[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ablaufrutsche für eine Revisionsöffnung eines
sanitären Einbaureservoirs. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine sanitäre
Unterputzeinrichtung, die das sanitäre Einbaureservoir in Kombination mit der Ablaufrutsche
umfasst.
[0002] Unter dem Begriff "sanitäres Einbaureservoir" ist im Folgenden allgemein ein sanitärer
Gegenstand bezeichnet, der einerseits unter Putz - und somit fest und schwer zugänglich
- montiert wird, und in dem sich andererseits unter den gewöhnlichen Betriebsbedingungen
ein Flüssigkeitsvolumen ansammelt. Beispiele für ein solches Einbaureservoir sind
insbesondere ein Unterputzsiphon, ferner aber auch ein Unterputzspülkasten für eine
Toilettenspülung oder dergleichen.
[0003] Ein Einbaureservoir der oben genannten Art, insbesondere ein Unterputzsiphon, ist
normalerweise mit einer Revisionsöffnung ausgestattet, die dazu dient, das Einbaureservoir
zu reinigen oder erforderlichenfalls zu reparieren. Um die Revisionsöffnung flüssigkeitsdicht
verschließen zu können, hat die Revisionsöffnung meistens einen Gewindekragen, auf
den ein Schraubdeckel aufschraubbar ist. Im Einbauzustand ist die Revisionsöffnung
üblicherweise (nur) durch eine Zugangsöffnung in einer dem Reservoir vorgeblendeten
Vorbauwand zugänglich. Im Endmontagezustand des Reservoirs sind die Revisionsöffnung
und die zugehörige Zugangsöffnung in der Vorbauwand in der Regel durch ein Verkleidungselement
verdeckt.
[0004] Die Revisionsöffnung ist üblicherweise derart angebracht, dass sie oberhalb des normalen
Flüssigkeitspegels im Inneren des Reservoirs angeordnet ist. Im Fehlerfall, z.B. bei
Verstopfung eines Unterputzsiphons, kann es aber vorkommen, dass der Flüssigkeitspegel
im Inneren des Reservoirs über den Rand der Revisionsöffnung hinaus ansteigt. In diesem
Fall fließt beim Öffnen der Revisionsöffnung ein - oft nicht unerhebliches - Flüssigkeitsvolumen
aus dem Reservoir, falls keine geeigneten Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
Oft ergießt sich diese Flüssigkeit zumindest zum Teil in einen hinter der Vorbauwand
gebildeten Zwischenraum, wo diese Flüssigkeit nur schwer austrocknen und daher Schimmelbildung
hervorrufen kann. Im Falle eines Unterputzsiphons kommt erschwerend hinzu, dass es
sich bei der ausströmenden Flüssigkeit um Schmutzwasser handelt, das in besonderem
Maße zu Verschmutzungen der Vorbauwand und/oder einer Geruchsbelästigung führen kann.
[0005] Zu einem solchen Wasserschaden kommt es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit insbesondere
dann, wenn die Revisionsöffnung nicht von einer Sanitärfachkraft geöffnet wird, sondern,
z.B. testweise, von einem unbedarften Heimwerker.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Maßnahme zur Vermeidung
des vorstehend beschriebenen Problems anzugeben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung,
eine sanitäre Unterputzeinrichtung mit einem Einbaureservoir dahingehend auszurüsten,
dass das vorstehend beschriebene Problem vermieden ist.
[0007] Bezüglich der Sicherungsvorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Danach ist als Sicherungsvorrichtung für die Revisionsöffnung
des sanitären Einbaureservoirs eine Ablaufrutsche vorgesehen, die einerseits einen
- insbesondere flachen - Aufhängeabschnitt umfasst, in welchen zur Aufhängung der
Ablaufrutsche ein Loch eingebracht ist. Andererseits umfasst die Ablaufrutsche einen
- ebenfalls vorzugsweise flachen - Ablaufabschnitt, welcher gegenüber dem Aufhängeabschnitt
abgewinkelt oder abwinkelbar ist.
