[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermischen eines Gemisches aus Partikeln
unterschiedlicher Größe aus Holzwerkstoff mit einem Klebstoff.
[0002] Die Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung zum Vermischen eines Partikelgemisches
aus Partikeln unterschiedlicher Größe mit einem Klebstoff mit einer Mischeinrichtung,
einer Partikeleinbringvorrichtung zum Einbringen der Partikel unterschiedlicher Größe
in die Mischvorrichtung und einer Klebstoffeinbringvorrichtung.
[0003] Bei der Herstellung von Holzwerkstoffen wird Holz je nach gewünschter Anwendung zerkleinert
und mittels eines Klebstoffs in einem Heißpressverfahren, beispielsweise zu einer
MDF- oder HDF-, Span- oder OSB-Platte, verbunden. Dazu müssen die Späne oder Fasern
mit dem Klebstoff beschichtet werden. Es können auch Partikel, die nicht aus Holz
bestehen, beispielsweise Kunststoffpartikel, beigemischt werden.
[0004] Dabei ist die Einsatzmenge an Klebstoff eine der kritischen Prozess- und damit Kostengrößen
und bedarf daher permanenter Optimierung.
[0005] Herkömmlicherweise werden die zu beleimenden Partikel auf einer Seite durch eine
Partikeleinbringvorrichtung in eine Mischeinrichtung eingebracht. Mit Hilfe so genannter
Mischwerkzeuge durchlaufen die eingebrachten Partikel die Mischeinrichtung bis zu
einer Partikelaustragsvorrichtung, wo sie die Mischeinrichtung wieder verlassen. Entlang
dieses Weges wird innerhalb der Mischeinrichtung über eine Klebstoffeinbringvorrichtung
an verschiedenen Stellen Klebstoff, beispielsweise über Düsen, in die Mischeinrichtung
eingebracht.
[0006] Hierbei ist es grundsätzlich möglich, verschiedene Schichten der herzustellenden
Holzwerkstoffplatten in separaten Mischeinrichtungen einzeln mit einem Klebstoff zu
versehen. So ist es beispielsweise üblich, die Deckschicht einer Spanplatte aus feineren
Spänen herzustellen als die Mittelschicht, um sowohl die Oberflächenoptik als auch
die Oberflächenrauheit der dann fertigen Platte zu verbessern.
[0007] Selbst in diesem Fall wird jedoch ein Partikelstrom mit dem Klebstrom vermischt,
der nicht aus Partikeln einer einheitlichen Größe besteht. Der Partikelstrom hat innerhalb
einer gewissen Bandbreite eine charakteristische Größenverteilung, die sich nachteilig
auf die Beleimung der einzelnen Partikel auswirkt.
[0008] Die Menge des Klebstoffes, mit dem ein einzelner Partikel beleimt wird, hängt von
dessen Oberfläche ab. Zur Erreichung der wichtigen mechanischen Eigenschaften der
späteren Holzwerkstoffplatten, wie beispielsweise die Querzugfestigkeit, Biegefestigkeit
oder Abhebefestigkeit, werden insbesondere die großen Späne und Fasern benötigt. Da
diese im Verhältnis zu ihrer Oberfläche jedoch ein deutlich größeres Volumen haben
als kleine Partikel, wie beispielsweise Fasern oder Stäube, weist die spätere Holzwerkstoffplatte
bzw. bereits ein aus den Partikel vor dem Verpressen aufgestreuter Kuchen an den Stellen,
an denen sich die für die Stabilität wichtigen großen Partikel befinden, eine deutlich
kleinere Klebstoffmenge auf als an den Stellen, an denen die zur Stabilität weniger
beitragenden kleinen Partikel vorhanden sind. Aufgrund des Verhältnisses des Volumens
der Partikel zu ihrer Oberfläche werden kleine Partikel mit vergleichsweise mehr Klebstoff
beleimt als große. Dadurch werden die großen Partikel mit deutlich zu wenig Klebstoff
beaufschlagt, insbesondere der Feinanteil und der Staub jedoch mit zu hohen Klebstoffmengen
versehen.
