[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schrumpftunnel. Der Schrumpftunnel hat mindestens
eine Transportstrecke für Artikel ausgebildet. Zwei äußere Schächte und mindestens
ein Schacht im Inneren des Schrumpftunnels bilden die unterschiedlichen Transportstrecken.
Die Artikel sind mit einem Schrumpfmedium beaufschlagbar, wobei die mindestens drei
Schächte parallel zueinander angeordnet sind.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Umrüsten eines Schrumpftunnels.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Verfahren und Einrichtungen zum Verpacken von Artikeln
(Verpackungsgut) bekannt, die als Verpackungshülle für die Gegenstände eine Schrumpffolie
verwenden. Diese Schrumpffolie wird üblicherweise als Endlosmaterial auf Rollen bereitgestellt.
[0004] Die Schrumpffolie wird innerhalb der Verpackungseinrichtung entsprechend der Gebindeabmessungen
vereinzelt. Die Folienzuschnitte werden dann mittels eines Einschlagsystems innerhalb
der Einrichtung um die Artikel herumgewickelt. Anschließend werden die Gebinde durch
einen Schrumpftunnel transportiert. Im Schrumpftunnel werden die umhüllten Artikel
mit Heißgas z.B. warmer bzw. heißer Luft als Schrumpfmedium beaufschlagt, wodurch
sich die Schrumpffolie zusammenzieht, so dass sie sich an die Artikel anschmiegt und
die fertigen Schrumpfgebinde entstehen.
[0005] Häufig werden die Gebinde, abhängig von deren Größe, dem Schrumpftunnel in mehreren
parallel geführten Bahnen zugeführt und in diesem verarbeitet. Um alle Gebinde von
allen Seiten mit warmer Luft beaufschlagen zu können, müssen auch Mittel zum Einbringen
der warmen Luft vorgesehen sein, welche das Schrumpfmedium zwischen den parallel geführten
Artikeln eindüsen. Beispielsweise werden für die mehrbahnige Verarbeitung Schrumpftunnel
mit verfahrbaren Schachtwänden verwendet. Dabei werden die Schachtwände je nach Bedarf
über aufwendige Spindelverstellungen an die seitliche Tunnelwand gefahren, sofern
sie nicht benötigt werden. Eine solche Anordnung ist in Figur 1 dargestellt. Insbesondere
ist ein Schrumpftunnel 100 dargestellt, in dessen Inneren 102 verfahrbare Schachtwände
110 angeordnet sind. Das Beispiel zeigt eine zweireihige Verarbeitung von Gebinden
20 in einem solchen Schrumpftunnel 100. Die Gebinde 20 bestehen aus Artikeln 22, die
von einer Schrumpffolie 24 umhüllt sind. Bei dem dargestellten Schrumpftunnel 100
wird den Gebinden 20 mittels dreier verfahrbarer Schachtwände 110 über Düsen in den
Schachtwänden 110 die warme Luft 30 zugeführt (Figur 1 A). Sollen in dem Schrumpftunnel
100 nur in einer Reihe ankommende Gebinde 20 verarbeitet werden (Figur 1 C), dann
können die Schachtwände 110, wie in Figur 1 B dargestellt, in einer horizontalen Bewegungsrichtung
BR verfahren werden.
[0006] US 3,711,957 zeigt einen Schrumpftunnel mit einer einbahnigen Verarbeitung, wobei an den gegenüberliegenden
Seiten des Tunnels in Transportrichtung jeweils ein Heißluftgebläse angeordnet ist.
[0007] US 5,339,605 beschreibt einen Schrumpftunnel mit einer Produkt-Presse bei dem zuerst die seitlich
angeordnete Schrumpffolie dem Schrumpfprozess unterzogen wird und erst anschließend
die Schrumpf-Umverpackung oben und unten der Hitze ausgesetzt und geschrumpft wird.
Durch die Verwendung eines zweiten, oberhalb des ersten angeordneten Förderers als
Produkt-Presse in Verbindung mit einem zweistufigen Schrumpfprozess wird eine Ausdehnung
des zu verpackenden Produktes verhindert.
[0008] WO 2002/036436 beschreibt die mehrbahnige Verarbeitung von Gebinden in einem Schrumpftunnel. Hierbei
werden verfahrbare Schachtwände verwendet, deren Position in Abhängigkeit von den
zu verarbeitenden Gebinden durch seitliches Verschieben in horizontaler Richtung angepasst
wird.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schrumpftunnel bereitzustellen, in
dem eine ein- oder mehrbahnige Verarbeitung erfolgen kann, wobei das Umstellen zwischen
ein- bzw. mehrbahniger Verarbeitung schnell, einfach und werkzeugfrei erfolgt.