[0008] Bestimmungsgemäß wird die Ablaufrutsche mit dem Loch des Aufhängeabschnitts an einem
Gewindekragen der zugeordneten Revisionsöffnung aufgehängt, wobei der flache Aufhängeabschnitt
im Wesentlichen flach an einer die Revisionsöffnung umgebenden Wand des Einbaureservoirs
anliegt. Die Ablaufrutsche wird dabei bestimmungsgemäß derart an der Revisionsöffnung
aufgehängt, dass sich der Ablaufabschnitt unterhalb der Revisionsöffnung befindet.
[0009] Grundsätzlich ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass es sich bei der Ablaufrutsche
um ein starres Teil handelt, bei dem der Ablaufabschnitt um einen festen stumpfen
Winkel von dem Aufhängeabschnitt abgewinkelt ist.
[0010] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist der Ablaufabschnitt aber flexibel
gegenüber dem Aufhängeabschnitt abwinkelbar. Der Ablaufabschnitt kann in diesem Fall
in der bestimmungsgemäßen Montageposition des Einbaureservoirs hochgeklappt und so
hinter der Vorbauwand und dem die Zugangsöffnung verblendenden Verkleidungselement
versteckt werden. Mit anderen Worten muss die Ablaufrutsche beim Verschließen der
Zugangsöffnung nicht abgenommen werden, sondern kann immer an dem Einbaureservoir
verbleiben. Somit ist sichergestellt, dass die Ablaufrutsche nicht verlorengeht, sondern
immer sofort zur Hand ist, wenn die Revisionsöffnung geöffnet werden muss. Vor dem
Öffnen der Revisionsöffnung kann der flexibel abwinkelbare Ablaufabschnitt dann in
eine unter einem stumpfen Winkel von dem Aufhängeabschnitt abstehende Lage verschwenkt
werden.
[0011] Bei beiden Varianten der Erfindung ragt der Ablaufabschnitt der Ablaufrutsche - in
seinem von dem Aufhängeabschnitt abgewinkelten Zustand - durch die Zugangsöffnung
hindurch. Tritt beim Öffnen der Revisionsöffnung Flüssigkeit aus dem Einbaureservoir
aus, so fließt diese automatisch über den Ablaufabschnitt durch die Zugangsöffnung
hindurch in den Rauminnenbereich ab, wo diese Flüssigkeit leicht aufgefangen und beseitigt
werden kann.
[0012] Die beschriebene Ablaufrutsche ist sehr einfach und intuitiv zu verwenden, so dass
es insbesondere auch ungeübten Heimwerkern möglich ist, die Revisionsöffnung zu öffnen,
ohne dass durch ein austretendes Flüssigkeitsvolumen ein signifikanter Schaden angerichtet
wird.
[0013] In einer herstellungstechnisch besonders günstigen Ausführungsform sind sowohl der
Aufhängeabschnitt als auch der Ablaufabschnitt aus einer flexiblen, aber eingeschränkt
formstabilen Kunststofffolie, in einer zweckmäßigen Ausgestaltung z.B. aus Polyethylen
niedriger Dichte (PE-LD oder PE-LLD) mit einer Wandstärke zwischen 0,5mm und 2,0 mm,
bevorzugt etwa 0,75mm gefertigt. Die Ablaufrutsche kann abweichend hiervon aber auch
als Kunststoffformteil hergestellt sein. Die Ablaufrutsche kann ferner auch aus einem
andereren Kunststoff oder Elastomer hergestellt sein.
[0014] Zweckmäßigerweise sind der Aufhängeabschnitt und der Ablaufabschnitt einstückig über
mindestens ein, vorzugsweise zwei parallele, Filmscharniere miteinander verbunden.
Dieser Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Filmscharnier ohne
das Risiko einer Überbelastung das Anlegen des Ablaufabschnitts an den Aufhängeabschnitt
nur bis zu einem gewissen Grad erlaubt. Die Verwendung von zwei parallelen Filmscharnieren
ermöglicht hierbei vorteilhafterweise den Ablaufabschnitt gegenüber dem Aufhängeabschnitt
um etwa 180° abzuwinkeln. Hierdurch kann der Ablaufabschnitt vor die Revisionsöffnung
geklappt werden, so dass die Ablaufrutsche platzsparend verstaubar ist.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Ablaufrutsche zumindest im Bereich
des Ablaufabschnitts - in Blickrichtung auf dessen bestimmungsgemäße Oberseite - zu
einer konkaven Form, vorzugsweise zu einer rinnenartigen Form, vorgeformt. Zusätzlich
oder alternativ sind jeweils im Bereich der gegenüberliegenden Seitenränder des Aufhängeabschnitts
und/oder des Ablaufabschnitts Längsstege gebildet, die von einer Oberseite der Ablaufrutsche
abstehen. Die Längsstege dienen dazu, einen Flüssigkeitsstrom nach Art von Seitenwänden
zu kanalisieren.
