der Haarschädigung und zur Verbesserung
der Pflege der Haaroberfläche. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Anwendung solcher Mittel auf keratinhaltigen Fasern. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
die Verwendung des Mittels zur Färbung zur Pflege menschlicher Haare.
[0002] Durch Veränderung von Form und Farbe der Haare kann das Erscheinungsbild der Haare
sowohl aktuellen Modeströmungen als auch den individuellen Wünschen von einzelnen
Personen angepasst werden. Die dazu eingesetzten Mittel sollen neben der gewünschten
Färbe und Formleistung möglichst minimale Schädigungen auf dem Haar hervorrufen und
insbesondere eine gute Hautverträglichkeit aufweisen.
[0003] Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut
oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann
je nach Anforderungen an die Färbung diverse Färbesysteme.
[0004] Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden
sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise
Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten,
die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander
die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich zwar
durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Für temporäre Färbungen
werden üblicherweise Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende Komponente
sogenannte direktziehende Farbstoffe enthalten. Hierbei handelt es sich um Farbstoffmoleküle,
die direkt auf das Substrat aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung
der Farbe benötigen. Schließlich hat ein weiteres Färbeverfahren große Beachtung gefunden,
bei dem Vorstufen des natürlichen Haarfarbstoffes Melanin auf das Substrat, z. B.
Haare, aufgebracht werden, wobei diese bilden dann im Rahmen oxidativer Prozesse im
Haar naturanaloge Farbstoffe ausbilden. Sollen Substrate aufgehellt oder gar gebleicht
werden, werden die das Substrat färbenden Farbstoffe meist oxidativ unter Einsatz
von entsprechenden Oxidationsmitteln, wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, entfärbt.
[0005] Oxidative Färbemittel enthalten in der Regel Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel.
Dies führt neben dem gewünschten kosmetischen Effekt zu oxidativen Schädigungen an
der Haarstruktur und der Haaroberfläche. Darüber hinaus benötigen insbesondere oxidative
Farbvermittel-änderungsmittel zumeist einen stark alkalischen pH-Wert, was ebenfalls
zu Schädigungen an der Faser führt. Unter diesen harschen Bedingungen können gängige
Pflegestoffe ihre Wirkung nur eingeschränkt oder gar nicht mehr entfalten.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung kosmetischer Mittel
zur Farbveränderung keratinischer Fasern, die gleichzeitig eine verbesserte Pflege
der Fasern aufweisen, so dass eine Verbesserung der Faseroberfläche im Hinblick auf
Glanz, Geschmeidigkeit und Kämmbarkeit erreicht wird.
[0007] In nicht vorhersehbarer Weise konnte nun gefunden werden, dass farbverändernde Mittel,
die neben einer farbverändernden Komponente mindestens ein bestimmtes kationisches
Polysiloxan enthalten, die oben genannten Nachteile vermeiden. Die eingesetzten Polysiloxane
sind als gängige Konditionierstoffe aus der Anmeldung
EP1887024 bekannt. Es war jedoch aus dem Stand der Technik nicht absehbar, dass diese Mittel
auch unter stark alkalischen und oxidativen Bedingungen eine hervorragende Pflegeleistung
entfalten und daher auch in oxidativen Haarbehandlungsmitteln erfolgreich einsetzbar
sind.
[0008] Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein Mittel zur Farbveränderung von
keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, welches in einem kosmetischen
Träger mindestens eine farbverändernde Komponente enthält und dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein kationisches Polysiloxan der Formel
(I),

enthält, worin
X für gleiche oder verschiedene Ammoniumfunktionen tragende organische Reste,
Y für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe Alkyl, Aryl oder Alkylenaryl
mit 1 bis 30 C-Atomen,
Z* für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe Alkyl, Aryl, oder Alkylenaryl
mit 1 bis 30 C-Atomen,
und n für eine Zahl von 2 bis 200 stehen.
[0009] Unter keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn
und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel
in erster Linie zum Färben von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer
Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
[0010] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Wirkstoffe in einem kosmetischen Träger.
Dieser kosmetische Träger ist wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke
der Haarfärbung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch
tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder
andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Unter wässrig-alkoholischen
Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen,
enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C
1-C
4-Alkohols, bezogen auf das Gesamtgewicht der Anwendungsmischung, insbesondere Ethanol
bzw. Isopropanol, zu verstehen. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung
mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Anwendungsmischung.
[0011] Als wesentlichen Inhaltsstoff enthält das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich mindestens
ein kationisches Polysiloxan der Formel (I). Wie aus Formel (I) deutlich wird, handelt
es sich dabei um T-förmige Polysiloxane, die an den drei Enden des T jeweils eine
kationische Ladung tragen und damit eine effiziente Bindung zur Haaroberfläche aufbauen
können.
[0012] Bevorzugt stehen in Formel (I) die Reste Y jeweils unabhängig voneinander für eine
Alkyl-Gruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, bevorzugt für Methyl, Ethyl oder Isopropyl, wobei
Mittel bevorzugt sind, bei denen die Reste Y jeweils für eine Methyl-Gruppe stehen.
[0013] Bevorzugt steht in Formel (I) der Rest Z* eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 10 C-Atomen,
für eine PhenylGruppe oder eine Benzylgruppe. Bevorzugt steht der Rest Z* für eine
Methyl-Gruppe oder eine Phenylgruppe.
[0014] Bevorzugt stehen in Formel (I) die Reste X jeweils unabhängig voneinander für eine
Gruppe -R1-R2, wobei R1 ein Hydroxygruppen-haltiger Linker und R2 eine Ammoniumgruppen-tragende
Einheit darstellt.
[0015] Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher dadurch gekennzeichnet,
dass das Polysiloxan der Formel (I) als Rest X eine Gruppe -R1-R2 enthält, worin R1
für gleiche oder verschiedene zweiwertige Reste, ausgewählt aus den Gruppen (a) bis
(d),

und/oder

und R2 für eine Ammoniumfunktionen tragende Gruppe, ausgewählt aus den Gruppen (i)
bis (iii),

und/oder

worin
R3, R4, R5 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit
1 bis 30 C-Atomen,
Q für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe O und NR6,
R6 für gleiche oder verschiedene Reste aus Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen,
m für eine Zahl von 2 bis 18 und O für eine Zahl von 2 bis 18 stehen,
wobei A
- gleiche oder verschiedene Gegenionen zu den positiven Ladungen an den quaternierten
Stickstoffgruppen sind, ausgewählt aus anorganischen oder organischen Anionen der
Säuren HA.
