[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Lagertechnikstapler, mit
einer an einem Hubgerüst anhebbar und/oder absenkbar angeordneten Lastaufnahmeeinrichtung,
insbesondere einer Lastgabel, und einer Kameraeinrichtung zur Erfassung der Stellung
der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich eines Transportmittels, wobei die Kameraeinrichtung
mit einer im Bereich eines Fahrerarbeitsplatzes angeordneten Monitoreinrichtung in
Verbindung steht.
[0002] Gattungsgemäße, als Lagertechnikstapler ausgebildete Flurförderzeuge werden zum Ein-
und Auslagern von standardisierten Transportmitteln in Regalen einer Regalanlage eingesetzt.
Als Transportmittel werden hierbei Paletten, Gitterboxen oder andere genormte Behälter
verwendet. Derartige Lagertechnikstapler sind beispielsweise als Schubmaststapler,
Schubgabelstapler oder Regalstapler ausgebildet. Die Gabelzinken der als Lastgabel
ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung können hierbei wie bei Schubmaststaplern oder
Schubgabelstaplern zur Aufnahme bzw. zum Absetzen des Transportmittels in Fahrzeuglängsrichtung
angeordnet sein. Bei Regalstapler sind in der Regel die Gabelzinken der als Lastgabel
ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung zur Aufnahme bzw. zum Absetzen des Transportmittels
in Fahrzeugquerrichtung angeordnet und die Lastaufnahmeeinrichtung als sogenannte
Schwenkschubgabel oder Teleskopgabel ausgebildet.
[0003] Derartige Lagertechnikstapler weisen zunehmend größer werdende Hubhöhen mit einer
Hubhöhe von größer 10 Metern auf, insbesondere im Bereich von 14-18 Metern, um entsprechend
hohe Regale mit einer großen Anzahl von Regalebenen bedienen zu können. Mit zunehmender
Hubhöhe wird es jedoch für die in dem Fahrerarbeitsplatz befindliche Bedienperson
schwierig, die Position der Lastaufnahmeeinrichtung exakt einzusehen, um ein sicheres
und schnelles Aufnehmen bzw. Absetzen des Transportmittels an dem entsprechenden Regalplatz
zu erzielen. Die Bedienperson muss hierzu insbesondere bei hohen Hubhöhen oberhalb
von 10 Metern den Blick stark und steil nach oben richten und hierzu den Kopf bzw.
den Oberkörper entsprechend weit nach hinten neigen. Durch das starke Zurückneigen
des Kopfes bzw. Neigen des Oberkörpers entstehen jedoch Beanspruchungen und Belastungen
im Bereich des Nackens und des Rückens der Bedienperson, die zu einer ungünstigen
Ergonomie führen.
[0004] Um das Ein- und Auslagern des Transportmittels, insbesondere bei größeren Hubhöhen,
zu erleichtern und angenehmer zu gestalten, ist es bereits bekannt, das Flurförderzeug
mit einer Kameraeinrichtung zu versehen, die eine im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung
angeordnete Kamera umfasst, die mit einem Monitor in Verbindung steht, der im Fahrerarbeitsplatz
angeordnet ist. Die Kamera wird hierbei zusammen mit der Lastaufnahmeeinrichtung angehoben
bzw. abgesenkt. Derartige Flurförderzeuge mit einer zusammen mit der Lastaufnahmeeinrichtung
anhebbaren und absenkbaren Kamera sind beispielsweise aus der
EP 0 959 038 B1 oder der
DE 10 2008 027 695 A1 bekannt.