[0010] Die obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs
1 umfasst.
[0011] Es ist ferner Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Umrüsten eines Schrumpftunnels
bereitzustellen, in dem eine ein- oder mehrbahnige Verarbeitung erfolgen kann.
[0012] Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Patentanspruchs
7 umfasst.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schrumpftunnel, insbesondere einen Schrumpftunnel
zum Heißschrumpfen von Folie um Artikel, beispielsweise zur Erstellung von Gebinden
aus mehreren Behältern, die mit einer Schrumpffolie umhüllt werden. Weiterhin kann
der Schrumpftunnel auch dazu dienen, Schrumpfetiketten o.ä. auf die Artikel durch
Schrumpfen aufzubringen.
[0014] Der Schrumpftunnel umfasst mindestens eine Transportstrecke für die Artikel. Der
Schrumpftunnel weist zwei den Tunnel nach außen hin begrenzende Schächte sowie mindestens
einen im Inneren des Schrumpftunnels angeordneten Schacht auf. Die Schächte können
mit einem Schrumpfmedium beaufschlagt werden und leiten dieses über Düsen in ihren
Schachtwänden in das Innere des Schrumpftunnels. Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Schrumpfmedium um einen warmen bzw. heißen Luftstrom.
[0015] Die mindestens drei Schächte, d.h. die beiden äußeren Schächte und der mindestens
eine im Inneren des Schrumpftunnels angeordnete Schacht, können parallel zueinander
angeordnet werden.
[0016] Erfindungsgemäß kann der mindestens eine im Inneren des Schrumpftunnels angeordnete
Schacht um mindestens eine Achse aus der Transportstrecke herausgeschwenkt werden.
Vorzugsweise wird der Schacht im Wesentlichen um 90° nach oben geschwenkt.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die beiden äußeren Schächte jeweils
eine Schachtwand mit einer Mehrzahl von in das Innere des Schrumpftunnels auf die
Artikel gerichteten Düsen auf. Der mindestens eine im Inneren des Schrumpftunnels
angeordnete Schacht weist dagegen zwei parallel angeordnete Schachtwände mit jeweils
einer Mehrzahl von Düsen auf.
[0018] Befindet sich der mindestens eine innere Schacht im heruntergeklappten Zustand, so
dass er die Transportstrecke in mindestens zwei Transportbahnen unterteilt, wird von
diesem Schacht aus Schrumpfmedium in zwei entgegengesetzte Richtungen in die beiden
inneren Teilbereiche des Schrumpftunnel geleitet.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der mindestens eine im Inneren des Schrumpftunnels
angeordnete Schacht nicht ständig mit Schrumpfmedium beaufschlagt. Stattdessen ist
die Zufuhr von Schrumpfmedium zu- und abschaltbar und vorzugsweise von der Position
des Schachtes abhängig. Ist der innere Schacht parallel zu den äußeren Schächten angeordnet,
so dass eine Unterteilung der Transportstrecke in mindestens zwei Transportbahnen
und mindestens zwei innere Teilbereiche des Schrumpftunnels erfolgt, dann ist die
Zufuhr vom Schrumpfmedium vorzugsweise zugeschaltet, so dass durch die Düsen der Schachtwände
des inneren Schachts das Schrumpfmedium in die beiden inneren Teilbereiche des Schrumpftunnels
geleitet wird. Ist der innere Schacht dagegen aus der Transportstrecke herausgeschwenkt,
kann die Zufuhr vom Schrumpfmedium abgeschaltet werden.
[0020] Gemäß einer alternativen Ausführungsform erfolgt das Zu- und Abschalten des Schrumpfmediums
zu dem mindestens einen inneren Schacht in Abhängigkeit von dessen Stellung automatisiert.
