[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Verpackungsanlagen umfassen üblicherweise mehrere Arbeitsstationen. Zu Beginn einer
Verpackungsanlage können Behälter einem Transportsystem übergeben werden, dabei ist
das Transportsystem meist als Transportband ausgeführt. Werden die Behälter innerhalb
der Verpackungsanlage erst durch eine Formstation erzeugt, so wird eine Folienbahn
durch eine beidseitige Folientransportkette entlang der Arbeitsstationen bewegt. Anschließend
erfolgt das Einbringen von Produkten in die Behälter. In einer nachfolgenden Siegelstation
werden die Behälter mit einer Deckelfolie verschlossen, nachdem die Behälter evakuiert
und/oder begast wurden, um eine Packung zu erzeugen, die eine möglichst lange Haltbarkeit
vor allem bei Lebensmitteln gewährleistet.
[0003] Falls es beispielsweise bei einem Siegelprozess zu einem Fehler kommt, wird der Status
der betroffenen Packungen in einer Steuerung, die alle Packungen in der Verpackungsanlage
verfolgt, verändert. Damit sind die Packungen mit einem Status, beispielsweise "Fehler",
versehen worden. Diese Packungen müssen anschließend aussortiert werden, da sie nicht
ausgeliefert werden dürfen.
[0004] Für den weiteren Verlauf dieses Textes wird der Begriff "Status" als virtueller Zustand
des Behälters bzw. der Packung in der Steuerung definiert. Als realen Zustand des
Behälters bzw. der Packung in der Verpackungsanlage ist der Bearbeitungsgrad durch
die Arbeitsstationen zu verstehen. Ein "Behälter" ist offen für die Produktzuführung;
eine "Packung" wird als offener oder geschlossener Behälter definiert, vorzugsweise
als ein durch eine Deckelfolie verschlossener Behälter.
[0005] Eine nächste Arbeitsstation kann eine Etikettierstation sein, die auf alle Packungen
ein Etikett aufbringt. Das Etikett kann Mindesthaltbarkeitsdatum, Artikelnummer und
Produktinformationen enthalten, die üblicherweise durch gesetzliche Vorschriften festgelegt
sind.
[0006] Packungen, die auf einer Tiefziehverpackungsmaschine durch eine Formstation hergestellt
wurden, und die noch in einem Folienverbund zusammenhängen, werden durch eine oder
mehrere Schneidstationen vereinzelt und ein- oder mehrspurig weitertransportiert.
[0007] Es sind bereits Tiefziehverpackungsmaschinen bekannt, bei denen eine Maschinensteuerung
die Behälter bzw. Packungen über ein Transportsystem innerhalb der Maschine über das
Formen von Behältern, Füllen von Produkten in die Behälter und Verschließen der Behälter
mittels Siegeln einer Deckelfolie und Aufbringen von Etiketten auf die so erzeugten
Packungen verfolgt, das bedeutet, dass die Position und der Status des Behälters bzw.
der Packung in der Steuerung vorhanden sind.
[0008] Kommt es bei den Arbeitsstationen zum Formen, Füllen, Siegeln oder Etikettieren zu
einem Fehler, so wird der Status dieser betroffenen Packungen auf "Fehter" gesetzt.
Vor allem nach einem Umrüsten der Tiefziehverpackungsmaschine kommt es beim neuen
Einrichten zu einer Vielzahl von leeren Packungen. Diese so genannten Leerpackungen
sollen nicht dem nach der Tiefziehverpackungsmaschine nachfolgendem Produktionsverlauf
zugeführt werden. So werden diese Leerpackungen oder die Packungen mit dem Status
"Fehler" nach der Arbeitsstation zum Vereinzeln der Packungen aus dem Folienverbund,
die sich am Ende einer jeden Tiefziehverpackungsmaschine befindet, aussortiert.
