[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Entfüllerungsanlage mit regelbarer
Materialbettstärke, insbesondere mit einer stufenförmig ausgebildeten Transportfläche,
die nach dem Wirkprinzip der sogenannten Sichtertechnik arbeitet und sowohl mit diskreten
Bauteilen in bereits bestehende Anlagen eingebaut werden kann, als auch in Modulbauweise
zusammenzustellen ist.
[0002] Derartige Anlagen sind aus der
DE 43 15 893 A1 im Stand der Technik bekannt. Dieser Druckschrift ist, im Gegensatz zur vorliegenden
Erfindung, eine kaskadenähnliche Schurre zu entnehmen, die in mehrere stufenförmig
angeordnete Teilebenen aufgeteilt ist, über die das Schüttgut infolge der Schwerkraft
der stark geneigten Teilebenen der Schurre herab fällt. Auf dem Weg der Schurre wird
das Schüttgut an einer bestimmten Stelle von einem Gasstrom durchdrungen, sodass sich
Feinstaubpartikel aus dem Schüttgut lösen und einer darüber angeordneten Absaugglocke
nach dem Wirkprinzip eines Kaskadensichters einer Abgasleitung zugeführt. Die nicht
vom Gasstrom erfassten Partikel gelangen über eine verlängerte Rutsche in ein Auffangsilo,
in dem sie bis zur Weiterverarbeitung gelagert werden. Als nachteilig an einer derartigen
Anlage wird es empfunden, dass hiermit nur Schüttgüter in ihre einzelnen Bestandteile
separiert werden können, die verhältnismäßig fein in ihrer Gesamtstruktur und relativ
homogen in der Größenverteilung der einzelnen Partikel sind. Insbesondere können mit
einer derartigen Anlage keine Gesteinsbrocken im Größenbereich von Zentimetern transportiert
und separiert werden. Ferner ist aus der
DE 44 13 288 C2 eine Vorrichtung zur Selektion von Bauschutt bekannt geworden, die zum Trennen des
Materials eine im Wesentlichen horizontale Vibrationsrinne und einen nachgeordneten
Windsichter zum Absondern von Leichtstoffen offenbart. Diese Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass das von der Vibrationsrinne herabfallende Schüttgut vom Luftstrom
eines vertikalen Windsichters erfasst wird, wodurch ein Großteil der Staubanteile
des Schüttguts separiert wird, der von einem Unterdruckförderer aufgenommen und abtransportiert
wird. Als nachteilig an dieser Vorrichtung wird es empfunden, dass der Aufbau technisch
verhältnismäßig kompliziert ist und der Säuberungsgrad des Schüttguts infolge der
relativ kurzen Verweilzeit, der das Schüttgut dem Luftstrom ausgesetzt ist, verhältnismäßig
gering ist.
[0003] In vielen Ländern der Welt sind Wasserressourcen sehr begrenzt und daher ein kostbares
Gut. Durch diesen Wassermangel ist es in den trockenen Regionen nicht bzw. nur begrenzt
möglich, Nassaufbereitungsanlagen wirtschaftlich zu betreiben. Daher ist es wünschenswert,
eine Maschine bereitzustellen, die ohne den Gebrauch von Wasser Staubanteile < 0,08
mm aus einem Schüttgut separieren können. Dies gilt insbesondere für mineralische
Rohstoffe, kann aber auch für andere Schüttgüter eingesetzt werden. Die Investitionskosten
der zurzeit bekannten "trockenen" Separationsanlagen, wie Sieb- und Sichteranlagen,
in denen aus Schüttgütern der Körnung 0 - 5 mm der Staubanteil < 0,08 mm entfernt
wird, sind hoch. Für die Betreiber von Steinbrüchen ist es häufig kostengünstiger,
dieses Material auf Halden zu lagern oder zu einem geringen Preis als Füllmaterial
zu verkaufen. Das führt zu dem Ergebnis, dass in vielen Ländern riesige Halden mit
einem Splitt der Körnung 0 - 5 mm aufgeschüttet werden.
