[0001] Die Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung zum Entriegeln und Öffnen einer
Tür mit einem Panikschloss, mit einem am Flügel der Tür befestigten Grundprofil und
einem über einen Getriebemechanismus mit dem Grundprofil und dem Panikschloss verbundenen
Druckprofil.
[0002] Aus der
DE 20 2009 009 609 U1 ist eine Entriegelungsvorrichtung bekannt, die am Flügel einer Tür montiert ist und
deren Druckprofil zum Öffnen der Tür betätigt und dabei eingedrückt wird. Derartige
Entriegelungsvorrichtungen sind zum Beispiel auch unter der Bezeichnung "Touchbar"
bekannt. Sie werden häufig bei Fluchttüren und insbesondere in öffentlichen Gebäuden
verwendet, so dass zum Öffnen des Flügels lediglich das Druckprofil in Öffnungsrichtung
des Türflügels eingedrückt werden muss.
[0003] Es sind andere Entriegelungsvorrichtungen bekannt, bei denen sich eine Öffnungsstange
quer über den Flügel erstreckt, welche zum Öffnen des Flügels verschwenkt und insbesondere
nach unten und in Richtung des Flügels gedrückt werden muss. Außerdem sind Fluchttüren
bekannt, welche üblicherweise verriegelt sind und nur im Notfall entriegelt werden.
Hierfür dient zum Beispiel ein Haftmagnet, der im oberen Bereich der Zarge vorgesehen
ist und den Flügel in der Schließlage hält.
[0004] Derartige Vorrichtungen werden auch elektrische Verriegelungssysteme genannt, die
Türen in Rettungswegen verriegeln und im Gefahrenfall auf Anforderung, zum Beispiel
für flüchtende Personen, freigeben. Derartige Verriegelungssysteme weisen üblicherweise
eine Steuerung, eine Nottaste und eine elektrische Verriegelung nach dem Ruhestromprinzip,
zum Beispiel den Haftmagneten, auf. Es sind aber auch Ruhestrom-Türöffner für die
elektrische Verriegelung bekannt. Ergänzt werden solche Verriegelungssysteme üblicherweise
durch mechanische Verschlüsse nach DIN EN 179 oder DIN EN 1125.
[0005] Diese elektrischen Verriegelungssysteme werden meistens im oberen Bereich der Tür
beziehungsweise Zarge angebracht. Eine derartige Montageart weist bauartbedingt einige
negative Eigenschaften auf, insbesondere bei zweiflügeligen Fluchttüren. Ein Nachteil
wird darin gesehen, dass der Verarbeiter gezwungen ist, neben den notwendigen Ausfräsungen
für das Hauptschloss zusätzliche Ausfräsungen oder Montagebohrungen für die vorgeschriebenen
elektrischen Verriegelungselemente vorzusehen, was zu einer weiteren Schwächung des
Türblattes und zu erhöhtem Bearbeitungs- und Montageaufwand führt. Weiterhin können
solche Bearbeitungen das Türblatt und/oder die Zarge derart schwächen, dass Brandschutz-
oder Rauchschutzvorschriften nicht mehr erfüllt werden.
[0006] Bei einem Begehungsversuch der Tür ohne elektrische Freigabe des Verriegelungselements
wird durch das Betätigen der Handhabe die Falle des Hauptschlosses eingezogen, die
Tür jedoch weiter durch das im oberen Bereich der Tür angeordnete elektrische Verriegelungselement
in Schließstellung gehalten. Übt der Begeher der Tür nun übermäßig Druck auf das Türelement
aus, verformt sich dieses bis hin zur Beschädigung des Türblatts, da dieses weiterhin
verriegelt ist. Bei einer zweiflügeligen Tür können auf der Standflügelseite durch
die Betätigung der Handhabe die Treibriegelstangen so weit eingezogen werden, dass
sie die Bodenmulde und das obere Schließblech verlassen und aufgrund der Verformung
des Türblatts nicht wieder eintauchen können. Ebenso kann auf der Gangflügelseite
die Falle das Schließblech verlassen und nicht wieder in das Schließblech des Standflügelschlosses
zurückkehren, da der Gangflügel zu sehr verformt wurde. In beiden Fällen wäre die
Tür nicht mehr brandschutztechnisch verschlossen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass
eine derart verspannte Tür im Panikfall nicht mehr funktionstüchtig ist.