[0005] Bei derartigen Flurförderzeugen mit einer zusammen mit der Lastaufnahmeeinrichtung
anhebbaren und absenkbaren Kamera wird der Bedienperson auf dem Monitor ein Bild der
Lastgabel bei jeder Hubhöhe geliefert. In Regalanlagen sind jedoch die übereinander
befindlichen Regalebenen und Regalplätze des Regals identisch bzw. sehr ähnlich, so
dass mit einer derartigen Kamera das Anfahren der entsprechenden Regalebene beim Anheben
der Lastaufnahmeeinrichtung und somit die Einstellung der entsprechende Hubhöhe für
die anzufahrende Regalebene von der Bedienperson einen hohen Konzentrationsaufwand
erfordert. Daher verwenden die Bedienpersonen von gattungsgemäßen Flurförderzeugen
eine derartige Kamera an der Lastaufnahmeeinrichtung lediglich zur Feineinstellung
der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Transportmittels bzw. des Regalplatzes,
um das Transportmittel auf der gewünschten Regalebene sicher aufzunehmen bzw. abzusetzen,
nachdem die Lastaufnahmeeinrichtung grob auf die entsprechende Regalebene und somit
in die Nähe der anzufahrenden Regalebene angehoben wurde. Zum groben Einstellen der
Hubhöhe und zum Anfahren der gewünschten Regalebene wird weiterhin von der Bedienperson
der Kopf bzw. der Oberkörper zurückgeneigt und der Blick nach oben gerichtet, um die
Lage der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Regals und der anzufahrenden Regalebene
einzusehen, wodurch sich weiterhin im Hinblick auf den Nacken und den Rücken der Bedienperson
hohe Belastungen und Beanspruchungen und somit eine ungünstige Ergonomie ergeben.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem beim Einlagern und Auslagern von
Transportmitteln bei hohen Hubhöhen eine verbesserte Ergonomie für die Bedienperson
erzielbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kameraeinrichtung eine
erste Kamera, die im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung angeordnet ist, und eine
zweite Kamera aufweist, die am Flurförderzeug angeordnet ist und auf das Hubgerüst
mit der anhebbar und/oder absenkbaren angeordneten Lastaufnahmeeinrichtung gerichtet
ist. Der erfindungsgemäße Gedanke besteht somit darin, zusätzlich zu einer ersten,
zusammen mit dem Lastaufnahmeeinrichtung anhebbaren und absenkbaren ersten Kamera
eine zweite Kamera am Lagertechnikstapler vorzusehen, die auf das Hubgerüst und die
an dem Hubgerüst anhebbar und/oder absenkbare angeordnete Lastaufnahmeeinrichtung
gerichtet ist. Die erste Kamera, die zusammen mit der Lastaufnahmeeinrichtung anhebbar
und absenkbar ist und auf die Lastaufnahmeeinrichtung ausgerichtet ist, dient somit
zur Feineinstellung der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Transportmittels bzw.
eines Regalplatzes, um das Transportmittel auf der gewünschten Regalebene sicher und
schnell aufnehmen bzw. absetzen zu können. Die zweite Kamera ist erfindungsgemäß am
Flurförderzeug angeordnet, nach oben in den Hubbereich der Lastaufnahmeeinrichtung
und somit auf die Lastaufnahmeeinrichtung ausgerichtet und liefert der Bedienperson
auf der Monitoreinrichtung ein Bild des Hubgerüstes mit der Lastaufnahmeeinrichtung.
Die zweite Kamera liefert somit der Bedienperson ein Bild mit einer Übersicht bzw.
Gesamtansicht des Hubgerüstes und der Lastaufnahmeeinrichtung, so dass die Bedienperson
die Lage und somit die Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Lagertechnikstaplers
anhand des Bildes der zweiten Kamera abschätzen kann. Die zweite Kamera dient somit
zur Grobeinstellung der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels und zum groben Anfahren der
entsprechenden Regalebene. Die erfindungsgemäße Kameraeinrichtung, bei der die erste
Kamera ein Bild zur Feineinstellung der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Transportmittels
bzw. des Regalplatzes und die zweite Kamera ein Bild zur Grobeinstellung der Lastaufnahmeeinrichtung
bezüglich der anzufahrenden Regalebene liefert, ermöglicht somit der Bedienperson
unter Zuhilfenahme der zweiten Kamera die Hubhöhe grob einzustellen und die entsprechende
Regalebene mit der Lastaufnahmeeinrichtung grob anzufahren und anschließend unter
Zuhilfenahme der ersten Kamera die Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Transportmittels
bzw. des Regalplatzes exakt auszurichten, um das Transportmittel von der Regalebene
aufzunehmen bzw. in die Regalebene abzusetzen. Bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug
kann die Bedienperson mittels des Bildes der zweiten Kamera die Lastaufnahmeeinrichtung
auf die gewünschte Regalebene anheben ohne den Kopf bzw. den Oberkörper nach hinten
neigen zu müssen und den Blick nach oben richten zu müssen. Das Aufnehmen und Absetzen
von Transportmitteln bei großen Hubhöhen, insbesondere im Bereich von 10 Metern und
darüber, in oberen Regalebenen eines Regals wird somit in ergonomischer Weise verbessert
und erleichtert.