[0004] Für die Bauindustrie werden weltweit natürliche Rohstoffe gewonnen, um z.B. als Betonzuschlagstoffe
oder für die Herstellung von Asphalt eingesetzt zu werden. Hierbei handelt es sich
um Kalkstein, Granit, Basalt aber auch um andere Naturgesteine. Diese Rohstoffe werden
in der Regel im Tagebau abgebaut und für die entsprechenden Einsatzfälle in verschiedene
Körngrößen gebrochen. Gängige Körnungen für die Baubranche sind 0 - 5 mm, 5 - 8 mm,
8 - 16 mm, 16 - 22 mm, 22 - 32 mm und 32 - 56 mm. Die Kornform der aufbereiteten Rohstoffe
ist für die unterschiedlichen Applikationen in der Baustoff-Industrie von Bedeutung.
Daher werden in der Herstellung spezielle Brecher und Prallmühlen eingesetzt, die
Körnungen nach den DIN/EN Normen erzeugen. Je nachdem, welche Körnungen der Produzent
herstellen möchte, werden der Primärbrechstufe sekundäre und tertiäre nachgeschaltet.
Diese brechen dann das Aufgabematerial in die klassischen, oben genannten Körnungen.
Jeder einzelnen Brechstufe sind Siebmaschinen nachgeschaltet, die das Material in
die gewünschten Körngrößen klassieren.
[0005] Durch das mehrfache Brechen der Gesteine wird auch Feinstaub < 0.09 mm produziert,
der in der Branche als "Füller" bezeichnet wird. Diese feinen Partikel haften entweder
an den gröberen Körnungen an oder sind als freies Feinmaterial in der Körnung 0 -
5 mm enthalten. Für viele Anwendungsbereiche darf die Menge des Füllers in diesen
Körnungen nicht größer als 5 % der Gesamtmenge betragen, da der Feinanteil sich negativ,
z. B. beim Beton, auf die Festigkeit auswirkt.
[0006] Um den Füller-Anteil in den Körngrößen 0 - 5 mm auf max. 5% zu reduzieren, sind weitere
Produktionsschritte erforderlich. Gängige Praxis sind Siebanlagen oder Windsichter,
die auf unterschiedlichen physikalischen Wirkprinzipien basieren. Aufgrund der Komplexität
dieser Technologien wird das Wirkprinzip nachstehend vereinfacht erklärt.
[0007] Für die Aussiebung von Feinanteilen, wie dem Füller, werden heute direkt erregte
Siebanlagen eingesetzt. Hierbei handelt es sich um stark geneigt eingebaute Siebbeläge
in feststehenden Siebkästen, die durch Magnetstößel oder kleinen Unwuchtmotoren direkt
erregt werden. Das Aufgabematerial wird auf diese vibrierenden Siebbeläge aufgegeben
und läuft durch die natürliche Gravitation darüber hinweg.
[0008] In einer Sichteranlage wird das Aufgabematerial in einen Gasstrom eingeleitet (meistens
Luft), in dem die Materialteilchen auf Grund ihres spezifischen Gewichts oder ihrer
spezifischen Oberfläche absinken oder aufsteigen. D.h., die schweren und damit groben
Teile sinken ab und die feinen steigen auf. Die aufsteigenden, vom Gas mitgetragenen
Feinanteile werden in der Regel durch Filtersysteme ausgeschieden. Auch in der Sichter-Technologie
gibt es verschiedene Systeme, wie Gegenstromsichter, Kaskatensichter, Querstromsichter
und viele mehr. All diese Sichterarten basieren auf dem gleichen Wirkprinzip. Die
Sichter benötigen aufgrund des Prozesses eine große Einbauhöhe und sind sehr empfindlich
gegenüber hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Daher müssen sie häufig gut
isoliert sein, was zusätzlichen Investitionsbedarf bedeutet.
[0009] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Anlage bereitzustellen,
die in der Lage sind, ohne Wasser mit geringem Energieaufwand den Fülleranteil aus
einem Schüttgut nach vorgegebenen Materialgrößen zu sortieren, wobei die Anlage einfach
und rasch im Gesamtaufbau ist.
[0010] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der Hauptansprüche gelöst.
