[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines hydraulischen Systems eines
Unterseebootes sowie ein Unterseeboot mit einer Hydraulikanlage.
[0002] Bei hydraulischen Systemen von Unterseebooten kann die Umspülung des Unterseebootes
mit Seewasser unter ungünstigen Umständen bei Tauchfahrt Wassereinträge in das hydraulische
System bewirken. Dabei wird das Hydrauliköl des hydraulischen Systems dann mit Seewasser
kontaminiert. Derart kontaminiertes Hydrauliköl verursacht Korrosionsschäden an Hydraulikventilen,
Kavitation und dergleichen.
[0003] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb eines
hydraulischen Systems eines Unterseebootes zu schaffen, das zuverlässig und langzeitlich
ein Eindringen von Seewasser in das hydraulische System vermeidet. Ferner ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Unterseeboot mit einer Hydraulikanlage zur Durchführung dieses
Verfahrens zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Betrieb eines hydraulischen Systems eines
Unterseebootes mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie mit einem Unterseeboot
mit den in Anspruch 6 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und
der Zeichnung.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines hydraulischen Systems eines Unterseebootes,
bei dem zumindest ein Teil des hydraulischen Systems außerhalb des Druckkörpers angeordnet
ist, wird der Betriebsdruck zumindest des außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Teils stets über dem Tauchdruck oder dem Nenntauchdruck des Unterseebootes gehalten.
Auf diese Weise werden Wassereinträge in den außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Teil des hydraulischen Systems, welcher insbesondere bei Tauchfahrt von Seewasser
umgeben ist, systembedingt und somit wirksam vermieden. So bewegen sich Flüssigkeiten
beim Vorliegen unterschiedlich hoher Druckniveaus stets vom hohen zum niedrigen Druckniveau.
Somit ist das Eindringen von Seewasser in das Hydrauliksystem systembedingt ausgeschlossen,
da das Hydrauliköl stets unter einem höheren Druck steht als das umgebende Seewasser.
[0006] Nenntauchdruck im Sinne dieser Erfindung ist der maximale Tauchdruck für den das
Unterseeboot ausgelegt ist, d. h. der Tauchdruck bei maximal zulässiger Tauchtiefe
des Unterseebootes. Der Nenntauchdruck ergibt sich somit durch Multiplikation der
maximal zulässigen Tauchtiefe in Metern mit 0,101 bar.
[0007] Unter Betriebsdruck im Sinne dieser Erfindung ist der statische Druck des hydraulischen
Drucksystems im statischen Zustand zu verstehen. Der Begriff Betriebsdruck kann sich
dabei auch auf einen Teil des hydraulischen Drucksystems beziehen, d. h. den niedrigsten
Druck dieses Teils des hydraulischen Drucksystems bezeichnen. Z. B. kann ein Teil
des hydraulischen Systems außerhalb des Druckkörpers angeordnet sein und einen Verbraucher
sowie außerhalb des Druckkörpers angeordnete Leitungen zu und/oder von diesem Verbraucher
umfassen. Dabei ist der statische Druck in einer solchen Leitung der Betriebsdruck
des außerhalb des Druckkörpers angeordneten Teils des hydraulischen Systems. Gerade
in diesem Bereich sind Anschlüsse und Verbindungen, da sie dauerhaft Seewasser ausgesetzt
sind, hinsichtlich der Gefahr von Wassereinträgen besonders kritisch.
[0008] Vorzugsweise bildet der Betriebsdruck des außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Teils des hydraulischen Systems zugleich auch den Betriebsdruck des innerhalb des
Druckkörpers angeordneten Teils, da dann eine hydraulische Trennung der Systemteile
nicht erforderlich ist.
[0009] In einer alternativen Weiterbildung wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein
innerhalb des Druckkörpers angeordneter Teil des hydraulischen System unter einem
niedrigeren Druck als dem Betriebsdruck des außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Teils gehalten. Beispielsweise kann ein innerhalb des Druckkörpers angeordneter Hydrauliktank
des hydraulischen Systems bei atmosphärischem Druck gehalten werden. Dabei muss eine
Entspannung von außerhalb des Druckkörpers angeordneten und unter Betriebsdruck stehenden
Teilen des hydraulischen Systems auf den niedrigeren Druck des innerhalb des Druckkörpers
angeordneten Teils vermieden werden. Beispielsweise sind dazu innerhalb des Druckkörpers
Druckbegrenzungsventile vorgesehen, deren Öffnungsdruck gleich oder größer als der
vorgesehene Betriebsdruck ist. Auf diese Weise kann eine Entspannung auf einen niedrigeren
Druck als dem vorgesehenen Betriebsdruck des außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Teils ausgeschlossen werden.