[0016] Das Gegenion A
- zu den positiven Ladungen an den quaternierten Stickstoffgruppen besteht dabei aus
dem Anion einer physiologisch verträglichen Säure HA, die besonders bevorzugt aus
Essigsäure, Hydroxycarbonsäuren, insbesondere Milchsäure, oder aromatischen Carbonsäuren
ausgewählt ist. Weitere bevorzugte Gegenionen stammen aus gängigen Quaternierungsmitteln.
Dies sind insbesondere Ethylsulfat, Methylsulfat, Toluolsulfonat, Chlorid und Bromid.
[0017] Besonders bevorzugt sind dabei Mittel, bei denen die Reste R1 für den zweiwertigen
Rest (a) und R2 die Gruppe (ii) stehen. Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands
ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Polysiloxan der Formel (I) als Rest X eine
Gruppe -R1-R2 enthält, worin R1 für

und R2 für

stehen,
worin R3 für einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, R5 für einen Alkylrest mit 7 bis
23 C-Atomen, o für eine Zahl von 2 bis 5 und Q für die Gruppe NH stehen,
sowie Y für gleiche oder verschiedene Alkyl-Reste mit 1 bis 4 C-Atomen, Z* für gleiche
oder verschiedene Reste aus der Gruppe Alkyl, Aryl, oder Alkylenaryl mit 1 bis 30
C-Atomen und n für eine Zahl von 2 bis 200 stehen.
[0018] Besonders bevorzugt sind dabei Polysiloxane der Formel (I), worin Z* für eine Methyl-
oder PhenylGruppe, Y für jeweils eine Methyl-Gruppe, n jeweils für eine Zahl von 10
bis 120 und X für eine Gruppe -R1-R2 stehen, worin R1 für die Gruppe der Formel (a)
und R2 für die Gruppe der Formel (ii) mit R3 für eine Methyl-Gruppe, o für die Zahl
3, Q für NH und R5 für lineare Alkyl-Gruppe mit 9 bis 19 C-Atomen stehen.
[0019] Lineare, gesättigte Fettsäure-Reste sind bevorzugte Acyl-Gruppen für die Kombination
aus Carbonylgruppe aus (ii) mit dem Rest R5. Solche leiten sich bevorzugt ab von Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure sowie Stearinsäure. Weiterhin kann als Fettsäure ein
Gemisch von Fettsäuren unterschiedlicher Kohlenstoffkette eingesetzt werden, insbesondere
wenn es sich um Fettsäuren natürlichen Ursprungs handelt. Hierzu wird als Fettsäure
ein Fettsäuregemisch, ausgewählt aus Talgfettsäuren oder Palmitinsäure und Stearinsäure,
eingesetzt. Besonders bevorzugt leitet sich die Acylgruppe von Laurinsäure ab, d.h.
R5 steht für eine lineare Alkyl-Gruppe mit 11 C-Atomen.
[0020] Ein erfindungsgemäß besonders geeignetes kationisches Polysiloxan der Formel (I)
trägt die INCI-Bezeichnung Silicone Quaternium-22. Dieses Polysiloxan wird als Handelsprodukt,
umfassend ca. 65 Gew.-% Polysiloxan und 35 Gew.-% PPG-3 Myristyl Ether, unter dem
Handelsnamen Abil T Quat 60 von der Firma Evonik vertrieben.
[0021] Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, das Mittel
ein oder mehrere Polysiloxane der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 10
Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des anwendungsbereiten Mittels, enthält.
[0022] Die erfindungsgemäßen Mittel werden besonders vorteilhaft zur Farbveränderung keratinischer
Fasern eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind daher dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt
und/oder mindestens einen direktziehenden Farbstoff und/oder mindestens eine Vorstufe
naturanaloger Farbstoffe und/oder mindestens Oxofarbstoffvorprodukte und/oder mindestens
ein Aufhellmittel enthält.
[0023] In einer ersten Ausführungsform werden die farbverändernden Komponenten ausgewählt
aus Oxidationsfarbstoffvorprodukten. Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands
ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als farbverändernde Komponente mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.
[0024] Die Oxidationsfarbstoffvorprodukte werden bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis
25 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,1 bis 15
Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Mittel mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und/oder Kupplertyp. Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Färbemittel mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt
vom Entwicklertyp und mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp.
Die Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise in freier Form eingesetzt.
Bei Substanzen mit Aminogruppen kann es aber bevorzugt sein, sie in Salzform, insbesondere
in Form der Hydrochloride und Hydrobromide oder der Sulfate einzusetzen.
[0026] Erfindungsgemäße Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus p-Phenylendiamin, zweikernigen
Entwicklerkomponenten, p-Aminophenol, o-Aminophenol, heterocyclischen Entwicklerkomponenten
und/oder den Derivaten vorstehender Substanzklassen. Die Entwicklerkomponenten werden
bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.
[0027] Bevorzugte p-Phenylendiamine werden ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen
der Gruppe, die gebildet wird, aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin,
2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin,
2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)anilin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-methylanilin, 4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-chloranilin,
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin,
2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(2-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
N-(2,3-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin,
2-(2-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin,
N-(2-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin,
5,8-Diaminobenzo-1,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen. Erfindungsgemäß
besonders bevorzugte p-Phenylendiaminderivate sind ausgewählt aus mindestens einer
Verbindung der Gruppe p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin
sowie deren physiologisch verträglichen Salzen. Es kann erfindungsgemäß weiterhin
bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens
zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert
sind. Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten werden insbesondere aus mindestens
einer der folgenden Verbindungen ausgewählt: N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol,
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)ethylendiamin, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)tetramethylendiamin,
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)tetramethylendiamin, N,N'-Bis-[4-(methylamino)phenyl]tetramethylendiamin,
N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)ethylendiamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan,
N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)piperazin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin und 1,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze. Besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten
werden ausgewählt unter N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol,
Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan,
1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan oder einem deren physiologisch
ver-träglichen Salzen. Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente
ein p-Aminophenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen.
