[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Schusswaffen und insbesondere eine
Schusswaffe, die mit unterschiedlichen austauschbaren Modulen verwendet werden kann,
die jeweils unterschiedliche Betriebsarten der Schusswaffe ermöglichen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Auch bei Schusswaffen finden Steuerungen in Form von Hardware und Software in zunehmendem
Maß Verbreitung. Ein Beispiel hiefür sind Steuerungen, die eine nicht autorisierte
Verwendung von Schusswaffen verhindern bzw. deren autorisierte Verwendung zulassen.
Schusswaffensteuerungen sind herkömmlicher Weise ausgelegt, bei der Waffenherstellung
festgelegte Steuerungsfunktionen und Betriebsarten bereitzustellen. Allerdings ändern
sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen und auch die gesellschaftliche Erwartungshaltung
hinsichtlich der Verwendung von Schusswaffen stetig. So sind beispielsweise immer
wieder Änderungen gesetzlicher Vorgaben, um die Sicherheit bei der Verwendung von
Schusswaffen zu erhöhen (z.B. Verhinderung des Gebrauchs einer Schusswaffe durch ungefugte
Personen und/oder in dafür nicht zugelassenen Bereichen), vorgesehen. Auch führen
aufgrund ungefugter Waffenbenutzung mögliche Straftaten dazu, dass die Allgemeinheit
höhere Sicherheitsvorgaben und -stufen für Schusswaffen wünscht. Ferner sollen z.B.
Schusswaffen von Polizei und Militär immer mehr unterschiedliche Funktionen und Betriebsarten
zur Verfügung stellen. In allen Fällen ist es bisher erforderlich, die Schusswaffen
- soweit überhaupt möglich - entsprechend zu modifizieren, und zwar beispielsweise
durch mechanische, konstruktive Änderung, Austausch von Hardware und/oder Software
der Steuerung. Selbst der Austausch oder Änderung von Software ist mit hohem Aufwand
verbunden, weil die z.B. bei herkömmlichen Softwareanwendungen übliche einfach Softwareaktualisierung
bei Schusswaffen aus Sicherheitsgründen nicht geeignet ist.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Maßnahmen und Mittel bereitzustellen,
die es ermöglichen, die von einer Schusswaffe bereitstellbaren Funktionen und/oder
Betriebsarten auf einfache Weise ergänzen und/oder ändern zu können.
Zusammenfassung der Erfindung
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe stellt die vorliegende Erfindung eine Schusswaffe, ein
Schusswaffenmodul und eine System gemäß den unabhängigen Ansprüchen bereit. Bevorzugte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung
angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0005] In der folgenden Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen,
die zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schusswaffe,
- Fig. 2
- eine schematische Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Schusswaffe von Fig.
1,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schusswaffe von Fig. 1 mit abgenommener
Abdeckung/Schusswaffenmodul,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schusswaffe von Fig. 1 mit abgenommener
Abdeckung/Schusswaffenmodul und betätigtem Magazinentriegelungshebel und teilweise
entnommenen Magazin,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schusswaffe von Fig. 1 mit abgenommener
Abdeckung/Schusswaffenmodul und ohne Magazin,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Schusswaffenmoduls,
- Fig. 7
- eine Abbildung einer erfindungsgemäßen Schusswaffe mit teilweise abgezogener Abdeckung/Schusswaffenmodul,
- Fig. 8
- eine Abbildung der erfindungsgemäßen Schusswaffe von Fig. 7 mit abgezogener Abdeckung/Schusswaffenmodul,
- Fig. 9
- eine Abbildung der Schusswaffenmodulschnittstelle der erfindungsgemäßen Schusswaffe
von Fig. 7 und einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schusswaffenmoduls, und
- Fig. 10
- eine Abbildung der erfindungsgemäßen Schusswaffe von Fig. 7 mit Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Schusswaffenmoduls und einer Abdeckung für die Schusswaffenmodulschnittstelle.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0006] Im Folgenden werden anhand der Zeichnungen exemplarische Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
[0007] Wie in den Figuren gezeigt, umfasst eine Schusswaffe 2 ein Griffstück 4 mit einem
abnehmbaren und austauschbaren Griffrücken 6. Wenn man den Griffrücken 6 abnimmt,
erhält man Zugang zu einem durch diesen verdeckten Bereich, in dem beispielsweise
die vorzugsweise austauschbare Energieversorgung (nicht gezeigt), z.B. in Form von
Batterie(n) und/oder Akkumulator(en), untergebracht ist, um diese austauschen, zu
laden etc. Ferner können unterschiedliche Griffrücken verwendet werden, z.B. an den
jeweiligen Benutzer angepasste Griffrücken zu verwenden.