[0009] Bei einer Verpackungsanlage, die eine Tiefziehverpackungsmaschine umfasst, folgen
beispielsweise Prüfstationen, die als eigenständige Anlagenkomponenten ausgeführt
sind und die die Packungen von einem Transportband übernehmen, mittels eines Transportbands
diese Packungen durch die Prüfstationen transportieren und anschließend an ein folgendes
Transportband einer folgenden Anlagenkomponente weitergibt. In solchen Prüfstationen
sind Einrichtungen wie Schieber oder Luftdüsen vorgesehen, um Packungen, die als fehlerhaft
erkannt werden, in einen vorgesehenen Behälter der Prüfstation auszuschleusen.
[0010] Betreiber solcher Verpackungsanlagen kaufen die Verpackungsmaschinen und Anlagenkomponenten
meist von verschiedenen Herstellern. Damit ergibt es sich, dass jede Anlagenkomponente
ihr eigenes Ausschleussystem mit Aufnahmebehälter umfasst. Es gilt hierbei zumindest
die Transportbänder in der Position zur Übergabe der Packungen und die Transportgeschwindigkeiten
zwischen der Verpackungsmaschine und zwischen den Anlagenkomponenten abzustimmen.
Üblicherweise wird auch die Freigabe zu einem Start der Verpackungsanlage bzw. das
Stoppen der Verpackungsanlage durch digitale Signale an die Steuerungen der jeweils
vorgeschalteten und nachfolgenden Anlagenkomponente weitergegeben.
[0011] Dabei arbeiten die Prüfstationen eigenständig und schleusen auch nur die hier erkannten
Packungen in einen eigenen Aufnahmebehälter aus.
[0012] Vorzugsweise werden die Packungen nach dem Verlassen der Verpackungsmaschine durch
einen Metalldetektor transportiert, der die Packungen auf Metallrückstände prüft.
Bei einem Fehler, nämlich dem Erkennen von metallischen Fremdkörpern in der Packung,
werden diese betroffenen Packungen durch einen mechanischen Schieber oder mittels
Luftdüsen in einen vorzugsweise verschließbaren Aufnahmebehälter dieser Prüfstation
aussortiert. Somit wird sichergestellt, dass diese Packungen nur durch befugtes Personal,
üblicherweise das Qualitätspersonal, entnommen werden können und nicht das Bedienpersonal
an der Verpackungsanlage die Produkte diese Packungen der Verpackungsmaschine wieder
zuführen kann.
[0013] Eine weitere Prüfstation kann eine Waage sein, an der Packungen, die nicht in der
Gewichtstoleranzgrenze liegen, in einen Aufnahmebehälter, den diese Station umfasst,
aussortiert werden.
[0014] Als weitere Prüfstation ist ein Visionsystem üblich, um das Vorhandensein, die Position
und/oder die korrekte Ausführung der Bedruckung eines Etiketts auf der Packung zu
kontrollieren. Auch hier wird die Packung bei einem Fehler in einen Aufnahmebehälter
dieser Prüfstation aussortiert.
[0015] Somit sind standardmäßig entlang der Verpackungsanlage viele Aufnahmebehälter mit
aussortierten Packungen an den Prüfstationen, die als eigenständige Anlagenkomponenten
in Reihe fungieren, vorhanden. Bei den meisten Fehlern ist es zulässig und üblich,
die Produkte aus den Packungen wieder zu entnehmen und der Arbeitsstation der Verpackungsmaschine
zum Füllen der Behälter mit den Produkten wieder zuzuführen, da der Fehler an der
Packung nicht immer mit der Qualität des Produktes selbst zusammenhängt.
[0016] Durch die Ausführung einer Verpackungsanlage mit mehreren Ausschleuseinrichtungen
an den jeweiligen Arbeits- oder Prüfstationen wird ein hoher Platzbedarf für die Verpackungsanlage
und damit Produktionsfläche benötigt.
[0017] Es entstehen auch lange Wege für das Personal, um die Aufnahmebehälter mit den ausgeschleusten
Packungen an den verschiedenen Arbeitsstationen zu leeren.