Der Vorteil, wenn der innere Schacht nicht ständig mit Schrumpfmedium beaufschlagt
wird, besteht im Falle der Verwendung von warmer bzw. heißer Luft insbesondere im
Einsparen von Energie, da nicht unnötigerweise Luft erwärmt werden muss. Im Fall der
Verwendung eines anderen Schrumpfmediums besteht der Vorteil insbesondere im angepassten,
reduzierten Verbrauch des entsprechenden Mediums.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht der innere Schacht aus
einem ersten und einem zweiten Abschnitt, die derart gegeneinander beweglich sind,
dass die Höhe des Schachtes reduzierbar ist. Vorzugsweise kann die Höhe des Schachtes
auf etwa 50% reduziert werden. Beispielsweise kann zwischen dem ersten und dem zweiten
Abschnitt ein Klappmechanismus angeordnet sein, der über die gesamte Breite des mittleren
Schachts verläuft und in Bezug auf die Höhe des Schachts weitgehend mittig angeordnet
ist. Vorzugsweise ist der untere Abschnitt um diesen Klappmechanismus nach oben klappbar,
so dass der untere und der obere Abschnitt parallel nebeneinander angeordnet werden
können. Weiterhin können Befestigungselemente vorgesehen sein, die den nach oben geklappten
unteren Abschnitt in dieser Position lösbar fixieren. Beispielsweise könnten Rastelemente
vorgesehen sein, die in korrespondierende Aufnahmen des jeweils anderen Abschnitts
eingreifen.
[0022] Gemäß einer alternativen Ausführungsform sind der untere Abschnitt und der obere
Abschnitt gegeneinander verschieblich, so dass der untere Abschnitt nach oben verschoben
und somit die Gesamthöhe des Schachtes wiederum reduziert werden kann. Auch hierbei
können wiederum entsprechende Fixierelemente vorgesehen sein.
[0023] Bei einer weiteren Ausführungsform kann oberhalb der Schachtwand ein Gestänge mit
zwei Drehgelenken vorgesehen sein, wobei das Gestänge an einem der Drehgelenke mit
der Schachtwand drehbeweglich verbunden ist. Um die Schachtwand aus der Transportstrecke
herauszuschwenken, werden zwei Schwenkbewegungen durchgeführt. Zum einen schwenkt
das Gestänge um eine erste Achse aus der Transportstrecke heraus. Des Weiteren schwenkt
die Schachtwand um eine zweite Achse. Vorzugsweise erfolgt die Schwenkbewegung um
das erste Drehgelenk entgegengesetzt zur Schwenkbewegung um das zweite Drehgelenk.
Die Drehachse kann mittig oder exzentrisch zur Symmetrielinie der Schachtwand angeordnet
sein.
[0024] Bei noch einer weiteren Ausführungsform wird die Schachtwand zuerst entlang eines
Gestänges nach oben geschoben und anschließend um eine Achse D nach oben geschwenkt.
Der zum Verschwenken benötigte seitliche Platz im Inneren des Schrumpftunnels ist
somit geringer. Allerdings wird durch die versetze Achse D die Höhe der zu verarbeitenden
Gebinde nach oben hin begrenzt.
[0025] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Umrüsten eines Schrumpftunnels
von einer ersten Anzahl von Bahnen zur Verarbeitung von Artikeln auf eine zweite Anzahl
von Bahnen. Zuerst wird die gewünschte zweite Anzahl von zu verarbeitenden Bahnen
in eine Steuereinheit eingegeben. Die Steuereinheit ermittelt durch Vergleich der
bekannten er-sten Anzahl von Bahnen mit der gewünschten zweiten Anzahl von Bahnen,
ob eine Unterteilung durch mehr oder weniger Schächte benötigt wird. Aufgrund der
ermittelten Informationen wird der mindestens eine im Inneren des Schrumpftunnels
angeordneten Schacht hochgeklappt, wenn die zweite Anzahl von Transportbahnen kleiner
ist als die erste Anzahl.
[0026] Ist dagegen die zweite Anzahl von Transportbahnen größer als die erste Anzahl, dann
wird der mindestens eine im Inneren des Schrumpftunnels angeordnete Schacht heruntergeklappt.
[0027] Dieser Vorgang kann automatisch erfolgen, oder aber auch manuell durch eine Bedienperson
durchgeführt werden.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zufuhr vom Schrumpfmedium zu dem
inneren Schrumpfmedium in Abhängigkeit von der Stellung des Schachtes gesteuert. Insbesondere
wird die Zufuhr aktiviert, wenn der innere Schacht parallel zu den beiden äußeren
Schächten angeordnet ist und deaktiviert, wenn er aus der Transportstrecke herausgeschwenkt
ist.
[0029] Zusammengefasst betrifft die Erfindung die Verwendung von mindestens einer, um weitgehend
90° nach oben schwenkbaren "Kiapp-Schachtwand". Dadurch kann zu verhältnismäßig geringen
Kosten ein Schrumpftunnel angeboten werden, der bei Verwendung eines inneren Schachtes
einfach zwischen einer einbahnigen und einer zweibahnigen Verarbeitung umgerüstet
werden kann.