[0016] Um einen möglichst langen Ablaufabschnitt in dem naturgemäß sehr beengten Bauraum
innerhalb der verschlossenen Zugangsöffnung unterbringen zu können, ist in einer weiteren
Ausführungsform vorgesehen, dass der Ablaufabschnitt zwei zueinander parallele Folienlagen
umfasst. Dabei ist die erste, obere Folienlage fest mit dem Aufhängeabschnitt verbunden,
während die zweite, untere Folienlage gegenüber der oberen Folienlage längsverschiebbar
an dieser befestigt ist. Bestimmungsgemäß wird die längsverschiebbare Folienlage bei
der Verwendung der Ablaufrutsche gegenüber der oberen Folienlage teleskopartig herausgezogen,
so dass eine vergleichsweise große Strecke mit der Ablaufrutsche überbrückt wird.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die teleskopierbare Befestigung der Folienlagen
aneinander dadurch realisiert, dass die eine der Folienlagen die andere Folienlage
jeweils an den seitlichen Rändern formschlüssig umklammert. Vorzugsweise umklammert
dabei die untere Folienlage die obere Folienlage, da die zur Umklammerung notwendigerweise
zur Oberseite hin umgebogenen Seitenränder gleichzeitig als eine Begrenzung für den
eventuell austretenden Flüssigkeitsstrom dienen.
[0018] Zweckmäßigerweise ist die obere Folienlage im Bereich ihres unteren Rands beziehungsweise
die untere Folienlage im Bereich ihres oberen Rands jeweils mit einem zur anderen
Folienlage hin abstehenden Quersteg versehen. Diese beiden Querstege wirken zusammen
als Anschlag, der verhindert, dass die untere Folienlage gänzlich von der oberen Folienlage
abgezogen wird.
[0019] Um auch einem Laien deutlich vor Augen zu führen, dass die Ablaufrutsche im Ablaufabschnitt
teleskopierbar ist, sind die beiden Folienlagen vorzugsweise verschiedenfarbig ausgebildet.
Bevorzugt ist dabei die obere Folienlage aus einem transparenten Kunststoff gebildet,
während die untere Folienlage aus einem undurchsichtigen, farbigen Kunststoff gebildet
ist.
[0020] In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens zwei Folienlagen
des Ablaufabschnitts nicht teleskopierbar, sondern miteinander, insbesondere wiederum
einstückig durch mindestens ein Filmscharnier, gelenkig verbunden sind. Vorteilhafterweise
wird dadurch ermöglicht, den Ablaufabschnitt mehrfach zu falten, wodurch wiederum
vergleichsweise wenig Stauraum benötigt wird.
[0021] Grundsätzlich ist es dabei auch denkbar, dass der Ablaufabschnitt durch zwei oder
mehr gelenkig verbundene Folienlagen, sowie zusätzlich eine oder mehrere längsverschiebbare
Folienlagen gebildet ist.
[0022] In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist am unteren Ende des Ablaufabschnitts, also
jeweils am unteren Rand der letzten Folienlage, ein Quersteg angeformt, der von der
Unterseite der Ablaufrutsche absteht. Dieser Quersteg dient als Abtropfkante für Flüssigkeit,
die durch Grenzflächenspannungen um die Unterkante der Ablaufrutsche herum geleitet
wird.
[0023] In den Aufhängeabschnitt ist vorzugsweise eine Ausnehmung eingebracht, mit der die
Ablaufrutsche in bestimmungsgemäßer Einbausituation einen Vorsprung des Einbaureservoirs
unter Gewährung eines geringfügigen Spiels zumindest teilweise umklammert. Hierdurch
wird eine gewisse, jedoch begrenzte, Verdrehbarkeit der Ablaufrutsche gegenüber dem
Einbaureservoir ermöglicht.