[0007] Außerdem müssen Türen, die zu Fluchttüren nachgerüstet werden sollen, aufwändig nach-
und umgearbeitet werden, was oftmals nicht vor Ort erfolgen kann.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Entriegelungsvorrichtung bereit
zu stellen, mit welcher eine Verformung des Türblatts verhindert wird und welche zudem
relativ einfach nachrüstbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einer Entriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine das Druckprofil und/oder den Getriebemechanismus
blockierende Sperrvorrichtung vorgesehen ist.
[0011] Die Erfindung besitzt den wesentlichen Vorteil, dass durch die Sperrung des Druckprofils
und/oder des Getriebes der Entriegelungsvorrichtung das Panikschloss der Tür nicht
betätigt wird, so dass die Verriegelungen des Türflügels nicht gelöst werden. Dies
bedeutet, dass die Tür originär verriegelt bleibt, und dass die Falle und gegebenenfalls
der Riegel nach wie vor in das gegenüberliegende Schließblech eingreifen und dass
eventuelle Treibriegelstangen ausgefahren bleiben und den Flügel durch Eingriff in
den Boden und/oder in ein oberes Schließblech zusätzlich verriegeln und abstützen.
Übermäßiger Druck auf die Entriegelungsvorrichtung und somit auf den Türflügel wird
wie üblich über eine Vielzahl von Verankerungspunkten abgestützt. Ein Verziehen des
Türblatts ist daher nicht zu befürchten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass
die Tür bei gelöster Sperrvorrichtung wie gewohnt funktionstüchtig bleibt, sodass
die Brand- und Rauchschutzvorschriften weiterhin erfüllt werden.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht aber darin, dass weder das Türblatt noch die Zarge der
Tür zusätzlich bearbeitet werden müssen, um ein Verriegelungssystem zu befestigen,
so dass keine Schwächung des Türblatts und/oder der Zarge zu befürchten ist. Dieser
Vorteil ergibt sich daraus, dass die Sperrvorrichtung im Grundprofil der Entriegelungsvorrichtung
angeordnet ist. Sie wird also zusammen mit der Entriegelungsvorrichtung am Türblatt
beziehungsweise am Flügel montiert.
[0013] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Sperrvorrichtung elektrisch aktivierbar
oder deaktivierbar ist. Die Sperrvorrichtung kann also sowohl nach dem Ruhestromprinzip
als auch nach dem Arbeitsstromprinzip arbeiten. Im Ruhestromprinzip ist die Sperrvorrichtung
dann aktiviert, wenn sie bestromt ist, was den Vorteil hat, dass die Sperrvorrichtung
zum Beispiel bei Stromausfall deaktiviert ist und die Entriegelungsvorrichtung betätigt
werden kann. Im anderen Fall, das heißt wenn die Sperrvorrichtung nach dem Arbeitsstromprinzip
arbeitet, ist die Entriegelungsvorrichtung blockiert, wenn die Sperrvorrichtung nicht
bestromt ist. Ein Öffnen der Tür ist in diesem Fall nur dann möglich, wenn zusätzlich
zum Betätigen der Entriegelungsvorrichtung auch zum Beispiel über einen Schalter oder
Taster die Sperrvorrichtung durch Bestromung entsperrt oder freigegeben wird. Derartige
Entriegelungsvorrichtungen werden zum Beispiel in Krankenhäusern, Altenheimen und
dergleichen eingesetzt, wo zum Öffnen bestimmter Türen nicht nur die Entriegelungsvorrichtung
betätigt sondern auch aktiv die Sperrvorrichtung angesteuert, das heißt für das Entriegeln
aktiviert werden muss.
[0014] Einfache Ausführungsformen zur Realisierung der Sperrvorrichtung sehen vor, dass
diese einen Elektro-Türöffner oder einen Haftmagnet aufweisen. Dabei greift am Elektro-Türöffner
oder am Haftmagnet ein Halter an, der am Grundprofil montiert ist, sodass der Elektro-Türöffner
oder der Haftmagnet eine Relativbewegung von Sperrvorrichtung und Halter blockiert.
Erst dann, wenn der Elektro-Türöffner oder der Haftmagnet zum Beispiel nicht mehr
bestromt sind, können die Sperrvorrichtung und der Halter gegeneinander bewegt werden,
sodass das Druckprofil den Getriebemechanismus in Gang setzen kann.