[0018] Das Bedienpersonal erkennt den Grund des Fehlers nur anhand der Zuordnung des jeweiligen
Aufnahmebehälters an der jeweiligen Prüfstation. Bei einem versehentlichen Zusammenbringen
und Vermischen von Packungen aus unterschiedlichen Aufnahmebehältern und somit mit
unterschiedlichen Fehlern ist es für das Bedienpersonal nicht mehr möglich, die Packungen
nach Art des Fehlers zu unterscheiden.
[0019] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackungsanlage und ein Verfahren
zum Betrieb einer solchen Verpackungsanlage zur Verfügung zu stellen, bei denen die
vorstehen beschriebenen Nachteile beseitigt werden können.
[0020] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verpackungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. durch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Verpackungsanlage nach Anspruch
7. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0021] Die erfindungsgemäße Verpackungsanlage kann folgende Arbeits- und Prüfstationen umfassen:
- Behälterzuführung oder Formstation von Behältern,
- Produktzuführung, Einlegestation oder Füllstation,
- Versiegelstation,
- Etikettierstation,
- Schneide- oder Vereinzelungsstation,
- Prüfstation Metalldetektor,
- Prüfstation Waage,
- Prüfstation Visionsystem,
- Ausschleusstation,
- Übergabestation .
[0022] Der Vorteil einer Ausschleusstation nach den Prüfstationen folgend einer Verpackungsanlage
liegt darin, dass fehlerhafte Packungen an dieser einen Ausschleusstation aussortiert
werden können, unabhängig, ob das Erkennen eines Fehlers an einer Arbeitsstation der
Verpackungsmaschine oder einer oder mehreren Prüfstationen stattgefunden hat.
[0023] Vorteilhafterweise umfasst die Ausschleusstation auch eine Einrichtung zum Aufbringen
einer optischen Kennzeichnung, um die Packungen nach der Entnahme aus einem oder mehreren
Aufnahmebehältern visuell nach Art des jeweils festgestellten Fehlers unterscheiden
zu können.
[0024] Ein Transportsystem transportiert die Behälter bzw. Packungen entlang aller Arbeits-
und Prüfstationen durch die Verpackungsanlage. Mittels einer Steuerung werden alle
Behälter bzw. Packungen innerhalb der Verpackungsanlage verwaltet. Dies bedeutet,
dass die Information in der Steuerung vorhanden ist, wo sich die Behälter bzw. Packungen
auf dem Transportsystem und in welchen Zustand sich die Behälter bzw. Packungen dabei
befinden. Jeder Behälter bzw. jede Packung besitzt in der Steuerung einen ihm von
der Steuerung zugeordneten Status, der den Zustand des Behälters beschreibt.
[0025] Für den weiteren Verlauf der Beschreibung wird als Zustand des Behälters oder Packung
der reale Bearbeitungsgrad durch die Arbeitsstationen und der Status als virtuelles
Merkmal zur Beschreibung innerhalb der Steuerung definiert.
[0026] Die Arbeits- und Prüfstationen können im Zusammenspiel mit der Steuerung den Status
der Behälter bzw. Packungen verändern, die durch die Arbeitsstationen bearbeitet oder
durch die Prüfstationen getestet wurden. Ein Behälter bzw. eine Packung, die bereits
von mehreren Arbeitsstationen bearbeitet wurde, kann drei oder mehr unterschiedliche
Stati (z.B. kein Fehler, Fehler 1, Fehler 2) in der Steuerung aufweisen, da mehrere
Arbeitsstationen zuvor den Behälter bearbeitet haben und es unterschiedliche Fehlerursachen
und somit Stati geben kann. Es ist denkbar, dass es auch ein Status vorhanden ist,
der die Kombination aus verschiedenen Fehlern darstellt. Ebenso ist es auch denkbar,
dass ein Behälter bzw. eine Packung, bei dem bereits der Status auf "Fehter" geändert
wurde, in weiter durchlaufenden Prüfstationen nicht mehr durch diese geprüft wird.
