[0001] Die Erfindung betrifft eine bauseitig ortsfest an einem Bauwerk installierte Konsolenanordnung.
[0002] In vielen Werkshallen, beispielsweise in Kesselhäusern von Dampferzeugungsanlagen
sind ortsfeste Installationen zu Wartungs- und/oder Reparaturzwecken auszutauschen.
Beispielsweise in einem Kesselhaus einer Dampferzeugungseinrichtung sind Rohrabschnitte,
Armaturen, Schieber oder dergleichen dann und wann zu warten, einzubauen oder auszubauen.
Hierzu ist es erforderlich, entsprechende Montagesicherungsmaßnahmen vorzusehen. Üblicherweise
werden Montagesicherungsgerüste aufgestellt, derart, dass das zu wartende/auszutauschende
Bauteil allseits über Gerüstböden/Laufböden zugänglich ist. Üblicherweise bestehen
Montagesicherungsgerüste aus mehreren Vertikalstilen, die über Querriegel oder Diagonalriegel
verbunden sind. In die Querriegel sind Gerüstböden bzw. Laufböden eingehängt. Oberhalb
der Gerüstböden sind zusätzlich Montagesicherungsgeländer vorzusehen, die Montagepfosten
und ein Geländer umfassen, wobei zusätzlich noch Anschlagmöglichkeiten für einen Anseilschutz
vorgesehen werden müssen.
[0003] Derartige Montagesicherungsgerüste werden hauptsächlich deshalb verwendet, weil eine
Rückbaubarkeit der Montagesicherungsmaßnahmen aus Platzgründen erforderlich ist.
[0004] Der Aufbau von Montagesicherungseinrichtungen in Form von Raumgerüsten ist verhältnismäßig
zeitaufwendig. Raumgerüste sind verhältnismäßig großbauend, es muss eine Vielzahl
von zueinander kompatiblen Elementen solcher Raumgerüste vorgehalten werden.
[0005] Ortsfest angeordnete Laufbühnen und Laufgitter mit Geländern sind aus den zuvor erwähnten
Gründen nicht wünschenswert.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine zu diesen aufwendig zu erstellenden
Raumgerüsten alternative Lösung bereitzustellen.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine bauseitig ortsfest an einem Bauwerk installierte
Konsolenanordnung, umfassend wenigstens zwei jeweils mit Abstand zueinander angeordnete
Konsolen, die mit festen Laufböden versehen sind, wobei jede Konsole mit Mitteln zur
Aufnahme wenigstens eines zwei Konsolen überbrückenden Laufbodens und mit Mitteln
zur Sicherung des Laufbodens gegen Abheben versehen ist.
[0008] Die Erfindung ermöglicht den Verzicht auf große Raumgerüste oder nur temporär und
sporadisch genutzte Bedienerbühnen. Dies erfolgt im Einzelnen durch das Vorsehen von
Konsolen an der vorhandenen Gebäudestruktur aus Stahl, Beton oder Mauerwerk mittels
einer Schweiß-, Schraub- oder Klemmverbindung. Die Konsolen dienen als Auflagerkonstruktion
für Laufböden von Systemgerüsten. Diese können so angeordnet sein, dass zu wartende
Anlagenteile verhältnismäßig schnell durch entsprechende Verlegung von Laufböden eingerüstet
werden können.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die Konsolen gemäß der Erfindung als begehbare Stahlkonsolen
ausgebildet, die verhältnismäßig wenig Platz beanspruchen. Diese können etwa die Breite
eines üblichen Laufbodens aufweisen und an entsprechend günstigen Stellen im Bauwerk
angeordnet sein. Diese können nach Art und Anzahl so bemessen sein, dass das zu wartende
Bauteil nahezu ohne Zwickel eingerüstet werden kann.
[0010] In Kesselhäusern von Dampferzeugungseinrichtungen können beispielsweise die erfindungsgemäßen
Konsolen an der Stahlkonstruktion der Gebäudestruktur verschweißt worden sein.