[0010] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein druckbeaufschlagter
Hydrauliktank und/oder ein Druckspeicher als Quelle für den Betriebsdruck genutzt.
[0011] Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Druck in einer Rücklaufleitung
des hydraulischen Systems über dem Tauchdruck oder dem Nenntauchdruck des Unterseebootes
gehalten. Die Steuerung des Drucks anhand des Drucks in einer Rücklaufleitung des
hydraulischen Systems ist besonders vorteilhaft, da typischerweise in der Rücklaufleitung,
also hinter dem oder den Verbrauchern, die niedrigsten Drücke im System auftreten.
Wenn also sichergestellt wird, dass in diesem Bereich der Druck stets über dem Tauchdruck
oder dem Nenntauchdruck gehalten wird, dann ist ein Eindringen von Seewasser in das
hydraulische System ausgeschlossen. Dabei wird gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens der Druck in der Rücklaufleitung bevorzugt kontinuierlich überwacht und
mit dem Tauchdruck bzw. dem Nenntauchdruck des Unterseebootes verglichen. Entspricht
der Rücklaufdruck dem Tauchdruck bzw. dem Nenntauchdruck oder ist der Rücklaufdruck
sogar niedriger als der Tauchdruck bzw. der Nenntauchdruck, so wird der Druck eingangsseitig
erhöht, bis dieser den Nenntauchdruck bzw. den Tauchdruck des Unterseebootes übersteigt.
[0012] Zweckmäßigerweise ist der Druck in der Vorlaufleitung gegenüber dem niedrigeren Rücklaufdruck
um eine Arbeitsdruckdifferenz erhöht. Diese Arbeitsdruckdifferenz steht dann zur Verrichtung
hydraulischer Arbeit zur Verfügung. Besonders bevorzugt bilden Vorlaufdruck und Rücklaufdruck
eine Arbeitsdruckdifferenz von mindestens 60 bar.
[0013] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Silikonöl
als Hydraulikflüssigkeit verwendet. Silikonöl ist bei einem Austritt aus dem hydraulischen
System insbesondere in das umgebende Seewasser unter Umweltgesichtspunkten relativ
unkritisch. Bevorzugt wird Silikonöl als einziges Hydrauliköl des Hydrauliksystems
verwendet. Alternativ wird Silikonöl nur im außerhalb des Druckkörpers befindlichen
Teils des Systems als Hydraulikflüssigkeit verwendet, während innerhalb des Druckkörpers
konventionelles Hydrauliköl eingesetzt wird. Beispielsweise stehen dann innerhalb
des Druckkörpers angeordnete Hydraulikleitungen über Druckübertrager mit den Silikonöl
führenden Teilen des außerhalb des Druckkörpers befindlichen Teils des hydraulischen
Systems in Verbindung, beispielsweise über druckübertragende Hubzyinder, die mit Hydrauliköl
gefüllte Bereiche und mit Silikonöl gefüllte Bereiche der Hydraulikleitungen voneinander
trennen.
[0014] Besonders bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Betriebsdruck des
außerhalb des Druckkörpers angeordneten Teils, insbesondere der Rücklaufdruck, um
zumindest 3, vorzugsweise 5 bar über dem Nenn- oder dem aktuellen Tauchdruck des Unterseebootes
gehalten. In dieser Weiterbildung des Verfahrens wird verhindert, dass bereits geringe
Strömungs- und/oder Druckverluste im hydraulischen System zu einer - beispielsweise
bereichs- oder stellenweisen - Absenkung des Leitungsdrucks unter den Nenn- oder den
aktuellen Tauchdruck des Unterseebootes führen.
[0015] Das erfindungsgemäße Unterseeboot weist eine Hydraulikanlage zur Durchführung des
vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens auf. Das Unterseeboot weist
hierzu Mittel zum Erfassen des Tauchdrucks sowie Mittel zum Steuern des Betriebsdrucks
zumindest des außerhalb des Druckkörpers angeordneten Teils der Hydraulikanlage in
Abhängigkeit vom erfassten Tauchdruck auf. Dabei wird der aktuelle Tauchdruck erfasst
und der Betriebsdruck des außerhalb des Druckkörpers angeordneten Teils der Hydraulikanlage
dann in Abhängigkeit vom erfassten Tauchdruck gesteuert und auf diese Weise oberhalb
des erfassten Tauchdrucks gehalten. Beispielsweise ist oder sind die Mittel zum Erfassen
des Tauchdrucks ein oder mehrere außerhalb des Druckkörpers angeordnete Drucksensoren.