[0024] Im Falle eines Unterputzsiphons ist ein solcher Vorsprung insbesondere durch den
Anschlussstutzen des Unterputzsiphons gegeben. Die Ausnehmung ist in diesem Fall vorzugsweise
als Einbuchtung in den oberen Rand des Aufhängeabschnitts eingebracht. Zweckmäßigerweise
greift der Aufhängeabschnitt zur Bildung von die Schwenkbarkeit begrenzenden Anschlägen
mit dem Rand der Ausnehmung um den Anschlussstutzen herum.
[0025] Bezüglich der sanitären Unterputzeinrichtung wird die oben genannte Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 14. Danach umfasst die sanitäre Unterputzeinrichtung
ein sanitäres Einbaureservoir, sowie eine Ablaufrutsche gemäß einer der oben genannten
Ausführungsformen. Dabei ist die Ablaufrutsche - insbesondere im Sinne einer rationalen
Herstellung - vorzugsweise als von dem Einbaureservoir separater Gegenstand gefertigt,
welcher reversibel mit dem Aufhängeabschnitt an der Revisionsöffnung befestigt ist.
[0026] In einer alternativen Ausführungsform der Unterputzeinrichtung kann jedoch vorgesehen
sein, dass die Ablaufrutsche, oder zumindest deren Ablaufabschnitt fest, insbesondere
einstückig, mit dem Einbaureservoir verbunden ist. Vorzugsweise ist dabei ein erster
Teil, insbesondere eine obere, schmale Folienlage des Ablaufabschnittes starr mit
dem Einbaureservoir verbunden, an welche, wiederum vorzugsweise einstückig, eine weitere
Folienlage gelenkig anschließt. Der Aufhängeabschnitt kann in dieser Ausführungsform
auch entfallen.
[0027] Zur weitestmöglichen Vermeidung einer Verschmutzung der Vorbauwand hat bei allen
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Ablaufrutsche der Ablaufabschnitt -
falls möglich in vollständig ausgezogenem oder ausgeklapptem Zustand - vorzugsweise
eine Länge von mindestens 4cm, bevorzugt zwischen 5 und 10cm, insbesondere etwa 8cm,
damit die gegebenenfalls über diesen Abschnitt ablaufende Flüssigkeit in hinreichendem
Abstand zu der Vorbauwand von der Ablaufrutsche abtropft oder abläuft.
[0028] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung eine sanitäre Unterputzeinrichtung mit einem Einbaureservoir
in Form eines Unterputzsiphons und einer an diesem befestigten Ablaufrutsche in der
bestimmungsgemäßen Einbausituation der Einrichtung,
- Fig. 2
- in Darstellung gemäß Fig. 1 die sanitäre Unterputzeinrichtung in einer Anwendungssituation,
- Fig. 3
- in Draufsicht die einen Aufhängeabschnitt und einen Ablaufabschnitt umfassende Ablaufrutsche
gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 4
- in Draufsicht die Ablaufrutsche gemäß einer zweiten Ausführungsform, bei der der Ablaufabschnitt
zwei gegeneinander verschiebbare Folienlagen umfasst,
- Fig. 5
- in Draufsicht eine untere Folienlage des Ablaufabschnitts gemäß Fig. 4.
[0029] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0030] Fig. 1 zeigt eine sanitäre Unterputzeinrichtung 1 in einer schematisch angedeuteten
bestimmungsgemäßen Einbausituation. Die sanitäre Unterputzeinrichtung 1 umfasst ein
sanitäres Einbaureservoir, hier als Unterputzsiphon 2 ausgebildet, eine Ablaufrutsche
3, sowie ein Verkleidungselement 4.
[0031] Die hier dargestellte Unterputzeinrichtung 1 dient als Abwasseranschluss für eine
grundsätzlich beliebige wasserabführende Einrichtung, z.B. für einen Waschtisch oder
eine Waschmaschine (nicht dargestellt), welche mit Hilfe eines Abflussrohrs 5 angeschlossen
ist. In der Einbausituation ist der Unterputzsiphon 2 in an sich üblicher Weise hinter
einer Vorbauwand 6 (in der Darstellung links) montiert, während das Verkleidungselement
4 vor der Vorbauwand 6 (in der Darstellung rechts), und somit im Inneren eines Sanitärraumes
angeordnet ist. Als Sanitärraum ist hierbei allgemein ein beliebiger Gebäuderaum bezeichnet,
der mit einem Wasseranschluss versehen ist.