[0009] Der verwendete Klebstoff wird jedoch nicht nur ungünstig auf große und kleine Partikel
verteilt, es wird auch insgesamt zu viel Klebstoff verwendet. Mit dem verwendeten
Klebstoff wird also nicht ökonomisch umgegangen und die Eigenschaften der aus den
so beleimten Partikeln verpressten Platten erreichen nie das technisch denkbare Optimum.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Vermischen eines Gemisches aus Partikeln unterschiedlicher Größe aus Holzwerkstoff
mit einem Klebstoff so weiter zu entwickeln, dass eine bessere Verteilung des Klebstoffs
auf den Partikeln unterschiedlicher Größe sichergestellt ist.
[0011] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Verfahren, das
die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Zuführen der Partikel unterschiedlicher Größe in einem Strom in eine Mischvorrichtung,
- (b) Beleimen der Partikel unterschiedlicher Größe mit dem Klebstoff, wobei die Menge
des Klebstoffs auf die Größe des jeweiligen Partikels abgestimmt ist,
- (c) Vermischen der beleimten Partikel unterschiedlicher Größe
- (d) Abführen der vermischten beleimten Partikel unterschiedlicher Größe in einem Strom
aus der Mischvorrichtung.
[0012] Dadurch, dass alle Partikel unabhängig von ihrer Größe in der gleichen Mischvorrichtung
beleimt werden, wird der apparative Aufwand des Verfahrens deutlich reduziert. Dadurch,
dass dennoch die auf die jeweiligen Partikel entfallende Klebstoffmenge von der Größe
des Partikels abhängt, wird für eine optimale Verteilung des Klebstoffs gesorgt. Die
beiden Schritte (b) und (c) können insbesondere auch gemeinsam erfolgen, indem die
Partikel beispielsweise in der Mischvorrichtung untereinander vermischt werden, während
Klebstoff in die Mischeinrichtung eingebracht wird. Dabei werden die Partikel unterschiedlicher
Größe sowohl untereinander als auch mit dem Klebstoff vermischt und dadurch beleimt.
[0013] Vorzugsweise werden die Partikel unterschiedlicher Größe in Abhängigkeit von ihrer
Größe unterschiedlich lange in der Mischvorrichtung beleimt. Insbesondere werden kleine
Partikel weniger lange mit dem Klebstoff vermischt als große Partikel. Durch die lange
Verweildauer der großen Partikel in der Mischeinrichtung ist sichergestellt, dass
diese ausreichend beleimt werden, um später bei einer aus den Partikeln verpressten
Platte für ausreichende Stabilitätseigenschaft an zu sorgen. Gleichzeitig werden die
kleineren Partikel, die für diese Stabilitätseigenschaften unwichtiger sind, in ihrer
kürzeren Zeitspanne, die sie sich in der Mischeinrichtung befinden, weniger beleimt.
Dadurch ergibt sich eine optimierte Beleimung und zwar ungefähr in der Art und Weise,
als ob alle Partikelgrößen separat mit Klebstoff versehen worden wären. Dabei ist
es möglich, eine gleichmäßige Beleimung aller Partikel oder einen von der Partikelgröße
abhängigen Beleimungsfaktor zu erreichen und beispielsweise große Partikel stärker
zu beleimen als kleine Partikel. Hieraus folgen wiederum deutlich verbesserte Platteneigenschaften
bei gleichzeitig verringerter verwendeter Klebstoffmenge, da die mechanisch-technologisch
wichtigen Partikel eine gute Verklebungsgüte aufweisen und nicht, wie in herkömmlichen
Verfahren, deutlich zu wenig Klebstoff enthalten.
[0014] Die Partikel unterschiedlicher Größe werden beim Durchmischen in der Mischeinrichtung
insbesondere von einer Partikeleinbringvorrichtung zu einer Partikelaustragsvorrichtung
entlang eines Förderwegs gefördert. Vorteilhafterweise werden kleine Partikel in Förderrichtung
hinter großen Partikeln in die Mischeinrichtung eingebracht. Insbesondere wird der
Klebstoff entlang des gesamten Förderwegs in die Mischeinrichtung eingebracht. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass kleine Partikel eine kürzere Strecke innerhalb
der Mischeinrichtung entlang des Förderwegs zurücklegen müssen als größere Partikel.
