Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine sowie ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines
Kühlkreislaufs
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine, mit einem Hauptkühler
und einer Hauptkühlmittelpumpe in einem Hauptkühlmittelkreislauf sowie einem Wärmespeicher,
einem Schaltventil, einem Rückschlagventil und einer weiteren, einem Wärmespeicherkreislauf
des Wärmespeichers zugeordneten Kühlmittelpumpe im Nebenkühlmittelkreislauf. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines solchen Kühlkreislaufs.
[0002] Herkömmliche Brennkraftmaschinen für Fahrzeuge weisen im Allgemeinen einen Kühlkreislauf
auf, wobei das Kühlmittel nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine schnell abkühlt,
sodass beim Kaltstart der Brennkraftmaschine nach einer längeren Standzeit die Arbeitsmittel
relativ niedrige Temperaturen aufweisen, die wesentlich unterhalb der Betriebstemperatur
liegen. Insbesondere bei tiefen Umgebungstemperaturen, bei denen die Arbeitsmittel
entsprechend stark abkühlen, ergeben sich Probleme für den Start und den Betrieb der
Brennkraftmaschine.
[0003] Neben anderen Nachteilen zeigt sich insbesondere eine wesentliche Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs
der Brennkraftmaschine durch erhöhte Reibung in der Brennkraftmaschine sowie durch
eine verschlechterte Gemischbildung. Die größere Reibung ergibt sich dabei dadurch,
dass an den Schmierstellen das Schmiermittel infolge der niedrigen Temperaturen eine
erhöhte Zähigkeit aufweist. Auch die verschlechterte Gemischbildung resultiert aus
den ungünstigen Temperaturbedingungen, bei denen der der Luft zugeführte Kraftstoff
nur schwer verdampft.
[0004] Für die schnellere Aufwärmung der Brennkraftmaschine nach dem Kaltstart besteht die
Möglichkeit, in den Kühlkreislauf einen Wärmespeicher zu integrieren. Für die optimale
Nutzung eines solchen Wärmespeichers ist es wünschenswert, diesen so in den Kreislauf
einzubinden, dass er auf unterschiedliche Arten genutzt werden kann.
[0005] Die
DE 195 12 821 A1 betrifft ein Verfahren zum Betrieb von Wärmespeichern für die Beheizung der Brennkraftmaschine
beim Kaltstart. Dabei beginnt beim Motostart die Zirkulation des Wärmeträgers über
den Speicher, bis der gesamte Inhalt des Wärmespeichers ausgetauscht ist, wobei spätestens
bei Abschaltung der Zündung des Motors die Zirkulation über den Speicher erneut einsetzt
und aufrecht erhalten wird, bis der Inhalt des Wärmespeichers vollständig ausgetauscht
ist.
[0006] Die
DE 44 02 215 A1 bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung des Kaltstartverhaltens von Verbrennungsmaschinen
durch Einkopplung von Wärmeenergie. In dem Kühlkreislauf eines Fahrzeugs ist ein Latentwärmespeicher
in Reihe mit dem Heizungswärmetauscher geschaltet. Bei Betrieb der Verbrennungsmaschine
strömt das aufgeheizte Kühlwasser durch den Latentwärmespeicher, sodass beim Abschalten
der Verbrennungsmaschine Wärmeenergie entsprechend der Dimensionierung im Latentwärmespeicher
gespeichert wird. Beim nächsten Kaltstart wird die Wärme mit einer kurzfristigen Leistung
freigesetzt, wodurch der Motor innerhalb von ein paar Sekunden so weit aufgeheizt
werden kann, dass die Emissionen von Schadstoffen bereits in der Startphase reduziert
werden können. Außerdem wird das Heizungssystem des Fahrzeugs schneller auf Betriebstemperatur
gebracht.
[0007] Der
DE 33 41 097 A1 liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine zu schaffen, die eine günstigere
Betriebsweise mit verringertem Kraftstoffverbrauch auch für solche Fahrzeuge ermöglicht,
die nur relativ kurzzeitig und mit größeren Abständen zwischen den einzelnen Betriebszeiten
betrieben werden. Hierzu wird ein wesentlicher Teil des Arbeitsmittels nach dem Abstellen
der Brennkraftmaschine in einem mit wärmeisolierenden Wänden versehenen Vorratsbehälter
gespeichert und beim Wiederanstellen der Brennkraftmaschine dem Arbeitsmittelkreislauf
zugeführt.