[0008] Die zweite Kamera weist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein
Sichtfeld auf, das dem Blickfeld einer auf dem Fahrerarbeitsplatz befindlichen Bedienperson
entspricht, die den Blick nach oben in Richtung auf die Lastaufnahmeeinrichtung richtet.
Das Sichtfeld der zweiten Kamera entspricht somit dem Blickfeld der Bedienperson,
wenn diese den Kopf nach hinten neigt und nach oben in Richtung der angehobenen Lastaufnahmeeinrichtung
blickt, so dass mit der zweiten Kamera ein für die Bedienperson gewohntes Bild geliefert
wird, anhand dessen die Bedienperson die Lage der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich
des Regals in gewohnter Weise einsehen und abschätzen kann, um die Lastaufnahmeeinrichtung
grob auf die gewünschte Hubhöhe und die anzufahrende Regalebene anzuheben.
[0009] Die zweite Kamera ist hierzu gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
an einem Fahrerschutzdach oder einem Fahrzeugrahmen oder einem Standmast des Hubgerüstes
angeordnet. Mit einer derartigen Anordnung der zweiten Kamera kann das gewünschte
Sichtfeld der zweiten Kamera auf einfache Weise erzielt werden.
[0010] Bevorzugt erfasst die zweite Kamera über den gesamten Hubbereich ein Bild der Lastaufnahmeeinrichtung
mit dem Hubgerüst. Hierdurch wird erzielt, dass über den ganzen Hubbereich die Lastaufnahmeeinrichtung
und entsprechende Abschnitte des Hubgerüstes im Sichtfeld der zweiten Kamera liegen.
Die zweite Kamera erfasst hierbei bevorzugt über den gesamten Hubbereich den Bereich
des Hubgerüstes oberhalb des Fahrerschutzdaches und der am Hubgerüst angeordneten
Lastaufnahmeeinrichtung als Gesamtbild oder Ausschnittsbild. Hierdurch kann von der
Bedienperson über den gesamten Hubbereich der Lastaufnahmeeinrichtung die Lage der
Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Regals und der anzufahrenden Regalebene mittels
des Bildes der zweiten Kamera abgeschätzt werden, um die Lastaufnahmeeinrichtung grob
auf die gewünschte Regalebene anzuheben.
[0011] Um für jede Stellung der Lastaufnahmeeinrichtung und somit über den gesamten Hubbereich
ein entsprechendes Bild der Lastaufnahmeeinrichtung mit dem Hubgerüst zu liefern,
kann die zweite Kamera gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung
mit einem Weitwinkelobjektiv versehen sein. Mit einem Weitwinkelobjektiv, beispielsweise
einem Fisheye-Objektiv, kann von der zweiten Kamera über den gesamten Hubbereich und
somit bei vollständig ausgefahrenem Hubgerüst und vollständig angehobener Lastaufnahmeeinrichtung
der Bedienperson ein entsprechendes Gesamtbild des Hubgerüstes mit der Lastaufnahmeeinrichtung
geliefert werden. Die zweite Kamera kann hierbei fest am Flurförderzeug angeordnet
und befestigt werden, wodurch sich ein geringer Bauaufwand für die zweite Kamera erzielen
lässt.