Wird der Klebstoff entlang des gesamten Förderwegs, beispielsweise über Düsen, eingebracht,
passieren die kleinen Partikel durch die von ihnen zurückgelegte kürzere Strecke weniger
dieser Düsen, sodass sie auch weniger Klebstoff aufnehmen können. Die großen Partikel,
die den gesamten Förderweg innerhalb der Mischeinrichtung zurücklegen, kommen hingegen
an allen Stellen, an denen Klebstoff in die Mischeinrichtung eingebracht wird vorbei,
und können so optimal beleimt werden. Die Klebstoffmenge, die auf einem Teilstück
des Förderweges aufgebracht wird, ist völlig frei einstellbar, wodurch auch größenabhängige
Beleimungsfaktoren der Partikel erreicht werden können. Die Dichte der Partikel unterschiedlicher
Größe liegt vorzugsweise zwischen 100 kg/m
3 und 800 kg/m
3.
[0015] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Vermischen eines Partikelgemisches aus Partikeln
unterschiedlicher Größe mit einem Klebstoff ist eine gattungsgemäße Vorrichtung, die
sich dadurch auszeichnet, dass eine Fraktioniereinrichtung vorgesehen ist, durch die
im Betrieb der Vorrichtung die Partikel unterschiedlicher Größe unterschiedlich lange
in der Mischeinrichtung verweilen.
[0016] Wie oben bereits dargelegt ist, wird durch die unterschiedlich lange Verweildauer
der Partikel in der Mischeinrichtung eine optimierte Verteilung des Klebstoffs zwischen
großen und kleinen Partikeln gewährleistet.
[0017] Innerhalb der Mischeinrichtung ist eine Fördereinrichtung vorgesehen, durch die die
in der Partikeleinbringvorrichtung eingebrachten Partikel unterschiedlicher Größe
zu einer Partikelaustragsvorrichtung entlang eines Förderwegs förderbar sind. Die
Klebstoffeinbringvorrichtung ist insbesondere als entlang des Förderweges verteilte
Einbringdüsen ausgebildet. Dadurch ist gewährleistet, dass entlang des gesamten Förderwegs
eine gleichmäßige Menge Klebstoff in die Mischeinrichtung eingebracht wird. Alternativ
kann die eingebrachte Klebstoffmenge auch entlang des Förderweges variieren.
[0018] Die Fraktioniereinrichtung ist vorzugsweise in oder in Verarbeitungsrichtung vor
der Partikeleinbringvorrichtung angeordnet. Dadurch kann gewährleistet werden, dass
Partikel verschiedener Größe an verschiedenen Stellen des Förderwegs in die Mischeinrichtung
eingebracht werden. Dadurch, dass kleine Partikel in Förderrichtung später als große
Partikel in die Mischeinrichtung eingebracht werden, durchlaufen sie nicht den gesamten
Förderweg und passieren dementsprechend nicht alle Einbringdüsen der Klebstoffeinbringvorrichtung.
Sie können somit weniger Klebstoff aufnehmen als die großen Partikel, die den gesamten
Förderweg durchlaufen.
[0019] Die Fraktioniereinrichtung kann auch in Verarbeitungsrichtung nach der Partikeleinbringvorrichtung
angeordnet sein. In diesem Fall gelangen die Partikel jeglicher Größe an derselben
Stelle in die Mischeinrichtung. In diesem Fall ist die Fraktioniereinrichtung so ausgebildet,
dass sie Partikeln verschiedener Größe unterschiedliche Geschwindigkeiten entlang
des Förderwegs verleiht. Dadurch, dass in diesem Fall kleinere Partikel sich schneller
entlang des Förderwegs bewegen, wird ebenfalls deren Verweilzeit in der Mischeinrichtung
reduziert und somit sichergestellt, dass sie nicht zuviel Klebstoff aufnehmen können.
