Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Bohren und Fräsen von Brillengläsern,
insbesondere für randlose Brillen.
[0002] Die Bügel und der Nasensteg einer randlosen Brille werden üblicherweise an die vorgeschliffenen
Brillengläser angeschraubt, so dass es notwendig wird, in den formgeschliffenen Brillengläsern
die entsprechenden Bohrungen einzubringen. Dabei ist die Lage, die Position dieser
Bohrungen in den jeweiligen Brillengläsern von der Form der Brillengläser sowie des
Nasensteges und der Bügel abhängig. Zur Vereinfachung des Einbringens der Bohrungen
in die jeweiligen Brillengläser werden derzeit von einer Vielzahl der Hersteller von
Brillengläsern so genannte Vorlagegläser angeboten, die dem Optiker ein Hilfsmittel
sind, um in die zu verwendenden Brillengläser die entsprechenden Bohrungen an den
gewünschten Stellen einbringen zu können.
[0003] Derartige Vorlagengläser oder auch Schablonen für Brillengläser dienen unter anderem
dazu, die Stellen festzulegen, an denen das Brillenglas durchbohrt werden soll oder
die Position zu bestimmen, an der ein Beschlag- oder Fassungsteil am Brillenglas,
zum Beispiel durch Kleben, befestigt werden soll. Mit einer Schablone können auch
Markierungen auf einem Brillenglas angebracht werden, und Schablonen sind insbesondere
auch dann erforderlich, wenn Brillenbügel oder Nasenbrücken/Nasenstege für randlose
Brillen an den Brillengläsern zu befestigen sind.
[0004] Derartige Schablonen sind in vielfältiger Ausführung bekannt, so beschreibt die
DE 44 38 634 A1 eine Schablone, durch die der Ort, an dem eine Bohrung in ein Brillenglas eingebracht
werden soll, festgelegt werden kann. Diese Schablone kann eine transparente Folie
sein, die über eine Haftfläche auf das Brillenglas aufgelegt werden kann. Die Haftwirkung
ist so ausgelegt, dass einerseits ein Verrutschen der Folie gegenüber dem Glas während
der Bearbeitungsvorgänge ausgeschlossen ist, andererseits aber die Folie auch nach
der Bearbeitung problemlos vom Glas gelöst werden kann.
[0005] Diese Art der Schablone ist insofern schwierig zu handhaben, als das Auflegen einer
ebenen Klebefolie auf eine gekrümmte Brillenglasoberfläche in der Regel nicht auf
Anhieb gelingt. Da die Folie haftet, kann diese gegenüber dem Glas nicht verschoben
oder gedreht werden, sie muss vielmehr vollständig vom Glas gelöst werden, und schließlich
eignet sich eine derartige Folie nur wenig als Bohrschablone.
[0006] So wurde durch die
WO 94/04957 A1 eine Lehre zum Markieren von Brillengläsern bekannt, die auch als Schablone für die
Randbearbeitung eines Brillenglases dient. Die Lehre ist scheibenförmig mit zwei spiegelsymmetrischen
Vertiefungen und einem Rand konstanter Dicke ausgebildet. Mit Hilfe von Löchern in
der Lehre können Brillengläser markiert werden, nachdem deren Randbearbeitung durchgeführt
und das zu markierende Glas in eine der Vertiefungen der Lehre eingesetzt worden ist.
Die Lehre kann nur bei Brillengläsern angewandt werden, die in eine der Vertiefungen
der Lehre eingesetzt werden können und die mit ihrem Rand in und an der Lehre anliegen.
[0007] Eine Schablone für ein Brillenglas mit wenigstens einem Loch oder einer Markierung
beschreibt die
DE 197 49 631 C2, bei der die Schablone mit einem auf das Brillenglas aufgesetzten Blocker gegenüber
diesem unverschiebbar und drehfest verbindbar ist, und somit soll die Position des
Loches oder der Markierung relativ zum Brillenglas festgelegt werden.
[0008] Auch dieser Lösung haftet der Nachteil an, dass auf das zu bearbeitende Brillenglas
eine Schablone/eine Bohrhilfe aufgesetzt wird, welche zur Führung von Bohrwerkzeugen
dient oder zur Führung und Aufnahme von Markierungselementen. Dies schließt nicht
aus, dass die Oberflächen der Brillengläser durch die aufzusetzenden Schablonen/Bohrhilfen
beschädigt werden.