[0012] Gemäß einer alternativen Ausgestaltungsform der Erfindung ist die zweite Kamera bewegbar,
insbesondere um eine im Wesentlichen horizontale Schwenkachse verschwenkbar, angeordnet
und beim Anheben und/oder Absenken der Lastaufnahmeeinrichtung automatisch verstellbar,
um der Stellung der Lastaufnahmeeinrichtung zu folgen. Mit einer derartigen schwenkbaren
bzw. neigbaren Anordnung der zweiten Kamera, ist erzielbar, dass die zweite Kamera
beim Anheben der Lastaufnahmeeinrichtung und beim Ausfahren des Hubgerüstes der Lastaufnahmeeinrichtung
folgt, so dass von der zweiten Kamera über den gesamten Hubbereich und somit für jede
Stellung der Lastaufnahmeeinrichtung und auch bei vollständig ausgefahrenem Hubgerüst
und vollständig angehobener Lastaufnahmeeinrichtung der Bedienperson ein entsprechendes
Ausschnittsbild des Hubgerüstes mit der Lastaufnahmeeinrichtung geliefert wird, anhand
dessen die Bedienperson die Lage der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Hubgerüstes
und somit des Regals abschätzen kann, um die Lastaufnahmeeinrichtung grob auf die
gewünschte Regalebene anzuheben.
[0013] Die zweite Kamera ist hierbei gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
mittels einer elektronischen Steuereinrichtung in Abhängigkeit von der Hubhöhe der
Lastaufnahmeeinrichtung verstellbar. Hierdurch wird auf einfache Weise ermöglicht,
dass die zweite Kamera beim Anheben der Lastaufnahmeeinrichtung und beim Ausfahren
des Hubgerüstes der Lastaufnahmeeinrichtung folgt.
[0014] Die Monitoreinrichtung für die erste Kamera und die zweite Kamera kann gemäß einer
Ausführungsform jeweils einen Monitor umfassen, die an geeigneter Stelle des Fahrerarbeitsplatzes
angeordnet sind, bevorzugt unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Monitoreinrichtung
einen gemeinsamen Monitor, auf dem die von der ersten Kamera und der zweiten Kamera
gelieferten Bilder gleichzeitig darstellbar sind. Die Bedienperson kann somit bei
einem Blick auf den gemeinsamen Monitor die Bilder beider Kameras einsehen und anhand
des Bildes der zweiten Kamera die Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des
Hubgerüstes und somit die Lage der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich der anzufahrenden
Regalebene des Regals abschätzen, um die Lastaufnahmeeinrichtung grob auf die entsprechende
Hubhöhe anzuheben, und anhand des Bildes der ersten Kamera die Position der Lastgabel
bezüglich des aufzunehmenden Transportmittels, beispielsweise einer auf dem Regalplatz
stehenden Palette, oder des Regalplatzes zu erfassen, um eine exakte Positionierung
der Lastgabel bezüglich des Transportmittels beim Aufnehmen des Transportmittels bzw.
eine exakte Positionierung der Lastgabel bezüglich des Regalplatzes beim Absetzen
des Transportmittels in dem Regalplatz durchzuführen.
[0016] Der Monitor ist hierbei bevorzugt als Splitscreen-Monitor ausgebildet. Durch entsprechende
Aufteilung des Monitors in vertikaler Richtung oder in horizontaler Richtung ist es
hierdurch auf einfache Weise möglich, die Bilder der beiden Kameras auf einem gemeinsamen
Monitor darzustellen.
[0017] Die erste Kamera kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung als Gabelkamera ausgebildet
sein, die an einer Gabelzinke einer von zwei Gabelzinken gebildeten Lastaufnahmeeinrichtung
angeordnet ist. Mit einer derartigen Gabelkamera kann auf einfache Weise die Gabelspitze
einer Gabelzinke erfasst werden, um der Bedienperson die Lage der Gabelzinke bezüglich
einer Einfahröffnung des Transportmittels, beispielsweise einer Palette oder einer
Gitterbox, zu visualisieren, um die Feineinstellung der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich
des Transportmittels zu vereinfachen.