[0020] Vorzugsweise ist die Fraktioniereinrichtung ein Gebläse. Wird dieses Gebläse beispielsweise
in der Partikeleinbringvorrichtung oder in Verarbeitungsrichtung davor angeordnet,
wird ein seitlicher Luftstrom auf den Partikelstrom geleitet, der die Partikel anhand
von Größe und Gewicht separiert, wie es beispielsweise bei einem klassischen Windsichtverfahren
erfolgt. Hierbei werden die kleineren Partikel und der Staub stärker abgelenkt als
große Partikel. Wird das Gebläse so angeordnet, dass der Luftstrom beispielsweise
parallel zur Förderrichtung strömt, werden kleinere Partikel in Förderrichtung später
der Mischeinrichtung zugeführt.
[0021] Das Gebläse kann jedoch auch innerhalb der Mischeinrichtung, in Verarbeitungsrichtung
also nach der Partikeleinbringvorrichtung, angeordnet sein. Auch in diesem Fall wird
ein seitlicher Luftstrom auf den Partikelstrom geleitet, der die Partikel vorzugsweise
in Förderrichtung beschleunigt. Dabei werden kleinere und leichtere Partikel stärker
beschleunigt als große Partikel. Diese bewegen sich folglich schneller als große Partikel
in Förderrichtung durch die Mischeinrichtung und nehmen somit weniger Klebstoff auf.
[0022] Die Fraktioniereinrichtung kann auch als drehbar gelagerte Bürste ausgebildet sein.
Die drehbar gelagerte Bürste, die im Betrieb der Vorrichtung in Rotation versetzt
wird, kann ebenfalls in Verarbeitungsrichtung vor oder hinter oder direkt in der Partikeleinbringvorrichtung
angeordnet sein. Auch durch die rotierende Bürste werden die einzelnen Partikel vorzugsweise
in Förderrichtung beschleunigt, wobei größere Partikel weniger stark beschleunigt
werden, also weniger weit fliegen. Auch auf diese Weise kann sichergestellt werden,
dass kleinere Partikel so in die Mischeinrichtung eingebracht werden, dass sie nicht
mehr den gesamten Förderweg durchlaufen und somit weniger Klebstoff aufnehmen können.
Durch eine innerhalb der Mischeinrichtung angeordnete Wurfvorrichtung, insbesondere
eine rotierende Bürste, Trommel oder ähnliches wird wie beim Gebläse sichergestellt,
dass die Partikel eine von ihrer Größe abhängige Geschwindigkeit in Förderrichtung
bekommen.
[0023] Die Fraktioniereinrichtung weist vorzugsweise ein Sieb auf. Dieses Sieb hat insbesondere
unterschiedlich große Öffnungen. Die Anordnung eines Siebs ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn die Fraktioniereinrichtung innerhalb oder in Verarbeitungsrichtung vor
der Partikeleinbringvorrichtung angeordnet ist. Auf diese Weise kann gewährleistet
werden, dass große Partikel, die versehendlich zu weit in Förderrichtung abgelenkt
wurden, nicht mit den kleineren Partikeln in die Mischeinrichtung eingebracht werden,
sondern entlang des vorzugsweise geneigt angeordneten Siebes zurückrutschen und an
der für ihre Größe vorgesehenen Stelle in die Mischeinrichtung eingebracht werden.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass tatsächlich alle Partikel einer gewissen
Größe die für sie vorgesehene Strecke entlang des Förderwegs innerhalb der Mischeinrichtung
zurücklegen.
[0024] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sorgen folglich
für eine optimierte Verteilung der Menge an Klebstoff auf den einzelnen Partikeln
verschiedener Größe und sind insbesondere geeignet für alle Arten von Holzzerkleinerungsprodukten,
wie beispielsweise Fasern, Spänen oder Strands und damit auch zur Herstellung unterschiedlichster
Holzwerkstoffe, wie MDF- oder HDF-, Span- oder OSB-Platten. Natürlich können auch
Partikel mit einem Klebstoff versehen werden, die nicht aus Holz sondern beispielsweise
aus einem Kunststoff bestehen. Auch Mischungen von Partikeln unterschiedlicher Materialien
sind selbstverständlich denkbar.