[0009] Ein Verfahren zum Markieren oder Bohren von Löchern in Brillengläsern und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens ist mit der
DE 198 04 428 A1 bekannt geworden, bei dem die Lage von Bohrungen in einem Brillenglas, einer Formscheibe
oder einer Stützscheibe berührend oder berührungslos abgetastet, die aufgenommenen
Daten der Lage der Bohrungen als Polarkoordinaten einem Rechner zugeleitet und zum
Steuern des Markierens oder Bohrens mittels einer CNC-gesteuerten Markier- bzw. Bohrvorrichtung
verwendet werden.
[0010] Die Nachteile dieser Lösung liegen in dem hohen apparativen technischen Aufbau der
Einrichtung, um das vorgeschlagene Verfahren zu realisieren, was gleichfalls mit einem
hohen finanziellen Aufwand verbunden ist. Ferner ist nachteilig, dass mit dieser vorgestellten
Lösung die Bohrungen in die Brillengläser nur so verbracht werden können, dass deren
Achsen parallel zur Schleif-Rotationsachse verlaufen.
[0011] Schließlich ist eine Einrichtung zum Bohren von Brillengläsern, insbesondere für
randlose Brillen, unter Verwendung eines Vorlageglases bekannt, bei der das Vorlageglas
und das zu bohrende Brillenglas in Aufnahmen eingesetzt sind und über Blocker in diesen
gehalten werden. Die Einrichtung besteht aus einer verfahrbaren und in X-, Y-Richtung
über die gemeinsame Drehachse schwenkbaren Aufnahmeeinheit, einer mit einem Computer
in Wirkverbindung stehenden Videokamera und einer Bohreinheit. Das Vorlageglas und
das Brillenglas sind so in der Aufnahmeeinheit angeordnet, dass die Tangentenebenen
ihrer Oberflächen mit der Achse der Aufnahmeoptik der Videokamera und der Bohrachse
der Bohreinheit einen rechten Winkel bilden und die Achse der Bohrung im Brillenglas
senkrecht zur Glasebene des Brillenglases ausgebildet ist. Die Aufnahme für das Vorlageglas
und das Brillenglas sind über eine feste Kopplung miteinander verbunden. Die Videokamera
und die Bohreinheit sind über eine feste Kopplung verbunden und in der Einrichtung
vertikal verstellbar angeordnet (
EP 1 437 206 B1).
[0012] Diese Einrichtung hat den Nachteil, dass sich ihre technische Umsetzung als eine
konstruktiv und fertigungstechnisch praktikable Lösung als verhältnismäßig schwierig
heraus gestellt hat. So ist es z. B. kaum beherrschbar, die einseitig von der konvexen
Glasseite her geblockten Gläser für den Bohrvorgang stabil und fest genug einzuspannen.
[0013] Eine weitere Schwierigkeit stellt die Positionsfindung der zu bohrenden Bohrlöcher
am für die Bohrung des gespiegelten Glases entsprechend gespiegelt eingespannten Vorlagenglases
dar, beispielsweise zum Bohren des linken nach erfolgtem Bohren des rechten Glases.
Darüber hinaus führen die unterschiedlichen Glasoberflächenwölbungen zwischen Vorlagenglas
und zu bohrenden Gläsern, die je nach optischer Wirkung der zu bohrenden Gläser unterschiedlich
sind, zu verhältnismäßig großen Abweichungen der Positionen der Bohrlöcher. Eine zusätzliche
Fehlerquelle besteht hinsichtlich des Winkels zur horizontalen Achse der optischen
Wirkung der Gläser. Sie ist durch Ungenauigkeiten in der Übereinstimmung der Positionierung
der Blockung von Vorlagenglas und zu bohrenden Gläsern vom Schleifvorgang zur Blockung
für den Bohrvorgang bedingt. Hier hat sich gezeigt, dass eine Ausrichtung der Brillengläser
allein an ihrer geschliffenen Kontur nicht die erforderliche Positioniergenauigkeit
zum Bohren erbringt.
[0014] Unter Beachtung der Nachteile des Standes der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Einrichtung zum Bohren und Fräsen von Brillengläsern, insbesondere
für randlose Brillengläser, zu entwickeln, die ein sicheres Einspannen der Brillengläser
und eine höhere Genauigkeit der Bearbeitung ermöglicht.
