[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Herstellen und/oder Aufweiten
einer Erdbohrung sowie zum Ersetzen einer im Erdreich verlegten Rohrleitung mit Hilfe
eines Schachtbohrgerätes. Dazu wird ein Schachtbohrgerät in ein Schachtbauwerk eingebracht.
Das Schachtbohrgerät treibt ein aus mehreren Gestängeabschnitten zusammensetzbares
Bohrgestänge an und bewegt dadurch ein am vorderen Ende des Bohrgestänges vorhandenes
Werkzeug. Bekannte Schachtbohrgeräte werden durch eine Schachtzugangsöffnung in das
Schachtbauwerk eingebracht und dort in der für einen Startpunkt einer horizontalen
Bohrung erforderlichen Tiefe angeordnet. Zum Erzeugen einer geraden horizontalen Bohrung
wird das Bohrgestänge und das am vorderen Ende des Bohrgestänges befindliche Werkzeug
beim Vortrieb des Bohrgestänges kontinuierlich gedreht. Das Werkzeug hat vorzugsweise
eine asymmetrische Form, sodass es ohne Rotation je nach Ausrichtung in eine Richtung
seitlich, nach oben und/oder nach unten wegdriftet. Dadurch ist der Verlauf der horizontalen
Bohrung gezielt beeinflussbar. Mit geeigneten Messmitteln ist die Position des Werkzeugs
exakt bestimmbar, so dass der Verlauf der horizontalen Bohrung relativ exakt steuerbar
ist. Das Schachtbauwerk dient beim Erzeugen einer horizontalen Erdbohrung als Startschacht,
wobei der Zielpunkt ein weiterer Schacht oder ein Gebäude sein kann. Nachdem das vordere
Ende des Bohrgestänges einen Zielpunkt im Zielschacht oder im Zielgebäude erreicht
hat, kann das Vortriebswerkszeug gegen ein Aufweitwerkzeug ausgetauscht werden. Mit
dem Aufweitwerkzeug kann zusätzlich eine einzuziehende Rohrleitung verbunden werden.
Durch einen Rückzug des Bohrgestänges mit Hilfe des Schachtbohrgerätes kann die Erdbohrung
aufgeweitet und gleichzeitig ein Rohr eingezogen werden.
[0002] Aus dem Dokument
DE 101 59 712 B4 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen und Aufweiten horizontaler
Erdbohrungen bekannt, bei denen ein Schachtbohrgerät in einen zylindrischen Schacht
eingesetzt wird. Aus dem Dokument
DE 102 57 392 A sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Kanals durch das Erdreich
bekannt, bei denen eine Schachtbohranlage in ein Schachtbauwerk eingebracht ist. Die
aus den beiden genannten Dokumenten bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, dass
die Bedienung des jeweiligen Schachtbohrgerätes durch eine Bedienperson im Schacht
erfolgen muss. Die Bedienperson muss dabei der Schachtbohranlage im Schacht weitere
Gestängeabschnitte zuführen bzw. Gestängeabschnitte entnehmen. Übliche Schachtbauwerke
haben einen Innendurchmesser von 1 m und eine Schachtzugangsöffnung von 62 cm. Dadurch
ist die Arbeit für die Bedienperson im Schacht insbesondere bei geringen Bohrtiefen
sehr beschwerlich, da der Schachtdurchmesser üblicher Schachtbauwerke ab 1 m Schachttiefe
zur Schachtzugangsöffnung hin abnimmt.
[0003] Schachtbauwerke, die insbesondere auch als Einstiegsschacht, Revisionsschacht oder
Kontrollschacht bezeichnet werden, dienen zur Überprüfung, Unterhaltung und Reinigung
von Rohrleitungen. Diese Schachtbauwerke unterbrechen Rohrleitungssysteme für Schmutz-,
Misch- oder Regenwasser und sind im Allgemeinen Bestandteil der kommunalen Abwasserentsorgung.
Sie werden in der Regel aus Betonfertigteilen, Mauerwerk, Faserzement, Polymerbeton
oder aus Kunststoff gefertigt und beim Bau der Rohrleitungssysteme in regelmäßigen
Abständen von 40 m bis 60 m vorgesehen. In vielen Fällen werden die Rohrleitungssysteme
zur Abwasserentsorgung unterhalb von Straßen verlegt. Ausgehend von vorhandenen Schachtbauwerken
können weitere Medienanschlüsse für Gebäude über diese Schächte hergestellt werden.
Insbesondere kann ausgehend von einem Schacht ein Gebäude durch eine erste horizontale
Erdbohrung und einem in diese Bohrung eingezogenen Kabel mit dem Elektroenergieversorgungsnetz,
durch eine zweite horizontale Erdbohrung und einem darin eingezogenen Kabel mit mindestens
einem Kommunikationsnetz, durch eine dritte horizontale Erdbohrung und einer darin
eingezogenen Rohrleitung mit dem Gasversorgungsnetz, durch eine vierte horizontale
Erdbohrung und einer darin eingezogenen Rohrleitung mit einem Frischwassernetz und
durch eine fünfte horizontale Erdbohrung mit dem Abwassernetz verbunden werden. Dazu
ist es erforderlich, dass die jeweiligen Medien in das Schachtbauwerk geführt sind.
Durch weitere horizontale Bohrungen können zumindest ein Teil dieser Medien von Schachtbauwerk
zu Schachtbauwerk geführt und in den Schachtbauwerken durch geeignete Verteiler mit
den zu dem anzubindenden Gebäude hinführenden Leitungen verbunden werden. Dadurch
können Gebäude an einzelne oder alle genannten sowie an weitere Medien angebunden
werden, ohne dass dazu irgendwelche Schachtarbeiten erforderlich sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anordnung zum Herstellen und/oder
Aufweiten einer Erdbohrung oder zum Ersetzen einer im Erdreich verlegten Rohrleitung
mit Hilfe eines Schachtbohrgerätes anzugeben, durch die eine einfache Bedienung des
Schachtbohrgerätes möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und
durch eine Anordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Anordnungsanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0006] Durch ein Verfahren zum Herstellen und/oder Aufweiten einer Erdbohrung oder zum Ersetzen
einer im Erdreich verlegten Rohrleitung mit Hilfe eines Schachtbohrgerätes sowie durch
eine erfindungsgemäße Anordnung wird erreicht, dass Gestängeabschnitte sowohl mit
Hilfe der Transporteinrichtung in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes eingebracht
als auch aus dem Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes entnommen werden können, ohne
dass eine Bedienperson im Schachtbauwerk sein muss, um Gestängeabschnitte in den Aufnahmebereich
des Schachtbohrgerätes einzulegen oder aus dem Aufnahmebereich zu entnehmen. Dadurch
wird die Bedienung der Schachtbohranlage mit dem im Schachtbauwerk angeordneten Schachtbohrgerät
vereinfacht. Insbesondere kann ein Bedienstand außerhalb des Schachtbauwerks angeordnet
sein, sodass während der Erdbohrarbeiten keine Bedienperson im Schachtbauwerk sein
muss.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, außerhalb des Schachtbauwerks oberhalb der Erdoberfläche
einen Gestängevorrat mit mehreren Gestängeabschnitten vorzusehen, wobei eine Bedienperson
die Gestängeabschnitte dem Gestängevorrat einzeln entnimmt und der Transporteinrichtung
einzeln zuführt und /oder wobei die Bedienperson der Transportvorrichtung ein Gestängeabschnitt
entnimmt und dem Gestängevorrat wieder zuführt. Bei einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung können die Gestängeabschnitte der Transportvorrichtung einzeln automatisch
mit Hilfe einer Gestängeabschnitts-Handhabungseinheit vom Gestängevorrat zugeführt
werden und/oder mit Hilfe der Gestängeabschnittshandhabungseinheit von der Transporteinrichtung
automatisch zum Gestängevorrat transportiert werden. Der Gestängevorrat kann bei den
alternativen Ausführungsformen jeweils mindestens ein Gestängemagazin umfassen.
[0008] Weiterhin ist es vorteilhaft, die Gestängeabschnitte beim Transport in das Schachtbauwerk
mit etwa horizontal ausgerichteter Längsachse durch die Schachtzugangsöffnung zu transportieren,
die Gestängeabschnitte bei einer nachfolgenden Abwärtsbewegung seitlich zu versetzen
und mit diesem seitlichen Versatz in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes einzubringen.
Ferner können die Gestängeabschnitte beim Transport aus dem Schachtbauwerk bei einer
Aufwärtsbewegung vom Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes zur Schachtzugangsöffnung
mit etwa horizontal ausgerichteter Längsachse mit Hilfe der Transporteinrichtung seitlich
versetzt werden, sodass sie etwa mittig zur Schachtzugangsöffnung ausgerichtet und
durch diese hindurch transportiert werden. Das Erzeugen des seitlichen Versatzes ist
insbesondere bei Schachtbauwerken erforderlich, bei denen die Mittelachse des Schachts
nicht durch den Mittelpunkt der Schachtzugangsöffnung verläuft sondern einen seitlichen
Versatz zum Mittelpunkt der Schachtzugangsöffnung hat. Der Versatz ist insbesondere
von der Ausrichtung des Schachtbohrgerätes zum Mittelpunkt der Schachtzugangsöffnung
abhängig und kann sowohl in Bohrrichtung, entgegengesetzt der Bohrrichtung, quer zur
Bohrrichtung oder schräg zur Bohrrichtung erforderlich sein. Dabei ist es vorteilhaft,
die Elemente der Transporteinrichtung oberhalb des Schachtbauwerks, d. h. oberhalb
der Erdoberfläche, relativ zur Schachtzugangsöffnung auszurichten, sodass der Transport
der Gestängeabschnitte entlang der Transportstrecke der Transporteinrichtung etwa
mittig durch die Schachtzugangsöffnung erfolgt und der Versatz in einem Bereich zwischen
Schachtzugangsöffnung und dem Schachtbohrgerät durch einen entsprechenden Verlauf
der Transportstrecke bewirkt wird.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Transporteinrichtung einen Transportschlitten
mit einer Haltevorrichtung zum Aufnahme eines Gestängeabschnitts hat. Dabei kann der
Transportschlitten mit Hilfe eines zwischen dem Gestängezuführbereich und dem Schachtbohrgerät
vorgesehenen Führungsmittels geführt und mit Hilfe eines Antriebsmittels angetrieben
werden. Das Führungsmittel, das vorzugsweise mindestens ein Seil, insbesondere zwei
Seile, umfasst, und das Antriebsmittel, das vorzugsweise mindestens einen Antriebsmotor
und eine Antriebskette oder ein Antriebsseil umfasst, sind Bestandteile der Transportstrecke.