Bevorzugte p-Aminophenole sind insbesondere p-Aminophenol, N-Methyl-p-aminophenol,
4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol,
4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethoxy)phenol, 4-Amino-2-methylphenol,
4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol,
4-Amino-2-[(2-hydroxyethyl)aminomethyl]phenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol,
4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6-dichlorphenol, 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze. Besonders bevorzugte Verbindungen sind
p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol
und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol oder einem deren physiologisch verträglichen
Salzen. Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und
seinen Derivaten, wie 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino-4-chlorphenol.
Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten,
wie beispielsweise aus Pyrimidinderivaten, Pyrazolderivaten, Pyrazolopyrimidin-Derivaten
bzw. ihren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte Pyrimidinderivate sind die
Verbindungen 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin,
2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin.
Bevorzugte Pyrazolderivate sind die Verbindungen, die ausgewählt werden unter 4,5-Diamino-1-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)pyrazol,
4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol,
4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-t-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)pyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol,
4-Amino-5-(2-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol sowie deren physiologisch verträglichen
Salzen. Bevorzugte Pyrazolopyrimidinderivate sind insbesondere die Derivate des Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin
und dessen tautomeren Formen, sofern ein tautomeres Gleichgewicht besteht. Die Pyrazolo[1,5-a]pyrimidinen
sind insbesondere ausgewählt aus Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 2,5-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin,
Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin, 2,7-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin,
3-Aminopyrazolo[1,5-a]-pyrimidin-7-ol, 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-5-ol, 2-(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ylamino)ethanol,
2-(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-ylamino)ethanol, 2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]-pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]ethanol,
2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]ethanol; 5,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin,
2,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin
sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen und ihren tautomeren Formen, wenn ein
tautomeres Gleichgewicht vorhanden ist.
[0028] Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer
Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin,
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan,
1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan,
1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol,
4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol,
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin,
2-Hydroxy-4,5,6-triamino-pyrimidin sowie deren physiologisch verträglichen Salzen.
[0029] Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante
Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Daher
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass bei Verwendung mindestens einer Kupplerkomponente
zusätzlich mindestens eine Entwicklerkomponente zum Einsatz kommt.
[0030] Erfindungsgemäße Kupplerkomponenten werden bevorzugt ausgewählt aus m-Aminophenol,
m-Diaminobenzol, o-Diaminobenzol, o-Aminophenol, Naphthalinderivaten mit mindestens
einer Hydroxygruppe, Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol, Pyridin, Pyrimidin, Monohydroxy-
bzw. Monoaminoindol, Monohydroxy- bzw. Monoaminoindolin, Pyrazolon, Benzomorpholin,
Chinoxalin und/oder den Derivaten der vorstehenden Substanzklassen. Die Kupplerkomponenten
werden bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.
[0031] Die erfindungsgemäß bevorzugten m-Aminophenole bzw. deren Derivate werden ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus m-Aminophenol,
5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol,
2-Hydroxy-4-amino-phenoxyethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol,
5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol,
3-Diethylaminophenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 1,3-Dihydroxy-5-methylamino-benzol,
3-Ethylamino-4-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol und deren physiologisch verträglichen
Salzen. Die erfindungsgemäß bevorzugten m-Diaminobenzole bzw. deren Derivate werden
ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus m-Phenylendiamin,
2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol,
1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol,
2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxy-ethoxy)-5-methylphenylamin,
1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)aminobenzol und deren physiologisch verträglichen Salzen.
Die erfindungsgemäß bevorzugten o-Diaminobenzole bzw. deren Derivate werden ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus 3,4-Diaminobenzoesäure
und 2,3-Diamino-1-methylbenzol und deren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte
Di- beziehungsweise Trihydroxybenzole und deren Derivate werden ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus Resorcin, Resorcinmonomethylether,
2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin,
Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol. Die erfindungsgemäß bevorzugten Pyridinderivate
werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus
2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Amino-5-chlor-3-hydroxypyridin,
3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin,
2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
3,4-Diaminopyridin, 2-(2-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxypyridin, 2-(4'-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin
und deren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte Naphthalinderivate mit mindestens
einer Hydroxygruppe werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe,
die gebildet wird aus 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol,
2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1,3-Dihydroxynaphthalin, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin.
Die erfindungsgemäß bevorzugten Indolderivate werden ausgewählt aus mindestens einer
Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol
und deren physiologisch verträglichen Salzen. Die erfindungsgemäß bevorzugten Indolinderivate
werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus
4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin und 7-Hydroxyindolin und deren physiologisch verträglichen
Salzen. Bevorzugte Pyrimidinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung
der Gruppe, die gebildet wird aus 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxy-pyrimidin,
2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin,
2-Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin und deren
physiologisch verträglichen Salzen.
[0032] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten werden ausgewählt unter 3-Aminophenol,
5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxy-ethanol,
5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol,
2-Aminophenol, 3-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)propan,
1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis-(2,4-diamino-phenyl)propan,
2,6-Bis-(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol,
2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin,
1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin,
1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin,
2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin,
1,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin,
6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder den physiologisch
verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.
[0033] Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa
molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig
erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte
nicht nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis
von 1 zu 0,5 bis 1 zu 3, insbesondere 1 zu 1 bis 1 zu 2, stehen können. Oxidationsfarbstoffvorprodukte
vom Entwicklertyp und vom Kupplertyp werden besonders bevorzugt in bestimmten Kombinationen
eingesetzt. Mit den als Kombination genannten Oxidationsfarbstoffvorprodukten und/oder
deren physiologisch verträglichen Salzen können jedoch auch noch weitere Farbstoffvorprodukte
kombiniert werden. Bevorzugte Mittel enthalten daher als Oxidationsfarbstoffprodukt
zumindest eine der Kombinationen, ausgewählt aus p-Toluylendiamin / Resorcin; p-Toluylendiamin
/ 2-Methylresorcin; p-Toluylendiamin / 5-Amino-2-methylphenol; p-Toluylendiamin /
3-Aminophenol; p-Toluylendiamin / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol; p-Toluylendiamin
/ 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan; p-Toluylendiamin / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
p-Toluylendiamin / 2-Amino-3-hydroxypyridin; p-Toluylendiamin / 1-Naphthol; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin
/ Resorcin; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 2-Methylresorcin; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin
/ 5-Amino-2-methylphenol; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 3-Aminophenol; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin
/ 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)propan;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin / 2-Amino-3-hydroxypyridin; 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin
/ 1-Naphthol; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / Resorcin; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin
/ 2-Methylresorcin; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 5-Amino-2-methylphenol; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin
/ 3-Aminophenol; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin
/ 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin
/ 2-Amino-3-hydroxypyridin; 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin / 1-Naphthol; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
/ Resorcin; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 2-Methylresorcin;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 5-Amino-2-methylphenol;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin / 3-Aminophenol; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
/ 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
/ 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)-propan; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
/ 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
/ 2-Amino-3-hydroxypyridin; N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
/ 1-Naphthol; 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / Resorcin; 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol
/ 2-Methylresorcin; 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 5-Amino-2-methylphenol;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 3-Aminophenol; 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol
/ 2-(2,4-Diamino-phenoxy)ethanol; 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol / 2-Amino-3-hydroxypyridin sowie 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol
/ 1-Naphthol.