[0011] Zweckmäßigerweise sind die Konsolen mit Mitteln zur Aufnahme wenigstens eines Sicherungsgeländers
versehen. Als Mittel zur Aufnahme eines Sicherungsgeländers können beispielsweise
Montagepfosten vorgesehen sein, die so angeordnet sind, dass ein sich parallel zum
Laufboden der Konsole erstreckendes Sicherungsgeländer montierbar ist. Die Montagepfosten
können teleskopierbar ausgebildet sein, obwohl das im Allgemeinen aus Sicherheitsgründen
nicht zulässig sein wird. Alternativ können Zapfen zur Aufnahme von Montagepfosten
vorgesehen sein. Als Mittel zur Aufnahme von Laufböden an jeder Konsole kann wenigstens
ein Halteprofil vorgesehen sein, welches mit Halteklauen der Laufböden zusammenwirkt.
Vorteilhafterweise ist das Halteprofil so ausgebildet, dass es die Einhängung handelsüblicher
standardisierter Laufböden von Systemgerüsten unterschiedlicher Hersteller ermöglicht.
Diese Laufböden werden beispielsweise in Längen von 500 mm bis zu 3000 mm angeboten.
[0012] Als Halteprofile können beispielsweise U-Profile oder O-Profile vorgesehen sein,
die entsprechend der bekannten U-Riegel oder O-Riegel ausgebildet sind.
[0013] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Konsolenanordnung gemäß der Erfindung ist
wenigstens eine Konsole mit einer Abhebesicherung für wenigstens einen eingehängten
Laufboden versehen.
[0014] Als Abhebesicherung kann wenigstens ein schwenkbar angelenktes Sicherungsprofil vorgesehen
sein, dass in einer Verriegelungsstellung die Halteklauen der Laufböden übergreift.
[0015] Dieses Sicherungsprofil kann seinerseits noch mit einer zusätzlichen Verriegelung
in Form von Verriegelungsbolzen versehen sein, die beispielsweise unverlierbar an
der Konsole angeordnet sind.
[0016] Bei einer Variante der Konsolenanordnung gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass
diese wenigstens ein als Zwischenstück ausgebildetes Podest umfasst, welches zwischen
wenigstens zwei den Abstand zweier Konsolen überbrückender Laufböden angeordnet ist.
Ein solches Zwischenstück ermöglicht es, Abstände zwischen Konsolen zu überbrücken,
die größer als die Länge eines Laufbodens sind. So kann beispielsweise ein horizontaler
Abstand zwischen zwei Konsolen von mehr als drei Metern mit zwei Laufböden und einem
zwischen diesen angeordneten Zwischenstück überbrückt werden. Das als Zwischenstück
ausgebildete Podest kann beispielsweise seinerseits über Vertikalstile abgestützt
sein. Alternativ kann dieses an der Bauwerkskonstruktion mittels Spannseilen oder
Diagonalverstrebungen abgehängt sein.
[0017] Zweckmäßigerweise ist das Podest entsprechend der Konsolen mit Mitteln zur Aufnahme
und Sicherung von Laufböden versehen.
[0018] Bei der bevorzugten Variante der Konsolenanordnung gemäß der Erfindung ist das Podest
an der Bauwerkskonstruktion mittels Seilen abgehängt, und zwar beiderseits des zu
überbrückenden Abstandes.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer an einem Bauwerk ortsfest angebrachten Konsole
gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- eine Ansicht entlang des Pfahls II in Figur 1,
- Figur 3
- einen Teil eines in die Konsole einzuhängenden Laufbodens,
- Figur 4
- ein Schnitt entlang der Linien IV - IV in Figur 1,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der Konsole mit geöffnetem Sicherungsprofil beim Einhängen
eines Laufbodens,
- Figuren 6 und 7
- schematische Darstellungen, die das Zusammenwirken von Laufboden und Konsole veranschaulichen,
- Figur 8
- zwei mit horizontalem Abstand auf gleicher Höhe zueinander angeordnete Konsolen einer
Konsolenanordnung gemäß der Erfindung mit sich dazwischen erstreckendem Laufboden
und
- Figur 9
- eine Teilansicht einer Konsolenanordnung gemäß der Erfindung mit einem an der Bauwerkskonstruktion
abgehängten Zwischenstück, welches beiderseits jeweils einen Laufboden aufnimmt.