Falls erforderlich, kann die Transportstrecke Positionierungsmittel umfassen, um die
Führungs- und/oder Antriebsmittel zumindest punktuell im Schacht zu positionieren.
Mit Hilfe des Transportschlittens kann ein zu transportierender Gestängeabschnitt
einfach gehalten und entlang des Führungsmittels bewegt werden. Dadurch sind eine
einfache Handhabung und ein einfacher Aufbau der Transporteinrichtung möglich. Die
Länge der Transportstrecke ist veränderbar. Die Veränderung der Länge kann insbesondere
dadurch erfolgen, dass die Länge des Führungsmittels, insbesondere die Länge der die
Transportstrecke bildenden Seilabschnitte der Seile und die Länge der Antriebskette
verändert werden. Die Länge der die Transportstrecke bildenden Seilabschnitte kann
insbesondere durch eine Veränderung der Klemmposition von Seilklemmen erfolgen, mit
denen die Seile außerhalb des Schachts mit einer ortsfesten Haltevorrichtung verbunden
sind. Die Länge der Antriebskette kann durch Einfügen oder Entfernen von Kettengliedern,
insbesondere von Kettenabschnitten mit mehreren Kettengliedern, verändert werden,
wobei die Kette vorzugsweise aus mehreren Abschnitten mit jeweils mehreren Kettengliedern
gebildet ist. Die Abschnitte sind vorzugsweise über bekannte Kettenschlösser miteinander
verbunden.
[0010] Dabei ist es auch vorteilhaft, wenn die Haltevorrichtung des Transportschlittens
mindestens eine Klemmanordnung zur Aufnahme eines Gestängeabschnitts hat. Dabei kann
mindestens ein Klemmelement der Klemmanordnung mit einer Federkraft beaufschlagt sein,
durch die der Gestängeabschnitt in der Klemmanordnung während des Transports gehalten
wird. Dadurch kann der Gestängeabschnitt einfach in die Klemmanordnung eingesetzt
und dort ausreichend sicher gehalten werden.
[0011] Dabei kann das Klemmelement einen Bereich des Gestängeabschnitts teilweise umschließen.
Zum Lösen des Gestängeabschnitts aus der Klemmanordnung kann der in der Klemmanordnung
aufgenommene Gestängeabschnitt in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes eingebracht
und dort gehalten werden. Mit Hilfe der Transporteinrichtung wird die Klemmanordnung
dann nach oben bewegt, sodass die Klemmanordnung von dem im Schachtbohrgerät gehaltenen
Gestängeabschnitt abgezogen wird. Dabei wird das Klemmelement entgegen der Federkraft
bewegt. Dadurch ist eine einfache Handhabung, insbesondere ein automatisches Lösen,
des Gestängeabschnitts aus der Klemmanordnung und somit vom Transportschlitten, möglich,
ohne dass Eingriffe einer Bedienperson erforderlich sind.
[0012] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Transportschlitten mindestens einen Führungsbereich
hat, der zumindest beim Erreichen der unteren Endposition des Transportschlittens
am Schachtbohrgerät mit einem am Schachtbohrgerät angeordneten, vorzugsweise mit diesem
verbundenen, komplementären Element in Eingriff steht, sodass der Transportschlitten
und somit der im Transportschlitten gehaltene Gestängeabschnitt am unteren Ende der
Transportstrecke eine reproduzierbare definierte Solllage relativ zum Schachtbohrgerät
hat. Somit wird erreicht, dass der Gestängeabschnitt in diese Solllage in den Aufnahmebereich
des Schachtbohrgerätes eingebracht ist. Somit ist eine einfache problemlose Kopplung
des hinteren Endes des in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes eingebrachten
Gestängeabschnitts mit dem Schachtbohrgerät möglich.
[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Transportschlitten ein Positionierelement hat,
durch das ein mit einem Gestängeaufnahmeelement des Schachtbohrgerätes zu verbindendes
hinteres Ende des in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes eingebrachten Gestängeabschnitts
eine Sollwinkelstellung relativ zum Gestängeaufnahmeelement des Schachtbohrgerätes
hat. Dadurch kann das hintere Ende des eingebrachten Gestängeabschnitts einfach von
dem Gestängeaufnahmeelement des Schachtbohrgerätes kontaktiert werden, ohne dass Bedieneingriffe
einer Bedienperson erforderlich sind.
[0014] Die Klemmanordnung kann als Klemmelement einen von einer Feder vorgespannten Greifer
haben, der so ausgebildet ist, dass der Gestängeabschnitt in einer vorgegebenen Winkelstellung
gehalten wird. Alternativ kann der Gestängeabschnitt im Greifer in einer beliebigen
Winkelstellung aufgenommen werden. Wird dann zusätzlich das bereits erwähnte Positionierelement
vorgesehen, kann der Gestängeabschnitt nur in einer zur weiteren Handhabung geeigneten
Winkelstellung in die Greifer der Klemmanordnung eingeführt werden. Das Positionierelement
kann dabei als separates Bauelement ausgeführt sein, dass mit dem Transportschlitten
verbunden ist.
[0015] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der mit Hilfe der Transporteinrichtung
in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes eingesetzte Gestängeabschnitt des Schachtbohrgerätes
mit Hilfe einer Renkverbindung mit einem Gestängeaufnahmeelement des Schachtbohrgerätes
verbunden. Durch die Renkverbindung wird zumindest eine in Drehrichtung drehfeste
sowie eine zug- und schubfeste Verbindung zwischen dem Gestängeaufnahmeelement und
dem eingebrachten Gestängeabschnitt hergestellt. Diese Renkverbindung kann insbesondere
ohne Bedieneingriffe einer Bedienperson im Schacht hergestellt werden, sodass die
Handhabung gegenüber dem Stand der Technik erheblich vereinfacht ist. Als Renkverbindung
wird dabei die Verbindung zwischen dem Gestängeaufnahmeelement des Schachtbohrgerätes
und dem hinteren Ende eines Gestängeabschnitts angesehen, bei der das Gestängeaufnahmeelement
und das hintere Ende des Gestängeabschnitts zusammengesteckt und dann relativ zueinander
verschoben oder relativ zueinander gedreht werden. Die Renkverbindung kann ohne Werkzeug
einfach und schnell hergestellt oder gelöst werden. Insbesondere kann die Verbindung
zwischen dem Gestängeaufnahmeelement und dem hinteren Ende des Gestänges als Bajonettverbindung
ausgeführt sein.
[0016] Zum Herstellen der Renkverbindung oder zum Herstellen einer alternativen Verbindung
zwischen dem Gestängeaufnahmeelement und einem dem Gestängeaufnahmeelement zugewandten
hinteren Ende eines in den Auf nahmebereich des Schachtbohrgerätes eingebrachten Gestängeabschnitts
wird ein Bereich des Gestängeaufnahmeelements über das hintere Ende des Gestängeabschnitts
geschoben. Das über das hintere Ende geschobene Gestängeaufnahmeelement wird gedreht,
sodass ein Verbindungselement des Gestängeaufnahmeelements und ein Verbindungselement
des Gestängeabschnitts in Eingriff gebracht werden. Dadurch kann eine einfache und
sichere Verbindung zwischen dem Gestängeaufnahmeelement und dem hinteren Ende des
Gestängeabschnitts hergestellt werden, ohne dass Bedieneingriffe einer Bedienperson
erforderlich sind.
[0017] Weiterhin ist es vorteilhaft, das Gestängeaufnahmeelement mit Hilfe einer Antriebseinheit,
vorzugsweise mit Hilfe eines Hydraulikmotors, zu drehen. Bei hergestellter Verbindung
zwischen dem Gestängeaufnahmeelement und dem Gestängeabschnitt wird die Drehbewegung
des Gestängeaufnahmeelements auf den Gestängeabschnitt übertragen. Bei einer Verbindung
des Gestängeabschnitts mit den weiteren Gestängeabschnitten des Bohrgestänges wird
die Drehbewegung auf das gesamte Bohrgestänge und das am vorderen Ende des Bohrgestänges
befindliche Werkzeug übertragen.