[0008] Auch gemäß der
DE 32 15 342 A1 wird ein Großteil der beim Abstellen des Motors im Kühlmittel- und Motoröl-Kreislauf
vorhandenen Wärme mittels Thermosgefäßen und Wärmeisolierung unter Ausnutzung der
vorhandenen Volumina gespeichert und steht beim erneuten Start vorgewärmt zur Verfügung.
[0009] Die
DE 41 04 093 A1 bezieht sich auf eine Kühlanlage für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, bei der in
Abhängigkeit von einer Vielzahl gemessener Zustandsgrößen, insbesondere der Betriebstemperaturen,
eine individuelle Leistungsregelung jedes Kühlkreislaufs möglich ist. Durch drehzahlgesteuerte
Pumpen oder ein elektrisch ansteuerbares Ventil kann der jeweilige Durchsatz des Wärmetauscherfluids
durch den Wärmetauscher gesteuert werden. Die Unterdrückung der Kühlung in der Warmlaufphase
kann dadurch erreicht werden, dass der Fluiddurchsatz durch Abschalten der Pumpe oder
Schließung der Ventile in der betreffenden Leitung unterbunden wird.
[0010] Diese unterschiedlichen Kreisläufe zur Nutzung des Wärmespeichers sind beispielsweise
durch die Verwendung mehrerer Ventile bzw. eines zentralen Ventils, das eine größere
Anzahl von Schaltstellungen ermöglicht, realisierbar. Die Verwendung mehrerer Ventile
führt jedoch zu hohen Systemkosten und erfordert zudem zusätzlichen Bauraum.
[0011] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unterschiedliche
Kreisläufe unter Einbindung des Wärmespeichers zu realisieren, wobei auf aufwendige
Ventile verzichtet werden soll. Insbesondere soll ein zentrales Mehrwege-Ventil für
eine Vielzahl unterschiedlicher Schaltzustände entfallen. Weiterhin soll ein Arbeitsverfahren
zum Betrieb eines solchen Kühlkreislaufs geschaffen werden.
[0012] Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst mit einem Kühlkreislauf gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
[0013] Erfindungsgemäß ist also ein Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine vorgesehen, bei
dem in Strömungsrichtung des Kühlmittels hinter der Brennkraftmaschine ein Verzweigungselement
für die Zuführung zumindest eines Teilstroms des Kühlmittels zu einer Zuführleitung
angeordnet ist, durch welche das Kühlmittel mittels desselben oder eines weiteren
Verzweigungselements einem Heizwärmetauscher und/oder dem Wärmespeicher zuführbar
ist, wobei das Kühlmittel mittels eines dem Wärmespeicherkreislauf zugeordneten Schaltventils
wahlweise einer mit der Brennkraftmaschine verbundenen Versorgungsleitung oder mittels
eines den Heizwärmetauscher und den Wärmespeicher verbindenden Knotenpunkts einer
beispielsweise ein Rückschlagventil aufweisenden Sammelleitung zuführbar ist, die
mittels eines Knotenpunkts in Strömungsrichtung vor einem Einlass der Hauptkühlmittelpumpe
mit einer mit dem Hauptkühler verbundenen Rückführleitung verbunden ist. Hierdurch
sind in überraschend einfacher Weise die unterschiedlichen Betriebszustände zusätzlich
zu dem gewöhnlichen Betrieb der Brennkraftmaschine, nämlich die Versorgung des Heizwärmetauschers
zur Erwärmung des Innenraums des Kraftfahrzeugs, die Vorwärmung der Brennkraftmaschine
aus dem Inhalt des Wärmespeichers sowie die Versorgung des Wärmespeichers mit der
erforderlichen thermischen Energie während des Betriebs der Brennkraftmaschine schon
durch ein einziges Schaltventil in Verbindung mit zumindest einem Rückschlagventil
sowie einer elektrischen Kühlmittelpumpe realisierbar.