[0021] Die Konsolenanordnung gemäß der Erfindung umfasst wenigstens zwei mit horizontalem
Abstand auf etwa gleicher Höhe zueinander angeordnete Konsolen (1), die ortsfest an
einem Bauwerk (2) installiert sind.
[0022] Eine Konsole (1) umfasst einen Rahmen (3) aus Vierkantstahlprofilen mit einem fest
mit diesem verschweißten Laufboden (4) in Form eines Tränenblechs.
[0023] Die Konsole (1) umfasst weiterhin sich in Bezug auf die Laufbohlen (4) bzw. in Bezug
auf den Rahmen (3) diagonal erstreckende Stützen (5), die unverlierbar und starr mit
dem Rahmen (3) verbunden sind, vorzugsweise mit diesem verschweißt sind. An dem Rahmen
(3) und an den Stützen (5) sind einerseits, d. h. auf der dem Bauwerk (2) zugekehrten
Seite Fußplatten (6) vorgesehen, welche als Befestigungsflansche mit Befestigungsbohrungen
(7) ausgebildet sind. Über die Befestigungsbohrungen (7) sind die Fußplatten (6) und
somit die gesamte Konsole (1) mit dem Bauwerk (2) verdübelt.
[0024] Wie bereits zuvor erwähnt, kann die Konsole (1) auch mit einer Stahlträgerkonstruktion
des Bauwerks verschweißt sein.
[0025] Der Rahmen (3) bildet zwei Schmalseiten (8) und eine Stirnseite (9), wobei an der
Stirnseite (9) ein Einhängeprofil (10) als U-Profil zur Aufnahme von Halteklauen (11)
eines Laufbodens (13) vorgesehen ist. An den Schmalseiten (8) ist jeweils ein Steckzapfen
(12) zur Aufnahme eines nicht dargestellten Montagepfostens für ein Montagesicherungsgeländer
vorgesehen.
[0026] Die grundsätzliche Anordnung zweier Konsolen (1) zueinander in Bezug auf des Bauwerk
kann am besten aus Figur 8 entnommen werden, in der zwei Konsolen (1) dargestellt
sind, die mit einem den Abstand der Konsolen (1) überbrückenden Laufboden (13) miteinander
verbunden sind.
[0027] Die Konsolen (1) sind jeweils mit einer Abhebesicherung in Form eines schwenkbar
an den Rahmen 3 im Bereich dessen Schmalseiten (8) angelenkten Sicherungsprofils (14)
versehen. Das Sicherungsprofil (14) ist, wie dies insbesondere aus den Figuren 5 und
2 ersichtlich ist, als endseitig abgewinkelte Leiste ausgebildet, die an dem Rahmen
(3) jeweils um eine Schwenkachse (15) drehbar gelagert ist. Diese übergreift das Einhängeprofil
(10) mit Abstand, so dass die in dieses eingehängte Halteklauen (11) der Laufböden
(13) gegen Aushängen gesichert sind.
[0028] Zur Fixierung des Sicherungsprofils (14) in der verriegelten Lage sind Verriegelungsbolzen
(16) vorgesehen, die mittels einer Kette (17) unverlierbar an dem Rahmen (3) befestigt
sind. Diese durchsetzen im Verriegelungszustand fluchtend zueinander angeordnete Bohrungen
(18) des Sicherungsprofils (14) und des Einhängeprofils (10).