[0015] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0016] So wurde erfindungsgemäß eine Einrichtung zum Bohren und Fräsen von Brillengläsern
geschaffen, bei der das Vorlagenglas und das zu bohrende Brillenglas in ein und derselben
Aufnahmevorrichtung eingespannt und so in die Bohrposition geschwenkt werden, dass
die einzubringende Bohrung so ausgebildet ist, dass deren Bohrachse erfindungsgemäß
senkrecht zur Brillenglasebene verläuft. Dies bedeutet, das Vorlageglas und das zu
bohrende Brillenglas werden so in Arbeitsposition gebracht, dass die Tangente der
Wölbung des Brillenglases und die Achse der Bohreinheit und somit des Bohrwerkzeuges
einen rechten Winkel bilden.
[0017] So ist die erfindungsgemäße Einrichtung als eine kompakte Baueinheit ausgebildet,
die aus einer verfahr- und schwenkbaren Aufnahmeeinheit, in der das jeweilige Vorlagenglas
und die zum Vorlagenglas gehörenden zu bearbeitenden Brillengläser nacheinander Aufnahme
finden, und aus einer mit der Aufnahmeeinheit im Funktionszusammenhang stehende Bohreinheit
mit gekoppelter Videokamera besteht.
[0018] Es gehört auch zur Erfindung, dass die Aufnahmeeinrichtung mit dem eingesetzten Vorlagenglas
oder dem Brillenglas auf einem Kreuztisch verfahrbar, schwenkbar sowie um die optische
Achse des Brillenglases drehbar ausgeführt ist, während die Bohreinheit fest mit der
Videokamera gekoppelt und im Abstand zum Glas verfahrbar angeordnet ist.
[0019] Somit sind die Voraussetzungen gegeben, dass sowohl das Vorlageglas als auch das
zu bearbeitende Brillenglas derart zur Bohreinheit positioniert werden, dass die in
das Brillenglas einzubringende Bohrung senkrecht zur Glasebene gebohrt werden kann,
somit die Tangente der Wölbung des Brillenglases und die Achse der Bohrvorrichtung
und somit die Achse der eingebrachten Bohrung einen rechten Winkel bilden. Ein wesentlicher
Unterschied besteht auch zu der Lösung gemäß
EP 1 437 206 B1, da lediglich noch eine Aufnahmeeinheit erforderlich ist. Die Problematik der möglicherweise
unterschiedlichen, nicht genau genug übereinstimmenden Blockpositionierungen zwischen
Vorlagenglasblockung und Bohrglasblockung wird erfindungsgemäß derart gelöst, dass
eine softwaretechnische Erkennung der äußeren Form und Lage sowohl des Vorlagenglases
als auch des Brillenglases es möglich macht, die Positionierung der Gläser unabhängig
von der Positionierung der Blockung hinreichend genau durchzuführen.
[0020] Die Befestigung der Vorlagenglases und des Brillenglases erfolgt in bekannter Art
und Weise über so genannte Blocker, wobei die Beweglichkeit, d. h. die Schwenkbarkeit
und die Verfahrbarkeit, der Baueinheit dadurch nicht beeinträchtigt wird, lediglich
wird dadurch sichergestellt, dass trotz des zeitlich nacheinander erfolgenden Einspannens
des Vorlagenglases und der Brillengläser der exakt gleiche mechanische Bezug zur,
der optischen Erkennung, Vermessung und Auswertung dienenden, Videokamera erreicht
wird.
[0021] Die mit der Bohreinheit fest und in einem bestimmten Abstand zu dieser verbundene
Videokamera projiziert das Bild des eingesetzten Vorlagenglases auf einen Monitor.
Die Videokamera steht mit einem Computer in Wirkzusammenhang.
[0022] Die zum System gehörende Bildauswertungssoftware mit integrierter Maschinenansteuerung
in sechs Achsen, d. h. drei translatorischen und mit der Bohrspindel zwei rotatorischen
Achsen, und einer Neigungsachse sowie ebenfalls integrierter automatischer Beleuchtungssteuerung
in drei Beleuchtungsrichtungen ist in der Lage, das eingespannte Vorlagenglas mit
den automatisch erkannten Bohrlöchern derart in fünf Achsen zu verfahren, dass die
Videokamera senkrecht auf das jeweils erkannte und angefahrene Bohrloch sieht. Diese
Position wird von der Software in allen Parametern abgespeichert, danach wird automatisch
softwaregesteuert das nächste Bohrloch zur exakten Positionsbestimmung angefahren.
Nach dem in dieser Art und Weise alle Befestigungsbohrungen (Bohrlöcher) und Befestigungsschlitze
(Ausfräsungen) senkrecht positioniert angefahren und abgespeichert wurden, kann als
nächstes Glas ein ebenfalls aufgeblocktes zu bohrendes Brillenglas eingespannt werden.