[0014] Zusätzlich zu dem gewöhnlichen Betrieb können so verschiedene weitere Kreisläufe
unter Einbindung des Wärmespeichers realisiert werden, beispielsweise zur Versorgung
desselben mit der gewünschten thermischen Energie durch eine entsprechende Schaltungsstellung
des Schaltventils mit Unterstützung der Kühlmittelpumpe. Weiterhin ist einstellbar
ein Kreislauf zur Versorgung der Innenraumheizung in derselben Schaltposition des
Schaltventils durch Abschalten der Hauptkühlmittelpumpe sowie in der anderen Schaltposition
des Schaltventils bei ebenfalls abgeschalteter Hauptkühlmittelpumpe mittels der Versorgungsleitung
ein Vorwärmkreislauf zur Erwärmung der Brennkraftmaschine vor der Inbetriebnahme der
Brennkraftmaschine, um so eine Verkürzung der Warmlaufphase zu erreichen. Diese zumindest
drei weiteren Kreisläufe können dabei ohne aufwendige Mehrwegeventile realisiert werden,
wobei der erfindungsgemäße Effekt vor allem auf der effizienten Nutzung des dem Wärmespeicher
zugeordneten Schaltventils in Verbindung mit der Kombination der Ein- bzw. Abschaltung
der elektrisch angetriebenen Kühlmittelpumpe und/oder der Hauptkühlmittelpumpe beruht.
[0015] Dabei umfasst der Hauptkühlmittelkreislauf zumindest die Brennkraftmaschine, die
Hauptkühlmittelpumpe sowie den Hauptkühler und der Wärmespeicherkreislauf zumindest
den Wärmespeicher, die Kühlmittelpumpe, das Schaltventil sowie den Heizwärmetauscher.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dadurch
erreicht, dass ein Auslass der Brennkraftmaschine mit einer Bypassleitung verbunden
ist, durch welche zumindest ein Teilstrom des Kühlmittels unter Umgehung des Hauptkühlers
mittels eines weiteren, insbesondere durch einen Thermostaten gesteuerten Schaltventils
der Rückführleitung zuführbar ist. Hierdurch wird es beispielsweise in der Warmlaufphase
möglich, den Hauptwasserkühler zu umgehen und das aus der Brennkraftmaschine austretende
Kühlmittel durch die Bypassleitung zurück zu der Hauptkühlmittelpumpe und zurück zu
dem Einlass der Brennkraftmaschine zu führen. Die Bypassleitung kann hierzu direkt
an den Auslass der Brennkraftmaschine oder aber an die Zuführleitung angeschlossen
sein.
[0017] Hierbei erweist es sich als besonders praxisnah, wenn in der Bypassleitung ein Rückschlagventil
angeordnet ist, sodass ein Zurückströmen des aus der Sammelleitung über den Knotenpunkt
in die Zuführleitung, insbesondere auch bei einem zusätzlichen Betrieb der Kühlmittelpumpe,
ausgeschlossen ist.
[0018] Eine weitere, ebenfalls besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung wird auch
dadurch erreicht, dass der Kühlkreislauf einen mit dem Auslass der Brennkraftmaschine
verbundenen Motorölkühler aufweist, dessen Auslass mit der Sammelleitung verbunden
ist. Dabei wird das aus der Brennkraftmaschine austretende Kühlmittel für einen Wärmeaustausch
mit dem Motoröl genutzt. Der Anteil des dem Motorölkühler einerseits und dem Heizwärmetauscher
andererseits zuführbaren Kühlmittelvolumenstroms ist dabei entsprechend den jeweiligen
Betriebsumständen einstellbar oder auch in Abhängigkeit von erfassten Signalen mittels
einer Steuereinheit veränderbar.
[0019] Grundsätzlich ist es denkbar, eine Durchströmung des Ölkühlers und des Heizwärmetauschers
nacheinander vorzusehen, um so die gegebenenfalls durch das heiße Öl in das Kühlmittel
eingebrachte zusätzliche thermische Energie in dem Heizwärmetauscher zur Beheizung
des Fahrgastraums zu nutzen. Besonders sinnvoll ist es hingegen, wenn der Motorölkühler
in paralleler Anordnung zu dem Heizwärmetauscher zwischen der Zuführleitung und der
Sammelleitung angeordnet ist, wobei beispielsweise eine unabhängige Beaufschlagung
mit dem Kühlmittel erfolgen und der Durchfluss durch den Motorölkühler oder den Heizwärmetauscher
bedarfsweise unterbrochen werden kann.