Der oder die Drucksensoren ist bzw. sind zweckmäßigerweise mit den Mitteln zum Steuern
des Betriebsdrucks signalverbunden. Vorzugsweise umfassen die Mittel zum Steuern des
Betriebsdrucks eine Steuereinheit für den Motor einer Hydraulikpumpe, welche über
Änderungen der Pumpleistung einen Vorlaufdruck des hydraulischen Systems einstellt.
Alternativ oder zusätzlich umfassen die Mittel zum Steuern des Betriebsdrucks eine
Steuereinheit, die mit einem steuerbaren Druckbegrenzungsventil verbunden ist, das
den Betriebsdruck über dem erfassten Tauchdruck hält. Zweckmäßigerweise ist die Steuereinheit
zur Einstellung des Öffnungsdrucks des Druckbegrenzungsventils ausgebildet. Geeigneterweise
wird der Öffnungsdruck gleich dem oder oberhalb des vorgesehenen Betriebsdrucks eingestellt.
[0016] Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Unterseeboot Mittel zum Erfassen des Rücklaufdrucks
und Mittel zum Steuern des Vorlaufdrucks in Abhängigkeit vom erfassten Rücklaufdruck
auf. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Druck auch im Bereich der Rücklaufleitung
nie unter den Tauchdruck abfällt. Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot
der Vorlaufdruck in einer vorbestimmten Arbeitsdifferenz zum Rücklaufdruck gehalten.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung den Aufbau eines hydraulischen Systems eines Unterseebootes,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung den Aufbau eines weiteren hydraulischen Systems eines
Unterseebootes und
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung eine weitere Variante des Aufbaus eines hydraulischen
Systems eines Unterseebootes.
[0018] Das in Figur 1 dargestellte Unterseeboot 5 weist ein hydraulisches System in Form
einer Hydraulikanlage auf. Die Hydraulikanlage weist einen innerhalb des Druckkörpers
15 des Unterseebootes 5 angeordneten Teil 10 sowie einen außerhalb des Druckkörpers
15 angeordneten Teil 54 auf. Der innerhalb des Druckkörpers 15 angeordnete Teil 10
der Hydraulikanlage ist zur hydraulischen Versorgung des außerhalb des Druckkörpers
15 und innerhalb der Außenhaut 20 angeordneten Verbrauchers 25 in Form eines doppelt
wirkenden Hubzylinders 25 vorgesehen. Der Verbraucher 25 ist hier also beispielhaft
durch einen doppelt wirkenden Hydraulikzylinder, bei welchem ein Kolben 80 die beiden
Arbeitskammern 40, 42 voneinander trennt, gebildet.
[0019] Der innerhalb des Druckkörpers 15 angeordnete Teil 10 der Hydraulikanlage umfasst
einen druckfesten Hydrauliktank 30, der Hydrauliköl, hier Silikonöl 35, enthält. Der
Hydrauliktank 30 sowie das in ihm befindliche Silikonöl 35 stehen unter einem den
Nenntauchdruck des Unterseebootes 5 um 5 bar übersteigenden Druck. Der Hydrauliktank
30 ist mit einer von zwei Arbeitskammern 40, 42 des Hubzylinders 25 über eine Rücklaufleitung
45 verbunden. Die Rücklaufleitung 45 schließt innerhalb des Druckkörpers 15 an einen
ersten Anschluss eines 4/2-Wege-UmschaltVentils 50 an, welches die Rücklaufleitung
45 mit einer von zwei Leitungen 52 verbindet, die durch die Druckkörperwandung hindurch
geführt sind und mit jeweils einer Arbeitskammer 40, 42 des Hubzylinders 25 verbunden
sind. Auf diese Weise wird diejenige Arbeitskammer 40, 42 des Hubzylinders 25, die
mit der Rücklaufleitung 45 verbunden ist, stets mit einem über dem Nenntauchdruck
des Unterseebootes 5 liegenden Druck beaufschlagt. Dieser Druck bildet den Betriebsdruck
auch des außerhalb des Druckkörpers 15 angeordneten Teils 54 der Hydraulikanlage,
welche durch den Hubzylinder 25 und die außerhalb des Druckkörpers 15 befindlichen
Abschnitte der Leitungen 52 gebildet ist.