[0015] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Sperrvorrichtung derart angeordnet,
dass sie beim Betätigen des Druckprofils ebenfalls betätigt wird. Das Druckprofil
und die Sperrvorrichtung sind somit bewegungsgekoppelt, so dass dann, wenn die Sperrvorrichtung
aktiviert ist, das Druckprofil blockiert wird beziehungsweise wenn die Sperrvorrichtung
nicht aktiviert ist, das Druckprofil betätigt werden kann, sodass die Tür entriegelt
und geöffnet werden kann.
[0016] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sperrvorrichtung als
Wippe ausgebildet ist, deren Schwenkbewegung blockierbar ist. Dies kann zum Beispiel
dadurch realisiert werden, dass im aktivierten Zustand ein Bauteil in den Schwenkweg
der Wippe ragt, und im Freigabezustand der Sperrvorrichtung dieses Bauteil aus dem
Schwenkweg heraus verlagerbar ist beziehungsweise nicht mehr in den Schwenkweg hineinragt.
Eine andere Möglichkeit sieht vor, dass die Wippe in aktiviertem Zustand der Sperrvorrichtung
zum Beispiel mit einem Haftmagneten festgehalten wird.
[0017] Bevorzugt ist die Wippe bei einem Ausführungsbeispiel mit einer Rückstellfeder versehen,
so dass sie selbsttätig wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt. So ist es zum
Beispiel möglich, dass die Tür nur für eine Öffnung freigegeben wird und anschließend
die Sperrvorrichtung, wenn die Wippe wieder in ihrer Ausgangsstellung ist, das Druckprofil
oder das Getriebe blockiert. Nach dem Betätigen der Wippe bedarf es keiner manuellen
Eingriffe mehr, da die Wippe über die Rückstellfeder wieder ausgeschwenkt wird.
[0018] Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass die Wippe am Grundprofil befestigt ist und
einen in Richtung des Druckprofils abragenden Hebelarm aufweist. Wird das Druckprofil
betätigt, so wird über diesen der Hebelarm eingeschwenkt, das heißt in Richtung des
Grundprofils verschwenkt, was aber nur möglich ist, wenn die Sperrvorrichtung nicht
aktiviert ist, da ansonsten das Druckprofil von der Sperrvorrichtung blockiert wird
und nicht eingedrückt und somit die Wippe nicht verschwenkt werden kann.
[0019] Mit Vorzug trägt der Hebelarm den Elektro-Türöffner oder den Haftmagnet, wodurch
dessen Bewegungsfreiheit direkt ansteuerbar ist.
[0020] Um sowohl Geräusche beim Betätigen des Druckprofils zu vermeiden als auch dieses
leichtgängig betätigen zu können, weist das freie Ende des Hebelarms eine am Druckprofil
angreifende Rolle auf. Diese Rolle stützt sich am Druckprofil ab und erlaubt eine
Relativbewegung zwischen dem Hebelarm und dem Druckprofil.
[0021] Beim Stand der Technik hat sich herausgestellt, dass diese in betätigtem Zustand
noch zu weit vom Türblatt abstehen, wodurch sie die Breite des Fluchtweges unnötig
einschränken. Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Druckprofil insbesondere
vollständig im Grundprofil versenkbar. Der wesentliche Vorteil dieser Weiterbildung
liegt darin, dass bei betätigter Entriegelungsvorrichtung lediglich noch das Grundprofil
vorsteht und bei geöffneter Tür in den Fluchtweg hineinragt, dass aber das Druckprofil
weitestgehend im Grundprofil versenkt ist. Sollte das Druckprofil Endkappen aufweisen,
so werden diese zusammen mit dem Druckprofil im Grundprofil versenkt. Dadurch wird
die Breite des Fluchtweges maximal vergrößert.
[0022] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Grundprofil Endkappen auf, die
an der dem Druckprofil zugewandten Seite mit der Kontur des Grundprofils fluchten.
Hierdurch wird sichergestellt, dass bei eingedrücktem, d.h. bei im Grundprofil versenktem
Druckprofil, die Endkappen des Grundprofils nicht störend und den Fluchtweg einengend
das Grundprofil überragen.