[0008] Im Griff 8 des Griffstücks 4 ist ein entnehmbares Magazin 10 vorgesehen, das durch
Betätigung eines Magazinentriegelungshebels 12 entriegelt und aus dem Magazinschacht
(nicht bezeichnet) entnommen werden kann; dies ist beispielsweise in Fig. 4 und Fig.
5 veranschaulicht.
[0009] Ferner umfasst die Schusswaffe 2 einen Abzug 14 und einen Abzugsbügel 16 sowie einen
Verschluss 18 mit Kimme 20 und Korn 22. Der Verschluss 18 wirkt auf herkömmliche Weise
mit einer Schließfeder 24 zusammen, die im zusammengebauten Zustand über den Lauf
26 der Schusswaffe 2 geführt Kräfte auf den Verschluss 18 ausüben kann. Der Lauf 26
ist zusammen mit einem Schlaghebel 28 an einem sogenannten Blechkäfig 30 angeordnet,
der weitere, insbesondere metallische Komponenten der Schusswaffe 2 trägt bzw. umfasst.
Der Blechkäfig 30 ist von oben in das oben offene Griffstück 4 einsetzbar, welches
vollständig aus Kunststoff aufgebaut sein kann oder Kunststoffanteile umfasst. Im
Bereich des oberen Endes des Griffs 8 reicht der Blechkäfig 30 soweit in das Griffstück
4 hinein, dass im Inneren des Griffs 8 Raum zur Anordnung u.a. des Magazins 10, der
Energieversorgung und einer (nicht gezeigten) Schusswaffensteuerung zur Verfügung
steht.
[0010] Zwischen der hinteren Unterseite des Verschlusses 18 und dem Griffrücken 6 ist eine
optische Anzeige 32 angeordnet, die einen oder mehrere Betriebszustände der Schusswaffe
2 angeben kann. Die optische Anzeige 32 kann eine oder mehrere LEDs umfassen und/oder
eine oder mehrere LCD-Elemente und/oder sonstige optische Signale bereitstellende
Mittel. Die optische Anzeige 32 kann beispielsweise angeben, ob die Schusswaffe 2
entsichert oder gesichert ist und/oder - wie weiter unten näher erläutert - zur Schussabgabe
freigeben ist oder nicht. Derartige Betriebszustände können z.B. mittels grüner (entsichert/freigeben)
und roter Lichtsignale (gesichert/nicht freigeben) angezeigt werden, wobei zwischen
Betriebszuständen durch z.B. intermittierende Lichtsignale (Blicken) und dauerhafte
Lichtsignale unterschieden werden kann.
[0011] Beispielsweise kann ein rotes dauerhaftes Lichtsignal angeben, dass die Schusswaffe
2 für eine Verwendung durch eine autorisierte Person gesperrt ist, und kann ein grünes
dauerhaftes Lichtsignal angeben, dass die Schusswaffe 2 zur Verwendung durch eine
autorisierte Person freigegeben ist, so dass ein Schuss abgegeben werden kann.
[0012] Auch kann ein rotes dauerhaftes Lichtsignal angeben, dass die Schusswaffe 2 (mechanisch)
so gesichert ist, dass auch eine autorisierte Person keinen Schuss abgegeben kann,
kann ein rotes blickendes Lichtsignal angeben, dass die Schusswaffe 2 zwar (mechanisch)
so entsichert ist, dass eine autorisierte Person keinen Schuss abgegeben könnte, aber
eine diesbezügliche Freigabe der Schusswaffe 2 nicht vorliegt, kann ein grünes blickendes
Lichtsignal angeben, dass die Schusswaffe 2 zur Verwendung durch eine autorisierte
Person freigegeben ist, aber die Schusswaffe 2 noch (mechanisch) gesichert ist, so
dass keine Schussabgabe möglich ist, und kann ein grünes dauerhaftes Lichtsignal angeben,
dass die Schusswaffe 2 (mechanisch) entsichert und zur Verwendung durch eine autorisierte
Person freigegeben ist, so dass ein Schuss abgegeben werden kann.