[0034] Im Zuge der Untersuchungen zu dieser Erfindung hat sich herausgestellt, dass durch
die Verwendung von mindestens einem kationischen Polysiloxan der Formel (I) neben
einer Verbesserung des Anwendungskomforts Nachteile der oxidativen Farbveränderung,
wie zum Beispiel Schädigungen der Haarstruktur und -oberfläche durch Oxidationsmittel
oder Alkalisierungsmittel, reduziert werden.
[0035] Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel als farbverändernde Komponente mindestens
einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt
auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen.
Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole,
Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole. Die direktziehenden Farbstoffe werden
jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Anwendungszubereitung, eingesetzt. Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen
beträgt vorzugsweise höchstens 20 Gew.-%. Direktziehende Farbstoffe sind als anionische,
kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe bekannt.
[0036] Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen
Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1, Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow
36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green
50, Acid Violet 43, Acid Black 1, Acid Black 52, Bromphenolblau und Tetrabromphenolblau
bekannten Verbindungen.
[0037] Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe sind kationische Triphenylmethanfarbstoffe,
wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14,
aromatische Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind,
wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und
Basic Brown 17, sowie direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten,
der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, insbesondere Basic Yellow
87, Basic Orange 31 und Basic Red 51. Die kationischen direktziehenden Farbstoffe,
die unter dem Warenzeichen Arianor vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls
besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe.
[0038] Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische
Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe. Bevorzugte nichtionische direktziehende
Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow
2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, Disperse Orange
3, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue
11, HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4,
Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol,
1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)aminophenol,
2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol,
1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol,
2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]benzoesäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol,
4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die farbverändernde
Komponente aus Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe ausgewählt.
[0040] Als Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe werden bevorzugt solche Indole und
Indoline eingesetzt, die mindestens zwei Gruppen ausgewählt aus Hydroxy- und/oder
oder Aminogruppen, bevorzugt als Substituent am Sechsring, aufweisen. Diese Gruppen
können weitere Substituenten tragen, z. B. in Form einer Veretherung oder Veresterung
der Hydroxygruppe oder eine Alkylierung der Aminogruppe. In einer weiteren Ausführungsform
enthalten die Färbemittel mindestens ein Indol- und/oder Indolinderivat. Erfindungsgemäße
Zusammensetzungen, die Vorstufen naturanaloger Farbstoffe enthalten, werden bevorzugt
als luftoxidative Färbemittel verwendet. In dieser Ausführungsform werden die besagten
Zusammensetzungen folglich nicht mit einem zusätzlichen Oxidationsmittel versetzt.
Die Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer
Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt.
Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen beträgt vorzugsweise höchstens 3 Gew.-%.
[0041] Bevorzugte Derivate des Indolins sind 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin,
N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin
sowie 5,6-Dihydroxyindolin-2-carbonsäure, bevorzugt 5,6-Dihydroxyindolin. Bevorzugte
Derivate des Indols sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol,
N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure,
insbesondere 5,6-Dihydroxyindol.
[0042] Eine weitere Möglichkeit zur Farbgebung bietet die Verwendung von Färbemitteln, welche
sogenannte Oxofarbstoffvorprodukte enthalten. Als erfindungsgemäße farbverändernde
Komponente können daher in einer weiteren Ausführungsform auch Oxofarbstoffvorprodukte
eingesetzt werden. Oxofarbstoffvorprodukte werden bevorzugt als Kombination aus mindestens
einer Verbindung (Oxo1), die mindestens eine reaktive Carbonylgruppe enthält, mit
mindestens einer Verbindung (Oxo2), ausgewählt aus C,H-aciden Verbindungen und/oder
aus Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, eingesetzt.
[0043] Die vorgenannten Komponenten (Oxo1) und (Oxo2) sind im Allgemeinen selbst keine Farbstoffe,
und eignen sich daher jede für sich genommen allein nicht zur Färbung keratinhaltiger
Fasern. In Kombination bilden sie in dem nichtoxidativen Prozess der sogenannten Oxofärbung
die eigentlichen Farbstoffe aus. Die resultierenden Färbungen besitzen teilweise Farbechtheiten
auf der keratinhaltigen Faser, die mit denen der Oxidationsfärbung vergleichbar sind.
Es ist jedoch erfindungsgemäß bevorzugt, wenn (Oxo2) nur unter C,H-aciden Verbindungen
ausgewählt werden. Die voranstehend genannten Verbindungen (Oxo1) sowie (Oxo2) werden,
wenn sie zum Einsatz kommen, jeweils vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 10
Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf Gesamtgewicht des
anwendungsbereiten Mittels, verwendet.
[0044] Es ist nicht erforderlich, dass Oxidationsfarbstoffvorprodukte, direktziehende Farbstoffe,
Oxofarbstoffvorprodukte oder naturanaloge Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen
darstellen. Vielmehr können, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen
Farbstoffe, in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit
diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.
B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die farbverändernde
Komponente aus Aufhellmitteln ausgewählt. Solche Aufhellmittel sind üblicherweise
chemische Oxidationsmittel, mit deren Hilfe natürliche und künstliche Farbstoffe im
Haar zerstört und das Haar damit gebleicht wird. Als Aufhellmittel kommen daher Persulfate,
Peroxomonosulfate, Chlorite, Hypochlorite und insbesondere Wasserstoffperoxid oder
dessen Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin sowie Natriumborat in Frage.