[0023] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Aufnahme für das Vorlagenglas
oder das Brillenglas in einer in der optischen Achse des Brillenglases liegenden Torsionsachse
drehbar gelagert. Dadurch kann im Zusammenhang mit der X-Y-Verfahrung jede Oberflächenposition
des Brillenglases senkrecht zur optischen Achse der Videokamera sowie zur Achse der
Bohreinheit angefahren werden.
[0024] Nach einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Aufnahmeeinheit
in einer parallel zur X-Achse verlaufenden Neigungsachse schwenkbar. Dadurch kann
eine größere Spannkraftübertragung als bei drehbarer Lagerung auf das Brillenglas
erreicht werden, so dass größere Bearbeitungskräfte, wie sie z. B. für Fräsvorgänge
erforderlich sind, aufgebracht werden können.
[0025] Gemäß einer besonderen Ausführung der Software der Erfindung ist es möglich, mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung auch das zweite Brillenglas einer zu fertigenden
Brille, allgemein als gespiegeltes Brillenglas bezeichnet, zu bearbeiten d. h. die
entsprechenden Bohrungen in das gespiegelte Brillenglas einzubringen. Dabei wird analog
verfahren wie bei der Einbringung der Bohrung in das erste Brillenglas, indem die
über die Videokamera erfassten und ermittelten Werte Eingang in einen Rechner finden,
dort ein Soll-Ist-Abgleich erfolgt, so dass die Aufnahmeeinheit, in der nun das gespiegelte
Brillenglas eingesetzt ist, derart zur Bohreinheit positioniert wird, dass in das
gespiegelte Brillenglas die notwendige Bohrung eingebracht werden kann, dies in der
Soll-Ist-Übereinstimmung zwischen dem Vorlagenglas und dem Brillenglas.
[0026] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ist ein hochgenaues, bedienfehlerarmes und
schnelles Bohren von randlosen Brillengläsern unter den Bedingungen des Augenoptikerhandwerks
möglich, wobei weiterhin von Vorteil ist, dass auch Brillengläser, welche von der
geometrischen Gestaltung des Vorlageglases abweichen, wenn dieses eine geringere Glasdicke
und eine geringere Oberflächenwölbung oder eine größere Glasdicke und eine größere
Glaswölbung besitzt, bearbeitet werden können. So werden im Fall abweichender Glasdicke
und abweichender Oberflächenwölbung die Glasparameter durch die Software berücksichtigt,
in Soll-Positions-Abweichungen umgerechnet und computergesteuert in den oben genannten
fünf Achsen angefahren. Die Übereinstimmung der äußeren Form vom Vorlagenglas und
Brillenglas erfolgt über übliche vorher durchgeführte Bearbeitungsvorgänge in so genannten
Schleifautomaten.
[0027] Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0028] In der zugehörigen Zeichnung zeigen
- Figur 1
- eine Gesamtansicht der Einrichtung,
- Figur 2
- eine Prinzipdarstellung der Einrichtung mit den einzelnen Funktionsteilen und deren
Zuordnung zueinander und
- Figur 3
- eine zweite Ausführungsform der Einrichtung.
[0029] Die Fig. 1 gibt in einer perspektivischen Ansicht die erfindungsgemäße Einrichtung
wieder. In Fig. 2 ist ihr prinzipieller Aufbau dargestellt. Sie besteht aus einer
Aufnahmeeinheit 1, die mit einer entsprechenden Aufnahme- und Spanneinrichtung ausgebildet
ist, in der ein Vorlagenglas 2, ein Brillenglas 2' oder ein gespiegeltes Brillenglas
2" einsetzbar und vorzugsweise über einen vorgesehenen Blocker verspannt wird. Die
Aufnahmeeinheit 1 für das Vorlagenglas 2 und das Brillenglas 2' oder das gespiegelte
Brillenglas 2"ist um eine Schwenkachse 3 schwenkbar, um eine Torsionsachse 4, die
durch den Mittelpunkt des Brillenglases 2, 2` verläuft, drehbar und über eine feste
Kopplung mit einem Kreuztisch 5, der in den Achsen X, Y horizontal verschiebbar ist,
verbunden.
[0030] Eine zur Einrichtung gehörende Videokamera 6 und eine Bohreinheit 7 sind untereinander
mittels einer festen Kopplung verbunden. Die Bohreinheit 7 und die Videokamera 6 sind
dabei so in der Einrichtung gelagert, dass sie in der vertikalen Achse Z verfahrbar
sind.