[0013] Blickende Lichtsignale können ferner fehlerhafte Betriebszustände angeben, wie zum
Beispiel ein nicht ordnungsgemäß mit der Schusswaffe 2 verbundenes Schusswaffenmodul
oder Schnittstellenabdeckung, die weiter unten näher beschrieben sind.
[0014] Im Bereich des Abzugs 16, gemäß den Darstellungen in Laufrichtung vor dem Abzug 16,
ist eine Schusswaffenmodul-/Schnittstellenabdeckungsentriegelung 34 angeordnet. Die
Schusswaffenmodul-/Schnittstellenabdeckungsentriegelung 34 kann z.B. als gegen eine
Federvorspannung betätigbare Fläche, Hebel, Drücker und dergleichen sein. Durch Betätigung
der Schusswaffenmodul-/Schnittstellenabdeckungsentriegelung 34 wird ein Element 36
betätigt, das zur Sicherung eines Schusswaffenmoduls bzw. einer Schnittstellenabdeckung
an der Schusswaffe 2 dient. Das Element 36 kann beispielsweise ein Riegel, Haken,
Nase, Raste etc. sein und mit einer entsprechend ausgebildeten Strukturen an einem
Schusswaffenmoduls bzw. einer Schnittstellenabdeckung zusammenwirken.
[0015] Im vorderen Bereich am Laufende unterhalb des Laufs ist eine Schnittstelle 38 angeordnet,
die einerseits mit der Steuerung der Schusswaffe 2 verbunden ist und anderseits zur
Verbindung mit einer entsprechend ausgeführten Schnittstelle eines Schusswaffenmoduls
vorgesehen ist, Die Schnittstelle 38 kann zur elektrischen und/oder optischen und/oder
induktiven und/oder magnetischen Signal-, Daten- und/oder Informationsübertragung
zwischen einem Schusswaffenmodul und der Steuerung der Schusswaffe 2 ausgelegt sein.
Daten, Signale, Steuerbefehle, Information etc. zwischen der Schnittstelle 38 und
der Steuerung der Schusswaffe 2 können elektrisch und/oder optisch und/oder induktiv
und/oder magnetisch übertragen werden; das gleiche gilt für Übertragungen zwischen
der Schnittstelle 38 und einem Schusswaffenmodul. Eine eventuell erforderliche Konvertierung
kann von der Schnittstelle 38 bereitgestellt werden, um zum Beispiel elektrische Signale
der Schusswaffensteuerung in optische Signale für ein Schusswaffenmodul zu konvertieren
und umgekehrt; dies gilt auch für jegliche weitere unterschiedliche Übertragungsarten.
[0016] Die Schnittstelle 38 kann auch ausgelegt sein, Energie der Energieversorgung der
Schusswaffe 2 an ein Schusswaffenmodul für dessen Betrieb zu liefern, so fern erforderlich;
z.B. im Fall eines Schusswaffenmoduls, das eine passive Komponente (z.B. einen Software
umfassenden Speicher) aufweist, die für deren Verwendung beispielsweise mittels Zugriff
darauf durch die Steuerung der Schusswaffe 2 keine Energie benötigt, kann keine Energieübertragung
über die Schnittstelle erforderlich sein. Vorzugsweise kann die Schnittstelle 38 aber
grundsätzlich zur Energieübertragung ausgelegt sein, um für beliebige Schusswaffenmodule
geeignet zu sein.
[0017] Die beispielhaft gezeigte Schnittstelle 38 umfasst vier Kontakte, zwei Kontakte zur
Informationsübertragung und zwei Kontakte zur Energieübertragung. Bei anderen Ausführungsformen
kann die Schnittstelle 38 mehr oder weniger Kontakte umfassen und/oder als Busschnittstelle
ausgeführt sein. Im Fall optischer, induktiver und/oder magnetischer Übertragung kann
die Schnittstelle 38 entsprechende Ein- bzw. Ausgänge aufweisen.