[0027] Die Packungen können mit einer optischen Kennzeichnung versehen werden, die vorzugsweise
direkt vor bzw. an der Ausschleusstation durchgeführt wird.
[0028] Eine solche zentrale Ausschleusstation nach den Arbeits- und Prüfstationen bringt
nicht nur den Vorteil einer einzigen Position in der Verpackungsanlage zum Entnehmen
der aussortierten Packungen durch Bedienpersonal und/oder Mitarbeiter der Qualitätssicherung,
sondern auch einen geringeren Platzbedarf der gesamten Verpackungsanlage. Wird ein
Roboter zur Entnahme der Packungen vom Transportsystem verwendet, so kann dieser die
einzelnen mechanischen Schieber an den jeweiligen Arbeitsstationen ersetzen und die
Packungen auf sehr einfache und effiziente Weise in einen gemeinsamen oder auch in
mehrere Aufnahmebehälter aussortieren.
[0029] Damit das Personal die Packungen, die sich in einem gemeinsamen Aufnahmebehälter
befinden, unterscheiden kann, können diese vor oder an der Ausschleusstation beispielsweise
mit einem Etikett versehen werden. Auf diesem Etikett kann ein Text mit dem Status
aufgebracht sein oder eine Farbcodierung, die schnell und einfach erkennbar dem Status
entspricht und den jeweiligen Fehler widerspiegelt.
[0030] Z.B. durch einen Tintenstrahldrucker ist es auch möglich, eine Textinformation oder
Farbcodierung direkt auf die Packungen zu drucken.
[0031] Die Ausschleusstation ist vorzugsweise am Ende der Verpackungsanlage angeordnet,
zumindest nach den Prüfstationen zum Prüfen der Packungen nach unterschiedlichen Kriterien:
beispielsweise Prüfen auf Metallrückstände, falsches Gewicht, falsches oder fehlendes
Etikett, fehlerhafter Aufdruck oder Produktreste in der Siegelnaht.
[0032] Aufgrund von gesetzlichen Vorschriften kann es erforderlich sein, mehrere Aufnahmebehälter
an der zentralen Ausschleusstation bereitgestellt zu haben und einen davon in einer
Ausführung, die es nur einem befugten Personenkreis ermöglicht, Packungen daraus zu
entnehmen, da im Lebensmittelbereich Produkte mit Metallrückständen dem Verpackungsprozess
nicht wieder zugeführt werden dürfen.
[0033] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Behälter entlang der Arbeitsstationen
transportiert und die Arbeitsstationen geben Informationen an die Steuerung weiter,
diese können in der Steuerung zu Änderungen des Status eines Behälters führen.
[0034] In Transportrichtung vor der Ausschleusstation werden die Packungen mit dem Status,
im Falle eines Fehlers während der bisherigen Bearbeitung innerhalb der Verpackungsanlage,
optisch kenntlich gemacht und in der Ausschleusstation von dem Transportsystem entnommen.
[0035] Durch diese optische Kennzeichnung ist es für das Personal visuell leicht erkennbar,
welcher Fehler bei der betreffenden Packung vorliegt, sei es durch einen Farbcode
oder einen aufgedruckten Text.
[0036] Es ist von Vorteil, wenn die Ausschleusstation mehrere Aufnahmebehälter für die verschiedenen
Stati zum Sortieren hat, da durch die verschiedenen möglichen Fehler auch unterschiedliche
Stati möglich sind, die die gemeinsame Eigenschaft besitzen, dass die betreffenden
Packungen aussortiert werden müssen.
[0037] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Verpackungsanlage.
[0038] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verpackungsanlage 1, bei der zu Beginn eine Folienbahn
2 von einer Rolle 3 abgerollt wird und eine Formstation 4 als erste Arbeitsstation
Behälter 5 zur Aufnahme von Produkten 6 in die Folienbahn 2 formt. In der Figur 1
sind in der Folienbahn 2 nicht alle geformten Behälter 5 zeichnerisch dargestellt.