[0018] Die erste Kamera kann gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung im Bereich
eines Gabelträgers angeordnet werden. Mit einer bevorzugt mittig an einem Gabelträger,
an dem die beiden Gabelzinken einer als Lastgabel ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung
befestigt sind, angeordneten ersten Kamera kann der Bedienperson die Lage der Gabelspitzen
beider Gabelzinken bezüglich entsprechender Einfahröffnungen des Transportmittels,
beispielsweise einer Palette oder einer Gitterbox, verdeutlicht werden um die Feineinstellung
der Lastaufnahmeeinrichtung bezüglich des Transportmittels zu vereinfachen.
[0019] Bei einer derartigen Anordnung der ersten Kamera an dem Gabelträger ist die erste
Kamera am Gabelträger bevorzugt in vertikaler Richtung relativ zu dem Gabelträger
verstellbar angeordnet. Die Kamera ist hierbei im normalen Betrieb in einer Ebene
unterhalb der von den beiden Gabelzinken bestehenden Lastgabel angeordnet, so dass
mit der Kamera auch das Absetzen eines Transportmittels auf einem entsprechenden Regalplatz
in einer oberen Regalebene erleichtert wird. Durch ein Anheben der nach unten überstehenden
ersten Kamera wird hierbei erzielt, dass die Lastgabel - ohne die Kamera zu beschädigen
- vollständig auf dem Boden abgesetzt werden kann, um ein Transportmittel vom Boden
aufzunehmen bzw. auf dem Boden abzusetzen.
[0020] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- eine Darstellung des Monitors mit den von den Kameras gelieferten Bildern und
- Figur 3
- eine Prinzipdarstellung der zweiten Kamera mit einer Verstelleinrichtung.
[0021] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug F, beispielsweise ein als
Schubmaststapler ausgebildeter Lagertechnikstapler, dargestellt. Das Flurförderzeug
F weist einen Fahrzeugrahmen 1 mit einem Fahrerschutzdach 2 auf, das von mindestens
einer vertikalen Fahrerschutzdachstrebe 3 getragen ist und einen Fahrerarbeitsplatz
4 für eine Bedienperson festlegt. An einem Hubgerüst 5 des Flurförderzeugs F, das
einen Standmast 6 und einen oder mehrere Ausfahrmaste 7 umfasst, ist eine Lastaufnahmeeinrichtung
8 anhebbar und absenkbar angeordnet. Die Lastaufnahmeeinrichtung 8 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel als eine von zwei seitlich beabstandeten Gabelzinken gebildete
Lastgabel 9 ausgebildet. Die Lastaufnahmeeinrichtung 8 umfasst hierbei einen in dem
Ausfahrmast 7 geführten Gabelträger 10, an dem die von den beiden Gabelzinken gebildete
Lastgabel 9 angeordnet und befestigt ist.
[0022] In der Figur 1 ist weiterhin ein Regal R einer Regalanlage dargestellt, das mehrere
übereinander angeordnete Regalebenen R1, R2, R3, R4, R5 und R6 aufweist, die jeweils
einen Regalplatz P festlegen, in dem ein in der Figur 1 nicht näher dargestelltes
Transportmittel, beispielsweise eine Palette oder eine Gitterbox, ein- und ausgelagert
werden kann.
[0023] Erfindungsgemäß ist das Flurförderzeug 1 mit einer Kameraeinrichtung 20 versehen,
die mit einem im Fahrerarbeitsplatz 4 angeordneten Monitoreinrichtung 21 in Verbindung
steht. Die Monitoreinrichtung 21 ist hierbei im normalen Blickfeld einer im Fahrerarbeitsplatz
4 befindlichen Bedienperson angeordnet, so dass die Bedienperson ohne Zurückneigen
des Kopfes oder des Oberkörpers die Monitoreinrichtung 21 einsehen kann. Die Kameraeinrichtung
20 umfasst eine erste Kamera 22, die im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung 8 angeordnet
ist und mit der Lastaufnahmeeinrichtung 8 bewegungsgleich gekoppelt ist, so dass die
erste Kamera 22 beim Anheben bzw. Absenken der Lastaufnahmeeinrichtung 8 zusammen
mit der Lastaufnahmeeinrichtung 8 angehoben bzw. abgesenkt wird. Die Kameraeinrichtung
20 weist weiterhin eine zweite Kamera 23 auf, die am Flurförderzeug 1 angeordnet ist
und nach oben in den Hubbereich auf die anhebbar und/oder absenkbare Lastaufnahmeeinrichtung
8 ausgerichtet ist.