[0046] Der Aufhelleffekt kann auch neben einer Färbung gewünscht sein. Die erfindungsgemäßen
Mittel können zusätzlich auch Blondier- und/oder Bleichmittel enthalten und somit
als Mittel bereitgestellt werden, die gleichzeitig färbend und aufhellend wirken.
Solche Mittel werden nachfolgend als "Färbemittel", als "aufhellende Färbemittel"
oder als "Färbe- und Aufhellmittel" bezeichnet. Es ist daher bevorzugt, wenn das Mittel
zusätzlich ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid sowie seinen festen
Anlagerungsprodukten an organische und anorganische Verbindungen, enthält. Als feste
Anlagerungsprodukte kommen erfindungsgemäß insbesondere die Anlagerungsprodukte an
Harnstoff, Melamin, Polyvinylpyrrolidinon sowie Natriumborat in Frage.
[0047] Bevorzugt wird als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid eingesetzt. Bevorzugt beträgt
die Menge an Wasserstoffperoxid im anwendungsbereiten Mittel 0,5 bis 12 Gew.-%, bevorzugt
0,8 bis 6 Gew.- %, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel.
[0048] Solche Oxidationsmittelzubereitungen sind vorzugsweise wässrige, fließfähige Oxidationsmittelzubereitungen.
Dabei sind bevorzugte Zubereitungen dadurch gekennzeichnet, dass die fließfähige Oxidationsmittelzubereitung,
bezogen auf ihr Gewicht, 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, besonders
bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 77,5 Gew.-% und insbesondere 65
bis 75 Gew.-% Wasser enthält.
[0049] Soll helles oder aufgehelltes Haar bei der Behandlung eine Auffrischung des Aufhelleffekts
erfahren, so kann es vorteilhaft sein, Wasserstoffperoxid und /oder eines seiner festen
Anlagerungsprodukte in ein Shampoo oder ein ähnliches Behandlungsmittel einzuarbeiten.
Damit wird jedoch in der Regel nur eine geringe Aufhellung erzielt. Für die starke
Aufhellung sehr dunklen Haares ist der alleinige Einsatz von Wasserstoffperoxid oder
dessen Anlagerungsprodukten an organische beziehungsweise anorganische Verbindungen
oftmals nicht ausreichend. In diesen Fällen wird in der Regel eine Kombination aus
Wasserstoffperoxid und anorganischen Persulfaten eingesetzt, woraus eine Steigerung
des Aufhellvermögens der Mittel resultiert. Bevorzugte Persulfatsalz sind Ammoniumperoxodisulfat,
Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.
[0050] Die Peroxodisulfatsalze können in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere
in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten
Mittels, enthalten sein. Der Einsatz von Persulfatsalzen bzw. Peroxodisulfatsalzen
erfolgt in der Regel in Form eines gegebenenfalls entstaubten Pulvers oder eines in
Form gepressten Formkörpers.
[0051] Im Falle der oxidativen Färbungen kann die Entwicklung der Farbe grundsätzlich mit
Luftsauerstoff erfolgen. Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel eingesetzt,
besonders dann, wenn neben der Färbung ein Aufhelleffekt an menschlichem Haar gewünscht
ist. Erfindungsgemäß kann aber das Farbveränderungsmittel als Oxidationsfärbemittel
auch zusammen mit einem Katalysator auf das Haar aufgebracht werden, der die Oxidation
der Farbstoffvorprodukte, z.B. durch Luftsauerstoff, aktiviert. Solche Katalysatoren
sind z. B. bestimmte Enzyme, lodide, Chinone oder Metallionen.
[0052] Bei einer Anwendung von zusätzlichen Oxidationsmitteln wird das eigentliche Färbe-
und/oder Aufhellmittel zweckmäßigerweise unmittelbar vor der Anwendung durch Mischung
einer erfindungsgemäßen Zubereitung, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, sowie einer Zubereitung, enthaltend das zusätzliche
Oxidationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid, hergestellt. Das erfindungsgemäße
Mittel kann dabei das kationische Polysiloxan der Formel (I) in der Zubereitung mit
Oxidationsfarbstoffvorprodukten und/oder in der Oxidationsmittelzubereitung enthalten.
Bevorzugt enthält die Zubereitung mit Oxidationsfarbstoffvorprodukten das kationische
Polysiloxan.
[0053] Wird eine starke Aufhellung gewünscht, so ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn
zusätzlich eine Blondierzubereitung, enthaltend mindestens ein anorganisches, der
Oxidationsmittelzubereitung vor Vermischung mit der erfindungsgemäßen Färbezubereitung
beigemischt wird.
[0054] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Oxidationsmittelzubereitungen
aus Oxidationsfärbemitteln und/oder Aufhellmitteln mindestens einen Stabilisator oder
Komplexbildner enthalten. Gebräuchliche und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte
Chelatkomplexbildner sind beispielsweise Polycarbonsäuren, stickstoffhaltige Mono-
oder Polycarbonsäuren, insbesondere Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Ethylendiamindibernsteinsäure
(EDDS) und Nitrilotriessigsäure (NTA), geminale Diphosphonsäuren, insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP), Aminophosphonsäuren wie Ethylendiamintetra(methylenphosphonsäure) (EDTMP)
und Diethylentriaminpenta(methylenphosphonsäure) (DTPMP), Phosphonopolycarbonsäuren
wie 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure sowie Cyclodextrine, Alkalistannate (Natriumstannat),
Alkalipyrophosphate (Tetranatriumpyrophosphat, Dinatriumpyrophosphat), Alkaliphosphate
(Natriumphosphat), und Phosphorsäure. Erfindungsgemäß bevorzugt enthalten die Mittel
Komplexbildner zu 0,01 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Mittels.
[0055] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass das Mittel zusätzlich den genannten Farbveränderungsmitteln
ein Oxidationsmittel, ausgewählt aus Wasserstoffperoxid sowie seinen festen Anlagerungsprodukten
an organische und anorganische Verbindungen, enthält. Als feste Anlagerungsprodukte
kommen erfindungsgemäß insbesondere die festen Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin,
Polyvinylpyrrolidinon sowie Natriumborat in Frage.