[0020] Zur Vermeidung eines unerwünschten Rücklaufs von der Sammelleitung in den Motorölkühler
wird eine einfache, besonders praxisgerechte Abwandlung dadurch realisiert, dass in
Strömungsrichtung hinter dem Motorölkühler ein Rückschlagventil angeordnet ist, welches
vorzugsweise in unmittelbarer Nähe eines Auslasses des Motorölkühlers positioniert
oder in diesen integriert ist.
[0021] Die Kühlmittelpumpe kann grundsätzlich in beliebiger Position in dem Wärmespeicherkreislauf
angeordnet werden. Besonders effektiv ist dabei eine Anordnung der weiteren Kühlmittelpumpe
in Strömungsrichtung vor dem Wärmespeicher, um so bedarfsweise einen konstanten Volumenstrom
bereitstellen zu können.
[0022] Die Versorgungsleitung dient im Wesentlichen oder ausschließlich der Versorgung der
Brennkraftmaschine vor oder während der Kaltstartphase mit vorgewärmtem Kühlmittel
aus dem Wärmespeicher, welcher mittels der Versorgungsleitung mit einem Einlass der
Brennkraftmaschine direkt verbunden sein kann. Besonders zweckmäßig ist es hingegen,
wenn die Versorgungsleitung mit einem weiteren Knotenpunkt mit einem Einlass der Brennkraftmaschine
und einem Auslass der Hauptkühlmittelpumpe verbunden ist, sodass die Sammelleitung
und die Versorgungsleitung zu einem gemeinsamen Einlass der Brennkraftmaschine führen.
[0023] Weiterhin erweist sich eine Ausgestaltung der Erfindung als besonders Erfolg versprechend,
bei welcher in der Versorgungsleitung ein Rückschlagventil angeordnet ist. Dadurch
wird in der normalen Betriebsphase, in welcher das Schaltventil den Wärmespeicher
mit der Versorgungsleitung verbindet, um so den Kreislauf des Kühlmittels von der
Zuführleitung zurück zu der Sammelleitung zu unterbrechen und die weitere Befüllung
des Wärmespeichers zu verhindern, die Zuführung von aus der Hauptkühlmittelpumpe austretendem
Kühlmittel in die Versorgungsleitung vermieden. Ein zusätzliches Absperrorgan ist
dadurch entbehrlich.
[0024] Die weitere erfindungsgemäße Aufgabe, ein Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Kühlkreislaufs
einer Brennkraftmaschine zu schaffen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ergänzend
zu einem ersten Kreislauf, bei dem das Kühlmittel die Brennkraftmaschine, den Hauptkühler
sowie die Hauptkühlmittelpumpe nacheinander durchströmt, zumindest ein zweiter Kreislauf,
bei dem zusätzlich zu dem ersten Kreislauf ein Wärmespeicher sowie eine Kühlmittelpumpe
nacheinander durchströmt werden, ein dritter Kreislauf, bei dem das Kühlmittel aus
dem Wärmespeicher mittels der Kühlmittelpumpe über ein Schaltventil in der ersten
Schaltstellung den Heizwärmetauscher bei abgeschalteter Hauptkühlmittelpumpe durchströmt,
oder ein vierter Kreislauf, bei dem das Kühlmittel aus dem Wärmespeicher mittels der
Kühlmittelpumpe über ein Schaltventil in der zweiten Schaltstellung die Versorgungsleitung,
die Brennkraftmaschine und die Rückführleitung bei abgeschalteter Hauptkühlmittelpumpe
nacheinander durchströmt, eingestellt werden können.
[0025] In besonders einfacher Weise werden die verschiedenen Kreisläufe allein durch Ein-
bzw. Ausschalten der Hauptkühlmittelpumpe einerseits und der Kühlmittelpumpe andererseits
in Verbindung mit einem Schaltventil für die Zuführung des Kühlmittels aus dem Wärmespeicher
alternativ zu der Versorungsleitung oder der Sammelleitung erreicht. Während die Kühlmittelpumpe
im gewöhnlichen Betrieb der Brennkraftmaschine abgeschaltet und der Wärmespeicherkreislauf
durch die Schaltstellung des Schaltventils unterbrochen ist, führt die Zuschaltung
der Kühlmittelpumpe in Verbindung mit der Inbetriebnahme der Hauptkühlmittelpumpe
in der anderen, den Wärmespeicherkreislauf schließenden Stellung des Schaltventils
zu einer gewünschten Durchströmung des Wärmespeichers, welcher auf diese Weise mit
der gewünschten thermischen Energie versorgt wird. Durch die Schaltstellung des Schaltventils
werden bei abgeschalteter Hauptkühlmittelpumpe zwei alternative Kreisläufe bestimmt.