[0025] Mit Hilfe einer Zeichnung werden nachfolgend verschiedene Ausführungsbeispiele einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert. Gleiche Bauteile sind dabei in allen
Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0026] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0027] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0028] In einer Mischeinrichtung 2 befindet sich eine Fördereinrichtung 4 mit einer Antriebseinheit
6. Durch die Fördereinrichtung 4 werden von oben durch eine Partikeleinbringvorrichtung
8 in die Mischeinrichtung 2 eingebrachte Partikel entlang der Förderrichtung F gefördert.
Dabei werden sie von der Fördereinrichtung 4 durchmischt und von oben durch eine Klebstoffeinbringvorrichtung
in Form von gleichmäßig entlang des Förderweges verteilten steuerbaren Beleimungsdüsen
10 mit Klebstoff beleimt. Die so beleimten Partikel verlassen die Mischeinrichtung
2 über eine Partikelaustragsvorrichtung 12. Die Beleimungsdüsen 10 können auch unregelmäßig
verteilt oder auf unterschiedliche Sprühstärken eingestellt sein.
[0029] In der Partikeleinbringvorrichtung 8 ist eine Fraktioniereinrichtung 14 vorgesehen,
die in Figur 1 nur als schematischer Kasten angedeutet ist. Die Fraktioniereinrichtung
14 ist in Figur 1 als Gebläse ausgebildet, das entlang der Luftstromrichtung L einen
Luftstrom in die Partikeleinbringvorrichtung 8 einbläst. Die von oben in die Partikeleinbringvorrichtung
8 fallenden Partikel, werden von diesem Luftstrom in Luftstromrichtung L abgelenkt,
was durch verschiedene Pfeile angedeutet wird.
[0030] Dabei werden leichte Partikel in Figur 1 weiter nach links abgelenkt als schwere
Partikel und fallen somit auch weiter links in die Mischeinrichtung 2. Die leichten
Partikel fallen durch die sich trichterförmig erweiterte Partikeleinbringvorrichtung
8 hinter die in Förderrichtung F gesehen ersten Beleimungsdüsen 10. Durch die Fördereinrichtung
4 werden alle in die Mischeinrichtung 2 einfallenden Partikel entlang der Förderrichtung
F in Richtung auf die Partikelaustragsvorrichtung 12 gefördert, wobei die leichten
Partikel an weniger Beleimungsdüsen 10 vorbeigeführt werden. Daher können die leichten
Partikel nur eine geringere Menge des Klebstoffs, das durch die Beleimungsdüsen 10
in die Mischeinrichtung 2 eingebracht wird, aufnehmen. Die schweren Partikel, die
vom Luftstrom in die Luftstromrichtung L kaum oder gar nicht abgelenkt werden, passieren
hingegen auf ihrem Weg zur Partikelaustragsvorrichtung 12 alle oder doch die meisten
der vorgesehenen Beleimungsdüsen 10 und werden somit mit mehr Klebstoff versehen als
die leichten Partikel.
[0031] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
[0032] Für gleiche Bauteile wurden die gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 verwendet.
Auch hier werden die Partikel über eine Partikeleinbringvorrichtung 8 in eine Mischeinrichtung
2 eingebracht, in der sie durch eine Fördereinrichtung 4 entlang der Förderrichtung
F in Richtung zur Partikelaustragsvorrichtung 12 gefördert werden, wobei sie an Beleimungsdüsen
10 vorbeigeführt werden, durch die Klebstoff in die Mischeinrichtung 2 eingebracht
wird.
[0033] In Figur 2 ist am rechten Rand der Mischeinrichtung 2 eine Fraktioniereinrichtung
14 vorgesehen, die als Ventilator ausgebildet ist. Die Fraktioniereinrichtung 14 ist
in Figur 2 folglich innerhalb der Mischeinrichtung 2 und somit in Verarbeitungsrichtung
nach der Partikeleinbringvorrichtung 8 angeordnet.