In Produktionsrichtung R folgt eine Einlegestrecke, an der ein Roboter 7 die beispielsweise
auf einem Förderband 8 herantransportierten Produkte 6 in die Behälter 5 einlegt.
Eine nächste Arbeitsstation ist eine Siegelstation 9, die eine Deckelfolie 10 (Deckelfolienverlauf
nicht näher dargestellt) in die Siegelstation 9 zuführt und mit der Folienbahn 2 versiegelt
und somit geschlossene, mit Produkt gefüllte Packungen 11 bildet. Dabei können die
Packungen 11 vor dem Siegelvorgang evakuiert und/oder begast werden.
[0039] Die Packungen 11 werden als Folienverbund mit der Folienbahn 2 weitertransportiert
und könnten in einer nicht gezeigten Arbeitsstation mittels einer Etikettiereinrichtung
auf Ober- und/oder Unterseite mit einem Etikett versehen werden. Beispielsweise könnte
die Etikettiereinrichtung auch Teil einer weiteren Arbeitsstation sein. Diese wird
als Vereinzelungsstation 12 bezeichnet, da an dieser Arbeitsstation die Packungen
11 aus der Folienbahn 2 herausgetrennt werden und dann als einzelne Packungen 11 nacheinander
diese Vereinzelungsstation 12 auf einem Transportband 13 verlassen. Sind die Produkte
beispielsweise aus dem Lebensmittelbereich, so folgen Prüfstationen wie ein Röntgengerät
14 oder ein Metalldetektor zur Prüfung auf metallische Fremdkörper in der Packung
11 und eine Waage 15 zur Feststellung des Gewichtes der Packung 11 mit dem Produkt
6.
[0040] Als weitere Prüfstation folgt ein Visionsystem 16, das beispielsweise die Lage und
Bedruckung eines Etiketts prüft oder allein das Vorhandensein eines Etiketts. Es können
auch andere für das Visionsystem 16 auswertbare Prüfmerkmale ausgewertet werden.
[0041] Am Ende der Verpackungsanlage 1 erfolgt das Umsetzen der einzelnen Packungen 11 beispielsweise
in Kartons 17 oder Kisten. In der Figur 1 ist diese Arbeitsstation (Übergabestation)
durch einen Roboter 18 ausgeführt, der die einzelnen Packungen vom Transportband 13
abnimmt und in einen bereitgestellten Karton 17 einlegt.
[0042] Ein wichtige Voraussetzung hierbei ist, dass nur Packungen 11 in die Kartons 17 eingebracht
und für den weiteren Transportweg zur Verfügung gestellt werden, die in einwandfreiem
Zustand bezüglich Produkt und Packung inklusive Kennzeichnung sind.
[0043] Die Festlegung und Information, ob ein Produkt in einwandfreiem Zustand oder fehlerhaft
ist, wird mittels einer Streckensteuerung in einer Steuerung 19 der Verpackungsanlage
1 durchgeführt. Dabei wird jeweils ein Datensatz einem Behälter bzw. einer Packung
innerhalb der Verpackungsanlage 1 zugeordnet. Dieser Datensatz kann Informationen
wie Status, Fehlerursache, Position des Behälter bzw. der Packung auf dem Transportsystem
innerhalb der Verpackungsanlage beinhalten.
[0044] Jede Arbeits- und Prüfstation 4,7,9,12,13,14,15,16 ist mit der Steuerung 19 verbunden
und meldet im Falle des Erkennens eines Fehlers die Ursache des Problems für die betroffenen
Packungen 11. Die Steuerung oder die Arbeits- oder Prüfstation selbst setzt daraufhin
einen anderen Wert im Status des oder der betroffenen Behälter 5 oder Packungen 11,
die alle über die gesamte Transportsstrecke der Verpackungsanlage 1 verfolgt werden
und vorzugsweise graphisch und/oder farbig an einem Bedienterminal 20 angezeigt werden.