[0018] Im genannte vordere Bereich des Griffstücks 4 kann eine Führung 40 vorgesehen sein,
mittels der ein Schusswaffenmodul an der Schusswaffe zum Anbringen dort geführt und/oder
an der Schusswaffe form- und/oder kraftschlüssig gehalten werden kann. Ferner ist
dort eine Verschlusssicherung 42 angeordnet. Die Verschlusssicherung 42 gewährleistet,
dass der Verschluss 18 nicht von der Schusswaffe 2 entfernt werden kann. Im beispielsweise
in Fig. 3 gezeigten unbetätigten Zustand der Verschlusssicherung 42 kann der Verschluss
18 z.B. zur Reinigung etc. von der Schusswaffe 2 entfernt werden. Auch kann es vorgesehen
sein, dass es der unbetätigte Zustand der Verschlusssicherung 42 erlaubt, dass der
Verschluss 18 beispielsweise bei Abgabe eines Schusses durch die Schließfeder 24 nach
hinten bewegt wird und sich von der Schusswaffe 2 löst. Dies kann eine weitere Sicherung
der Schusswaffe 2 bereitstellen.
[0019] Die Verschlusssicherung 42 ist betätigt und sichert den Verschluss 18, wenn ein Schusswaffenmodul
oder eine Schnittstellenabdeckung an der Schusswaffe 2 angebracht ist. Dies kann beispielsweise
durch eine dann hergestellte Wirkverbindung der Verschlusssicherung 42 und einer geeignet
entsprechend ausgebildete Struktur am Schusswaffenmodul oder Schnittstellenabdeckung
erreicht werden.
[0020] Zum Beispiel zeigt Fig. 1 ein an der Schusswaffe 2 angeordnetes Schusswaffenmodul
44 oder eine Schnittstellenabdeckung 46. Bei den Darstellungen von Fig. 1-5 ist angenommen,
dass Schusswaffenmodule 44 und die Schnittstellenabdeckung 46 die gleiche Bauform
haben. Dem gegenüber zeigt Fig: 10 ein Schusswaffenmodul 44 und eine Schnittstellenabdeckung
46 unterschiedlicher Bauform.
[0021] Die Schnittstellenabdeckung 46 dient zum Schutz der Schnittstelle 38 und zur Betätigung
der Verschlusssicherung 42. Letzteres um eine Verwendung der Schusswaffe (insbesondere
eine Schussabgabe) ohne Schusswaffenmodul 44 zu ermöglichen. Die Schnittstellenabdeckung
46, aber auch jegliches Schusswaffenmodul 44 wird mittels des Elements 36 gegebenenfalls
in Kombination mit der Führung 40 an der Schusswaffe 2 gesichert. Eine Betätigung
der Schusswaffenmodul-/Schnittstellenabdeckungsentriegelung 34 ermöglicht es, die
Schnittstellenabdeckung 46 oder ein Schusswaffenmodul 44 zu entfernen. Dies ist beispielsweise
in Fig. 3 veranschaulicht.
[0022] Fig. 6 und 9 zeigen Ausführungsformen von Schusswaffenmodulen 44. Dort sind ein Schusswaffenmodulgehäuse
48 sowie eine darin untergebrachte Elektronik 50 und eine Schusswaffenmodulschnittstelle
52 gezeigt. Im an der Schusswaffe 2 angeordneten Zustand kontaktieren sich die Schusswaffenmodulschnittstelle
52 und die Schnittstelle 38 der Schusswaffe 2. Dies ermöglicht Kommunikation zwischen
dem Schusswaffenmodul 44 bzw. dessen Elektronik und der Steuerung der Schusswaffe
2.
[0023] Die beispielhaft gezeigte Schnittstelle 52 umfasst vier Kontakte, zwei Kontakte zur
Informationsübertragung und zwei Kontakte zur Energieübertragung. Bei anderen Ausführungsformen
kann die Schnittstelle 52 mehr oder weniger Kontakte umfassen und/oder als Busschnittstelle
ausgeführt sein. Im Fall optischer, induktiver und/oder magnetischer Übertragung kann
die Schnittstelle 52 entsprechende Ein- bzw. Ausgänge aufweisen.