[0023] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Sperrvorrichtung ein im Grundprofil
angeordnetes Sperrelement auf, welches insbesondere mit einem Elektro-Fluchttüröffner
oder einem Haftmagneten versehen ist. Mit diesem Sperrelement wird verhindert, dass
das Druckprofil eingedrückt und dadurch das Panikschloss betätigt wird, wenn es nicht
freigegeben ist. Erst nach Freigabe das Sperrelements kann das Druckprofil und somit
die Entriegelungsvorrichtung betätigt werden.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung weist die Sperrvorrichtung einen im oder am Druckprofil
angeordneten und am Sperrelement angreifenden Halter auf. Dieser Halter wird bei nicht
freigegebenem Sperrelement blockiert, so dass das Druckprofil nicht eingedrückt und
dadurch das Panikschloss betätigt werden kann. Dabei blockiert der Elektro-Fluchttüröffner
oder Haftmagnet eine Relativbewegung von Grundprofil und Halter.
[0025] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Halter wenigstens einen Schwenkarm
auf, der am Elektro-Fluchttüröffner oder Haftmagnet angreift und dessen Verschiebeweg
vom Elektro-Fluchttüröffner oder Haftmagnet freigebbar ist. Dieser Schwenkarm wird
vom Sperrelement festgehalten, wenn dieses nicht freigegeben ist. Sobald das Sperrelement
frei ist, kann der Schwenkarm am Sperrelement vorbeibewegt werden. Stößt der Schwenkarm,
der in Richtung des Grundprofils abragt, am Boden des Grundprofils an, dann schwenkt
er zur Seite aus, so dass das Druckprofil weiter eingedrückt werden kann und vom Halter
nicht daran gehindert wird. Das Ausschwenken wird durch einen Spreiznocken unterstützt,
das am Boden des Grundprofils montiert ist.
[0026] Um nach der Verschwenkung eine automatische Rückstellung des Schwenkarms in die nicht
ausgeschwenkte Lage zu erreichen, hintergreift der Schwenkarm in ausgeschwenkter Lage
eine am Grundprofil vorgesehene Rückstellnase. Diese Rückstellnase verhindert, dass
das Druckprofil mit ausgeschwenktem Schwenkarm aus dem Grundprofil austritt. Der Schwenkarm
ist quasi zwangsgeführt.
[0027] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung zwei
bevorzugte Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in
der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten
Merkmale sowohl einzeln für sich als auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0028] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer als Touchbar ausgebildeten Entriegelungsvorrichtung in der
Ruhelage;
- Figur 2
- die Entriegelungsvorrichtung gemäß Figur 1 bei betätigtem Druckprofil;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht der Entriegelungsvorrichtung gemäß Figur 1;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht der Entriegelungsvorrichtung gemäß Figur 2;
- Figur 5
- eine vergrößerte Wiedergabe des eine Sperrvorrichtung zeigenden Ausschnitts V gemäß
Figur 1;
- Figur 6
- eine Draufsicht auf die Sperrvorrichtung in Richtung des Pfeils VI gemäß Figur 5;
- Figur 7
- eine Seitenansicht der Sperrvorrichtung in Richtung des Pfeils VII gemäß Figur 5;
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung
in Ruhelage;
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht der Entriegelungsvorrichtung gemäß Figur 7 mit teilweise
eingedrücktem Druckprofil; und
- Figur 10
- eine perspektivische Ansicht der Entriegelungsvorrichtung gemäß Figur 7 mit weiter
eingedrücktem Druckprofil als in der Ansicht der Figur 2.
[0029] In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 eine Entriegelungsvorrichtung bezeichnet,
wie sie zum Beispiel bei ein- oder zweiflügeligen Fluchttüren verwendet wird. Die
Entriegelungsvorrichtung 10 erstreckt sich dabei als Touchbar in waagerechter Richtung
quer über das Türblatt 12 beziehungsweise den Flügel der Fluchttür und zwar nahezu
über die gesamte Breite des Türblatts 12.