[0045] Folgende Fehlerursachen können durch die jeweiligen Arbeits- und Prüfstationen zu
einem Status "fehlerhaft" führen:
Formstation 4:
Bei einem nicht für den Formprozess ausreichenden Über- und/oder Unterdruck ist es
nicht sichergestellt, dass die Mulden 5 in einwandfreiem Zustand die Formstation 4
verlassen. Somit werden alle darin befindlichen Mulden als "fehlerhaft" an die Steuerung
gesendet und der Status auf "fehlerhaft - Fehlformung" gesetzt. Im Folgenden wird
der Roboter 7 keine Produkte 6 in diese Mulden einlegen.
Einlegestrecke:
Ist der Roboter 7 nicht in der Lage, beispielsweise durch einen Mangel an Produkten
6 auf dem Zuführband 8, die vorgesehen Mulden 5 mit Produkten 6 zu füllen, so wird
für die nicht gefüllten Mulden in der Steuerung 19 der Status auf "fehterhaft - Fehlfüllung"
geändert.
Siegelstation 9:
Ein Problem beim Begasungsprozess mit einem notwendigen Gasgemisch kann durch den
Mangel einer Gassorte zu einer nicht ordnungsgemäßen Atmosphäre in der Packung 11
führen. In einem solchen Fall wird der Status aller in der Siegelstation 9 befindlichen
Packungen 11 in der Steuerung 19 auf "fehterhaft - Fehlbegasung" geändert.
Vereinzelungsstation 12 mit Etikettierung:
Bei einem Mangel an Etiketten können beispielsweise nicht alle Packungen mit Etiketten
versehen werden. Der Status der Packungen 11, die kein Etikett erhalten haben, wird
in diesem Fall in der Steuerung 19 auf "fehterhaft - Fehletikettierung" geändert.
Prüfstation Röntgengerät 14:
Einzelne Packungen 11 durchlaufen den Tunnel des Röntgengerätes 14. Sollte ein Fremdkörper
in der Packung 11 festgestellt werden, so wird in der Steuerung 19 der Status dieser
Packung auf "fehlerhaft - Fremdkörper" geändert.
Prüfstation Waage 15:
Auf dem Transportband der Waage 15 wird während der Transportbewegung das Gewicht
der Packung 11 mit dem Produkt 6 ermittelt. Beispielsweise bei einer untergewichtigen
Packung außerhalb der vorgegebenen Toleranz wird auch hier in der Steuerung 19 der
Status dieser Packung auf "fehlerhaft - Untergewicht" geändert.
Prüfstation Visionsystem 16:
Wird ein fehlendes oder falsch positioniertes Etikett oder eine fehlerhafte Bedruckung
durch das Visionsystem ausgewertet, so wird auch hier in der Steuerung 19 der Status
auf "fehlerhaft - Vision" geändert.
[0046] Um sicherzustellen, dass keine "fehlerhaften" Packungen 11 die Verpackungsanlage
1 verlassen, ist vor dem Ende der Transportstrecke eine zentrale Ausschleusstation
21 vorgesehen. In der Figur 1 ist die zentrale Ausschleusstation 21 durch einen Roboter
ausgeführt, der in der Lage ist, über die Information der Streckensteuerung 19 als
"fehlerhaft" gesetzte Packungen 11 vom Transportband zu nehmen und in entsprechende
Aufnahmebehälter 22 oder weitere Abfuhrbänder abzulegen. Um Packungen 11, die aufgrund
verschiedener Fehlerursachen aussortiert aber in einem gemeinsamen Aufnahmebehälter
abgelegt werden, unterscheiden zu können, ist eine Kennzeichnungseinrichtung 23 vorgesehen,
mittels derer die Packungen 11 vor oder an der zentralen Ausschleusstation 21 beschriftet,
etikettiert, farblich markiert oder anderweitig optisch gekennzeichnet werden können.