[0018] Das Gestängeaufnahmeelement ist vorzugsweise auf einen in Bohrrichtung und entgegengesetzt
der Bohrrichtung verschiebbaren Verschiebeschlitten angeordnet. Die Verschiebebewegung
des Verschiebeschlittens wird mit Hilfe mindestens einer Antriebseinheit erzeugt und
vorzugsweise über mindestens eine Zugkette auf den Verschiebeschlitten übertragen,
wobei die Verschiebebewegung des Verschiebeschlittens vorzugsweise über Führungsrohre
oder Führungsschienen geführt ist. Dadurch kann auf einfache Art und Weise sowohl
das Gestängeaufnahmeelement über das hintere Ende des Gestängeabschnitts geschoben
und dadurch die Verbindung zwischen Gestängeabschnitt und Gestängeaufnahmeelement
hergestellt werden als auch eine Vorschub- bzw. Rückzugsbewegung des Bohrgestänges
durchgeführt werden. Mit Hilfe üblicher Schachtbohrgeräte können Zug- und Schubkräfte
im Bereich von 20 kN bis 60 kN bzw. im Bereich von 2 t bis 6 t erzeugt werden.
[0019] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Schachtbohrgerät eine Gestängeblockiervorrichtung
hat, durch die ein zumindest teilweise ins Erdreich eingebrachter Gestängeabschnitt
in einer Winkelstellung und gegen eine Längsverschiebung in Bohrrichtung bzw. entgegengesetzt
zur Bohrrichtung blockiert wird. Bei blockiertem Gestängeabschnitt kann das Gestängeaufnahmeelement
von dem mit dem Gestängeaufnahmeelement verbundenen hinteren Ende des Gestängeabschnitts
gelöst werden. Nach dem Lösen des Gestängeaufnahmeelements vom hinteren Ende des Gestängeabschnitts
kann das Gestängeaufnahmeelement von dem hinteren Ende des Gestängeabschnitts entfernt
werden, sodass ein weiterer Gestängeabschnitt im Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes
aufgenommen werden kann. Anschließend wird ein weiterer Gestängeabschnitt mit Hilfe
der Transporteinrichtung in den Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes eingebracht.
Das Gestängeaufnahmeelement wird mit dem hinteren Ende des weiteren Gestängeabschnitts
verbunden. Das vordere Ende des weiteren Gestängeabschnitts wird mit dem hinteren
Ende des durch die Halteeinrichtung gehaltenen Gestängeabschnitts verbunden.
[0020] Zum Entnehmen eines ersten Gestängeabschnitts wird das gesamte Bohrgestänge mit Hilfe
des Schachtbohrgerätes bei hergestellter Verbindung zwischen dem dem Gestängeaufnahmeelement
zugewandten hinteren Ende des ersten Gestängeabschnitts zurückgezogen. Das hintere
Ende eines zweiten mit dem vorderen Ende des ersten Gestängeabschnitts verbundenen
Gestängeabschnitts wird mit Hilfe der Gestängeblockiervorrichtung blockiert. Im blockierten
Zustand des zweiten Gestängeabschnitts wird die Verbindung zwischen dem vorderen Ende
des ersten Gestängeabschnitts und dem hinteren Ende des zweiten Gestängeabschnitts
gelöst. Diese Verbindung ist vorzugsweise durch eine Schraubverbindung hergestellt,
die durch eine Blockierung des zweiten Gestängeabschnitts und eine Drehbewegung des
ersten Gestängeabschnitts vollständig gelöst wird. Der erste Gestängeabschnitt wird
in der Haltevorrichtung des Transportschlittens gehalten und mit Hilfe des Positionierelements
des Transportschlittens sowohl in einer Sollwinkelstellung gehalten als auch an einer
Bewegung in Bohrrichtung oder entgegengesetzt der Bohrrichtung relativ zum Transportschlitten
gehindert. In dieser durch das Positionierelement fixierten Position des ersten Gestängeabschnitts
wird das Gestängeaufnahmeelement in eine voreingestellte Winkelstellung gedreht, in
der das Gestängeaufnahmeelement vom hinteren Ende des ersten Gestängeabschnitts abziehbar
ist. In dieser Winkelstellung des ersten Gestängeabschnitts wird der Verschiebeschlitten
des Schachtbohrgerätes mit dem Gestängeaufnahmeelement weiter verschoben, sodass der
erste Gestängeabschnitt freigegeben und mit Hilfe des Transportschlittens nach oben
durch die Schachtzugangsöffnung transportiert werden kann. Dadurch ist eine einfache
Handhabung der Gestängeabschnitte auch bei einer Entnahme von Gestängeabschnitten
aus dem Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes möglich, ohne dass Bedieneingriffe
einer Bedienperson erforderlich sind.
[0021] Die Transporteinrichtung kann beim Transport eines Gestängeabschnitts zwischen der
Schachtzugangsöffnung und dem Schachtbohrgerät sowohl einen seitlichen Versatz des
Gestängeabschnitts in Richtung der X-Achse und/oder in Richtung der Y-Achse bewirken.
Die X-Achse und die Y-Achse verlaufen dabei vorzugsweise in einer zur Erdoberfläche
parallelen Ebene.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Transporteinrichtung eine flexible Transportstrecke
bereitstellt, die in Richtung der X-Achse und/oder in Richtung der Y-Achse im Schacht
verschwenkbar ist. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Transportstrecke verlängerbar
ist. Dazu können ein verwendetes Führungselement und mindestens ein Antriebselement
verlängert und/oder mit veränderbaren Nutzlängen verwendet werden. Ferner kann der
Transportschlitten bei einer ersten Ausführungsform entlang der Transportstrecke hin-
und herbewegt werden oder bei einer zweiten Ausführungsform um eine untere und eine
obere Achse umgelenkt werden, sodass eine umlaufende endlose Transportstrecke gebildet
wird. Bei dieser zweiten Ausführungsform können mehrere Transportschlitten in einem
Abstand zueinander angeordnet sein, die jeweils einen einzelnen Gestängeabschnitt
aufnehmen und vom Gestängezuführbereich zum Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes
transportieren und/oder aus dem Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes zurück zum
Gestängezuführbereich transportieren. Aufgrund der einfachen Bauweise ist jedoch die
erste Ausführungsform besonders vorteilhaft, bei der nur ein Transportschlitten vorhanden
ist, der ein Gestänge vom Gestängezuführbereich zum Aufnahmebereich des Schachtbohrgerätes
transportiert und umgekehrt.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Schachtbohrgerät Sensoren hat, die das Gestängeaufnahmeelement
zur Aufnahme des hinteren Endes des Gestängeabschnitts in einer vorgegebenen Drehposition
erfassen, sodass die Gestängeaufnahmeeinheit in diese Drehposition gebracht werden
kann. Dadurch ist es möglich, dass ein Bereich des Gestängeaufnahmeelements in dieser
Drehposition über das hintere Ende eines Gestängeabschnitts geschoben oder von diesem
abgezogen werden kann. Weiterhin ist es möglich, einen mit der Gestängeaufnahmeeinheit
verbundenen Gestängeabschnitt in eine Drehposition zu drehen, in der der Gestängeabschnitt
in die Haltevorrichtung des Transportschlittens aufgenommen werden kann. Insbesondere
kann in dieser Position ein Kontaktbereich des Gestängeabschnitts mit dem Positionierelement
des Transportschlittens in Eingriff gebracht werden, sodass der Gestängeabschnitt
in einer festen Drehposition in dem Aufnahmebereich des Transportschlittens gehalten
ist.
[0024] Ferner kann das Schachtbohrgerät Sensoren umfassen, die die Verschiebeposition des
Verschiebeschlittens erfassen, um mindestens eine Position des Verschiebeschlittens
zu erfassen. Dadurch kann der Verschiebeschlitten exakt in dieser Position positioniert
werden. Somit kann ein aus dem Erdreich gezogener Gestängeabschnitt so im Aufnahmebereich
des Schachtbohrgerätes positioniert werden, dass die Haltelemente der Haltevorrichtung
des Transportschlittens und vorzugsweise das Positionierelement des Transportschlittens
einen Gestängeabschnitt kontaktieren, bevor anschließend das Gestängeaufnahmeelement
relativ zum durch das Positionierelement in einer Lage fixierten Gestängeabschnitt
gedreht und vom hinteren Ende des Gestängeabschnitts abgezogen wird, um das Gestängeaufnahmeelement
von dem Gestängeabschnitt zu lösen und einen Transport des Gestängeabschnitts mit
Hilfe der Transporteinrichtung nach oben durch die Schachtzugangsöffnung zum Gestängeabschnittzuführbereich
zu ermöglichen.
[0025] Die erfindungsgemäße Schachtbohranlage und das erfindungsgemäße Verfahren ermöglichen
ein gesteuertes horizontales Bohren im Erdreich. Ein solches Bohren wird auch als
HDD-Verfahren bezeichnet. Das Schachtbauwerk ist insbesondere ein Einstiegsschacht,
vorzugsweise nach DIN 4045.