[0020] Der Hydrauliktank 30 ist ferner mit einem innerhalb des Druckkörpers 15 angeordneten
Druckspeicher 55 über eine Leitung 60 verbunden. Die Leitung 60 verbindet den Ausgang
einer Hydraulikpumpe 65, die Silikonöl 35 aus dem Hydrauliktank 30 fördert, mit dem
Druckspeicher 55. Hydraulikpumpe 65 und Druckspeicher 55 sind dabei für einen Förder-und
Speicherdruck ausgebildet, welcher den Tankdruck im Hydrauliktank 30 um eine hydraulische
Arbeitsdruckdifferenz von z. B. 80 bar übersteigt. Von der Leitung 60 zweigt eine
Vorlaufleitung 70 ab, die die Leitung 60 über eine der Leitungen 52 mit einer der
Arbeitskammern 40, 42 des Hubzylinders 25 verbindet. Die Vorlaufleitung 70 schließt
dazu an einen zweiten Anschluss des 4/2-Wege-Umschalt-Ventils 50, sodass das 4/2-Wege-Umschalt-Ventil
50 jeweils eine der Leitungen 52 mit der Rücklaufleitung 45 und die andere Leitung
52 mit der Vorlaufleitung 70 verbindet und umgekehrt, je nachdem in welche Verfahrrichtung
der Kolbenstange 80 der Hubzylinder 25 angesteuert wird.
[0021] Das System wird so betrieben, dass das Silikonöl 35 im Hydrauliktank 30 unter einen
den Nenntauchdruck des Unterseebootes um 5 bar übersteigenden Druck gesetzt wird.
Die Hydraulikpumpe 65 erhöht den Druck des Silikonöls 35 in der Vorlaufleitung 70
zusätzlich um die Arbeitsdruckdifferenz von 80 bar. Damit werden sowohl die Vorlaufleitung
70, die Rücklaufleitung 45 und die Arbeitskammern 40, 42 auf Drücken über dem Nenntauchdruck
des Unterseebootes 5 gehalten. Der aktuelle Tauchdruck des Unterseebootes 5, der stets
unter dem Nenntauchdruck steht, reicht somit nie aus, Wasser in die Arbeitskammern
40, 42, die Vorlaufleitung 70 oder die Rücklaufleitung 45 einzutragen, da der Nenntauchdruck
und somit der darüber liegende Betriebsdruck stets höher ist.
[0022] Der Aufbau der Hydraulikanlage des in Figur 2 dargestellten Unterseebootes 5' entspricht
im Wesentlichen dem Aufbau der Hydraulikanlage des in Figur 1 dargestellten Unterseebootes
5. Abweichend vom zuvor beschriebenen Unterseeboot 5 weist das Unterseeboot 5' keinen
druckfesten Hydrauliktank 30 auf, sondern einen unter lediglich atmosphärischem Druck
stehenden Hydrauliktank 30' auf. Stattdessen weist die Rücklaufleitung 45' zwischen
Hydrauliktank 30' und 4/2-Wege-UmschaltVentil 50 ein Druckbegrenzungsventil 85' auf.
Dieses Druckbegrenzungsventil 85' verhindert einen Druckabfall in der Rücklaufleitung
45 unter den Betriebsdruck. Hierzu ist bei dem Druckbegrenzungsventil 85' der Öffnungsdruck
in Höhe des zu haltenden Betriebsdrucks gewählt.
[0023] Bei dem in Figur 3 dargestellten Unterseeboot 5" ist der Hydrauliktank 30"des innerhalb
des Druckkörpers 15 befindlichen Teils 10" der Hydraulikanlage druckfest ausgebildet.
Anders als bei den in Fig. 1 und 2 dargestellten Unterseebooten 5 und 5' wird der
Druck in der Rücklaufleitung 45 und in der Vorlaufleitung 70 nicht oberhalb des Nenntauchdrucks
des Unterseebootes 5" gehalten, sondern oberhalb des aktuellen Tauchdrucks des Unterseebootes
5".