[0024] Schusswaffenmodule 44 können beispielsweise wenigstens eine der folgenden Komponenten
aufweisen:
- Eine Einrichtung (z.B. mit Elektronik (mit fest verdrahteter Logik und/oder Softwaresteuerung)
und wenigstens einem Sensor) zur Positionsbestimmung der Schusswaffe (z.B. eine GPS-basierte
Einrichtung und/oder eine Einrichtung zur Positionsbestimmung mittels in einem bestimmten
Bereich (z.B. Schießstand) vorhandenen Referenzen (z.B. Sender) beispielsweise unter
Verwendung von Laufzeitmessung),
- eine Einrichtung zur Erfassung von Fingerabdrücken mit beispielsweise in dem Schusswaffenmodul
44 angeordneter Elektronik (mit fest verdrahteter Logik und/oder Softwaresteuerung)
und einem an der Außenseite des Schusswaffenmoduls 44 angeordneten und/oder dort zugänglichen
Fingerabdrucksensor,
- eine Einrichtung zur Erfassung von DNS mit beispielsweise in dem Schusswaffenmodul
44 angeordneter Elektronik (mit fest verdrahteter Logik und/oder Softwaresteuerung)
und einem an der Außenseite des Schusswaffenmoduls 44 angeordneten und/oder dort zugänglichen
DNS-Sensor,
- eine Einrichtung zur Erfassung von Infrarot- und/oder anderen drahtlos übertragbaren
optischen Signalen mit beispielsweise in dem Schusswaffenmodul 44 angeordneter Elektronik
(mit fest verdrahteter Logik und/oder Softwaresteuerung) und einem oder mehreren an
der Außenseite des Schusswaffenmoduls 44 angeordneten und/oder dort zugänglichen Sensoren,
- eine Einrichtung zur Erfassung von Bluetooth- und/oder anderen drahtlos übertragbaren
Funksignalen mit beispielsweise in dem Schusswaffenmodul 44 angeordneter Elektronik
(mit fest verdrahteter Logik und/oder Softwaresteuerung) und einem oder mehreren an
der Außenseite des Schusswaffenmoduls 44 angeordneten und/oder dort zugänglichen und/oder
in dem Schusswaffenmodul 44 angeordneten Empfängern,
- eine Einrichtung zur Erfassung von Sprachsignalen mit beispielsweise in dem Schusswaffenmodul
44 angeordneter Elektronik (mit fest verdrahteter Logik und/oder Softwaresteuerung)
und wenigstens einem an der Außenseite des Schusswaffenmoduls 44 angeordneten und/oder
dort zugänglichen Mikrophon,
- eine Einrichtung mit Steuerungshardware und/oder Software zur wenigstens teilweisen
Steuerung der Schusswaffe 2 in Zusammenarbeit mit der Steuerung der Schusswaffe 2
oder um diese wenigstens zeitweise zu ersetzen.
[0025] Es können Schusswaffenmodule 44, die jeweils nur eine solcher Einrichtungen umfassen,
und/oder Schusswaffenmodule 44 vorgesehen sein, die wenigstens zwei solcher Einrichtungen
umfassen.
[0026] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass mit der Schusswaffe 2 nur bestimmte Schusswaffenmodule
44 verwendet werden können. Hierfür kann das oder die zulässigen Schusswaffenmodule
44 eine Kennung aufweisen, die beispielsweise im an der Schusswaffe 2 angeordneten
Zustand über die Schnittstellen 52 und 38 der Steuerung der Schusswaffe 2 bereitgestellt
wird. Die Kennung kann z.B. in einem zugriffssicheren Speicher der Schusswaffenmodule
44 vorliegen, der von der Steuerung der Schusswaffe 2 ausgelesen werden kann.