[0026] Die Anordnung zum Herstellen und/oder Aufweiten einer Erdbohrung oder zum Ersetzen
einer im Erdreich verlegten Rohrleitung mit den Merkmalen des unabhängigen Anordnungsanspruchs
kann auf die gleiche Weise weitergebildet werden, wie das erfindungsgemäße Verfahren,
insbesondere durch die in den abhängigen Verfahrensansprüchen angegebenen Merkmale
bzw. entsprechenden Vorrichtungsmerkmalen.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Figuren die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0028] Es zeigen:
Figur 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer Schachtbohranordnung mit
einer Transporteinrichtung zum Transport von Gestängeabschnitten und mit einem geschnitten
dargestellten Schacht;
Figur 2 eine weitere perspektivische Darstellung der Schachtbohranordnung nach Figur
1;
Figur 3 eine weitere Darstellung der Schachtbohranordnung nach Figur 1 und 2;
Figur 4 eine weitere Ansicht der Schachtbohranordnung nach den Figuren 1 und 3, wobei
der Transportpfad der Transporteinrichtung einen seitlichen Versatz zwischen Startpunkt
und Endpunkt aufweist;
Figur 5 eine Darstellung der Schachtbohranordnung nach den Figuren 1 bis 4, wobei
der Transportpfad der Transporteinrichtung einen von Figur 4 abweichenden seitlichen
Versatz aufweist;
Figur 6 die Schachtbohranordnung nach den Figuren 1 bis 5, wobei der Transportpfad
der Transporteinrichtung einen von Figuren 4 und 5 abweichenden seitlichen Versatz
aufweist;
Figur 7 eine weitere Darstellung der Schachtbohranordnung nach den Figuren 1 bis 6
mit geradem Transportpfad;
Figur 8 eine perspektivische Darstellung eines Gestängeabschnitts;
Figur 9 eine weitere perspektivische Darstellung des Gestängeabschnitts nach Figur
8;
Figur 10 eine perspektivische Darstellung einer Haltevorrichtung zur Aufnahme eines
Gestängeabschnitts;
Figur 11 eine weitere perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung nach Figur
10;
Figur 12 eine perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung nach den Figuren 10
und 11 mit einem Gestängeabschnitt nach den Figuren 8 und 9;
Figur 13 eine weitere perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung mit einem unterhalb
des Aufnahmebereichs der Haltevorrichtung angeordneten Gestängeabschnitts;
Figur 14 eine Frontansicht eines verfahrbaren Verschiebeschlittens der Schachtbohranordnung
mit einer ersten Winkelstellung einer Gestängeaufnahmeeinheit;
Figur 15 eine perspektivische Darstellung des Verschiebeschlittens nach Figur 14;
Figur 16 eine weitere Frontansicht des Verschiebeschlittens mit einer zweiten Winkelstellung
der Gestängeaufnahmeeinheit;
Figur 17 eine perspektivische Darstellung des Verschiebeschlittens nach Figur 16;
Figur 18 eine perspektivische Darstellung des im Schacht angeordneten Schachtbohrgerätes
mit dem Verschiebeschlitten nach den Figuren 14 bis 17;
Figur 19 den Ausschnitt des in Figur 18 mit A gekennzeichneten Bereichs mit einem
Sensor zur Detektion einer voreingestellten Verschiebeposition des Verschiebeschlittens;
Figur 20 eine weitere perspektivische Darstellung des Schachtbohrgerätes nach Figur
18; und
Figur 21 eine vergrößerte Darstellung des in Figur 20 mit B gekennzeichneten Bereich
mit den Sensoren zur Detektion von zwei unterschiedlichen Vorschubpositionen.
[0029] Figur 1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer Schachtbohranordnung
10 mit einem geschnitten dargestellten Schacht 12. Ein Schachtbohrgerät 14 ist in
den Schacht 12 durch eine Schachtzugangsöffnung 16 hindurch eingebracht und auf der
für die geplante Bohrung erforderlichen Höhe hydraulisch im Schacht 12 verspannt worden.
Alternativ oder zusätzlich kann unterhalb des Schachtbohrgerätes 14 zum Schachtboden
18 hin eine Abstützung vorgesehen sein, deren Höhe vorzugsweise einstellbar ist.
[0030] Bei der in Figur 1 gezeigten Darstellung der Schachtbohranordnung 10 ist bereits
ein sogenanntes Sondergehäuse 21 durch eine in die Schachtwand zuvor eingebrachte
Öffnung 22 hindurchgeführt worden. Am vorderen Ende des Sondergehäuses 21 ist ein
asymmetrisches Bohrwerkzeug 24 angebracht. Das hintere Ende des Sondergehäuses 21
ist mit einem ersten Gestängeabschnitt 20 verbunden. Das Bohrwerkzeug 24 und das Sondergehäuse
21 können zusammen mit dem durch den einen Gestängeabschnitt 20 oder mit mehreren
hintereinander angeordneten ein Bohrgestänge bildenden Gestängeabschnitten mit Hilfe
einer Antriebseinheit des Schachtbohrgerätes 14 gedreht werden.
[0031] Oberhalb des Schachts 12 über der Schachtzugangsöffnung 16 ist ein Bedienstand 26
angeordnet. Die Bedienperson (nicht dargestellt) steht dabei zur Bedienung des Schachtbohrgerätes
14 auf einem Gitterrost 28 und erhält über ein Bedienpult 30 Informationen über die
Schachtbohranordnung 10, insbesondere über das Schachtbohrgerät 14, und kann über
Betätigungshebel des Bedienpults 30 das Schachtbohrgerät 14 und einen als Transporteinheit
zum Transport von Gestängeabschnitten 20 dienenden Gestängelift 32 bedienen. Der Gestängelift
32 hat einen Antriebsmotor 34, der eine umlaufende Kette 36 antreibt, an der ein Transportschlitten
38 befestigt ist. Die Kette 36 wird an einem in einer Aufnahmeeinheit des Schachtbohrgerätes
14 gehaltenen Zahnrad 40 umgelenkt. Der Antriebsmotor 34 ist über ein Haltelement
42 mit einem sich aus der Schachtzugangsöffnung 16 nach oben erstreckenden Haltearm
44 verbunden, wobei das Halteelement 42 am Haltearm 44 stufenlos höhenverstellbar
ist, sodass die Kette 36 durch eine Höhenverstellung des Halteelements 42 auf eine
gewünschte Kettenspannung gebracht werden kann. Ferner umfasst der Gestängelift 32
zwei Führungsseile 50, 52, die durch zwei Führungsrohre 46, 48 des Transportschlittens
38 geführt sind und die die Auf- und Abwärtsbewegung des Transportschlittens 38 bei
einem Antrieb der Kette 36 mit Hilfe des Antriebsmotors 34 führen.
[0032] Die unteren Enden der Seile 50, 52 werden durch jeweils ein konisches Positionierelement
54, 56 hindurchgeführt. Die unteren Seilenden der Seile 50, 52 sind mit dem Schachtbohrgerät
14 verbunden. Weiterhin sind die Positionierelemente 54, 56 mit dem Schachtbohrgerät
14 verbunden. Bei alternativen Ausführungsformen können die unteren Enden der Seile
50, 52 auch mit den Positionierelementen 54, 56 verbunden sein und diese mit dem Schachtbohrgerät
14.
[0033] Bei einer Abwärtsbewegung des Transportschlittens 38 in Folge eines entsprechenden
Antriebs der Kette 36 mit Hilfe des Antriebsmotors 34 werden die Führungsrohre 46,
48 des Transportschlittens 38 über die am oberen Ende konisch zu den Seilen 50, 52
zulaufenden Positionierungselementen 54, 56 geführt, bis die unteren Enden der Führungsrohre
46, 48 an einem durch das Schachtbohrgerät 14 gebildeten Anschlag anstoßen. Somit
werden die Positionierelemente 54, 56 zumindest teilweise in die Öffnung der Führungsrohre
46, 48 eingeführt. Abhängig vom Spiel zwischen den Führungsrohren 46, 48 und den Positionierelementen
54, 56 ist der Transportschlitten 38 in seiner unteren Endposition dadurch relativ
exakt zum Schachtbohrgerät 14 positioniert. Diese Position des Transportschlittens
38 ist durch die Positionierelemente 54, 56 und die Führungsrohre 46, 48, in die die
Positionierelemente 54, 56 eingeführt werden, reproduzierbar. Dadurch hat ein im Schlitten
38 gehaltener Gestängeabschnitt 20a in Folge der relativ starren konstruktiven Ausgestaltung
des Transportschlittens 38 eine gewünschte definierte Lage zum Schachtbohrgerät 14
und ist dadurch ausreichend exakt in einem Aufnahmebereich 58 des Schachtbohrgerätes
14 positioniert. Dadurch kann eine in Figur 1 nicht sichtbare Gestängeaufnahmeeinheit
des Schachtbohrgerätes 14 das hintere Ende des zugeführten Gestängeabschnitts 20a
kontaktieren und mit diesem hinteren Ende verbunden werden.
[0034] Die oberen Enden der Führungsseile 50, 52 sind durch entsprechende Öffnungen im Halteelement
42 geführt und durch geeignete Mittel, insbesondere durch jeweils eine Klemme, mit
dem Halteelement 42 verbunden. Über solche Klemmen kann die Länge der Seile 50, 52
zwischen dem Schachtbohrgerät 14 und dem Halteelement 42 auf einfache Art und Weise
geändert werden.