[0047] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf eine einzige zentrale Ausschleusstation 21.
Aus gesetzlichen Vorschriften heraus kann es auch erforderlich sein, dass zusätzlich
eine einzelne Prüfstation vorhanden ist, die eine eigene Ausschleuseinrichtung umfasst,
bei der beispielsweise die Packungen in einen nur für befugtes Personal zugänglichen
Aufnahmebehälter aussortiert werden.
1. Verpackungsanlage (1), die mehrere Prüfstationen, vorzugsweise eine Waage (15), einen
Metalldetektor, ein Röntgenprüfgerät (14) und/oder ein Visionsystem (16), sowie ein
Transportsystem (13) und eine Steuerung (19) umfasst, wobei die Steuerung (19) dazu
konfiguriert ist, Packungen (11), die in der Verpackungsanlage (1) auf dem Transportsystem
(13) an den Prüfstationen entlang transportiert werden, innerhalb der Verpackungsanlage
(1) so zu verwalten, dass jeder Packung (11) von der Steuerung (19) ein Status zugeordnet
ist, wobei die Prüfstationen zusammen mit der Steuerung (19) geeignet sind, den Status
zu verändern, wobei die Verpackungsanlage (1) eine Ausschleusstation (21) umfasst,
die in der Lage ist, fehlerhafte Packungen (11) von dem Transportsystem (13) zu entnehmen
und auszusortieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleusstation (21) in Produktionsrichtung (R) nach mindestens zwei Prüfstationen
angeordnet ist und die Packungen (11) einen Status in der Steuerung (19) besitzen,
der durch mindestens zwei nacheinander durchlaufende Prüfstationen (14, 15, 16) veränderbar
ist, und die Packungen (11) mittels einer Kennzeichnungseinrichtung (23) entsprechend
dem Status kennzeichenbar sind.
2. Verpackungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kennzeichnungseinrichtung (23) zum Kennzeichnen fehlerhafter Packungen (11)
mittels bedruckter Etiketten vorgesehen ist.
3. Verpackungsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kennzeichnungseinrichtung (23) zum Kennzeichnen fehlerhafter Packungen (11)
mittels bedruckter Information oder Farbkodierung vorgesehen ist.
4. Verpackungsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleusstation (21) nach allen Prüfstationen (14, 15, 16) angeordnet ist.
5. Verpackungsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschleusstation (21) mehrere Aufnahmebehälter (22) umfasst.
6. Verpackungsanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmebehälter (22) der Ausschleusstation (21) nur für einen eingeschränkten
Personenkreis zugänglich ist.
7. Verfahren zum Betrieb einer Verpackungsanlage (1) mit wenigstens zwei Prüfstationen
(14, 15, 16), einer Ausschleusstation (21), einer Steuerung (19) und einem Transportsystem
(13), um Packungen (11) entlang der Prüfstationen zu transportieren, wobei den Packungen
(11) ein Status in der Steuerung (19) zugeordnet wird, der durch die Prüfstationen
zusammen mit der Steuerung (19) verändert werden kann, und wobei die Steuerung (19)
die Packungen (11) entlang des Transportsystems (13) innerhalb der Verpackungsanlage
(1) verfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfstationen zusammen mit der Steuerung (19) den Status einer Packung (11) verändern,
wenn ein Fehler festgestellt wird, und eine solche Packung (11) mittels einer Kennzeichnungseinrichtung
(23) mit einer Kennzeichnung, die ihrem Status entspricht, versehen und diese Packung
(11) an der Ausschleusstation (21) von dem Transportsystem (13) entnommen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnung mittels der Kennzeichnungseinrichtung (23) durch das Aufbringen
von Etiketten auf die Packung (11) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass entnommene Packungen (11) in einem Aufnahmebehälter (22) der Ausschleusstation (21)
entsprechend dem Status abgelegt werden.