[0030] Die Entriegelungsvorrichtung 10 weist ein im Wesentlichen U-förmiges Grundprofil
14 auf, welches in den Figuren 1 bis 4 nur mit Strich-Punkt-Linien angedeutet ist,
wobei die Basis des Grundprofils 14 an der Außenfläche des Türblatts 12 befestigt
ist. Die seitlichen Enden des Grundprofils 14 werden von Endkappen 16 übergriffen
und abgedeckt. In der offenen Seite des U-förmigen Grundprofils 14, welche vom Türblatt
12 weg weist, befindet sich ein Druckprofil 18, welches ebenfalls U-förmig ausgebildet
ist, und dessen offene Seite in Richtung des Grundprofils 14 zeigt. Auch dieses Druckprofil
18 ist an seinen seitlichen Enden von den Endkappen 16 umschlossen. Am Boden des Grundprofils
14 befindet sich ein Getriebemechanismus 20, welcher deutlich in den Figuren 3 und
4 dargestellt ist und welcher zwei Schwenkhebel 22 als Antrieb aufweist. Diese Schwenkhebel
22 sind jeweils in einem Lagerbock 24, welche am Grund des Grundprofils 14 befestigt
sind, schwenkbar gelagert, und erstrecken sich mit ihrem freien Ende in Richtung des
Druckprofils 18 und liegen an der Innenseite des Bodens des Druckprofils 18 an. Wird,
wie in den Figuren 2 und 4 dargestellt, das Druckprofil 18 in Richtung auf das Türblatt
12 und somit in Richtung auf das Grundprofil 14 gedrückt, dann werden die Schwenkhebel
22 in den Lagerböcken 24 verschwenkt und eine Getriebestange 26 im Getriebemechanismus
10 um eine Wegstrecke 28 verschoben. Diese Verschiebebewegung wird auf eine Nuss 30
übertragen, in welcher ein Antriebsbolzen 32 steckt, der mit einer (nicht dargestellten)
Nuss eines Panikschlosses 34 des Türblatts 12 in Verbindung steht. Hierdurch kann
eine Falle 36 und gegebenenfalls weitere Verriegelungen ins Schloss 34 eingezogen
beziehungsweise betätigt werden.
[0031] Mit dem Druckprofil 18 wird aber auch eine Sperrvorrichtung 38 betätigt. Diese Sperrvorrichtung
38 weist, wie in den Figuren 5 bis 7 dargestellt, eine Wippe 40 auf, die über einen
Bolzen 42 schwenkbar an einem Lagerbock 44 am Boden des Grundprofils 14 befestigt
ist. Das freie Ende der Wippe 40 trägt eine Rolle 46, welche an der Innenseite des
Grundes des Druckprofils 18 anliegt. Die Sperrvorrichtung 38 wird also ebenfalls,
wie in den Figuren 2 und 4 dargestellt, betätigt und die Wippe 40 verschwenkt, wenn
das Druckprofil 18 in Richtung des Pfeils 48 in das Grundprofil 14 eingedrückt wird.
[0032] In die Wippe 40 ist, wie in den Figuren 5 bis 7 dargestellt, ein Elektro-Türöffner
50 eingebaut, dessen Öffnerfalle 52 an der Oberseite der Wippe 40 schwenkbar befestigt
ist und das freie Ende der Öffnerfalle 52 eine Aussparung 54 in der Wippe 40 überragt.
In diese Aussparung 54 ragt ein Halter 56, der am Boden des Grundprofils 14 fixiert
ist. Das obere, vom Grundprofil weg weisende Ende 58 des Halters 56 liegt direkt unterhalb
der Öffnerfalle 52 und wird von dieser übergriffen. Schließlich ist noch eine Schenkelfeder
60 erkennbar, die den Bolzen 42 umschlingt und deren einer Schenkel 62 sich am Boden
des Grundprofils 14, und deren anderer Schenkel 64 sich an der Wippe 40 abstützt und
diese in die in der Figur 5 dargestellte Lage, das heißt in die ausgeschwenkte Lage
drängt. Die Schenkelfeder 60 ist demnach eine Rückstellfeder 66.