[0035] Der Bedienstand 26 umfasst einen Gestängevorrat 60, der als Gestängemagazin ausgebildet
ist und in dem eine Vielzahl von Gestängeabschnitten 20, 20a gestapelt sind. Eine
Bedienperson kann einen Gestängeabschnitt aus dem Gestängevorrat 60 entnehmen und
in Figur 1 gezeigt in eine Haltevorrichtung des Transportschlittens 38 in einer definierten
Winkelstellung einlegen. Die Winkelstellung wird durch am Gestängeabschnitt 20, 20a
vorgesehene Kontaktflächen und einem am Transportschlitten 38 vorgesehenen Positionierelement
63 vorgegeben, sodass der Gestängeabschnitt 20a nur in einer Winkelstellung oder in
einer davon abweichenden 180° versetzten Winkelstellung in den Aufnahmebereich der
Haltevorrichtung des Transportschlittens 38 eingesetzt werden kann. Die Haltevorrichtung
62 des Transportschlittens 38 umfasst eine Klemmvorrichtung mit zwei in einem Abstand
angeordneten Klemmbereichen mit Greifern, die den Gestängeabschnitt 20a teilweise
umschließen. Zumindest ein Greifelement jedes Klemmbereichs wird mit einer Kraft gegen
einen Bereich des Gestängeabschnitts 20a gedrückt, wodurch der Gestängeabschnitt 20a
durch die Haltevorrichtung 62 im Transportschlitten 38 in einer waagerechten Ausrichtung,
d. h. mit einer horizontal ausgerichteten Längsachse bzw. einer waagerecht ausgerichteten
Längsachse des Gestängeabschnitts 20a gehalten wird. Diese Ausrichtung des Gestängeabschnitts
20a wird auch als liegende Position bezeichnet. Während des Transports des Gestängeabschnitts
20a von der in Figur 1 gezeigten Position nach unten in den Aufnahmebereich 58 des
Schachtbohrgerätes 14 wird diese liegende Position des Gestängeabschnitts 20a im Wesentlichen
beibehalten. Zumindest wird der Gestängeabschnitt 20a in den Aufnahmebereich 58 des
Schachtbohrgerätes 14 in dieser liegenden Position eingesetzt, sodass die Längsachse
des Gestängeabschnitts 20a etwa parallel zur Bohrrichtung des Schachtbohrgerätes 14
ausgerichtet ist und somit parallel zur Bewegungsrichtung des Verschiebeschlittens
64 verläuft. In dieser Ausrichtung kann der in den Aufnahmebereich 58 des Schachtbohrgerätes
14 eingesetzte Gestängeabschnitt 20a einfach mit einer Gestängeaufnahmeeinheit des
Verschiebeschlittens 64 und anschließend mit dem hinteren Ende des hinteren das bestehende
Bohrgestänge bildenden Gestängeabschnitts 20 verbunden werden.
[0036] Das Schachtbohrgerät 14 umfasst einen Unterbau 66 der wie bereits erwähnt auf geeignete
Art und Weise auf einer für die auszuführende Bohrung erforderlichen Höhe im Schacht
12 positioniert, insbesondere im Schacht 12 verspannt, wird. Auf diesem Unterbau wird
dann die Bohreinheit 68 positioniert. Dabei wird die Bohreinheit 68 in dafür vorgesehenen
Aufnahmebereichen des Unterbaus 66 gehalten. Zusätzlich zur stufenlosen Höhenverstellung
des Halteelements 42 gegenüber dem Haltearm 44 kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Haltearm 44 gegenüber einem auf der Erdoberfläche aufgestellten Rahmen 70 des
Bedienstands 26 stufenlos höhenverstellt werden.
[0037] Bei anderen Ausführungsformen kann zusätzlich ein automatischer Gestängewechsel vorgesehen
sein, der Gestängeabschnitte 20, 20a automatisch aus dem Gestängevorrat 60 entnimmt
und in die Haltevorrichtung des Transportschlittens 38 einlegt. Zusätzlich oder alternativ
kann dieser automatische Gestängewechsler auch Gestängeabschnitte 20, 20a aus der
Haltevorrichtung des Transportschlittens 38 automatisch entnehmen und im Gerätevorrat
60 ablegen.
[0038] Figur 2 zeigt eine weitere perspektivische Darstellung der Schachtbohranordnung 10
nach Figur 1. In dieser Perspektive ist eine Anzeige- und Überwachungseinheit 72 eines
Ortungssystems zum Orten des Werkzeugs 24 sichtbar. Mit Hilfe eines solchen Ortungssystems
lässt sich die Position des Werkzeugs 24 und somit des Bohrkopfs des Bohrgestänges
sowohl in einer zur Erdoberfläche parallel verlaufenden Ebene als auch die Tiefe des
Werkzeugs 24 unter der Erdoberfläche bestimmen. Vorzugsweise wird die Position des
Werkzeugs 24 in einem dreidimensionalen Koordinatensystem, vorzugsweise in einem Weltkoordinatensystem,
ermittelt. Wird die Position wiederholt ermittelt und vorzugsweise zusätzlich mit
der mit Hilfe des Schachtbohrgerätes 14 erzeugten Vorschubstrecke abgeglichen, kann
nicht nur die Position des Werkzeugs 24 sondern auch der Verlauf der Bohrung durch
das Erdreich exakt bestimmt und aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnung kann insbesondere
für Dokumentationszwecke genutzt werden, sodass der Verlauf der in die erzeugte Erdbohrung
eingesetzten Leitung einfach dokumentiert ist und bei späteren Erdarbeiten bekannt
ist.
[0039] Bei der in Figur 2 dargestellten Ansicht ist ferner eine Antriebs- und Umlenkwelle
74 sichtbar. Zumindest ein Ende der Antriebskette 78 ist mit dem Verschiebeschlitten
der Bohreinheit 68 verbunden. Vorzugsweise sind beide Enden der Kette 78 an gegenüberliegenden
Seiten mit dem Verschiebeschlitten der Bohreinheit 68 verbunden. Ferner ist in Figur
2 der Hydraulikanschluss einer Gestängeblockiervorrichtung 80 sichtbar, mit der das
hintere Ende des Gestängeabschnitts 20 in einer Winkelstellung und gegen eine Verschiebebewegung
in Bohrrichtung oder entgegengesetzt der Bohrrichtung arretiert werden kann. Dazu
wird der Verschiebeschlitten 64 der Bohreinheit 68 in einer zum Blockieren des Gestängeabschnitts
20 geeigneten Längsposition verfahren und eine Blockiergabel der Gestängeblockiervorrichtung
80 mit einer Kraft beaufschlagt, sodass diese Gabel bei einer geeigneten Winkelstellung
des Gestängeabschnitts 20 an zwei gegenüberliegenden Kontaktflächen des Gestängeabschnitts
20, 20a entlang gleitet und den Gestängeabschnitt 20, 20a an einer Drehbewegung und
einer Längsbewegung in Bohrrichtung oder entgegengesetzt der Bohrrichtung hindert.
[0040] Befindet sich beim Aktivieren der Gestängeblockiervorrichtung 80 der Gestängeabschnitt
20 nicht in einer Winkelstellung die ein Blockieren ermöglicht, wird das gesamte Gestänge
mit Hilfe einer Antriebseinheit der Bohreinheit 68 weitergedreht, bis die korrekte
Winkelstellung erreicht ist. In dieser Winkelstellung gleitet die Blockiergabel der
Gestängeblockiervorrichtung 80 an den Kontaktflächen entlang und blockiert eine weitere
Drehbewegung des Gestängeabschnitts 20. Alternativ oder zusätzlich kann die Winkelposition
einer Gestängeaufnahmeeinheit der Bohreinheit 68 erfasst werden, in der der Gestängeabschnitt
20 die korrekte Winkelstellung erreicht hat. Bei der konkreten Ausführungsform der
Gestängeabschnitte und der Blockiergabel gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist eine Blockierung des Gestängeabschnitts 20 in zwei um 180° versetzten
Winkelstellungen möglich, da die beiden Kontaktflächen, an die die Blockiergabel der
Gestängeblockiervorrichtung 80 angreift, gegenüberliegend angeordnet sind. Bei anderen
Ausführungsformen kann auch nur eine Kontaktfläche vorgesehen sein, sodass dann der
Gestängeabschnitt 20 nur in einer Winkelstellung blockiert werden kann. Auch kann
anstatt einer Blockiergabel ein anderes geeignetes Eingriffselement vorgesehen sein,
das mit einem komplementären Eingriffsbereich des Gestängeabschnitts 20, 20a in Eingriff
gebracht werden kann.
[0041] In Figur 3 ist eine Seitenansicht der Schachtbohranordnung 10 nach den Figuren 1
und 2 dargestellt. In dieser Darstellung sind der Verschiebeschlitten 64, ein Führungsrohr
84 zum Führen der Verschiebebewegung des Verschiebeschlittens 64 und die Antriebskette
78 der Bohreinheit 68 dargestellt. Die Bohreinheit 68 hat weiterhin zwei Stirnplatten
86, 88, die über Abstandselemente 90, 92 miteinander verbunden sind. Vorzugsweise
sind alle Antriebseinheiten der Bohreinheit 68 einschließlich der Gestängeblockiervorrichtung
80 und des Gestängelifts 32 Hydraulikmotoren oder Hydraulikzylinder, die mit einem
zentralen Hydraulikaggregat, das in den Bedienstand 26 integriert oder neben dem Bedienstand
26 angeordnet ist, verbunden sind.
[0042] In Figur 4 ist eine weitere Ansicht der Schachtbohranordnung 10 nach den Figuren
1 und 3 gezeigt, wobei der Transportpfad, der durch die Führungsseile 50, 52 und die
umlaufende Antriebskette 36 gebildet ist, einen seitlichen Versatz zwischen dem oberen
und unteren Startpunkt des Transportschlittens 38 aufweist. Wie aus den Figuren 1
bis 4 ersichtlich ist, verjüngt sich der Schacht 12 in einem oberen Abschnitt zur
Schachtzugangsöffnung 16 hin, sodass die Mittelachse des kreisförmigen Schachts 12
im Bereich der Bohreinheit 68 und der Mittelpunkt der Schachtzugangsöffnung 16 einen
horizontalen Abstand haben. Die mit Hilfe des Gestängelifts 32 von oben durch die
Schachtzugangsöffnung 16 zur Bohreinheit 68 zu transportierende Gestängeabschnitte
20, 20a werden vorzugsweise in der bereits weiter oben beschriebenen liegenden Position
etwa mittig durch die Schachtzugangsöffnung 16 transportiert. Die Bohreinheit 68 ist
so im Schacht 12 positioniert, dass ihr Aufnahmebereich 58 zur Aufnahme eines weiteren
Gestängeabschnitts 20a nicht exakt unterhalb der seitlich zur Mittelachse des Schachts
verschobenen Schachtzugangsöffnung 16 liegt, sodass der Gestängeabschnitt 20a nach
dem Passieren der Schachtzugangsöffnung 16 im Schacht 12 nicht nur nach unten sondern
auch mit einer seitlichen Bewegung zum Erzeugen eines seitlichen Versatzes transportiert
wird, damit der Gestängeabschnitt 20a zumindest dann oberhalb des Aufnahmebereichs
58 der Bohreinheit 68 angeordnet ist, wenn die Positionierelemente 54, 56 in die Führungsrohre
46, 48 eingeführt werden. Bei einem weiteren Absenken des Transportschlittens 38 bis
zum unteren Anschlag an den Positionierelementen 54, 56 und/oder der Bohreinheit 68
wird die Bewegung des Transportschlittens 38 zumindest auch durch die Positionierelemente
54, 56 und die Führungsrohre 46, 48 geführt.