[0011] Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Die erfindungsgemäße Anlage zur Entfüllerung von gemischtem Schüttgut mit einer geneigten,
mindestens eine als Transportfläche ausgebildete Ebene, auf der das Schüttgut liegt
und einem das Schüttgut durchdringenden Gasstrom, ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Neigung der mindestens einen Transportfläche zwischen 3° und 25°, vorzugsweise
zwischen 5° und 15° liegt, wobei die mindestens eine Transportfläche periodische Schwingungen
ausführt und der Gasstrom im Bereich mindestens einer Stufe am Ende der mindestens
einen ersten Transportfläche das Schüttgut durchdringt.
[0013] Dabei ist es vorteilhaft, dass die mindestens eine Transportfläche in einem geschlossenen
Gehäuse angeordnet ist, wobei in der Praxis vorzugsweise mindestens zwei Teil-Transportflächen
in einem staubdicht gekapselten Gehäuse, das mit einer Neigung zwischen 5° und 15°
auf Federn oder Gummipuffern aufgestellt ist und durch Unwuchtmotore, oder Excenterwellenantriebe
kreisförmig oder linear erregt wird, Transportböden stufenförmig angeordnet sind.
Die Amplitude und die Erregerfrequenz der Erregung ist abhängig von der Beschaffenheit
des Aufgabematerials. Durch geeignete Antriebe wird es kreisförmig oder linear erregt,
um das Aufgabematerial zu fördern. Durch den Transport wird das Aufgabematerial durch
Umwälzung zum Teil entmischt. Vorteilhaft ist es ferner, dass die Anlage mindestens
zwei Teil-Transportflächen und mindestens eine Stufe zwischen den einzelnen Transportflächen
aufweisen und dass die Transportböden auf Quertraversen stufenförmig angeordnet sind.
Die Transportböden können ebenfalls individuell geneigt eingebaut werden. In der Maschine
sind Transportböden, mindestens zwei, stufenförmig angeordnet, die wiederum in ihrem
Winkel zum staubdichten Gehäuse individuell angeordnet werden können.
[0014] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass im Bereich der mindestens einen Stufe
eine Quertraverse angeordnet ist, in oder an der mindestens eine Gasdüse und/oder
Lochblende angeordnet ist, die der gezielten Ausrichtung des Spülgases dient.
[0015] Die Gasmengen des Gases und des Absauggases können durch Drosselklappen oder Ventile
individuell an jeder Stufe der Maschine eingestellt werden, womit die Korngrenze im
Fertigmaterial beeinflusst wird.
[0016] Vorteilhaft ist es auch, dass der Gasstrom nach Durchdringen des Schüttguts von mindestens
einer Absaugeinrichtung aufgenommen wird, wobei die Absaugeinrichtung im Bereich der
mindestens einen Stufe angeordnet ist.
[0017] Vorteilhaft ist es ferner, dass die mindestens eine Transportfläche mittels mindestens
einer geeigneten Maschine, zum Beispiel mittels eines Umwuchtmotors und/oder eines
Exzenterwellenantriebs in Schwingungen versetzt wird.
[0018] Vorteilhaft ist es auch, dass auf der mindestens einen Transportfläche mindestens
ein Querelement angeordnet ist, das den Schüttgutstrom zumindest kurzzeitig bremst.
Die Querelemente sind kurz vor den Stufen quer zur Transportrichtung als Leisten angebracht,
die das Material stauen und gleichmäßig auf den nächsten Transportboden fallen lassen.
[0019] Durch das an der Stufe fallende Material wird ein Spülgas geblasen, das das Feinmaterial
mitreißt. Dieses mit Material angereicherte Gas wird abgesaugt und einer Filteranlage
zugeführt, die das Material wieder aus dem Gas separiert und das Reingas der Maschine
als Spülluft wieder zuführt.
[0020] Vorteilhaft ist es auch, dass der Winkel und die Entfernung zum Gasstrom der Sichtervorrichtung
variabel und einstellbar ist.
[0021] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die aus mindestens einer Teilebene bestehende
Transportfläche in einem Modulrahmen angeordnet ist, der vorbestimmte geometrische
Maße aufweist.