[0033] Der Elektro-Türöffner 50 kann in unterschiedlichen Weisen betrieben werden. Eine
Betriebsweise ist die nach dem Ruhestrom-Prinzip, bei welchem der Elektro-Türöffner
50 dann blockiert ist, wenn er bestromt ist. In diesem Fall lässt sich die Öffnerfalle
52 nicht bewegen und liegt, wie in den Figuren 5 bis 7 dargestellt, über dem oberen
Ende 58 des Halters 56. Wird nun durch Eindrücken des Druckprofils 18 die Wippe 40
in Richtung des Pfeils 68 bewegt, dann stößt das obere Ende 58 des Halters 56 an der
Öffnerfalle 52 an und blockiert ein weiteres Verschwenken der Wippe 40 in Richtung
des Pfeils 68, wodurch wiederum ein weiteres Eindrücken des Druckprofils 18 blockiert
wird. Da das Druckprofil 18 nicht in das Grundprofil 14 eingedrückt werden kann, können
die Schwenkhebel 22 nicht verschwenkt und der Getriebemechanismus 20 nicht betätigt
werden. Somit wird auch nicht die Nuss 30 gedreht, weshalb die Elemente im Panikschloss
34 ihre Lage beibehalten.
[0034] Wird der Ruhestrom jedoch unterbrochen, kann die Öffnerfalle 52 ausschwenken und
das obere Ende 58 des Halters 56 kann am Elektro-Türöffner 50 vorbeigleiten, sodass
die Wippe 40 vollständig in Richtung des Pfeils 68 und in Richtung auf den Grund des
Grundprofils 14 verschwenkt werden kann. Nunmehr wird auch der Getriebemechanismus
20 und über diesen die Nuss 30 und das Panikschloss 34 betätigt, so dass die Falle
36 eingezogen wird.
[0035] Eine andere Betriebsart sieht vor, dass der Elektro-Türöffner 50 mit dem Arbeitsstrom-Prinzip
arbeitet, das heißt die Öffnerfalle 52 dann entriegelt wird, wenn der Elektro-Türöffner
50 bestromt wird. Die Entriegelungsvorrichtung 10 ist also im Stromlosen Zustand blockiert.
[0036] Auch bei der in den Figuren 8 bis 10 gezeigten Entriegelungsvorrichtung 10 wird mit
dem Druckprofil 18 eine im Ganzen mit 38 bezeichnete Sperrvorrichtung betätigt. Diese
Sperrvorrichtung 38 weist einen am Druckprofil 18 befestigten Halter 72 auf, an welchem
zwei Schwenkarme 74 schwenkbar gelagert sind. Diese Schwenkarme 74 ragen in Richtung
des Grundprofils 14 ab und stützen sich an der Öffnerfalle 52 eines Elektro-Öffners
50 ab. Auf diese Weise wird das Druckprofil 18 daran gehindert, dass es in das Grundprofil
14 eingeschoben werden kann.
[0037] Der Elektro-Öffner 50 ist ebenfalls Bestandteil der Sperrvorrichtung 38 und befindet
sich an einem Sockel 76, der am Boden des Grundprofil 14 montiert ist. Wird der Elektro-Öffner
50 betätigt, so dass die Öffnerfalle 52 die Schwenkarme 74 frei gibt, dann kann das
Druckprofil 18 in das Grundprofil 14 eingedrückt und versenkt werden. Die Schwenkarme
74 passieren die Öffnerfalle 52 und stoßen an einem am Boden des Grundprofils 14 montierten
Spreiznocken 78 an, der ein Auseinanderschwenken der beiden freien Enden der Schwenkarme
74 bewirkt, was in Figur 9 dargestellt ist.
[0038] Durch weiteres Eindrücken des Druckprofils 18 in das Grundprofil 14 werden die Schwenkarme
74 weiter auseinadergespreizt, wobei die freien Enden jeweils eine Rückstellnase 80
untergreifen, die am Sockel 76 befestigt ist, was in Figur 10 dargestellt ist. Es
ist leicht erkennbar, dass durch das Ausschwenken der Schwenkarme 74 das Druckprofil
18 weiter in das Grundprofil 14 eingedrückt werden kann. Die beiden Schwenkarme 74
sind an ihren Lagerenden mittels einer Verzahnung miteinander schwenkbeweglich getriebemäßig
verbunden, so dass die Verschwenkung eines Schwenkarmes 74 ein Verschwenken des anderen
Schwenkarmes 74 bewirkt.
[0039] Aus der Zeichnung ist außerdem deutlich erkennbar, dass zusammen mit dem Druckprofil
18 dessen Endkappen 70 in das Grundprofil 14 eingeschoben werden, so das beim Betätigen
der Entriegelungsvorrichtung 10 diese insgesamt niedriger oder flacher wird, wodurch
bei geöffneter Fluchttür der Fluchtweg breiter wird.