[0043] In Figur 5 ist eine Seitenansicht der Schachtbohranordnung 10 nach den Figuren 1
bis 4 gezeigt, wobei der durch die Führungsseile 50, 52 und die Kette 36 gebildete
Transportpfad des Gestängelifts 32 einen von Figur 4 abweichenden seitlichen Versatz
aufweist. In der in Figur 5 gezeigten Seitenansicht sind die Antriebswelle 74 sowie
die Antriebskette 78 und die parallele Antriebskette 79 zum Antrieb des Verschiebeschlittens
64 sichtbar. Ferner ist ein drehfest mit der Welle 74 verbundenes Kettenrad 94 gezeigt,
das in Eingriff mit einem Hydraulikmotor 94 steht.
[0044] In Figur 6 ist eine Seitenansicht der Schachtbohranordnung 10 nach den Figuren 1
bis 5 dargestellt, wobei der Transportpfad des Gestängelifts 32 einen von den Figuren
4 und 5 abweichenden Versatz aufweist. In Figur 7 ist eine weitere Darstellung der
Schachtbohranordnung 10 nach den Figuren 1 bis 6 dargestellt, wobei die Schachtbohreinheit
68 mit Hilfe des Unterbaus in einer größeren Tiefe positioniert ist als in den Figuren
1 bis 6. Ferner ist ein gerader Transportpfad des Gestängelifts 32 gezeigt. Dieser
Transportpfad kann durch nachträgliches Verschieben des Bedienstandes 26 oder von
einem Teil des Bedienstandes 26 so ausgerichtet werden, dass ein Gestängeabschnitt
20a im Wesentlichen mittig durch die Schachtzugangsöffnung 16 geführt wird. Dazu ist
ausgehend von der in Figur 7 gezeigten Anordnung der Transportweg zum Bereitstellen
des seitlichen Versatzes zu verlängern, indem die Klemmvorrichtungen der Führungsseile
50, 52 im Halteelement 42 gelöst und um die erforderliche Länge verlängert werden.
Ferner ist die Kette 36 entsprechend zu verlängern. Alternativ oder zusätzlich kann
die Position des Halteelements 42 am Haltearm 44 verändert werden, indem das Halteelement
42 nach unten am Halterarm 44 verschoben und so der Transportweg zwischen der in Figur
7 gezeigten oberen Position des Transportschlittens 38 und dem Bohrgerät 14 verlängert
wird.
[0045] In Figur 8 ist eine perspektivische Darstellung eines Gestängeabschnitts 20, 20a
gezeigt. Am vorderen Ende des Gestängeabschnitts 20, 20a ist ein Außengewinde 96 vorgesehen,
das zum Verbinden des Gestängeabschnitts 20, 20a mit einem weiteren Gestängeabschnitt
dient. Alternativ kann der Gestängeabschnitt 20, 20a am vorderen Ende mit einem Bohrwerkzeug
24 und/oder einer Sonde verbunden werden. Der Gestängeabschnitt 20, 20a hat einen
verjüngten mittleren Bereich 98, der von der Haltevorrichtung des Transportschlittens
38 zum Transport des Gestängeabschnitts 20, 20a kontaktiert wird, in dem Greifelemente
der Haltevorrichtung 62 einen Teil des Bereichs 98 umschließen. Am hinteren Ende hat
der Gestängeabschnitt 20, 20a Verjüngungen 156, 158, 160 zum Herstellen einer Renkverbindung
zwischen dem Gestängeabschnitt 20, 20a und der Bohreinheit 68, speziell einer Gestängeaufnahmeeinheit
der Bohreinheit 68. Im hinteren Bereich zwischen den Aussparungen 156, 158, 160 für
die Renkverbindung und dem verjüngten mittleren Bereich 98 sind zwei gegenüberliegende
Kontaktflächen 102 dargestellt, von denen in Figur 8 nur eine Fläche 102 sichtbar
ist. Diese Kontaktflächen 102 werden aufgrund ihrer Funktion auch Positionierflächen
102 genannt. Zum Erzeugen dieser Positionierfläche 102 ist im kreisrunden Querschnitt
eine Aussparung eingebracht worden, sodass der kreisrunde Querschnitt in dem Bereich
der Positionierfläche 102 abgeflacht ist. Dadurch kann ein gabelförmiges Positionierelement
63 seitlich auf die Positionierflächen 102 geschoben werden, ähnlich wie ein Maulschlüssel
auf die Kontaktflächen einer Sechskantmutter oder Sechskantschraube geschoben werden
kann.
[0046] In Figur 9 ist eine weitere perspektivische Darstellung des Gestängeabschnitts 20,
20a nach Figur 8 gezeigt. Bei dieser Darstellung ist das Innengewinde 104 am hinteren
Ende des Gestängeabschnitts 20, 20a sichtbar. In dieses Innengewinde 104 kann das
vordere Außengewinde 96 eines weiteren Gestängeabschnitts geschraubt werden, sodass
diese Gestängeabschnitte über eine so hergestellte Schraubverbindung miteinander verbindbar
sind. Über diese Schraubverbindung werden mehrere Gestängeabschnitte 20, 20a zu einem
Bohrgestänge zusammengesetzt. Beim Rückzug eines so hergestellten Bohrgestänges werden
die Gestängeabschnitte dann wieder getrennt, indem die Schraubverbindungen zwischen
den Gestängeabschnitten gelöst werden.
[0047] In Figur 10 ist eine vergrößerte Darstellung der Haltevorrichtung 62 zusammen mit
dem Positionierelement 63 gezeigt. Die Haltevorrichtung 62 ist fest mit dem Transportschlitten
38 verbunden. Ein Gestängeabschnitt 20, 20a wird von unten in die Haltevorrichtung
62 eingeführt. Dabei kontaktiert die Positionierfläche 102 die Innenseite 63a des
ersten Schenkels und die gegenüberliegende Positionierfläche die Innenseite 63b des
zweiten Schenkels des Positionierelements 63. Dabei wird der Gestängeabschnitt 20,
20a mit im Wesentlichen senkrecht angeordneten Positionierflächen 102 von unten zwischen
die Schenkel des Positionierelements 63 geschoben. Dabei werden die federvorgespannten
Greifarme 106 bis 112 der Haltevorrichtung 62 auseinandergedrückt, wenn der mittlere
Bereich 98 des Gestängeabschnitts 20, 20a durch die durch die Form der Greifarme 106
bis 112 gebildeten verjüngten Bereiche 114, 116 hindurch geführt wird. Nach dem Hindurchführen
des mittleren Bereichs 98 durch die verjüngten Bereiche 114, 116 werden die Greifarme
106 bis 112 mit Hilfe der die Federkraft erzeugenden Federn 118, 120 wieder zusammengezogen,
sodass der Gestängeabschnitt 20, 20a sicher in den durch die Greifarme 106 bis 112
gebildeten Aufnahmebereichen 122, 124 gehalten wird.
[0048] In Figur 11 ist eine weitere perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung 62
nach Figur 10 gezeigt.
[0049] In Figur 12 ist eine perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung 62 nach den
Figuren 10 und 11 mit einem in der Haltevorrichtung 62 aufgenommenen Gestängeabschnitt
20, 20a gezeigt. Dabei ist ersichtlich, dass die Schenkel des Positionierelements
63 die Positionierflächen 102 des Gestängeabschnitts 20, 20a kontaktieren. Der Gestängeabschnitt
20, 20a kann somit in der in Figur 12 gezeigten Position oder in einer um 180° um
seine Längsachse gedrehten Position in die Haltevorrichtung 62 eingesetzt werden.
Die Aussparungen 156, 158, 160 zum Herstellen der Renkverbindung zwischen dem Gestängeabschnitt
20, 20a und einer Gestängeaufnahmeeinheit der Bohreinheit 68 sind auf gegenüberliegenden
Seiten um 180° versetzt angeordnet.
[0050] In Figur 13 ist eine weitere perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung 62
mit einem unterhalb des Aufnahmebereichs der Haltevorrichtung 62 angeordneten Gestängeabschnitts
20, 20a gezeigt. Der Aufnahmebereich der Haltevorrichtung 62 wird durch die Klemmanordnungen
und das Positionierelement 63 gebildet. Der in Figur 13 gezeigte Gestängeabschnitt
20, 20a ist so ausgerichtet, dass er in dieser Ausrichtung von unten in den Aufnahmebereich
des Halteelements 62 eingeführt werden kann, sodass die Positionierflächen 102 zwischen
die inneren Flächen 63, 63a des Positionierelements 63 eingeführt werden können.