[0034] Anders als in Figur 1 gelangen hier alle Partikel durch die Partikeleinbringvorrichtung
8 an der gleichen Stelle in die Mischeinrichtung 2. Sie werden von der durch die Fraktioniereinrichtung
14 entlang einer Luftstromrichtung L eingebrachten Luftströmung in Förderrichtung
F abgelenkt. Auch hier werden die leichten Partikel stärker in Förderrichtung F beschleunigt,
als die schweren Partikel. Dadurch ist gewährleistet, dass die leichten Partikel zumindest
an den ersten Beleimungsdüsen 10 deutlich schneller vorbeifliegen als wenn sie nur
von der Fördereinrichtung 4 in Förderrichtung F bewegt würden. Dadurch ist die Aufnahme
von Klebstoff von diesen ersten Beleimungsdüsen 10 äußerst gering. Auch damit ist
somit sichergestellt, dass die großen Partikel optimal mit Klebstoff benetzt werden,
da sie an allen Beleimungsdüsen 10 mit der von der Fördereinrichtung 4 vorgegebenen
Geschwindigkeit vorbeigeführt werden. Da sie, wie in Figur 1 auch, dabei von der Fördereinrichtung
4 durchmischt werden, ist eine allseitige homogene Beleimung aller Partikel mit Klebstoff
gewährleistet.
[0035] Figur 3 zeigt eine Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Wieder wurden für gleiche Bauteile die gleichen Bezugszeichen verwendet.
In Figur 3 ist eine Fraktioniereinrichtung 14 wie in Figur 1 in Verarbeitungsrichtung
vor der Mischeinrichtung 2 vorgesehen. Wie in Figur 2 besteht die Fraktioniereinrichtung
14 aus einem Ventilator, der über eine Ventilatorantriebseinheit 16 betrieben wird.
Durch die Fraktioniereinrichtung 14 in Figur 3 wird entlang einer Luftstromrichtung
L ein Luftstrom in eine Partikeleinbringvorrichtung 8 eingeblasen. Wie in Figur 1
werden die in die Partikeleinbringvorrichtung 8 eingeführten Partikel von diesem Luftstrom
in Luftstromrichtung L abgelenkt. Dabei werden wieder die leichten Partikel stärker
abgelenkt als die schweren. Innerhalb der Partikeleinbringvorrichtung 8 ist ein Sieb
18 angeordnet, durch das die abgelenkten Partikel hindurch müssen, um in die Mischeinrichtung
2 zu gelangen. Dabei hat das Sieb 18 unterschiedlich große Sieböffnungen (nicht gezeigt).
In Figur 3 weist das Sieb 18 nach links hin die kleineren Sieböffnungen und nach rechts
die größeren Sieböffnungen auf. Durch den Luftstrom in Luftstromrichtung L werden
die leichten Partikel stärker nach links abgelenkt und treffen dort auf den Teil des
Siebs 18, der die kleineren Sieböffnungen hat. Die großen Partikel werden vom Luftstrom
kaum oder gar nicht abgelenkt und treffen auf den rechten Teil des Siebs 18, der über
die größeren Sieböffnungen verfügt.
[0036] Sollte nun durch unsauberes Einstreuen oder aufgrund von Stößen zwischen den einzelnen
Partikeln ein relativ großes Partikel soweit nach links abgelenkt werden, dass es
für die dort im Sieb 18 vorhandenen Sieböffnungen zu groß ist, rutscht er entlang
des Siebes 18 nach unten und gelangt so auf den rechten Teil des Siebes 18, wo die
Sieböffnungen groß genug sind. Dazu ist das Sieb 18 in Figur 3 geneigt angeordnet.
[0037] Wie in der Ausführungsform gemäß Figur 1 werden auch in der Ausführungsform Figur
3 folglich die kleinen Partikel weiter nach links in Richtung der Luftstromrichtung
L abgelenkt und fallen somit auch weiter links in die Mischeinrichtung 2. Dort werden
sie durch eine Fördereinrichtung 4 in Förderrichtung F weitergefördert und dabei an
Beleimungsdüsen 10 vorbeigeführt. Dadurch, dass die kleinen Partikel an weniger Beleimungsdüsen
10 vorbeigeführt werden als die großen, ist auch hier eine optimierte Beleimung gewährleistet.