[0022] Vorteilhaft ist es weiterhin, dass einzelne Module durch eine modulare Bauweise in
Container-Gestellen/Rahmen, die nebeneinander oder übereinander angeordnet werden
können, installiert werden. Ebenfalls können sie auch als Einzelmaschine in vorhandene
oder neu zu bauende Gebäude aufgestellt werden.
[0023] Ferner ist es vorteilhaft, dass der abgesaugte Gasstrom einer Filtereinrichtung zugeführt
wird, die das Staubanteile enthaltende Gas reinigt. Die abgesaugte, mit dem Feingutanteil
0 -0,08 mm angereicherte Luft wird dabei in der Filteranlage gereinigt und das Reingas
des Filters der Maschine als Spülluft wieder zugeführt.
[0024] Vorteilhaft ist es auch, dass das Schüttgut durch eine Dosiervorrichtung, die oberhalb
der mindestens einen ersten Transportfläche angeordnet ist, zugeführt wird.
[0025] Vorteilhaft ist es ferner, dass zwischen zwei Transportflächen mindestens eine Lochblende
und/oder Gewebematten angeordnet sind.
[0026] Ferner ist es vorteilhaft, dass das gereinigte, von Staubpartikeln befreite Gas (Reingas)
dem Gaseintrag mittels eines frequenzgesteuerten Gebläses zugeführt wird.
[0027] Im nun Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen im Einzelnen näher erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1:
- einen schematischen Aufbau einer Entfüllerungsanlage (1) in Modulbauweise mit zwei
Containerrahmen (14, 14');
- Fig. 2:
- eine schematische Detailskizze im Bereich einer Stufe (8) mit zwei Teil-Transportflächen
(3, 3').
[0028] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der vorliegenden Erfindung mit einer
Entfüllerungsanlage 1 in Modulbauweise mit zwei Containerrahmen 14, 14', die übereinander,
nebeneinander und/oder einzeln in bereits bestehende Anlagen eingebaut werden können.
Das Schüttgut 2 gelangt im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels einer Dosiervorrichtung
16 auf eine erste Schüttgut-Transportfläche 3. Diese erste Teil-Transportfläche 3
wird, wie alle weiteren folgenden Transportflächen 3', mittels einer Erregermechanik
10 in Schwingungen versetzt, wodurch das Schüttgut 2 einerseits gleichmäßig auf den
einzelnen Transportflächen 3, 3' verteilt wird und andererseits die Fließgeschwindigkeit
des Schüttgutes 2 eingestellt wird. Auf der Oberseite der Transportfläche 3 ist mindestens
ein Querelement 11 im Bereich der ersten Stufe 8 angeordnet. Durch dieses Querelement
11 wird die Geschwindigkeit des Schüttstroms kurzzeitig gebremst und aufgehalten,
wodurch das Schüttgut aufgelockert wird und es bereits zu einer Teilentmischung des
Schüttgutes 2 kommt. Zwischen der ersten Teil-Transportfläche 3 und der zweiten Teil-Transportfläche
3' ist eine Stufe 8 angeordnet, deren Höhe (H) so bestimmt wird, dass das herab fallende
Schüttgut vom Gasstrom 4 in ausreichender Zeit durchdrungen werden kann. In oder an
der Quertraverse 12 bzw. den nachfolgenden Quertraversen 12, 12' sind Gasstromdüsen
13 und/oder Lochblenden so angeordnet, dass der austretende Gasstrom 4 das die Stufen
8 herab fallende aufgelockerte Schüttgut 2 durchdringt, wodurch ein Teil des Füllermaterials,
wie Staub- oder Mehlanteile zumindest teilweise abgetrennt werden und im austretenden
Gasstrom 4' schweben. Der aus dem Schüttgut 2 austretende Gasstrom enthält somit einen
gewissen Anteil an Schwebstoffen. Das mit Schwebstoffen belastete Gas wird von einer
Absaugvorrichtung 9, 9' aufgenommen, wobei jeder Stufe 8, 8' ein entsprechendes Absaugrohr
9' zugeordnet ist. Der Abstand und der Winkel des jeweiligen Absaugrohrs 9' zum Schüttgut
2 bzw. zu den Transportflächen 3, 3' ist variabel und richtet sich im Wesentlichen
nach dem zu entfüllernden Material. Die gesamte Maschine, die sich aus einer Mehrzahl
von Teil-Transportflächen 3, 3' und weiteren diskreten Bauelementen zusammensetzt,
wird von einer Erregereinheit 10 direkt oder indirekt über ein staubdichtes Gehäuse
7 in Schwingungen versetzt werden. Dieses staubdichte Gehäuse 7 ist auf Schwingelementen
23 gelagert. Die Schwingelemente können Federn oder aus Gummilagern bestehen, wie
beispielsweise einem schwingungsfähigen Schwingmetall. Dabei kann entweder das gesamte
staubdichte Gehäuse 7 geneigt sein, oder jede einzelne Teil-Transportfläche 3, 3'
einen vorbestimmten und gesonderten Winkel zum Gehäuse einnehmen, um damit die Fließgeschwindigkeit
des Materialbettes dem jeweiligen Material anzupassen.