Einerseits wird der Kreislauf allein auf die Kühlmittelpumpe, den Wärmespeicher und
den Heizwärmetauscher beschränkt, mit der Folge einer Beheizung des Fahrgastraums.
In der alternativen Schaltstellung gelangt das Kühlmittel nicht zu dem Heizwärmetauscher,
sondern durch die Versorgungsleitung zu der Brennkraftmaschine und mittels der Zuführleitung
durch die Kühlmittelpumpe zurück in den Wärmespeicher. Hierdurch kann also auch im
Stillstand der Hauptkühlmittelpumpe eine gewünschte Vorwärmung der Brennkraftmaschine
durchgeführt werden.
[0026] Die verschiedenen Kreisläufe sind zur besseren Übersicht der möglichen Kühlmittelströme
nachstehend noch anhand eines Diagramms für unterschiedliche Kühlmittelströmungen
bei eingeschalteter Kühlmittelpumpe dargestellt, während die nicht weiter ausgeführte
Abschaltung der Kühlmittelpumpe zu einem an sich bekannten Normalbetrieb der Brennkraftmaschine
führt.

Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt jeweils in einer Prinzipdarstellung der Erfindung in
- Fig. 1
- einen gewöhnlichen Betrieb der Brennkraftmaschine als einen ersten Kreislauf des Kühlmittels;
- Fig. 2
- einen Füllbetrieb des Wärmespeichers als einen zweiten Kreislauf.des Kühlmittels;
- Fig. 3
- einen Heizbetrieb als einen dritten Kreislauf des Kühlmittels;
- Fig. 4
- einen Vorwärmbetrieb der Brennkraftmaschine als einen vierten Kreislauf des Kühlmittels.
[0027] Figur 1 zeigt einen Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine 1 eines nicht weiter dargestellten
Kraftfahrzeugs, der mit einfachen Mitteln an unterschiedliche Betriebsbedingungen
angepasst werden kann. Hierzu gelangt das Kühlmittel in dem in Figur 1 gezeigten Normalbetrieb
der Brennkraftmaschine 1 aufgrund des mittels der Hauptkühlmittelpumpe 2 erzeugten
Pumpendrucks zunächst zu einem Einlass 3 der Brennkraftmaschine 1. Das dabei erwärmte
Kühlmittel strömt durch einen Auslass 4 der Brennkraftmaschine zu einem Verzweigungselement
5, sodass ein Teilstrom des Kühlmittels in einen Hauptkühler 6 eines Hauptkühlmittelkreislaufs
und ein weiterer, ungekühlter Teilstrom des Kühlmittels in eine Zuführleitung 7 eines
Nebenkühlmittelkreislaufs eintritt. In dem Hauptkühlmittelkreislauf wird das mittels
des Hauptkühlers 6 gekühlte Kühlmittel zu einem Thermostatventil 8 gefördert. Im weiteren
Verlauf wird dieser Kühlmittelstrom aus dem Hauptkühlmittelkreislauf mittels eines
Knotenpunkts 9 mit dem zweiten Kühlmittelstrom des Nebenkühlmittelkreislaufs vereinigt,
sodass das gesamte Kühlmittel anschließend in die Hauptkühlmittelpumpe 2 zurückgeführt
wird. In dem Hauptkühlmittelkreislauf ermöglicht eine mit einem Rückschlagventil 10
ausgestattete Bypassleitung 11 die Umgehung des Hauptkühlers 6 in Abhängigkeit der
Schaltstellung des Thermostatventils 8, um so in einer Kaltstartphase eine schnellere
Erwärmung des Kühlmittels zu ermöglichen. In dem Nebenkühlmittelkreislauf wird das
Kühlmittel mittels der Zuführleitung 7 einem Heizwärmetauscher 12 zugeführt, welcher
der bedarfsweisen Beheizung eines nicht gezeigten Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs
dient. Das auf diese Weise gekühlte Kühlmittel gelangt anschließend in eine Sammelleitung
13 und über den Knotenpunkt 9 zurück zu der Hauptkühlmittelpumpe 2. Eine weitere Zuführleitung
14 verbindet den Auslass 4 der Brennkraftmaschine 1 mit einem Motorölkühler 15, dessen
Auslass mittels eines Rückschlagventils 16 mit der Sammelleitung 13 verbunden ist.