[0056] Hinsichtlich der Mengen an Wasserstoffperoxid im anwendungsbereiten Mittel wird auf
die voranstehenden, je nach Anwendungsgebiet bevorzugten Mengen verwiesen.
[0057] Vorzugsweise stellen die anwendungsbereiten Mittel fließfähige Zubereitungen dar.
Bevorzugt enthalten die fließfähigen Zubereitungen zusätzlich als oberflächenaktive
Substanz ein Emulgator bzw. ein Tensid, wobei oberflächenaktive Substanzen je nach
Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden und aus anionischen,
kationischen, amphoteren, zwitterionischen und weiteren nichtionischen Tensiden und
Emulgatoren ausgewählt sind. Diese Stoffe werden nachfolgend ausführlich beschrieben.
[0058] Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die
Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylethersulfate, jeweils mit 10
bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe, und polyalkoxylierte Ethercarbonsäuren mit 10
bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül.
[0059] Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-,
Sulfonat-oder Sulfat-Gruppe tragen. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das
unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
[0060] In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält
das Mittel weiterhin mindestens ein amphoteres Tensid. Besonders bevorzugte amphotere
Tenside werden unter der INCl-Bezeichnung Disodium Cocoamphodipropionate mit den Handelsnamen
Miranol C2M SF conc. (Rhodia), Amphoterge K-2 (Lonza) und Monateric CEM-38 (Unichema)
und Bezeichnung Disodium Cocoamphodiacetate mit den Handelsnamen Dehyton (Cognis),
Miranol C2M (Rhodia) und Ampholak XCO 30 (Akzo Nobel) vermarktet.
[0061] Als besonders vorteilhaft haben sich außerdem oberflächenaktive Verbindungen vom
Typ nichtionischer Tenside herausgestellt. Solche Verbindungen sind beispielsweise
Anlagerungsprodukte von Polyethylenoxid an Fettalkohole, wobei Anlagerungsprodukte
von Polyethylenoxid an Fettalkohole besonders bevorzugt sind, die einen durchschnittlichen
Ethoxylierungsgrad von 10 bis 45, insbesondere von 12 bis 30 aufweisen, wie beispielsweise
Steareth-20, Coceth-15, Oleth-20 oder auch Ceteareth-30, sowie Alkylpolyglykoside
entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z)
x, wobei R für Alkyl, Z für Zucker sowie x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht.
Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel enthalten als nichtionisches Tensid das Anlagerungsprodukt
von Cocos-Fettalkohol an (Poly-)glucose, welches unter der INCl-Bezeichnung Coco-Glucoside
bekannt ist.
[0062] Die anionischen, zwitterionischen, amphoteren und weiteren nichtionischen Tenside
werden bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.%
und besonders bevorzugt von 1 bis 20 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten
Mittels, eingesetzt.
[0063] Erfindungsgemäß bevorzugt sind ebenfalls kationische Tenside vom Typ der quartären
Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Die kationischen Tenside
sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind
besonders bevorzugt.
[0064] Es hat sich erfindungsgemäß als vorteilhaft erwiesen, wenn Mittel mindestens ein
Verdickungsmittel enthalten. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen
Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel
zum Einsatz kommen. Bevorzugt handelt es sich bei dem Verdickungsmittel um ein anionisches,
synthetisches Polymer. Bevorzugte anionische Polymere sind Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Polymere
oder - Copolymerisate, die in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in einer Menge
von 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gewicht des Mittels, enthalten sind. Weiterhin bevorzugt handelt es sich bei dem
Verdickungsmittel um ein kationisches synthetisches Polymer. Bevorzugte kationische
Gruppen sind quartäre Ammoniumgruppen. Insbesondere solche Polymere, bei denen die
quartäre Ammoniumgruppe über eine C
1-C
4-Kohlenwasserstoffgruppe an eine aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Derivaten
aufgebaute Polymerhauptkette gebunden sind, haben sich als besonders geeignet erwiesen.
Solche Polymere können auch als Copolymere mit nichtionogene Monomereinheiten, bevorzugt
Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure-C
1-C
4-Alkylester und Methacrylsäure-C
1-C
4-Alkylester, eingesetzt werden. Nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie beispielsweise
Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon, sind ebenfalls als erfindungsgemäße Verdickungsmittel
einsetzbar. Weiterhin bevorzugt werden natürlich vorkommende, gegebenenfalls modifizierte
Verdickungsmittel eingesetzt. Dazu zählen z.B. Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums,
pflanzliche Gums, wie Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi,
Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke, Stärke-Fraktionen und
Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Cellulosederivate, wie beispielsweise
Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen. Als anorganische
Verdickungsmittel haben sich Schichtsilikate (polymere, kristalline Natriumdisilicate)
als besonders geeignet im Sinne der Erfindung erwiesen. Insbesondere Tone, vorzugsweise
Magnesium Aluminium Silicate, wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie
Montmorillonit oder Hectorit, die gegebenenfalls auch geeignet modifiziert sein können,
und synthetische Schichtsilikate sind bevorzugt.
[0065] Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe
enthalten, wie beispielsweise nichtionische Polymere, kationische Polymere, zwitterionische
und amphotere Polymere, anionische Polymere, Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure
und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, faserstrukturverbessernde
Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose,
Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose, Entschäumer wie Silikone, Farbstoffe
zum Anfärben des Mittels, Antischuppenwirkstoffe, Wirkstoffe wie Aminosäuren, Oligopeptide
und Proteinhydrolysate, Polyphenole und (Pseudo)Ceramide, Panthenol, Pantothensäure,
Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol,
Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B
3, B
5, B
6, C, E, F und H, Pflanzenextrakte, Fette und Wachse wie Bienenwachs, Montanwachs und
Paraffine, Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre
Phosphate, Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere,
Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat, Pigmente,
Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N
2O Dimethylether, CO
2 und Luft und Antioxidantien.
[0067] Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel zur oxidativen Farbveränderung der Haare sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie einen alkalischen pH-Wert besitzen. Eine weitere bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das anwendungsbereite
Mittel einen pH-Wert zwischen 8,0 und 12,0, bevorzugt zwischen 8,5 und 11,5, insbesondere
bevorzugt zwischen 9,0 und 11,0 besitzt. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden
Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen
wurden. Üblicherweise wird der pH-Wert mit pH-Stellmitteln eingestellt. Zur Einstellung
des pH-Werts sind dem Fachmann in der Kosmetik gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel
geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden
typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle,
organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen,
und Ammoniak. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren,
wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure, Äpfelsäure oder Weinsäure, sowie verdünnte
Mineralsäuren. Erfindungsgemäß bevorzugte Alkalisierungsmittel sind ausgewählt aus
der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid,
Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, 2-Aminoethan-1-ol, Triethanolamin, Ammoniak, 1-Aminopropan-2-ol und
2-Amino-2-methylpropan-1-ol.