[0051] In Figur 14 ist der Verschiebeschlitten 64 der Bohreinheit 68 gezeigt. Dabei steht
eine Gestängeaufnahmeeinheit 130 aus einer Grundplatte 132 des Verschiebeschlittens
64 in Richtung des Aufnahmebereichs 58 zur Aufnahme von Gestängeabschnitten 20a, 20b
der Bohreinheit 68 hervor. Diese Gestängeaufnahmeeinheit 130 kann in Richtung des
Pfeils P 1 und in entgegengesetzter Drehrichtung mit Hilfe des Hydraulikmotors 134
angetrieben werden, sodass ein mit der Gestängeaufnahmeeinheit 130 verbundenes Bohrgestänge
und/oder ein Gestängeabschnitt 20, 20a zusammen mit der Gestängeaufnahmeeinheit 130
gedreht oder die Gestängeaufnahmeeinheit 130 relativ zu einem Gestängeabschnitt 20,
20a gedreht werden, wenn dieser Gestängeabschnitt 20, 20a insbesondere durch das Positionierelement
63 gehalten wird. Die Grundplatte 132 des Verschiebeschlittens 64 ist auf Führungsstangen
82, 84 geführt, die zwischen den Seitenplatten 86, 88 angeordnet und von diesen gehalten
sind. Ferner sind auf jeder Seite der Grundplatte 132 zwei vorstehende Verbindungselemente
140, 142 vorgesehen, mit denen jeweils ein Ende der Antriebsketten 78, 79 verbindbar
ist. Das andere Ende der jeweiligen Kette ist mit einem auf der gegenüberliegenden
Seite der Grundplatte 132 vorstehenden Verbindungselement 144, 146 verbunden. Die
Drehstellung der Gestängeaufnahmeeinheit 130 kann in der in Figur 14 gezeigten Position
mit Hilfe des Sensors 148 erfasst werden. Mit Hilfe eines weiteren Sensors 150 kann
wie nachfolgend in Verbindung mit Figur 16 noch näher erläutert wird, eine weitere
Drehposition der Gestängeaufnahmeeinheit 130 erfasst werden. Befindet sich ein Gestängeabschnitt
20, 20a im Aufnahmebereich 58 der Bohreinheit 68 und wird dort noch von der Haltevorrichtung
62 des Transportschlittens 38 gehalten, kann die Gestängeaufnahmeeinheit 130 durch
eine Verfahrbewegung des Verschiebeschlittens 64 über das hintere Ende des Gestängeabschnitts
20, 20a geführt werden. Zwei Eingriffselemente 152, 154 der Gestängeaufnahmeeinheit
130 werden dabei über abgeflachte Bereiche 156, 158 am hinteren Ende des Gestängeabschnitts,
die in Figur 9 mit 156, 158 bezeichnet sind, hinweggeführt, sodass sie die im nachfolgenden
als Nut ausgebildeten Bereich 160 erreichen. Ist der Verschiebeschlitten 64 in Richtung
des vorderen Endes des Gestängeabschnitts 20, 20a verschoben worden, so dass die Eingriffselemente
152, 154 den beiden gegenüberliegenden Nuten 160 positioniert sind, kann die Gestängeaufnahmeeinheit
130 in Drehrichtung P1 gedreht werden, bis die Eingriffselemente 152, 154 den Endbereich
160a der Nut 160 erreicht haben. Ist eine entgegengesetzte Drehrichtung gewünscht,
so wird die Gestängeaufnahmeeinheit 130 in entgegengesetzte Drehrichtung angetrieben,
so dass die Eingriffselemente 152, 154 das gegenüberliegende Ende 160b der Nut 160
erreichen. Durch die seitlichen Flanken der Nut 160 wird auch eine zug- und schubfeste
Verbindung zwischen der Gestängeaufnahmeeinheit 130 und dem Gestängeabschnitt 20,
20a erreicht, wenn die Eingriffselemente 152, 154 das Nutende 160a oder das Nutende
160b erreicht haben.
[0052] In Figur 15 ist eine perspektivische Darstellung des Verschiebeschlittens 64 gezeigt,
wobei das Gestängeaufnahmeelement 130 dieselbe Winkelstellung hat, wie in Figur 14.
[0053] In Figur 16 ist eine weitere Frontansicht des Verschiebeschlittens 64 mit der Gestängeaufnahmeeinheit
130 in einer zweiten Winkelstellung gezeigt. Diese zweite Winkelstellung kann mit
Hilfe des Sensors 150 detektiert werden. Die Sensoren 148, 150 sind als induktiver
Sensoren ausgeführt, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine seitlich vorstehende
Schraube erfassen, wenn sie sich im Erfassungsbereich des induktiven Sensoren befindet.
Jedoch können auch andere Sensoren, insbesondere ein Drehwinkelsensor oder ein optischer
Sensor, zur Erfassung der Lage bzw. der Winkelstellung des Gestängeaufnahmeelements
130 alternativ oder zusätzlich eingesetzt werden.
[0054] In Figur 17 ist eine weitere perspektivische Darstellung des Verschiebeschlittens
64 nach den Figuren 14 bis 16 gezeigt, wobei die Gestängeaufnahmeeinheit 130 die in
Figur 16 gezeigte zweite Winkelstellung hat. Diese zweite Winkelstellung ist insbesondere
die Winkelstellung, in der die Positionierfläche 102 im verriegelten Zustand zwischen
der Gestängeaufnahmeeinheit 130 und einem Gestängeabschnitt 20a etwa senkrecht ausgerichtet
ist, damit das Positionierelement 63 durch eine Abwärtsbewegung des Transportschlittens
38 in Kontakt mit den Positionierflächen 102 gebracht werden kann. Durch diese Positionierflächen
102 wird die Winkelstellung des Gestängeabschnitts 20, 20a fixiert, so dass durch
eine Drehung in Richtung des Pfeils P 1 bis zu der in Figur 14 gezeigten Position
das Gestängeaufnahmeelement 130 und der Gestängeabschnitt 20, 20a entriegelt werden.
Dadurch kann das Gestängeaufnahmeelement 130 am Ende des Gestängeabschnitts durch
eine weitere Verschiebung des Verschiebeschlittens 64 von dem hinteren Ende des Gestängeabschnitts
20, 20a abgezogen werden kann.
[0055] In Figur 18 ist eine perspektivische Darstellung der Bohreinheit 68 mit dem Verschiebeschlitten
64 dargestellt. Die Bohreinheit 68 umfasst zwei weitere in Figur 18 dargestellte Sensoren
162, 164, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel ebenfalls als induktive Sensoren,
sogenannte Induktionsgeber-Sensoren, ausgeführt sind und jeweils eine Verschiebeposition
des Verschiebeschlittens 64 erfassen. Wie aus der in Figur 19 vergrößerten Darstellung
des Bereichs A zu erkennen ist, erzeugen die Sensoren 162, 164 ein entsprechendes
Positionssignal, wenn eine entsprechende Erhebung 166, 168 im Erfassungsbereich der
Sensoren 162, 164 positioniert ist.
[0056] In Figur 20 ist eine weitere perspektivische Darstellung der Bohreinheit 68 gezeigt,
wobei in dieser Darstellung der Antriebsmotor 170 zum Erzeugen der Vorschub- und Rückzugsbewegung
des Verschiebeschlittens 64 sichtbar ist. Ferner sind weitere Sensoren 172, 174 sowie
ein eine Position entlang des Verschiebeweg markierendes vom Sensor 172 erfassbares
Element 176 gezeigt. In Figur 21 ist eine vergrößerte Darstellung des in Figur 20
mit B gekennzeichneten Bereichs mit den Sensoren 172, 174 zur Detektion von Vorschubpositionen
des Verschiebeschlittens gezeigt. Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung kann
die Bohreinheit 68 weitere Sensoren zum Erfassen weiterer Vorschubpositionen oder
weniger Sensoren zum Erfassen von Vorschubpositionen umfassen, wenn zum Steuern der
Bohreinheit 68 weniger Positionsinformationen erforderlich sind.