[0030] Die schwenkbare Schachtwand ist mechanisch einfach umsetzbar und wesentlich weniger
aufwendig als die aus dem Stand der Technik bekannten verfahrbaren Schächte.
[0031] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt einen Schrumpftunnel mit verfahrbaren Schachtwänden (Stand der Technik).
Figur 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellung von
Schachtwänden.
Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellung
von Schachtwänden.
Figur 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellung
von Schachtwänden.
Figur 5 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellung
von Schachtwänden.
Figur 6 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellung
von Schachtwänden.
Figur 7 zeigt ein sechstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstellung
von Schachtwänden.
[0032] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0033] Figur 1 wurde bereits im Stand der Technik beschrieben.
[0034] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform eines Schrumpftunnels 10 mit einer erfindungsgemäßen
Verstellung einer Schachtwand 12.
[0035] Die mit Schrumpfmedium, insbesondere mit warmer Luft 30 zu beaufschlagenden mit Schrumpffolie
24 zu Gebinden 20 zusammen gefassten Artikel 22 werden entlang einer Transportstrecke
8 durch den Schrumpftunnel 10 transportiert.
[0036] Im gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt eine Umstellung von einer zweibahnigen auf
eine einbahnige Verarbeitung von Gebinden 20. Hierbei wird eine um weitgehend 90 nach
oben schwenkbare Klapp-Schachtwand 12 verwendet.
[0037] Der Klapp-Schachtwand 12 ist mindestens ein Heißlufterzeuger zugeordnet, der die
warme Luft 30 erzeugt, die zur Herstellung von Gebinden 20 durch Düsen 44 in das Innere
11 des Schrumpftunnels 10 auf die mit Schrumpffolie 24 umhüllten Artikel 22 geleitet
wird.
[0038] Die Schachtwand 12 ist um eine Achse D schwenkbar ausgebildet. Die Schachtwand 12
ist derart angeordnet, dass sie bei Bedarf, d.h. wenn beispielsweise von einer zweibahnigen
auf eine einbahnige Verarbeitung umgeschaltet werden soll, hochgeklappt werden kann
und somit aus der Transportstrecke 8 gelangt.
[0039] Durch Herunterschwenken der Schachtwand 12 um die Achse D erfolgt eine Unterteilung
der Transportstrecke 8 in zwei Transportbahnen (Figur 2A), so dass eine zweibahnige
Verarbeitung möglich ist. Wird die Schachtwand 12 dagegen hochgeschwenkt (Figur 2B,
2C), dann entspricht die Transportstrecke 8 einer Transportbahn.
[0040] Befindet sich die Schachtwand 12 im hochgeklappten Zustand, dann wird die Zufuhr
an warmer Luft vorzugsweise abgeschaltet. Beispielsweise wird der dieser Schachtwand
12 zugeordnete Heißlufterzeuger (nicht dargestellt) ausgeschalten oder die Heißluftzufuhr
zur Schachtwand unterbrochen.
[0041] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 3 dargestellt. Bei der hier dargestellten
Schachtwand 12 ist die Achse D nicht am oberen Ende der Schachtwand 12 sondern etwas
nach unten versetzt angeordnet. Bei dieser Ausführungsform ist der zum Verschwenken
in Bewegungsrichtung BR benötigte seitliche Platz im Inneren 11 des Schrumpftunnels
10 somit geringer. Allerdings wird durch die versetze Achse D die Höhe der zu verarbeitenden
Gebinde 20 nach oben hin begrenzt. Es ist somit möglich, die Breite des Schrumpftunnels
zu verringern, wobei gegebenenfalls der oben genannte Nachteil in Kauf genommen werden
muss.
[0042] Eine weitere platzsparende Ausführungsform ist in Figur 4 dargestellt. Die Schachtwand
12 weist beispielsweise ein Scharnier 16 auf, das die Schachtwand 12 in einen oberen
Teil 12a und einen unteren Teil 12b unterteilt (Figur 4A).
[0043] Zuerst wird die Schachtwand 12 zusammengeklappt, indem der untere Teil 12b um ein
Scharnier 16 nach oben geklappt wird (Figur 4B, Figur 4C). Insbesondere können am
oberen Teil 12a Vorrichtungen vorgesehen sein, in die korrespondierende, am unteren
Teil 12b angeordnete Vorrichtungen eingreifen und somit eine lösbare Verbindung zwischen
den beiden Teilen 12a, 12b der Schachtwand 12 herstellen. Dadurch wird verhindert,
dass der nach oben geklappte untere Teil 12b selbständig wieder nach unten klappt.