[0024] Die erste Kamera 22 ist mit einer im wesentlichen horizontalen Orientierung an der
Lastaufnahmeeinrichtung 8 angeordnet und weist ein nach Vorne in Richtung der Gabelspitzen
der Lastgabel 9 ausgerichtetes Sichtfeld 25 auf, das durch die gestrichelten Linien
dargestellt ist. Die erste Kamera 22 kann als Gabelkamera ausgebildet sein, die an
einer Gabelzinke der Lastgabel 9 angeordnet ist. Die erste Kamera 22 kann alternativ
- wie in der Figur 1 dargestellt - an dem Gabelträger 10 angeordnet sein, bevorzugt
mittig bezüglich der beiden Gabelzinken der Lastgabel 9, und ein Bild auf die beiden
Gabelzinken der Lastgabel 9 liefern. Die erste Kamera 22 kann hierbei fest am Gabelträger
10 angeordnet sein. Alternativ kann die erste Kamera 22 in vertikaler Richtung relativ
zu dem Gabelträger 10 bewegbar angeordnet sein und zwischen einer dargestellten, abgesenkten
Stellung unterhalb der Lastgabeln 9 und einer oberen Stellung verstellt werden, um
ein vollständiges Absenken der Lastgabeln 9 auf den Boden zu erzielen.
[0025] Die zweite Kamera 23 der Kameraeinrichtung 20 ist an dem Flurförderzeug F mit einem
nach oben in den Hubbereich der Lastaufnahmeeinrichtung 8 gerichteten Sichtfeld 26
angeordnet, das durch die strichpunktierten Linien verdeutlicht ist. Das Sichtfeld
26 und die Blickrichtung der zweiten, am Flurförderzeug F angeordneten Kamera 23 entspricht
hierbei bevorzugt dem Blickfeld und der Blickrichtung einer in dem Fahrerarbeitsplatz
4 befindlichen Bedienperson mit einem nach oben auf die Lastaufnahmeeinrichtung 8
gerichteten Blick.
[0026] Die zweite Kamera 23 kann hierzu an einer geneigten Stelle des Flurförderzeugs F
angeordnet werden, beispielsweise an dem Standmast 6, dem Fahrzeugrahmen 2, einer
vertikalen Fahrerschutzdachstrebe 3 oder - wie in der Figur 1 dargestellt - an dem
Fahrerschutzdach 3, um über den gesamten Hubbereich die Stellung der Lastaufnahmeeinrichtung
8 an dem Hubgerüst 5 als Gesamtbild oder Ausschnittsbild zu liefern.
[0027] In der Figur 2 ist die Monitoreinrichtung 21 mit den von den beiden Kameras 22, 23
erfassten Bildern näher dargestellt. Für die beiden Kameras 22, 23 ist ein gemeinsamer
Monitor vorgesehen, der als Splitscreen-Monitor ausgebildet ist und im dargestellten
Ausführungsbeispiel einen in vertikaler Richtung geteilten Display aufweist. In dem
in der Figur 2 linken Abschnitt 30 des Displays ist das von der zweiten Kamera 23
erfasste Bild des Hubgerüstes 5 mit der angehobenen, von der Lastgabel 9 gebildeten
Lastaufnahmeeinrichtung 8 dargestellt. In dem in der Figur 2 rechten Abschnitt 31
des Displays des Monitors 21 ist das von der ersten Kamera 22 erfasste Bild auf die
beiden Gabelspitzen der Lastgabel 2 dargestellt.