[0038] Die in Figur 4 gezeigte Vorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung unterscheidet sich von der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung dadurch, dass
die Fraktioniereinrichtung 14 nicht als Gebläse, sondern als rotierende Bürste, Trommel
oder ähnliches ausgebildet ist. Die Drehrichtung ist durch den gebogenen Pfeil angedeutet.
[0039] Durch die in Pfeilrichtung rotierende Bürste der Fraktioniereinrichtung 14 werden
die in die Partikeleinbringvorrichtung 8 eingebrachten Partikel nach links abgelenkt.
Auch hier gilt, dass leichte Partikel weiter fliegen als schwere, sodass sie auch
weiter links in die Mischeinrichtung 2 eingebracht werden und durch die Fördereinrichtung
4 an weniger Beleimungsdüsen 10 vorbeigeführt werden.
[0040] In allen in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist somit sichergestellt,
dass kleine Partikel weniger lange mit über die Beleimungsdüsen 10 eingebrachtem Klebstoff
vermischt werden als die großen Partikel.
[0041] Durch erfindungsgemäße Vorrichtungen wird somit gewährleistet, dass der Beleimungsfaktor
von Partikeln unterschiedlicher Größen von ihrer Größe abhängig gesteuert werden kann.
Dazu ist nur noch eine Beleimungsvorrichtung nötig, wodurch Zeit, Platz und Kosten
gespart werden.
Bezugszeichenliste
[0042]
- F
- Förderrichtung
- L
- Luftstromrichtung
- 2
- Mischeinrichtung
- 4
- Fördereinrichtung
- 6
- Antriebseinheit
- 8
- Partikeleinbringvorrichtung
- 10
- Beleimungsdüsen
- 12
- Partikelaustragsvorrichtung
- 14
- Fraktioniereinrichtung
- 16
- Ventilatorantriebseinheit
- 18
- Sieb
1. Verfahren zum Vermischen eines Gemisches aus Partikeln unterschiedlicher Größe aus
Holzwerkstoff mit einem Klebstoff, das die folgenden Schritte umfasst:
(a) Zuführen der Partikel unterschiedlicher Größe in einem Strom in eine Mischvorrichtung
(2),
(b) Beleimen der Partikel unterschiedlicher Größe mit einem Klebstoff, wobei die Menge
des Klebstoffs auf die Größe des jeweiligen Partikels abgestimmt ist,
(c) Vermischen der beleimten Partikel unterschiedlicher Größe,
(d) Abführen der vermischten beleimten Partikel unterschiedlicher Größe in einem Strom
aus der Mischvorrichtung (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel unterschiedlicher Größe in Abhängigkeit von ihrer Größe unterschiedlich
lange in der Mischvorrichtung (2) beleimt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel unterschiedlicher Größe in der Mischeinrichtung (2) von einer Partikeleinbringvorrichtung
(8) zu einer Partikelaustragsvorrichtung (12) entlang eines Förderwegs gefördert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass kleine Partikel in Förderrichtung (F) hinter großen Partikeln in die Mischeinrichtung
(2) eingebracht werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff entlang des Förderwegs in die Mischeinrichtung (2) eingebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Mischeinrichtung (2) eingebrachte Klebstoff entlang des Förderweges variiert.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte der Partikel zwischen 100 kg/m3 und 800 kg/m3 beträgt.