[0044] Gemäß einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann der untere Teil 12b
mit einer anderen einfachen Hebelmechanik hochgeklappt werden. Diese Lösung findet
Anwendung, wenn die Breite des Schrumpftunnelinnenraumes nicht ausreicht um die Schachtwand
durch klappen um nur eine Achse zu verstauen. In diesem Fall wird um, mehrere Achsen
gedreht.
[0045] Anschließend wird die zusammengeklappte Schachtwand 12 um die Achse D nach oben geschwenkt.
Es ist in einer weiteren Ausführungsform ebenfalls denkbar, dass die beiden Teile
12a und 12b der Schachtwand 12 ineinander geschoben werden, um die Höhe H der Schachtwand
12 zu verringern.
[0046] Eine vierte und eine fünfte mögliche Ausführungsform sind in den Figuren 5 und 6
dargestellt. Oberhalb der hier dargestellten Schachtwand 12 ist ein Gestänge 18 mit
zwei Drehgelenken 19a, 19b angeordnet. Das Gestänge 18 ist am unteren Drehgelenk 19b
mit der Schachtwand 12 drehbeweglich verbunden. Um die Schachtwand 12 aus der Transportstrecke
8 herauszuschwenken, werden zwei Schwenkbewegungen durchgeführt (Figur 5B, Figur 6B).
Zum einen schwenkt das Gestänge 18 in Bewegungsrichtung (a) um die Achse D1 des oberen
Drehgelenks 19a aus der Transportstrecke 8 heraus. Des Weiteren schwenkt die Schachtwand
12 um die Achse D2 in Bewegungsrichtung (b) um das untere Gelenk 19b nach oben. Vorzugsweise
erfolgt die Schwenkbewegung um das obere Drehgelenk 19a entgegengesetzt zur Schwenkbewegung
um das untere Drehgelenk 19b. Die Drehachse D2 kann mittig (Figur 5A bis 5C) oder
exzentrisch zur Symmetrielinie S der Schachtwand (Figur 6A bis 6C) angeordnet sein.
[0047] Bei diesen Ausführungsformen ist der zum Verschwenken benötigte seitliche Platz im
Inneren 11 des Schrumpftunnels 10 somit geringer als bei der in Figur 2 gezeigten
ersten Ausführungsform.
[0048] Auch Figur 7 zeigt eine platzsparende Möglichkeit des Verräumens einer Schachtwand
12. Hierbei wird die Schachtwand 12 zuerst entlang eines Gestänges 17 nach oben geschoben
(Figur 7B) und anschließend um eine Achse D nach oben geschwenkt (Figur 7C). Bei dieser
Ausführungsform ist die Achse D wiederum nach unten versetzt angeordnet (also ähnlich
dem in Fig.3 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel). Der zum Verschwenken benötigte
seitliche Platz im Inneren 11 des Schrumpftunnels 10 ist somit geringer. Allerdings
wird durch die versetze Achse D die Höhe der zu verarbeitenden Gebinde 20 nach oben
hin begrenzt.
[0049] Mit den in den Figuren 2 bis 7 beschriebenen Ausführungsformen eines Schrumpftunnels
10 ist ein sehr platzsparendes "Verräumen" der Schachtwände 12 und ein Umstellen von
zwei- oder mehrbahniger Verarbeitung auf einbahnige Verarbeitung bzw. Verarbeitung
in weniger Bahnen einfach und kostengünstig möglich.
[0050] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
[0051] Die Erfindung kann insbesondere dazu dienen, Gebinde aus mit Schrumpffolie umhüllten
Artikeln zu erstellen. Weiterhin kann der erfindungsgemäße Schrumpftunnel aber auch
anderen Anwendungen dienen, beispielsweise dem Aufbringen von Schrumpfetiketten auf
Artikel, beispielsweise Flaschen o.ä.