[0029] Das staubdichte Gehäuse 7 wird an geeigneter Stelle von den jeweiligen Absaugrohren
9' durchdrungen und mittels geeigneter Dichtungen zwischen Gehäuse 7 und Absaugrohr
9' abgedichtet. Die Absaugrohre 9' werden im Bereich der einzelnen Stufen 8, 8' in
einem vorbestimmten Abstand angeordnet und eingestellt. Die Gasmengen in den Leitungen
4 und in den Absaugrohren 9' können durch Drosselklappen 29, 29' oder Ventile individuell
an jeder Stufe der Maschine eingestellt werden, womit die Korngrenze im Fertigmaterial
beeinflusst wird. Das mit Partikeln belastete und verunreinigte Gas in den Absaugrohren
9' wird anschließend einer Filteranlage 15 im oberen Bereich durch einen Einführstutzen
26 zugeführt, die das belastete Gas zu Reingas entsprechend den gesetzlichen Regelungen
reinigt. Die ausgefilterten Partikel 21 werden in einem Sammelbehältnis 24 mittels
eines Schneckentriebes 25 ausgetragen und an geeigneter Stelle gelagert. Das Reingas
aus der Filteranlage 15 wird über eine Transferleitung 18 einem frequenzgesteuerten
Gebläse 20 zugeführt, welches das Reingas über die Leitung 18' dem Lufteintrag 19
wieder zuführt, sodass im Prinzip das gereinigte Gas nicht in die Umwelt geblasen
wird, sondern wieder verwendet wird.
[0030] Wie bereits weiter oben erwähnt, sind die Transportböden 3, 3' auf Quertraversen
12 befestigt, die sowohl aus gekantetem Blech, Profilstählen oder Hohlprofilen bestehen
können. Die Anzahl der Stufen 8 beträgt im Normalfall mindestens zwei. Sie ist variabel
und richtet sich nach dem Aufgabegut. Das Aufgabematerial wird mit einer hier nicht
gezeigten Schurre auf die gesamte Breite der Transportfläche 3, 3' aufgegeben und
durch die Erregung des Gehäuses 7 über die Transportböden 3, 3' und die Schwerkraft
transportiert.
[0031] Vor jeder Stufe 8 sind Querelemente 11 als Leisten auf dem Transportboden 3, 3' angeordnet,
die das Material stauen und dafür sorgen, dass es beruhigt und gleichmäßig auf den
nächsten Transportboden 3' fällt. In oder an den Quertraversen 12 jeder Stufe 8 sind
Luftdüsen angeordnet, die das vom oberen Transportboden 3 herab fallende Material
durchströmt und somit die Feinpartikel des Aufgabematerials mitreißt. Über den Stufen
sind in ihrem Winkel einstellbare Absaugkanäle 9' angeordnet, die den mit der Luft
mitgerissenen Staubanteil absaugt und zu einer Filteranlage 15 transportiert.
[0032] Das so entfüllerte Material von 0,08 - 5 mm im Durchmesser wird am Ende der Maschine
in einer Schurre zusammen geführt und von dort über Förderbänder auf eine Halde oder
in ein Silo transportiert. Maschine und Filter bilden hierbei eine Einheit, das heißt,
sie sind modular in Containerrahmen 14, 14' untergebracht, die je nach Anforderung
nebeneinander oder übereinander angeordnet sein können.