[0027] Vorzugsweise ist der Steuerung der Schusswaffe 2 eine Einrichtung (nicht gezeigt)
zugeordnet und/oder in diese integriert, mittels der beispielsweise mittels einer
von einem Benutzer der Schusswaffe getragenen Uhr Signale (z.B. eines in der Uhr integrierten
Transponders) erfasst werden können, die der Schusswaffe angeben, dass der aktuelle
Benutzer zur Verwendung dieser Schusswaffen autorisiert ist. Wenn die Schusswaffensteuerung
ein solches Freigabesignale erhält, gibt sie die Schusswaffe frei, d.h. der Benutzer
kann einen Schuss abgeben. Diese Freigabe kann beispielsweise durch die optische Anzeige
32 signalisiert werden. Liegt kein solches Freigabesignal vor, sperrt die Schusswaffensteuerung
die Schusswaffe 2, d.h. es kann kein Schuss abgegeben werden. Die Sperrung kann ebenfalls
durch die optische Anzeige 32 signalisiert werden.
[0028] Diese Sicherungs-/Sperr- bzw. Freigabefunktion kann in Verbindung mit den im Folgenden
beschriebenen durch Schusswaffenmodule 44 bereitgestellte Sicherungs-/Sperr- bzw.
Freigabefunktionen verwendet werden oder außer Kraft gesetzt und durch eine der im
Folgenden beschriebenen durch Schusswaffenmodule 44 bereitgestellte Sicherungs-/Sperr-
bzw. Freigabefunktionen ersetzt werden. Im ersten Fall ist die Schusswaffe 2 gesperrt,
wenn die Steuerung der Schusswaffe 2 oder ein Schusswaffenmodul 44 die Schusswaffe
2 sperrt, und ist die Schusswaffe 2 freigegeben, wenn sowohl die Schusswaffensteuerung
als auch das Schusswaffenmodul 44 die Schusswaffe 2 freigibt. Im zweiten Fall ist
nur das jeweilige Schusswaffenmodul 44 für die Sperrung bzw. Freigabe der Schusswaffe
2 zuständig.
[0029] Im Fall eines Schusswaffenmoduls mit einer Einrichtung zur Positionsbestimmung kann
die Schusswaffe 2 gesperrt werden, wenn sie sich außerhalb eines vorbestimmten Bereichs
befindet, z.B. außerhalb eines Schießstandes. Wenn sich die Schusswaffe 2 innerhalb
der vorbestimmten Bereichs (z.B. im Schießstand) befindet, wird die Schusswaffe 2
freigegeben. Beides wird von dem Schusswaffenmodul mittels Positionsbestimmung festgestellt,
wobei abhängig von der Position der Schusswaffe 2 ein Freigabesignal für die Steuerung
der Schusswaffe 2 erzeugt und über die Schnittstellen 52 und 38 an diese übertragen
wird. Bei Erhalt des Freigabesignals gibt die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe
2 frei. Liegt kein Freigabesignal vor, wird bzw. bleibt die Schusswaffe gesperrt.
Es kann auch vorgesehen sein, bei Positionierung außerhalb eines vorbestimmten Bereichs
ein Sperrsignal mittels des Schusswaffenmoduls zu erzeugen, bei dessen Erhalt die
Schusswaffensteuerung die Schusswaffe 2 sperrt.
[0030] Im Fall eines Schusswaffenmoduls mit einer Einrichtung zur Erfassung von Fingerabdrücken
kann die Schusswaffe 2 gesperrt werden, wenn sie einen Fingerabdruck detektiert, der
nicht einer zur Schusswaffenverwendung autorisierten Person zugeordnet ist. Wenn ein
Fingerabdruck detektiert wird, der einer zur Schusswaffenverwendung autorisierten
Person zugeordnet ist, wird die Schusswaffe 2 freigegeben. Beides wird von dem Schusswaffenmodul
mittels Fingerabdruckerfassung festgestellt, wobei im Fall des Fingerabdrucks einer
autorisierten Person ein Freigabesignal für die Steuerung der Schusswaffe 2 erzeugt
und über die Schnittstellen 52 und 38 an diese übertragen wird. Bei Erhalt des Freigabesignals
gibt die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe 2 frei. Liegt kein Freigabesignal vor,
wird bzw. bleibt die Schusswaffe gesperrt. Es kann auch vorgesehen sein, bei Detektion
eines Fingerabdrucks einer nicht autorisierten Person ein Sperrsignal mittels des
Schusswaffenmoduls zu erzeugen, bei dessen Erhalt die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe
2 sperrt.