[0032] Der aus PE (Polyethylen) gefertigte Unterputzsiphon 2 umfasst im Wesentlichen ein
Siphongehäuse 7, zulaufseitig einen Anschlussstutzen 8, sowie ablaufseitig ein Ablaufrohr
9. Im Siphongehäuse 7 ist ein hier nicht weiter erläuterter Innenaufbau aufgenommen,
welcher bewirkt, dass sich zumindest im Betrieb des Unterputzsiphons 2 ein als Geruchsverschluss
wirkendes Flüssigkeitsvolumen im Siphongehäuse 7 ansammelt.
[0033] Das Ablaufrohr 9 ist an einer Unterseite 10 des Siphongehäuses 7 angeformt. Der Anschlussstutzen
8 ist an einer der Vorwand 6 zugewandten Frontseite 11 an das Siphongehäuse 7 angeformt.
Der Anschlussstutzen 8 nimmt das Abflussrohr 5 unter Bildung einer dichtenden Verbindung
auf.
[0034] Die Begriffe "Unter-" und "Frontseite" sowie die korrespondierenden Begriffe "unten"
und "vorne", sowie die sich hieraus ergebenden entgegengesetzten Begriffe "oben" und
"hinten" beziehen sich auf die bestimmungsgemäße Orientierung des Unterputzsiphons
2 und werden im Folgenden unabhängig von dessen tatsächlicher Stellung im umgebenden
Raum verwendet. Insbesondere werden diese Begriffe ebenso für alle bestimmungsgemäß
an dem Unterputzsiphon 2 angebrachten oder anzubringenden Bauteile herangezogen.
[0035] Unterhalb des Anschlussstutzens 8 ist zu Reparatur- und/oder Reinigungszwecken eine
mit einer Schraubkappe verschließbare Revisionsöffnung 12 in das Siphongehäuse 7 eingebracht.
Um die Revisionsöffnung 12 zugänglich zu machen, ist in die Vorbauwand 6 eine Zugangsöffnung
13 eingebracht. Diese Zugangsöffnung 13 ist durch das Verkleidungselement 4 verdeckt,
indem das Verkleidungselement 4 mit einer zugehörigen Aufsatzmuffe 14 auf den Anschlussstutzen
8 aufgesteckt ist.
[0036] Um die Revisionsöffnung 12 zu öffnen, wird zunächst das Verkleidungselement 4, wie
der in Fig. 2 dargestellten Anwendungssituation zu entnehmen ist, entfernt. Um zu
vermeiden, dass beim Öffnen der Revisionsöffnung 12 Flüssigkeit aus dem Siphongehäuse
7 hinter die Vorbauwand 6 läuft, ist die Ablaufrutsche 3 vorgesehen.
[0037] Diese umfasst einerseits einen Aufhängeabschnitt 20 zur Befestigung der Ablaufrutsche
3 an einem Gewindekragen 21 der Revisionsöffnung 12, sowie andererseits einen Ablaufabschnitt
22 zur Ableitung der austretenden Flüssigkeit. Der Ablaufabschnitt 22 ragt durch die
geöffnete Zugangsöffnung 13 heraus, so dass die durch die Ablaufrutsche 3 abgeleitete
Flüssigkeit beispielsweise in einem Gefäß aufgefangen werden kann.
[0038] Die Ablaufrutsche 3 ist hier im Wesentlichen einstückig durch eine flexible Kunststofffolie
aus PE-LD (Polyethylen niedriger Dichte) gebildet. In den in etwa quadratischen Aufhängeabschnitt
20 ist etwa mittig ein Loch 23 eingebracht. Dessen Durchmesser d (Fig. 3) ist unwesentlich
größer als der Durchmesser D des Gewindekragens 21 dimensioniert, so dass die Ablaufrutsche
3 unter Bildung eines gewissen axialen Formschlusses unverlierbar auf den Gewindekragen
12 aufsteckbar ist. An einem oberen Rand 24 des Aufhängeabschnitts 22 ist eine im
Wesentlichen kreissegmentförmige Ausnehmung 25 eingebracht, deren Rand komplementär
zur Kontur des Anschlussstutzens 8, sowie eines unten an dem Anschlussstutzen 8 angeformten
Axialstegs 26 ist. Die Ausnehmung 25 umschließt sowohl den Axialsteg 26 als auch einen
Teil des Anschlussstutzens 8 mit einem geringen Abstand, so dass sie im Zusammenwirken
mit dem Axialsteg 26 und dem Anschlussstutzen 8 eine spielbehaftete Verdrehsicherung
für die Ablaufrutsche 3 darstellt. Der Aufhängeabschnitt 20 liegt mit seiner Unterseite
27 an der Frontseite 11 des Unterputzsiphons 2 an.