[0028] Wie aus der Figur 2 ersichtlich ist, werden der Bedienperson auf der Monitoreinrichtung
21 die Bilder der beiden Kameras 22, 23 gleichzeitig dargestellt, so dass die Bedienperson
mit dem Bild der zweiten Kamera 23 im linken Abschnitt 30 die Lage der als Lastgabel
9 ausgebildeten Lastaufnahmeeinrichtung 8 bezüglich der anzufahrenden Regalebene R5
und somit die Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung 8 grob abschätzen kann, um die Lastaufnahmeeinrichtung
8 grob auf die gewünschte Hubhöhe und die anzufahrende Regalebene R5 anzuheben, und
mit dem Bild der ersten Kamera 22 im rechten Abschnitt 31 eine Feineinstellung der
Lastgabeln 9 bezüglich der Einfahröffnungen E des aufzunehmenden Transportmittels
T, beispielsweise der dargestellten Palette, durchführen kann, um das auf dem Regalplatz
P an der anzufahrenden Regalebene R5 angeordnete Transportmittel T aufzunehmen, bzw.
eine Feineinstellung der Lastgabel 9 mit darauf befindlichem Transportmittel T bezüglich
des Regalplatzes P durchführen kann, um ein Transportmittel T auf den gewünschten
Regalplatz P abzusetzen.
[0029] Die zweite Kamera 23 ist hierbei mit einem derartigen Sichtfeld 26 versehen und derart
an einer geeigneten Stelle des Flurförderzeugs F angeordnet, dass die zweite Kamera
23 den gesamten Hubbereich der Lastaufnahmeeinrichtung 8 abdeckt und für jede Hubhöhe
auf die Lastaufnahmeeinrichtung 8 ausgerichtet ist. Die zweite Kamera 23 kann hierbei
der Bedienperson eine Gesamtansicht des vollständig ausgefahrenen Hubgerüstes 5 oberhalb
des Fahrerschutzdaches 2 liefern, wie in der Figur 2 verdeutlicht.
[0030] Die zweite Kamera 23 kann an dem Flurförderzeug fest angeordnet sein und beispielsweise
mit einem Weitwinkelobjektiv versehen sein, um zu erzielen, dass die Lastaufnahmeeinrichtung
8 bei jeder Hubhöhe und somit über den gesamten Hubbereich im Sichtfeld 26 der zweiten
Kamera 23 ist. Es ist ebenfalls möglich, die zweite Kamera 23 um eine im Wesentlichen
horizontale Schwenkachse neigbar an dem Flurförderzeug anzuordnen, um sicherzustellen,
dass die Lastaufnahmeeinrichtung 8 bei jeder Hubhöhe und somit über den gesamten Hubbereich
im Sichtfeld 26 der zweiten Kamera 23 ist. Die zweite Kamera 23 ist hierbei bevorzugt
in Abhängigkeit von der Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung 8 mittels einer in der
Figur 3 dargestellten Verstellvorrichtung 35 neigbar.
[0031] Die zweite Kamera 32 ist hierzu an einer Schwenkwelle 36 befestigt, die um die horizontale
Schwenkachse S an dem entsprechenden Bauteil des Flurförderzeugs F, beispielsweise
dem Fahrerschutzdach 3, einer vertikalen Fahrerschutzdachstrebe 2 oder dem Fahrzeugrahmen
1, mittels nicht näher dargestellter Lagerungen schwenkbar angeordnet ist. Die Verstellvorrichtung
35 umfasst einen beispielsweise als Elektromotor ausgebildeten Aktuator 37, der über
eine Getriebeeinrichtung 38 mit der Kamera 32 bzw. der Schwenkwelle 36 in trieblicher
Verbindung steht. Die Getriebeeinrichtung 38 ist gemäß der dargestellten Ausführungsform
von einem mit dem Aktuator 37 in Verbindung stehenden Ritzel 39 und einem Zahnrad
bzw. Zahnritzel 40 an der Schwenkwelle 36 bzw. der zweiten Kamera 23 gebildet. Die
Ansteuerung und Betätigung des Aktuators 37 erfolgt mittels einer elektronischen Steuereinrichtung
41 in Abhängigkeit von der Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung 8, so dass beim Anheben
der Lastaufnahmeeinrichtung 8 und einem Ausfahren des Hubgerüstes 5 erzielt wird,
dass die zweite Kamera 23 der Lage der Lastaufnahmeeinrichtung 8 folgt und der Bedienperson
ein Bild mit der Übersicht der Lastaufnahmeeinrichtung 8 an dem Hubgerüst 5 liefert,
anhand dessen die Bedienperson die Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung 8 abschätzen
kann und somit Lage und Position der Lastaufnahmeeinrichtung 8 bezüglich des Hubgerüstes
5 und somit bezüglich des Regals R abschätzen kann.