[0031] Im Fall eines Schusswaffenmoduls mit einer Einrichtung zur Erfassung von DNS kann
die Schusswaffe 2 gesperrt werden, wenn sie eine DNS detektiert, die nicht einer zur
Schusswaffenverwendung autorisierten Person zugeordnet ist. Wenn eine DNS detektiert
wird, die einer zur Schusswaffenverwendung autorisierten Person zugeordnet ist, wird
die Schusswaffe 2 freigegeben. Beides wird von dem Schusswaffenmodul mittels DNS-Erfassung
festgestellt, wobei im Fall der DNA einer autorisierten Person ein Freigabesignal
für die Steuerung der Schusswaffe 2 erzeugt und über die Schnittstellen 52 und 38
an diese übertragen wird. Bei Erhalt des Freigabesignals gibt die Schusswaffensteuerung
die Schusswaffe 2 frei. Liegt kein Freigabesignal vor, wird bzw. bleibt die Schusswaffe
gesperrt. Es kann auch vorgesehen sein, bei Detektion einer DNA einer nicht autorisierten
Person ein Sperrsignal mittels des Schusswaffenmoduls zu erzeugen, bei dessen Erhalt
die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe 2 sperrt.
[0032] Im Fall eines Schusswaffenmoduls mit einer Einrichtung zur Erfassung von Infrarot-
und/oder anderen drahtlos übertragbaren optischen Signalen kann die Schusswaffe 2
gesperrt werden, wenn sie Signal detektiert, das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet
werden darf. Wenn kein Signal detektiert wird, das angibt, dass die Schusswaffe 2
verwendet werden darf, oder ein Signal detektiert wird, das angibt, dass die Schusswaffe
2 nicht verwendet werden darf, wird die Schusswaffe 2 freigegeben. Im Fall eines Signals,
das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, wird ein Freigabesignal
für die Steuerung der Schusswaffe 2 erzeugt und über die Schnittstellen 52 und 38
an diese übertragen. Bei Erhalt des Freigabesignals gibt die Schusswaffensteuerung
die Schusswaffe 2 frei. Liegt kein Freigabesignal vor, wird bzw. bleibt die Schusswaffe
gesperrt. Es kann auch vorgesehen sein, bei Fehlen eines Signals, das angibt, dass
die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, oder bei einem Signal, das angibt, dass die
Schusswaffe 2 nicht verwendet werden darf, ein Sperrsignal mittels des Schusswaffenmoduls
zu erzeugen, bei dessen Erhalt die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe 2 sperrt.
Ein Signal, das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, und/oder ein
Signal, das angibt, dass die Schusswaffe 2 nicht verwendet werden darf, kann bzw.
können z.B. mittels eines Senders erzeugt werden, der beispielsweise an/in einer Zielscheibe
angeordnet ist, wobei - abhängig von der Richtung, in der ein solches Signal erwartet
wird - das Schusswaffenmodul 44 einen entsprechend angeordneten Sensor aufweisen kann.
Beispielsweise kann das Schusswaffenmodul 44 an seiner in Schussrichtung weisenden
Seite einen IR-Sensor aufweisen, der bei entsprechender Ausrichtung der Schusswaffe
2 auf eine Zielscheibe ein von einem dort angeordneten IR-Sender abgegebenes Signal,
das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, erhält und/oder ein Signal,
das angibt, dass die Schusswaffe 2 nicht verwendet werden darf
[0033] Im Fall eines Schusswaffenmoduls 44 mit einer Einrichtung zur Erfassung Bluetooth-und/oder
anderen drahtlos übertragbaren Funksignalen kann die Schusswaffe 2 gesperrt werden,
wenn sie Signal detektiert, das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf.
Wenn kein Signal detektiert wird, das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden
darf, oder ein Signal detektiert wird, das angibt, dass die Schusswaffe 2 nicht verwendet
werden darf, wird die Schusswaffe 2 freigegeben. Im Fall eines Signals, das angibt,
dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, wird ein Freigabesignal für die Steuerung
der Schusswaffe 2 erzeugt und über die Schnittstellen 52 und 38 an diese übertragen.