[0031] Über die Videokamera 6 werden durch automatische Bildauswertung im Visierpunkt der
Videokamera 6 die jeweiligen Lagen der Bohrungen des Vorlagenglases 2 nacheinander
über die Mehrachsensteuerung angefahren, erfasst und abgespeichert.
[0032] Nach dem Einspannen des Brillenglases 2' oder des gespiegelten Brillenglases 2" werden
infolge der der Software bekannten festen Kopplung zwischen der Videokamera 6 und
der Bohreinheit 7 anschließend die anvisierten und gespeicherten Positionen der Bohrpunkte
des Brillenglases 2' oder des gespiegelten Brillenglases 2" angefahren, so dass bei
Inbetriebsetzung der Bohreinheit 7 eine Bohrung in das Brillenglas 2' oder das gespiegelte
Brillenglases 2" eingebracht wird, die der Bohrung im Vorlagenglas 2 deckungsgleich
ist.
[0033] Fig. 3 zeigt eine andere Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung, bei der die
aus Fig. 2 bekannte Torsionsachse 4 nicht vorhanden ist. Anstelle dieser Torsionsachse
4 ist die Aufnahmeeinheit 1 mit einer Neigungsachse 8 ausgestattet, die parallel zur
X-Achse verläuft. Auch dadurch ist es möglich, an allen für Bohrungen notwendigen
Orten des Brillenglases 2' oder des gespiegelten Brillenglases 2" die senkrechte Bohrposition
zu erreichen und alle weiteren Arbeitsschritte wie oben ausgeführt durchzuführen.
Bezugszahlenliste
[0034]
- 1
- Aufnahmeeinheit
- 2
- Vorlagenglas
- 2'
- Brillenglas
- 2"
- gespiegeltes Brillenglas
- 3
- Schwenkachse
- 4
- Torsionsachse
- 5
- Kreuztisch
- 6
- Videokamera
- 7
- Bohreinheit
- 8
- Neigungsachse
- X, Y, Z
- Koordinatenachsen
1. Einrichtung zum Bohren von Brillengläsern (2', 2'1, insbesondere für randlose Brillen,
für das Einbringen von Bohrungen zur Aufnahme und Befestigung von Brillenbügeln sowie
von Nasenstegen oder Nasenbügeln unter Verwendung eines Vorlagenglases (2), wobei
das Vorlagenglas (2) und das zu bohrende Brillenglas (2', 2'') in Aufnahmen eingesetzt
sind und über Blocker in diesen gehalten werden,
wobei die Einrichtung aus einer Aufnahmeeinheit (1), einer Videokamera (6) und einer
Bohreinheit (7) besteht,
die Aufnahmeeinheit (1) in X-, Y-Richtung verfahrbar und in einer Schwenkachse (3)
schwenkbar ist,
die Videokamera (6) mit einem Computer verbunden ist und mit diesem im Wirkzusammenhang
steht,
die Videokamera (6) und die Bohreinheit (7) über eine feste Kopplung verbunden und
vertikal verstellbar in der Einrichtung angeordnet sind,
wobei das Vorlagenglas (2) und das Brillenglas (2', 2") so in der Aufnahmeeinheit
(1) angeordnet sind, dass die Tangentenebenen ihrer Oberflächen mit der Achse der
Aufnahmeoptik der Videokamera (1) und der Bohrachse der Bohreinheit (7) einen rechten
Winkel bilden und die Achse der Bohrung im Brillenglas (2', 2") senkrecht zur Glasebene
des Brillenglases (2', 2") ausgebildet ist und die Position der Bohrung im Vorlagenglas
(2) von der Videokamera (6) erfasst wird, ein Abgleich in dem Computer erfolgt, wonach
das Brillenglas (2'2") zur Bohreinheit (7) positioniert wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinheit (1) eine gemeinsame Aufnahme für das Vorlagenglas (2) oder das
Brillenglas (2', 2") aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme für das Vorlagenglas (2) oder das Brillenglas (2', 2") in einer in der
optischen Achse des Brillenglases (2', 2") liegenden Torsionsachse (4) drehbar gelagert
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmeeinheit (1) in einer parallel zur X-Achse verlaufenden Neigungsachse (8)
schwenkbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Position des Brillenglases (2') erfasst wird und in den Bearbeitungsvorgang eines
zweiten Brillenglases, eines gespiegelten Brillenglases (2"), Eingang findet.