[0068] Die Konfektionierung der erfindungsgemäßen Farbveränderungsmittel unterliegt prinzipiell
keinerlei Beschränkungen. Üblicherweise werden die erfindungsgemäßen Mittel als 1-Komponentenmittel
konfektioniert, die gegebenenfalls unmittelbar vor der Anwendung mit einer zweiten
Zubereitung, enthaltend beispielsweise ein Oxidationsmittel, vermischt werden. Es
hat sich aber in einigen Fällen auch als bevorzugt erwiesen, wenn das Produkt als
2-Komponentenmittel konfektioniert ist. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
werden die erfindungsgemäßen Mittel daher derart konfektioniert, dass eine der erfindungswesentlichen
Komponenten separat verpackt ist. Dabei spielt es erfindungsgemäß zunächst keine Rolle,
welche der erfindungsgemäßen Komponenten separat verpackt wird; es kann aber bevorzugt
sein, die Zubereitung, die zusätzlich mindestens ein kationisches Polysiloxan der
Formel (I) enthält, bis zur Anwendung separat zu verpacken.
[0069] Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel unmittelbar
vor der Anwendung durch Vermischen mindestens zweier Zubereitungen hergestellt wird,
wobei die mindestens zwei Zubereitungen in mindestens zwei getrennt konfektionierten
Containern bereitgestellt werden, und wobei ein Container ein Färbemittel enthält,
welches in einem kosmetischen Träger mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt
und zusätzlich mindestens kationisches Polysiloxan der Formel (I) enthält, und ein
weiterer Container eine Oxidationsmittelzubereitung, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel,
enthält. Das Färbemittel besitzt dabei bevorzugt einen pH-Wert zwischen 8,0 und 12,0,
bevorzugt zwischen 9,0 und 11,0.
[0070] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Farb- und/oder
Formveränderung keratinischer Fasern, bei dem ein erfindungsgemäßes Mittel gemäß obiger
Vorgaben auf das Haar aufgetragen wird, für eine Einwirkzeit von 2 bis 45 min, bevorzugt
von 15 bis 30 min auf dem Haar belassen wird, und anschließend das Haar ausgespült
wird.
[0071] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Farbveränderung
keratinischer Fasern liegt vor, wenn eine Zusammensetzung in einem kosmetischen Träger,
enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt und zusätzlich mindestens
kationisches Polysiloxan der Formel (I), mit einer Oxidationsmittelzubereitung, enthaltend
Wasserstoffperoxid, zu einer homogenen Zusammensetzung vermischt, diese auf das Haar
aufgebracht wird, für eine Einwirkzeit von 2 bis 45 min, bevorzugt von 5 bis 30 min
auf dem Haar belassen wird, und anschließend das Haar ausgespült wird. Die Anwendungstemperaturen
bei der erfindungsgemäßen Farbveränderung keratinischer Fasern können in einem Bereich
zwischen 15 und 45°C liegen. Nach einer Einwirkungszeit wird das Haarfärbemittel durch
Ausspülen von dem zu färbenden Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo kann
entfallen, wenn ein stark tensidhaltiger Träger, z. B. ein Färbeshampoo, verwendet
wurde.
[0072] Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren
gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
[0073] Wie bereits erwähnt, können die erfindungsgemäßen Mittel auch direkt vor der Anwendung
aus zwei oder mehreren getrennt verpackten Zubereitungen hergestellt werden. Dies
bietet sich insbesondere zur Trennung inkompatibler Inhaltsstoffe an, um eine vorzeitige
Reaktion zu vermeiden. Das anwendungsbereite Mittel wird bei solchen Systemen vom
Anwender oder Verbraucher direkt vor der Anwendung durch Vermischen der Komponenten
hergestellt. Ein Färbe- und/oder Aufhellungsmittel, bei dem die Oxidationsfarbstoffvorprodukte
zunächst getrennt von der Oxidationsmittelzubereitung, enthaltend bevorzugt Wasserstoffperoxid,
vorliegen, ist dabei bevorzugt.
[0074] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit
(Kit-of-Parts), enthaltend mindestens zwei getrennt voneinander konfektionierte Container,
wobei ein Container in einem kosmetischen Träger mindestens eine farbverändernde Verbindung
und zusätzlich mindestens ein kationisches Polysiloxan der Formel (I) enthält, und
ein Container eine Oxidationsmittelzusammensetzung, enthaltend mindestens ein chemisches
Oxidationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid, enthält.
[0075] Eine bevorzugte Ausführungsform dieses Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts), enthaltend mindestens zwei
getrennt voneinander konfektionierte Container, wobei ein Container eine Färbemischung
in einem kosmetischen Träger, enthaltend mindestens eine farbgebende Komponente, insbesondere
mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, sowie zusätzlich mindestens ein kationisches
Polysiloxan der Formel (I), enthält und ein zweiter Container eine Oxidationsmittelzusammensetzung,
enthaltend mindestens ein chemisches Oxidationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid,
enthält.
[0076] Wird eine besonders starke Aufhellwirkung durch Einsatz von Persulfatsalzen bzw.
Peroxodisulfatsalzen gewünscht, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, diese der erfindungsgemäßen
Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) in Form eines gegebenenfalls entstaubten
Pulvers oder eines in Form gepressten Formkörpers als separat verpackte, zusätzliche
Komponente beizufügen.
[0077] Bevorzugt enthält die Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zusätzlich
eine Gebrauchsanleitung. Darüber hinaus kann es bevorzugt sein, wenn weiterhin eine
Anmischhilfe, wie beispielsweise eine Schale, eine Applikationshilfe, wie beispielsweise
ein Kamm oder ein Pinsel, und/oder eine persönliche Schutzausrüstung, wie beispielsweise
Einweg-Handschuhe dem Kit beigefügt ist. Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen
der Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) gilt mutatis mutandis das zu
den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
[0078] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der Mittel des ersten Erfindungsgegenstandes
zur Verringerung der Schädigung der Haarstruktur bei der oxidativen Farbveränderung
menschlicher Haare.