Bei Erhalt des Freigabesignals gibt die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe 2 frei.
Liegt kein Freigabesignal vor, wird bzw. bleibt die Schusswaffe gesperrt. Es kann
auch vorgesehen sein, bei Fehlen eines Signals, das angibt, dass die Schusswaffe 2
verwendet werden darf, oder bei einem Signal, das angibt, dass die Schusswaffe 2 nicht
verwendet werden darf, ein Sperrsignal mittels des Schusswaffenmoduls 44 zu erzeugen,
bei dessen Erhalt die Schusswaffensteuerung die Schusswaffe 2 sperrt. Ein Signal,
das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, und/oder ein Signal, das
angibt, dass die Schusswaffe 2 nicht verwendet werden darf, kann bzw. können z.B.
mittels eines Mobiltelefons, Computers etc. erzeugt werden.
[0034] Im Fall eines Schusswaffenmoduls 44 mit einer Einrichtung zur Erfassung von Sprachesignalen
kann die Schusswaffe 2 gesperrt werden, wenn sie ein Sprachsignal oder Sprache detektiert,
das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf. Wenn kein Sprachsignal oder
Sprache detektiert wird, das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf,
oder ein Sprachsignal oder Sprache detektiert wird, das angibt, dass die Schusswaffe
2 nicht verwendet werden darf, wird die Schusswaffe 2 freigegeben. Im Fall eines Sprachsignals
oder Sprache, das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, wird ein Freigabesignal
für die Steuerung der Schusswaffe 2 erzeugt und über die Schnittstellen 52 und 38
an diese übertragen. Bei Erhalt des Freigabesignals gibt die Schusswaffensteuerung
die Schusswaffe 2 frei. Liegt kein Freigabesignal vor, wird bzw. bleibt die Schusswaffe
gesperrt. Es kann auch vorgesehen sein, bei Fehlen eines Sprachsignals oder Sprache,
das angibt, dass die Schusswaffe 2 verwendet werden darf, oder bei einem Sprachsignal
oder Sprache, das angibt, dass die Schusswaffe 2 nicht verwendet werden darf, ein
Sperrsignal mittels des Schusswaffenmoduls 44 zu erzeugen, bei dessen Erhalt die Schusswaffensteuerung
die Schusswaffe 2 sperrt. Eine solche Sprachdetektion kann auch in die oben genannte
Uhr integriert sein, mit der Freigabesignale (z.B. Transpondersignale) zu der Schusswaffensteuerung
übertragen werden können.
[0035] Ferner kann ein Schusswaffenmodul 44 eine Einrichtung mit Steuerungshardware und/oder
Software zur wenigstens teilweisen Steuerung der Schusswaffe 2 in Zusammenarbeit mit
der Steuerung der Schusswaffe 2, oder um diese wenigstens zeitweise zu ersetzen, aufweisen.
Ein solches Schusswaffenmodul 44 erlaubt es beispielsweise, Funktionen und/oder Betriebsarten
der Schusswaffe 2 bereitzustellen, die von deren eigenen Schusswaffensteuerung nicht
bereitgestellt oder unterstützt werden. Dabei kann ein solches Schusswaffenmodul 44
die Steuerung der Schusswaffe 2 vollständig übernehmen oder diese zusammen mit der
integrierten Schusswaffensteuerung steuern.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 2
- Schusswaffe
- 4
- Griffstück
- 6
- Griffrücken
- 8
- Griff
- 10
- Magazin
- 12
- Magazinentriegelungshebel
- 14
- Abzug
- 16
- Abzugsbügel
- 18
- Verschluss
- 20
- Kimme
- 22
- Korn
- 24
- Schließfeder
- 26
- Lauf
- 28
- Schlaghebel
- 30
- Blechkäfig
- 32
- optische Anzeige
- 34
- Schusswaffenmodul-/Schnittstellenabdeckungsentriegelung
- 36
- Element
- 38
- Schnittstelle
- 40
- Führung
- 42
- Verschlusssicherung
- 44
- Schusswaffenmodul
- 46
- Schnittstellenabdeckung
- 48
- Schusswaffenmodulgehäuse
- 50
- Elektronik
- 52
- Schusswaffenmodulschnittstelle