[0033] Bei größeren Durchsatzleistungen wird die Maschine proportional in ihrer Breite,
Länge, Höhe und die Anzahl der Stufen angepasst. Die Luftvolumina und die Geschwindigkeit
werden entsprechend der Leistung geregelt. Hierzu verfügen sowohl die Zuführkanäle
4 der Blasluft als auch die Absaugleitungen 9' über entsprechende Ventile, Drosselklappen
oder Leitbleche. Die konstruktive Gestaltung der Düsen 13 in oder an den Quertraversen
12 kann je nach Aufgabematerial unterschiedlich sein. Hierbei kann es sich um Lochbleche
17, Gewebe oder individuell gestaltete Düsen handeln.
[0034] Die Fig 2 zeigt eine schematische Detailskizze im Bereich einer Stufe 8 mit zwei
Teil-Transportflächen 3, 3'. Das auf der Transportfläche 3 abfließende Schüttgutbett
besteht aus einer Mischung aus groben, mittleren und feinen Materialanteilen, die
zu entmischen sind, wobei unter "feinen" Materialanteilen Partikel < 0,08 mm im Durchmesser
verstanden werden soll. Das auf der mindestens einen Transportfläche 3 aufgebrachte
Schüttgut 2 wird zunächst infolge der Vibration der Teil-Transportfläche 3 mit einer
vorbestimmten Frequenz und einer vorbestimmten Amplitude homogen und mit einer gleichmäßigen
Schüttbettdicke (S) auf der Transportfläche 3 verteilt. In diesem Zustand gelangt
das Schüttgut an vorbestimmter Stelle auf der Transportfläche 3 an das Querelement
11 und wird kurzzeitig gebremst und aufgestaut, wobei unter anderem eine Umwälzung
des aufgestauten Materials stattfindet. Aufgrund der Vibration des Schüttbetts stellt
sich im Laufe der Zeit bereits eine Trennung oder Aufteilung der einzelnen Bestandteile
der Mischung ein, wobei sich die leichteren Teilchen in einer oberen Schicht 27 ablagern
und die schwereren Bestandteile in einer tiefer gelegenen Schicht 28 gesammelt werden.
Die Höhe des Quereelementes 11 richtet sich im Wesentlichen nach der Art der Größenverteilung
der einzelnen Anteile des Gemisches, das auf der Transportfläche 3 liegt. Nach erreichen
der vorbestimmten Stauhöhe strömt das bereits teilweise in Schichten 27, 28 entmischte
Schüttgut über die Kanten des Querelements 11 und der Stufe 8 herab auf die nachfolgende
Teil-Transportfläche 3'. Während des Herabfallens des zumindest teilweise entmischten
Schüttgutes wird der mehrschichtige Materialstrom von einem Gasstrom 4' durchdrungen,
wobei die leichten Bestandteile des Materialstromes abgeblasen werden und im Gasstrom
4' schweben. Diese schwebenden Teilchen im Gasstrom 4' werden dann von einer hier
nicht gezeigten Absaugglocke mit mindestens einem Absaugrohr 9' aufgenommen und der
Absaugvorrichtung 9 zugeführt. Dieser Vorgang wiederholt sich an jeder Stufe 8, 8'
mindestens einmal. Dadurch wird am Austrag 30 des Materialstromes ein Restgehalt an
feinen Teilchen < 0.08 mm im Durchmesser von < 5 % erzielt, was mit anderen Maschinen
im Stand der Technik nicht erreichbar ist. Der Neigungswinkel α, α' der einzelnen
Transportflächen 3, 3' kann unterschiedlich eingestellt werden und richtet sich u.a.
nach der Art des Schüttgutes und der damit zusammenhängenden Fließgeschwindigkeit
des Materialstromes. Die Höhe (H) der Stufen 8, 8' kann ebenfalls unterschiedlich
eingestellt werden und richtet sich u.a. nach dem zu erzielenden Grad der Entmischung,
d.h. je länger die Zeit ist, die der Materialstrom dem Gasstrom 4 ausgesetzt ist,
desto größer ist der Grad der Entmischung. Die Stufe 8 wird durch eine Traverse 12
gebildet, die den Abstand (H) zwischen den beiden Teil-Transportflächen 3, 3' bestimmt.