[0029] Die Verriegelungsbolzen (16) sind jeweils mit einem in Bezug auf einen Steckteil
(16a) des Verriegelungsbolzens (16) abgewinkelten Sicherungsteils (16b) versehen,
welches im gesicherten Zustand in einen Sicherungshaken (19) des Sicherungsprofils
(14) so eingelegt ist, dass der Verriegelungsbolzen (16) nicht mehr aus den Bohrungen
(18) herausgezogen werden kann.
[0030] Der verriegelte Zustand der Laufböden (13) in Bezug auf die Konsolen (1) ist in den
Figuren 6 und 7 dargestellt.
[0031] Figur 9 zeigt einen Teil der Konsolenanordnung mit einem als Zwischenstück ausgebildeten
Podest (20), welches zwischen zwei Laufböden (13) angeordnet ist und eine Überbrückung
eines größeren horizontalen Abstands zwischen zwei Konsolen (1) ermöglicht. Das Podest
ist über Stahlseile (21) am Bauwerk (2) abgehängt. Dieses ist an seinen Längsseiten
jeweils mit zwei Abhebesicherungen der vorstehend beschriebenen Art versehen. An dem
Podest (20) können ebenfalls Mittel zur Aufnahme eines Montagesicherungsgerüstes vorgesehen
sein. Diese sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Konsole
- 2
- Bauwerk
- 3
- Rahmen
- 4
- Laufboden
- 5
- Stützen
- 6
- Fußplatten
- 7
- Befestigungsbohrung
- 8
- Schmalseiten
- 9
- Stirnseite
- 10
- Einhängeprofil
- 11
- Halteklauen
- 12
- Steckzapfen
- 13
- Laufboden
- 14
- Sicherungsprofil
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Verriegelungsbolzen
- 17
- Kette
- 18
- Bohrungen
- 19
- Sicherungshaken
- 20
- Podest
- 21
- Stahlseile
1. Bauseitig ortsfest an einem Bauwerk (2) installierte Konsolenanordnung umfassend wenigstens
zwei jeweils mit Abstand zueinander angeordnete Konsolen (1), die mit festen Laufböden
(4) versehen sind, wobei jede Konsole (1) mit Mitteln zur Aufnahme wenigstens eines
zwei Konsolen (1) überbrückenden Laufbodens (13) und mit Mitteln zur Sicherung des
Laufbodens (13) gegen Abheben versehen ist.
2. Konsolenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsolen (1) fest mit dem Bauwerk (2) verbunden sind.
3. Konsolenanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsolen (1) mit Mitteln zur Aufnahme wenigstens eines Sicherungsgeländers versehen
sind.
4. Konsolenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Aufnahme von Laufböden (13) an jeder Konsole (1) wenigstens ein Halteprofil
(10) vorgesehen ist, welches mit Halteklauen (11) der Laufböden (13) zusammenwirkt.
5. Konsolenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Halteprofile (10) U-Profile oder O-Profile vorgesehen sind.
6. Konsolenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Konsole (1) mit einer Abhebesicherung für wenigstens einen eingehängten
Laufboden (13) versehen ist.
7. Konsolenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Abhebesicherung wenigstens einschwenkbar angelenktes Sicherungsprofil (14) vorgesehen
ist, das in einer Verriegelungsstellung die Halteklauen (11) der Laufböden (13) übergreift.
8. Konsolenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese wenigstens ein als Zwischenstücke ausgebildetes Podest (20) umfasst, welches
zwischen wenigstens zwei den Abstand zweier Konsolen (1) überbrückenden Laufböden
(13) angeordnet ist.
9. Konsolenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Podest entsprechend der Konsolen (1) mit Mitteln zur Aufnahme und Sicherung von
Laufböden (13) versehen ist.
10. Konsolenanordnung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Podest an dem Bauwerk (2) abgehängt ist.