[0032] Anstelle der vertikalen Aufteilung der Monitoreinrichtung 30 in einen linken Abschnitt
und einen rechten Abschnitt gemäß der Figur 2 ist ebenfalls eine horizontale Aufteilung
der Monitoreinrichtung in einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt möglich.
Als Monitoreinrichtung 30 können weiterhin andere Darstellungsvorrichtungen verwendet
werden, die eine gleichzeitige Darstellung der beiden.Bilder der beiden Kameras 22,
23 ermöglichen, beispielsweise ein Head-Up-Display.
1. Flurförderzeug, insbesondere Lagertechnikstapler, mit einer an einem Hubgerüst anhebbar
und/oder absenkbar angeordneten Lastaufnahmeeinrichtung, insbesondere einer Lastgabel,
und einer Kameraeinrichtung zur Erfassung der Stellung der Lastaufnahmeeinrichtung
bezüglich eines Transportmittels, wobei die Kameraeinrichtung mit einer im Bereich
eines Fahrerarbeitsplatzes angeordneten Monitoreinrichtung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kameraeinrichtung (20) eine erste Kamera (22), die im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung
(8) angeordnet ist, und eine zweite Kamera (23) aufweist, die am Flurförderzeug (F)
angeordnet ist und auf das Hubgerüst (5) mit der anhebbar und/oder absenkbaren angeordneten
Lastaufnahmeeinrichtung (8) gerichtet ist.
2. Lagertechnikstapler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera (23) ein Sichtfeld (26) aufweist, das dem Blickfeld einer auf dem
Fahrerarbeitsplatz (4) befindlichen Bedienperson entspricht, die den Blick nach oben
richtet.
3. Lagertechnikstapler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera (23) an einem Fahrerschutzdach (2) oder einem Fahrzeugrahmen (1)
oder einem Standmast (6) des Hubgerüstes (5) angeordnet ist.
4. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera (23) über den gesamten Hubbereich der Lastaufnahmeeinrichtung (8)
ein Bild der Lastaufnahmeeinrichtung (8) mit dem Hubgerüst (5) liefert.
5. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera (23) mit einem Weitwinkelobjektiv versehen ist.
6. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera (23) bewegbar, insbesondere um eine im Wesentlichen horizontale
Schwenkachse (S) verschwenkbar, angeordnet ist und beim Anheben und/oder Absenken
der Lastaufnahmeeinrichtung (8) automatisch verstellbar ist, um der Stellung der Lastaufnahmeeinrichtung
(8) zu folgen.
7. Lagertechnikstapler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kamera (23) mittels einer elektronischen Steuereinrichtung (41) in Abhängigkeit
von der Hubhöhe der Lastaufnahmeeinrichtung (8) verstellbar ist.
8. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Monitoreinrichtung (21) für die erste Kamera (22) und die zweite Kamera (23)
jeweils einen Monitor umfasst.
9. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Monitoreinrichtung (21) einen Monitor umfasst, auf dem die von der ersten Kamera
(22) und der zweiten Kamera (23) gelieferten Bilder gleichzeitig darstellbar sind.
10. Lagertechnikstapler nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Monitor als Splitscreen-Monitor ausgebildet ist.
11. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kamera (22) als Gabelkamera ausgebildet ist.
12. Lagertechnikstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kamera (22) im Bereich eines Gabelträgers (10) angeordnet ist.
13. Lagertechnikstapler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kamera (22) am Gabelträger (10) in vertikaler Richtung verstellbar angeordnet
ist.