[0039] Fig. 3 zeigt in isolierter Darstellung eine erste Ausführungsform der Ablaufrutsche
3 mit Blick auf ihre Unterseite 27. An den Aufhängeabschnitt 20 ist an einem zum oberen
Rand 24 entgegengesetzten unteren Rand 30 ein erstes Filmscharnier 31 angeformt, welches
den Aufhängeabschnitt 20 mit einer ersten Längsseite 32 einer schmalen Folienlage
33 gelenkig verbindet. An seiner zweiten Längsseite 34 ist an die Folienlage 33 ein
zweites Filmscharnier 35 angeformt, welches die Folienlage 33 mit dem oberen Rand
36 einer im Wesentlichen quadratischen Folienlage 37 des Ablaufabschnitts 22 gelenkig
verbindet. Die Breite B der Folienlage 33 entspricht in etwa der Länge L (Fig. 2)
des Gewindekragens 21. Durch die beiden parallelen Filmscharniere 31 bzw. 35 wird
ermöglicht, die Ablaufrutsche 3 entweder gemäß Fig. 1 nach oben umzuknicken, so dass
diese vor der Revisionsöffnung 12 anliegt, bzw. hinter dem Verkleidungselement 4 verstaubar
ist, oder gemäß Fig. 2 den Ablaufabschnitt 22 nach vorne zu knicken, so dass die Ablaufrutsche
3 verwendet werden kann.
[0040] Die gesamte Ablaufrutsche 3 weist eine leichte Krümmung zu ihrer Oberseite 38 hin
auf, wodurch entlang der Ablaufrutsche 3 eine Rinne für die abzuleitende Flüssigkeit
gebildet wird. Um das Ableiten der Flüssigkeit weiter zu verbessern, sind sowohl an
den Aufhängeabschnitt 20, als auch an den Ablaufabschnitt 22 - sowohl an der Folienlage
33, als auch an der Folienlage 37 - jeweils zwei Längsstege 40 an jedem Seitenrand
41 angeformt, die jeweils von der Oberseite 38 abstehen. Die Längsstege 40 an der
Folienlage 37 sind zum Seitenrand 41 etwas beabstandet, und daher in der Darstellung
nicht zu sehen. Jeder Längssteg 40 ist jeweils beidendseitig abgeschrägt, um das Umknicken
der Ablaufrutsche 3 zu ermöglichen.
[0041] An der Unterseite 27 der Ablaufrutsche 3 ist in der Nähe ihres unteren Randes 42
etwa parallel zu diesem ein Quersteg 43 angeformt. Dieser Quersteg 43 dient dazu,
Flüssigkeit, die aufgrund von Grenzflächenspannungen um den Rand 42 herumgeleitet
wird, zum Abtropfen zu zwingen.
[0042] Fig. 4 zeigt die Ablaufrutsche 3 in Blickrichtung auf ihre Oberseite 38 in einer
zweiten Ausführungsform. Die zweite Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der
ersten Ausführungsform, jedoch umfasst der Ablaufabschnitt 22 zusätzlich zu der Folienlage
37 eine weitere, untere, zu dieser im Wesentlichen parallele Folienlage 50. Die Folienlage
50 ist in etwa so groß wie die Folienlage 37. Die obere Folienlage 37 ist wie in der
ersten Ausführungsform über die beiden Filmscharniere 31 bzw. 35 einstückig und gelenkig
mit dem Aufhängeabschnitt 20 verbunden. Die untere Folienlage 50 ist längsverschiebbar
an der oberen Folienlage 37 befestigt. Hierzu ist die untere Folienlage 50 an ihren
beiden Seitenrändern 51 jeweils zur Bildung einer Führungsnut 52 um etwa 180° zur
Oberseite 38 hin umgebogen. In den beiden Führungsnuten 52 ist die obere Folienlage
37 an deren beiden Seitenrändern 41 verschiebbar aufgenommen. Ist die Ablaufrutsche
3 gemäß Fig. 1 hinter dem Verkleidungselement 4 verstaut, so ist die untere Folienlage
50 der Ablaufrutsche 3 vor die obere Folienlage 37 geschoben, während sie bei der
Verwendung der Ablaufrutsche 3 zur Verlängerung des Ablaufabschnitts 22, wie hier
dargestellt, herausgezogen ist.