[0057] Auch können mehrere Sensoren zur Positionserfassung derselben Position vorgesehen
sein, um insbesondere eine fehlersichere und/oder hochverfügbare Erfassung von Vorschubpositionen
zu ermöglichen. Dadurch kann das Ausfallrisiko minimiert und die Betriebssicherheit
erhöht werden.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Schachtbohranordnung
- 12
- Schacht
- 14
- Schachtbohrgerät
- 16
- Schachtzugangsöffnung
- 18
- Schachtboden
- 20, 20a
- Gestängeabschnitt
- 21
- Sondergehäuse
- 22
- Öffnung
- 24
- Bohrwerkzeug
- 26
- Bedienstand
- 28
- Gitterrost
- 30
- Bedienpult
- 32
- Gestängelift
- 34
- Antriebsmotor
- 36
- Kette
- 38
- Transportschlitten
- 40
- Zahnrad
- 42
- Haltelement
- 44
- Haltearm
- 46, 48
- Führungsrohre
- 50, 52
- Führungsseile
- 54, 56
- Positionierelement
- 58
- Aufnahmebereich
- 60
- Gestängevorrat
- 62
- Haltevorrichtung
- 63
- Positionierelement
- 63a, 63b
- Innenseite
- 64
- Verschiebeschlitten
- 66
- Unterbau
- 68
- Bohreinheit
- 70
- Rahmen
- 72
- Überwachungseinheit
- 74
- Umlenkwelle
- 78, 79
- Antriebskette
- 80
- Gestängeblockiervorrichtung
- 82, 84
- Führungsstangen
- 86, 88
- Stirnplatten
- 90, 92, 90a, 92a
- Abstandselemente
- 94
- Kettenrad
- 96
- Außengewinde
- 98
- verjüngter Bereich
- 102
- Positionierfläche
- 104
- Innengewinde
- 106 bis 112
- Greifarm
- 114,116
- verjüngter Bereich
- 118, 120
- Feder
- 122, 124
- Aufnahmebereich
- 130
- Gestängeaufnahmeeinheit
- 132
- Grundplatte
- 134
- Hydraulikmotor
- 140, 142, 144, 146
- Verbindungselemente
- 148, 150, 162, 164, 172, 174
- Sensoren
- 156, 158, 152, 154
- Eingriffselemente
- 160
- Nut
- 160a, 160b
- Nutenden
- 166, 168, 176
- Positionselement
- 170
- Hydraulikmotor
1. Verfahren zum Herstellen und/oder Aufweiten einer Erdbohrung oder zum Ersetzen einer
im Erdreich verlegten Rohrleitung mit Hilfe eines Schachtbohrgerätes,
bei dem mit Hilfe eines in einem Schachtbauwerk (12) angeordneten Schachtbohrgerätes
(14, 68) ein aus mehreren Gestängeabschnitten (20, 20a) zusammensetzbares Bohrgestänge
angetrieben und ein am vorderen Ende des Bohrgestänges vorhandenes Werkzeug (24) bewegt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die Gestängeabschnitte (20a) zum Verlängern des Bohrgestänges mit Hilfe
einer Transporteinrichtung (32) einzeln nacheinander von einem außerhalb des Schachtbauwerks
(12) angeordneten Gestängezuführbereich (60) durch eine Schachtzugangsöffnung (16)
in das Schachtbauwerk (12) transportiert und mit Hilfe der Transporteinrichtung (32)
in einen Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes (14, 68) eingebracht und/oder
dass die Gestängeabschnitte (20a) mit Hilfe der Transporteinrichtung (32) aus dem
Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes (14, 68) entnommen und durch die Schachtzugangsöffnung
(16) zum Gestängezuführbereich (60) transportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb des Schachtbauwerks (12) oberhalb der Erdoberfläche ein Gestängevorrat
(60) mit mehreren Gestängeabschnitten (20, 20a) vorgesehen ist, wobei die Gestängeabschnitte
(20, 20a) der Transporteinrichtung (32) einzeln, vorzugsweise automatisch mit Hilfe
einer Gestängeabschnitthandhabungseinheit, vom Gestängevorrat (60) zugeführt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gestängeabschnitte (20, 20a) beim Transport in das Schachtbauwerk (12) mit waagerecht
ausgerichteter Längsachse durch die Schachtzugangsöffnung (16) transportiert, bei
einer nachfolgenden Abwärtsbewegung seitlich versetzt und mit dem dadurch erzeugten
seitlichen Versatz in den Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes (14, 68) eingebracht
werden, und
dass die Gestängeabschnitte (20, 20a) beim Transport aus dem Schachtbauwerk (12) mit
waagerecht ausgerichteter Längsachse bei einer Aufwärtsbewegung vom Aufnahmebereich
(58) des Schachtbohrgerätes (14, 68) zur Schachtzugangsöffnung (16) seitlich versetzt
werden, so dass sie etwa mittig zur Schachtzugangsöffnung (16) ausgerichtet durch
diese transportiert werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (32) einen Transportschlitten (38) mit einer Haltevorrichtung
(62) zur Aufnahme eines Gestängeabschnitts (20, 20a) hat, wobei der Transportschlitten
(38) mit Hilfe eines zwischen dem Gestängezuführbereich (60) und dem Schachtbohrgerät
(14, 68) vorgesehenen Führungsmittels (50, 52) geführt wird und mit Hilfe eines Antriebsmittels
(34, 36) angetrieben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel mindestens ein Seil (50, 52) und das Antriebsmittel mindestens
einen Antriebsmotor (34) und eine Antriebskette (36) umfassen.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (62) des Transportschlittens (38) mindestens eine Klemmanordnung
zur Aufnahme eines Gestängeabschnitts (20, 20a) hat, wobei mindestens ein Klemmelement
der Klemmanordnung mit einer Federkraft beaufschlagt wird, durch die der Gestängeabschnitt
(20, 20a) in der Klemmanordnung gehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement einen Bereich des Gestängeabschnitts (20, 20a) zumindest teilweise
umschließt, dass zum Lösen des Gestängeabschnitts (20, 20a) aus der Klemmanordnung
der in der Klemmanordnung aufgenommene Gestängeabschnitt (20, 20a) in den Aufnahmebereich
(58) des Schachtbohrgerätes (14, 68) eingebracht und dort gehalten wird und dass die
Klemmanordnung mit Hilfe der Transporteinrichtung (32) nach oben bewegt wird, so dass
die Klemmanordnung von dem im Schachtbohrgerät (14, 68) gehaltenen Gestängeabschnitt
(20, 20a) abgezogen wird, wobei das Klemmelement entgegen der Federkraft bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportschlitten (38) mindestens einen Führungsbereich (46, 48) hat, der zumindest
beim Erreichen der unteren Endposition des Transportschlittens (38) am Schachtbohrgerät
(14, 68) mit einem mit dem Schachtbohrgerät (14, 68) verbundenen komplementären Element
(54, 56) in Eingriff steht, sodass der Transportschlitten (38) und somit der im Transportschlitten
(38) gehaltene Gestängeabschnitt (20a) eine reproduzierbare Lage gegenüber dem Schachtbohrgerät
(14, 68) hat.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportschlitten (38) ein Positionierelement (63) hat, durch das ein mit einem
Gestängeaufnahmeelement (130) des Schachtbohrgerätes (14, 68) zu verbindendes hinteres
Ende des in den Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes (14, 68) zugeführten Gestängeabschnitts
(20a) eine definierte Winkelstellung hat.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Hilfe der Transporteinrichtung (32) in den Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes
(14) eingesetzte Gestängeabschnitt (20a) mit Hilfe einer Renkverbindung mit einem
Gestängeaufnahmeelement (130) verbindbar ist, wobei durch die Renkverbindung eine
zumindest in eine Drehrichtung drehfeste sowie eine zug- und schubfeste Verbindung
zwischen dem Gestängeaufnahmeelement (130) und dem eingebrachten Gestängeabschnitt
(20a) hergestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbinden eines Gestängeaufnahmeelements (130) mit einem dem Gestängeaufnahmeelement
(130) des Schachtbohrgerätes (14, 68) zugewandten hinteren Ende eines in den Aufnahmebereich
(58) eingebrachten Gestängeabschnitts (20a) ein Bereich des Gestängeaufnahmeelements
(130) über das hintere Ende des Gestängeabschnitts (20a) geschoben wird, und dass
das über das hintere Ende geschobene Gestängeaufnahmeelement (130) gedreht wird, so
dass ein Verbindungselement (152, 154) des Gestängeaufnahmeelements (130) und ein
Verbindungselement (160) des Gestängeabschnitts in Eingriff gebracht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestängeaufnahmeelement (130) mit Hilfe einer Antriebseinheit, vorzugsweise mit
Hilfe eines Hydraulikmotors (134), gedreht wird, wobei das Gestängeaufnahmeelement
(130) die Drehbewegung bei der hergestellten Verbindung zwischen dem Gestängeaufnahmeelement
(130) und Gestängeabschnitt (20a) auf den Gestängeabschnitt (20a) überträgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestängeaufnahmeelement (130) auf einen in Bohrrichtung und entgegengesetzt der
Bohrrichtung verschiebbaren Schlitten (64) angeordnet ist, wobei die Verschiebebewegung
des Schlittens (64) mit Hilfe mindestens einer Antriebseinheit (170) erzeugt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schachtbohrgerät (14, 68) eine Gestängeblockiervorrichtung (80) hat, durch die
ein zumindest teilweise ins Erdreich eingebrachter Gestängeabschnitt (20) in einer
Winkelstellung und gegen eine Längsverschiebung blockiert wird, dass bei blockiertem
Gestängeabschnitt (20) das Gestängeaufnahmeelement (130) von dem mit dem Gestängeaufnahmeelement
(130) verbundenen hinteren Ende des Gestängeabschnitts (20) gelöst wird, dass das
Gestängeaufnahmeelement (130) von dem hinteren Ende des Gestängeabschnitts (20) entfernt
wird, so dass ein weiterer Gestängeabschnitt (20) in den Aufnahmebereich (58) des
Schachtbohrgerätes (14, 68) eingebracht werden kann, dass ein weiterer Gestängeabschnitt
(20a) mit Hilfe der Transporteinrichtung (32) in den Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes
(14, 68) eingebracht wird, dass das Gestängeaufnahmeelement (130) mit dem hinteren
Ende des weiteren Gestängeabschnitts (20a) verbunden wird, und dass das vordere Ende
des weiteren Gestängeabschnitts (20a) mit dem hinteren Ende des durch die Halteeinrichtung
(80) gehaltenen Gestängeabschnitts (20) verbunden wird.
15. Anordnung zum Herstellen und/oder Aufweiten einer Erdbohrung oder zum Ersetzen einer
im Erdreich verlegten Rohrleitung,
mit einem Schachtbohrgerät (14, 68), das in einem Schachtbauwerk (12) angeordnet ist,
mit einem aus mehreren Gestängeabschnitten (20, 20a) zusammensetzbaren Bohrgestänge,
mit einem am vorderen Ende des Bohrgestänges vorhandenen Werkzeug (24),
wobei das Bohrgestänge mit dem Werkzeug (24) mit Hilfe des Schachtbohrgerätes (14,
68) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Transporteinrichtung (32) vorgesehen ist, die zumindest Gestängeabschnitte (20a)
zum Verlängern des Bohrgestänges einzeln nacheinander von einem außerhalb des Schachtbauwerks
(12) angeordneten Gestängezuführbereich (60) durch eine Schachtzugangsöffnung (16)
in das Schachtbauwerk (12) transportiert und in einen Aufnahmebereich (58) des Schachtbohrgerätes
(14, 68) einbringt.