[0024] Dazu ist an der Rücklaufleitung 45 zwischen 4/2-Wege-Umschalt-Ventil 50 und Hydrauliktank
30" ein steuerbares Druckbegrenzungsventil 85" vorgesehen, welches den Druck in der
Rücklaufleitung 45 auf einen um 5 bar höheren Druck als den des aktuellen Tauchdrucks
des Unterseebootes 5" hält. Dieser (variable) Druck bildet bei der Hydraulikanlage
den Betriebsdruck. Dazu wird der aktuelle Tauchdruck über einen außerhalb des Druckkörpers
15 angeordneten Druckmesser 90" in Form eines Drucksensors erfasst, welcher mit einer
Steuereinheit 95" signalverbunden ist. Die Steuereinheit 95" enthält den über den
Druckmesser 90" gemessenen Druck und steuert das Druckbegrenzungsventil 85" mit einem
5 bar höheren Öffnungsdruck an. Das Druckbegrenzungsventil 85" ist ferner mit einem
Druckmesser (in der Zeichnung nicht dargestellt) versehen, welcher ein Signal, welches
mit dem sich in der Rücklaufleitung 45 einstellenden Druck korrespondiert, an die
Steuereinheit 95" als Regelgröße zurückliefert. Die Steuereinheit 95" als erfasst
ferner den in der Leitung 60 herrschenden Speicherdruck.
[0025] Zur Aufrechterhaltung einer zum Antrieb des Hubzylinders 25 erforderlichen Arbeitsdruckdifferenz
steuert die Steuereinheit 95" in Abhängigkeit von den erfassten Drücken in der Leitung
60 und in der Rücklaufleitung 45 einen Motor 100" der Hydraulikpumpe 65" an. Die Drehzahl
des Motors 100" und damit auch die Drehzahl und der hierdurch verursachte Druck der
Hydraulikpumpe 65" werden dabei solange erhöht, bis sich zwischen den in der Leitung
60 und in dem verbraucherseitigen Teil der Rücklaufleitung 45 herrschenden Drücken
eine vorgesehene Arbeitsdruckdifferenz von 60 bis 80 bar einstellt. Somit wird der
Druck in den Arbeitskammern 40, 42 stets über dem jeweils vorherrschenden Seewasserdruck
gehalten, so dass Seewassereinträge in die Vorlaufleitung 70, in die Arbeitskammern
40, 42 und in die Rücklaufleitung 45 zuverlässig vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 5, 5', 5"
- - Unterseeboot
- 10, 10', 10"
- - Teil der Hydraulikanlage
- 15
- - Druckkörper
- 20
- - Außenhaut
- 25
- - Verbraucher, Hubzylinder
- 30, 30', 30"
- - Hydrauliktank
- 35
- - Silikonöl
- 40
- - Arbeitskammer
- 42
- - Arbeitskammer
- 45
- - Rücklaufleitung
- 50
- - 4/2-Wege-Umschalt-Ventil
- 52
- - Leitungen
- 54
- - Teil der Hydraulikanlage
- 55
- - Druckspeicher
- 60
- - Leitung
- 65, 65"
- - Hydraulikpumpe
- 70
- - Vorlaufleitung
- 80
- - Aktorkolben
- 85',85"
- - Druckbegrenzungsventil
- 90"
- - Druckmesser
- 95"
- - Steuereinheit
- 100"
- - Motor
1. Verfahren zum Betrieb eines hydraulischen Systems eines Unterseebootes, bei dem zumindest
ein Teil (54) des hydraulischen Systems außerhalb des Druckkörpers (15) angeordnet
ist und bei welchem der Betriebsdruck zumindest des außerhalb des Druckkörpers (15)
angeordneten Teils (54) stets über dem Tauchdruck oder dem Nenntauchdruck des Unterseebootes
gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem ein innerhalb eines Druckkörpers (15) angeordneter
Teil (10, 10', 10") des hydraulischen Systems unter einem niedrigeren Druck als dem
Betriebsdruck des außerhalb des Druckkörpers angeordneten Teils gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem ein Rücklaufdruck des hydraulischen
Systems über dem Tauchdruck oder dem Nenntauchdruck des Unterseebootes gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei welchem Silikonöl (35) als Hydraulikflüssigkeit
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der Betriebsdruck des
außerhalb des Druckkörpers (15) angeordneten Teils (54), insbesondere der Rücklaufdruck,
um zumindest 3, vorzugsweise 5, bar über dem Nenn- oder dem aktuellen Tauchdruck des
Unterseebootes gehalten wird.
6. Unterseeboot mit einer Hydraulikanlage (10"; 54) zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, mit Mitteln (90") zum Erfassen des Tauchdrucks und mit
Mitteln (95") zum Steuern des Betriebsdrucks des außerhalb des Druckkörpers angeordneten
Teils (54) der Hydraulikanlage in Abhängigkeit vom erfassten Tauchdruck.
7. Unterseeboot nach Anspruch 6 mit Mitteln (85") zum Erfassen des Rücklaufdrucks und
Mitteln (95") zum Steuern des Vorlaufdrucks in Abhängigkeit vom erfassten Rücklaufdruck.