[0043] Um auf den ersten Blick kenntlich zu machen, dass die Ablaufrutsche 3 aus zwei Teilen
besteht, ist der Aufhängeabschnitt 20, sowie die Folienlagen 33 und 37 aus transparentem
Kunststoff gefertigt, während die verschiebbare untere Folienlage 50 aus undurchsichtig
eingefärbtem Kunststoff gefertigt ist.
[0044] Damit die untere Folienlage 50 beim Herausziehen nicht ganz von der oberen Folienlage
37 abgezogen wird, ist wie in Fig. 5 dargestellt, an ihrer Oberseite 53 an ihrem oberen
Rand 54 ein Quersteg 55 angebracht, der im ausgezogenen Zustand an dem Quersteg 43
der oberen Folienlage 37 anschlägt.
[0045] Optional ist analog zur ersten Ausführungsform auch an der unteren Folienlage 50
an ihren unteren Rand 56 ein von ihrer Unterseite 57 abstehender Quersteg angeformt,
welcher wiederum als Abtropfkante dient.
[0046] In bevorzugter Ausführung der Ablaufrutsche 3 sind in die Fläche der Folienlage 37
eine Reihe paralleler, in Ablaufrichtung der abzufangenden Flüssigkeit ausgerichtete
Sicken 58 eingebracht. Diese Sicken 58, die bevorzugt zur Oberseite der Folienlage
37 abstehen, dienen einerseits zur Versteifung des Ablaufabschnitts 22. Andererseits
kanalisieren diese Sicken 58 vorteilhafterweise die ablaufende Flüssigkeit und verhindern
somit, dass die ablaufende Flüssigkeit seitlich ausbricht oder beim Ablauf in Schwingungen
gerät. Die Sicken 58 können optimal auch bei dem Ausführungsbeispiel der Ablaufrutsche
3 gemäß Fig. 3 vorgesehen sein.
[0047] Die untere Folienlage 50 gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von der in Fig. 4 dargestellten
Ausführungsform ferner durch zusätzliche, optimale seitliche Längsstege 59, die -
wie die Längsstege 40 - als Seitenwände zur noch besseren Kanalisierung der ablaufenden
Flüssigkeit dienen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Unterputzeinrichtung
- 2
- Unterputzsiphon
- 3
- Ablaufrutsche
- 4
- Verkleidungselement
- 5
- Abflussrohr
- 6
- Vorbauwand
- 7
- Siphongehäuse
- 8
- Anschlussstutzen
- 9
- Ablaufrohr
- 10
- Unterseite
- 11
- Frontseite
- 12
- Revisionsöffnung
- 13
- Zugangsöffnung
- 14
- Aufsatzmuffe
- 20
- Aufhängeabschnitt
- 21
- Gewindekragen
- 22
- Ablaufabschnitt
- 23
- Loch
- 24
- Rand
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Axialsteg
- 27
- Unterseite
- 30
- Rand
- 31
- Filmscharnier
- 32
- Längsseite
- 33
- Folienlage
- 34
- Längsseite
- 35
- Filmscharnier
- 36
- Rand
- 37
- Folienlage
- 38
- Oberseite
- 40
- Längssteg
- 41
- Seitenrand
- 42
- Rand
- 43
- Quersteg
- 50
- Folienlage
- 51
- Seitenrand
- 52
- Führungsnut
- 53
- Oberseite
- 54
- Rand
- 55
- Quersteg
- 56
- Rand
- 57
- Unterseite
- 58
- Sicke
- 59
- Längssteg
- B
- Breite
- d
- Durchmesser
- D
- Durchmesser
- L
- Länge
1. Ablaufrutsche (3) zur Sicherung einer Revisionsöffnung (12) eines sanitären Einbaureservoirs
(2),
- mit einem Aufhängeabschnitt (20), in welchen zur Aufhängung der Ablaufrutsche (3)
an einem Gewindekragen (21) der zugeordneten Revisionsöffnung (12) ein Loch (23) eingebracht
ist, sowie
- mit einem Ablaufabschnitt (22) zum Ableiten einer aus dem Einbaureservoir (2) austretenden
Flüssigkeit, welche gegenüber dem Aufhängeabschnitt (20) fest abgewinkelt oder flexibel
abwinkelbar ist.