[0040] Der Sockel 76 mit dem daran befestigten Elektro-Öffner 50 sowie der Spreiznocken
78 und die Rückstellnase 80 bilden ein Sperrelement 82, das am Boden des Grundprofils
14 montiert ist. Unmittelbar darüber befindet sich der Halter 72 mit den Schwenkarmen
74. Mit diesen beiden Elementen können herkömmliche Entriegelungsvorrichtungen nachgerüstet
werden.
[0041] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung 10 besteht
darin, dass in das bestehende Grundprofil 14 eine Sperrvorrichtung 38 nachträglich
eingebaut werden kann, und hierfür das Türblatt 12 und/oder andere Elemente einer
Tür mit nur geringem Aufwand bearbeitet werden müssen. Außerdem kann bei blockierter
Sperrvorrichtung 38 die Entriegelungsvorrichtung 10 nicht betätigt werden, sodass
das Panikschloss 34 seine Verriegelungslage beibehält, sodass die Tür weiterhin verriegelt
bleibt. Große, auf das Türblatt 12 ausgeübte Kräfte können daher problemlos abgestützt
werden.
1. Entriegelungsvorrichtung (10) zum Öffnen einer Tür mit einem Panikschloss (34), mit
einem am Flügel der Tür befestigten Grundprofil (14) und einem über einen Getriebemechanismus
(20) mit dem Grundprofil (14) verbundenen Druckprofil (18), so dass beim Betätigen
des Druckprofils (18) der Getriebemechanismus (20) aktiviert und über diesen der Panikschloss
(34) betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Druckprofil (18) und/oder den Getriebemechanismus (20) blockierende Sperrvorrichtung
(38) vorgesehen ist.
2. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (38) im Grundprofil (14) angeordnet ist.
3. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (38) elektrisch aktivierbar oder deaktivierbar ist.
4. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (38) einen Elektro-Türöffner (50) oder einen Haftmagnet aufweist.
5. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Elektro-Türöffner (50) oder Haftmagnet ein Halter (56) angreift, der am Grundprofil
(14) montierbar ist, sodass der Elektro-Türöffner (50) oder Haftmagnet eine Relativbewegung
von Sperrvorrichtung (38) und Halter (56) blockiert.
6. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Betätigen des Druckprofils (18) die Sperrvorrichtung (38) betätigt wird.
7. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (38) als Wippe (40) ausgebildet ist, deren Schwenkbewegung (Pfeil
68) blockierbar ist, wobei die Wippe (40) insbesondere mit einer Rückstellfeder (66)
versehen ist.
8. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (40) am Grundprofil (14) befestigt ist und einen in Richtung des Druckprofils
(14) abragenden Hebelarm aufweist.
9. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm den Elektro-Türöffner (50) oder Haftmagnet trägt.
10. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Hebelarms eine am Druckprofil (18) angreifende Rolle (46) oder
ein Gleitstück aufweist.
11. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprofil (18) insbesondere vollständig im Grundprofil (14) versenkbar ist.
12. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprofil (18) Endkappen (70) aufweist, die
- zusammen mit dem Druckprofil (18) im Grundprofil (14) versenkbar sind, und/oder
- an der dem Druckprofil (18) zugewandten Seite mit der Kontur des Grundprofils (14)
fluchten.
13. Entriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (38) ein im Grundprofil (14) angeordnetes Sperrelement (82)
aufweist, welches insbesondere einen Elektro-Fluchttüröffner (50) oder einen Haftmagneten
aufweist.
14. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (38) einen im Druckprofil (18) angeordneten und am Sperrelement
(82) angreifenden Halter (72) aufweist, wobei insbesondere der Elektro-Fluchttüröffner
(50) oder Haftmagnet eine Relativbewegung von Grundprofil (14) und Halter (72) blockiert.
15. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 41,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (72) wenigstens einen Schwenkarm (74) aufweist, der insbesondere
- in Richtung des Grundprofils (14) abragt, und/oder
- am Elektro-Fluchttüröffner (50) oder Haftmagnet angreift und dessen Verschiebeweg
vom Elektro-Fluchttüröffner (50) oder Haftmagnet freigebbar ist, und/oder
- in ausgeschwenkter Lage eine am Grundprofil (14) vorgesehene Rückstellnase (80)
hintergreift.