8. Vorrichtung zum Vermischen eines Partikelgemisches aus Partikeln unterschiedlicher
Größe mit einem Klebstoff, mit
a) einer Mischeinrichtung (2),
b) einer Partikeleinbringvorrichtung (8) zum Einbringen der Partikel unterschiedlicher
Größe in die Mischvorrichtung (2),
c) einer Klebstoffeinbringvorrichtung (10),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Fraktioniereinrichtung (14) vorgesehen ist, durch die im Betrieb der Vorrichtung
die Partikel unterschiedlicher Größe unterschiedlich lange in der Mischeinrichtung
verweilen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fördereinrichtung (4) innerhalb der Mischeinrichtung (2) vorgesehen ist, durch die
die eingebrachten Partikel unterschiedlicher Größe zu einer Partikelaustragsvorrichtung
(12) entlang eines Förderwegs förderbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffeinbringvorrichtung als über den Förderweg verteilte Einbringdüsen 10
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) in oder in Verarbeitungsrichtung vor der Partikeleinbringvorrichtung
(8) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) in Verarbeitungsrichtung nach der Partikeleinbringvorrichtung
(8) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) ein Gebläse ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) eine Wurfvorrichtung, insbesondere eine drehbar gelagerte
Bürste, Trommel oder ähnliches ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) ein Sieb (18) aufweist, das unterschiedlich große
Öffnungen hat.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Vermischen eines Gemisches aus Partikeln unterschiedlicher Größe aus
Holzwerkstoff mit einem Klebstoff, das die folgenden Schritte umfasst:
(a) Zuführen der Partikel unterschiedlicher Größe in einem Strom in eine Mischvorrichtung
(2),
(b) Beleimen der Partikel unterschiedlicher Größe mit einem Klebstoff, wobei die Menge
des Klebstoffs auf die Größe des jeweiligen Partikels abgestimmt ist,
(c) Vermischen der beleimten Partikel unterschiedlicher Größe,
(d) Abführen der vermischten beleimten Partikel unterschiedlicher Größe in einem Strom
aus der Mischvorrichtung (2),
wobei die Partikel unterschiedlicher Größe in der Mischvorrichtung (2) von einer Partikeleinbringvorrichtung
(8) zu einer Partikelaustragsvorrichtung (12) entlang eines Förderwegs gefördert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass der in die Mischeinrichtung (2) eingebrachte Klebstoff entlang des Förderweges variiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel unterschiedlicher Größe in Abhängigkeit von ihrer Größe unterschiedlich
lange in der Mischvorrichtung (2) beleimt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass kleine Partikel in Förderrichtung (F) hinter großen Partikeln in die Mischeinrichtung
(2) eingebracht werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff entlang des Förderwegs in die Mischeinrichtung (2) eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte der Partikel zwischen 100 kg/m3 und 800 kg/m3 beträgt.
6. Vorrichtung zum Vermischen eines Partikelgemisches aus Partikeln unterschiedlicher
Größe mit einem Klebstoff, mit
a) einer Mischeinrichtung (2),
b) einer Partikeleinbringvorrichtung (8) zum Einbringen der Partikel unterschiedlicher
Größe in die Mischvorrichtung (2),
c) einer Klebstoffeinbringvorrichtung (10),
wobei eine Fraktioniereinrichtung (14) vorgesehen ist, durch die im Betrieb der Vorrichtung
die Partikel unterschiedlicher Größe unterschiedlich lange in der Mischeinrichtung
verweilen und wobei eine Fördereinrichtung (4) innerhalb der Mischeinrichtung (2)
vorgesehen ist, durch die die eingebrachten Partikel unterschiedlicher Größe zu einer
Partikelaustragsvorrichtung (12) entlang eines Förderwegs förderbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Klebstoffmenge, die auf einem Teilstück des Förderweges aufbringbar ist, frei
einstellbar und entlang des Förderwegs variierbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffeinbringvorrichtung als über den Förderweg verteilte Einbringdüsen 10
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) in oder in Verarbeitungsrichtung vor der Partikeleinbringvorrichtung
(8) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) in Verarbeitungsrichtung nach der Partikeleinbringvorrichtung
(8) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) ein Gebläse ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) eine Wurfvorrichtung, insbesondere eine drehbar gelagerte
Bürste, Trommel oder ähnliches ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktioniereinrichtung (14) ein Sieb (18) aufweist, das unterschiedlich große
Öffnungen hat.