2. Ablaufrutsche (3) nach Anspruch 1,
bei der sowohl der Aufhängeabschnitt (20) als auch der Ablaufabschnitt (22) aus einer
flexiblen Kunststofffolie gefertigt sind.
3. Ablaufrutsche (3) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der der Aufhängeabschnitt (20) und der Ablaufabschnitt (22) einstückig über mindestens
ein Filmscharnier, bevorzugt über zwei parallele Filmscharniere (31, 35), verbunden
sind.
4. Ablaufrutsche (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der zumindest der Ablaufabschnitt (22) zu einer konkaven Form, vorzugsweise zu
einer rinnenartigen Form, vorgeformt ist.
5. Ablaufrutsche (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei der zum Zweck der Flüssigkeitsleitung jeweils im Bereich der Seitenränder (41)
des Aufhängeabschnitts (20) und/oder des Ablaufabschnitts (22) Längsstege (40) gebildet
sind, die von einer Oberseite (38) der Ablaufrutsche (3) abstehen.
6. Ablaufrutsche (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei der der Ablaufabschnitt (22) eine obere und eine untere Folienlage (37, 50) umfasst,
die zueinander parallel angeordnet sind, wobei die obere Folienlage (37) fest mit
dem Aufhängeabschnitt (20) verbunden ist, während die untere Folienlage (50) gegenüber
der oberen Folienlage (37) längsverschiebbar an dieser befestigt ist.
7. Ablaufrutsche (3) nach Anspruch 6,
bei der die eine der Folienlagen (37, 50) die andere Folienlage (37, 50) an den seitlichen
Rändern (41, 51) formschlüssig umklammert.
8. Ablaufrutsche (3) nach Anspruch 6 oder 7,
bei der die beiden Folienlagen (37, 50) unterschiedliche Farben aufweisen.
9. Ablaufrutsche (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei der der Ablaufabschnitt (22) mindestens zwei Folienlagen (33, 37) umfasst, die
miteinander gelenkig, insbesondere einstückig durch mindestens ein Filmscharnier (35),
verbunden sind.
10. Ablaufrutsche (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei der am unteren Rand (42) des Ablaufabschnitts (22) ein als Abtropfkante dienender
Quersteg (43) angeformt ist, der von einer Unterseite (27) der Ablaufrutsche (3) absteht.
11. Ablaufrutsche (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei der in den Aufhängeabschnitt (20) eine Ausnehmung (25) eingebracht ist, mit der
die Ablaufrutsche (3) in bestimmungsgemäßer Einbausituation einen Vorsprung (8, 26)
des Einbaureservoirs (2) unter Gewährung eines definierten Spiels zumindest teilweise
umklammert.
12. Sanitäre Unterputzeinrichtung (1),
umfassend ein sanitäres Einbaureservoir (2) sowie eine Ablaufrutsche (3) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 11.
13. Sanitäre Unterputzeinrichtung (1) nach Anspruch 12,
umfassend ein sanitäres Einbaureservoir (2) sowie eine Ablaufrutsche (3) mit einem
Ablaufabschnitt (22) zum Ableiten einer aus dem Einbaureservoir (2) austretenden Flüssigkeit,
welcher mit dem Einbaureservoir (2) fest, insbesondere einstückig, verbunden und gegenüber
diesem fest abgewinkelt oder flexibel abwinkelbar ist.
14. Verwendung einer Ablaufrutsche (3) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Sicherung
einer Revisionsöffnung (12) bei einem Einbaureservoir (2).