[0079] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist schließlich die Verwendung der Mittel des
ersten Erfindungsgegenstandes zur Pflege und zur Verbesserung der Naßkämmbarkeit,
der Geschmeidigkeit und des Glanzes bei der oxidativen Farbveränderung menschlicher
Haare bei der oxidativen Farbveränderung menschlicher Haare.
[0080] Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen
gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte. Beispiele
1) Färbecreme (Angaben in Gew.-%):
Rohstoff |
E1 |
Lanette D [1] |
6,60 |
Lorol techn. [2] |
2,40 |
Eumulgin B 2 [3] |
0,60 |
Eumulgin B 1 [4] |
0,60 |
Lamesoft PO 65 [5] |
2,00 |
Akypo Soft 45HP [6] |
10,00 |
Texapon K 14 S Special, 70 % [7] |
2,80 |
Produkt W 37194 [8] |
0,75 |
p-Toluylendiaminsulfat |
0,20 |
2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol |
0,10 |
5-Amino-2-methylphenol |
0,10 |
2,7-Dihydroxynaphthalin |
0,15 |
Ammoniumsulfat, techn. rein |
0,90 |
Natriumsulfit, wasserfrei, 96% |
0,40 |
Natriumhydroxid, 45% |
0,6 |
Natriumsilikat 40/42 |
0,50 |
Abil T Quat 60 [*] |
3,00 |
Ammoniak, 25 % |
6,50 |
Parfum |
qs |
Wasser, entsalzt |
add 100 |
2) Entwicklerzubereitung
EW:
Rohstoff |
Gew.-% |
Dipicolinsäure |
0,10 |
Dinatriumpyrophosphat |
0,03 |
HEDP, 60% |
1,50 |
Texapon NSO [9] |
2,00 |
Dow Corning DB 110 A [10] |
0,07 |
Aculyn 33A [11] |
15,00 |
Ammoniak, 25 % |
0,65 |
Wasserstoffperoxid, 50 % |
12,00 |
Wasser, vollentsalzt |
ad 100 |
Rohstoffe: [1] INCl-Bezeichnung: Cetearyl alcohol (Cognis); [2] INCl-Bezeichnung:
Coconut alcohol (Cognis); [3] INCl-Bezeichnung: Ceteareth-20 (Cognis); [4] INCl-Bezeichnung:
Ceteareth-12 (Cognis); [5] INCl-Bezeichnung: Coco-Glucoside, Glyceryl Oleate, Aqua
(Cognis); [6] ca. 21 %, INCl-Bezeichnung: Sodium Laureth-6 Carboxylate, Aqua (KAO);
[7] ca. 70 %, INCl-Bezeichnung: Sodium Myreth Sulfate, Aqua (Cognis); [8] ca. 20 %,
INCl-Bezeichnung: Acrylamidopropyltrimonium Chloride/Acrylates Copolymer, Aqua (Stockhausen);
[9] ca. 28%, INCl-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate (Cognis); [10] ca. 28% in Wasser;
INCl-Bezeichnung: Acrylates Copolymer (Rohm & Haas); [11] INCl-Bezeichnung: Dimethicon
(Dow Corning); [*] INCl-Bezeichnung: Silicone Quaternium-22 (Evonik).
3) Ausfärbungen:
Die Färbecreme E1 wurde vor der Anwendung mit einer Entwicklerlösung EW im Gewichtsverhältnis
von 1:1 versetzt und innig vermischt (pH 9,5). Pro Gramm Haar (europäisches Humanhaar,
Alkinco 6634, #10/2003, A9) wurden 4 g des frisch hergestellten, anwendungsbereiten
Färbemittels aufgetragen. Die Einwirkzeit betrug 30 min bei 35°C für das Färbemittel.
Danach wurden die Strähnen 30 s lang mit warmem Wasser ausgespült und luftgetrocknet.
Die gefärbten Strähnen zeichneten sich durch glänzende Farben und einen angenehmen
Griff aus.
4) Aufhellendes Haarpflegeshampoo:
Ethoxyliertes Fettalkoholsulfat (C12-C14, 2 EO; 70% AS) |
15,0 |
Disodium Cocoamphodiacetate |
7,0 |
Euperlan PK 3000 AM [a] |
2,5 |
Coconut Glycerides + 7,3 EO |
0,5 |
Cutina HR [b] |
0,1 |
D-Panthenol |
0,5 |
Abil T Quat 60 |
0,5 |
Zitronensäure |
0,5 |
Wasserstoffperoxid |
0,2 |
Salicylsäure |
0,2 |
Trinatriumcitrat Dihydrat |
0,2 |
Sodium Benzoate |
0,4 |
Glycerin |
0,2 |
NaCl |
1,0 |
Parfum |
qs |
Wasser |
ad 100 |
5) Aufhellender Rinse-off Conditioner:
Cetearyl Alcohol |
2,5 |
Eumulgin® B2 |
0,5 |
Genamin KDMP® [c] |
3,0 |
Cutina CP® [d] |
0,5 |
Natrosol 250 HR® [e] |
0,5 |
Timiron Super Silver® [f] |
0,1 |
Mannitol |
0,1 |
Glycin |
0,2 |
Methylparaben |
0,3 |
Phenoxyethanol |
0,4 |
D-Panthenol |
0,5 |
Abil T Quat 60 |
1,0 |
Wasserstoffperoxid |
0,4 |
Citronensäure |
0,2 |
Parfum |
qs |
Wasser |
ad 100 |
Handelsprodukte: [a] INCl-Bezeichnung: Aqua, Glycol Distearate, Glycerin, Laureth-4,
Cocamidopropyl Betaine, Formic Acid (Solids: 41-45%) (Cognis); [b] INCl-Bezeichnung:
Hydrogenated Castor Oil (Cognis); [c] INCl-Bezeichnung: Behentrimonium Chloride (Cognis);
[d] INCl-Bezeichnung: Cetyl Palmitate (Cognis); [e] INCl-Bezeichnung: Hydroxyethylcellulose
(Hercules); [f] INCl-Bezeichnung: Mica; Cl 77891 (Merck).