Dabei verhindert ein in der Sammelleitung 13 angeordnetes weiteres Rückschlagventil
17 das unerwünschte Rückströmen des Kühlmittels zu dem Heizwärmetauscher 12.
[0028] In Figur 2 ist ein Kreislauf des Kühlmittels dargestellt, welcher einem Füllbetrieb
eines Wärmespeichers 18 entspricht. Um den Wärmespeicher 18 mit der erforderlichen
thermischen Energie zu versorgen, wird lediglich ein Schaltventil 19 in eine den Wärmespeicherkreislauf
ermöglichende Position gebracht, während sowohl die Hauptkühlmittelpumpe 2 als auch
eine weitere Kühlmittelpumpe 20 in Betrieb sind. Hierdurch gelangt das Kühlmittel
nicht nur in oben beschriebener Weise zu dem Heizwärmetauscher 12, sondern zusätzlich
über ein Verzweigungselement 21 in der Zuführleitung 7 auch zu dem Wärmespeicher 18,
welcher zu dem Heizwärmetauscher 12 parallel geschaltet ist. Dabei wird ein unerwünschtes
Rückströmen des Kühlmittels aus dem Heizwärmetauscher 12 über einen Knotenpunkt 22
zurück in den Wärmespeicher 18 verhindert, sodass hier ein Rückschlagventil entbehrlich
ist. Zugleich kann durch die Steuerung der Kühlmittelpumpe 20 der dem Wärmespeicher
18 jeweils zuzuführende Volumenstrom eingestellt werden.
[0029] Demgegenüber ist in Figur 3 lediglich die Kühlmittelpumpe 20 in Betrieb, sodass das
Kühlmittel ausschließlich innerhalb des Wärmespeicherkreislaufs umgewälzt wird. Insbesondere
gelangt also das temperierte Kühlmittel aus dem Wärmespeicher 18 durch eine entsprechende
Schaltstellung des Schaltventils 19 über den Knotenpunkt 22 zu dem Heizwärmetauscher
12 und von dort über die Kühlmittelpumpe 20 zurück in den Wärmespeicher 18. Dementsprechend
dient das Kühlmittel in diesem Kreislauf lediglich der Bereitstellung thermischer
Energie zur Beheizung des Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs. Das Kühlmittel durchströmt
dabei nicht die Sammelleitung 13, weil der Rückfluss in den Motorölkühler 15 durch
das Rückschlagventil 16 ebenso wie in die Bypassleitung 11 durch das Rückschlagventil
10 ausgeschlossen sind. Der weitere Leitungsweg zum Einlass 3 der Brennkraftmaschine
1 ist zugleich durch den Stillstand der Hauptkühlmittelpumpe 2 versperrt, sodass der
Kühlmittelkreislauf ohne zusätzliche Absperrorgane auf den Wärmespeicherkreislauf
beschränkt werden kann.
[0030] Abschließend ist in der Figur 4 noch ein Vorwärmbetrieb der Brennkraftmaschine 1
als ein vierter Kreislauf des Kühlmittels dargestellt, welcher ausgehend von dem in
Figur 3 gezeigten Wärmespeicherkreislauf durch eine Änderung der Schaltstellung des
Schaltventils 19 einstellbar ist. Hierdurch gelangt das Kühlmittel von dem Wärmespeicher
18 zu einer ein Rückschlagventil 24 aufweisenden Versorgungsleitung 23 und weiter
zu dem Einlass 25 der Brennkraftmaschine 1. Der Rückstrom in die ebenfalls mit der
Brennkraftmaschine 1 verbundene Hauptkühlmittelpumpe 2 ist im Stillstand durch ein
nicht gezeigtes Absperrelement ausgeschlossen. Daher durchströmt das temperierte Kühlmittel
die Brennkraftmaschine 1 und gelangt über das Verzweigungselement 5 und durch die
Zuführleitung 7 zu der Kühlmittelpumpe 20 und zurück zu dem Wärmespeicher 18. Dabei
wird eine unerwünschte Durchströmung des Hauptkühlers 6 allein aufgrund der sich einstellenden
Druckverhältnisse verhindert.
1. Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine (1), mit einem Hauptkühler (6) und einer Hauptkühlmittelpumpe
(2) in einem Hauptkühlmittelkreislauf sowie einem Wärmespeicher (18), einem Schaltventil
(19), einem Rückschlagventil (10, 16, 17, 24) und einer weiteren, einem Wärmespeicherkreislauf
des Wärmespeichers (18) zugeordneten Kühlmittelpumpe (20) im Nebenkühlmittelkreislauf,
wobei in Strömungsrichtung des Kühlmittels hinter der Brennkraftmaschine (1) ein Verzweigungselement
(5) für die Zuführung zumindest eines Teilstroms des Kühlmittels zu einer Zuführleitung
(7, 14) angeordnet ist, durch welche das Kühlmittel mittels desselben oder eines weiteren
Verzweigungselements (21) einem Heizwärmetauscher (12) und/oder dem Wärmespeicher
(18) zuführbar ist, wobei das Kühlmittel mittels eines dem Wärmespeicherkreislauf
zugeordneten Schaltventils (19) wahlweise einer mit der Brennkraftmaschine (1) verbundenen
Versorgungsleitung (23) oder mittels eines den Heizwärmetauscher (12) und den Wärmespeicher
(18) verbindenden Knotenpunkts (22) einer insbesondere ein Rückschlagventil (17) aufweisenden
Sammelleitung (13) zuführbar ist, die mittels eines Knotenpunkts (9) in Strömungsrichtung
vor einem Einlass der Hauptkühlmittelpumpe (2) mit einer mit dem Hauptkühler (6) verbundenen
Rückführleitung verbunden ist.
2. Kühlkreislauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslass (4) der Brennkraftmaschine (1) mit einer Bypassleitung (11) verbunden
ist, durch welche zumindest ein Teilstrom des Kühlmittels unter Umgehung des Hauptkühlers
(6) mittels eines weiteren Schaltventils, insbesondere eines Thermostatventils (8),
der Hauptkühlmittelpumpe (2) zuführbar ist.
3. Kühlkreislauf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bypassleitung (11) ein Rückschlagventil (10) angeordnet ist.
4. Kühlkreislauf nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkreislauf einen mit dem Auslass (4) der Brennkraftmaschine (1) verbundenen
Motorölkühler (15) aufweist, dessen Auslass mit der Sammelleitung (13) verbunden ist.
5. Kühlkreislauf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Motorölkühler (15) in paralleler Anordnung zu dem Heizwärmetauscher (12) zwischen
der Zuführleitung (7) und der Sammelleitung (13) angeordnet ist.
6. Kühlkreislauf nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung hinter dem Motorölkühler (15) ein Rückschlagventil (16) angeordnet
ist.
7. Kühlkreislauf nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Kühlmittelpumpe (20) in Strömungsrichtung vor dem Wärmespeicher (18)
angeordnet ist.
8. Kühlkreislauf nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitung (23) ein Rückschlagventil (24) aufweist.
9. Arbeitsverfahren zum Betrieb eines Kühlkreislaufs einer Brennkraftmaschine (1) nach
zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem wahlweise ein erster Kreislauf,
bei dem das Kühlmittel die Brennkraftmaschine (1), den Hauptkühler (6) sowie die Hauptkühlmittelpumpe
(2) nacheinander durchströmt, oder zumindest einer der folgenden Kreisläufe eingestellt
wird:
■ ein zweiter Kreislauf, bei dem zusätzlich zu dem ersten Kreislauf ein Wärmespeicher
(18) sowie eine Kühlmittelpumpe (20) nacheinander durchströmt werden,
■ ein dritter Kreislauf, bei dem das Kühlmittel aus dem Wärmespeicher (18) mittels
der Kühlmittelpumpe (20) bei abgeschalteter Hauptkühlmittelpumpe (2) in der ersten
Schaltstellung eines Schaltventil 19) den Heizwärmetauscher (12) durchströmt, und/oder
■ein vierter Kreislauf, bei dem das Kühlmittel aus dem Wärmespeicher (18) mittels
der Kühlmittelpumpe (20) bei abgeschalteter Hauptkühlmittelpumpe (2) in der zweiten
Schaltstellung desselben oder eines weiteren Schaltventils (19) die Versorgungsleitung
(23), die Brennkraftmaschine (1) und die Rückführleitung (7) durchströmt.