An oder in der Traverse 12 ist mindestens eine Gasdüse 13 angeordnet, die dem Gastrom
4' eine vorgegeben und einstellbare Richtung gibt. Anstatt einer oder mehrerer Gasdüsen
13 ist es für manche Anwendungsfälle sinnvoll, Lochblenden 17 zu verwenden, die den
Gasstrom 4' über die gesamte Breite der Stufe 8 verteilt.
1. Anlage (1) zur Entfüllerung von gemischtem Schüttgut (2) mit einer geneigten, mindestens
eine als Transportfläche (3) ausgebildeten Ebene, auf der das Schüttgut liegt und
einem das Schüttgut durchdringenden Gasstrom (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der mindestens einen Transportfläche (3) zwischen 3° und 25°, vorzugsweise
zwischen 5° und 15° liegt, wobei die mindestens eine Transportfläche (3) periodische
Schwingungen ausführt und der Gasstrom (4) im Bereich mindestens einer Stufe (8) am
Ende der mindestens einen Transportfläche (3) das Schüttgut (2) durchdringt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Transportfläche (3) in einem abgeschlossenen Gehäuse (7) angeordnet
ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten und der zweiten Teil-Transportfläche (3, 3') mindestens eine
Stufe (8) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Transportflächen (3, 3') mindestens eine Lochblende und/oder Gewebematten
angeordnet sind.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom (4') nach Durchdringen des Schüttguts (2) von mindestens einer Absaugeinrichtung
(9, 9') aufgenommen wird, wobei die Absaugeinrichtung im Bereich der mindestens einen
Stufe (8) angeordnet ist.
6. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Transportfläche (3) mittels mindestens einer geeigneten Maschine
(10), zum Beispiel eines Unwuchtmotors und/oder eines Exzenterwellenantriebs, in kreisförmige
und/oder lineare Schwingungen versetzt wird.
7. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der mindestens einen Transportfläche (3) mindestens ein Querelement (11) angeordnet
ist, das den Schüttgutstrom, zumindest kurzzeitig, bremst.
8. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der mindestens einen Stufe (8) eine Quertraverse (12) angeordnet ist,
in deren Bereich mindestens eine Gasdüse (13) angeordnet ist.
9. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel und die Entfernung zum Gasstrom (4) der Absaugeinrichtung (9) variabel
und einstellbar ist.
10. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus mindestens einer Transportfläche (3, 3') bestehende Maschine in einem Modulrahmen
(14, 14') angeordnet ist, der vorbestimmte geometrische Ausmaße aufweist.
11. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der abgesaugte Gasstrom (4') einer Filtereinrichtung (15) zugeführt wird, die das
Staubteile enthaltende Gas reinigt.
12. Anlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Dosiervorrichtung (16), die oberhalb der mindestens einen ersten Transportfläche
(3) angeordnet ist.
13. Verfahren zur Entfüllerung von gemischtem Schüttgut (2) mit einer geneigten, mindestens
eine Teil-Transportfläche (3) aufweisenden Transportboden, auf dem das Schüttgut liegt,
und einem das Schüttgut durchdringenden Gasstrom (4), dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Transportfläche (3) geneigt wird, wobei die Neigung zwischen
3° und 25°, vorzugsweise zwischen 5° und 15° liegt und die mindestens eine Transportfläche
(3) in periodische Schwingungen versetzt wird und der Gasstrom (4) im Bereich der
mindestens einen Stufe (8) zwischen der mindestens einen Teil-Transportfläche (3)
und der mindestens einen folgenden Teil-Transportfläche (3') das Schüttgut (2) durchdringt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das gereinigte, von Staubpartikeln befreite Gas (14') (Reingas) dem Gaseintrag (19)
mittels eines frequenzgesteuerten Gebläses (20) als Spülgas zugeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbettsärke (S) mittels der Erregerfrequenz und der Amplitude der Vibration
der Transportflächen (3, 3') eingestellt wird.