Bezuaszeichenliste:
[0052]
- 8
- Transportstrecke
- 10
- Schrumpftunnel
- 11
- Inneres des Schrumpftunnels
- 12
- Klapp- Schachtwand
- 12a
- oberer Teil der Klapp- Schachtwand
- 12b
- unterer Teil der Klapp- Schachtwand
- 16
- Gelenk / Scharnier
- 17
- Gestänge
- 18
- Gestänge
- 19a
- oberes Drehgelenk
- 19b
- unteres Drehgelenk
- 20
- Gebinde
- 22
- Artikel
- 24
- Schrumpffolie
- 30
- warme Luft
- 40
- äußere Schächte
- 42
- Schachtwand
- 44
- Düsen
- 100
- Schrumpftunnel
- 102
- Inneres des Schrumpftunnels
- 110
- verfahrbare Schachtwand
- (a)
- Bewegungsrichtung
- (b)
- Bewegungsrichtung
- BR
- Bewegungsrichtung
- D
- Achse
- H
- Höhe der Schachtwand
1. Schrumpftunnel (10), der mindestens eine Transportstrecke (8) für Artikel (22), zwei
äußere Schächte (40) und mindestens einen im Inneren (11) des Schrumpftunnels (10)
angeordneten Schacht (12) umfasst, über die die Artikel (22) mit einem Schrumpfmedium
(30) beaufschlagbar sind, wobei die mindestens drei Schächte (40, 12) parallel zueinander
anordnenbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine im Inneren (11) des Schrumpftunnels (10) angeordnete Schacht (12)
um mindestens eine Achse (D) aus der Transportstrecke (8) heraus schwenkbar ist.
2. Schrumpftunnel nach Anspruch 1, bei dem der mindestens eine im Inneren (11) des Schrumpftunnels
(10) angeordnete Schacht (12) nicht mit Schrumpfmedium (30) beaufschlagt ist, wenn
er aus der Transportstrecke (8) geschwenkt ist.
3. Schrumpftunnel nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der mindestens eine schwenkbare innere
Schacht (12) aus einem ersten und einem zweiten Abschnitt (12a, 12b) besteht, die
derart gegeneinander beweglich sind, dass die Höhe (H) des Schachtes (12) reduzierbar
ist.
4. Schrumpftunnel nach Anspruch 3, bei dem zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt
(12a, 12b) des Schachtes ein Klappmechanismus (16) angeordnet ist, um den der untere
Abschnitt (12b) nach oben klappbar ist, so dass der untere und der obere Abschnitt
(12a, 12b) parallel nebeneinander anordenbar sind.
5. Schrumpftunnel nach Anspruch 3, bei dem der untere Abschnitt (12b) und der oberen
Abschnitt (12a) gegeneinander verschieblich sind.
6. Schrumpftunnel nach einem der voranstehenden Ansprüche, der mindestens ein Mittel
zur Zuführung eines Schrumpfmediums (30) in die Schächte (40, 12) umfasst, wobei die
Schächte (40, 12) jeweils mindestens eine Schachtwand (42) mit einer Mehrzahl von
auf die Artikel (22) gerichteten Düsen (44) aufweisen und wobei das Schrumpfmedium
(30) durch die Düsen (44) in das Innere (11) des Schrumpftunnels (10) leitbar ist.
7. Verfahren zum Umrüsten eines Schrumpftunnels (10), welcher mindestens eine Transportstrecke
(8) für die Artikel (22), zwei äußere Schächte (40) und mindestens einen im Inneren
(11) des Schrumpftunnels (10) angeordneten Schacht (12) umfasst, über die die Artikel
(22) mit einem Schrumpfmedium (30) beaufschlagbar sind, wobei die mindestens drei
Schächte (40, 12) parallel zueinander anordenbar sind,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
• Eingabe der gewünschten zweiten Anzahl von zu verarbeitenden Bahnen in eine Steuereinheit;
• Hochklappen des mindestens einen im Inneren (11) des Schrumpftunnels (10) angeordneten
Schachts (12), wenn die zweite Anzahl von Bahnen kleiner ist als die erste Anzahl
ODER
• Herunterklappen des mindestens einen im Inneren (11) des Schrumpftunnels (10) angeordneten
Schachts (12), wenn die zweite Anzahl von Bahnen größer ist als die erste Anzahl.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Zufuhr von Schrumpfmedium (30) zu einem im
Inneren (11) des Schrumpftunnels (10) angeordneten Schacht (12) aktiviert wird, wenn
dieser parallel zu den beiden äußeren Schächten angeordnet ist, und wobei die Zufuhr
von Schrumpfmedium (30) zu einem im Inneren (11) des Schrumpftunnels (10) angeordneten
Schachts (12) deaktiviert wird, wenn dieser aus der Transportstrecke (8) heraus geschwenkt
ist.